DE10104109A1 - Regelverfahren für die hydraulische Unterstützung eines elektrischen Antriebs - Google Patents
Regelverfahren für die hydraulische Unterstützung eines elektrischen AntriebsInfo
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Abstract
Auf ein axial verfahrbares Maschinenteil wirken in Längsrichtung die Kraft eines Elektromotors, dessen Drehbewegung über ein Getriebe in eine Längsbewegung umgesetzt wird, und die Kraft des Kolbens eines hydraulischen Zylinders. Die von dem Elektromotor ausgeübte Kraft wird auf einen Wert begrenzt, bei dem noch keine Beschädigung des Getriebes erfolgt. Zur Begrenzung des von dem Elektromotor aufgebrachten Kraftanteils wird aus dem Sollwert für die in axialer Richtung auf das Maschinenteil wirkende Kraft und dem Istwert dieser Kraft eine Regeldifferenz gebildet, die die Summe der auf das Maschinenteil in axialer Richtung wirkenden Kraftanteile steuert. Aus dem Istwert der in axialer Richtung auf das Maschinenteil wirkenden Kraft und einem die mechanische Belastbarkeit des Getriebes berücksichtigenden Wert wird ein Sollwert für die in axialer Richtung auf den Kolben wirkende Kraft gebildet. Aus dem Sollwert für die in axialer Richtung auf den Kolben wirkende Kraft und ihrem Istwert wird eine Regeldifferenz gebildet, die einen der auf das Maschinenteil in axialer Richtung wirkenden Kraftanteile steuert. DOLLAR A Das Regelverfahren findet Anwendung bei Spritzgießmaschinen mit hydraulischer Unterstüzung eines elektrischen Antriebs, insbesondere für den Schneckenvortrieb beim Einspritzvorgang und/oder in der Nachdruckphase.
Description
Die Erfindung betrifft ein Regelverfahren für die hydrauli
sche Unterstützung eines elektrischen Antriebs für ein axial
verfahrbares Maschinenteil in einer Spritzgießmaschine gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der EP 0 760 277 B1 ist ein elektrischer Antrieb mit
hydraulischer Unterstützung und ein Regelverfahren für einen
derartigen Antrieb bekannt. Der Antrieb ist insbesondere für
den Schneckenvortrieb einer Spritzgießmaschine vorgesehen.
Ein Elektromotor bewegt eine Schnecke über ein mechanisches
Getriebe, bei dem ein von dem Elektromotor angetriebenes
Zahnrad in eine Zahnstange eingreift, in axialer Richtung. Da
das Getriebe nur eine begrenzte Kraft von dem Elektromotor
auf die Zahnstange übertragen kann, wird die Bewegung der
Schnecke durch den Kolben eines hydraulischen Zylinders un
terstützt. Die Beaufschlagung des Kolbens mit Druckmittel
erfolgt aus einem Druckspeicher, der durch eine von dem
Elektromotor angetriebene Pumpe versorgt wird. Ein Wegeventil
steuert dabei die dem Zylinder zugeführte Druckmittelmenge.
