DE10103823A1 - Entwicklerflüssigkeit enthaltend Dipropylenglycoldialkylether - Google Patents
Entwicklerflüssigkeit enthaltend DipropylenglycoldialkyletherInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft Entwicklerflüssigkeiten, enthaltend mindestens einen Dipropylenglykoldialkylether, mindestens einen Alkohol und mindestens eine hydrierte Erdölfraktion und deren Verwendung zum Entwickeln eines lichtempfindlichen Aufzeichnungselements. DOLLAR A Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer flexographischen Reliefdruckplatte aus einem lichtempfindlichen Aufzeichnungselement, durch DOLLAR A 1) bildmäßiges Belichten einer photopolymerisierbaren Aufzeichnungsschicht mit aktinischem Licht und DOLLAR A 2) Entwickeln des bildmäßig belichteten Aufzeichnungselements mit einer erfindungsgemäßen Entwicklerflüssigkeit.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Entwicklerflüssigkeiten enthaltend mindestens einen
Dipropylenglycoldialkylether, mindestens einen Alkohol und mindestens eine hydrierte
Erdölfraktion, die Verwendung solcher Entwicklerflüssigkeiten in Verfahren zur
Herstellung flexographischer Reliefdruckplatten aus lichtempfindlichen Aufzeichnungs
elementen sowie die Verfahren selbst.
Bei konventionellen Techniken zur Herstellung flexographischer Reliefdruckplatten wird
eine photographische Bildmaske oder Negatiworlage auf ein lichtempfindliches,
photopolymerisierbares Aufzeichnungselement aufgelegt. Dann wird eine photopoly
merisierbare Aufzeichnungsschicht durch diese Maske mit aktinischem Licht bestrahlt,
wodurch Teile der Aufzeichnungsschicht polymerisiert oder vernetzt werden, und
anschließend werden die nicht belichteten, unvernetzten Schichtanteile durch Auswaschen
mit Entwicklerflüssigkeiten entfernt. Der Auswaschvorgang wird auch als Entwickeln
bezeichnet.
Bei CtP(computer-to-plate)-Techniken werden die Bildmasken konventioneller Systeme
durch in die Aufzeichnungselemente integrierte Masken ersetzt. Zwei Techniken haben
hierbei größere Bedeutung erlangt.
Bei der ersten Technik wird das photopolymerisierbare Aufzeichnungselement mit einer
geeigneten Farbaufnahmeschicht versehen und eine Maske mittels eines Ink-Jet-Druckers
aufgedruckt, wie beispielsweise offenbart von WO 97/25206. Anschließend kann das
Aufzeichnungselement in bekannter Art und Weise belichtet und entwickelt werden.
Bei der zweiten Technik wird das photopolymerisierbare Aufzeichnungselement mit einer
weitgehend opaken, IR-ablativen Schicht beschichtet. Durch bildmäßiges Bestrahlen
mittels eines IR-Lasers wie eines Nd/YAG-Lasers wird die IR-ablative Schicht an den
Stellen entfernt, an denen sie vom Laserstrahl getroffen wird, und die darunter liegende
photopolymerisierbare Aufzeichnungsschicht freigelegt, wie beispielsweise beschrieben in
EP-A 0 767 407. Danach kann das bebilderte Aufzeichnungselement durch die ablativ
gebildete Maske in bekannter Art und Weise vollflächig mit aktinischem Licht bestrahlt
und mit einer Entwicklerflüssigkeit ausgewaschen werden. Bei dem Auswaschschritt
werden die nicht ablatierten Reste der IR-ablativen Schicht sowie die sich darunter
befindlichen nicht polymerisierten Bereiche der belichteten Aufzeichnungsschicht entfernt.
Die Ansprüche, die an das anwendungstechnische Eigenschaftsprofil flexographischer
Reliefdruckplatten gestellt werden, wachsen stetig weiter. Neben der stofflichen
Zusammensetzung der jeweils verwendeten lichtempfindlichen Aufzeichnungselemente ist
auch die Art und Weise ihrer Weiterverarbeitung zu flexographischen Reliefdruckplatten,
insbesondere der Entwicklungsprozeß, entscheidend.
Problematisch während des Entwicklungsprozesses sind die Quellung und Extraktion der
bildmäßig belichteten Aufzeichnungsschicht. Unter Quellung versteht man die Aufnahme
von Entwicklerflüssigkeit durch die belichteten und daher photopolymerisierten Bereiche
der Aufzeichnungsschicht. Dieser Vorgang führt zu einer Zunahme der Schichtdicke und
des Gewichts der Aufzeichnungsschicht und ist meist nicht zu vermeiden. In den meisten
Fällen sind die Auswaschzeiten umso kürzer, je stärker die Quellung ist. Starke Quellung
jedoch führt zu Ausbrüchen bei feinen Reliefstrukturen und zu einer runzeligen
Oberflächenstruktur, der sogenannten Orangenhaut, und ist daher nachteilig. Deshalb muß
ein Kompromiss zwischen Quellung und Auswaschzeiten gefunden werden.
Bei der Extraktion werden niedermolekulare Bestandteile der Aufzeichnungsschicht wie
Weichmacher oder Hilfsstoffe gegen die Entwicklerflüssigkeit ausgetauscht. Deshalb
müssen die Aufzeichnungsschichten nach dem Entwickeln gegebenenfalls über das
Ausgangsgewicht bzw. die Ausgangsschichtdicke hinaus getrocknet werden.
