DE10107134A1 - Verfahren zur Verarbeitung von Daten und Datenverarbeitungsanlage - Google Patents
Verfahren zur Verarbeitung von Daten und DatenverarbeitungsanlageInfo
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Abstract
Für eine besonders schnelle und einfache software- und hardware-relevante Prüfung aller Hardware-Komponenten einer Datenverarbeitungsanlage werden erfindungsgemäß bei einem Verfahren zur Verarbeitung von Daten einer Datenverarbeitungsanlage (1) mit einer Mehrzahl von Peripherie-Baugruppen (10) und mit einem Datenverarbeitungsprogramm (12), umfassend eine Mehrzahl von Funktionsbausteinen (FB1 bis FBn), mittels eines als Konfigurationsbaustein (FB_K) ausgeführten Funktionsbausteins software-relevante Daten und mittels eines als Prüfbaustein (FB_P) ausgeführten Funktionsbausteins hardware-relevante Daten geprüft, wobei der Konfigurationsbaustein (FB_K) und der Prüfbaustein (FB_P) derart miteinander verbunden werden, dass mittels des Konfigurationsbausteins (FB_K) der Prüfbaustein (FB_P) aktiviert wird und umgekehrt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung von
Daten einer Datenverarbeitungsanlage, z. B. einer speicher
programmierbaren Steuerung zur Automatisierung einer tech
nischen Anlage, insbesondere einer Fertigungs- oder Kraft
werksanlage. Sie betrifft weiter eine Datenverarbeitungsan
lage.
Üblicherweise umfasst ein Datenverarbeitungsprogramm bei
spielsweise ein Betriebsprogramm, ein Hauptprogramm oder
eine Hauptroutine, in welchem im wesentlichen sequentiell
eine Anzahl von Steuerungs- und/oder Datenverarbeitungsbe
fehlen für die technische Anlage abgearbeitet werden. Ein
derartiges Datenverarbeitungsprogramm für eine anwenderspe
zifisch ausgebildete automatisierte technische Anlage, wie
beispielsweise eine Fertigungsanlage, eine Werkzeugmaschine
oder ein Meßsystem, wird auch als sogenannte Anwendersoft
ware bezeichnet. Aus diesem Hauptprogramm werden bedarfs
weise, z. B. zyklisch oder ereignisgesteuert, sogenannte
Subroutinen oder Funktionsbausteine aufgerufen. Diese Funk
tionsbausteine übernehmen in der Art von Modulen bestimmte
abgeschlossene Steuerungs- und/oder Regelungsfunktionen. Je
nach Art, Aufbau und Komplexität des Datenverarbeitungspro
gramms wird aus einem solchen Funktionsbaustein heraus in
der Art einer Subsubroutine ein weiterer Funktionsbaustein,
aufgerufen.
Das Datenverarbeitungsprogramm läuft dabei üblicherweise in
einer Datenverarbeitungseinheit, z. B. einer zentralen Steu
ereinheit, der technischen Anlage ab und steuert unter an
derem den Austausch von Daten zwischen der zentralen Steu
ereinheit und Komponenten der technischen Anlage. Dabei
werden vom Datenverarbeitungsprogramm einerseits Schaltbefehle
oder Stellwerte an die Komponenten übermittelt und
andererseits Messdaten oder charakteristische Prozess-
und/oder Betriebsparameter von den Komponenten gelesen.
Bei der Herstellung eines derartigen anwenderspezifischen
Datenverarbeitungsprogramms, insbesondere bei der Konfigu
ration und Inbetriebsetzung der zugrundeliegenden techni
schen Anlage, werden üblicherweise den Komponenten der
technischen Anlage zugeordnete Peripherie-Baugruppen, die
zur Kommunikation mit der zentralen Steuereinheit vorgese
hen sind, initialisiert und auf ihre Funktionsfähigkeit
überprüft. Dabei kommt ein System zur Erstellung des Daten
verarbeitungsprogramms zum Einsatz, in dem die wesentlichen
Vorgänge bei der Initialisierung und Parametrierung der Pe
ripherie-Baugruppen und deren zugehörigen Komponenten, wie
z. B. Motoren, Antriebe, Messsensoren, über ein Hauptpro
gramm ausgeführt werden. Dieses Hauptprogramm greift be
darfsweise auf einzelne Funktionsbausteine zu, die bei
spielsweise in separaten ausführbaren Dateien hinterlegt
sind. Zudem greift das Hauptprogramm bedarfsweise auf ent
sprechend vorgesehene Datenspeicherbausteine zu.