Die auf die Schnecke wirkende Kraft besteht aus zwei sich
überlagernden Anteilen, einem ersten Kaltanteil, den der
Elektromotor aufbringt, und einem zweiten Kraftanteil, den
der Kolben aufbringt. Zu dem verwendeten Regelverfahren ist
ausgeführt, daß die Beaufschlagung des Kolbens mit Druckmit
tel beim Erreichen einer definierten Regelgröße erfolgt, die
einem festgelegten Belastungszustand des Elektromotors ent
spricht, wobei der Druckanstieg im Zylinder proportional zur
Lastaufnahme des Elektromotors ist. Die Lastaufnahme kann
dabei direkt am Elektromotor gemessen werden, z. B. durch
Messung der Stromaufnahme, die ein Maß für das Drehmoment
ist. Als weiteres Signal für die Regelung des Druckmittel
kreislaufs ist der Istwert der Vortriebsgeschwindigkeit der
Schnecke genannt, die mit der Sollgeschwindigkeit verglichen
werden soll. Alternativ hierzu ist als weiteres Signal für
die Regelung des Druckmittelkreislaufs der Istwert des Drucks
in der Einspritzdüse genannt, der in der Nachdruckphase mit
dem Solldruck verglichen werden soll. Das Drucksignal kann
z. B. durch eine Kraftmessung im Verbindungsbereich von
Schnecke und Zahnstange bestimmt werden. Da bei dem bekannten
Regelverfahren der Druckanstieg im Zylinder so gesteuert wer
den soll, daß er proportional zur Lastaufnahme des Elektro
motors ist, wenn ein definierter Wert überschritten worden
ist, ist davon auszugehen, daß der Druckanstieg im Zylinder
proportional zu einen Anstieg der Lastaufnahme des Elektro
motors erfolgt. Ob und gegebenenfalls wie dafür gesorgt wird,
daß dabei der von dem Elektromotor aufgebrachte Kraftanteil
den maximal zulässigen Wert, der von dem Getriebe übertragen
werden kann, nicht übersteigt, ist in der Druckschrift nicht
angegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Regelverfahren
der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem eine zuverläs
sige Begrenzung des von dem Elektromotor aufgebrachten Kraft
anteils erfolgt.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten
Merkmale gelöst. Das erfindungsgemäße Regelverfahren erlaubt
es, die von dem Elektromotor aufgebrachte Kraft nicht größer
als den maximal zulässigen Wert werden zu lassen, der von dem
Getriebe übertragen werden kann. Dies ist möglich, da als
Istwerte für den Regelvorgang einerseits die gesamte auf das
axial verschiebbare Maschinenteil ausgeübte Kraft und ande
rerseits die von dem Kolben auf das Maschinenteil ausgeübte
Kraft verwendet werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen gekennzeichnet. Die Erfindung erlaubt es, den
Elektromotor entweder in Abhängigkeit von der Regeldifferenz
für die Summe der Kraftanteile von Elektromotor und Kolben
anzusteuern oder aber in Abhängigkeit von der Regeldifferenz
für den Kraftanteil des Kolbens. Die Ansteuerung des Kolbens
mit hydraulischem Druckmittel erfolgt in Abhängigkeit von der
jeweils anderen Regeldifferenz. Wird bei einer Ansteuerung
des Elektromotors in Abhängigkeit von der Regeldifferenz für
die in axialer Richtung auf das Maschinenteil wirkenden
Kraft, d. h. der Summe der Kraftanteile von Elektromotor und
Kolben, die zeitliche Ableitung ihres Sollwerts der Regeldif
ferenz für die auf den Kolben wirkende Kraft im Sinne einer
Führungsgrößenaufschaltung überlagert, läßt sich das Füh
rungsverhalten verbessern. Ist der Sollwert für die auf das
Maschinenteil wirkende Kraft kleiner als der zulässige Wert
des Kraftanteils der von dem Getriebe übertragen wird, ist es
vorteilhaft, die Kraftbeaufschlagung des in axialer Richtung
verschiebbaren Maschinenteils nur durch den Elektromotor
erfolgen zu lassen. Hierzu wird der Sollwert für die auf den
Kolben wirkende Kraft in diesem Bereich gleich Null gesetzt.
Die Erfindung wird im folgenden mit ihren weiteren Einzel
heiten anhand von in den Zeichnungen dargestellten Aus
führungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 das Blockschaltbild einer ersten Einrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Regelverfahrens
in schematischer Darstellung,
Fig. 2 das Blockschaltbild einer zweiten Einrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Regelverfahrens
in schematischer Darstellung und
Fig. 3 einen hydraulischen Zylinder mit einem Kolben, der
von einem Elektromotor über einen Gewindetrieb
bewegt wird.
Die Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung das Einspritz
aggregat einer Spritzgießmaschine, das mit dem Bezugszeichen
10 versehen ist. Während des Plastifizierens dreht ein Elek
tromotor 11 über Zahnräder 12, 13 und eine Antriebswelle 14
sowie einen Freilauf 15 eine Schnecke 16 in einem Schnecken
zylinder 17. Der linke Bereich der Antriebswelle 14, in den
das Zahnrad 13 eingreift, ist als Zahnwelle ausgebildet. Die
Schnecke 16 ist in axialer Richtung verfahrbar ausgebildet.
