Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren
bereitzustellen, durch das ein Startvorgang einer Brennkraftmaschine über
ein Steuergerät ausgeführt werden kann, das die Bedingungen der
Peripherie des Steuergerätes erfassen und entsprechend dieser
Bedingungen den Startvorgang geeignet beeinflussen kann.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass diese Aufgabe gelöst
werden kann durch eine Vorrichtung und ein Verfahren, bei dem die
Ansteuerung einzelner Schalter, die zur Herstellung der Verbindung
zwischen der Spannungsquelle und dem Anlasser notwendig sind, über ein
Steuergerät erfolgt.
Die Aufgabe wird daher gelöst durch eine Vorrichtung zum Anlassen einer
Brennkraftmaschine umfassend eine Spannungsquelle, einen elektrischen
Anlasser, sowie ein Steuergerät mit mindestens einem Signaleingang, wobei
die Vorrichtung mindestens zwei Schaltmittel für die elektrische Verbindung
zwischen der Spannungsquelle und dem Anlasser aufweist, die mindestens
zwei Schaltmittel durch das Steuergerät betätigt werden und der Anlasser
durch das Steuergerät aktiviert wird.
Durch diese erfindungsgemäße Vorrichtung werden die zwei Schaltmittel, die
zur Herstellung der elektrischen Verbindung zwischen der Spannungsquelle
und dem Anlasser notwendig sind, beide von dem Steuergerät betätigt. Unter
Betätigung der Schaltmittel ist im Sinne dieser Erfindung das Herstellen der
elektrischen Verbindung zwischen der Spannungsquelle und dem Anlasser
oder das Unterbrechen dieser Verbindung zu verstehen. Mittels des
Steuergerätes können somit verschiedene Bedingungen an der Peripherie
des Steuergerätes berücksichtigt werden und entsprechend diesen
Bedingungen kann von dem Steuergerät reagiert werden. So kann die
Betätigung der Schaltmittel, durch die die Verbindung zwischen der
Spannungsquelle und dem Anlasser hergestellt oder unterbrochen werden
kann, durch das Steuergerät sowohl ausschließlich aufgrund von
Eingangssignalen in das Steuergerät, als auch aufgrund von in dem
Steuergerät vorgesehenen und durch Eingangssignale ausgelöste
Aktivierungsmechanismen erfolgen. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann somit ein flexibles, auf die herrschenden Bedingungen in und um das
Steuergerät abgestimmtes Starten des Anlassers erzielt werden.
Bevorzugt weist das Steuergerät der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mindestens eine Rechnereinheit (CPU) auf. In dieser Rechnereinheit können
von dem Steuergerät empfangene Signale aufgenommen und verarbeitet
werden sowie gegebenenfalls Signale erzeugt werden, die die Betätigung
von Schaltern in dem Steuergerät bewirken. Aufgrund dieser Rechnereinheit
kann der Anlassvorgang den Umständen entsprechend gesteuert werden.
Weiterhin kann in der Rechnereinheit eine Fehlfunktion der einzelnen
Schalter und Schaltmittel erkannt werden, und über eine Fehlerdiagnose
können geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Das Steuergerät kann vorzugsweise mindestens ein Selbsthaltemittel
aufweisen. Dieses Selbsthaltemittel kann dazu dienen, über einen
bestimmten Zeitraum ein an einen Schalter in dem Steuergerät anliegendes
Signal aufrechtzuerhalten. Dadurch kann bei einem automatischen Start mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Initialisierungszeit des
Steuergerätes überbrückt werden. Das Selbsthaltemittel umfasst
vorzugsweise einen Kondensator.