Als Funktionsbausteine, die vom Hauptprogramm aus bedarfs
weise aktivierbar sind, sind beispielsweise Editoren vorge
sehen, über die Verzeichnisse, Tabellen oder Listen der zu
bearbeitenden Peripherie-Baugruppen und der zugehörigen
Hardware-Komponenten veränderbar oder modifizierbar sind.
Weiterhin ist als Funktionsbaustein üblicherweise ein soge
nannter Konfigurationsbaustein vorgesehen. Über diesen ist
jede einzelne der verwendeten Peripherie-Baugruppen und so
mit der Hardware-Komponente im Hinblick auf relevante Soft
ware- oder Betriebsparameter selektier- und konfigurierbar.
Dabei wird beispielsweise ein Datenblatt der Peripherie-
Baugruppe und der Hardware-Komponente aufgerufen und edi
tiert, in dem für den Betrieb der Peripherie-Baugruppe und
der Hardware-Komponente relevante Daten oder Parameter er
fasst werden. Üblicherweise wird zudem in der Konfigurierung
genauer spezifiziert, um welche Peripherie-Baugruppe
(z. B. analoge oder digitale Eingabe-Baugruppe) oder um wel
che Hardware-Komponente (im Hinblick auf eine mögliche Aus
wahl von verschiedenen geeigneten Komponententypen) es sich
im Anwendungsfall handelt. Beispielsweise kann für den
Fall, dass als Hardware-Komponente ein Widerstand als Tem
peraturmessfühler vorgesehen ist, bei der Konfigurierung
oder Initialisierung dieser Hardware-Komponente und daraus
resultierend der zugehörigen Peripherie-Baugruppe, z. B.
Analoge Eingangsbaugruppe, der Umrechnungswert für den Wi
derstand in einen Temperaturkennwert oder eine Kennlinie
oder eine Eichmessung eingegeben werden.
Als weiterer Funktionsbaustein ist für die Datenverarbei
tungsanlage zur Erstellung der Anwendersoftware oder des
Datenverarbeitungsprogramms üblicherweise ein Prüfbaustein
vorgesehen. Auf diesen wird vom Datenverarbeitungsprogramm,
insbesondere vom Hauptprogramm, aus zugegriffen, um einzel
ne Hardware-Komponenten und deren zugehörige Peripherie-
Baugruppe auf die Funktionsfähigkeit ihrer software-
technischen Kommunikation und ihrer hardware-technischen
Verbindung oder Verkabelung mit der zentralen Steuereinheit
hin zu prüfen. Dazu wird bedarfsweise die zu prüfende Hard
ware-Komponente und deren Peripherie-Baugruppe ausgewählt
und gezielt mit entsprechenden Stell- oder Lesebefehlen an
gesteuert, wobei geprüft wird, ob die erwartete Reaktion
der Hardwarekomponente bei der zentralen Steuereinheit auch
eintritt.
Der genannte Konfigurationsbaustein zur Prüfung von soft
ware relevanten Daten und der genannte Prüfbaustein zur
Prüfung von hardware-relevanten Daten werden üblicherweise
unabhängig voneinander eingesetzt. Dies hat jedoch den
Nachteil, dass im Konfigurationsbaustein hinterlegte spezi
fische und die Hardware-Komponente identifizierende Soft
ware-Kenndaten bei der Prüfroutine für die Hardware nicht
zur Verfügung stehen. Diese Kenndaten müssen somit entweder
während der Hardware-Prüfung erneut eingegeben werden, oder
die Prüfung muss unter Verzicht auf diese Kenndaten durch
geführt werden. Hierdurch ist die Hardware-Prüfroutine bei
der Inbetriebsetzung der Datenverarbeitungsanlage besonders
zeitaufwendig. Darüber hinaus ist mit zunehmender Automati
sierung und Komplexität von technischen Anlagen eine Über
sicht über die gesamte Hardware-Konfiguration der Datenver
arbeitungsanlage seitens der Inbetriebsetzer nicht mehr ge
geben, so dass das Durchsuchen und Prüfen der Hardware-
Komponenten sowie die erneute Dateneingabe für die Hard
ware-Prüfung nur unter großem Zeitaufwand möglich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zur Verarbeitung von Daten einer Datenverarbeitungsan
lage anzugeben, das besonders schnell ist und in besonders
einfacher Weise unter Berücksichtigung aller Hardware-
Komponenten eine software- und hardware-relevante Prüfung
der gesamten Datenverarbeitungsanlage ermöglicht. Weiterhin
soll eine zur Durchführung des Verfahrens besonders geeig
nete Datenverarbeitungsanlage angegeben werden.
Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zur Verarbeitung von Daten einer Datenverar
beitungsanlage mit einer Mehrzahl von Peripherie-Baugruppen
und mit einem Datenverarbeitungsprogramm umfassend eine
Mehrzahl von Funktionsbausteinen, bei dem mittels eines als
Konfigurationsbaustein ausgeführten Funktionsbausteins
software-relevante Daten und mittels eines als Prüfbaustein
ausgeführten Funktionsbausteins hardware-relevante Daten
geprüft werden, wobei der Konfigurationsbaustein und der
Prüfbaustein derart miteinander verbunden werden, dass mit
tels des Konfigurationsbausteins der Prüfbaustein aktivier
bar ist und umgekehrt.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass bei
der Herstellung eines Datenverarbeitungsprogramms einer Da
tenverarbeitungsanlage für eine technische Anlage software-
relevante Daten unter Kenntnisnahme der Hardware-
Konfiguration und hardware-relevante Daten unter Kenntnis
nahme der Software-Konfiguration geprüft werden sollten.
Für eine derartige kombinierte Software- und Hardware-
Prüfung der Datenverarbeitungsanlage sollten Automatisie
rungsfunktionen und deren Wirkung auf die Hardware-
Konfiguration und umgekehrt prüfbar sein. Insbesondere
sollten die software-relevanten Daten mittels des Prüfbau
steins und die hardware-relevanten Daten mittels des Konfi
gurationsbausteins für eine jeweils zugehörige Verarbeitung
zur Prüfung der Software und/oder Hardware selektierbar
sein. Hierzu werden die beiden Bausteine - der Konfigurati
onsbaustein und der Prüfbaustein - derart miteinander ver
bunden, dass diese durch gegenseitige Aktivierung die Daten
des jeweils anderen selektieren und zur Bearbeitung verwen
den. Mit anderen Worten: Die den jeweiligen Baustein cha
rakterisierenden Daten werden in Abhängigkeit von der An
forderung des anderen Bausteins selektiert und bearbeitet.
Hierdurch ist eine gleichzeitige Prüfung sowohl der Hard-
als auch der Software der Datenverarbeitungsanlage ermög
licht. Insbesondere bei komplexen Automatisierungssystemen
ist eine besonders einfache und übersichtliche Herstellung
und/oder Inbetriebnahme von anwenderspezifischer Software
unter Kenntnisnahme der zugrundeliegenden Hardware oder
ggf. unter Einbezug von Hardwareänderungen und deren Aus
wirkungen auf die Anwendersoftware ermöglicht.
Zweckmäßigerweise werden zwischen dem Konfigurationsbau
stein und dem Prüfbaustein wechselseitig die jeweils zuge
hörigen software-relevanten Daten bzw. hardware-relevanten
Daten ausgetauscht. Hierdurch ist gewährleistet, dass die
software-relevanten Daten für den Test der Hardware-
Konfiguration und die hardware-relevanten Daten für den
Test der Software-Konfiguration der Datenverarbeitungsanla
ge verfügbar sind.
Vorteilhafterweise werden die software-relevanten Daten
und/oder die hardware-relevanten Daten in einer Auswahlmas
ke ausgegeben. Beispielsweise ist hierdurch ermöglicht,
dass ein Inbetriebsetzer der Datenverarbeitungsanlage un
mittelbar anhand der Hardwarekonfiguration beobachten und
steuern kann. D. h. beim Test der Datenverarbeitungsanlage
werden anhand der Auswahlmaske für die hardware-relevanten
Daten die hardware-technischen Verbindungen, z. B. die rich
tige Belegung von Ein- und Ausgängen der Peripherie-
Baugruppen oder deren Verdrahtung mit Sensoren oder Akto
ren, geprüft. Mittels der Auswahlmaske für die software-
relevanten Daten wird die Software-Konfiguration, d. h. die
Funktionalität und die software-relevante Parametrierung
der Hardware-Komponenten, geprüft. Dabei werden in bevor
zugter Ausführungsform Parametrierung und Konfiguration der
Datenverarbeitungsanlage und der zugehörigen Peripherie-
Baugruppen graphisch ausgegeben. Die graphische Ausgabe,
z. B. in Form einer graphischen Oberfläche, welche die reale
Hardwarekonfiguration, d. h. Baugruppen und Steckplätze der
Datenverarbeitungsanlage, nachbildet, dient der Unterstüt
zung der Inbetriebsetzung der Datenverarbeitungsanlage. Dem
Inbetriebsetzer zeigt sich nahezu das identische Abbild ei
nes Schaltschranks der Datenverarbeitungsanlage auf dem
Bildschirm. Somit wird das besonders zeitaufwendige und
fehlerhafte Suchen in Dokumentationen sicher vermieden.