Der plastifizierte Kunststoff befindet sich im Mündungsbe
reich des Schneckenzylinders 17. Die Schnecke 16 wird von dem
plastifizierten Kunststoff gegen die Antriebswelle 14
gedrückt, die sich an einem hydraulischen Zylinder 18
abstützt.
Zum Einspritzen wechselt der Elektromotor 11 die Drehrich
tung. Der Freilauf 15 entkuppelt aufgrund der Drehrichtungs
umkehr die Schnecke 16 von der Antriebswelle 14. Die Schnecke
16 wird somit nicht mehr gedreht, sie bleibt jedoch weiterhin
in axialer Richtung verschiebbar. Der rechte Bereich der An
triebswelle 14 bildet zusammen mit einer Mutter 19 einen
Kugelgewindetrieb 20. Eine Bremse 21 hält während des Ein
spritzvorgangs die Mutter 19 fest. Der Elektromotor 11 dreht
die Antriebswelle 14 gegenüber der Mutter 19, so daß sich die
Antriebswelle 14 nach links verschiebt. Der Kugelgewindetrieb
20 übt dabei eine in axialer Richtung auf die Antriebswelle
14 wirkende Kraft F2 aus, die nach links gerichtet ist. In
dem Zylinder 18 ist ein Kolben 23 geführt, der über eine Kol
benstange 24 und eine Drehkupplung 25 mit dem rechten Bereich
der Antriebswelle 14 verbunden ist. Die Kolbenstange 24
drückt mit einer Kraft F3, die wie die Kraft F2 nach links
gerichtet ist, gegen die Antriebswelle 14. Die Kraft F3 ist
durch die druckbeaufschlagten Flächen des Kolbens 23 und die
auf diese Flächen wirkenden Drücke bestimmt. Der plastifi
zierte Kunststoff, der sich in dem Schneckenzylinder 17 vor
der Schnecke 16 befindet, übt beim Einspritzen eine nach
rechts gerichtete Kraft F1 auf die Antriebswelle 14 aus, die
gleich der Summe der Kräfte F2 und F3 ist. Die von dem Zylin
der 18 auf die Antriebswelle 14 ausgeübte Kraft F3 ist der
von dem Kugelgewindetrieb 20 auf die Antriebswelle 14 aus
geübten Kraft F2 überlagert und entlastet den Kugelgewinde
trieb 20, wenn die Kraft F1 einen Wert F2zul überschreitet,
der durch die mechanische Belastbarkeit des Kugelgewinde
triebs 20 bestimmt ist.
Als Stellglied für die Kraft F2 dient der Elektromotor 11.
Ein Frequenzumrichter 30 steuert die Drehzahl des Elektro
motors 11 in Abhängigkeit von einer elektrischen Stellgröße
yE. Als Stellglied für die Kraft F3 dient der Zylinder 18.
Eine hydraulische Steuereinrichtung 31 beaufschlagt den
Zylinder 18 über hydraulische Leitungen 32 und 33 in Abhän
gigkeit von einer elektrischen Stellgröße yH mit Druckmittel.
In dem Freilauf 15 ist ein nicht näher dargestellter Kraft
meßumformer angeordnet, der die Kraft F1 in ein elektrisches
Signal F1ist umformt. Dieses Signal steht auf einer Leitung
35 an. Es dient für die weitere Signalverarbeitung als Ist
wert der Kraft F1. Die Kraft F3 wird aus den Drücken, mit
denen die Flächen des Kolbens 23 beaufschlagt sind, und aus
der Größe dieser Flächen ermittelt. Die bodenseitige Fläche
des Kolbens 23 ist mit AA bezeichnet, sie ist mit dem Druck
pA beaufschlagt. Die stangenseitige Fläche des Kolbens 23 ist
mit AB bezeichnet, sie ist mit dem Druck pB beaufschlagt. Der
Druck pA in der Leitung 32 wird von einem ersten Druckmeßum
former 36 in ein elektrisches Signal umgeformt. Dieses Signal
wird von einem ersten P-Glied 37 mit einem Faktor AA multi
pliziert. Das Ausgangssignal des P-Glieds 37 entspricht der
auf die bodenseitige Fläche des Kolbens 23 wirkenden Kraft
FA. Der Druck pB in der Leitung 33 wird von einem zweiten
Druckmeßumformer 38 in ein weiteres elektrisches Signal umge
formt. Dieses Signal wird von einem zweiten P-Glied 39 mit
einem Faktor AB multipliziert. Das Ausgangssignal des
P-Glieds 39 entspricht der auf die stangenseitige Fläche des
Kolbens 23 wirkenden Kraft FB. Ein Summierglied 42 bildet aus
der Differenz der Signale FA und FB ein Signal F3ist, das der
von dem Kolben 23 auf die Antriebswelle 14 ausgeübten Kraft
F3 entspricht. Das Signal F3ist dient für die weitere Signal
verarbeitung als Istwert der Kraft F3.