Tritt eine starke Extraktion auf, so verbleiben - trotz Trocknung - meist Restlösungsmittel
in den Schichten. Dies kann zum sogenannten Langzeitschrumpf führen, das heißt durch
allmähliches Verdunsten des Restlösungsmittels bei längerer Lagerung oder längerem
Gebrauch können sich die Reliefschicht der betreffenden flexographischen Relief
druckplatte und damit auch die Druckergebnisse ändern. Zudem sind die Restlösungsmittel
meist ungleichmäßig verteilt. Feine Strukturen und Ränder von Volltonflächen sind stärker
angequollen als die Mitte von Volltonflächen. Diese Inhomogenitäten können zur
Unbrauchbarkeit der betreffenden flexographischen Reliefdruckplatte führen.
Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Entwicklerflüssigkeiten bekannt.
In dem in US 5,354,645 beschriebenen Verfahren werden Entwicklerflüssigkeiten
eingesetzt, die mindestens eine Verbindung aus den Gruppen a) bis d) enthalten:
- a) Diethylenglykoldialkylether mit C1- bis C5-Alkylresten;
- b) Essigsäureester von gegebenenfalls verzweigten oder mit Alkoxygruppen sub stituierten gesättigten C6- bis C10-Alkoholen;
- c) Ester von C6- bis C10-Carbonsäuren mit C1- bis C6-Alkoholen;
- d) mit C1- bis C4-Alkoxygruppen substituierte Ester von C2- bis C4-Carbonsäuren mit C1- bis C4-Alkoholen.
Diese Entwicklerflüssigkeiten können gegebenenfalls auch 5 bis 40% Alkohol wie Butanol
oder Benzylalkohol enthalten.
Nachteilig an der Verwendung der Ester ist deren bisweilen intensiver Geruch, der zu einer
schwerwiegenden Beeinträchtigung des Personals im reprographischen Betrieb führt.
WO 99/35538 beschreibt die Verwendung von einem oder mehreren Terpenestern als
Entwicklerflüssigkeiten. Gegebenenfalls können die Entwicklerflüssigkeiten noch
organische Lösungsmittel wie C1- bis C4-Alkohole und Benzylalkohol, sowie "Nicht-
Lösungsmittel", die die nicht polymerisierten Anteile der Aufzeichnungsschicht nicht lösen
können, wie Petroleumdestillate, (iso)paraffinische Kohlenwasserstoffgemische, Mineral
öle, Dekan und Oktan enthalten.
Nachteilig ist der meist intensive Eigengeruch der Terpenester, so daß der
Entwicklungsprozeß in belüfteten Fabrikräumen durchgeführt werden muß.
Entwicklerflüssigkeiten gemäß der US 5,516,623 enthalten mindestens einen einfach oder
mehrfach substituierten cyclischen oder bicyclischen C9- bis C13-Aromaten sowie
gegebenenfalls weitere Lösungsmittel wie hoch-siedende Alkohole (Butanol).
Nachteilig ist hier die durch die Aromaten hervorgerufene starke Quellung der Auf
zeichnungsschichten beim Entwickeln. Zudem stehen der Verwendung von Aromaten
toxikologische Bedenken gegenüber.
US 5,061,606 beschreibt eine Entwicklerflüssigkeit, die im wesentlichen aus einer
hydrierten Erdölfraktion mit einem Flammpunkt über 45°C und einem Siedepunkt
zwischen 160 und 220°C besteht. Bevorzugt enthält die hydrierte Erdölfraktion 0,5 bis
50% naphthenische Verbindungen. Zusätzlich können noch C4- bis C8-Alkohole, Geruchs
verbesserer wie Monoterpene und/oder oberflächenaktive Substanzen enthalten sein.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine weitere Entwicklerflüssigkeit
bereitzustellen, welche nur einen leichten oder angenehmen Eigengeruch aufweist, nur zu
einer geringfügigen Quellung der Aufzeichnungsschicht führt, sowie mit herkömmlichen
Entwicklerflüssigkeiten vergleichbare Auswaschzeiten und Trocknungszeiten erfordert.
Die Lösung der Aufgabe geht aus von Entwicklerflüssigkeiten enthaltend mindestens einen
Alkohol und mindestens eine hydrierte Erdölfraktion. Die erfindungsgemäßen
Entwicklerflüssigkeiten sind dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich mindestens einen
Dipropylenglycoldialkylether enthalten.
Mit den erfindungsgemäßen Entwicklerflüssigkeiten werden relativ kurze Auswaschzeiten
bei gleichzeitiger relativ geringfügiger Quellung und Extraktion erzielt. Zudem kommt es -
selbst nach längerem Betrieb - nicht zu Trübungen der Entwicklerflüssigkeit oder zu
Ablagerungen in den Auswaschsystemen und auf den hergestellten flexographischen
Reliefdruckplatten. Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Entwicklerflüssigkeiten sind
die relativ kurzen Trocknungszeiten und ihr schwacher oder sehr milder Geruch. Somit
werden in der betrieblichen Praxis weder das Bedienungspersonal des Auswaschsystems
noch das Personal, welches die hergestellten flexographischen Reliefdruckplatten weiter
handhabt, Geruchsbelästigungen ausgesetzt. Daher kann die Absaugung der Auswasch
systeme stark reduziert werden. Nach der Fertigstellung sind die flexographischen
Reliefdruckplatten weitgehend geruchlos.
Die erfindungsgemäßen Entwicklerflüssigkeiten enthalten im allgemeinen 25 bis 47,5 Vol.%,
bevorzugt 36 bis 44 Vol.-%, besonders bevorzugt 40 Vol.% Dipropylen
glycoldialkylether, 25 bis 47,5 Vol.%, bevorzugt 36 bis 44 Vol.-%, besonders bevorzugt
40 Vol.-% hydrierte Erdölfraktion, sowie 5 bis 50 Vol.-%, bevorzugt 12 bis 28 Vol.-%,
besonders bevorzugt 20 Vol.% Alkohol. Die erfindungsgemäßen Entwicklerflüssigkeiten
können gegebenenfalls Zusatzstoffe wie oberflächenaktive Substanzen in einer Menge von
maximal 2 Gew.-% enthalten - bezogen auf die Gesamtmenge der Entwicklerflüssigkeit.
