DE10101329A1 - Verfahren zur Optimierung von Portfolios - Google Patents
Verfahren zur Optimierung von PortfoliosInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur automatischen Optimierung von Portfolios, insbesondere von Wertpapierdepots, weist ein auf einem Speichermedium abgelegtes Ausgangsportfolio mit wenigstens zwei Ausgangswerten auf. Mittels einer Recheneinheit wird aus dem Ausgangsportfolio, einer vorgegebenen und/oder durch ein Eingabeterminal erfaßten Haltedauer, einem vorgegebenen und/oder durch ein Eingabeterminal erfaßten Konfidenzniveau und einer vergangenheitsbezogenen Datenbank wenigstens ein risiko- oder ertrags- oder ertrags-/risikooptimiertes Ergebnisportfolio ermittelt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen
Optimierung von Portfolios, insbesondere von Wertpa
pierdepots, mit einem auf einem Speichermedium abge
legten Ausgangsportfolio.
Aus der Praxis sind Verfahren zur Portfoliooptimierung
bekannt, bei denen beispielsweise für Aktiendepots die
enthaltenen Wertpapiere zu einer hinsichtlich Ertrag
und Risiko undominierten (effizienten) Mischung zusam
mengestellt werden. Die zentrale Anforderung besteht
dabei zum einen in der Erfassung des Risikos der ein
zelnen Titel sowie des aus ihrer Aggregation resultierenden
Gesamtrisikos. Sie besteht zum anderen darin,
in kombinierter Betrachtung mit dem jeweilig zu erwar
tenden Ertrag aus der Menge der möglichen Wertpapier
mischungen diejenigen Portfolios zu ermitteln, die bei
gegebenem Ertrag das geringste Risiko und bei gegebe
nem Risiko die höchste zu erwartende Rendite aufwei
sen.
Die grundlegenden Verfahren zur Portfoliooptimierung
wurden vor allem von Harry M. Markowitz und James To
bin entwickelt und werden als "Moderne Portfoliotheo
rie" bezeichnet. Sie finden in der Praxis in unter
schiedlichen Anwendungen und Modifikationen Verwendung
(z. B. J. P. Morgan). Die Moderne Portfoliotheorie sieht
dabei verschiedene ertrags-/risikoorientierte Ansätze
vor, die im Wesentlichen mit den statistischen Vertei
lungsparametern Rendite-Erwartungswert (µ) und Stan
dardabweichung (σ) arbeiten. Ein solches Verfahren ist
beispielsweise die bekannte Varianz-/Kovarianzmethode,
bei der die Kovarianz σWertpapierpaar jedes Wertpapieres
der Mischung in Kombination mit jedem anderen enthal
tenen Papier betrachtet wird, um die Wirkung des Diversifikationseffektes
durch den gegenseitigen Schwan
kungsausgleich vollständig zu erfassen.
Die Moderne Portfoliotheorie hat sich in der prakti
schen Anwendung für das Management der bankeigenen
Wertpapieranlagen und für das professionelle Fonds-
und Vermögensmanagement grundsätzlich als geeignet
herausgestellt. Die Verfahren der modernen Portfolio
theorie weisen jedoch auch Elemente auf, die eine
praktische Umsetzung zumindest für den Privatanleger
erschweren oder gar verhindern. Sie setzen z. B. vor
aus, daß zur Ermittlung des optimalen Portfolios eine
Risikonutzenfunktion vorhanden ist, die jedoch private
Investoren im allgemeinen nicht aufstellen können. Nur
wenige Anleger haben eine entsprechend differenzierte
Risikopräferenz bzw. können diese zum Ausdruck brin
gen. Ansätze, die diese Risikoeinstellung durch das
Verhalten in bestimmten risikobehafteten Lebenssitua
tionen (beispielsweise das Verhalten beim Autofahren
etc.) zu erfassen versuchen, lassen sich aus verschie
denen Gründen nicht übertragen bzw. ihre Überprüfbar
keit ist höchst fraglich.
Ein weiterer Nachteil der Modernen Portfoliotheorie
besteht darin, daß diese mit der Standardabweichung σ
als Risikomaß arbeitet. Die Standardabweichung wird
jedoch den Anforderungen an ein transparentes Risiko
maß nicht gerecht, da sie sowohl Abwärts- als auch
Aufwärtsschwankungen erfaßt, jedoch lediglich Abwärts
schwankungen ein Risiko für den Anleger darstellen und
zu Vermögensschäden führen. Ein weiterer Nachteil be
steht darin, daß für den tatsächlichen Verlust nicht
allein die Standardabweichung i. S. der Streuung um ei
nen Trend relevant ist, sondern auch der Verlauf des
Trends an sich, d. h. dessen Erwartungswert.
Private Investoren wissen zwar in der Regel, welche
Wertpapiere sie in ihrem Depot haben möchten. Aus ge
nannten Gründen haben sie aber derzeit keine Möglich
keit zu bestimmen, mit welchen Anteilen die Papiere zu
mischen sind, damit das Portfolio ihrer Risikobereit
schaft Rechnung trägt und hinsichtlich Ertrag und Ri
siko optimiert ist. Das selbe gilt auch für Bankbera
ter, Vermögensbetreuer und Fondsmanager kleiner Fonds,
für die die Verfahren der Modernen Portfoliotheorie
ebenfalls nicht anwendbar bzw. auch aufgrund der komplexen,
intransparenten Berechnungen nicht nachvoll
ziehbar sind.
Schließlich sind die bekannten Berechnungsverfahren
zur Portfoliooptimierung (z. B. quadratische Program
mierung) nur mit hohem Zeitaufwand und leistungsfähi
ger Hardware einzusetzen. Die Moderne Portfoliotheorie
läßt sich für den nicht professionellen Anleger folg
lich nicht oder nur unzureichend verwenden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
die vorstehend genannten Nachteile des Standes der
Technik zu lösen, insbesondere ein Verfahren zur Opti
mierung von Portfolios, insbesondere von Wertpapierde
pots zu schaffen, das eine risiko- und ertragsopti
mierte Portfoliomischung und eine Effizienzsteigerung
in einfacher Weise auch für den nicht professionellen
Anleger ermöglicht und das transparent und verständ
lich nutzbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren zur automatischen
Optimierung von Portfolios ist es sowohl dem institu
tionellen als auch dem privaten Anleger möglich, sein
Portfolio, insbesondere sein Wertpapierdepot rational
nach den Kriterien Risiko und Ertrag auszurichten bzw.
zu steuern und zu optimieren. In besonders vorteilhaf
ter Weise kann dabei die Optimierung beispielsweise
als Dienstleistung unter Zuhilfenahme des Internets
über die Homebanking-Standardverfahren (HBCI, PIN/TAN)
erfolgen, wobei der Anleger sein Ausgangsportfolio an
eine Recheneinheit sendet bzw. übermittelt, die dann
anhand der vorgegebenen bzw. vom Anleger mittels einem
Eingabeterminal eingegebenen Kriterien, z. B. der Hal
tedauer und dem Konfidenzniveau sowie mittels einer
vergangenheitsbezogenen Datenbank ein risiko- oder er
trags- oder ertrags-/risikooptimiertes Ergebnisport
folio ermittelt.