Der Regeleinrichtung für die auf die Antriebswelle 14 wir
kenden Kräfte sind als Eingangsgrößen das Signal F1soll als
Sollwert für die Kraft F1 und das Signal F2zul als Sollwert
für die von dem Kugelgewindetrieb 20 aufzubringende Kraft F2
zugeführt.
In einem Summierglied 44 wird aus den Signalen F1soll und
F1ist eine Regeldifferenz ΔF1 gebildet. Die Regeldifferenz
ΔF1 ist einem Regler 45 zugeführt. Das Ausgangssignal des
Reglers 45 ist dem Frequenzumrichter 30, der die Drehzahl des
Elektromotors 11 verstellt, als Stellgröße yE zugeführt. Der
Regler 45 ändert in Abhängigkeit von der Regeldifferenz ΔF1
die Drehzahl des Elektromotors 11 so lange, bis die Regel
differenz ΔF1 zu Null geworden ist. Das bedeutet, daß die
Summe der Kräfte F2 und F3 im eingeschwungenen Zustand gleich
dem Sollwert F1soll ist, sagt jedoch noch nichts über die
Anteile der Kräfte F2 und F3 an der Kraft F1 aus.
Für, die Aufteilung der Kräfte F2 und F3 ist ein weiterer
Regelkreis vorgesehen. Die Führungsgröße dieses Regelkreises
ergibt sich aus dem Istwert F1ist der Kraft F1 und dem Signal
F2zul, das die mechanische Belastbarkeit des Kugelgewinde
triebs 20 berücksichtigt. Ein Summierglied 47 bildet aus den
Signalen F1ist und F2zul ein Differenzsignal F3soll*. Dieses
Signal ist über einen Umschalter 48 einem weiteren Summier
glied 49 als Sollwert F3soll für die von dem Zylinder 18 auf
zubringende Kraft F3 zugeführt. Das Summierglied 49 bildet
aus den Signalen F3soll und F3ist eine Regeldifferenz ΔF3,
die dem Regler 50 zugeführt ist. Das Ausgangssignal des
Reglers 50 ist der Steuereinrichtung 31 als Stellgröße yH
zugeführt. Die Steuereinrichtung 31 enthält eine Pumpe 53,
die hydraulisches Druckmittel aus einem Tank 54 fördert. Ein
Proportionalwegeventil 55, dem die Stellgröße yH als Ein
gangssignal zugeführt ist, steuert den Druckmittelfluß zu dem
Zylinder 18. Der Regler 50 ändert in Abhängigkeit von der
Regeldifferenz ΔF3 die dem Zylinder 18 zugeführte Druck
mittelmenge und damit die auf die Antriebswelle 14 wirkende
Kraft F3 so lange, bis die Regeldifferenz ΔF3 im eingeschwun
genen Zustand zu Null geworden ist. Da einerseits, wenn die
Regeldifferenz ΔF1 zu Null geworden ist, die Summe der Kräfte
F2 und F3 gleich F1soll ist und andererseits, wenn die Regel
differenz ΔF3 zu Null geworden ist, die Kraft F3 gleich
F3soll ist, ist die von dem Kugelgewindetrieb 20 auf die
Antriebswelle 14 ausgeübte Kraft F2 gleich F2zul. Dies bedeu
tet, daß die Kraft F2 im eingeschwungenen Zustand unabhängig
von der Größe von F1soll gleich F2zul ist. Damit ist sicher
gestellt, daß die Kraft F2, die über den Kugelgewindetrieb 20
auf die Antriebswelle 14 wirkt, den Wert F2zul nicht über
steigt.
