DE10107540A1 - Umschmelzen mit gestufter Einlage zur Vermeidung von Dichteunterschieden zwischen altem und neuem Glas - Google Patents
Umschmelzen mit gestufter Einlage zur Vermeidung von Dichteunterschieden zwischen altem und neuem GlasInfo
- Publication number
- DE10107540A1 DE10107540A1 DE10107540A DE10107540A DE10107540A1 DE 10107540 A1 DE10107540 A1 DE 10107540A1 DE 10107540 A DE10107540 A DE 10107540A DE 10107540 A DE10107540 A DE 10107540A DE 10107540 A1 DE10107540 A1 DE 10107540A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- glass
- melting
- remelting
- density difference
- target
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C1/00—Ingredients generally applicable to manufacture of glasses, glazes, or vitreous enamels
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B3/00—Charging the melting furnaces
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B5/00—Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture
- C03B5/16—Special features of the melting process; Auxiliary means specially adapted for glass-melting furnaces
- C03B5/24—Automatically regulating the melting process
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P40/00—Technologies relating to the processing of minerals
- Y02P40/50—Glass production, e.g. reusing waste heat during processing or shaping
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Geochemistry & Mineralogy (AREA)
- Glass Compositions (AREA)
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Umschmelzen eines Ausgangglases A auf ein Zielglas B, die beide unterschiedliche Dichten aufweisen, mit den folgenden Verfahrensschritten: DOLLAR A - Es wird zwischen dem Glas im Einschmelzteil und dem neu einzuschmelzenden Glas eine maximale Dichtedifferenz festgelegt; DOLLAR A - zum Erzielen der erforderlichen, über die Zeitdauer veränderten Gemengezusammensetzung wird eine Anzahl unterschiedlicher Chargen jeweils gleicher Gemengezusammensetzung in zeitlicher Reihenfolge eingelegt; DOLLAR A - die einzelne Charge ist eine Mischung aus Gemenge oder Scherben des Ausgangsglases A und des Zielglases B; DOLLAR A - es wird jeweils zu jenem Zeitpunkt Gemenge des Zielglases B eingelegt, zu welchem die Dichtedifferenz zwischen dem Glas im Einschmelzteil und dem neu entstehenden Glas unter den Wert der höchstzulässigen Dichtedifferenz fällt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Umschmelzen
eines ersten Glases A auf ein zweites Glas B. Das zweite Glas wird im
folgenden "Zielglas" genannt.
Die immer anspruchsvolleren Anforderungen an Glasprodukte, veränderte
energiewirtschaftliche Rahmenbdingungen, eingegangene Verpflichtungen
zum Umweltschutz und immer kürzer werdende Produktlebenszyklen
erfordern auch in der Glasherstellung innovative und kostengünstige
Schmelzkonzepte, mit denen sich eine wachsende Vielzahl von
Spezialgläsern effizient, schnell und den Markterfordernissen entsprechend
darstellen läßt.
Bislang wurde versucht, möglichst jedes darzustellende (Spezial-)Glas in
einem separaten Aggregat zu schmelzen. Bei der recht hohen Anzahl
verschiedenartigster Gläser und sehr unterschiedlichen Schmelzmengen
ergibt sich eine große Anzahl an Schmelzaggregaten, für die allesamt eine
entsprechende Infrastruktur erforderlich ist. Des weiteren sind dadurch
oftmals Auslastungsprobleme der Wannen vorprogrammiert.
Durch die oben erwähnten, veränderten Randbedingungen wäre es an sich
im Hinblick auf den Schmelzprozeß günstiger, nur ein einziges
Schmelzaggregat für verschiedenartige Gläser zu betreiben. Das
Schmelzaggregat hätte eine deutlich verbesserte Auslastung; trotzdem
wären sehr flexible Reaktionen und schnelle Glaswechsel möglich.