Vorzugsweise kann das Steuergerät mindestens einen Signaleingang für ein
Kontrollsignal aufweisen. Über diesen Eingang können Zustände des
Fahrzeuges, die für das Starten des Anlassers vorausgesetzt werden
müssen, in das Steuergerät eingegeben werden und die Ansteuerung der
Schaltmittel zur Herstellung der Verbindung zwischen der Spannungsquelle
und dem Anlasser dementsprechend kontrolliert werden. Vorteilhaft wird zur
Vermeidung der Personengefährdung als Kontrollsignal bei
Handschaltfahrzeugen ein Kupplungssignal, das anzeigt, ob das
Kupplungspedal des Fahrzeuges heruntergedrückt ist, und bei
Automatikfahrzeugen ein P/N-Signal, das anzeigt, ob der Park-(P)-Gang
oder der Leerlauf-(N)-Gang eingelegt ist, verwendet. Dieses Signal kann
hardwaremäßig mit der Ansteuerung des Anlassers verbunden sein. Liegt
die Startbedingung nicht oder nicht mehr vor, wird der Startvorgang über das
Steuergerät nicht eingeleitet bzw. sofort abgebrochen. Zur Erkennung von
Einfachfehlern kann ein redundantes Signal von der Rechnereinheit des
Steuergerätes ausgewertet werden.
Das Steuergerät der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann mindestens einen
ersten Schalter und einen zweiten Schalter sowie mindestens einen weiteren
Schalter aufweisen, wobei der erste Schalter zum Betätigen des ersten
Schaltmittels außerhalb des Steuergerätes, der zweite Schalter zum
Betätigen des zweiten Schaltmittels außerhalb des Steuergerätes und der
mindestens eine weitere Schalter zum Betätigen des ersten und zweiten
Schalters des Steuergerätes dient.
Die Schalter und Schaltmittel können durch Transistoren, Relais,
Magnetschalter oder andere geeignete Schaltelemente dargestellt sein. Im
Sinne dieser Anmeldung werden als Schalter die Schaltelemente bezeichnet,
die in dem Steuergerät vorgesehen sind, und als Schaltmittel die
Schaltelemente bezeichnet, die unmittelbar in der elektrischen Verbindung
zwischen der Spannungsquelle und dem Anlasser angeordnet sind und der
Herstellung oder Unterbrechung dieser Verbindung dienen.
Mindestens eines der Schaltmittel außerhalb des Steuergerätes kann in einer
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Normalstellung, d. h.
ohne Bestromung, offen sein, und durch dessen Aktivierung kann die
elektrische Verbindung zwischen der Spannungsquelle und dem Anlasser
herstellbar sein. Ein solches Schaltmittel wird auch als Schließer bezeichnet,
während ein Schaltmittel, das in Normalstellung, d. h. ohne Bestromung,
geschlossen und in der aktivierten Stellung offen ist, als Öffner bezeichnet
wird.
Weiterhin ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum
Anfassen einer Brennkraftmaschine, das sich dadurch auszeichnet, dass
durch eine Zündschalterbetätigung ein Anlasssignal an ein Steuergerät
übermittelt wird, durch das Anlasssignal ein erster Schalter und ein zweiter
Schalter in dem Steuergerät aktiviert werden und ein Selbsthaltespeicher
initialisiert wird, wodurch ein erstes und ein zweites Schaltmittel außerhalb
des Steuergerätes betätigt werden und so die elektrische Verbindung
zwischen einer Spannungsquelle und dem Anlasser erzeugt und ein Starten
des Anlasser ermöglicht wird.
