DE10101626A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Trennung vergorener, insbesondere anaerob vergorener und/oder unvergorener Gülle - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Trennung vergorener, insbesondere anaerob vergorener und/oder unvergorener GülleInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Trennung von vergorener, insbesondere anaerob vergorener und/oder unvergorener Gülle. Das Verfahren besteht aus den Schritten: DOLLAR A - Beaufschlagung der Gülle mit mindestens einem geeigneten Flockungsmittel DOLLAR A - Koagulation der Gülle DOLLAR A - Trennung der koagulierten Gülle in Flüssigkeit und Feststoffanteile. DOLLAR A Die Erfindung betrifft auch eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und beschreibt das separierte Produkt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Trennung von vergorener,
insbesondere anaerob vergorener und/oder unvergorener Gülle (Rohgülle).
Es sind Verfahren bekannt, aus organischem Material durch Ausfaulungsprozesse Gas
herzustellen, das als Biogas bezeichnet wird. Biogas ist ein wasserdampfgesättigtes,
brennbares Mischgas, das durch eine Methangärung entsteht. Als Endprodukt resultiert
bei diesem Ausfaulungsprozeß eine mehr oder weniger viskose Flüssigkeit, die als Dünger
bzw. als Flüssigdünger zu bezeichnen ist. Im Folgenden wird dieses Endprodukt - wie die
tierischen Exkremente - Gülle genannt. Dabei wird unterschieden zwischen vergorener
Gülle und unvergorener Gülle (Rohgülle), die ebenso wie unterschiedlichste Arten von
Bioabfall als Ausgangsprodukt des erfindungsgemäßen Verfahrens dienen können.
Der Ausfaulungsprozeß wird auch als anaerobe Vergärung bezeichnet. Vorrangig ist bei
der anaeroben Vergärung nicht die Veränderung der Gülleeigenschaften, sondern die
Gewinnung des Biogases, also der Energie. Durch diesen Prozeß werden unter
Sauerstoffabschluß besonders die leicht abbaubaren organischen Substanzen in Biogas
umgesetzt. Unter diesem Gesichtspunkt sind die anderen Veränderungen der Gülle nur
als Nebeneffekte zu werten, die aber am Ende des Verfahrens zur Erzeugung von Biogas
von Bedeutung sind. Schließlich werden im Prozeß des anaeroben Vergärens nur etwa
3% der eingesetzten organischen Substanz - gleich welcher Art - in Gas umgewandelt.
Der verbleibende Rest an Gülle von 97% weist wegen ihres hohen Gehaltes an Stickstoff,
Phosphor und Kalium auch nach der anaeroben Vergärung ein beachtliches
Nährstoffpotential auf und wird daher als Dünger eingesetzt.
Die heute praktizierte direkte Ausbringung der Gülle auf landwirtschaftlichen Nutzflächen
ist jedoch mit Gefahren für die Umwelt verbunden. Durch Nitrifikation des Ammoniak wird
Nitrat gebildet, welches gewässerbelastend ist. Insbesondere beim Betrieb einer
Biogasanlage kann es durch die im großen Maßstab betriebene Gülleausbringung leicht
zu einer Überdüngung kommen und der Nitratgehalt des Grundwassers die empfohlenen
Grenzwerte überschreiten. Ammoniak gelangt in die Atmosphäre und wird mit dem Regen,
beispielsweise über Waldgebieten, wieder zur Erde transportiert. Der damit verbundene
Stickstoffeintrag stellt eine unerwünschte zusätzliche Düngung dar, die zu einer
Überdüngung der Wälder führen kann.
Die in der Biogasanlage anaerob vergorene Gülle hat im Vergleich zur Rohgülle ("Input-
Gülle") veränderte Eigenschaften. Neben der Verminderung der Trockensubstanzmasse
und einer Beschleunigung der Hygienisierung durch die thermische Behandlung führt die
anaerobe Vergärung zu einer Verringerung der Geruchsintensität und einer Veränderung
der Düngewirkung durch eine Erhöhung der Sofortwirkung des enthaltenen Stickstoffes.