Die Optimierung hat dabei den Value-at-Risk als spezi
elles Risikomaß zur Grundlage. Dieses Maß vermeidet
die skizzierten, sachlogischen Nachteile der Standar
dabweichung und bietet zudem den Vorteil, auch für
private Investoren verständlich zu sein. Auf Basis des
Value-at-Risk erschließt sich dann eine eigene Optimierungswelt:
Die Risikomerkmale einzelner Wertpapiere
und Portfolios sind gegenüber der Darstellung über die
Standardabweichung unterschiedlich. Der effiziente
Rand als Basis der Optimierung besitzt einen anderen,
eigenen Verlauf. Schließlich erhalten ertrags-
/risikobezogene Kennziffern auf Basis des Value-at-
Risk eine neue Dimension.
Zusätzlich ist auch die Angabe von weiteren Präferen
zen und Restriktionen (z. B. Limite) möglich. Somit ist
es auch dem privaten Investor in einfacher Weise mög
lich, sein bestehendes Ausgangsportfolio entsprechend
seiner Risikoeinstellung zu optimieren. Dies kann zu
einer erheblichen Effizienzsteigerung des Portfolios
bzw. des Wertpapierdepots führen. Durch das erfin
dungsgemäße Verfahren kann ein risikominimiertes bzw.
ein ertragsoptimiertes Portfolio erstellt werden, ohne
daß seitens des Investors aufwendige Berechnungen von
Hand bzw. halbautomatisch durchgeführt werden müssen.
Durch die Auswertung der vergangenheitsbezogenen Da
tenbank, die beispielsweise aus Datenmaterial bestehen
kann, das von entsprechenden Zulieferern wie Datastre
am oder Reuters bezogen wird, können diversifizierte,
effiziente Portfolios gebildet werden, die bezüglich
ihres Risikos und ihres zu erwartenden Ertrages trans
parent sind. Die hierfür notwendigen Berechnungen wer
den von der Recheneinheit anhand der vorgegebenen Kri
terien automatisch vorgenommen und haben sich, wie
sich in Versuchen gezeigt hat, als entsprechend präzi
se herausgestellt.
Durch die vom Anleger bzw. Benutzer vorgegebene Halte
dauer, die gegebenenfalls auch standardmäßig vorgege
ben werden kann, wird bestimmt, auf welchen Zeitraum
sich die Ergebnisportfolios beziehen. Dies ist insbe
sondere dann wichtig, wenn vom Anleger bzw. in einer
alternativen Ausführungsform vom Anbieter des Optimie
rungsverfahrens ein fest vorgegebenes maximales Ver
lustlimit in die Berechnung miteinbezogen wird. Im Zu
sammenhang mit dem ebenfalls durch den Anleger be
stimmbaren bzw. fest vorgegebenen Konfidenzniveau, das
eine Aussage über die Eintrittswahrscheinlichkeit des
ermittelten Ergebnisses macht, kann der Anleger nach
vollziehen, mit welcher Wahrscheinlichkeit er ein be
stimmtes Verlustlimit innerhalb der Haltedauer nicht
übersteigen wird. Dies dient in vorteilhafter Weise
dazu, daß der Anleger mit relativ hoher Wahrschein
lichkeit bzw. anhand der von ihm vorgegebenen Wahrscheinlichkeit
sicher sein kann, einen Verlust in ei
ner bestimmten Höhe nicht zu übersteigen. Risiko und
Ertrag hängen dabei von der Haltedauer, dem Konfidenz
niveau und dem gegebenenfalls vorgegebenen Limit ab.
Anhand dieser Kriterien und der vorhandenen Daten der
vergangenheitsbezogenen Datenbank lassen sich dann in
vorteilhafter und nachvollziehbarer Weise ein ertrags
optimiertes bzw. risikominimiertes Ergebnisportfolio
bzw. mehrere nach unterschiedlichen Kriterien gewich
tete Ergebnisportfolios erstellen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprü
chen und aus dem nachfolgend anhand der Zeichnungen
beschriebenen Ausführungsbeispiel.
Es zeigt:
Fig. 1a eine Übersicht über fünf definierte Ge
schäftsvorfälle mit den Datenfeldern einer
Eingabe-Datenstruktur;
Fig. 1b eine Übersicht über vier weitere definierte
Geschäftsvorfälle, mit den Datenfeldern einer
Eingabe-Datenstruktur;
Fig. 2a eine Übersicht über fünf definierte Ge
schäftsvorfälle mit den Datenfeldern einer
Ausgabe-Datenstruktur.
Fig. 2b eine Übersicht über vier weitere definierte
Geschäftsvorfälle, mit den Datenfeldern einer
Ausgabe-Datenstruktur;
Fig. 3 eine Darstellung eines effizienten Randes in
einem Rendite/VaR-Diagramm mit erläuternder
Darstellung seiner Ermittlung;
Fig. 4 einen effizienten Rand im Rendite/VaR-
Diagramm mit den beiden begrenzenden Portfo
lios; und
Fig. 5 einen Ablauf einer Kommunikation zwischen An
leger und Anbieter des erfindungsgemäßen Ver
fahrens mit einem Preisangebot.
Das Ausführungsbeispiel zeigt eine Optimierung eines
Wertpapierdepots mittels des erfindungsgemäßen Verfah
rens. Das erfindungsgemäße Verfahren beschränkt sich
jedoch nicht auf die Optimierung von Wertpapierdepots,
sondern kann auch für andere Bereiche, beispielsweise
Renten, Immobilien, Optionen, Devisen, Kredite und
ähnliche Finanzinstrumente eingesetzt werden.
Bezüglich der automatischen Optimierung von Portfolios
kann vorgesehen sein, daß der Anleger ein Ausgangs
portfolio 1 mit entsprechenden Ausgangswerten und ggf.
den derzeit realisierten Anteilen an der Wertpapiermi
schung vorgibt. Darüber hinaus kann der Anleger auch
entsprechend Restriktionen oder Vorgaben zur Erstel
lung eines Ergebnisportfolios 2, wie z. B. eine Halte
dauer (HALTEDAUER), ein Konfidenzniveau (KONFIDENZ),
und einen maximalen Verlustbetrag (LIMIT) vorgeben.
Mittels des erfindungsgemäßen Optimierungsverfahrens
können dabei ein oder mehrere risikominimierte
und/oder ertragsoptimierte Ergebnisportfolios 2 er
stellt werden.
In einer alternativen Ausführungsform kann auch auf
das Ausgangsportfolio 1 verzichtet werden. In diesem
Fall werden die Wertpapiere selbständig durch das er
findungsgemäße Verfahren ausgewählt. Dabei können ge
gebenenfalls vom Anleger bzw. Investor Restriktionen
oder Vorgaben hinsichtlich der möglichen Anlagewerte
erfolgen.
Um Art und Umfang der möglichen Vorgaben, Restriktio
nen und Ergebnisse je nach Benutzerwunsch und Ziel
gruppe strukturieren zu können, wurden für das erfin
dungsgemäße Optimierungsverfahren Datenstrukturen mit
unterschiedlichem Inhalt und Umfang definiert. Sie
werden als "Geschäftsvorfälle" bezeichnet und sind in
Fig. 1a, 1b (Eingabe-Datenstrukturen) und Fig. 2a, 2b
(Ausgabe-Datenstrukturen) als zusammenfassende Über
sicht dargestellt. Die Datenfelder setzen sich zum
Teil aus mehrfach auftretenden Datenstrukturen zusam
men, diese Wiederholstrukturen werden explizit aufge
schlüsselt. Auf die Datenfelder wird später näher ein
gegangen.