Vorzugsweise wird der Selbsthaltespeicher nach einer bestimmten Zeit
deaktiviert und eine in dem Steuergerät vorgesehene Rechnereinheit
übernimmt die Aktivierung und Deaktivierung des ersten und zweiten
Schalters. Dadurch läuft der Startvorgang automatisch ab und das Betätigen
des Zündanlassschlosses durch den Fahrer ist nur zu Beginn des
Anlassvorgangs notwendig.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann gleichzeitig mit dem Zündsignal
ein Kontrollsignal in einen anderen Signaleingang des Steuergerätes
übermittelt werden, das die Möglichkeit der Aktivierung des ersten und
zweiten Schalters in dem Steuergerät über mindestens einen weiteren
Schalter in dem Steuergerät kontrolliert. Das Kontrollsignal liegt
vorzugsweise an einen Schalter an, dessen Aktivierung, d. h. Schließen des
Schalters, Voraussetzung für das Aktivieren des ersten und zweiten
Schalters ist. Liegt dieses Signal nicht an, so können der erste und der
zweite Schalter nicht aktiviert werden und dementsprechend über diese
Schalter auch die Schaltmittel außerhalb des Steuergerätes nicht betätigt
werden. Eine elektrische Verbindung zwischen der Spannungsquelle und
dem Anlasser wird daher nicht möglich und der Motor kann nicht gestartet
werden. Wird als Kontrollsignal beispielsweise ein Signal, das anzeigt, ob
das Fahrzeug in P/N-Position geschaltet oder bei Handschaltfahrzeugen die
Kupplung getreten ist, verwendet, so kann durch dieses Verfahren ohne
Zwischenschaltung der Rechnereinheit ein Starten des Fahrzeuges in
ungewünschten Situationen, z. B. wenn der Schalthebel auf Drive (D) gestellt
ist, verhindert werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Aktivierung des ersten und
zweiten Schalters im Steuergerät durch dauerhaftes Anlegen eines
Zündanlassschlosssignals an dem Steuergerät erfolgen. Mit dem Beginn des
Startvorgangs treten hohe Stromspitzen auf, die einen Einbruch der
Batteriespannung (bis 3 V) zur Folge haben. In diesem Fall erfolgt in der
Regel ein Reset des Steuergerätes, insbesondere der darin vorhandenen
Rechnereinheit, und der Automatikstartvorgang kann so nicht eingeleitet
werden. Um das zu verhindern, müsste das Steuergerät mit einem größeren
Bauelemente- und Kostenaufwand unterspannungsfest ausgelegt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann der Startvorgang aber in
diesem Fall durch dauerhafte Betätigung ohne Einfluss des Rechnerteils
erfolgen. Die Spannungsversorgung des Steuergerätes kann somit einfach
und kostengünstig ausgeführt werden, bzw. die Beschaltung der heutigen
Motorsteuergeräte muss nicht geändert werden, um das erfindungsgemäße
Verfahren ausführen zu können.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen, die
Ausführungsbeispiele darstellen, beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 ein Blockschaubild einer weiteren Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 3 ein Blockschaubild einer weiteren Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
Fig. 4 ein Flussdiagramm zu Diagnose der Relais der in Fig. 3 gezeigten
Ausführungsform.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 1 zum Anlassen einer Brennkraftmaschine
dargestellt. Diese Vorrichtung umfasst ein Steuergerät 2, einen Anlasser 3,
sowie zwei Schaltmittel 4 und 5 zur Herstellung der elektrischen Verbindung
zwischen dem Anlasser 3 und einer Spannungsquelle (nicht dargestellt). Das
Steuergerät umfasst eine Rechnereinheit 6, sowie drei Schalter 7, 8 und 9.
Weiterhin ist in dem Steuergerät ein Selbsthaltemittel 10 vorgesehen.
Das Steuergerät 2 weist drei Signaleingänge 21, 22 und 23 auf. Über den
Eingang 23 kann das Zündungssignal KI.15 vom Zündanlassschloss
anliegen. Über den Eingang 21 kann ein Anlasssignal 11 (KI.50 von einem
Zündanlassschloss) an die Steuereinheit 2 übermittelt werden. Dieses Signal
kann an die Rechnereinheit 6 und an einen ersten Schalter 7, sowie den
zweiten Schalter 8 übertragen werden. Außerdem können die Schalter 7 und
8 von der Rechnereinheit 6 mit Signalen versorgt werden. Über die Schalter
7 und 8 können die Schaltmittel 4 und 5 betätigt werden. An einem weiteren
Signaleingang 22 kann ein Kontrollsignal 12 anliegen. Über dieses
Kontrollsignal 12 kann ein dritter Schalter 9 betätigt werden, der die Schalter
7 und 8 öffnen kann. Das Selbsthaltemittel 10 ist so geschaltet, dass dieses
über eine vorbestimmte Zeit den Schalter 7 geschlossen halten kann, auch,
wenn das Signal 11 nicht mehr an dem Steuergerät 2 anliegt. Die
Selbsthaltung des Schalters 8 kann durch eine Rückführung eines Signals 13
erfolgen.