Oberflächenaktive Substanzen beschleunigen die Auflösung des nicht belichteten Materials
beim Entwicklungsprozeß.
Geeignete Dipropylenglycoldialkylether sind Dipropylenglycoldimethylether, Dipropylen
glycoldiethylether, Dipropylenglycoldi-n-propylether und Dipropylenglycoldi-n-butyl
ether. Bevorzugt werden Dipropylenglycoldialkylether mit einem Flammpunkt < 60,5°C
eingesetzt. Besonders bevorzugt wird der Dipropylenglycoldimethylether eingesetzt. Es
können auch Mischungen von Dipropylenglycoldialkylethern eingesetzt werden.
Geeignete Alkohole sind lineare oder verzweigte aliphatische und cycloaliphatische
primäre, sekundäre oder tertiäre C4- bis C11-Alkanole wie n-Pentanol und dessen Isomere,
n-Hexanol und dessen Isomere, n-Heptanol und dessen Isomere, n-Octanol und dessen
Isomere, n-Nonanol und dessen Isomere, n-Decanol und dessen Isomere, Laurylalkohol,
aromatische C7- bis C13-Alkohole wie Benzylalkohol, sowie 3-Methyl-3-methoxybutanol
und Tetrahydrofurfurylalkohol. Bevorzugt werden Alkohole eingesetzt, die einen
Flammpunkt < 60,5°C haben. Es können auch Mischungen dieser Alkohole eingesetzt
werden.
Geeignete hydrierte Erdölfraktionen haben im allgemeinen einen Flammpunkt < 45°C und
einen Siedebereich zwischen 160 und 220°C, bevorzugt zwischen 180 und 215°C.
Bevorzugt sind hydrierte Erdölfraktionen mit einem Aromatengehalt nach DIN 51 378 von
0,1 bis 2 Gew.-%, bevorzugt < 1 Gew.-%, da Aromaten zu einer starken Quellung der
Aufzeichnungsschicht führen würden. Besonders bevorzugt sind solche hydrierten
Erdölfraktionen, die einen naphthenischen Anteil nach DIN 51 378 von 0,5 bis 50 Gew.-%
aufweisen. Beispiele für geeignete hydrierte Erdölfraktionen sind Shellsol® D60 der Firma
Shell und Exxsol® D60 der Firma ExxonMobil Chemical, die beide einen Siedebereich von
etwa 180 bis 215°C, einen Flammpunkt < 60,5°C, einen Aromatengehalt von 0,5 Gew.-%,
sowie einen Gehalt an naphthenischen Kohlenwasserstoffen von ca. 40 Gew.-% aufweisen.
Diese Produkte sind zudem fast vollständig geruchsfrei.
Werden Dipropylenglycoldialkylether, Alkohole und hydrierte Erdölfraktionen mit
Flammpunkten über 60,5°C verwendet, so haben auch die Entwicklerflüssigkeiten
Flammpunkte über 60,5°C. Derartige Entwicklerflüssigkeiten bieten den Vorteil, einfacher
handhabbar, lagerbar und transportierbar zu sein als Entwicklerflüssigkeiten mit
Flammpunkten unter 60,5°C, da in einigen Ländern eine Kennzeichnungspflicht im Sinne
der Gefahrgutvorschriften entfällt. Darüber hinaus kann auf speziell zugelassene teure
Verpackungen, eine Kennzeichnung der Verpackungen sowie eine Markierung der
Transportfahrzeuge verzichtet werden. Zudem muß das Entwickeln der flexographischen
Reliefdruckplatten bei praxisüblichen Auswaschtemperaturen von 30°C bei Verwendung
einer erfindungsgemäßen Entwicklerflüssigkeit mit einem Flammpunkt über 60,5°C nicht
in explosionsgeschützten Auswaschsystemen durchgeführt werden. Der Bau nicht
explosionsgeschützter Auswaschsysteme ist deutlich billiger als der explosionsgeschützter,
so daß dadurch ebenfalls Kosten eingespart werden können.
Als oberflächenaktive Substanzen kommen beispielsweise Alkylsulfonsäuren und deren
Salze, Alkylammoniumsalze, ethoxylierte Fettalkohole und Fettamine, Ester von
langkettigen Fettsäuren mit Alkoholen oder Aminoalkoholen, Monoschwefelsäureester und
Monophosphorsäureester von Fettalkoholen sowie deren Salze in Frage.
Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer
photopolymeren flexographischen Reliefdruckplatte aus einem lichtempfindlichen
Aufzeichnungselement durch
- 1. bildmäßiges Belichten einer photopolymerisierbaren Aufzeichnungsschicht mit aktinischem Licht und
- 2. Entwickeln des bildmäßig belichteten Aufzeichnungselements mit einer Entwicklerflüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklerflüssigkeit mindestens einen
Dipropylenglykoldialkylether, mindestens einen Alkohol und mindestens eine hydrierte
Erdölfraktion enthält.
Die erfindungsgemäßen Entwicklerflüssigkeiten können zur Entwicklung zahlreicher
bekannter lichtempfindlicher Aufzeichnungselemente verwendet werden, wie sie
beispielsweise beschrieben sind in EP-A 0 654 150 und EP-A 0 992 849. Licht
empfindliche Aufzeichnungselemente weisen im allgemeinen folgende Zusammensetzung
auf:
- A) Einen dimensionsstabilen Träger,
- B) gegebenenfalls eine Haftschicht,
- C) mindestens eine photopolymerisierbare Aufzeichnungsschicht,
- D) gegebenenfalls eine Zwischenschicht,
- E) eine IR-ablative Schicht und/oder gegebenenfalls eine Deckschicht, und
- F) eine Schutzfolie.