Aus der Übersicht wird deutlich, daß auch die bekann
ten Verfahren der Modernen Portfoliotheorie
(Geschäftsvorfälle PKMSO und PKMSR) von den Anbietern
des erfindungsgemäßen Verfahrens umgesetzt werden kön
nen. Dies dient einerseits dazu, den Benutzern die
Vorzüge des neuen Verfahrens im unmittelbaren Ver
gleich mit den bekannten Verfahren zeigen zu können.
Andererseits können die vorteilhafteren technischen
Optimierungsverfahren des erfindungsgemäßen Verfahrens
u. a. aus wissenschaftlicher Perspektive auch für die
bekannte Moderne Portfoliotheorie nutzbar gemacht wer
den. In den übrigen Geschäftsvorfällen wird aber das
erfindungsgemäße Verfahren umgesetzt. Es wird im Ge
schäftsvorfall PKMVO in seiner vollständigen Form an
gewendet, deshalb soll dieser Geschäftsvorfall als
Beispiel dienen.
Anhand des dargestellten Beispiels soll das erfin
dungsgemäße Verfahren zur Optimierung eines bestehen
den bzw. von dem Kunden vorgegebenen Ausgangsportfo
lios 1 mit verschiedenen Ausgangswerten durchgeführt
werden.
Hierfür ist eine Eingabe-Datenstruktur vorgesehen, die
aus einer Eingabemaske (nicht dargestellt) befüllt
wird:
Bezüglich der verschiedenen Eingabefelder wird, wie in
der Spalte "STATUS" ersichtlich, zwischen Kann-
Datenfeldern (K) und Muß-Datenfeldern (M) unterschie
den. Datenfelder mit dem Status "M" müssen dabei nicht
zwingend mit Informationen belegt werden, die der Be
nutzer in der Eingabemaske vorgibt. Sie können auch
alternativ entweder von vornherein oder nur bei unter
bliebener Benutzereingabe mit Standardwerten
(Defaults) befüllt werden. Der Status "M" sagt also
lediglich aus, daß die jeweilige Information für die
Berechnung unabdingbar ist. Das technische Datenformat
sowie die Anzahl der verschiedenen Datenfelder ergeben
sich ebenfalls eindeutig aus den entsprechenden Spal
ten "Format" und "Anzahl".
Das erste Datenfeld ANGEBREF betrifft die Referenznum
mer für das aktuelle Preisangebot, das nachfolgend ge
nauer beschrieben wird. Bei der ersten Anfrage wird
dieses Feld nicht belegt.
Das Datenfeld HALDAUER betrifft die vorgesehene Halte
dauer der Depotwerte in Tagen. Vorgesehen ist dabei,
daß standardmäßig von 10 Tagen ausgegangen wird, außer
der Kunde gibt einen anderen Zeitraum vor. Die Halte
dauer bestimmt dabei auch, inwieweit vergangenheitsbe
zogene Werte der Datenbank zur Berechnung der Ergeb
nisportfolios 2 herangezogen werden. Dem liegt die An
nahme zugrunde, daß die Aktienkurse der Vergangenheit
durch Eigenarten geprägt sind, die sich in ähnlicher
Form auch in der Zukunft wieder ausprägen. Die Kurspa
rameter der Vergangenheit können deshalb für das Er
gebnisportfolio 2 herangezogen werden. Anzumerken ist
dabei, daß die Haltedauer nicht zu lange sein darf, da
die vergangenheitsbezogenen Daten in ihrer Aussage
kraft nachlassen, je weiter in die Zukunft geblickt
wird.
Das Datenfeld KONFIDEZ betrifft das Konfidenzniveau in
Prozent. Im Normalfall wird hier mit einer Wahrschein
lichkeit von 95% oder 99% gerechnet. Das Konfidenz
niveau betrifft die Verläßlichkeit der bezüglich der
Ergebnisportfolios 2 getroffenen Aussagen. Der Kunde
kann beispielsweise angeben, daß er mit einer Wahr
scheinlichkeit von 99% eine bestimmte Aussage haben
möchte. Die Mischung der Ergebnisportfolios 2 richtet
sich dabei unter anderem nach der gewünschten Wahr
scheinlichkeit der Aussage. Dies gilt insbesondere für
das nachfolgend aufgeführte Eingabefeld Limit.
Mit dem Datenfeld LIMITREL bzw. LIMITABS kann der Kun
de angeben, welchen maximalen Verlustbetrag in %
(LIMITREL) oder gegebenenfalls absolut (LIMITABS) er
innerhalb der Haltedauer (HALDAUER) und des vorgegebe
nen Konfidenzniveaus (KONFIDEZ) riskieren möchte bzw.
welcher Betrag nicht überschritten werden darf. Der
Kunde kann beispielsweise vorgeben, daß er eine Mi
schung des Ergebnisportfolios 2 haben möchte, mit der
er maximal DM 10.000,- riskiert und daß ihm hierfür
eine Verläßlichkeit beispielsweise von 99% für die
Aussage ausreicht. Das Datenfeld LIMITABS beinhaltet
neben dem Betrag auch die Währung des Verlustbetrages.
Die Angabe muß bei Belegung von LIMITREL erfolgen bzw.
kann standardmäßig die Währung Euro voraussetzen.
Im allgemeinen läßt sich feststellen, daß bei der Wahl
eines höheren Verlustbetrages (LIMITREL bzw. LIMITABS)
bzw. eines Konfidenzniveaus (KONFIDEZ) mit einer ge
ringeren Aussagewahrscheinlichkeit Ergebnisportfolios
2 zusammengestellt werden können, die entsprechend er
tragsstärkere und somit im allgemeinen auch riskantere
Wertpapiere beinhalten.
Das folgende Datenfeld (ANZAHLWP) beinhaltet die An
zahl der unterschiedlichen Wertpapiere im Ausgangs
portfolio 1. Dieser Wert wird nicht vom Benutzer ein
gegeben, sondern nach erfolgter Eingabe automatisch
vom Client berechnet und dient der Recheneinheit u. a.
zur Kalkulation der Lastverteilung. Als nächstes er
folgt eine Eingabe, die die Referenz der später aufge
führten Ausgangswerte betrifft. Hierbei kann bei
spielsweise vorgesehen sein, daß als Referenz die
Wertpapierkennummer (WKN) oder eine ISIN-Nummer (ISIN)
dient. Die Belegung des entsprechenden Eingabefeldes
WPKENTYP kann dabei in einfacher Weise numerisch erfolgen,
wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel der
Zahl 1 das Kennzeichen ISIN und der Zahl 2 das Kenn
zeichen WKN (Wertpapierkennummer) zugeordnet ist.
Es folgt eine Auflistung der im Ausgangsportfolio 1
enthaltenen Wertpapiere. Das Datenfeld DEPOTIST stellt
dabei eine Gruppe aus den im folgenden näher bezeich
neten Informationen dar:
Die WP-Kennung betrifft die Kennung eines Wertpapiers
im Depot (ISIN oder WKN). Es folgt die Stückzahl der
Wertpapiere absolut. Dabei kann später über den aktu
ellen Marktkurs der gesamte Investitionsbetrag
(Depotwert) und der prozentuale Anteil jedes Papiers
ermittelt werden. Die Information "Einstand" ist prin
zipiell zur Berechnung der Ergebnisportfolios 2 nicht
relevant, kann jedoch für den Kunden bezüglich einer
präziseren Renditeberechnung herangezogen werden. Es
wird dabei der Kurs angegeben, zu dem das jeweilige
Wertpapier ursprünglich erworben wurde. Es beinhaltet
neben dem Betrag auch die Währung des Kaufkurses und
kann beispielsweise standardmäßig mit Euro belegt wer
den.