Zunächst wird der Automatikstart des Anlassers 3 beschrieben. Wird ein
Zündschalter, der mit dem Signaleingang 21 verbunden ist, kurz manuell
betätigt, liegt das Anlasssignal 11 an dem Eingang 21. Dadurch werden die
Schaltmittel 4 und 5 über die Schalter 7 und 8 geschlossen und die
elektrische Verbindung wird zwischen der Spannungsquelle und dem
Anlasser 3 hergestellt, der auf diese Weise aktiviert wird. Eine weitere
manuelle Betätigung des Zündschalters nach der kurzen anfänglichen
Betätigung ist nicht mehr notwendig. Zu Beginn, d. h. nachdem der
Zündschalter nicht mehr aktiviert wird, aber bevor die in dem Steuergerät 2
vorgesehene Rechnereinheit 6 die Ansteuerung der Schalter übernehmen
kann, werden die Schalter 7 und 8 über das Selbsthaltemittel 10 bzw. die
Rückführung über das Signal 13 geschlossen gehalten. Ist die
Initialisierungszeit für die Rechnereinheit 6 abgelaufen, so werden in dieser
Rechnereinheit Ansteuersignale 14 und 15 erzeugt, die die Ansteuerung der
Schalter 7 und 8 übernehmen. Das Selbsthaltemittel 10 ist daher so
ausgelegt, dass es die Initialisierungszeit der Rechnereinheit 6 überbrücken
kann, d. h. das Ansteuersignal für den Schalter 7 für diese Zeit
aufrechterhalten kann, mit der Folge, daß auch der Schalter 8 durch die
Rückführung über das Signal 13 geschlossen gehalten wird. Wird von dem
Steuergerät 2 erkannt, dass der Motor läuft, wird der Startvorgang beendet,
indem über die Signale 14 und 15 von der Rechnereinheit 6 die Schalter 7
und 8 und damit die Schaltmittel 4 und 5 geöffnet werden.
Um die Sicherheit für die Insassen des Fahrzeuges zu gewähren, ist in dem
Steuergerät ein Schalter 9 vorgesehen, über den die Schalter 7 und 8
geöffnet werden können. Der Schalter 9 ist mit dem Signaleingang 22
verbunden. An diesem Eingang 22 liegt das Kontrollsignal 12 an, wenn bei
Automatikgetriebe der Schalthebel in der P (Park)- oder (N) Leerlaufstellung
ist, bzw. bei Handschaltgetrieben die Kupplung betätigt ist. Wenn dieses
Kontrollsignal 12 nicht anliegt, werden über den Schalter 9 die Schalter 7 und
8 geöffnet und ein Starten des Motors verhindert.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es aber auch möglich solchen
Situationen Rechnung zu tragen, in denen der oben beschriebene
Automatikstart nicht ausgeführt werden kann, weil beispielsweise die
Rechnereinheit 6 die Erzeugung der Ansteuersignale 14 und 15 nicht
rechtzeitig übernommen hat. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn
Unterspannung an der Rechnereinheit 6 vorliegt. In einem solchen Fall wird
der Anlassvorgang abgebrochen, wenn nach Ablauf der Zeit, während der
das Selbsthaltemittel 10 die Ansteuerung übernimmt, die Rechnereinheit 6
nicht aktiviert wurde. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dann ein
manueller Start möglich. Dieser erfolgt durch eine manuelle Dauerbetätigung
des Zündschalters während des Anlassvorgangs. Das Signal 11 liegt somit
über die Dauer der manuellen Betätigung an, wodurch die Schalter 7 und 8
und dadurch die Schaltmittel 4 und 5 geschlossen werden und der Anlasser
3 aktiviert wird. Sobald der Motor läuft, ist auch der Generator aktiviert und
übernimmt die Spannungsversorgung im Fahrzeug. Somit wird die
Rechnereinheit 6 des Steuergerätes 2 initialisiert und der Anlasser 3 wird
über die Signale 14 und 15 und die über diese Signale erzielte Abschaltung
der Schalter 7 und 8 und der Schaltmittel 4 und 5 deaktiviert.
