DE10107209A1 - Dämpfungsmaterial - Google Patents
DämpfungsmaterialInfo
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- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10K—SOUND-PRODUCING DEVICES; METHODS OR DEVICES FOR PROTECTING AGAINST, OR FOR DAMPING, NOISE OR OTHER ACOUSTIC WAVES IN GENERAL; ACOUSTICS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Abstract
Gegenstand der Erfindung sind bitumenfreie thermoplastische akustisch wirksame Dämpfungsmaterialien mit flächiger oder körperlicher Ausdehnung zur Bekämpfung und Entdröhnung von schwingenden Oberflächen insbesondere im Fahrzeugbau zur formschlüssigen, kraftschlüssigen oder durch Aufschmelzen erhaltenen Verbindung mit derselben aus einem Kunststoff-Blend wenigstens zweier unterscheidbarer thermoplastischer Kunststoffe mit unterschiedlichen Glasübergangstemperaturen (T¶g¶), Schmelztemperaturen (T¶m¶) und/oder Erweichungstemperaturen (T¶e¶), die miteinander mischbar, extrudierbar, kalandrierbar, tiefziehbar und/oder spritzgießfähig sind.
Description
Gegenstand der Erfindung sind bitumenfreie thermoplastische akustisch
wirksame Dämpfungsmaterialien mit flächiger oder körperlicher Aus
dehnung zu Bedämpfung und Entdröhnung von schwingenden Oberflä
chen, insbesondere im Fahrzeugbau.
Gegenwärtig werden insbesondere im Fahrzeugbau bituminöse Dämp
fungsbelege auf die schwingenden Oberflächen aufgebracht. Der Nach
teil dieser Bitumenschmelzfolien besteht insbesondere darin, dass diese
nicht rückstandsfrei von der Oberfläche lösbar sind. Das Dämpfungs
material kann praktisch nicht erneut nach dem Recycling als Dämp
fungsmaterial eingesetzt werden, da ein Entfernen von der Oberfläche
ökonomisch nicht möglich ist und eine Verschmutzung durch den Lack
vorliegt.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der
Bereitstellung von bitumenfreien thermoplastischen akustisch wirksa
men Dämpfungsmaterialien mit flächiger oder körperlicher Ausdehnung
zur Bedämpfung und Entdröhnung von schwingenden Oberflächen, ins
besondere im Fahrzeugbau, die rückstandsfrei von der Oberfläche lös
bar sind und dadurch das Recycling des Trägermaterials wie auch des
Dämpfungsmaterials ermöglichen.
Weiterhin besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein
Dämpfungsmaterial zur Verfügung zu stellen, dass als Recycling-
Dämpfungsmaterial problemfrei lackierbar ist.
Die vorgenannten Aufgaben werden in einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gelöst durch bitumenfreie thermoplastische
akustisch wirksame Dämpfungsmaterialien mit flächiger oder körperli
cher Ausdehnung zur Bedämpfung und Entdröhnung von schwingenden
Oberflächen insbesondere im Fahrzeugbau zur formschlüssigen, kraft
schlüssigen oder durch Aufschmelzen erhaltenen Verbindung mit der
selben aus einem Kunststoff-Blend wenigstens zweier unterscheidbarer
thermoplastischer Kunststoffe mit unterschiedlichen Glasübergangstem
peraturen (Tg), Schmelztemperaturen (Tm) und/oder Erweichungstem
peraturen (Te), die miteinander mischbar, extrudierbar, kalandrierbar,
tiefziehbar und/oder spritzgießfähig sind.
Die erfindungsgemäßen Dämpfungsmaterialien sind rückstandsfrei von
der Oberfläche lösbar und erlauben das problemlose Recycling des Trä
germaterials wie auch des Dämpfungsmaterials. Das Dämpfungsmateri
al kann nach dem Recycling erneut als Dämpfungsmaterial eingesetzt
werden, wobei keine Probleme hinsichtlich der Lackierung auftreten.