Das Datenfeld "DEPOTIST" mit den Eingaben für die ein
zelnen Ausgangswerte des Ausgangsportfolios 1 wieder
holt sich dabei so lange, bis alle Ausgangswerte er
faßt sind.
Die nachfolgend dargestellte Ausgabe-Datenstruktur ist
prinzipiell ähnlich aufgebaut wie die oben beschriebe
ne Eingabe-Datenstruktur. Einige der Datenfelder sind
identisch bzw. werden entsprechend übernommen oder be
rechnet:
Das erste Datenfeld DATUM enthält das Datum des Tages,
an dem die Berechnung stattgefunden hat (aktuelles Da
tum). Das zweite Datenfeld UHRZEIT enthält die Uhr
zeit, zu der die Berechnung stattgefunden hat.
Daraufhin folgt das Datenfeld DEPOWERT, das den Betrag
und die Währung der anhand der einzelnen Ausgangswerte
aus der Benutzereingabe berechneten Investitionssumme
beinhaltet. Mit VOHALDAU, VOKONFIZ und VOLIMITR werden
noch einmal die relevanten Vorgaben des Benutzers wie
derholt, die als Grundlage für die Berechnungen der
Ergebnisportfolios 2 durch die Recheneinheit gedient
haben.
Ein weiteres, nicht aus Fig. 1 bekanntes Datenfeld,
ist das Datenfeld VARLIMIT, das angibt, ob ein Ergeb
nisportfolio 2 unter Berücksichtigung des vom Kunden
bestimmten maximalen Verlustbetrages (LIMITREL bzw.
LIMITABS) erstellt werden kann. Dem Anleger bzw. Investor
wird dadurch mitgeteilt, ob sein gesetzter Ver
lustbetrag (LIMITREL bzw. LIMITABS) realistisch ist.
Ein unrealistisches Limit kann beispielsweise darin
bestehen, daß der Kunde bei einer relativ begrenzten
Anzahl von Aktien nicht bereit ist bzw. fast nicht be
reit ist, auch nur den minimal möglichen Verlustbetrag
zu akzeptieren.
In einfacher Weise kann das Datenfeld VARLIMIT nume
risch belegt werden, wobei beispielsweise 01 bedeutet,
daß der Kunde kein Limit (LIMITREL bzw. LIMITABS) ge
setzt hat und somit auch kein entsprechendes limitop
timiertes Ergebnisportfolio 2 (PorRenMAX) ermittelt wer
den konnte. 02 kann beispielsweise bedeuten, daß das
Limit (LIMITREL bzw. LIMITABS) vom Kunden zu tief ge
setzt wurde und somit ebenfalls kein Ergebnisportfolio
2 PorRemMAX bestimmt werden konnte. Diese Angabe kann
mit einer Warnmeldung gekoppelt werden. Die numerische
Ziffer 03 kann beispielsweise bedeuten, daß das Limit
(LIMITREL bzw. LIMITABS) realistisch war und ein Er
gebnisportfolio 2 PorRenMAX ermittelt werden konnte. Ei
ne Ausgabe 04 könnte beispielsweise bedeuten, daß das
Limit (LIMITREL bzw. LIMITABS) zu hoch angesetzt wur
de, so daß alle Ergebnisportfolios 2 seiner Vorgabe
entsprechen und deshalb kein spezifisches Ergeb
nisportfolio 2 PorRenMAX ausgegeben wird.
Für den in diesem Ausführungsbeispiel vorgestellten
Geschäftsvorfall PKMVO ist es ausreichend, wenn der
Recheneinheit nur die im Ausgangsportfolio 1 enthalte
nen Wertpapiere ohne Angaben über die Anteile der je
weiligen Papiere an der Mischung übermittelt werden.
Wenn die anteilsmäßige Spezifikation jedoch unter
bleibt, kann nur eine eingeschränkte Anzahl an Ergeb
nisportfolios 2 ermittelt werden. Deshalb ist die In
formation erforderlich, ob die Anteile angegeben wur
den und eine vollständige, auch anteilsmäßige Ermitt
lung des Ausgangsportfolios 1 möglich war. Diese In
formation wird im folgenden Datenfeld (AKTUPORT) durch
die einfache Belegung mit "j" (ja) oder "n" (nein) ge
geben. Wenn ein vollständiges Ausgangsportfolio 1 er
mittelt werden konnte ist die Information interessant,
ob die vorhandene Mischung vielleicht schon ertrags-/
risikoeffizient ist und durch eine Umstrukturierung
nicht weiter verbessert werden könnte. In diesem Fall
wird das folgende Datenfeld (AKTUEFFZ) mit "j" (ja)
belegt, ansonsten mit "n" (nein). Zuletzt wird
schließlich vor einer Ausgabe der ermittelten Ergebnisportfolios
2 mit VOWPKTYP noch einmal wiederholt,
mit welcher Kennung (ISIN oder WKN) die Wertpapiere
referenziert werden.
An die genannten Datenfelder schließt sich eine Wie
derholstruktur an, die eine geordnete Ausgabe der er
mittelbaren Ergebnisportfolios 2 (ERGEPORT) mit allen
berechneten Kennzahlen enthält:
Vorgesehen ist dabei die Ausgabe von sechs verschiede
nen Ergebnisportfolios 2, die verschiedenen Kriterien
entsprechen. Die Angabe des Typs erfolgt im Datenfeld
Portfoliotyp.
Ein Ergebnisportfolio 2 MinVaRPor (Portfoliotyp 01)
stellt den Abschluß eines effizienten Randes (dessen
Berechnung prinzipiell bekannt ist, in dem erfindungs
gemäßen Verfahren jedoch neu entwickelt wurde und spä
ter näher erläutert wird) nach links dar und ist die
Wahlmischung für jene Investoren, die das Risiko aus
der Investition so niedrig wie möglich halten und da
bei soviel Ertrag wie möglich erzielen wollen. Das Er
gebnisportfolio 2 MinVaRPor ist für jede Ausgangsmi
schung auch ohne anteilsmäßige Spezifikation bestimm
bar.
Ein Ergebnisportfolio 2 PorRisOPT (Portfoliotyp 02)
stellt die horizontale Projektion der Ausgangsmischung
auf den effizienten Rand und die Wahlmischung für jene
Investoren dar, die mit ihrem Ertrag zufrieden sind
und auf gleichbleibendem Niveau das Risiko verringern
wollen. Das Ergebnisportfolio 2 PorRisOPT ist für jedes
vollständig ermittelte Ausgangsportfolio 1 zu ermit
teln.
Ein Ergebnisportfolio 2 PorRenOPT (Portfoliotyp 03) ist
die vertikale Projektion der Ausgangsmischung auf den
effizienten Rand und die Wahlmischung für jene Inve
storen, die mit ihrem Risiko zufrieden sind und auf
gleichbleibendem Niveau den Ertrag erhöhen wollen. Das
Ergebnisportfolio 2 PorRenOPT ist für jedes vollständig
ermittelte Ausgangsportfolio 1 zu ermitteln.
Ein Ergebnisportfolio 2 PorREVOPT (Portfoliotyp 04) ist
die Mischung, die bei gegebenem Risikolimit das beste
Ertrags-/Risikoverhältnis bietet und die Wahlmischung
für jene Investoren, die innerhalb eines Limits unab
hängig vom konkreten Ertrags- oder Risikoniveau die
rentabelste Mischung realisieren möchten. Das Ergeb
nisportfolio 2 POrREVOPT kann dadurch erstellt werden,
daß die Liste der Portfolios des effizienten Randes
nach dem Portfolio durchsucht wird, das einen höchsten
Wert RORAC aufweist. Die Bestimmung des RORACs wird
dabei später näher beschrieben. Das Portfolio mit dem
höchsten RORAC wird mit den jeweiligen Anteilen der
Wertpapiere und den ermittelten Parametern entspre
chend übernommen und ausgegeben.