Zur Verbesserung des Führungsverhaltens der Regeleinrichtung
ist das Signal F1soll einem Differenzierglied 58 zugeführt.
Das Ausgangssignal des Differenzierglieds 58 ist dem Summier
glied 49 als weiteres Eingangssignal zugeführt. Bei einer
Änderung von F1soll erfolgt daher bereits eine Änderung von
F3, bevor sich die Änderung von F1soll über die entsprechende
Änderung des Signals Eilst ausgewirkt hat. Alternativ hierzu
ist es auch möglich, dem Summierglied 49 anstelle des Aus
gangssignals des Differenzierglieds 58 ein entsprechendes
Vorhaltsignal einer in den Zeichnungen nicht dargestellten
übergeordneten Maschinensteuerung, die die Signale F1soll und
F2zul vorgibt, zuzuführen.
Damit in den Fällen, in denen F1soll kleiner als F2zul ist,
auf den Kolben 23 keine Kraft wirkt, die der Kraft F2 ent
gegengerichtet ist, ist der Umschalter 48 vorgesehen, der in
seiner unteren Stellung den Sollwerteingang des Summierglieds
49 mit Bezugspotential verbindet, d. h. das Signal F3soll
wird auf Null gesetzt. In dieser Stellung des Umschalters 48
steuert der Regler 50 die dem Kolben 18 zugeführte Druck
mittelmenge so, daß die Kraft F3 im eingeschwungenen Zustand
gleich Null ist. Der Kolben 18 übt somit keine Kraft auf die
Antriebswelle 14 aus. In der oberen Stellung des Umschalters
48 ist dem Summierglied 49 - wie oben bereits beschrieben -
das Signal F3soll* als Sollwert F3soll für die Kraft F3 zuge
führt. Die Umschaltung zwischen den beiden Schaltstellungen
des Umschalters 48 erfolgt in Abhängigkeit von der Differenz
F1soll - F2zul, die von einem weiteren Summierglied 59 gebil
det wird. Die mit ΔS bezeichnete Differenz ist einem Schalt
glied 60 zugeführt, dessen Ausgangssignal den Umschalter 48
derart betätigt, daß F3soll bei negativen Werte der Differenz
ΔS gleich Null ist und bei positiven Werten der Differenz ΔS
gleich F3soll* ist. Ist das Signal F1soll kleiner als das Sig
nal F2zul oder gleich groß wie dieses, wird die Antriebswelle
14 nur mit der Kraft F2 beaufschlagt, wobei die Kraft F2
gleich dem durch das Signal F1soll vorgegebenen Wert ist.
Erst wenn das Signal F1soll größer als das Signal F2zul ist,
wird die Antriebswelle 14 mit der Summe der Kräfte F2 und F3
beaufschlagt, wobei einerseits F2 gleich dem durch das Signal
F2zul vorgegebenen Wert und andererseits die Summe von F2 und
F3 gleich dem durch das Signal F1soll vorgegebenen Wert ist.
Die Fig. 2 zeigt das bereits anhand der Fig. 1 beschriebene
Einspritzaggregat 10 einer Spritzgießmaschine zusammen mit
dem Blockschaltbild einer zweiten Einrichtung zur Regelung
der auf die Antriebswelle 14 wirkenden Kräfte F2 und F3 ent
sprechend den von einer übergeordneten Maschinensteuerung
vorgegebenen Signalen F1soll und F2zul. Wie bereits im Zusam
menhang mit der Fig. 1 beschrieben, wird die Summe der
Kräfte F2 und F3 von dem in dem Freilauf 15 abgeordneten
Kraftmeßumformer gemessen und in das Signal F1ist umgeformt.