Durch Versuche wurde bewiesen, daß die anaerob vergorene Gülle bzgl. der Abgabe des
Stickstoffes schneller wirkt als die unvergorene Gülle, aber nicht so anhaltend. Es darf
demnach keine gleichmäßig fließende Stickstoffquelle während der Wachstumsperiode
der Feld- und Gartenfrüchte zu erwarten sein. Das ist durch die Tatsache zu erklären, daß
die anaerob vergorene Gülle einen höheren Gehalt an leichtflüchtigem Ammonium und
einen kleineren an organisch gebundenen Stickstoff hat, der allmählich abgegeben wird.
Das ist ein Mangel, der häufig durch wiederholtes Ausbringen der Gülle beseitigt wird.
Dadurch kann es wiederum zu der oben beschriebenen Überdüngung mit anderen
Nährstoffen, insbesondere aber auch durch Phosphorverbindungen kommen.
Der üble Geruch der anaerob vergorenen Gülle ist zwar weitgehend reduziert, aber die
anderen Probleme der Gülle bleiben: Die Nitratauswaschung nach der Düngung mit Gülle
und der anthropogene Eintrag von Stickstoff in die Umweltmedien Boden, Wasser und
Luft. Durch das Eingreifen des Menschen - in bedeutendem Umfang in der Landwirtschaft
- wird das Gleichgewicht des Ökosystems gestört.
Der Vertrieb der anaerob vergorenen Gülle zur Düngung landwirtschaftlich genutzter
Flächen in Regionen mit schwachem Viehbesatz ist bekanntermaßen unrentabel. Das
große Volumen der anfallenden Gülle beim Betrieb einer Biogasanlage kann nicht dazu
genutzt werden, um die Wirtschaftlichkeit der Biogasgewinnung entscheidend zu
verbessern.
Zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit eines Verfahrens müssen die Kosten und die Erlöse
gegenübergestellt werden. Zu den Kosten werden die Investitions- und die Betriebskosten
gezählt. Handelt es sich um solche Biogasanlagen, die nur Gülle als Rohstoff verarbeiten,
dann entfallen die Rohstoffkosten. Werden zusätzlich organische Rohstoffe eingesetzt
(Kofermentation) wie z. B. Bioabfall, Mähgut der Kommunen und Schlachthofabfälle, dann
sind Entsorgungserlöse in unterschiedlicher Größe in die Wirtschaftlichkeit einzubringen.
Weitere Erlöse werden durch die Verwertung des Biogases erwirtschaftet: Wärme für den
Eigenbedarf und für die Abgabe und vor allen Dingen elektrischen Strom für den
Eigenbedarf und für die Abgabe ans Netz.
Es ist bekannt, daß eine Rentabilität bei alleiniger anaerober Vergärung der Gülle in vielen
Fällen nur dann erreicht werden kann, wenn der Staat die Investitionen fördert. Bei einer
Kofermentation, also bei einer Biogasanlage, die Gülle und organische Reststoffe
gemeinsam verarbeitet, kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Rentabilität erreicht
werden.
Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gemacht, vergorene, insbesondere
anaerob vergorene Gülle ökologisch und ökonomisch zu verarbeiten und zu verwerten und
die genannten Mängel zu beseitigen. Das erfindungsgemäße Verfahren und die
nachfolgend beschriebene dazugehörige Vorrichtung kann insbesondere bei der
Nachbehandlung der Endprodukte von Biogasanlagen Verwendung finden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1. Weitere vorteilhafte
Ausführungen der Erfindung sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen
Verfahrens sind in den übrigen Patentansprüchen beschrieben.