Ein Ergebnisportfolio 2 PorRenMAX (Portfoliotyp 05)
stellt die Mischung dar, die bei gegebenem Risikolimit
den höchsten Ertrag bietet und stellt somit die Wahl
mischung für jene Investoren dar, die soviel Rendite
wie möglich anstreben, aber dabei ein bestimmtes Risi
koniveau nicht überschreiten möchten. Sofern der Benutzer
einen sinnvollen Verlustbetrag (LIMITREL bzw.
LIMITABS) vorgegeben hat, läßt sich das Ergebnisport
folio 2 PorRenMAX für jedes Ausgangsportfolio 1 bestim
men. Zur Ermittlung des Ergebnisportfolios 2 PorRenMAX
wird dabei folgendermaßen vorgegangen. Das Limit
(LIMITREL bzw. LIMITABS) wird zunächst sofern erfor
derlich (LIMITREL) anhand des ermittelten Depotwerts
als Prozentsatz umgerechnet. Dann wird es mit einem
relativen Risikomaß VaR (Value-at-Risk) der verschie
denen Portfolios des effizienten Randes verglichen.
Wenn es Portfolios mit einem kleineren Risikomaß VaR
gibt, wird die Liste so lange durchgegangen, bis ein
Portfolio mit einem Risikomaß VaR gefunden wird, das
das Limit überschreitet. Das vorherige Portfolio in
der Liste, dessen Risikomaß VaR das Limit gerade noch
unterschreitet, wird mit den jeweiligen Anteilen der
Wertpapiere und den ermittelten Parametern in das Er
gebnisportfolio 2 PorRenMAX übernommen. Das Datenfeld
VARLIMIT wird auf 03 gesetzt.
Wenn es kein Portfolio mit einem kleineren Risikomaß
VaR gibt, wird das Ergebnisportfolio 2 PorRenMAX nicht
belegt und das Datenfeld VARLIMIT auf 02 gesetzt. Wenn
alle Portfolios ein kleineres Risikomaß VaR haben,
wird das Ergebnisportfolio 2 PorRenMAX nicht belegt und
das Datenfeld VARLIMIT auf 04 gesetzt. Wenn kein Limit
gesetzt wurde, wird das Ergebnisportfolio 2 PorRenMAX
nicht belegt und das Datenfeld VARLIMIT auf 04 ge
setzt.
Als letztes Portfolio wird ein Ergebnisportfolio 2
PorAKT (Portfoliotyp 06) ausgegeben. Dies spiegelt die
vom Investor momentan realisierte Mischung und damit
die Mischung des Ausgangsportfolios 1 der Berechnung
wieder. Es kann für jedes Ausgangsportfolio 1 ermit
telt werden, sofern die Anteile der einzelnen Wertpa
piere am Portfolio bekannt sind.
Zur Ausgabe eines effizienten Randes (Fig. 3) wird im
Ausführungsbeispiel für den Investor nicht erkennbar
eine Anzahl von Zwischenpunkten ermittelt
(Portfoliotyp 07). Die Ausgabe des Randes kann daher
alternativ als Grafik oder in Form von Datenpunkten
erfolgen, auf deren Basis ein Client dann anhand der
Steigung in diesen Punkten den effizienten Rand dar
stellen kann. Die genaue Anzahl der Datenpunkte kann
dabei variieren.
Grundsätzlich enthält der effiziente Rand alle Portfo
lios, die hinsichtlich ihres Ertrags- oder Risikopo
tentials nicht über- bzw. unterboten werden können. Es
handelt sich um solche Portfolios, die bei gegebenem
Risiko den Ertrag maximieren bzw. solche Portfolios,
die bei gegebenem Ertrag das Risiko minimieren. Im
Kontext der Portfoliooptimierung dient der effiziente
Rand als Referenzlinie für die Suche nach besseren
Portfolios: Der Abstand des vorgegebenen Portfolios
(des Anlegers) zum ermittelten effizienten Rand gibt
das Verbesserungspotential durch die Optimierung wie
der.
Die Portfoliorisikoberechnung und die Ermittlung des
effizienten Randes erfolgen in klassischer Weise nach
u. a. von Markowitz/Tobin entwickelten Verfahren, die
µ-/σ-Optimierung selber z. B. durch quadratische Pro
grammierung. Diese von der Standardabweichung ausge
henden Verfahren weisen allerdings fachlich die be
reits geschilderten Nachteile auf und sind zudem nur
mit einem hohen Zeitaufwand und leistungsfähiger Hard
ware einzusetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur automatischen Opti
mierung von Portfolios ersetzt die Standardabweichung
durch ein entweder analytisch aus einem Renditewert µ
abzüglich dem Produkt aus der Standardabweichung σ und
einem Multiplikator M gebildeten oder durch Simulation
ermittelten Risikomaß VaR. Im Ausführungsbeispiel soll
nur auf das analytische Verfahren eingegangen werden.
Das Risikomaß VaR einer Aktie i wird also wie folgt
berechnet:
VaRi = (µi - M.σi)
Das Ergebnis ist die prozentuale, innerhalb des ge
wählten Konfidenzniveaus maximal zu befürchtende Ab
wärtsschwankung. Dabei ist die erhoffte Wertsteigerung
durch die durchschnittlich zu erwartende Rendite be
reits berücksichtigt. Im Unterschied zu dem Schwan
kungsrisiko σ aus der stochastischen Renditekomponente
stellt das Risikomaß VaR durch die Einbeziehung des
Erwartungswertes µ auf den Kontext der Gesamtentwick
lung ab. Der Multiplikator M ist für die Erhöhung der
Standardabweichung und damit für den erreichten Abdec
kungsgrad der Verteilungsausprägung (Konfidenzniveau)
verantwortlich. M wird aus den Quantilen der Standard
normalverteilung berechnet.
Dabei hat es sich gezeigt, daß beispielsweise schon
durch die Verdopplung der Standardabweichung mit M = 2
die Genauigkeit bzw. der Abdeckungsgrad der einfachen
Standardabweichung von 68,26% aller Ausprägungen der
Renditeverteilung auf 95,45% erhöht werden kann. Da
die Wahrscheinlichkeit überproportionaler hoher Rendi
ten nicht als Gefahr zu werten ist und bei der Be
trachtung vernachlässigt werden kann, verbleiben also
nur noch 2,275% der niedrigsten Rendite, die von dem
Risikomaß VaR nicht erfaßt werden.
Dieses Restrisiko läßt sich jedoch durch die weitere
Erhöhung des Multiplikators M weiter verringern. Die
Berechnung des Risikomaßes VaR kann also mit nahezu
frei wählbarer Genauigkeit folgen. Im Ausführungsbei
spiel wird dabei ein Multiplikator von 2,33 verwendet,
was einem Konfidenzniveau von 99% entspricht.
