DE10065555A1 - Lenksystem für ein Fahrzeug - Google Patents
Lenksystem für ein FahrzeugInfo
- Publication number
- DE10065555A1 DE10065555A1 DE2000165555 DE10065555A DE10065555A1 DE 10065555 A1 DE10065555 A1 DE 10065555A1 DE 2000165555 DE2000165555 DE 2000165555 DE 10065555 A DE10065555 A DE 10065555A DE 10065555 A1 DE10065555 A1 DE 10065555A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- steering
- valve
- arrangement
- steering motor
- pressure
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D9/00—Steering deflectable wheels not otherwise provided for
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D12/00—Steering specially adapted for vehicles operating in tandem or having pivotally connected frames
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Transportation (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Power Steering Mechanism (AREA)
Abstract
Es wird ein Lenksystem für ein Fahrzeug angegeben mit einer Druckquelle (3, 4), einer Lenkeinheit (2), einer ersten Lenkmotoranordnung(6) und einer zweiten Lenkmotoranordnung (7), bei dem beide Lenkmotoranordnungen (6, 7) mit der Lenkeinheit (2) verbindbar sind. DOLLAR A Man möchte auch bei unterschiedlichen Lenkungsarten auf einem Fahrzeug eine sichere Kontrolle über das Fahrzeug behalten. DOLLAR A Hierzu weist die erste Lenkmotoranordnung (6) eine erste Verriegelungsventileinrichtung (22) und die zweite Lenkmotoranordnung (7) eine zweite anders aufgebaute Verriegelungsventileinrichtung (27) auf.
Description
Die Erfindung betrifft ein Lenksystem für ein Fahrzeug
mit einer Druckquelle, einer Lenkeinheit, einer ersten
Lenkmotoranordnung und einer zweiten Lenkmotoranord
nung, bei dem beide Lenkmotoranordnungen mit der Len
keinheit verbindbar sind.
Ein derartiges Lenksystem ist aus US 4 802 545 bekannt.
Die erste Lenkmotoranordnung wirkt auf gelenkte Räder,
d. h. Räder, die gegenüber einem Fahrzeugteil einge
schlagen werden können, um das Fahrzeug zu lenken. Die
zweite Lenkmotoranordnung wirkt auf ein Knickgelenk.
Mit dieser Lenkmotoranordnung ist es möglich, zwei
Fahrzeugteile, die über das Knickgelenk miteinander
verbunden sind, gegeneinander zu verschwenken. Durch
diese Verschwenkung werden Räder, die an dem ersten
Fahrzeugteil angeordnet sind, gegenüber Rädern, die an
dem zweiten Fahrzeugteil angeordnet sind, verschwenkt.
Auch auf diese Weise läßt sich eine Richtungsänderung
des so gelenkten Fahrzeugs bewirken. Wenn man beide
Lenkarten, d. h. die Radlenkung und die Knicklenkung,
miteinander kombiniert, lassen sich sehr enge Kurvenra
dien erreichen. Darüber hinaus kann man andere Lenkgeo
metrien realisieren. Derartige Lenksysteme werden
hauptsächlich bei Baustellenfahrzeugen oder anderen
selbstfahrenden Arbeitsmaschinen eingesetzt.
Ein ähnliches Lenksystem ist aus DE 35 43 054 A1 be
kannt. Hier wird beim Auslenken zuerst die Radlenkung
bis zum Endanschlag und dann erst der Arbeitszylinder
für den Knickrahmen betätigt.
Ein weiteres Lenksystem ist aus US 4 565 257 bekannt.
Auch hier wirkt die erste Lenkmotoranordnung auf ge
lenkte Räder, während die zweite Lenkmotoranordnung auf
einen Knickrahmen wirkt.