Mit diesen häufigen Glaswechseln sind Probleme verbunden. Die
verschiedenen Gläser weisen oft größere Unterschiede sowohl in ihrer
Zusammensetzung als auch in ihren physikalischen Eigenschaften auf.
Beispiele hierfür sind Glaswechsel von Duran® auf die verschiedenen
Brandschutzsicherheitsgläser oder auf Lithiumoxid-Aluminiumoxid-
Glaskeramiken. Oftmals sind auch die Glassysteme nicht miteinander
kompatibel, das heißt Mischungen zweier Gläser untereinander führen im
Verlauf des Umschmelzens zu extremen Eigenschaftsänderungen,
beispielsweise in der Viskosität.
Ein besonderes Problem beim Umschmelzen zweier Gläser besteht in
folgendem: häufig gibt es Dichteunterschiede zwischen dem ersten Glas A
und dem Zielglas B. Diese Dichteunterschiede verzögern das
Umschmelzen. So ist es aus der Literatur bekannt, daß größere
Dichtedifferenzen zwischen altem und neuem Glas zu Entmischungen in
der Schmelzwanne führen. Besonders kritisch ist dabei das Umschmelzen
von einem schwereren auf ein leichteres Glas, da dann das neue Glas
einfach über das alte schwimmt, durch die Entnahmeströmung in der
Wanne sofort abgezogen wird und die Durchmischung der beiden Gläser
stark beeinträchtigt wird. Die Folge sind extrem verlängerte
Umschmelzvorgänge, die mit entsprechend hohen Kosten verbunden sind.
Eine mögliche Umgehung des gesamten eben geschilderten
Umschmelzproblems könnte darin bestehen, die Wanne einfach
abzulassen und wieder mit Zielglas vollzuschmelzen. Allerdings ergeben
sich bei diesem Vorgehen einige Probleme. Nicht immer sind ausreichend
Scherben für das Vollschmelzen verfügbar, vor allem bei erstmalig zu
erschmelzenden Spezialgläsern. Somit müßte die Wanne mit reinem
Gemenge vollgelegt werden. Dies ist einerseits aus energiewirtschaftlichen
Gründen ungünstig, andererseits entstehen Probleme durch die
Verstaubung des Gemenges. Darüber hinaus führt dieses Vorgehen gerade
bei hochschmelzenden Spezialgläsern zu länger andauernden
Qualitätsproblemen, wie Blasen, Schlieren, Steinchen, Kristalle etc., die die
folgende Produktionskampagne erheblich beinträchtigen können. Manche
Wannen sind mit Refraktärmetall-Einbauten aus Molybdän, Wolfram, Iridium
etc. versehen, die an Luft bei hohen Temperaturen nicht oxidationsstabil
sind. Diese Wannen können bis zum Ende ihrer Wannenreise nicht
abgelassen werden. Für diese Wannen ist bei einem Glaswechsel ein
floatendes Umschmelzen zwingend erforderlich.
Damit ergeben sich folgende Anforderungen an Umschmelzvorgänge:
- - floatendes Umschmelzen ohne Wannenablaß
- - Begrenzung von Dichtedifferenzen beim Einschmelzen
- - Vermeidung von hoch- oder niedrigviskosen Zwischengläsern
- - Kontrolle des Umschmelzvorganges beziehungsweise Verfolgung des Umschmelzgrades durch vorausberechnete Umschmelzkurven
WO 98/055 99 beschreibt ein Verfahren zur Modifizierung einer
Grundglaszusammensetzung, wobei die Glasschmelze durch einen
waagerechten Kanal fließt, indem an einer bestimmten Stelle der Schmelze
weitere Stoffe zugesetzt und in ihr verteilt werden. Anschließend wird die
Schmelze homogenisiert und einer Formgebungseinheit zugeführt. Dieses
Vorgehen beschreibt somit eine Feederfärbung, die beispielsweise in der
Hohlglasindustrie Verwendung findet. Umschmelzvorgänge unter den oben
genannten Anforderungen sind damit nicht möglich.