Die genaue Zusammensetzung des Aufzeichnungselements wird vom Fachmann nach den
jeweiligen Anforderungen bestimmt. Die Dicke des erfindungsgemäßen Aufzeichnungs
elements variiert je nach Struktur und Anwendungszweck der flexographischen
Reliefdruckplatte und beträgt im allgemeinen 0,1 bis 7 mm, bevorzugt 0,7 bis 6,5 mm.
Geeignete dimensionsstabile Träger (A) sind Platten, Folien sowie konische und
zylindrische Röhren aus Metallen wie Stahl, Aluminium, Kupfer oder Nickel oder aus
Kunststoffen wie Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylennaphthalat (PEN),
Polybutylenterephthalat (PBT), Polyamid, Polycarbonat, gegebenenfalls auch Gewebe und
Vliese, wie Glasfasergewebe sowie Verbundmaterialien aus Glasfasern und Kunststoffen.
Als dimensionsstabile Träger kommen vor allem dimensionsstabile Trägerfolien wie
beispielsweise Polyethylen- oder Polyesterfolien, insbesondere PET- oder PEN-Folien in
Frage. Die Dicke der Trägerfolien beträgt im allgemeinen 50 bis 500 µm, bevorzugt 75 bis
400 µm, besonders bevorzugt 75 bis 225 µm.
Die Aufzeichnungsschicht (C) kann direkt auf dem Träger (A) oder mit einer Haftschicht
(B) auf dem Träger (A) aufgebracht sein. Als Haftschichten (B) können unter anderem
Polyurethanhaftlacke, z. B. gemäss DE-A 30 45 516 auf Basis von polyisocyanatvernetzten
Polyether- oder Polyesterlacken in Schichtdicken zwischen 0,5 und 50 µm, bevorzugt
zwischen 2 und 30 µm, dienen.
Zusätzlich kann sich gegebenenfalls zwischen Haftschicht (B) und Aufzeichnungsschicht
(C) noch eine weichelastische Unterschicht oder eine Oberlackschicht befinden.
Oberlackschichten weisen Schichtdicken zwischen 0,1 und 50 µm, insbesondere 1 bis 10 µm,
auf und können z. B. aus verdünnter wässrig/-alkoholischer Lösung von teilverseiften
Polyvinylestern, Phenylglycerinethermonoacrylat und Glyoxal erhalten werden.
Eine Aufzeichnungsschicht (C) enthält im allgemeinen 50 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 70 bis
95 Gew.-%, Bindemittel (c1), 4,9 bis 45 Gew.-%, bevorzugt 4,9 bis 30 Gew.-%,
photopolymerisierbares Monomer (c2) und 0,1 bis 5 Gew.-% Photopolymerisationsinitiator
(c3) - bezogen auf die Gesamtmenge der Aufzeichnungsschicht. Die Aufzeichnungs
schichten können darüber hinaus Weichmacher und Hilfsstoffe enthalten. Die Menge des
Weichmachers wird vom Fachmann entsprechend der gewünschten Härte der Druckplatte
gewählt. Sie liegt in der Regel unter 40 Gew.-% bzgl. der Gesamtmenge der
Aufzeichnungsschicht. Die Menge an Hilfsstoffen liegt im allgemeinen unter 20 Gew.-% -
bezogen auf die Gesamtmenge der Aufzeichnungsschicht und wird im allgemeinen so
gewählt, dass die Gesamtmenge an Weichmachern und Hilfsstoffen 50 Gew.-% - bezogen
auf die Gesamtmenge der Aufzeichnungsschicht nicht übersteigt. Es können auch mehrere
Aufzeichnungsschichten (C) vorhanden sein.
Als elastomere Bindemittel (c 1) können alle bekannten, für die Herstellung von photopoly
merisierbaren Aufzeichnungselementen verwendeten Bindemittel eingesetzt werden.
Prinzipiell sind sowohl elastomere Bindemittel wie auch thermoplastisch elastomere
Bindemittel geeignet. Beispiele für geeignete Bindemittel sind Vinylaromat-Alkadien-
Blockcopolymere wie die bekannten Dreiblockcopolymere vom SIS-Typ (Polystyrol-
Polyisopren-Polystyrol-Blockcopolymere) oder SBS-Typ (Polystyrol-Polybutadien-Poly
styrol-Blockcopolymere), die auch ganz oder teilweise hydriert sein können. Es können
auch Alkadien-Acrylnitril-Copolymere wie Butadien-Acrylnitril-Copolymere, Fluor
kautschuke wie Vinylidenchlorid-Hexafluorpropylen-Kautschuke, Naturkautschuke,
Silikon-Polymere, Polysulfidkautschuke, sowie elastomere Polymere vom
Ethylen/Propylen/Dien-Typ, Ethylen-Acrylsäure-Kautschuke oder elastomere Polymere
auf Basis von Acrylaten bzw. Acrylat-Copolymeren eingesetzt werden. Weitere Beispiele
für geeignete Bindemittel sind in DE-A 22 15 090, EP-A 0 084 851, EP-A 0 819 984 oder
EP-A 0 553 662 offenbart. Es können auch Mischungen zweier oder mehrerer
verschiedener Bindemittel eingesetzt werden.