Der Fahrer eines derartigen Fahrzeugs wird die benötig
te Lenkmotoranordnung in Abhängigkeit von der Bahn wäh
len, auf der er das Fahrzeug bewegen möchte. Das Um
schalten zwischen der ersten Lenkmotoranordnung und der
zweiten Lenkmotoranordnung kann also durchaus während
der Fahrt erfolgen und zwar auch, ohne daß eine Lenkmo
toranordnung bereits ihren Anschlag erreicht hat. Al
lerdings muß man dabei sicherstellen, daß die Lenkmo
toranordnung, die vom Fahrer gerade nicht betätigt
wird, nicht unabsichtlich eine Änderung ihrer Geometrie
einnimmt. Dies könnte für das Fahrverhalten des Fahr
zeugs unabsehbare Folgen haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch bei un
terschiedlichen Lenkungsarten auf einem Fahrzeug eine
sichere Kontrolle über das Fahrzeug zu haben.
Diese Aufgabe wird bei einem Lenksystem der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die erste Lenkmo
toranordnung eine erste Verriegelungsventileinrichtung
und die zweite Lenkmotoranordnung eine zweite anders
aufgebaute Verriegelungsventileinrichtung aufweist.
Jede Verriegelungsventileinrichtung sorgt dafür, daß
die zugehörige Lenkmotoranordnung ihre Geometrie, d. h.
ihre Einstellung nicht verändern kann, solange dies vom
Fahrer (oder einer entsprechenden Bedienungsperson)
nicht zugelassen ist. Die Verwendung derartiger Verrie
gelungsventileinrichtungen an Lenksystemen für Radlen
kungen ist an sich bekannt. Im Zuge der Entwicklung hat
man bei einem Fahrzeug, das mit einer Radlenkung und
mit einer Knicklenkung ausgerüstet war, eine Verriege
lungsventileinrichtung nicht nur bei der Radlenkung,
d. h. bei der ersten Lenkmotoranordnung, verwendet, son
dern eine entsprechende Verriegelungsventileinrichtung
auch bei der zweiten Lenkmotoranordnung, d. h. der
Knicklenkung, versucht. Damit wollte man erreichen, daß
der "Knick" in einer "Geradeaus-Position" blockiert
wurde. Allerdings hat eine derartige Anordnung zu In
stabilitäten im System geführt. Es konnte bislang nicht
abschließend geklärt werden, warum die Probleme nur bei
der Knicklenkung und nicht auch bei der Radlenkung ent
stehen. Möglicherweise hängt dies damit zusammen, daß
bei einer Lenkmotoranordnung, die auf ein Knickgelenk
wirkt, in der Regel ein größeres Ölvolumen verwendet
wird als bei einer Lenkmotoranordnung, die im Zusammen
hang mit der Radlenkung verwendet wird. Falls bei dem
größeren Ölvolumen noch weitere Elemente hinzukommen,
beispielsweise nachgiebige Leitungen oder Federn, dann
kann dies zu den erwähnten Schwingungen oder Instabili
täten führen. Wenn man hingegen unterschiedliche Ver
riegelungsventileinrichtungen verwendet, dann kann man
jede Verriegelungsventileinrichtung an die zugehörige
Lenkmotoranordnung anpassen, so daß man gezielt Proble
me bei den einzelnen Lenkmotoranordnungen überwinden
kann.
Vorzugsweise weist die erste Verriegelungsventilein
richtung in jeder Richtungsleitung eine erste Sperrven
tilanordnung auf, die vom Druck in der jeweils anderen
Richtungsleitung aufsteuerbar ist. Jede Lenkmotoranord
nung weist ein paar von Richtungsleitungen auf, die
auch als Arbeitsleitungen bezeichnet werden können. Der
Druck in einer Richtungsleitung führt dazu, daß der Mo
tor in die gewünschte Richtung arbeitet und damit Räder
in die gewünschte Richtung auslenkt. Gleichzeitig muß
aber das dabei verdrängte Ölvolumen über die andere
Richtungsleitung abgeleitet werden. In beiden Rich
tungsleitungen ist jeweils ein Sperrventil angeordnet,
das ohne das Auftreten weiterer Einflüsse geschlossen
bleibt, so daß in der Lenkmotoranordnung ein Ölvolumen
eingeschlossen ist, das eine unbeabsichtigte Bewegung
oder Verstellung des oder der Lenkmotoren verhindert.