EP 0 787 692 A1 versucht die Probleme mit der Mischung von zwei
Gläsern beim Umschmelzen dadurch zu umgehen, daß die Dichten der
beiden Gläser konstant gehalten werden und sich maximal um 0.01 g/cm3
unterscheiden dürfen. Hierzu muß das Zielglas bis zu 5% Fe2O3 enthalten.
Damit ist man in der sowohl in der chemischen Zusammensetzung als
auch in der Erzielung bestimmter gewünschter Glaseigenschaften stark
eingeschränkt. Außerdem ist der Einsatzbereich solcher Gläser durch den
hohen Eisengehalt stark begrenzt.
Gemäß US-A-3 915 684 werden Umschmelzvorgänge ohne Ablassen
der Wanne aufgeführt. Durch die Zurücknahme des Glasdurchsatzes und
die Anpassung der Beheizung wird versucht, bei einem Wechsel der
Glaszusammensetzung die Konvektionsströmungen im Schmelzaggregat
aufrechtzuerhalten. Die beschriebenen Glaswechsel beziehen sich auf die
Färbung von Kalk-Natron-Gläsern beziehungweise auf kleinere
Eigenschaftskorrekturen. Dabei bleibt die Glas-Grundzusammensetzung im
wesentlichen unverändert. Ein Umschmelzen wie zum Beispiel der
Glaswechsel von einem Kalk-Natron-Glas auf ein Borosilicatglas ist
ausgeschlossen.
RU 205 6375 beschreibt das Umschmelzen von Wannenglasschmelzöfen
zur Herstellung von Farbglas. Allerdings wird in diesem Patent nur auf
bestimmte bevorzugte Geometrien des Schmelzaggregates eingegangen,
die das Umschmelzen fördern und der Energieeinsparung dienen sollen.
Lösungsansätze zur Vermeidung von Entmischungen im Schmelzaggregat
beim Umschmelzen oder Ansätze zum Umschmelzen bei grundsätzlich
voneinander verschiedenen Glassystemen werden nicht genannt.
EP 0 599 403 A2 befaßt sich mit dem Färben von Glasschmelzen. Hierzu
wird der Schmelze in einer sogenannten Färbekammer ein färbendes
Additiv zugesetzt und die Schmelze anschließend homogenisiert. Auch
diese Erfindung geht letztendlich nur auf die Feederfärbung ein.
Größere Probleme beim Umschmelzen treten immer dann auf, wenn
Ausgangs- und Zielglas größere Dichteunterschiede aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
kontinuierlichen Umschmelzen von einem Glas A auf ein Zielglas B
anzugeben, bei welchem ein Ablaß von Schmelze aus der Schmelzwanne
vermieden wird, bei welchem Dichtedifferenzen beim Einschmelzprozeß
minimiert werden, bei welchem nur in geringem Maße oder überhaupt nicht
hoch- oder niedrigviskose Zwischengläser entstehen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Die Lösung besteht im wesentlichen darin, daß vorausbestimmte,
veränderliche Gemengezusammensetzungen in zeitlicher Abfolge in das
Schmelzaggregat eingelegt werden. Zur Berechnung der erforderlichen
Stufung wird der Einschmelzteil des Schmelzaggregates als einstufige
Rührkesselkaskade betrachtet. Dafür gilt die Übergangsfunktion F(τ).
Die Zugabe der genannten Chargen erfolgt somit gestuft oder zeitlich
intermittierend.