Als photopolymerisierbare Monomere (c2) können grundsätzlich alle üblicherweise zur
Herstellung von photopolymerisierbaren Aufzeichnungselementen verwendeten
Monomere eingesetzt werden. Die Monomere (c2) sollen mit den Bindemitteln (c 1)
verträglich sein und mindestens eine polymerisierbare, ethylenisch ungesättigte
Doppelbindung aufweisen. Geeignete Monomere haben im allgemeinen einen Siedepunkt
von mehr als 100°C bei Atmosphärendruck und ein Molekulargewicht von bis zu 3.000 g/mol,
vorzugsweise bis zu 2.000 g/mol. Als besonders vorteilhaft haben sich Ester oder
Amide der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit mono- oder polyfunktionellen Alkoholen,
Aminen, Aminoalkoholen oder Hydroxyethern und -estern, Styrol oder substituierte
Styrole, Ester der Fumar- oder Maleinsäure oder Allylverbindungen erwiesen. Beispiele
für geeignete Monomere sind Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Laurylacrylat, 1,4-
Butandioldiacrylat, 1,6-Hexandioldiacrylat, 1,6-Hexandioldimethacrylat, 1,9-
Nonandioldiacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, Dioctylfumarat, N-Dodecylmaleimid. Es
können auch Gemische verschiedener Monomerer eingesetzt werden.
Photopolymerisationsinitiatoren (c3) sind beispielsweise Benzoin und Benzoinderivate wie
α-Methyl-benzoin oder Benzoinether, Benzilderivate wie Benzilketale, Acylaryl
phosphinoxide, Acylarylphosphinsäureester und deren Natriumsalze, sowie Benzo
phenone. Es können auch Gemische mehrerer Photopolymerisationsinitiatoren eingesetzt
werden.
Beispiele für geeignete Weichmacher sind modifizierte und unmodifizierte Naturöle und
Naturharze, Alkyl-, Alkenyl-, Arylalkyl- oder Arylalkenylester von Säuren, wie Alkan
säuren, Arylcarbonsäuren oder Phosphorsäure; synthetische Oligomere oder Harze wie
Oligostyrol, Styrol-Butadien-Oligomere, o-Methylstyrol/p-Methylstyrol-Oligomere,
flüssige Oligobutadiene und Oligoisoprene, oder flüssige Acrylnitril-Butadien-Oligomere;
sowie Polyterpene, Polyacrylate, Polyester oder Polyurethane, Polyethylen, Ethylen-
Propylen-Dien-Kautschuke oder α-Methyl-Oligo(ethylenoxid). Beispiele besonders gut
geeigneter Weichmacher sind paraffinische Mineralöle; Ester von Dicarbonsäuren wie
Dioctyladipat oder Terephthalsäuredioctylester; naphthenische Weichmacher oder
Polybutadiene mit einem Molekulargewicht zwischen 500 und 5000 g/mol. Es können
auch Gemische verschiedener Weichmacher eingesetzt werden.
Geeignete Hilfsstoffe sind Inhibitoren für die thermisch initiierte Polymerisation,
Farbstoffe, Pigmente, photochrome Zusätze, Mittel zur Verbesserung der Reliefstruktur,
Vernetzungshilfsmittel, Antioxidantien, Antiozonantien, Füllstoffe, Flußmittel oder
Formtrennmittel. Farbstoffe, Pigmente oder photochrome Zusätze dienen der Steuerung
der Belichtungseigenschaften, der Identifizierung, der direkten Kontrolle des
Belichtungsergebnisses oder ästhetischen Zwecken und werden im allgemeinen in einer
Menge von 0,001 bis 2 Gew.-% zugesetzt - bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der
Aufzeichnungsschicht. Die Farbstoffe können auch zusammen mit einem Reduktionsmittel
verwendet werden, welches den Farbstoff in Abwesenheit von aktinischem Licht nicht
reduziert, bei Belichtung jedoch den Farbstoff im angeregten Elektronenzustand reduzieren
kann. Im allgemeinen wird das Reduktionsmittel in der 3- bis 10-fachen Menge der
Farbstoffmenge eingesetzt.
Inhibitoren für die thermisch initiierte Polymerisation sind beispielsweise Hydrochinon, p-
Methoxyphenol, 2,6-Di-tert.-butylp-kresol, β-Naphthol, Phenothiazin, Pyridin,
Nitrobenzol, m-Dinitrobenzol, Chloranil, Thiazinfarbstoffe wie Thioninblau G (C.I.
52025), Methylenblau B (C.I. 52015) oder Toluidinblau (C.I. 52040) oder N-Nitrosamine.
Geeignete Farbstoffe sind z. B. die löslichen Phenazinium-, Phenoxazinium-, Acridinium
und Phenothiaziniumfarbstoffe wie Neutralrot (C.I. 50040), Safranin T (C.I. 50240),
Rhodanilblau, das Salz bzw. Amid aus Rhodamin D (Basic Violet 10, C.I 45170),
Methylenblau B (C.I. 52015) oder auch Solvent Black 3 (C.I. 26150).
Beispiele für Reduktionsmittel sind Ascorbinsäure, Anethol, Thioharnstoffe oder
Hydroxylaminderivate, bevorzugt die Salze des N-Nitroso-cyclohexlhydroxylamins,
besonders bevorzugt dessen Kalium-, Calcium- und Aluminiumsalze.
Beispiele für Vernetzungshilfsmittel sind tri- und tetrafunktionelle Thiolverbindungen.
Beispiele für Antioxidantien sind sterisch gehinderte Monophenole wie 2,6-Di-tert.-butyl
p-kresol, alkylierte Thiobis- und Alkylidenbisphenole, Hydroxybenzyle wie 1,3,5-
Trimethyl-2,4,6-tris-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)benzol, Triazine, Zinkbutyldi
thiocarbamat, Dilaurylthiodipropionat oder Phosphite wie Tris(nonylphenyl)phosphit.