Die Kraft F3 wird aus den Drücken pA und pB ermittelt und
unter Berücksichtigung der Größe der von diesen Drücken be
aufschlagten Flächen AA bzw. AB des Kolbens 23 zu dem Signal
F3ist, dem Istwert der Kraft F3, verknüpft. Die Kraft F2, die
der Kugelgewindetrieb 20 auf die Antriebswelle 14 ausübt,
wird auch in diesem Ausführungsbeispiel nicht gemessen. Wie
ebenfalls bereits im Zusammenhang mit der Fig. 1 beschrie
ben, bildet das Summierglied 44 aus dem Sollwert F1soll für
die Summe der auf die Antriebswelle 14 wirkenden Kräfte F2
und F3 und aus deren Istwert F1ist die Regeldifferenz ΔF1,
die dem Regler 45 zugeführt ist. Das Summierglied 47 bildet
aus den Signalen F1ist und F2zul den Sollwert F3soll für die
Kraft F3, die der Kolben 23 auf die Antriebswelle 14 ausübt.
Das Summierglied 49 bildet aus dem Sollwert F3soll für die
Kraft F3 und aus deren Istwert F3ist die. Regeldifferenz ΔF3,
die dem Regler 50 zugeführt ist. Anders als bei der in der
Fig. 1 dargestellten Regeleinrichtung ist das Ausgangssignal
des Reglers 45 der hydraulischen Steuereinrichtung 31 als
Stellgröße yH zugeführt. Der Regler 45 verstellt die Kraft F3
in Abhängigkeit von der ihm zugeführten Regeldifferenz ΔF1 so
lange, bis das Signal F1ist, das ein Maß für die Summe der
Kräfte F2 und F3 ist, im eingeschwungenen Zustand gleich dem
Signal F1soll geworden ist. Die Regelung der Summe der Kräfte
F2 und F3 erfolgt hier durch Verstellen der Kraft F3. Das
Ausgangssignal des Reglers 50 ist dem Frequenzumrichter 30
als Stellgröße yE zugeführt. Der Frequenzumrichter 30 steuert
die Drehzahl des Elektromotors 11 und damit die über den
Kugelgewindetrieb 20 auf die Antriebswelle 14 ausgeübte Kraft
F2. Der Regler 50 verstellt die Kraft F2 in Abhängigkeit von
der Regeldifferenz ΔF3 so lange, bis das Signal F3ist im ein
geschwungenen Zustand gleich dem Signal F3soll geworden ist.
Der eingeschwungene Zustand ist erreicht, wenn die Regeldif
ferenz ΔF1 des einen Regelkreises und die Regeldifferenz ΔF3
des anderen Regelkreises zu Null geworden sind. Damit ist
sowohl die Summe der Kräfte F2 und F3 gleich dem durch das
Signal F1soll vorgegebenen Wert als auch die Kraft F3, die
von dem Kolben 23 auf die Antriebswelle 14 ausgeübt wird,
gleich der durch das Signal F3soll vorgegebenen Wert. Dies
bedeutet aber auch, daß die Kraft F2 den durch das Signal
F2zul vorgegebenen Wert angenommen hat. Damit ist sicherge
stellt, daß die Kraft F2, die über den Kugelgewindetrieb 20
auf die Antriebswelle 14 wirkt, den durch das Signal F2zul
vorgegebenen Wert nicht übersteigt.
Die Fig. 3 zeigt eine hydraulische Steuereinrichtung 63, die
anstelle der in den Fig. 1 und 2 dargestellten hydrauli
schen Steuereinrichtung 31 einsetzbar ist. Das elektrische
Steuersignal yH ist einem Elektromotor 65 zugeführt, dessen
Drehbewegung über Zahnräder 66 und 67 sowie einen Kugelgewin
detrieb 68 in eine Längsbewegung umgesetzt wird. Der Kugel
gewindetrieb 68 verschiebt einen Kolben 69 in einem Zylinder
70. Die Kammern des Zylinders 70 sind über die hydraulischen
Leitungen 32 und 33 mit den entsprechenden Kammern des Zylin
ders 18 in den Fig. 1 und 2 verbunden. Bewegt der Elektro
motor 65 den Kolben 69 des Zylinders 70 nach rechts, fließt
Druckmittel aus der bodenseitigen Kammer des Zylinders 70
über die Leitung 32 in die bodenseitige Kammer des Zylinders
18 und verschiebt den Kolben 23 nach links. Das dabei aus der
stangenseitigen Kammer des Kolbens 18 verdrängte Druckmittel
fließt über die Leitung 33 in die stangenseitige Kammer des
Kolbens 70. Durch entsprechende Wahl der Größe der druck
beaufschlagten Flächen der Kolben 23 und 69 läßt sich zusätz
lich eine Kraftübersetzung zwischen der auf den Kolben 69
wirkenden Kraft und der von dem Kolben 23 auf die Antriebs
welle 14 ausgeübten Kraft F3 erreichen.