Zur Berechnung der erforderlichen Stufung wird der Einschmelzteil des
Schmelzaggregates als einstufige Rührkesselkaskade betrachtet. Dafür gilt
die Übergangsfunktion F(τ)
F1 = 1 -
mit
τ eine dimensionslose Zeit, die sich aus der Formel τ = Zeit/mittlere Verweilzeit des Schmelzaggregates errechnet
τ eine dimensionslose Zeit, die sich aus der Formel τ = Zeit/mittlere Verweilzeit des Schmelzaggregates errechnet
Entsprechend der Erfindung wird die Dichtedifferenz k zwischen neu
einzulegendem und dem im Einschmelzteil befindlichen Glas auf einen
vorgegebenen Wert k begrenzt. Die Begrenzung erfolgt durch Zumischen
von Scherben und/oder Gemenge des Ausgangsglases zu den Scherben
beziehungsweise zum Gemenge des Zielglases. Über den Ansatz
k = ρz - ρ
k = ρz - ρ
mit
ρz Dichte des eingelegten Glases zum Zeitpunkt τ
ρ Dichte des im Einschmelzteil befindlichen Glases bei τ
ergeben sich die erforderlichen Anteile des Ausgangsglases χ zu
ρz Dichte des eingelegten Glases zum Zeitpunkt τ
ρ Dichte des im Einschmelzteil befindlichen Glases bei τ
ergeben sich die erforderlichen Anteile des Ausgangsglases χ zu
mit
χ Anteil des Ausgangsglases
k vorgegebene zulässige Dichtedifferenz
ρA Dichte des Ausgangsglases
ρE Dichte des Zielglases
τ dimensionslose Zeit
χ Anteil des Ausgangsglases
k vorgegebene zulässige Dichtedifferenz
ρA Dichte des Ausgangsglases
ρE Dichte des Zielglases
τ dimensionslose Zeit
Mit qk als Parameter zwischen < 0 . . . < 1 gibt die jeweilige Kurve den
zeitlichen Verlauf des Anteils des Ausgangsglases im einzulegenden Glas
an, wenn die Differenz zwischen neu einzulegendem und dem im
Einschmelzteil befindlichen Glas auf den entsprechenden Wert zwischen <
0 . . . < 1 reduziert werden soll.
Eine stetige Änderung der Gemengezusammensetzung ist technisch nicht
möglich. Daher wird die entsprechende Kurve im Diagramm durch eine
Stufenkurve ersetzt, die möglichst gut durch eine entsprechende Anzahl
Stufen angenähert wird.
Für die Vorausberechnung physikalischer und chemischer Daten beim
Umschmelzen muß zunächst die (dimensionslos angegebene)
Übergangsfunktion des Schmelzaggregates F(τ) beispielsweise durch
Tracerversuche bestimmt werden. Unter der Voraussetzung linearer
Abhängigkeiten zwischen den Daten des Ausgangs- und des Zielglases
erhält man durch Kopplung der Übergangsfunkton mit der Mischungsregel
die Beziehung
mit
χ aktuelle Eigenschaft (z. B. Dichte) des Umschmelzglases
χA Eigenschaft des Ausgangsglases
χE Eigenschaft des Zielglases
mit deren Hilfe eine Beziehung zwischen den physikalischen und chemischen Eigenschaften von Ausgangs-, Ziel- und aktuellem Umschmelzglas hergestellt werden kann. Damit lassen sich die physikalischen und chemischen Daten des Glases während des Umschmelzens zur Kontrolle des Umschmelzvorganges vorausberechnen.
χ aktuelle Eigenschaft (z. B. Dichte) des Umschmelzglases
χA Eigenschaft des Ausgangsglases
χE Eigenschaft des Zielglases
mit deren Hilfe eine Beziehung zwischen den physikalischen und chemischen Eigenschaften von Ausgangs-, Ziel- und aktuellem Umschmelzglas hergestellt werden kann. Damit lassen sich die physikalischen und chemischen Daten des Glases während des Umschmelzens zur Kontrolle des Umschmelzvorganges vorausberechnen.
Zweckmäßigerweise wird die Toleranzdichtedifferenz, das heißt die
Differenz zwischen der Dichte der Glasschmelze im Einschmelzteil und
dem neueinschmelzenden Glas < als 0,02 bis 0,10 g/cm3 gewählt, zum
Beispiel mit 0,10 g/cm3, oder 0,08 g/cm3 oder 0,05 g/cm3.