Die gegenüber dem Stand der Technik alternativen Dämpfungsmateria
lien zeigen bei gleichem Gewicht im wesentlichen die gleichen Dämp
fungseigenschaften über den hier insbesondere im Kraftfahrzeug be
sonders interessierenden Temperaturbereich von -40°C bis +90°C.
Die Dämpfungsbelege können, wie die bekannten bituminösen Dämp
fungsbelege auf die zu bedämpfenden Oberflächen durch Hitzeeinwir
kung formschlüssig aufgeschmolzen werden. Alternativ dazu ist es
selbstverständlich möglich, auch eine direkte formschlüssige oder kraft
schlüssige Verbindung der Dämpfungsmaterialien mit den schwin
gungsfähigen Oberflächen herzustellen.
Einfache Kunststoffmaterialien sind in der Regel nicht geeignet, Dämp
fungsmaterialien im Sinne der vorliegenden Erfindung zu ergeben.
Dementsprechend werden erfindungsgemäß Kunststoff-Blends aus un
terschiedlichen thermoplastischen Kunststoffen eingesetzt, die misch
bar, extrudierbar, kalandrierbar, tiefziehbar und/oder spritzgießfähig
sind.
Die Kunststoffe (wenigstens 2) unterscheiden sich beispielsweise auf
grund ihrer Glasübergangstemperatur (Tg). Besonders bevorzugt im
Sinne der vorliegenden Erfindung beträgt die Differenz der Glasüber
gangstemperatur (Tg) des niedrigst schmelzenden Kunststoffs und des
höchst schmelzenden Kunststoffs wenigstens 100 K, insbesondere we
nigstens 10 K.
Die dämpfende Wirkung eines aufgeschmolzenen Kunststoffes wirkt
maximal bei dessen Glasübergangstemperatur (Tg). Durch die Herstel
lung eines Blends aus Kunststoffen, wobei die einzelnen Kunststoffe
unterschiedliche Glasübergangstemperaturen (Tg) aufweisen, kann die
dämpfende Wirkung einem Temperaturprofil angepasst werden. Die
Glasübergangstemperaturen (Tg) der genutzten Kunststoffe variieren
daher vorzugsweise in einem Temperaturbereich von -40 bis +80°C.
In analoger Weise können sich die unterschiedlichen Kunststoffe
(wenigstens 2) auch aufgrund ihrer Schmelztemperatur (Tm) und/oder
Erweichungstemperatur (Te) unterscheiden. Besonders bevorzugt im
Sinne der vorliegenden Erfindung beträgt die Differenz der Schmelz
temperatur (Tm) und/oder Erweichungstemperatur (Te) des niedrigst
schmelzenden Kunststoffs und des höchst schmelzenden Kunststoffs
wenigstens 50 K, insbesondere wenigstens 100 K.
Die Dämpfungsbelege können auf unterschiedlichste Arten auf die zu
dämpfenden Oberflächen appliziert werden. Sie werden beispielsweise
als spritzbare Dämpfung per Düse aufgetragen, als gepresste, tiefgezo
gene, spritzgegossene, extrudierte oder kalandrierte Ware auf die zu
dämpfende Oberfläche gelegt und aufgeschmolzen. Hierbei ist es
selbstverständlich, die Kunststoffe in Bezug auf die Aufschmelztempe
raturen üblichen technischen Prozessen anzupassen. Dies erfordert
selbstverständlich unterschiedliche Schmelztemperaturen des Blends.
Der Bereich maximaler Dämpfung der Kunststoffe in den Blends liegt
vorzugsweise im Bereich von -40°C bis +90°C. Bei Temperaturen bis
+90°C soll das Dämpfungsmaterial nicht fließfähig werden und sich von
der zu dämpfenden Oberfläche lösen. Bei Temperaturen bis -40°C soll
das Dämpfungsmaterial noch elastisch sein und sich nicht von der O-
berfläche lösen. Dementsprechend weisen bevorzugt eingesetzte Kunst
stoffe Schmelztemperaturen (Tm) und/oder Erweichungstemperaturen
(Te) im Bereich von 80°C bis 250°C auf.