Erfindungsgemäß besteht das Verfahren aus folgenden Schritten:
- - Beaufschlagung der Gülle mit mindestens einem geeigneten Flockungsmittel
- - Koagulation der Gülle
- - Trennung der koagulierten Gülle in Flüssigkeit und Feststoffanteile
Es gehört zum Stand der Technik, das nach der Vergärung bei der Erzeugung von Biogas
zurückbleibende flüssige Endprodukt und/oder Rohgülle zu separieren und den
anfallenden Feststoff zu kompostieren. Der beim Separieren gewonnene Flüssigkeitsanteil
von etwa 60-80% hat aber bei den bekannten Verfahren die gleiche Nährstoff-
Zusammensetzung wie der Feststoffanteil von ca. 20 bis maximal 40%.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Endprodukte eines biochemischen
Gärungsprozesse bzw. Rohgülle zunächst mit einem geeigneten Flockungsmittel
beaufschlagt. Bei der Koagulation flocken auch feinste Feststoffanteile in der Flüssigkeit
aus, so daß bei der folgenden Separation die Flüssigkeit besser vom Feststoffanteil
getrennt werden kann. Vorteilhafterweise macht sich dies durch einen höheren Durchsatz
und/oder durch einen niedrigeren erforderlichen Druck bei der Trennung bemerkbar,
besonders vorteilhafterweise steigt der Feststoffanteil bei dem Verfahren. Gleichzeitig
sinkt der Restfeststoffanteil in der separierten Flüssigkeit auf < 5%, bevorzugt auf < 3,5%
und besonders bevorzugt auf < 2%.
Außerdem wird durch die Koagulation die Nährstoff-Zusammensetzung der Feststoff- und
Flüssigkeitsanteile derart verändert, daß die Endprodukte der anschließenden Trennung
für eine gezielte Düngung effektiver einsetzbar sind. Prinzipiell läßt sich die Nährstoff-
Zusammensetzung durch die Wahl eines geeigneten Flockungsmittels und/oder dessen
Konzentration beeinflussen.
Vorteilhafterweise sind die wesentlichen Nährstoffe, wie Stickstoffanteile und/oder
Phosphoranteile und/oder Kaliumanteile in höherer Konzentration im separierten Feststoff
gebunden. Besonders vorteilhafterweise sind nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in
der separierten Flüssigkeit als Nährstoffe im wesentlichen noch Stickstoffanteile und
Kaliumanteile in nennenswerter Konzentration zu finden. Versuche haben gezeigt, daß der
Gesamt-Stickstoffanteil nach der Koagulation im (getrennten) Feststoffanteil zwischen 0,1
und 1,5%, insbesondere zwischen 0,4 und 1,2%, der Ammonium-Stickstoffanteil zwischen
0,05 und 0,8%, insbesondere zwischen 0,1 und 0,6%, der Phosphoranteil zwischen 0,1
und 1,6%, insbesondere zwischen 0,4 und 1,3% und der Kaliumanteil zwischen 0,1 und
1,2%, insbesondere zwischen 0,1 und 0,9% liegen kann. Die Analyse der nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren separierten Flüssigkeit bestätigt eine mögliche Nährstoff-
Zusammensetzung mit einem Gesamt- und einem Ammonium-Stickstoffanteil jeweils
zwischen 0,05 und 0,8%, insbesondere zwischen 0,1 und 0,6%, einen Phosphoranteil
zwischen 0,001 und 0,05, insbesondere zwischen 0,001 und 0,01% und einen
Kaliumanteil zwischen 0,1 und 1,1%, insbesondere zwischen 0,1 und 0,8%.
Die Verwendung des nährstoffreichen Feststoffanteils als Düngemittel bietet wesentliche
Vorteile gegenüber der Nutzung von Gülle. Die Menge des auszubringenden Düngers ist
wegen der hohen Nährstoffkonzentration deutlich reduziert. Gleichzeitig läßt sich dieser
Dünger ökonomisch transportieren bzw. ausführen, beispielsweise aus viehstarken
landwirtschaftlichen Regionen in Gebiete mit vorwiegender Ackerbaustruktur. Beim Betrieb
einer Vorrichtung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Trennung ausgefaulter
Gülle einer Biogasanlage läßt sich so die Rentabilität einer Biogasanlage steigern.
Die separierte Flüssigkeit kann ideal zum gezielten Nachdüngen von Feld- und
Gartenfrüchten während der Wachstumsperiode genutzt werden. Der beschriebene
Nachteil der schnellen Umsetzung des Stickstoffes der anaerob vergorenen Gülle kann so
ausgeglichen werden, ohne die Nachteile einer Überdüngung, insbesondere durch
überhöhten Phosphoreintrag befürchten zu müssen.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Blockdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
In dem Behälter 1 wird das Ausgangsmaterial gesammelt. Hierbei kann es sich - wie
bereits mehrfach erwähnt - um unbehandelte Gülle oder in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform um anaerob vergorene Gülle handeln, insbesondere als Endprodukt
einer Biogasanlage. Grundsätzlich handelt es sich hierbei um zumindest teilweise
organisches Material.