Im folgenden werden zwei Beispiele zum Umschmelzen vorgestellt. Um
den Vergleich mit anderen Schmelzaggregaten zu erleichtern wurde für die
Zeitachse eine dimenslose Darstellung gewählt, d. h., alle
dimensionsbehafteten Zeitwerte wurden durch die mittlere Verweilzeit des
jeweiligen Schmelzaggregates geteilt.
Fig. 1 zeigt die vorausberechnete Kurve (durchgezogene Linie) für ein
erfindungsgemäßes Umschmelzen mit gestufter Einlage.
Der Dichteunterschied zwischen Glas A und Glas B beträgt 0.53 g/cm3.
Ausgehend von Gleichung (2) ergibt sich bei einer zulässigen maximalen
Dichtedifferenz von 0.10 g/cm3 der Parameter qk aus (3) zu 0.167.
Bei τ = 1.8 ist nach (3) der Anteil des Ausgangsglases im Einschmelzteil
auf 0% abgesunken. Ab diesem Zeitpunkt kann reines Zielglas (Glas B) in
das Schmelzaggregat eingelegt werden.
Am Ausgang der Wanne wurden in regelmäßigen Abständen Proben
genommen, um den Umschmelzprozeß verfolgen und kontrollieren zu
können. An diesen Proben wurde die Dichte bestimmt. Diese gemessenen
Werte sind als Folge einzelner Quadrate in Fig. 1 eingetragen. Im
Diagramm zeigt sich eine sehr gute Übereinstimmung zwischen
vorausberechnetem und tatsächlichem Umschmelzverlauf.
Im nicht erfindungsgemäßen zweiten Beispiel betrug die Dichtedifferenz
zwischen Ausgangs- und Zielglas 0.13 g/cm3. Das Umschmelzen erfolgte
nicht gestuft, sondern es wurde ohne Rücksicht auf die zu große
Dichtedifferenz sofort Gemenge für Glas B eingelegt. Am Ausgang des
Schmelzaggregates wurden wiederum in regelmäßigen Abständen Proben
genommen und daran die Dichte bestimmt. Die gemessenen Werte sind in
Fig. 2 als einzelne Quadrate dargestellt. Die durchgezogene Kurve
beschreibt den theoretischen Umschmelzverlauf, wenn ohne Stufung
gearbeitet wird.
Aus der Figur geht deutlich hervor, wie das leichtere Zielglas sofort über
das schwerere Ausgangsglas gezogen wird, in die Entnahmeströmung
gelangt und die Durchmischung der beiden Gläser stark beeinträchtigt
wird. Immer wieder gelangen deshalb Reste des Ausgangsglases in das
Produkt, und die Dichtekurve zeigt sehr große Schwankungen. Das
Umschmelzen dauert deutlich länger und verläuft unkontrolliert.