In der Tabelle 1 sind die Signal aufgeführt, die an Eingängen zu dem
Steuergerät 2 in der erfindungsgemäßen Vorrichtung anliegen können. In
Tabelle 2 sind die Signale aufgeführt, die an den Ausgängen des
Steuergerätes 2 in der Vorrichtung der Erfindung anliegen können.
Tabelle 1
Tabelle 2
In Fig. 2 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in
einem Blockschaubild gezeigt, bei dem die Vorrichtung einen Öffner umfasst.
Die Vorrichtung in Fig. 2 weist im wesentlichen den in Fig. 1 gezeigten
Aufbau auf. Das erste Schaltmittel zur Herstellung der Verbindung zwischen
einer Spannungsquelle und dem Anlasser wird in der in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsform durch ein KI.50ein-Relais gebildet. Das zweite Schaltmittel
ist ein KI.50aus-Relais, das bei Aktivierung die Verbindung zwischen der
Spannungsquelle und dem Anlasser unterbricht.
Wird ein Zündanlassschloss kurzzeitig betätigt, so liegt ein Signal KI.50 vom
Zündanlassschloss an und das KI.50ein-Relais wird über den Transistor T2
aktiviert. Da das KI.50aus-Relais im Normalzustand geschlossen ist, wird
durch die Aktivierung des KI.50ein-Relais der Anlasser elektrisch mit der
Spannungsquelle verbunden und der Anlasser wird bestromt. Voraussetzung
hierfür ist, dass bei einem Handschaltgetriebe ein Interlock betätigt ist bzw.
bei einem Automatikgetriebe die Wählhebelstellung P oder N gewählt wurde.
Durch diese Stellung des Wählhebelschalters oder durch den Interlock wird
der in Fig. 2 dargestellte Schalter (P/N oder Interlock) geschlossen. Ist
diese Voraussetzung nicht erfüllt, so liegt über T3 an der Basis von T2
Massepotential an und das KI.50ein-Relais kann nicht aktiviert werden, d. h.
die elektrische Verbindung zwischen Spannungsquelle und Anlasser kann
nicht hergestellt und somit kein Anlassvorgang durchgeführt werden. Um
Einfachfehler erkennen zu können, werden in der Rechnereinheit µC
(Mikrocomputer) Werte einer Interlockredundanz oder eines
Kupplungspotentiometers verarbeitet.
In der dargestellten Ausführungsform übernimmt T1 mit dem vorgesehenen
Kondensator die Selbsthaltung, die für die Überbrückung einer
Initialisierungszeit der Rechnereinheit µC oder eines PowerOn Resets der
Rechnereinheit µC, notwendig ist. Nach der Selbsthaltungsphase übernimmt
das Steuergerät über T1 das Halten des KI.50ein-Relais und damit den
Motorstart. Bei Unterspannung während des Anlassvorgangs (Reset des
Steuergerätes) kann ein Motorstart nur über eine Dauerbetätigung der KI.50
vom Zündanlassschloss erfolgen. Sobald der Motor läuft, unterbricht das
Steuergerät die KI.50R am Anlasser, indem das KI.50aus-Relais über T4
aktiviert wird, d. h. die Verbindung zwischen der Spannungsquelle und dem
Anlasser über das KI.50aus-Relais unterbrochen wird. Gleichzeitig wird T1
deaktiviert. Während der Zeit des Motorlaufs bleibt das KI.50aus-Relais
ständig aktiviert.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt. Die Signale, die in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt
sind, können auch bei dieser Ausführungsform an den Ein- und Ausgängen
des Steuergerätes anliegen.
In der Ausführungsform von Fig. 3 ist auch das zweite Schaltmittel (KI.