Diese Gülle wird einer Fällschnecke 2 zugeführt. Diese Fällschnecke 2 wird gleichzeitig
mit einem geeigneten Flockungsmittel aus dem Behälter 3 befüllt. In Abhängigkeit des
Ausgangsmaterials, der Kosten und Verfügbarkeit sowie erforderlicher Nachbehandlungen
etc. kommen als Flockungsmittel bevorzugt Salze, Säuren und/oder polymerisierte Säuren
in Frage. Es versteht sich, daß - eventuell auch in Kombination mit den hier genannten
Flockungsmitteln - auch verschiedene andere aus dem Stand der Technik bekannten
Substanzen Verwendung finden können. Bevorzugt wird in Wasser gelöstes
Aluminiumsulfat, besonders bevorzugt in einer Konzentration von 15-25% eingesetzt. Das
Verhältnis zwischen dem gelösten Aluminumsulfat als Flockungsmittel und der Gülle
beträgt bei der Dosierung bevorzugt etwa 1 : 15 bis 1 : 35, besonders bevorzugt 1 : 25. In der
Fällschnecke 2 findet die Koagulation statt. Die Transportzeit bis zur späteren Trennung
im Separator 3 wird als Reaktionszeit genutzt. Selbstverständlich kann die Koagulation
auch in einem Behälter oder nach einem anderen aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren, gegebenenfalls auch in mehreren Stufen ausgeführt werden. Die Koagulation
in einer Fällschnecke bietet aber insbesondere in Verbindung mit einer Biogasanlage den
Vorteil des kontinuierlichen Betriebes. Sie wird erfindungsgemäß bei Umgebungsdruck
oder zur Reduzierung der Schaumbildung durch entweichendes CO2 gegebenenfalls bei
gegenüber der Umgebung erhöhtem Druckniveau durchgeführt. Die Temperatur beträgt
bei der Koagulation bevorzugt 20 bis 60°C, besonders bevorzugt 20 bis 40°C.
Insbesondere bei der Verwendung alkalischer Abwässer wie Gülle als Ausgangsmaterial
kann der pH-Wert gemessen und gegebenenfalls z. B. durch Zugabe von Säure eingestellt
werden.
Das gefällte Material wird nach Austritt aus der Fällschnecke einem Separator 4 zugeführt.
Dabei handelt es sich vorzugsweise um einen Schneckenseparator, besonders bevorzugt
um einen Pressschneckenseparator. Der Separator 4 trennt das Material in Flüssigkeit
und Feststoffanteile. Prinzipiell kann die Trennung selbstverständlich auch mit Hilfe einer
Zentrifuge, durch Filtration, Siebverfahren oder andere aus dem Stand der Technik
bekannte Trennverfahren erfolgen. Der Feststoffanteil beträgt nach der Separation
vorteilhafterweise < 30%, besonders vorteilhafterweise < 40%.
Die gewonnene Flüssigkeit wird im Behälter 5, der Feststoffanteil im Behälter 6 gesammelt
und gegebenenfalls kompostiert. Erfindungsgemäß wird der Feststoffanteil und/oder die
Flüssigkeit, eventuell nach Mischung mit organischen und/oder mineralischen Substanzen
als Dünger verwertet. Dieser Dünger ist insbesondere wegen der durch das
erfindungsgemäße Verfahren geänderten Nährstoff-Zusammensetzung als neues Produkt
zu bezeichnen. Das gilt in gleicher Weise für den Feststoffanteil wie für die Flüssigkeit.