Wenn nun Öl zugeführt wird, dann wird das Sperrventil
in der Leitung, durch die das Öl zugeführt wird, geöff
net. Gleichzeitig führt die Druckerhöhung in dieser
Richtungsleitung dazu, daß ein Ventil in der anderen
Richtungsleitung geöffnet wird, so daß das durch die
Zufuhr des Öls auf der einen Seite des Lenkmotors auf
der anderen Seite verdrängte Öl durch die andere Rich
tungsleitung abfließen kann. Sobald der Druck in der
einen Richtungsleitung wieder nachläßt, wird das Sperr
ventil in der anderen Richtungsleitung wieder geschlos
sen. Eine Verstellung des oder der Lenkmotoren ist also
tatsächlich nur dann möglich, wenn eine Lenkbewegung
durch den Fahrer initiiert wird.
Auch ist bevorzugt, daß die zweite Verriegelungsventil
einrichtung in jeder Richtungsleitung eine zweite
Sperrventilanordnung aufweist, die von einem extern ge
schalteten Druck an einem Steuereingang aufsteuerbar
ist. Bei dieser Ausgestaltung der Sperrventilanordnung
verzichtet man zwar auf den Vorteil, daß die Lenkmo
toranordnung nur dann eine Änderung ihrer Stellung be
wirken kann, wenn tatsächlich eine Lenkbewegung bewirkt
wird. Vielmehr wird eine Verstellung bereits immer dann
ermöglicht, wenn der externe Druck an den Steuereingang
der zweiten Sperrventilanordnung angelegt wird. Dafür
kann man aber durch den externen Druck sozusagen eine
offene Leitung in jede Richtung einrichten, bei der die
Gefahr einer Schwingungsbildung außerordentlich klein
ist.
Vorzugsweise ist zwischen den beiden Lenkmotoranordnun
gen und der Lenkeinheit ein hydraulisch betätigbares
Auswahlventil angeordnet, dessen Betätigungsdruck die
zweite Sperrventilanordnung beaufschlagt. Das Umschal
ten zwischen der Lenkmotoranordnung und der zweiten
Lenkmotoranordnung erfolgt also mit Hilfe des Auswahl
ventils, zu dessen Betätigung ein gewisser hydrauli
scher Druck erforderlich ist. Das Lenksystem "weiß" al
so, daß bei Vorhandensein dieses Steuerdrucks für das
Auswahlventil auch die Sperrventilanordnung der zweiten
Lenkmotoranordnung geöffnet werden muß. Man kann daher
den Druck, der zur Betätigung des Auswahlventils ver
wendet wird, ohne weiteres verwenden, um die zweite
Sperrventilanordnung zu öffnen. Der Fahrer muß also nur
eine einzige Handlung vornehmen, nämlich dafür sorgen,
daß das Auswahlventil umgeschaltet wird. Der Rest er
folgt dann automatisch im Lenksystem.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß ein Ausgang eines
Pilotventils sowohl mit einem Steuereingang des Aus
wahlventils als auch mit dem Steuereingang der zweiten
Sperrventilanordnung verbunden ist. Der Fahrer muß also
lediglich das Pilotventil betätigen oder über eine
Steuereinrichtung betätigen lassen, um sämtliche Funk
tionen, die für ein Umwechseln von der ersten Lenkmo
toranordnung auf die zweite Lenkmotoranordnung erfor
derlich ist, einzustellen. Zusätzliche Elemente sind
praktisch nicht erforderlich, weil das Pilotventil oh
nehin vorhanden sein muß, um den hydraulischen Betäti
gungsdruck für das Auswahlventil durchzuschalten.
Vorzugsweise ist die zweite Sperrventilanordnung frei
von Schließfedern ausgebildet. Die Sperrventilanordnung
besteht beispielsweise aus zwei Rückschlagventilen, die
durch einen hydraulischen Druck in ihre Schließstellung
gebracht werden. Der Verzicht auf Federn bedingt einen
Verzicht auf ein Element, das möglicherweise Schwingun
gen verursachen könnte. Dadurch wird die Knicklenkung
relativ stabil gemacht.