Wenn die gleiche Information für einen Zeitraum von
zehn Tagen gewünscht wird, kann das tägliche Risikomaß
VaR nicht einfach hochgerechnet werden, sondern die
Berechnung muß erneut mit 10-Tages-Renditen und 10-
Tages-Standardabweichung vorgenommen werden. Aus der
obigen Darstellung ergibt sich die folgende abschlie
ßende Definition: Das Risikomaß VaR ist der finanziel
le Verlustbetrag, mit dem innerhalb eines bestimmten
Zeitraumes (HALDAUER) und einer bestimmten Wahrschein
lichkeit (KONFIDEZ) maximal zu rechnen ist. Dabei er
höht sich das Risikomaß VaR mit zunehmendem Konfidenz
niveau deutlich, weil der Multiplikator M ansteigt. Je
genauer man also sein Risiko fassen will, desto höher
wird es sich erweisen, denn letztlich ist auch ein To
talverlust nicht auszuschließen, auch wenn er extrem
unwahrscheinlich ist.
Die Aggregation der solchermaßen berechneten Einzelri
siken vollzieht sich nun durch eine bekannte Modifika
tion der bekannten Varianz-/Kovarianzmethode, wobei
die Standardabweichung σ durch den VaR der einzelnen
Wertpapiere und die Kovarianz σWertpapierpaar durch das
Produkt aus Korrelation und VaR von jeweils zwei Wert
papieren ersetzt wird. Nachdem es dadurch möglich ist,
das Risiko für jede beliebige Mischung aus einzelnen
Wertpapieren transparent zu bestimmen, und sich gleichermaßen
die Rendite einer Wertpapiermischung durch
eine mit ihren Anteilen gewichtete Aggregation der
Einzelrenditen berechnen läßt, sind nun die rendite-
/risikoeffizienten Mischungen durch ein Optimierungs
verfahren zu ermitteln.
Die aus Fig. 4 ersichtliche Berechnung des effizienten
Randes bzw. der auf dem effizienten Rand liegenden
Portfolios erfolgt nicht in bekannter Weise, daher
wird nachfolgend auf die für das erfindungsgemäße Ver
fahren relevanten Schritte näher eingegangen.
In einem ersten Schritt werden alle im Portfolio ent
haltenen Wertpapiere nach ihrer Renditestärke geord
net. Das Startportfolio wird ermittelt. Es besteht zu
einem Anteil i1 von 100% aus dem renditemaximalen Pa
pier. Rendite µPOR und Risikomaß VaRPOR des Portfolios
sind dabei identisch mit Rendite µ1 und Risikomaß VaR1
des Papiers 11. Um sich auf dem effizienten Rand nach
links zu bewegen, wird der Anteil des renditestärksten
Papiers a1 verringert, einfacher Weise z. B. um 1%. Um
zu ermitteln, welches der anderen Papiere i mit einem
Anteil von ai von 1% hinzugenommen werden soll, wird
die Steigerung der Verbindungslinie zwischen dem
Startportfolio und jedem neuen Portfolio betrachtet,
das bei 99% Anteil des renditestärksten Papiers mög
lich ist. Das Papier, bei dem diese Steigerung am ge
ringsten ist, wird hinzugenommen. Die Steigerung er
hält man durch Division der Veränderung der Rendite
(Δµ) durch die Veränderung des Risikomaßes (ΔVaR) (wie
in Fig. 3 ersichtlich).
Es wird also zunächst der Anteil a2 des zweitstärksten
Papieres i2 um 1% erhöht. Rendite µ2 und Risikomaß
VaR2 dieser Mischung werden berechnet und durch die
Division von µ1 und µ2 (Δµ12) bzw. VaR1 und VaR2
(ΔVaR12) wird die Steigung der Verbindungslinie be
rechnet. Dann wird a2 wieder auf 0% reduziert und der
Anteil a3 des Papieres i3 mit der drittstärksten Ren
dite um 1% erhöht, wobei erneut die Steigung der Ver
bindungslinie berechnet wird.
Nachdem diese Berechnung für alle zur Disposition ste
henden Papiere wiederholt wurde, kann schließlich ent
schieden werden, welche neue Mischung die kleinste
Steigung der Verbindungslinie mit sich bringt und
folglich bei abnehmendem Risiko den geringsten Renditeverlust
aufweist. Diese Mischung ist effizient und
wird realisiert.
Diese Vorgehensweise wird für alle weiteren Bewegungen
auf dem effizienten Rand nach links wiederholt, wobei
nach dem beschriebenen ersten Schritt nicht nur der
Anteil a1 des renditestärksten Papieres i1 um 1% ge
senkt wird, sondern auch der Anteil ai jedes Papieres
mit einem Anteil am Portfolio < 0%. Die Gesamtportfo
liorendite wird nämlich auch dann gesenkt, wenn der
Anteil irgend eines beliebigen anderen Papieres i
sinkt, solange die Rendite µy des neu hinzu genommenen
Papieres y nur geringer ist als die Rendite µi.
Während des gesamten Prozesses müssen dabei folgende
Bedingungen und Restriktionen gewahrt bleiben:
- - Die Portfoliorendite sinkt mit jeder Umschichtung.
- - Die Berechnung der Verbindungslinie wird für jede Umschichtung erneut berechnet. Es ist die Umschich tung mit der minimalen Steigung zu wählen.
- - Kein Anteil eines einzelnen Papieres darf negativ werden (außer Leerverkäufe werden entsprechend er laubt).
- - Die Summe aller Anteile muß im Geschäftsvorfall des Ausführungsbeispiels immer 100% betragen.
- - Die Steigung darf niemals negativ werden.
Der Algorithmus bricht ab, sobald das Ergebnisportfo
lio MinVaRPor als letztes Portfolio des effizienten
Randes erreicht wurde (siehe Fig. 4). Das Ergebnis ist
eine Liste von Portfolios, die im µ-/VaR-Raum den ef
fizienten Rand bilden.
Das dargestellte, erfindungsgemäß neue Verfahren der
Portfoliooptimierung durch Suchen der Mischungen mit
der geringsten Steigung der Verbindungslinien kann
auch für die bekannte Moderne Portfoliotheorie ange
wendet werden. Allerdings ist es im erfindungsgemäßen
Verfahren dadurch, daß wie in Fig. 3 und Fig. 4 er
sichtlich, das Risikomaß VaR anstatt der Standardab
weichung verwendet wird, möglich, gleichzeitig Aussa
gen über die Effizienz der Mischung und über den bei
gegebener Konfidenz maximal zu befürchtenden Schaden
zu treffen. Der effiziente Rand wird somit direkt im
µ-/VaR-Raum abgebildet. So kann unmittelbar festge
stellt werden, welches Risiko eine Mischung aufweist
und der Anleger kann seiner individuellen Risikoaver
sion durch Auswahl des adäquaten Ergebnisportfolios 2
gerecht werden.
Nachdem ausführlich dargestellt wurde, wie sich die
Portfoliooptimierung vollzieht und wie aus der Liste
der auf dem Effizienten Rand befindlichen Mischungen
die Ergebnisportfolios 2 ermittelt werden, können nun
die Eigenschaften und Kennzahlen der Ergebnisportfo
lios 2 erläutert werden, die ebenfalls im Datenfeld
ERGPORT zu dem jeweiligen Portfoliotyp mit ausgegeben
werden. So gibt z. B. die für alle Ergebnisportfolios
auszugebende Information "Limiterfüllung" an, ob der
vom Investor vorgegebene maximale Verlustbetrag
(LIMITREL bzw. LIMITABS) durch den jeweiligen Ergeb
nisportfoliotyp eingehalten werden kann. Da dies die
Bedingung für das Ergebnisportfolio 2 PorRenMAX ist,
kann dieses Datenfeld hierfür automatisch mit "J" (ja)
belegt werden. Für alle anderen Ergebnisportfolios 2
gilt dies nur, wenn der maximale Verlustbetrag
(LIMITREL bzw. LIMITABS) nicht überschritten wird.