Beispiele für polymere oder nicht polymere organische und anorganische Füllstoffe oder
Verstärkungsfüllstoffe sind solche, die für die Wellenlängen des zur Belichtung der
erfindungsgemäßen Aufzeichnungselemente verwendeten Lichts im wesentlichen
durchlässig sind, dieses Licht nicht streuen und in ihrem Brechungsindex weitgehend der
Zusammensetzung der Aufzeichnungsschicht angepaßt sind wie Polystyrol, Silicium
dioxid, Bentonit, Kieselsäure, Aluminiumoxid, Glaspulver, kolloidaler Kohlenstoff sowie
andere Pigmente.
Ein Beispiel für ein Flußmittel ist Calciumstearat. Ein Beispiel für ein Formtrennmittel ist
Talkum.
Beispiele für Antiozonantien sind übliche und bekannte Ozonschutzwachse sowie
Chloralkane mit 8 bis 40 Kohlenstoffatomen und 30 bis 73 Gew.-% Chlor im Molekül.
Beispiele für Mittel zur Verbesserung der Reliefstruktur der aus den Aufzeichnungs
elementen hergestellten flexographischen Reliefdruckplatten sind 9,9'-Dianthronyl und
10,10'-Bisanthron.
Das Aufzeichnungselement enthält gegebenenfalls eine IR-ablative Schicht (E). Diese
kann direkt auf der Aufzeichnungsschicht (C) oder auf einer zwischen Aufzeichnungsschicht
(C) und IR-ablativer Schicht (E) befindlicher herkömmlicher Zwischenschicht (D)
liegen. Bevorzugt befindet sie sich direkt auf der Aufzeichnungsschicht (C).
Herkömmliche IR-ablative Schichten (E) sind in den erfindungsgemäßen Entwickler
flüssigkeiten ebenfalls löslich oder dispergierbar und enthalten in einem filmbindenden
Bindemittel mit elastomeren Eigenschaften mindestens eine feinverteilte Substanz, die eine
hohe Absorption im Wellenlängenbereich zwischen 750 nm und 20 µm und im UV/VIS-
Bereich eine optische Dichte ≧ 2,5, bevorzugt ≧ 3,0, besonders bevorzugt ≧ 3,5, aufweist.
Beispiele für filmbindende Bindemittel mit elastomeren Eigenschaften sind
thermoplastisch elastomere Polyamid-Harze, die kommerziell erhältlich sind wie
Macromelt® der Fa. Henkel, elastomere Polyurethane, Polyetherpolyurethane oder SIS-
oder SBS-Blockcopolymere.
Beispiele für Substanzen mit hoher IR-Absorption sind verschiedene feinteilige Rußarten,
z. B. Farbruß FW 2000, Spezialschwarz 5 oder Printex® U der Fa. Degussa mit einer
mittleren Primärteilchengröße von 13 bis 30 nm. Bevorzugt verwendet man Lösungen von
filmbindenden Bindemitteln, in denen die Substanzen mit hoher IR-Absorption homogen
dispergiert sind. Diese Lösungen werden entweder direkt auf die Aufzeichnungsschichten
gleichmäßig aufgetragen und getrocknet oder auf eine Folie gegossen und getrocknet.
Diese Folien werden anschließend auf die Aufzeichnungsschichten aufgebracht.
Enthält das Aufzeichnungselement keine IR-ablative Schicht (E), so werden auf die meist
klebrigen Aufzeichnungsschichten (C) gegebenenfalls nicht klebrige Deckschichten (E)
aufgebracht, so daß eine auf die Deckschicht gelegte photographische Bildmaske oder
Negativvorlage leicht wieder vom Aufzeichnungselement abgelöst werden kann.
Geeignete Deckschichten (E) sind optisch transparent, im allgemeinen 0,2 bis 25 µm dick,
und sauerstoffundurchlässig, so daß eine Inhibierung der Photopolymerisation durch
Luftsauerstoff in der photopolymerisierbaren reliefbildenden Aufzeichnungsschicht
verhindert wird. Deckschichten werden im allgemeinen von einem reißfeste Filme
bildenden Polymeren und gegebenenfalls darin enthaltenden Zusatzstoffen gebildet. Sie
sind in der Regel alkohollöslich, so daß sie beim Entwickeln mit erfindungsgemäßen
Entwicklerflüssigkeiten vorteilhafterweise ebenfalls gelöst werden, ohne daß ein weiterer
Verfahrensschritt notwendig ist.
Beispiele für geeignete, reissfeste Filme bildende Polymere sind Polyamide, voll- oder
teilverseifte Polyvinylacetate oder Polyethylenoxid-Vinylacetat-Pfropfpolymere, Copoly
amide, Polyurethane, Poly(meth)acrylate, Polyvinylalkohol-alkancarbonsäureester mit
einem Hydrolysegrad von 30 bis 99 Mol.%, Cyclokautschuke mit hohem
Cyclisierungsgrad, Ethylen-Propylen-Copolymere, Homo- und Copolymere des
Vinylchlorids oder Ethylen-Vinylacetat-Copolymere. Beispiele geeigneter Deckschichten,
welche Zusatzstoffe enthalten, sind aus der DE-A 28 23 300 oder der DE-B 21 23 702
bekannt.
Um die Aufzeichnungselemente für Lagerung und Transport vor Beschädigung zu
schützen, werden sie üblicherweise mit einer herkömmlichen Schutzfolie (F) versehen.
Lichtempfindliche Aufzeichnungselemente der beschriebenen Art sind im Handel frei
erhältlich und werden beispielsweise von der Firma BASF Drucksysteme GmbH unter
dem Warenzeichen oder Handelsnamen nyloflex®, von der Firma DuPont de Nemours
unter den Warenzeichen oder Handelsnamen CYREL®, von der Firma Asahi Chemical
Corp. unter dem Warenzeichen oder Handelsnamen AFP®, von der Firma MacDermid
unter dem Warenzeichen oder Handelsnamen Flexlight® oder von der Firma Tokyo Okha
Kogyo K. K. unter dem Warenzeichen oder Handelsnamen Elaslon® bzw. Okhaflex®
vertrieben.