Dementsprechend sind besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden
Erfindung Copolymere mit Komponenten, die sowohl niedrige wie auch
hohe Glasübergangstemperaturen (Tg), Schmelztemperaturen (Tm)
und/oder Erweichungstemperaturen (Te) haben.
Besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Copoly
mere aus Polyethylen und Polystyrol, die beispielsweise unter der Be
zeichnung ESI-Polymere im Handel erhältlich sind.
Darüber hinaus sind als weitere Kunststoffmaterialien einsetzbar solche,
die mit den oben erwähnten Kunststoff-Blends, beispielsweise Poly
ethylen-Polystyrol-Copolymeren mischbar sind, die aufgrund ihrer Glas
übergangstemperatur (Tg) für die Bedämpfung von Oberflächen allge
mein interessant sind sowie solche Kunststoffe, die homogen mit den
oben erwähnten Polyethylen-Polystyrol-Copolymeren mischbar sind und
aufgrund ihrer Schmelztemperatur (Tm) und/oder Erweichungstempe
ratur (Te) für die Applizierung auf Oberflächen interessant sind. Analog
dazu sind selbstverständlich auch solche weiteren Kunststoffe für den
Einsatz in den erfindungsgemäßen wirksamen Dämpfungsmaterialien
geeignet, die mit den Polyethylen-Polystyrol-Copolymeren mischbar
sind und aufgrund ihrer Masse für die Bedämpfung von Oberflächen
interessant sind. Daraus ergibt sich, dass in den erfindungsgemäßen
Dämpfungsmaterialien neben den vorgenannten Bestandteilen auch
weitere Füllstoffe und/oder Hilfsstoffe enthalten sein können.
Besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die Füll
stoffe ausgewählt aus der Gruppe der akustisch wirksamen, magneti
schen und/oder masseerhöhenden Füllstoffe, insbesondere Glimmer
oder thermisch behandelter Glimmer.
In den Dämpfungsmaterialien können auch Hilfsstoffe enthalten sein,
die vorzugsweise ausgewählt sind aus der Gruppe der Stabilisatoren,
insbesondere der UV-Stabilisatoren, der Flammschutzmittel, der Haft
vermittler und/oder der Farbstoffe.
Die erfindungsgemäßen Dämpfungsmaterialien können beispielsweise
dadurch hergestellt werden, dass man körperlich ausgedehnte Kunst
stoff-Blends spritzgießt oder tiefzieht. Bevorzugte Dicken betragen bei
spielsweise 0,3 bis 7 mm. Diese Werkstücke können beispielsweise ad
häsiv oder nichtadhäsiv sowie magnetisch haftend ausgerüstet sein und
werden vorzugsweise durch Hitzeeinwirkung vollständig formschlüssig
mit der Oberfläche verbunden.
Alternativ dazu ist es möglich, flächig ausgedehnte Kunststoff-Blends zu
extrudieren und/oder zu kalandrieren. Auch diese im wesentlichen
zweidimensionalen Werkstücke können adhäsiv, nichtadhäsiv oder
magnetisch haftend ausgerüstet werden und werden ebenfalls vorzugs
weise durch Hitzeeinwirkung mit den Oberflächen vollständig form
schlüssig verbunden.
Alternativ dazu ist es selbstverständlich auch möglich, die Dämpfungs
materialien vollständig als spritzbare Masse auf die Oberflächen aufzu
tragen.