Die Information Erwartungswert (µ) des Ergebnisportfo
lios gibt an, mit welcher Rendite bezüglich des ent
sprechenden Ergebnisportfolios 2 gerechnet werden
kann.
Die folgenden beiden Informationen "Standard
abweichung" und "VaR" betreffen das Risiko des jewei
ligen Ergebnisportfolios 2, wobei die Standardabwei
chung das klassische und der VaR das für das erfin
dungsgemäße Verfahren relevante, neue Risikoverständ
nis (jeweils in Prozent) wiedergeben. Das absolute Ri
sikomaß VaR wird vom Client anhand dieser Angabe und
dem Datenfeld DEPOWERT berechnet.
Das nächste Datenfeld RORAC enthält eine Rendite-
/Risikokennzahl des jeweiligen Ergebnisportfolios in
Prozent. RORAC steht dabei für "Return on Risk adju
sted Capital" und gibt somit an, wie hoch das Portfo
liorisiko (gemessen in VaR) verzinst wird.
Um ein kombiniertes Ertrags-/Risikokriterium zu schaf
fen, sind mehrere Alternativen denkbar. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel wird dazu eine RORAC-Kon
zeption verwendet. Der RORAC ist eine bekannte Modifi
kation der Sharpe-Ratio (nach William Sharpe), die
durch die Division von Rendite und Risiko ein kombi
niertes Maß für die Performance eines Portfolios dar
stellt. Beim RORAC wird die bei Sharpe als Risikomaß
verwendete Standardabweichung durch das Risikomaß VaR
ersetzt. Die Formel hierzu lautet:
Durch den RORAC werden alle Portfolios unmittelbar
vergleichbar, weil sowohl die erzielte Rendite als
auch das damit einhergehende Risiko berücksichtigt
wird. Dabei gilt natürlich, daß die Alternative mit
dem höchsten RORAC zu wählen ist, weil hier im Ver
hältnis zum Risiko die höchste Rendite erzielt wird.
Der Einsatz des bekannten RORACs für die Portfolioop
timierung im Kontext des VaR ist neu und wurde eigens
für das erfindungsgemäße Verfahren konzipiert.
Eine Analyse des effizienten Randes führt dabei zu dem
Ergebnis, daß das individuelle Rendite-/Risikoverhältnis
der Portfolios auf dem effizienten Rand nicht kon
stant ist. Vielmehr zeigt sich, daß die dadurch ausge
drückte Risikoverzinsung (Risikoprämie) bis zu einem
bestimmten Portfolio ansteigt und dann wieder abfällt.
Es gibt also ein Portfolio mit maximaler Risikoverzin
sung. Dies ist - unter Berücksichtigung der Limitvor
gabe (LIMITREL bzw. LIMITABS) - das Ergebnisportfolio
POrREVOPT.
Das Datenfeld PFP-Added enthält eine bislang nicht be
kannte Kennzahl, die dem Kunden einen Hinweis darauf
gibt, um wieviel das berechnete Ergebnisportfolio 2
besser ist als sein Ausgangsportfolio 1. Hierzu wird
die Differenz vom RORAC des Ausgangsportfolios 1 und
vom RORAC des jeweiligen Ergebnisportfolios 2 in Pro
zent gebildet. Für das mit dem Ausgangsportfolio 1
identische Ergebnisportfolio 2 PorAKT wird dieses Feld
selbstverständlich nicht belegt.
Zuletzt werden für jedes Ergebnisportfolio 2 noch die
Steigung des effizienten Randes in dieser Mischung und
mit WP-Anzahl noch die Zahl der verschiedenen darin
enthaltenen Wertpapiere angegeben. Diese Anzahl muß
nicht zwangsläufig identisch sein mit der Anzahl der
Aktien, die im Ausgangsportfolio 1 enthalten waren.
Nicht effiziente Aktien können durch das erfindungs
gemäße Verfahren aus dem Ergebnisportfolio 2 entfernt
werden.
Innerhalb des Datenfeldes der verschiedenen Ergeb
nisportfolios 2 (ERGEPORT) schließt sich die bereits
erläuterte Wiederholstruktur Ist-Depotposition
DEPOTIST an. Sie gibt für jedes Ergebnisportfolio 2
die darin enthaltenen Papiere mit Kennung (ISIN oder
WKN) und Stückzahl an. Die Stückzahl wird hier in Pro
zent bezogen auf DEPOWERT angegeben und kann vom Cli
ent über den nachfolgend aufgeführten Schlußkurs in
absolute Anteile umgerechnet werden.
An die Wiederholstruktur der Ergebnisportfolios 2
schließt sich eine Wiederholstruktur für alle Kurse
der enthaltenen Wertpapiere des Ausgangsportfolios 1
an.
Die Wiederholstruktur enthält dabei eine Auflistung
der Schlußkurse jedes Papieres - im Ausführungsbei
spiel jeweils vom Vortag des Berechnungstages (DATUM).
Die Wiederholstruktur "KURS" enthält dabei das bereits
bekannte Datenfeld WP-Kennung. Des weiteren wird ein
Datenfeld WP-Name ausgegeben, das die Wertpapierkurz
bezeichnung des entsprechenden Wertpapieres im Depot
(z. B. DaimlerChryslerXetra) enthält. Das Datenfeld
Kursdatum enthält das Datum des entsprechenden Han
delstages. Das Datenfeld Schlusskurs enthält den Kurs
des Wertpapieres am spezifischen Handelstag in der
Währung des Depotwertes. Die Währung kann gegebenen
falls standardmäßig mit Euro belegt sein.
Der im Ausführungsbeispiel erläuterte Geschäftsvorfall
PKMVO ist nur eine Variante des Einsatzes des erfin
dungsgemäßen Verfahrens. Weitere Geschäftsvorfälle
(siehe Fig. 1a, 1b, 2a, 2b) beschränken z. B. den Um
fang der Optimierung, indem sie Verkäufe verbieten und
anteilsmäßige Zukaufsempfehlungen der vorhandenen
(PKPEA) oder neuer, vom Benutzer vorgegebener Papiere
(PKPEN) geben, oder aber Zukäufe verbieten um nur
durch Verkäufe zu optimieren (PKPRE). Auch die Einbe
ziehung von Festgeldanlagen und der Einsatz von Wert
papierkrediten ist möglich (PKMVO). Schließlich ist
auch die Vorgabe eines historischen Berechnungsdatums
(INVESDAT) möglich. Somit kann beispielsweise zu Back
testing-Zwecken mit historischen Kursen gerechnet wer
den. Die Möglichkeit der Eingabe eines historischen
Datums kann neben wissenschaftlichen Zwecken auch noch
die Funktion haben, daß der Investor zuerst einmal das
System prüfen kann, um selber beurteilen zu können, ob
sich beispielsweise eine entsprechende Investition
bzw. eine entsprechende Voraussage des erfindungsgemä
ßen Verfahrens vor einem Monat gelohnt hätte. Zu einem
späteren Zeitpunkt schließlich wird auch die aktive
Suche der Recheneinheit nach Wertpapieren, die das
Portfolio effizienter machen können, ergänzt.
In Fig. 5 ist eine Kommunikation zwischen den Kunden
und dem Anbieter des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Abwicklung jedes beliebigen Geschäftsvorfalls darge
stellt. Hierbei wird von einem HBCI-konformen System
ausgegangen.