Claims (11)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Umschmelzen eines
Ausgleichsglases A auf ein Zielglas B, die beide unterschiedliche
Dichten aufweisen, mit den folgenden Verfahrensschritten:
- 1. 1.1 es wird zwischen dem Glas im Einschmelzteil und dem neu einzuschmelzenden Glas eine maximale Dichtedifferenz festgelegt;
- 2. 1.2 zum Erzielen der erforderlichen, über die Zeitdauer veränderten Gemengezusammensetzung wird eine Anzahl unterschiedlicher Chargen jeweils gleicher Gemengezusammensetzung in zeitlicher Reihenfolge eingelegt;
- 3. 1.3 die einzelne Charge ist eine Mischung aus Gemenge oder Scherben des Ausgangsglases A und des Zielglases B;
- 4. 1.4 es wird jeweils zu jenem Zeitpunkt Gemenge des Zielglases B eingelegt, zu welchem die Dichtedifferenz zwischen dem Glas im Einschmelzteil und dem neu entstehenden Glas unter den Wert der höchstzulässigen Dichtedifferenz fällt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontrolle des Umschmelzgrades anhand vorausberechneter
Umschmelzkurven über die Messung der Dichte des Glases
und/oder die Konzentration ausgewählter Glasbestandteile am
Ausgang des Schmelzaggregates erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Umschmelzen von Glas A zum Zielglas B
zur Vermeidung des Auftretens von extrem zäh- und/oder
dünnflüssigen Gläsern über ein Zwischenglas C erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zwischenglas C aus dem Zielglas B definiert wird, aber einen
erhöhten Alkalioxid-Anteil enthält, der zu Kompensationszwecken
vom Al2O3-Gehalt abgezogen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zwischenglas C aus dem Zielglas B definiert wird, aber einen
erniedrigten Alkalioxid-Anteil enthält, der auf den Al2O3-Gehalt
hinzugerechnet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das anfallende Umschmelzglas wieder in Form
von Scherben in den Schmelzprozeß zurückgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Erhöhung des Glasdurchsatzes im
Schmelzaggregat während des Umschmelzens und damit zur
Verkürzung der erforderlichen Umschmelzzeit Bodenabläufe,
Überläufe etc. zur zusätzlichen Glasentnahme aus dem
Schmelzaggregat geöffnet und betrieben werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die höchstzulässige Dichtedifferenz auf
0,10 g/cm3 festgelegt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die höchstzulässige Dichtedifferenz auf
0,08 g/cm3 festgelegt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die höchzulässige Dichtedifferenz auf
0,05 g/cm3 festgelegt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10 für die Darstellung
von Gläsern nach einem beliebigen kontinuierlichen
Formgebungsverfahren, z. B. dem Float-Verfahren, einem
Ziehverfahren (Down Draw, Overflow Fusion, Up Draw, Fourcault
usw.), einem Hohlglas-Formgebungsverfahren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10107540A DE10107540B4 (de) | 2001-02-17 | 2001-02-17 | Verfahren zum kontinuierlichen Umschmelzen mit gestufter Einlage zur Vermeidung von Dichteunterschieden zwischen altem und neuem Glas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10107540A DE10107540B4 (de) | 2001-02-17 | 2001-02-17 | Verfahren zum kontinuierlichen Umschmelzen mit gestufter Einlage zur Vermeidung von Dichteunterschieden zwischen altem und neuem Glas |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10107540A1 true DE10107540A1 (de) | 2002-09-05 |
DE10107540B4 DE10107540B4 (de) | 2004-06-24 |
Family
ID=7674443
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10107540A Expired - Lifetime DE10107540B4 (de) | 2001-02-17 | 2001-02-17 | Verfahren zum kontinuierlichen Umschmelzen mit gestufter Einlage zur Vermeidung von Dichteunterschieden zwischen altem und neuem Glas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10107540B4 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE112006001466B4 (de) * | 2005-06-06 | 2012-03-29 | Ohara Inc. | Verfahren für die Herstellung optischer Gläser |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3296003A (en) * | 1963-09-20 | 1967-01-03 | Libbey Owens Ford Glass Co | Glass manufacture |
US3915684A (en) * | 1974-04-16 | 1975-10-28 | Ppg Industries Inc | Continuous change of glass composition in a glassmaking process |
EP0599403A2 (de) * | 1992-11-24 | 1994-06-01 | Liberty Glass Company | Verfahren und Vorrichtung zum Färben von Glas |