Claims (13)
1. Bitumenfreie thermoplastische akustisch wirksame Dämpfungs
materialien mit flächiger oder körperlicher Ausdehnung zur Bedämp
fung und Entdröhnung von schwingenden Oberflächen insbesondere im
Fahrzeugbau zur formschlüssigen, kraftschlüssigen oder durch Auf
schmelzen erhaltenen Verbindung mit derselben aus einem Kunststoff-
Blend wenigstens zweier unterscheidbarer thermoplastischer Kunst
stoffe mit unterschiedlichen Glasübergangstemperaturen (Tg),
Schmelztemperaturen (Tm) und/oder Erweichungstemperaturen (Te),
die miteinander mischbar, extrudierbar, kalandrierbar, tiefziehbar
und/oder spritzgießfähig sind.
2. Dämpfungsmaterialien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
das die Differenz der Glasübergangstemperatur des niedrigst schmel
zenden Kunststoffs und des höchst schmelzenden Kunststoffs
wenigstens 100 K, insbesondere wenigstens 10 K beträgt.
3. Dämpfungsmaterialien nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Kunststoffe Glasübergangstemperaturen (Tg) im Be
reich von -40°C bis +80°C aufweisen.
4. Dämpfungsmaterialien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Differenz der Schmelztemperaturen (Tm) und/oder Erwei
chungstemperatur (Te) des niedrigst schmelzenden Kunststoffs und des
höchst schmelzenden Kunststoff wenigstens 50 K, insbesondere we
nigstens 100 K beträgt.
5. Dämpfungsmaterialien nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, dass die Kunststoffe Schmelztemperaturen (Tm)
und/oder Erweichungstemperatur (Te) im Bereich von 80°C bis 250°C
aufweisen.
6. Dämpfungsmaterialien nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass diese Copolymere Polyethylen und Po
lystyrol umfassen.
7. Dämpfungsmaterialien nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, dass diese weiterhin Füllstoffe und/oder Hilfs
stoffe enthalten.
8. Dämpfungsmaterialien nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Füllstoffe ausgewählt sind aus der Gruppe der akustisch wirk
samen, magnetischen und/oder masseerhöhenden Füllstoffe, insbeson
dere Glimmer und/oder Vermiculith.
9. Dämpfungsmaterialien nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsstoffe ausgewählt sind aus der Gruppe der Stabilisatoren,
insbesondere UV-Stabilsatoren, Flammschutzmittel, Haftvermittler
und/oder Farbstoffe.
10. Verfahren zur Herstellung von Dämpfungsmaterialien nach einem
der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man körperlich
ausgedehnte Kunststoff-Blends mit einer Dicke von 0,3 bis 7 mm
spritzgießt und/oder tiefzieht.
11. Verfahren zur Herstellung von Dämpfungsmaterialien nach einem
der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man flächig aus
gedehnte Kunststoff-Blends extrudiert und/oder kalandriert.
12. Verfahren zur Befestigung von Dämpfungsmaterialien nach einem
der Ansprüche 1 bis 9 auf schwingungsfähigen Oberflächen, insbeson
dere im Fahrzeugbau durch formschlüssiges und/oder kraftschlüssiges
Inkontaktbringen miteinander.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man
die Dämpfungsmaterialien als spritzbare Masse mit der Oberfläche in
Kontakt gebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001107209 DE10107209A1 (de) | 2001-02-16 | 2001-02-16 | Dämpfungsmaterial |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001107209 DE10107209A1 (de) | 2001-02-16 | 2001-02-16 | Dämpfungsmaterial |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10107209A1 true DE10107209A1 (de) | 2002-08-29 |
Family
ID=7674243
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001107209 Withdrawn DE10107209A1 (de) | 2001-02-16 | 2001-02-16 | Dämpfungsmaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10107209A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3152243C2 (de) * | 1980-08-07 | 1992-07-09 | Valcour Imprinted Papers Inc | |
DE69803582T2 (de) * | 1997-03-14 | 2002-10-31 | Tetra Laval Holdings & Finance | Wiederverschliessbare öffnungsvorrichtung für packungen für ausgiessbare nahrungsmittel |
-
2001
- 2001-02-16 DE DE2001107209 patent/DE10107209A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3152243C2 (de) * | 1980-08-07 | 1992-07-09 | Valcour Imprinted Papers Inc | |
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