Bevorzugterweise ist eine Hilfsventilanordnung vorgese
hen, mit der bei Ausfall eines Pumpendrucks ein Druck
pfad zwischen der Lenkeinheit und dem Steuereingang der
zweiten Sperrventilanordnung schaltbar ist. Im harten
Arbeitseinsatz von Arbeitsmaschinen auf Baustellen läßt
sich der Ausfall des Pumpendrucks nicht immer mit der
notwendigen Zuverlässigkeit sicherstellen. Bei Ausfall
des Pumpendrucks wird das Fahrzeug allerdings nicht
vollkommen lenkunfähig, weil die Lenkeinheit in der Re
gel einen Meßmotorabschnitt aufweist, der als Hilfspum
pe genutzt werden kann. Wenn daher der Ausgang der Len
keinheit über die Hilfsventilanordnung mit dem Steuer
eingang der Sperrventilanordnung verbunden werden kann,
dann läßt sich mit Hilfe der Lenkeinrichtung auch die
zweite Lenkmotoranordnung noch betätigen.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Hilfsventil
anordnung ein Umschaltventil aufweist, dessen einer
Eingang mit der Druckquelle und dessen anderer Eingang
mit der Lenkeinheit verbunden ist. Das Umschaltventil
schaltet also bedarfsmäßig zwischen der Druckquelle,
d. h. der Pumpe oder einer dieser nachgeschalteten Prio
ritätsventil, und dem Ausgang der Lenkeinheit (bei Pum
pendruckausfall) um, so daß am Ausgang des Umschaltven
tils immer der erforderliche Druck zum Betätigen der
zweiten Lenkmotoranordnung und zum Entsperren der zwei
ten Sperrventilanordnung zur Verfügung steht.
Hierbei ist bevorzugt, daß das Umschaltventil als Wech
selventil ausgebildet ist. Das Umschalten zwischen Pum
pendruck und Druck der Lenkeinheit erfolgt also automa
tisch, ohne daß der Fahrer irgendwelche Maßnahmen tref
fen muß.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung näher beschrieben. Hierin zeigt die:
einzige Figur eine schematische Ansicht eines Lenksy
stems.
Ein Lenksystem 1 weist eine Lenkeinheit 2 auf, die über
ein Prioritätsventil 3 mit einer Pumpe 4 verbunden ist.
Die Pumpe 4 ist als Verstellpumpe ausgebildet, die über
ein LS-Signal betätigbar ist.
Die Lenkeinheit 2, beispielsweise vom Typ OSPD LS der
Danfoss A/S, Dänemark, ist mit einem Ventilblock 5 ver
bunden, der wiederum mit einer ersten Lenkmotoranord
nung 6 und einer zweiten Lenkmotoranordnung 7 verbunden
ist. Die Lenkmotoranordnung 6 wirkt im vorliegenden
Fall auf gelenkte Räder, die, genau wie das dazugehöri
ge Fahrzeug, nicht näher dargestellt sind. Die Stellung
der Räder gegenüber dem Fahrzeug kann durch einen Sen
sor 8 ermittelt werden. Die zweite Lenkmotoranordnung 7
gehört zu einer Knicklenkung, d. h. sie ist in der Lage,
zwei Fahrzeugteile gegeneinander zu verschwenken, die
über ein Knickgelenk miteinander verbunden sind. Die
Richtung der beiden Fahrzeugteile zueinander wird über
einen zweiten Sensor 9 ermittelt.
Zum Umschalten der Verbindung zwischen der Lenkeinheit
2 einerseits und der ersten Lenkmotoranordnung 6 oder
der zweiten Lenkmotoranordnung 7 andererseits ist ein
Auswahlventil 10 vorgesehen, das mit Hilfe eines hy
draulischen Drucks, der über eine Steuerleitung 11 zu
geführt wird, gegen die Kraft einer Feder 12 betätigt
wird. Die Feder 12 stellt das Auswahlventil 10, wie in
der Figur dargestellt, so ein, daß ohne Druck in der
Steuerleitung 11 eine Verbindung zwischen der Lenkein
heit 2 und der ersten Lenkmotoranordnung 6 hergestellt
wird.