Darüber hinaus sind Fehler aufgrund der nur durch Erfahrun
gen und Wissen des Inbetriebsetzers ausgeführten Hardware-
Tests unterbunden.
Vorzugsweise werden anhand von Testsignalen, welche mittels
der Auswahlmaske im Konfigurationsbaustein ausgelöst wer
den, zugeordnete hardware-relevante Daten geprüft. Bei
spielsweise werden mittels der Auswahlmaske einzelne Ein
gänge und/oder Ausgänge beobachtet oder gesteuert. Zweckmä
ßigerweise wird anhand der Testsignale eine der Peripherie-
Baugruppen gesteuert und überwacht. Bevorzugt wird durch
eine entsprechende Führung des Inbetriebsetzers mittels der
Auswahlmaske sowohl die Hardware-Konfiguration auf fehler
freien Anschluss sämtlicher Ein- und Ausgänge getestet und
geprüft als auch die Software-Konfiguration auf fehlerfreie
Parametrierung und Automatisierungsfunktionen durch Prüfung
der chronologischen Abläufe anhand der richtigen Reihenfol
ge von Lesen und Setzen von Ein- bzw. Ausgängen getestet
und geprüft.
Die zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Datenverarbeitungsanlage zur Verarbeitung von Daten
mit einer Mehrzahl von Peripherie-Baugruppen und mit einem
Datenverarbeitungsprogramm umfassend eine Mehrzahl von
Funktionsbausteinen, wobei ein als Konfigurationsbaustein
ausgeführter Funktionsbaustein zur Prüfung von software-
relevanten Daten und ein als Prüfbaustein ausgeführter zur
Prüfung von hardware-relevanten Daten vorgesehen sind, und
wobei der Konfigurationsbaustein und der Prüfbaustein der
art miteinander verbunden sind, dass mittels des Konfigura
tionsbausteins der Prüfbaustein aktivierbar ist und umge
kehrt. Durch eine derartige Datenverarbeitungsanlage ist
eine Integration der Anzeige von Operandenstatus, d. h. Sta
tus von Ein- und Ausgänge der Hardwarekonfiguration, in der
Simulation der dieser Hardwarekonfiguration zugehörigen
Softwarekonfiguration ermöglicht.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson
dere darin, dass durch eine Kombination des Konfigurations
bausteins mit dem Prüfbaustein diese wechselseitig von dem
jeweils anderen aus aktivierbar sind. Durch eine derartige
Verknüpfung stehen lediglich im Konfigurationsbaustein hin
terlegte Daten auch bei der Prüfung der Softwarekonfigura
tion mittels des Prüfbausteins zur Verfügung und umgekehrt.
Somit kann die Funktionsprüfung der Hardware-Bausteine oder
-Module zeitgleich mit der Prüfung der Software erfolgen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt die Figur eine Da
tenverarbeitungsanlage.
Die Datenverarbeitungsanlage 1 gemäß der Figur umfasst ein
Steuerungssystem 2 für eine technische Anlage, das zu Kon
figurations- oder Inbetriebnahmezwecken über eine Datenlei
tung 4 mit einem Eingabe- und Programmiermodul 6 verbunden
ist.
Das Steuerungssystem 2 ist seinerseits gebildet aus einer
Steuereinheit 8 und einer Mehrzahl von Peripherie-
Baugruppen 10. Das Steuerungssystem 2 ist zur Steuerung
und/oder Überwachung einer technischen Anlage, z. B. einer
Fertigungsanlage oder Werkzeugmaschine vorgesehen. Dazu um
fasst das Steuerungssystem 2 ein Datenverarbeitungsprogramm
12, auch Hauptprogramm oder Anwendersoftware genannt, das
zur Ansteuerung und/oder Erfassung der Ein- und/Ausgänge
der Peripherie-Baugruppen 10 in der Steuereinheit 8 ab
läuft.