Das bildmäßige Belichten der photopolymerisierbaren Aufzeichnungsschicht (C) erfolgt in
üblicher Weise mit aktinischem Licht, welches eine Wellenlänge λ von 230 bis 450 nm
hat. Bevorzugt wird aktinisches Licht mit einer Wellenlänge λ von 300 bis 450 nm
verwendet. Geeignete Lichtquellen sind zum Beispiel die Strahlung der Sonne,
handelsübliche UV-Fluoreszenzröhren, Quecksilbermittel-, -hoch- und -niederdruck
strahler, superaktinische Leuchtstoffröhren, Xenon-Impulslampen, mit Metalliodiden
dotierte Lampen, Kohlebogenlampen oder Sterilisationslampen.
Das Entwickeln des bildmäßig belichteten Aufzeichnungselements mit den erfindungs
gemäßen Entwicklerflüssigkeiten erfolgt in üblicher Weise in den bekannten Sprüh-,
Bürsten-, Durchlauf und Reibe-Auswaschsystemen bei Temperaturen von 20 bis 60°C,
insbesondere von 20 bis 35°C. Die Trocknung der flexographischen Reliefdruckplatten
sowie weitere Verfahrensschritte wie Vor- und Nachbehandlungsschritte werden gemäß
dem Stand der Technik in üblicher Weise durchgeführt und sind zum Beispiel beschrieben
in EP-A 0 468 185 und DE-A 39 08 763.
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen näher erläutert.
Alle Experimente wurden mit nyloflex® FAR II 284-Aufzeichnungselementen der BASF
Drucksysteme GmbH durchgeführt, die eine Dicke von 2,84 mm aufweisen.
Als Dipropylenglykoldialkylether wurde Dipropylenglykoldimethylether (Proglyde®
DMM der Dow Chemical), als hydrierte Erdölfraktion ein Gemisch aliphatischer
Kohlenwasserstoffe mit einem Anteil an Cycloaliphaten von 40% (Exxsol® D 60 der
ExxonMobil Chemical) und als Alkohol Benzylalkohol eingesetzt.
Als Gemisch aromatischer Kohlenwasserstoffe wurde Solvesso® 150 der ExxonMobil
Chemical eingesetzt. nylosolv® II ist eine Entwicklerflüssigkeit, die von der BASF Druck
systeme GmbH erhältlich ist.
Die Zusammensetzungen der getesteten Entwicklerflüssigkeiten sind Tabelle 1 zu
entnehmen. Entwicklerflüssigkeit 1 ist erfindungsgemäß. Entwicklerflüssigkeiten 2 bis 7
dienten zum Vergleich. Bei den Entwicklerflüssigkeiten 2 und 3 wurde untersucht, wie
sich das Weglassen einer Komponente der erfindungsgemäßen Entwicklerflüssigkeit auf
die Eigenschaften auswirkt. Bei den Entwicklerflüssigkeiten 6 und 7 wurde untersucht, wie
sich der Austausch von Dipropylenglykoldimethylether gegen Diethylenglykol
dimethylether auswirkt. Die Entwicklerflüssigkeiten 4 und 5 sind herkömmliche
Entwicklerflüssigkeiten.
4 auf 4 cm große, für mindestens 10 Minuten vollflächig belichtete Plattenstücke wurden
mit der Trägerfolien-Seite nach oben in etwa 10 ml der jeweiligen Entwicklerflüssigkeit
bei Raumtemperatur gelegt. Das Gewicht der Probe wurde nach bestimmten Lagerzeiten
gemessen. Die Lagerzeiten betrugen zwischen 0 und 15 Minuten. 15 Minuten entsprechen
ungefähr einem durchschnittlichen Auswaschvorgang in herkömmlichen
Auswaschsystemen wie einem Combi-LFII-Wascher der Firma BASF Drucksysteme
GmbH. Zudem wurde die Gewichtszunahme nach einer Lagerzeit von 24 Stunden
bestimmt. Anschließend wurde das Gewicht dieser Proben nach einer 24-stündigen
Vakuumtrocknung bei 65°C bestimmt, um so ein Maß für die Extraktion zu haben.
Das Quellverhalten der untersuchten Entwicklerflüssigkeiten ist Tabelle 2 zu entnehmen
und in Abb. 1 graphisch dargestellt.
Die geringste Quellung wurde bei Verwendung der Entwicklerflüssigkeiten 2 und 7
bestehend aus 80 Vol.-% Dipropylen- bzw. Diethylenglykoldimethylether und 20 Vol.-%
Benzylalkohol beobachtet. Die erfindungsgemäße Entwicklerflüssigkeit 1 zeigte ebenfalls
geringe Quellung und war den übrigen Entwicklerflüssigkeiten 3 bis 6 hinsichtlich dieser
Eigenschaft überlegen. Zudem zeigte die erfindungsgemäße Entwicklerflüssigkeit 1 die
geringste Extraktion der Aufzeichnungsschicht.
15 auf 15 cm große, unbelichtete Plattenstücke wurden nacheinander auf den Plattenhalter
eines mit Bürsten bestückten nyloprint®-Reibewaschers W 30 × 42 der BASF
Drucksysteme GmbH montiert und für unterschiedlich lange Zeiten in der jeweiligen
Entwicklerflüssigkeit ausgewaschen. Die Plattendicke wurde nach bestimmten
Auswaschzeiten gemessen. Die Auswertung erfolgte graphisch durch Auftragen der
Plattendicke gegen die Auswaschzeit. Um die Leistungsfähigkeit der Entwickler
flüssigkeiten vergleichen zu können, verwendet man die für eine Relieftiefe von 1200 µm
optimale Auswaschzeit als Maßstab.
