DE10105853A1 - Verfahren zur Gewinnung von Stutenmilch - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Stutenmilch

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Abstract

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Einhaltung solcher wichtiger Randbedingungen, wie Sichtkontakt zwischen Stute und Fohlen, die Gewinnung der Stutenmilch in naturnaher, ökologischer Haltung mit minimalem Streß für die Tiere und minimalen Kosten zu betreiben. DOLLAR A Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, bei welchem DOLLAR A - die Stuten und die Fohlen ständig zusammen auf einer Freilandweide gehalten werden, DOLLAR A - die Stuten mit Ausnahme der Melk- und Saugzeiten eine Euterschürze tragen, DOLLAR A - das Melken in regelmäßigen Abständen in einer Umzäunung inmitten der Freilandweide erfolgt, wobei die Fohlen sich weiterhin außerhalb dieser Umzäunung frei bewegen können und DOLLAR A - den Fohlen im Wechsel mit dem Melken für begrenzte Zeit das Saugen gestattet wird. DOLLAR A Die Erfindung ist vor allem in der naturnahen Landwirtschaft anwendbar.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verfahren zur Gewinnung von Stutenmilch. Die Stutenmilch zeichnet sich durch besondere Inhaltsstoffe aus, worauf weiter unten noch eingegangen werden wird. Sie ist aber auch aus einem anderen Grunde besonders wertvoll. Bei Kühen, die seit Jahrhunderten auf besonders hohe Milchleistung gezüchtet wurden, ist das Kalben zwar zur Erhaltung der Milchleistung erforderlich, aber das Kalb muß nicht anwesend sein. Anders ist die Gewinnung der Stutenmilch weitgehend an die Anwesenheit des Fohlens gebunden und die zu gewinnende Stutenmilch muß gewissermaßen ständig mit dem Fohlen "geteilt" werden (Firmendruckschrift der Fa. Alfa Laval Agrar GmbH). Die teils seit alters her bekannten Verfahren zur Gewinnung der Stutenmilch unterscheiden sich darin, wie diese Notwendigkeit realisiert wird.
Bei den Steppenvölkern Asiens, im Altertum bei den Skyten und seit dem Mittelalter bei den Mongolen ist die Verwendung der Stutenmilch als Nah­ rungsmittel, auch in ihrer vergorenen, länger haltbaren Form als Kumys, seit Jahrtausenden bekannt. Im 19. Jahrhundert wurden insbesondere in Rußland im Kontakt mit den im russischen Reich lebenden mittelasiatischen Step­ penvölkern, den Kasachen, Usbeken, Tadschiken, die vielfältigen Heilwir­ kungen der Stutenmilch erforscht (Koch, Stutenmilch - Ein altbewährtes Na­ turheilmittel bei Haut- und Darmerkrankungen, Heidelberg 1994, S. 15-20). Den oben erwähnten, erforderlichen ständigen Sichtkontakt zwischen Stute und Fohlen haben die erwähnten Steppenvölker meist realisiert, indem die Stute zum Melken an einem Zeltpfosten angepflockt wurde und des Fohlen in entsprechender Entfernung an einem anderen. Dies ist in dieser Form nur an den Zelten der Nomaden möglich. Werden die Tiere dann wieder zum Wei­ den in die Steppe entlassen, dann istdie zu gewinnende Menge schlecht zu kontrollieren. Dies wird bei den Nomaden offenbar durch die große Zahl der Tiere, die ja den Reichtum ihrer Besitzer darstellen, kompensiert.
Sehr verbreitet ist derzeit die Gewinnung von Stutenmilch von der Rasse der Haflinger, wobei Stute und Fohlen sowohl im Freiland als auch im Stall die überwiegende Zeit durch Zaun oder Gitter getrennt gehalten und die Stuten regelmäßig an einem Melkstand oder in einem Melkhaus gemolken werden (Firmendruckschriften der Gestüte Meura/Thür. bzw. St. Georg in Thomas­ burg/Ostheide).
Beim Melkrythmus ist zu beachten, daß die Stute, anders als die Kuh, kein Vorratseuter hat, so daß jeweils nur etwa 2 Liter gemolken werden können, aber die Milchbildung dadurch angeregt wird und schon nach etwa 2 Stunden wieder gemolken werden kann. Die "Aufteilung" mit dem Fohlen geschieht in der Weise, daß nach der Geburt des Fohlens diesem die Stutenmilch drei bis fünf Wochen allein zukommt. Erst danach, wenn das Fohlen beginnt Gras, Heu und Kraftfutter zu sich zu nehmen, kann die "Aufteilung" mit dem Men­ schen erfolgen, wobei es bekannt ist, daß Melken vorzugsweise am Tage vor­ zunehmen und das Fohlen überwiegend in der Nacht saugen zu lassen. Dieses Melken kann dann über 8 bis maximal 12 Monate erfolgen, wobei Gesamt- Milchleistungen von 500 l bei Kleinpferden bis 1.700 l bei Baschkirenstuten möglich sind. Der Sichtkontakt der Stute zum Fohlen und ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen Stute und Melker(in) sind dabei Vorausset­ zung (Lamek/Koch, Vital durch den Alltag, Stutenmilch - die Wiederentdec­ kung eines alten Naturheilmittels, Horw/Schweiz 1997, S. 22-23).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Einhaltung der zuvor genann­ ten Randbedingungen die Gewinnung der Stutenmilch in naturnaher, ökologi­ scher Haltung mit minimalem Streß für die Tiere und minimalen Kosten zu betreiben.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen beschriebene Erfin­ dung gelöst.
Die naturnahe Haltung von Stute und Fohlen verbunden mit minimalem Streß für die Tiere läßt eine qualitativ besonders hochwertige Stutenmilch erwarten.
Deren Heilwirkungen werden z. Zt. wieder sehr intensiv erforscht und umfas­ sen beispielsweise die Anwendung bei:
  • - Arteriosklerose, insbesondere wegen des Gehaltes der Stutenmilch an mehrfach ungesättigten Fettsäuren,
  • - Herz- und Kreislaufstörungen,
  • - Chronische Erkrankungen des Verdauungstraktes, wobei die psychothera­ peutische Wirkung des Inhaltsstoffes Acetylcholin mit vorteilhaften physiolo­ gischen Wirkung des Milchzuckers auf die Darmflora kombiniert wird,
  • - Hauterkrankungen,
  • - Immunschwäche-Erkrankungen,
  • - Anämien,
  • - Depressionen und nervöse Störungen usw.
(Höffken, Die heilende Kraft der Stutenmilch und ihre Anwendung in der na­ turheilkundlichen Praxis, 7. Auflage, Erftstadt
2000
, S. 9-44).
Bei genügend vorhandenem Weideland lassen sich die Kosten für Haltung und Futter minimieren, wobei nach Möglichkeit auch von einer künstlichen Dün­ gung des Weidelandes abgesehen wird.
Nicht zuletzt zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren auch durch einen relativ geringen Arbeitsaufwand aus, so daß es bis zu einer bestimmten Her­ dengröße im Nebenerwerb unter Mithilfe von Familienangehörigen durchge­ führt werden kann.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläu­ tert:
Eine größere Herde von Shetland-Pony-Stuten mit jeweils einem Fohlen wird auf einer entsprechenden Grünlandfläche gehalten. Die Stuten tragen zwi­ schen den Melkzeiten zeitweise eine handelsübliche Euterschürze für Kühe, die durch entsprechende Kürzung der Gurte an deren Größe angepaßt wurde. Zum Melken bzw. zum Säugen muß die Euterschürze nicht vollständig abge­ nommen werden, sondern es genügt, die Gurte in arbeitssparender Weise auf einer Seite zu lösen, so daß der Melker bzw. das Fohlen von dieser Seite Zu­ gang zu den Zitzen haben. Die Häufigkeit des Melkens bestimmt sich, wie im Anspruch 2 beschrieben, nach dem Alter des Fohlens und wird im Zwischenzeitraum kontinuierlich gesteigert, um die Bedürfnisse des Fohlens und das Streben nach Ertrag in einen natürlichen Einklang zu bringen. Das Melken erfolgt in einer stabilen Umzäunung von etwa 4 m × 4 m Grundfläche mittels einer tragbaren Klein-Melkmaschine. Die Fohlen können sich während dieser Zeit außerhalb der Umzäunung frei bewegen. Sie halten sich naturgemäß fast immer in der Nähe derselben auf. Nach dem Melken wird die Euterschürze den Stuten, ggf. nach einer Pause entsprechend Anspruch 3 wieder angelegt und diese werden aus der Umzäunung herausgelassen. Nachts wird die Euter­ schürze nach Maßgabe des Anspruches 5 den Stuten für längere Zeit abge­ nommen bzw. einseitig gelöst.
Der durchschnittliche Ertrag einer Stute an nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnener Stutenmilch im Zeitraum vom 2. bis einschließlich 8. Monat nach der Geburt des Fohlens beträgt etwa das 1,5fache des Körper­ gewichtes, d. h. bei der o. g. Kleinpferdrasse etwa 300 Liter.