Wenn das Auswahlventil 10 durch einen Druck in der
Steuerleitung 11 verstellt wird, richtet es eine Ver
bindung zwischen der Lenkeinheit 2 und der zweiten
Lenkmotoranordnung 7 ein. Der hierzu erforderliche
Steuerdruck in der Steuerleitung 11 wird mit Hilfe ei
nes Pilotventils 12 geschaltet, das von einer Steuer
einrichtung 13 betätigt wird, die eine Reihe von Ein
gängen 14, einige Signalausgänge 15 und einige Betätigungsausgänge
16 aufweist. Das Pilotventil 12 schaltet
in der dargestellten, d. h. nicht erregten, Position die
Steuerleitung 11 drucklos, verbindet sie also mit einem
Tank 17. In der betätigten Position verbindet das Pi
lotventil 12 einen Druckeingang P der Lenkeinheit 2 mit
dem Steuereingang des Auswahlventils 10.
Die Lenkeinheit 2 weist einen Meßmotorabschnitt mit ei
nem ersten Meßmotor 18 und einem zweiten Meßmotor 19
auf, von denen der erste Meßmotor 18 permanent aktiv
ist, während der zweite Meßmotor 19 über ein Umschalt
ventil 20 dem ersten Meßmotor 18 parallel geschaltet
werden kann, um die Verdrängung der Lenkeinheit 2 zu
erhöhen. Das Umschaltventil 20 wird durch ein zweites
Pilotventil 21 betätigt. Die Betätigung erfolgt durch
die Steuereinrichtung 13 im wesentlichen zeitgleich mit
dem Umschalten des Auswahlventils 10, so daß dann, wenn
die zweite Lenkmotoranordnung 7 für die Knicklenkung
ausgewählt wird, eine größere Verdrängung der Lenkein
heit 2 zur Verfügung steht. Damit trägt man der Tatsa
che Rechnung, daß die Lenkmotoranordnung 7 für die
Knicklenkung für den gleichen Lenkwinkel einen größeren
Verbrauch hat als die Lenkmotoranordnung 6 für die Rad
lenkung.
Die erste Lenkmotoranordnung 6 weist eine Verriege
lungsventileinrichtung 22 auf, die in jeder Richtungs
leitung L, R ein Rückschlagventil 23a, 23b aufweist.
Jedem Rückschlagventil 23a, 23b ist ein Überbrückungs
ventil 24a, 24b parallel geschaltet, wobei von jedem
Überbrückungsventil 24a, 24b ein weiteres Rückschlag
ventil 25a, 25b wieder in die zugehörige Richtungslei
tung L, R öffnet. Das Überbrückungsventil 24a der einen
Richtungsleitung L weist einen Betätigungseingang auf,
der über eine Steuerleitung mit der anderen Richtungsleitung
R verbunden ist. Umgekehrt ist das Überbrüc
kungsventil 24b mit seinem Steuereingang über eine
Steuerleitung mit der anderen Richtungsleitung L ver
bunden. Wenn also in der einen Richtungsleitung L ein
Druck aufgebaut wird, dann öffnet das Rückschlagventil
23a, so daß Öl unter Druck zur Lenkmotoranordnung 6 ge
langen kann. Gleichzeitig wird das Überbrückungsventil
24b in der anderen Richtungsleitung R aufgesteuert, so
daß das Öl, das auf der anderen Seite der Lenkmotoren
verdrängt wird, über die Lenkeinheit 2 zum Tank zurück
fließen kann. Das gleiche gilt im umgekehrten Fall.
Beide Überbrückungsventile 24a, 24b können auch noch
als Überdrucksicherungen wirken, d. h. sie können gegen
die Kraft einer Feder 26 auch vom Druck in der Lenkmo
toranordnung 6 aufgesteuert werden. Da diese Situation
aber nur relativ selten auftritt, soll sie vorliegend
nicht weiter vertieft werden. Im Normalfall bleibt die
erste Lenkmotoranordnung 6 in einer einmal eingestell
ten Position, solange nicht in einer der beiden Rich
tungsleitungen L, R ein Druck aufgebaut wird.