50aus-Relais), durch ein Relais verwirklicht, das bei Aktivierung einen
Schalter schließt. Diese Ausführungsform weist folglich als Schaltmittel zwei
Schließer auf. Liegt ein Signal KI.50 vom Zündanlassschloss an, werden das
KI.50ein-Relais über T2 und das KI.50aus-Relais über T4 aktiviert und
damit der Anlasser bestromt. Voraussetzung ist auch bei dieser
Ausführungsform ein betätigter Interlock bei einem Handschaltgetriebe bzw.
die Wählhebelstellung P oder N bei einem Automatikgetriebe. Wenn diese
Voraussetzung erfüllt ist, ist der in Fig. 3 dargestellte Schalter (P/N oder
Interlock) geschlossen. Anderenfalls liegt über T3 bzw. T5 an der Basis von
T2 und T4 Massepotential an und eine Aktivierung der Relais ist nicht
möglich. Über den Kondensator an T1 erfolgt wie bei der in Fig. 2 gezeigten
Ausführungsform eine Selbsthaltung für die Überbrückung des PowerOn
Resets und der Initialisierungszeit des Steuergerätes. T4 wird in dieser
Ausführungsform über das Signal KI.50R gehalten. Danach übernimmt die
Rechnereinheit µC über T1/T2 das Halten des KI.50ein-Relais und somit
den Motorstart (Automatikstart). Bei einem Reset des Steuergerätes
(Unterspannung während des Anlassvorgangs) kann ein Motorstart nur über
eine Dauerbetätigung des KI.50 vom Zündanlassschloss erfolgen. Läuft der
Motor, so unterbricht das Steuergerät die KI.50R am Anlasser durch
Deaktivierung des KI.50aus-Relais über T4 und durch Deaktivierung des KI.
50ein-Relais über T1/T2. Das Abschalten der Relais erfolgt zeitlich versetzt.
Abhängig vom letzten Startvorgang wird jeweils das andere Relais zuerst
deaktiviert. Nach einer Zeit X folgt dann das zweite Relais, wobei die Zeit X
abhängig ist vom Abschaltverhalten der verwendeten Magnetschalter und
der Einlesezeit der Rechnereinheit.
In Fig. 4 ist die Diagnose und das Abschalten der Relais in einem
Flussdiagramm dargestellt. Läuft nach erfolgreichem Start über den Anlasser
der Motor, so wird in dem Steuergerät zunächst geprüft, welches Relais bei
dem letzten Startvorgang zuletzt deaktiviert wurde. War dies das 50aus-
Relais, so wird das KI.50ein-Relais zuerst abgeschaltet. Nach dem
Abschalten wird eine Zeit X abgewartet, um der Einlesezeit der
Rechnereinheit und dem Abschaltverhalten der Magnetschalter Rechnung
tragen zu können. Nach der Zeit X wird überprüft, ob der Anlasser noch aktiv
ist. Ist dies nicht der Fall, so wird das zweite Relais KI.50aus anschließend
abgeschaltet. Damit ist der Startvorgang des Motors beendet.
Wird trotz des Abschaltens eines der Relais nach der Zeit X festgestellt, dass
der Anlasser noch aktiv ist, wird einer Fehlerstrategie nachgegangen, in der
bestimmt wird, woher der Fehler rührt und ob dieser behoben werden kann.
Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform weist gegenüber dem in Fig. 2
gezeigten Konzept mit Öffner einige Vorteile auf. Zum einen kann die
Versorgungsspannung für den Anlasser bei dieser Ausführungsform mit
Schließer auch aus KI.30 als Batterie Dauer Plus erfolgen. Darüber hinaus
kann das KI.50aus-Relais während des Motorlaufs stromlos sein und
schließlich ist in den Stellungen P/N bzw. bei Kupplungsbetätigung hier keine
Relaisdeaktivierung notwendig, die zu Schaltgeräuschen führen würde.
Wie sich aus der Beschreibung der dargestellten Ausführungsformen ergibt,
kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Einleitung des
Startvorganges durch eine kurze manuelle Betätigung erfolgen, d. h. die
Startbetätigung durch den Fahrer muss nicht über die gesamte Zeit des
Startvorgangs erfolgen. Gemäß der Erfindung wird nach einem
PowerOnReset des Steuergerätes im Startvorgang die Initialisierungszeit,
die typischerweise über 200 ms liegt, überbrückt. Diese Überbrückung wird
durch die Selbsthaltung ermöglicht, die in der Vorrichtung durch
Selbsthaltemittel realisiert werden kann. Dies ermöglicht einen komfortablen
Automatikstart.