Dazu umfasst das Datenverarbeitungsprogramm 12 eine Anzahl
von Funktionsbausteinen FB1 bis FBn, welche abgeschlossene
Steuerungs- und/oder Regelungsfunktionen übernehmen. Dar
über hinaus sind eine Mehrzahl von Datenspeicher D1 bis Dn
zur Hinterlegung und/oder Archivierung von statischen
und/oder dynamischen Daten vorgesehen. Als Steuerungssystem
2 dient beispielsweise eine speicherprogrammierbare Steue
rung, ein Personal Computer oder eine andere Datenverarbei
tungseinheit. Die Peripherie-Baugruppen 10 dienen dem An
schluss von Hardware-Komponenten, wie Sensoren, Aktoren,
z. B. Messsensoren, Antriebe, Motoren der technischen Anla
ge. Das Datenverarbeitungsprogramm 12 ist bevorzugt in eine
Betriebs- und eine Anwender-Software unterteilt. Dabei
dient die Betriebssoftware als Betriebssystem. Die Anwen
dersoftware stellt insbesondere die mittels der Funktions
bausteine FB1 bis FBn ausgeführten Regelungs- und/oder
Steuerungsfunktionen für die technische Anlage dar. Als Da
tenspeicher D1 bis Dn sind beispielsweise statische Spei
cher, auch Lesespeicher genannt, wie z. B. ROM's (read-only-
memory), oder dynamische Speicher, auch Lese-
/Schreibspeicher genannt, wie z. B. RAM's (read access memo
ry). Im Lesespeicher sind z. B. feste Parametrierdaten der
Software und/oder Hardware des Steuerungssystems 2 hinter
legt. In den dynamischen Speichern werden beispielsweise
die aktuell erfassten Daten der Ein- und/oder Ausgänge der
Peripherie-Baugruppen 10 hinterlegt.
Im Betrieb des Steuerungssystems 2 ändert z. B. ein Sensor,
der an eine der Peripherie-Baugruppe 10 angeschlossen ist,
seinen Widerstandswert in Abhängigkeit von der ihn, umgeben
den Temperatur. Die betreffende Peripherie-Baugruppe 10 er
fasst anhand einer Widerstandsmessung einen zugehörigen
Messwert, wandelt diesen in ein digitales Wort mit 8, 12
oder mehr Bit zur digitalen Verarbeitung des Messwerts mit
tels des Datenverarbeitungsprogramms 12 um und speichert
diesen ggf. in einen Zwischenspeicher. Das Datenverarbei
tungsprogramm 12 liest diesen Wert ereignisgesteuert oder
zyklisch aus dem Zwischenspeicher der Peripherie-Baugruppe
10 aus und hinterlegt diesen zur digitalen Verarbeitung in
einen der Datenspeicher D1 bis Dn, der insbesondere durch
die ein Anwenderprogramm charakterisierenden Funktionsbau
steine FB1 bis FBn adressierbar ist. Das Anwenderprogramm
bzw. die Anwendersoftware liest in Abhängigkeit von einer
Anforderung diesen in Form eines Digitalwortes hinterlegten
Messwert aus und vergleicht diesen beispielsweise mit einem
Sollwert. Bei Unterschreitung des Sollwertes wird mittels
der Anwendersoftware ein betreffender Ausgang anhand einer
zugehörigen Speicheradresse der Peripherie-Baugruppe 10 ge
setzt. Durch Setzen des Ausgangs wird beispielsweise ein
Relais geschaltet, welches eine Heizung betätigt, die somit
einen Temperaturanstieg bewirkt.
Zur Erstellung des Datenverarbeitungsprogramms 12 ist die
Steuereinheit 8 des Steuerungssystems 2 über die Datenlei
tung 4 vorübergehend mit dem Eingabe- und Programmiermodul
6 verbunden. In diesem sind für eine Konfiguration in der
Art einer sogenannten Spiegelung Abbilder der Funktionsbau
steine FB1 bis FBn sowie der Datenspeicher D1 bis Dn hin
terlegt.