Claims (5)

1. Verfahren zur Gewinnung von Stutenmilch, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stuten und die Fohlen ständig zusammen auf einer Freilandweide gehal­ ten werden,
die Stuten mit Ausnahme der Melk- und Saugzeiten eine Euterschürze tra­ gen,
das Melken in regelmäßigen Abständen in einer Umzäunung inmitten der Freilandweide erfolgt, wobei die Fohlen sich weiterhin außerhalb dieser Um­ zäunung frei bewegen können und
den Fohlen im Wechsel mit dem Melken für begrenzte Zeit das Saugen ge­ stattet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Melken bei Tageslicht zwischen 1mal täglich im 1. Lebensmonat des Fohlens bis 4mal täglich im 8. Lebensmonat des Fohlens und danach erfolgt.
3. Verfahren nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Euterschürze der Stute zum Säugen des Fohlens nach jedem Melken etwa die halbe Zeit bis zum nächsten Melken abgenommen bzw. einseitig gelöst wird.
4. Verfahren nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Euterschürze der Stute zum Säugen des Fohlens über Nacht abge­ nommen bzw. einseitig gelöst wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Euterschürze der Stute zwischen 16 Stunden im 1. Lebensmonat des Fohlens und 8 Stunden im 8. Lebensmonat und danach abgenommen bzw. einseitig gelöst wird, wo­ bei die genannte Zeit soweit als möglich in die Nachtstunden fällt.
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