Die zweite Lenkmotoranordnung 7 weist eine zweite Ver
riegelungsventileinrichtung auf, die allerdings einen
andere Aufbau hat. In dieser Verriegelungsventilein
richtung 27 befindet sich in jeder Richtungsleitung L,
R ein Rückschlagventil 28a, 28b, das ohne Federn ausge
bildet ist, d. h. nur von einer Druckdifferenz in der
jeweiligen Richtungsleitung L, R geschlossen wird. Auch
hier gibt es Überdruckventile 29a, 29b, die im Fall ei
nes Überdrucks in der zweiten Lenkmotoranordnung 7 Hy
drauliköl zum Tank hin abfließen lassen.
Die beiden Rückschlagventile 28a, 28b weisen jeweils
einen Steuereingang auf, der mit der Steuerleitung 11
verbunden ist. Sobald also in der Steuerleitung 11 ein
erhöhter Druck eingestellt wird, werden die Rückschlag
ventile 28a, 28b aufgesteuert. Dieser Fall tritt immer
dann auf, wenn das Pilotventil 12 betätigt wird, um das
Auswahlventil 10 zu betätigen. In diesem Fall ist aber
klar, daß die zweite Lenkmotoranordnung betätigt werden
soll. Dementsprechend können die beiden Rückschlagven
tile 28a, 28b geöffnet werden. Bei dieser Ausgestaltung
ist zwar eine Bewegung oder Verstellung der zweiten
Lenkmotoranordnung 7 auch dann möglich, wenn ein ent
sprechendes Signal von der Lenkeinheit 2 fehlt. Dafür
ist aber trotz des normalerweise größeren Ölvolumens in
der zweiten Lenkmotoranordnung 7 eine Schwingungsbil
dung praktisch nicht zu beobachten.
Gleichwohl läßt sich auch mit der zweiten Verriege
lungsventileinrichtung 27 das gewünschte Fahrverhalten
des Fahrzeugs praktisch ohne Abstriche realisieren. Die
zweite Lenkmotoranordnung 7 läßt sich nur dann verstel
len, sei es durch die Lenkeinheit oder durch externe
Kräfte, wenn das Pilotventil 12 eine Verbindung zwi
schen der Lenkeinheit 2 und der zweiten Lenkmotoranord
nung 7 hergestellt hat. In diesem Fall hat aber der
Fahrer die Möglichkeit, bei etwa auftretenden äußeren
Kräften sofort korrigierend einzugreifen. Wenn hingegen
eine Verbindung zwischen der Lenkeinheit 2 und der
zweiten Lenkmotoranordnung 7 nicht besteht, weil das
Fahrzeug in diesem Augenblick über die Räder gelenkt
werden soll, dann ist die zweite Lenkmotoranordnung 7
verriegelt, d. h. sie kann auch durch das Auftreten von
äußeren Kräften nicht verstellt werden.
Zwischen den beiden Richtungsleitungen L, R der Len
keinheit 2 ist ein Wechselventil 30 angeordnet, dessen
Ausgang mit einem Eingang eines zweiten Wechselventils
31 verbunden ist. Das zweite Wechselventil 31 weist ei
nen zweiten Eingang auf, der mit dem Druckeingang P der
Steuereinheit 2 verbunden ist. Der Ausgang des zweiten
Wechselventils 31 ist mit dem Pilotventil 12 verbunden.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß das Fahrzeug
mit beiden Lenkmotoranordnungen 6, 7 auch dann noch
lenkbar bleibt, wenn aus irgendwelchen Gründen der
Druck am Druckeingang P der Lenkeinheit 2 ausfällt. In
diesem Fall kann nämlich der erste Meßmotor 18 als
Hilfspumpe wirken und Öl unter Druck fördern. Dieses Öl
gelangt in der in der Figur dargestellten Stellung des
Auswahlventils 10 zur ersten Lenkmotoranordnung, um ei
ne Radlenkung des Fahrzeugs zu bewirken. Falls aber ei
ne Beaufschlagung der zweiten Lenkmotoranordnung 7 ge
wünscht ist, beispielsweise um das Fahrzeug gerade zu
richten, wird das Pilotventil 12 betätigt. Der von der
Lenkeinheit 2 stammende Druck wird, da die beiden Wech
selventile 30, 31 immer den höheren der beiden Ein
gangsdrücke weitergeben, an das Pilotventil 12 weiter
gegeben und gelangt, wenn das Pilotventil 12 durchge
schaltet ist, an den Steuereingang des Auswahlventils
10 und an die Steuereingänge der Rückschlagventile 28a,
28b.