Bei der Erstellung des Datenverarbeitungsprogramms 12, ins
besondere bei der Erstellung und Erweiterung des Datenver
arbeitungsprogramms 12 für anwenderspezifisch angepasste
Steuerungs- und/oder Regelungsfunktionen unter Rückgriff
auf die Funktionsbausteine FB1 bis FBn, ist es wichtig zu
wissen, welche Hardware- und/oder Software-Adressen durch
die Peripherie-Baugruppen 10 bzw. das Datenverarbeitungs
programm 12 sowie welcher Speicherbereich durch die Daten
speicher D1 bis Dn belegt oder frei sind. Dazu sind im auch
als Erstellungssystem bezeichneten Eingabe- und Program
miermodul 6 ein als Funktionsbaustein FB_K ausgeführter
Konfigurationsbaustein (im weiteren Konfigurationsbaustein
FB_K genannt) und ein als Funktionsbaustein FB_P ausgeführ
ter Prüfbaustein (im weiteren Prüfbaustein FB_P genannt)
vorgesehen. Anhand des Konfigurationsbausteins FB_K werden
dabei software-relevante Daten des Datenverarbeitungspro
gramms 12 und anhand des Prüfbausteins FB_P hardware-
relevante Daten der Datenverarbeitungsanlage 1, der Peri
pherie-Baugruppen 10 und/oder der Datenspeicher D1 bis Dn
geprüft.
Beispielsweise wird mittels des Konfigurationsbausteins
FB_K unter Rückgriff auf die jeweiligen Komponenten und Mo
dule des Steuerungssystems 2 jede einzelne Komponente der
technischen Anlage, d. h. Aktoren oder Sensoren, im Hinblick
auf relevante Software- und/oder Betriebs-Parameter oder -
Daten eingerichtet. Dabei wird ein Datenblatt der betreffen
den Komponente, z. B. ein als Widerstand ausgeführter Tempe
raturmessfühler, aufgerufen und editiert, in dem für den
Betrieb des Temperaturmessfühlers relevante Parameter oder
Daten erfasst werden. Beispielsweise kann bei dessen Konfi
gurierung oder Initialisierung der Umrechnungswert für den
Widerstand in einen Temperaturkennwert oder eine Kennlinie
oder eine Eichmessung eingegeben werden. Dazu werden diese
Daten als software-relevanten Daten in Form von Tabellen o
der Funktionen in einem betreffenden Datenspeicher D1 bis
Dn und in zugehörigen, diese Funktion betreffende Funkti
onsbausteine FB1 bis FBn hinterlegt. Darüber hinaus können
weitere software-relevante Daten des Temperaturmessfühlers
in geeigneter Form bearbeitet bzw. hinterlegt sein, z. B.
können im Hinblick auf eine mögliche Auswahl von verschie
denen geeigneten Komponententypen der Komponente, z. B. Dio
den oder Widerstände als Temperaturmessfühler, entsprechen
de Konfigurations-Daten hinterlegt sein. Diese in geeigne
ter Form hinterlegten bzw. Funktionsbausteinen FB1 bis FBn
zugeordneten software-relevanten Daten werden anhand des
Konfigurationsbausteines FB_K auf Richtigkeit, Plausibili
tät und/oder richtige Verarbeitung mittels des Datenverar
beitungsprogramms 12 geprüft.
Als weiterer Funktionsbaustein FB1 bis FBn ist bei der Er
stellung des Datenverarbeitungsprogramms 12 der Prüfbau
stein FB_P von Bedeutung. Anhand des Prüfbausteins FB_P
wird von dem Datenverarbeitungsprogramm 12 oder dem Haupt
programm auf die einzelnen Komponenten, d. h. sowohl auf die
Peripherie-Baugruppen 10 als auch auf die den Peripherie-
Baugruppen 10 zugeordneten Komponenten, wie Sensoren oder
Aktoren, zur Prüfung der Kommunikation oder Hardware-
Verbindung dieser mit der zentralen Steuereinheit 8 zuge
griffen. Hierzu wird bedarfsweise eine zu überprüfende Kom
ponente anhand einer Auswahlmaske ausgewählt und gezielt
mit Test- oder Stellbefehlen angesteuert, wobei geprüft
wird, ob die erwartete Reaktion der Komponente bei der
zentralen Steuereinheit 8 eintritt.