Anstelle des Kugelgewindetriebs 20, der die Drehbewegung des
Elektromotors 11 in eine Längsbewegung umsetzt, kann auch ein
Rollengewindetrieb eingesetzt werden. Die Umsetzung der Dreh
bewegung des Elektromotors 11 in eine Längsbewegung kann aber
auch durch ein von dem Elektromotor 11 angetriebenes Zahnrad
erfolgen, das in eine Zahnstange eingreift und die Zahnstange
in Längsrichtung bewegt. In gleicher Weise ist es möglich,
den Kugelgewindetrieb 68 durch einen Rollengewindetrieb zu
ersetzen oder die Drehbewegung des Elektromotors 65 über eine
Zahnstange und ein in diese eingreifendes, von dem Elektro
motor 65 angetriebenes Zahnrad in eine Längsbewegung umzuset
zen.
Claims (7)
1. Regelverfahren für die hydraulische Unterstützung
eines elektrischen Antriebs für ein axial verfahrbares
Maschinenteil in einer Spritzgießmaschine, insbesondere für
den Schneckenvortrieb beim Einspritzvorgang und/oder in der
Nachdruckphase, mit einem Elektromotor, der über ein Getriebe
eine axiale Bewegung des Maschinenteils bewirkt, und mit
einem mit hydraulischem Druckmittel beaufschlagbaren, in
einem Zylinder verschiebbaren Kolben, dessen Bewegung der
durch den Elektromotor erzeugten axialen Bewegung des
Maschinenteils überlagerbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem Sollwert (F1soll) für die in axialer Richtung auf das Maschinenteil (16) wirkende Kraft (F1) und dem Istwert (F1ist) dieser Kraft (F1) eine Regeldifferenz (ΔF1) gebildet wird, die die Summe der auf das Maschinenteil (16) in axialer Richtung wirkenden Kraftanteile (F2, F3) steuert,
daß aus dem Istwert (F1ist) der in axialer Richtung auf das Maschinenteil (16) wirkenden Kraft (F1) und einem die mechanische Belastbarkeit des Getriebes (20) berücksich tigenden Wert (F2zul) ein Sollwert (F3soll) für die in axialer Richtung auf den Kolben (23) wirkende Kraft (F3) gebildet wird und
daß aus dem Sollwert (F3soll) für die in axialer Richtung auf den Kolben (23) wirkende Kraft (F3) und dem Istwert (F3ist) dieser Kraft (F3) eine Regeldifferenz (ΔF3) gebil det wird, die einen der auf das Maschinenteil (16) in axialer Richtung wirkenden Kraftanteile (F2, F3) steuert.
daß aus dem Sollwert (F1soll) für die in axialer Richtung auf das Maschinenteil (16) wirkende Kraft (F1) und dem Istwert (F1ist) dieser Kraft (F1) eine Regeldifferenz (ΔF1) gebildet wird, die die Summe der auf das Maschinenteil (16) in axialer Richtung wirkenden Kraftanteile (F2, F3) steuert,
daß aus dem Istwert (F1ist) der in axialer Richtung auf das Maschinenteil (16) wirkenden Kraft (F1) und einem die mechanische Belastbarkeit des Getriebes (20) berücksich tigenden Wert (F2zul) ein Sollwert (F3soll) für die in axialer Richtung auf den Kolben (23) wirkende Kraft (F3) gebildet wird und
daß aus dem Sollwert (F3soll) für die in axialer Richtung auf den Kolben (23) wirkende Kraft (F3) und dem Istwert (F3ist) dieser Kraft (F3) eine Regeldifferenz (ΔF3) gebil det wird, die einen der auf das Maschinenteil (16) in axialer Richtung wirkenden Kraftanteile (F2, F3) steuert.
2. Regelverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
daß der Elektromotor (11) entsprechend der Regeldifferenz (ΔF1) zwischen dem Sollwert (F1soll) für die in axialer Richtung auf das Maschinenteil (16) wirkende Kraft (F1) und dem Istwert (F1ist) dieser Kraft (F1) im Sinne einer Ver ringerung der Differenz (ΔF1) angesteuert wird und
daß der Kolben (23) entsprechend der Regeldifferenz (ΔF3) zwischen dem Sollwert (F3soll) für die in axialer Richtung auf den Kolben (23) wirkende Kraft (F3) und dem Istwert (F3ist) dieser Kraft (F3) im Sinne einer Verringerung der Regeldifferenz (ΔF3) mit Druckmittel beaufschlagt wird.
daß der Elektromotor (11) entsprechend der Regeldifferenz (ΔF1) zwischen dem Sollwert (F1soll) für die in axialer Richtung auf das Maschinenteil (16) wirkende Kraft (F1) und dem Istwert (F1ist) dieser Kraft (F1) im Sinne einer Ver ringerung der Differenz (ΔF1) angesteuert wird und
daß der Kolben (23) entsprechend der Regeldifferenz (ΔF3) zwischen dem Sollwert (F3soll) für die in axialer Richtung auf den Kolben (23) wirkende Kraft (F3) und dem Istwert (F3ist) dieser Kraft (F3) im Sinne einer Verringerung der Regeldifferenz (ΔF3) mit Druckmittel beaufschlagt wird.
3. Regelverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
daß der Kolben (23) entsprechend der Differenz (ΔF1) zwi schen dem Sollwert (F1soll) für die in axialer Richtung auf das Maschinenteil (16) wirkende Kraft (F1) und dem Istwert (F1ist) dieser Kraft (F1) im Sinne einer Verringerung der Differenz (ΔF1) mit Druckmittel beaufschlagt wird und
daß der Elektromotor (11) entsprechend der Differenz (ΔF3) zwischen dem Sollwert (F3soll) für die in axialer Richtung auf den Kolben (23) wirkende Kraft (F3) und dem Istwert (F3ist) dieser Kraft (F3) im Sinne einer Verringerung der Differenz (ΔF3) angesteuert wird.
daß der Kolben (23) entsprechend der Differenz (ΔF1) zwi schen dem Sollwert (F1soll) für die in axialer Richtung auf das Maschinenteil (16) wirkende Kraft (F1) und dem Istwert (F1ist) dieser Kraft (F1) im Sinne einer Verringerung der Differenz (ΔF1) mit Druckmittel beaufschlagt wird und
daß der Elektromotor (11) entsprechend der Differenz (ΔF3) zwischen dem Sollwert (F3soll) für die in axialer Richtung auf den Kolben (23) wirkende Kraft (F3) und dem Istwert (F3ist) dieser Kraft (F3) im Sinne einer Verringerung der Differenz (ΔF3) angesteuert wird.
4. Regelverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zeitliche Ableitung (dF1soll/dt) des Soll
werts (F1soll) für die in axialer Richtung auf das Maschinen
teil (16) wirkende Kraft (F1) dem Sollwert (F3soll) für die
in axialer Richtung auf den Kolben (23) wirkende Kraft (F3)
im Sinne einer Führungsgrößenaufschaltung überlagert wird.
5. Regelverfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwert (F3soll)
für die in axialer Richtung auf den Kolben (23) wirkende
Kraft (F3) gleich null gesetzt wird, wenn der Sollwert
(F1soll) für die in axialer Richtung auf das Maschinenteil
(16) wirkende Kraft (F1) kleiner als der die mechanische
Belastbarkeit des Getriebes (20) berücksichtigende Wert
(F2zul) ist.
6. Regelverfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in axialer Rich
tung auf das Maschinenteil (16) wirkende Kraft (F1ist) durch
einen Kraftsensor gemessen wird, der in dem Kraftfluß
zwischen dem Maschinenteil (16) und dem Getriebe (20)
angeordnet ist.
7. Regelverfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in axialer Rich
tung auf den Kolben (23) wirkende Kraft (F3) aus den auf die
Flächen (AA, AB) des Kolbens (23) wirkenden Drücken (pA, pB)
ermittelt wird.
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8141 | Disposal/no request for examination |