Das beschriebene Verfahren kann kontinuierlich und teil- oder vollautomatisiert betrieben
werden. Bei Koppelung des Verfahrens an ein Verfahren zur Biogasgewinnung kann
zumindest ein Teil der separierten Stoffe der Biogasanlage zugeführt werden. Wie bereits
erwähnt bietet es sich durch die effektive Trennung von Feststoffanteilen und Flüssigkeit
und die Änderung der Nährstoff-Zusammensetzung beider Anteile durch die Koagulation
an, die Separationsprodukte, insbesondere den nährstoffreichen Feststoffanteil
gewinnbringend zu vertreiben. Dies gilt insbesondere dann, wenn durch den Betrieb einer
Biogasanlage oder sehr starken Viehbesatz der anfallende Dünger nicht ökologisch
sinnvoll verwertet wird oder werden kann. Besonders ökonomisch kann das
erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung eingesetzt werden,
wenn zusammen mit einer vorgeschalteten Biogasanlage mindestens eine gemeinsame
Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung genutzt wird und/oder Meßgrößen der einen
Anlage auch als Steuer- und/oder Regelgrößen der anderen Anlage dienen.
Claims (46)
1. Verfahren zur Trennung von vergorener, insbesondere anaerob vergorener und/oder
unvergorener Gülle gekennzeichnet durch die Schritte:
- a) Beaufschlagung der Gülle mit mindestens einem geeigneten Flockungsmittel
- b) Koagulation der Gülle
- c) Trennung der koagulierten Gülle in Flüssigkeit und Feststoffanteile
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Gülle um
das Abfallprodukt einer Biogasanlage handelt.
3. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile die
Nährstoffkonzentration in Flüssigkeit und Feststoffanteilen unterschiedlich ist.
4. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile die
Nährstoffkonzentration in Flüssigkeit und/oder Feststoffanteilen durch Wahl und/oder
Konzentration des Flockungsmittels beeinflußt wird.
5. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile die
Nährstoffkonzentration, insbesondere der Gesamt-Stickstoffanteil und/oder der
Ammonium-Stickstoffanteil und/oder der Phosphoranteil und/oder der Kaliumanteil in
den Feststoffanteilen höher ist als in der Flüssigkeit.
6. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile der
Gesamt-Stickstoffanteil in den Feststoffanteilen zwischen 0,1 und 1,5%,
insbesondere zwischen 0,4 und 1,2% liegt.
7. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile der
Ammonium-Stickstoffanteil in den Feststoffanteilen zwischen 0,05 und 0,8%,
insbesondere zwischen 0,1 und 0,6% liegt.
8. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile der
Phosphoranteil in den Feststoffanteilen zwischen 0,1 und 1,6%, insbesondere
zwischen 0,4 und 1,3% liegt.
9. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile der
Kaliumanteil in den Feststoffanteilen zwischen 0,1 und 1,2%, insbesondere zwischen
0,1 und 0,9% liegt.
10. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile der
Gesamt-Stickstoffanteil in der Flüssigkeit zwischen 0,05 und 0,8%, insbesondere
zwischen 0,1 und 0,6% liegt.
11. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile der
Ammonium-Stickstoffanteil in der Flüssigkeit zwischen 0,05 und 0,8%, insbesondere
zwischen 0,1 und 0,6% liegt.
12. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile der
Phosphoranteil in der Flüssigkeit zwischen 0,001 und 0,05%, insbesondere zwischen
0,001 und 0,01% liegt.
13. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile der
Kaliumanteil in der Flüssigkeit zwischen 0,1 und 1,1%, insbesondere zwischen 0,1
und 0,8% liegt.
14. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die bei der Trennung gewonnene Flüssigkeit einen
Restfeststoffanteil von weniger als 5%, vorzugsweise von weniger als 3,5% und
besonders vorzugsweise von weniger als 2% hat.
15. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der bei der Trennung gewonnene Feststoffanteil zumindest
teilweise kompostiert wird.
16. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der bei der Trennung gewonnene Feststoffanteil und/oder die
bei der Trennung gewonnene Flüssigkeit zumindest teilweise als Dünger verwendet
wird.
17. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der bei der Trennung gewonnene Feststoffanteil und/oder die
bei der Trennung gewonnene Flüssigkeit zumindest teilweise mit organischen
und/oder mineralischen Düngern gemischt wird.
18. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verfahren kontinuierlich abläuft.
19. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verfahren mit Hilfe einer Steuerungs- und/oder
Regelungseinrichtung zumindest teilweise automatisiert abläuft.
20. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verfahren an eine Biogasanlage gekoppelt ist.
21. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verfahren und die Biogasanlage mindestens eine
gemeinsame Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung aufweisen.
22. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine bei dem Verfahren gemessene Größe als
Steuer- und/oder Regelgröße der Biogasanlage dient.
23. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine in der Biogasanlage gemessene Größe als
Steuer- und/oder Regelgröße dem Verfahren dient.
24. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der bei der Trennung gewonnenen
Flüssigkeit und/oder des bei der Trennung gewonnenen Feststoffanteils einer
Biogasanlage zugeführt wird.
25. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Flockungsmittel ein Salz, insbesondere ein Metallsalz
verwendet wird.
26. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Flockungsmittel ein Sulfat, insbesondere Aluminiumsulfat
und/oder Eisensulfat verwendet wird.
27. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Flockungsmittel eine Säure, insbesondere Salzsäure
und/oder Schwefelsäure und/oder Phosphorsäure verwendet wird.
28. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Flockungsmittel eine polymerisierte Säure, insbesondere
polymerisierte Acrylsäure verwendet wird.
29. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Flockungsmittel gelöst, insbesondere in Wasser gelöst
eingesetzt wird.
30. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als gelöstes Flockungsmittel bevorzugt 5 bis 30%iges
Aluminiumsulfat, besonders bevorzugt 10 bis 20%iges Aluminiumsulfat eingesetzt
wird.
31. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mischungsverhältnis zwischen dem gelösten
Flockungsmittel und der Gülle bevorzugt 1 : 15 bis 1 : 35, besonders bevorzugt 1 : 25
beträgt.
32. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Koagulation in einer Fällschnecke stattfindet.
33. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Koagulation in mehreren Stufen stattfindet.
34. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß während der Koagulation der pH-Wert gemessen und/oder
eingestellt wird.
35. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile zumindest
teilweise mit Hilfe eines Schneckenseparators vorgenommen wird.
36. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile zumindest
teilweise durch Filtration, Mikrofiltration, Ultrafiltration oder Nanofiltration
vorgenommen wird.
37. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile zumindest
teilweise mit Hilfe einer Zentrifuge, insbesondere mit einer Schneckenzentrifuge
vorgenommen wird.
38. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennung in Flüssigkeit und Feststoffanteile zumindest
teilweise durch Siebverfahren, insbesondere durch Fein- und/oder
Feinstsiebverfahren vorgenommen wird.
39. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Koagulation und/oder daß die Trennung in Flüssigkeit und
Feststoffanteile bei gegenüber der Umgebung erhöhtem Temperaturniveau
stattfindet.
40. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Koagulation und/oder daß die Trennung in Flüssigkeit und
Feststoffanteile in einem Temperaturbereich zwischen 0 und 80°C, bevorzugt
zwischen 20 und 60°C und besonders bevorzugt zwischen 20 und 40°C stattfindet.
41. Verfahren, insbesondere nach einem der vorherstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Koagulation und/oder daß die Trennung in Flüssigkeit und
Feststoffanteile bei gegenüber der Umgebung erhöhtem Druckniveau stattfindet.
42. Separationsprodukt nach einem Verfahren entsprechend einem der vorherstehenden
Ansprüche, vorzugsweise eingesetzt zur Düngung, insbesondere zur Düngung
landwirtschaftlich genutzter Flächen.
43. Separationsprodukt nach Anspruch 42, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt
Gesamt-Stickstoffanteile und/oder Ammonium-Stickstoffanteile und/oder
Phosphoranteile und/oder Kaliumanteile aufweist.
44. Separationsprodukt nach Anspruch 42, im wesentlichen bestehend aus
Feststoffanteilen, gekennzeichnet durch eine Nährstoffkonzentration entsprechend
den Ansprüchen 6 bis 9.
45. Separationsprodukt nach Anspruch 42, im wesentlichen bestehend aus Flüssigkeit,
gekennzeichnet durch eine Nährstoffkonzentration entsprechend den Ansprüchen 10
bis 13.
46. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 41.
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---|---|---|---|
DE10101626A DE10101626A1 (de) | 2001-01-16 | 2001-01-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Trennung vergorener, insbesondere anaerob vergorener und/oder unvergorener Gülle |
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