Durch eine Kombination des Konfigurationsbausteins FB_K und
des Prüfbausteins FB_P, indem der jeweilige Baustein von
dem anderen aktivierbar ist, sind sowohl die software-
relevanten Daten bei der Prüfung der Hardware durch den
Prüfbaustein FB_P als auch die hardware-relevanten Daten
bei der Prüfung der Software durch den Konfigurationsbau
stein FB_K verfügbar. Dazu werden zwischen dem Konfigurati
onsbaustein FB_K und dem Prüfbaustein FB_P wechselseitig
die jeweils zugehörigen software-relevanten Daten bzw.
hardware-relevanten Daten über eine Verbindung V, z. B. über
eine software-technische oder hardware-technische Verbin
dung, ausgetauscht. Je nach Ausführungsform können die
software-relevanten Daten und/oder die hardware-relevanten
Daten in einer Auswahlmaske auf einem nicht näher darge
stellten Bildschirm der Datenverarbeitungsanlage 1 ausgege
ben werden. Dies kann beispielsweise in Fenstertechnik da
durch ausgeführt werden, dass während der Ausführung des
Konfigurationsbausteins FB_K durch Doppel-Klick oder andere
Aktivierung der Prüfbaustein FB_P aktiviert und in einem
separaten Fenster ausgegeben wird. Somit kann unter Nutzung
sämtlicher im aktiven Konfigurationsbaustein FB_K vorhande
nen Betriebs- oder Kenndaten die Reaktion des jeweiligen
Hardware-Bausteins oder der jeweiligen Peripherie-Baugruppe
10 auf ausgegebene Testsignale unmittelbar geprüft werden.
D. h. durch eine derartige Verknüpfung sind die dem Konfigu
rationsbaustein FB_K zugehörigen software-relevanten Daten
bei der Prüfung der Hardware durch den Prüfbaustein FB_P
verfügbar, wodurch die Funktionsprüfung der Hardware zeit
gleich mit der Funktionsprüfung der Software erfolgen kann.
Beispielsweise wird bei dem Temperaturmessfühler mittels
des Fensters für den Konfigurationsbaustein FB_K ein Stell
befehl als Testsignal am betreffenden Ausgang der zugehöri
gen Peripherie-Baugruppe 10 gesetzt. Gleichzeitig wird mit
tels des Fensters für den Prüfbaustein FB_P der Ausgang auf
Setzen und der diesem Temperaturmessfühler zugehörige Ein
gang auf eine Änderung des erfassten Messwertes überwacht.
Somit werden mittels des Prüfbausteins FB_P die betreffen
den hardware-relevanten Daten - die Ein- und Ausgänge der
ausgewählten Komponente - getestet, d. h. es wird geprüft,
ob mittels des Datenverarbeitungsprogramms 12 der richtige
Ausgang zum Einschalten der Heizung gesetzt bzw. der rich
tige Eingang zum Lesen des Messwertes gelesen worden ist.
Je nach Art und Ausführung kann die gesamte Datenverarbei
tungsanlage 1 mit den zugehörigen Komponenten, wie Periphe
rie-Baugruppen 10, Steuereinheit 8 und Hardware-Komponenten,
wie Sensoren und Aktoren, grafisch ausgegeben werden. Dabei
werden diese bevorzugt in Form von den Schaltschränke nahe
kommenden Abbildungen dargestellt. Das Setzen eines Ausgangs
einer Peripherie-Baugruppe 10 wird dazu beispielsweise durch
Farbumschlag angezeigt. Dabei steht beispielsweise die Farbe
grün für einen gesetzten Ausgang, d. h. ein Stellbefehl oder
Testsignal, ist mittels des Datenverarbeitungsprogramms aus
gegeben worden. Die Farbe rot zeigt beispielsweise einen
nicht gesetzten Ausgang an. Durch eine derartige gleichzeiti
ge Darstellung der Hardware- und der Software-Konfiguration
anhand der Auswahlmasken des Prüfbausteins FB_P bzw. des Kon
figurationsbausteins FB_K ist eine schnelle und sichere Iden
tifizierung von Fehlern in der Software oder Hardware, z. B.
falsche Verkabelungen oder falsche Belegung von Adressberei
chen, ermöglicht. Somit sind unter Nutzung sämtlicher bei
spielsweise im aktiven Konfigurationsbaustein FB_K vorhande
nen Daten Reaktionen der ausgewählten Hardware-Komponente an
hand der durch Testbefehle gesetzten Ausgänge oder durch An
forderungen zu lesenden Eingänge im zugehörigen gleichzeitig
offenen Prüfbaustein FB_P unmittelbar prüfbar.