EP0787692A1 (de) * | 1996-01-30 | 1997-08-06 | Pilkington Plc | Verfahren zur Glasherstellung |
WO1998005599A1 (en) * | 1996-08-03 | 1998-02-12 | Pilkington Plc | Process and apparatus for modifying and homogenizing glass melts |
US5846278A (en) * | 1996-07-19 | 1998-12-08 | Westinghouse Savannah River Company | Method of determining glass durability |
-
2001
- 2001-02-17 DE DE10107540A patent/DE10107540B4/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3296003A (en) * | 1963-09-20 | 1967-01-03 | Libbey Owens Ford Glass Co | Glass manufacture |
US3915684A (en) * | 1974-04-16 | 1975-10-28 | Ppg Industries Inc | Continuous change of glass composition in a glassmaking process |
EP0599403A2 (de) * | 1992-11-24 | 1994-06-01 | Liberty Glass Company | Verfahren und Vorrichtung zum Färben von Glas |
EP0787692A1 (de) * | 1996-01-30 | 1997-08-06 | Pilkington Plc | Verfahren zur Glasherstellung |
US5846278A (en) * | 1996-07-19 | 1998-12-08 | Westinghouse Savannah River Company | Method of determining glass durability |
WO1998005599A1 (en) * | 1996-08-03 | 1998-02-12 | Pilkington Plc | Process and apparatus for modifying and homogenizing glass melts |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Report WSRC-MS-99-00 333, Revision 1 * |
WPIDS-Abstract zu RU 2056375 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE112006001466B4 (de) * | 2005-06-06 | 2012-03-29 | Ohara Inc. | Verfahren für die Herstellung optischer Gläser |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE10107540B4 (de) | 2004-06-24 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE60121646T2 (de) | Flint/bernsteinfarbig beschichteter Glascontainer und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE10329718B4 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Einschmelzen von anorganischen Substanzen, insbesondere von Gläsern | |
DE10042771B4 (de) | Verfahren zur Steuerung und Einstellung des Redoxzustandes von Redox-Läutermitteln in einer Glasschmelze | |
EP1285886A2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Glasschmelze | |
DE19939773C2 (de) | Vorrichtung und Verfahren für das Läutern von Gläsern oder Glaskeramiken | |
DE102004004590B4 (de) | Fördereinrichtung für Glasschmelze sowie ein Verfahren zum Herstellen von Glasprodukten | |
EP1127851B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Sauerstoffläuterung von Glasschmelzen | |
DE102009000348A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Flachglas | |
DE1596360A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Schmelzen von Glas | |
EP3553034B1 (de) | Verfahren zur herstellung von glasprodukten sowie hierzu geeignete vorrichtung | |
DE19939785C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von farbigen Gläsern | |
DE102019217977A1 (de) | Glas, Verfahren zur Herstellung eines Glases und Glasschmelzanlage | |
DE19856797B4 (de) | Auskleidematerial für Glasschmelzöfen, Glasschmelzöfen und Verfahren zum Erzeugen von Glasprodukten | |
DE893707C (de) | Verfahren und Ofen zur Herstellung von Glas | |
DE102006021977A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Glas und ein Gerät, welches selbiges betrifft | |
DE102005013468B4 (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Läutern von Glas | |
DE10107540B4 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen Umschmelzen mit gestufter Einlage zur Vermeidung von Dichteunterschieden zwischen altem und neuem Glas | |
DE3213689A1 (de) | Verfahren zur opalisierung von glas | |
DE102019121146A1 (de) | Heißgeformter chemisch vorspannbarer Glasartikel mit geringem Kristallanteil, insbesondere scheibenförmiger chemisch vorspannbarer Glasartikel, sowie Verfahren und Vorrichtung zu seiner Herstellung | |
DE4006229C2 (de) | ||
DE3706489A1 (de) | Einrichtung zum herstellen von tafelglas | |
DE102009021181B4 (de) | Vorrichtung und Verfahren zum Schmelzen und Läutern einer Glasschmelze und Verwendung der Vorrichtung | |
DE10146884A1 (de) | Verfahren zur Unterdruckläuterung von alkalifreien Aluminoborosilikat-Glasschmelzen | |
DE102004040842B4 (de) | Verfahren zum Floaten von reduktionsempfindlichen Phosphatgläsern und Verwendung von Bismut | |
DE4428233C1 (de) | Verfahren zum reduzierenden Erschmelzen oxidischer Gläser mit verbesserter UV-Durchlässigkeit und deren Verwendung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SCHOTT AG, 55122 MAINZ, DE |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R071 | Expiry of right |