Claims (9)
1. Lenksystem für ein Fahrzeug mit einer Druckquelle,
einer Lenkeinheit, einer ersten Lenkmotoranordnung
und einer zweiten Lenkmotoranordnung, bei dem beide
Lenkmotoranordnungen mit der Lenkeinheit Verbindbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Lenkmo
toranordnung (6) eine erste Verriegelungsventilein
richtung (22) und die zweite Lenkmotoranordnung ei
ne zweite anders aufgebaute Verriegelungsventilein
richtung (27) aufweist.
2. Lenksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Verriegelungsventileinrichtung (22)
in jeder Richtungsleitung (L, R) eine erste Sperr
ventilanordnung (24a, 24b) aufweist, die vom Druck
in der jeweils anderen Richtungsleitung (R, L) auf
steuerbar ist.
3. Lenksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Verriegelungsventilein
richtung (27) in jeder Richtungsleitung (L, R) eine
zweite Sperrventilanordnung (28a, 28b) aufweist,
die von einem extern geschalteten Druck an einem
Steuereingang aufsteuerbar ist.
4. Lenksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Lenk
motoranordnungen (6, 7) und der Lenkeinheit (2) ein
hydraulisch betätigbares Auswahlventil (10) ange
ordnet ist, dessen Betätigungsdruck die zweite
Sperrventilanordnung (28a, 28b) beaufschlagt.
5. Lenksystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Ausgang eines Pilotventils (12) sowohl mit
einem Steuereingang des Auswahlventils (10) als
auch mit dem Steuereingang der zweiten Sperrventil
anordnung (28a, 28b) verbunden ist.
6. Lenksystem nach einem der Ansprüche 3 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die zweite Sperrventil
anordnung (28a, 28b) frei von Schließfedern ausge
bildet ist.
7. Lenksystem nach einem der Ansprüche 3 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß eine Hilfsventilanordnung
(30, 31) vorgesehen ist, mit der bei Ausfall eines
Pumpendrucks ein Druckpfad zwischen der Lenkeinheit
(2) und dem Steuereingang der zweiten Sperrventil
anordnung (28a, 28b) schaltbar ist.
8. Lenksystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfsventilanordnung (30, 31) ein Umschalt
ventil (31) aufweist, dessen einer Eingang mit der
Druckquelle und dessen anderer Eingang mit der Len
keinheit (2) verbunden ist.
9. Lenksystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschaltventil (31) als Wechselventil aus
gebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000165555 DE10065555B4 (de) | 2000-12-28 | 2000-12-28 | Lenksystem für ein Fahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000165555 DE10065555B4 (de) | 2000-12-28 | 2000-12-28 | Lenksystem für ein Fahrzeug |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10065555A1 true DE10065555A1 (de) | 2002-07-11 |
DE10065555B4 DE10065555B4 (de) | 2004-08-19 |
Family
ID=7669332
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000165555 Expired - Fee Related DE10065555B4 (de) | 2000-12-28 | 2000-12-28 | Lenksystem für ein Fahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10065555B4 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN116157317A (zh) * | 2020-07-21 | 2023-05-23 | 韦伯液压有限公司 | 液压后轴转向系 |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3426204A1 (de) * | 1983-07-23 | 1985-02-07 | Zahnradfabrik Friedrichshafen Ag, 7990 Friedrichshafen | Hydraulisches lenksystem fuer kraftfahrzeuge |
US4565257A (en) * | 1984-02-08 | 1986-01-21 | J. I. Case Company | Multi-mode steering system |
DE3543054A1 (de) * | 1984-12-19 | 1986-06-19 | Zahnradfabrik Friedrichshafen Ag, 7990 Friedrichshafen | Hydrostatische lenkung fuer fahrzeuge mit einem knickrahmen |
US4802545A (en) * | 1986-10-15 | 1989-02-07 | J. I. Case Company | Steering control system for articulated vehicle |
-
2000
- 2000-12-28 DE DE2000165555 patent/DE10065555B4/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3426204A1 (de) * | 1983-07-23 | 1985-02-07 | Zahnradfabrik Friedrichshafen Ag, 7990 Friedrichshafen | Hydraulisches lenksystem fuer kraftfahrzeuge |
US4565257A (en) * | 1984-02-08 | 1986-01-21 | J. I. Case Company | Multi-mode steering system |
DE3543054A1 (de) * | 1984-12-19 | 1986-06-19 | Zahnradfabrik Friedrichshafen Ag, 7990 Friedrichshafen | Hydrostatische lenkung fuer fahrzeuge mit einem knickrahmen |
US4802545A (en) * | 1986-10-15 | 1989-02-07 | J. I. Case Company | Steering control system for articulated vehicle |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN116157317A (zh) * | 2020-07-21 | 2023-05-23 | 韦伯液压有限公司 | 液压后轴转向系 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE10065555B4 (de) | 2004-08-19 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE102006010695B4 (de) | Hydraulische Lenkung | |
DE102006051541B4 (de) | Hydraulische Lenkeinrichtung | |
DE19511501C2 (de) | Hydraulische Steuereinrichtung | |
DE60304663T2 (de) | Hydraulische Ventileinrichtung | |
DE19617566C2 (de) | Hydraulische Servolenkung eines Kraftfahrzeuges | |
EP1108895B1 (de) | Hydraulisches Wegeventil zur lastunabhängigen Steuerung eines hydraulischen Verbrauchers | |
DE10065556B4 (de) | Lenksystem und Verfahren zum Lenken eines Fahrzeugs | |
DE4231399A1 (de) | Hydraulische Steuereinrichtung | |
DE102006010696B4 (de) | Hydraulische Lenkung | |
DE19646500C2 (de) | Einrichtung zur Rollstabilisierung eines Fahrzeugs | |
EP1565658B1 (de) | Hydraulisches zweikreissystem | |
DE102006046854B4 (de) | Hydrostatische Verstelleinheit mit einem Servosystem und einer das Servosystem steuernden Ventileinheit | |
EP0182100B1 (de) | Hydraulische Steuereinrichtung | |
EP3625457B1 (de) | Steuervorrichtung zum versorgen mindestens eines hydraulischen verbrauchers mit fluid | |
WO2008116515A1 (de) | Ventilanordnung | |
DE3318052A1 (de) | Hydraulische steuereinrichtung | |
EP1558849B1 (de) | Hydraulisches zweikreisbremssystem | |
DE102004027971B4 (de) | Hydraulische Lenkeinrichtung | |
DE10065555A1 (de) | Lenksystem für ein Fahrzeug | |
DE10304796B4 (de) | Vollhydraulische Lenkung | |
DE102016105159A1 (de) | Hydrauliksystem eines land- oder bauwirtschaftlich nutzbaren Fahrzeugs | |
DE10065557A1 (de) | Hydraulisches Lenksystem, insbesondere für ein knickgesteuertes Fahrzeug mit Radlenkung | |
DE10016026C2 (de) | Hydraulische Leitungskupplungsanordnung | |
DE102006010697B4 (de) | Hydraulische Lenkung | |
EP1542878B1 (de) | Hydraulische stabilisierungseinrichtung für fahrzeuge |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SAUER-DANFOSS HOLDING APS, NORDBORG, DK |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Representative=s name: PATENTANWAELTE KNOBLAUCH UND KNOBLAUCH, 60322 FRANK |
|
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20110701 |