Nach der erfolgten Fertigstellung und Konfigurierung des Da
tenverarbeitungsprogramms 12 und insbesondere nach vollstän
dig abgeschlossener Inbetriebsetzung des Steuerungssystems 2
kann die Verbindung zum Eingabe- und Programmiermodul 6 ge
legt werden. Für einen weiteren Betrieb steht das Steuerungs
system 2 dann eigenständig oder im sogenannten "stand-alone"-
Modus zur Verfügung. Das Eingabe- und Programmiermodul 6 hin
gegen kann zur Konfigurierung oder Inbetriebsetzung weiterer
Steuerungs- oder Automatisierungssysteme herangezogen werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Verarbeitung von Daten einer Datenverarbei
tungsanlage (1) mit einer Mehrzahl von Peripherie-Baugruppen
(10) und mit einem Datenverarbeitungsprogramm (12) umfassend
eine Mehrzahl von Funktionsbausteinen (FB1 bis FBn), bei dem
mittels eines als Konfigurationsbaustein (FB_K) ausgeführten
Funktionsbausteins software-relevante Daten und mittels eines
als Prüfbaustein (FB_P) ausgeführten Funktionsbausteins hard
ware-relevante Daten geprüft werden, wobei der Konfigurati
onsbaustein (FB_K) und der Prüfbaustein (FB_P) derart mitein
ander verbunden werden, dass mittels des Konfigurationsbau
steins (FB_K) der Prüfbaustein (FB_P) aktivierbar ist und um
gekehrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem zwischen dem Konfigura
tionsbaustein (FB_K) und dem Prüfbaustein (FB_P) wechselsei
tig die jeweils zugehörigen software-elevanten Daten bzw.
hardware-relevanten Daten ausgetauscht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die software-
relevanten Daten und/oder die hardware-relevanten Daten in
einer Auswahlmaske ausgegeben werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem Para
metrierung und Konfiguration der Datenverarbeitungsanlage (1)
mit den Peripherie-Baugruppen (10) graphisch ausgegeben wer
den.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, bei dem anhand von Test
signalen, welche mittels der Auswahlmaske im Konfigurati
ons7baustein (FB_K) ausgelöst werden, betreffende hardware-
relevante Daten des Prüfbausteins (FB_P) geprüft werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem anhand der Testsignale
des Konfigurationsbausteins (FB_K) eine der Peripherie-
Baugruppen (10) gesteuert und überwacht wird.
7. Datenverarbeitungsanlage (1) zur Verarbeitung von Daten
mit einer Mehrzahl von Peripherie-Baugruppen (10) und mit ei
nem Datenverarbeitungsprogramm (12) umfassend eine Mehrzahl
von Funktionsbausteinen (FB1 bis FBn), wobei ein als Konfigu
rationsbaustein (FB_K) ausgeführter zur Prüfung von software-
relevanten Daten und ein als Prüfbaustein (FB_P) ausgeführter
Funktionsbaustein zur Prüfung von hardware-relevanten Daten
vorgesehen sind, wobei der Konfigurationsbaustein (FB_K) und
der Prüfbaustein (FB_P) derart miteinander verbunden sind,
dass mittels des Konfigurationsbausteins (FB_K) der Prüfbau
stein (FB_P) aktivierbar ist und umgekehrt.
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Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
EP1870787A1 (de) * | 2006-06-20 | 2007-12-26 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zur Überwachung eines zyklischen Steuerungsprogramms |
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-
2001
- 2001-02-15 DE DE2001107134 patent/DE10107134C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (2)
Title |
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DEMBROWSKI, Klaus, Systemtest mit Post-Codes, In: Design & Elektronik 19 vom 8.9.1992, S. 65-68 * |
Method to Achieve Software-Transparency of PC Power-on-Self-Test Expansion Link during the PC-Power-on-Self-Test Sequence, In: IBM Technical Disclosure Bulletin Vol. 37, No. 12, Dezember 1994, S. 183-185 * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1870787A1 (de) * | 2006-06-20 | 2007-12-26 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zur Überwachung eines zyklischen Steuerungsprogramms |
US8635435B2 (en) | 2006-06-20 | 2014-01-21 | Siemens Aktiengesellschaft | Method for monitoring a cyclic user program |
US10130305B2 (en) | 2016-04-22 | 2018-11-20 | Under Armour, Inc. | Device and methods for automated testing |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE10107134C2 (de) | 2003-07-24 |
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