Ein Benutzersystem (Client) 3 des Kunden und das Sy
stem, auf dem das erfindungsgemäße Verfahren abgelegt
ist, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein PFP-
System (Server) 4, bleiben während der gesamten Kommu
nikation in Kontakt (synchrone Kommunikation) und tau
schen die Informationen in - für jeden Geschäftsvor
fall fest vorgegebenen (Fig. 1a, 1b und Fig. 2a, 2b)
Informationsblöcken aus. Der Benutzer bleibt dabei vom
technischen Ablauf unbehelligt und muß lediglich be
stimmte, auftragsspezifische Informationen (wie be
reits beschrieben) eingeben und erhält die Antwort in
entsprechend aufbereiteter Form. Der Client 3 über
nimmt beim Austausch der Informationsblöcke die aktive
Rolle. Er verpackt die Aufträge des Benutzers in die
vorgegebene Struktur der Auftragsblöcke und wertet die
vom PFP-System 4 erhaltenen Antwortblöcke zur Anzeige
aus.
Das in Fig. 5 dargestellte System ist derart aufge
baut, daß es möglichst flexibel auf unterschiedliche
Auslastungen reagieren kann. Dies erfolgt einerseits
durch die Auslagerung von Optimierungsberechnungen auf
mehrere, parallel laufende Systeme hinter einem Server
4, andererseits soll auch eine gewisse Regulierung
durch den Preis stattfinden.
Für identische Berechnungen werden daher je nach An
fragezeit unterschiedliche Preise berechnet. Um dem
Benutzer dieses System transparent zu halten, wird da
zu jeder Geschäftsvorfall zunächst nicht zur soforti
gen Verarbeitung, sondern als Anfrage gesendet (z. B.
PKMVO). Als Antwort darauf erfolgt ein Preisangebot,
das nicht nur den aktuellen Preis für die sofortige
Bearbeitung und Berechnung beinhaltet, sondern auch
ein günstigeres Angebot zu einem späteren Zeitpunkt
(PIBPA). Für letzteres wird dabei anhand einer Stati
stik ermittelt, zu welchen Zeiten das System erfah
rungsgemäß am wenigsten ausgelastet ist. Dabei wird
die Ausgabe dieses Angebots als potentieller Zugriff
für den genannten Zeitraum gespeichert und für die Be
rechnung der Systemauslastung bei den folgenden
Preisanfragen berücksichtigt.
Beide Angebote sind verbindlich und nur für einen be
grenzten Zeithorizont gültig. Sie werden im PFP-System
unter einer bestimmten Referenznummer (ANGEBREF) abge
speichert, die dem Client 3 im Preisangebot mitgeteilt
wird. Dort wird sie gespeichert und dem nächsten aus
gehenden Auftrag des gleichen Geschäftsvorfalles auto
matisch zugefügt. Nur Aufträge mit einer gültigen Re
ferenznummer (ANGEBREF) werden abschließend bearbei
tet. Die Referenz (ANGEBREF) ist System-eindeutig. Sie
kann für institutionelle Kunden, die über eine separa
te Schnittstelle verfügen und für die kein Preisange
bot erforderlich ist, für die Verwaltung ihrer Kunden
kalkulation oder die Verrechnung der Beraterzugriffe
verwendet werden.
Mit diesem System ist es möglich, eine ausgewogenere
Auslastung sicherzustellen und gleichzeitig den Kun
den, für die der Preis der Anfrage eine größere Rolle
spielt, die aber andererseits ihre Anfragezeiten flexibel
steuern können (nicht-institutionelle Kunden),
entgegenzukommen.
Claims (12)
1. Verfahren zur automatischen Optimierung von Port
folios, insbesondere von Wertpapierdepots, mit ei
nem auf einem Speichermedium abgelegten Ausgangs
portfolio (1) mit wenigstens zwei Ausgangswerten,
wobei mittels einer Recheneinheit (4) aus dem Aus
gangsportfolio (1), einer vorgegebenen und/oder
durch ein Eingabeterminal (3) erfaßten Haltedauer
(HALTEDAUER), einem vorgegebenen und/oder durch
ein Eingabeterminal (3) erfaßten Konfidenzniveau
(KONFIDENZ) und einer vergangenheitsbezogenen Da
tenbank, wenigstens ein risiko- oder ertrags- oder
ertrags-/risikooptimiertes Ergebnisportfolio (2)
ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zur
Ermittlung des wenigstens einem Ergebnisportfolios
(2) ein vorgegebenes und/oder durch das Eingabe
terminal (3) erfaßtes Limit (LIMIT), das einen ma
ximalen prozentualen und/oder absoluten Verlustbe
trag vorgibt, einbezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein historisches Ausgangsdatum (INVESDAT) zur Be
rechnung des Ergebnisportfolios (2) durch das Ein
gabeterminal (3) bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein risikominimiertes und/oder ein er
tragsoptimiertes Ergebnisportfolio (2) erstellt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein ertrags-/risikooptimiertes Ergeb
nisportfolio (2) ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
unter Berücksichtigung des Limits (LIMITREL bzw.
LIMITABS) wenigstens ein ertragsoptimiertes Ergeb
nisportfolio (2) und/ oder ein Ergebnisportfolio
(2) mit optimiertem Ertrags-/Risikoverhältnis er
mittelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Portfoliorisikoberechnung mittels einer Vari
anz-/Kovarianzmethode durchgeführt wird, wobei ei
ne Standardabweichung σ durch ein, aus einem Ren
ditewert µ abzüglich dem Produkt aus der Standard
abweichnung σ und einem Multiplikator M gebildetes
oder über Simulation ermitteltes Risikomaß VaR er
setzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Genauigkeit des analytisch ermittelten Risiko
maßes VaR durch eine Erhöhung des Multiplikators M
erhöht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein effizienter Rand in einem µ/VaR-Raum abgebil
det wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Portfoliooptimierung dadurch durchgeführt wird,
daß eine Steigung einer Verbindungslinie durch Di
vision der Veränderung der Rendite Δµ durch die
Veränderung des Risikos ΔVaR berechnet wird und
die Variante mit der geringsten Steigung der Ver
bindungslinie gewählt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß nach
einer Kennziffer RORAC, die eine Verzinsung des im
Risiko stehenden Kapitals darstellt und durch eine
Division der Rendite µ durch das Risikomaß VaR ge
bildet wird, optimiert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Vergleichskennziffer PFP-ADDED aus der Diffe
renz zwischen der Kennziffer RORAC des Ausgangs
portfolios (1) und der Kennziffer RORAC des jewei
ligen Ergebnisportfolios (2) gebildet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001101329 DE10101329A1 (de) | 2001-01-13 | 2001-01-13 | Verfahren zur Optimierung von Portfolios |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001101329 DE10101329A1 (de) | 2001-01-13 | 2001-01-13 | Verfahren zur Optimierung von Portfolios |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10101329A1 true DE10101329A1 (de) | 2002-07-18 |
Family
ID=7670440
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2001101329 Ceased DE10101329A1 (de) | 2001-01-13 | 2001-01-13 | Verfahren zur Optimierung von Portfolios |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10101329A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8341066B2 (en) | 2006-11-02 | 2012-12-25 | Preston Jr John E | System and method for determining optimal investment strategy |
-
2001
- 2001-01-13 DE DE2001101329 patent/DE10101329A1/de not_active Ceased
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8341066B2 (en) | 2006-11-02 | 2012-12-25 | Preston Jr John E | System and method for determining optimal investment strategy |
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