Das Auswaschverhalten der untersuchten Entwicklerflüssigkeiten ist in Abb. 2
graphisch dargestellt.
Die erfindungsgemäße Entwicklerflüssigkeit 1 erforderte eine den herkömmlichen Ent
wicklerflüssigkeiten 4 und 5 vergleichbare Auswaschzeit. Entwicklerflüssigkeit 4 hat den
Nachteil einer sehr starken Quellung. Entwicklerflüssigkeit 5 hat den Nachteil, daß sie
einen Flammpunkt < 60,5°C hat. Die Entwicklerflüssigkeiten 2 und 3 erforderten im
Vergleich zur erfindungsgemäßen Entwicklerflüssigkeit 1 längere Auswaschzeiten.
Demzufolge ist das erfindungsgemäße Dreikomponentengemisch aus Dipropylenglykol
dimethylether, hydrierter Erdölfraktion und Benzylalkohol den Zweikomponenten
gemischen Dipropylenglykoldimethylether-Benzylalkohol sowie Dipropylen
glykoldimethylether-hydrierte Erdölfraktion überlegen.
Die Entwicklerflüssigkeiten 2 und 7 wiesen nach einigen Auswaschversuchen eine deutli
che Trübung auf. Die Entwicklerflüssigkeit 6 bildete nach einiger Zeit eine gelartige Masse
auf der Flüssigkeitsoberfläche. Eine vergleichbare Trübung oder die Bildung einer
gelartigen Masse konnten bei der erfindungsgemäßen Entwicklerflüssigkeit 1 nicht
festgestellt werden. Die erfindungsgemäße Entwicklerflüssigkeit 1 blieb auch nach einer
Reihe von Auswaschversuchen sehr klar und hatte einen etherartigen und vergleichsweise
angenehmen Geruch.
20 auf 25 cm große Plattenstücke wurden für mindestens 10 Minuten vollflächig belichtet
und mit der für die jeweilige Entwicklerflüssigkeit optimalen Auswaschzeit (siehe oben) in
einem mit Bürsten bestückten nyloprint®-Reibewascher W 30 × 42 der BASF Druck
systeme GmbH, ausgewaschen. Anschließend wurden die Plattenstücke für unterschiedlich
lange Zeiten bei 65°C in einem Trockenschrank gelagert. Nach bestimmten Trockenzeiten
wurde das Gewicht der Plattenstücke gemessen. Die Auswertung erfolgte graphisch durch
Auftragen des Plattengewichts gegen die Trockenzeit.
Das Trocknungsverhalten der untersuchten Entwicklerflüssigkeiten ist in Abb. 3
graphisch dargestellt.
Die Gewichtszunahme zum Zeitpunkt Null ist auf die Quellung in der
Entwicklerflüssigkeit zurückzuführen. Die Extraktion von Verbindungen aus der
Aufzeichnungsschicht durch die Entwicklerflüssigkeit bedingt, daß die Plattenstücke auf
ein Gewicht von weniger als 100% getrocknet werden können.
Die Trocknungskurven in Abb. 3 zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen
den Entwicklerflüssigkeiten. Die unterschiedlichen Gewichte der Druckplatten zum Zeit
punkt Null entsprechen in etwa den Quellwerten aus Tabelle 2. Die
Entwicklerflüssigkeiten mit den höchsten Werten für die Gewichtsquellung benötigten
auch die längste Zeit, um zu einem Gewicht von 100% zurückzukehren. Aus den
entsprechenden Plattenstücken müssen größere Mengen an Entwicklerflüssigkeit entfernt
werden. Da die Trockungskurven in Abb. 3 in etwa parallelverschoben sind, treten
keine signifikanten Unterschiede im Trocknungsverhalten auf.
Die Belichtungseigenschaften für die untersuchten Entwicklerflüssigkeiten sind in Tabelle
3 zusammengestellt.
Der Austausch der Entwicklerflüssigkeit hatte keine Auswirkungen auf die Belichtungs
eigenschaften.
Claims (6)
1. Entwicklerflüssigkeit enthaltend mindestens einen Dipropylenglykoldialkylether,
mindestens einen Alkohol und mindestens eine hydrierte Erdölfraktion.
2. Entwicklerflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dipropylenglykoldialkylether in einer Menge von 25 bis 47,5 Vol.-%, bevorzugt
von 36 bis 44 Vol.%, besonders bevorzugt von 40 Vol.-%, die hydrierte
Erdölfraktion in einer Menge von 25 bis 47,5 Vol.%, bevorzugt von 36 bis 44 Vol.%,
besonders bevorzugt von 40 Vol.-% und der Alkohol in einer Menge von 5
bis 50 Vol.-%, bevorzugt von 12 bis 38 Vol.%, besonders bevorzugt von 20 Vol.-
%, vorliegen.
3. Entwicklerflüssigkeit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Alkohol einen Flammpunkt über 60,5°C hat.
4. Entwicklerflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dipropylenglykoldialkylether Dipropylenglykoldimethylether ist.
5. Verwendung einer Entwicklerflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zum
Entwickeln eines lichtempfindlichen Aufzeichnungselements.
6. Verfahren zur Herstellung einer flexographischen Reliefdruckplatte aus einem
lichtempfindlichen Aufzeichnungselement durch
- 1. bildmäßiges Belichten einer photopolymerisierbaren Aufzeichnungsschicht mit aktinischem Licht und
- 2. Entwickeln des bildmäßig belichteten Aufzeichnungselements mit einer Entwicklerflüssigkeit,
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