DE10063845A1 - Verfahren und Vorrichtung zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle Wiedergabegeräte - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle WiedergabegeräteInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen, Verfahren zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle Wiedergabegeräte (3) bei dem die zu übertragenden digitalen Informationen in Datenobjekte (O1, O2, O3) gegliedert sind, welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten und Datenobjekten eine Priorität (Pr1, Pr2, Pr3) zugeordnet ist, wobei die den jeweiligen Datenobjekten zugeordnete Priorität (Pr1, Pr2, Pr3) die audiovisuelle Wiedergabe des jeweiligen Datenobjektes steuert.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur prioritätsgesteuerten
Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle Wiedergabegeräte.
Während sich traditionelle Verfahren der Übertragung von audiovisuellen Daten, wie etwa
die Sendung von Fernseh- oder Hörfunkprogrammen i. d. R. aufgrund gesetzlich geregelter
Reservierung der Funkfrequenzen keinen Problemen hinsichtlich der zur Übertragung
notwendigen Bandbreiten ausgesetzt sehen, stellt sich dies Problem im Bereich der neuen
Medien jedoch um so mehr. Hier ist die Bandbreitensituation in den einschlägig zur Verfü
gung stehenden Netzen, vor allem dem Internet, wesentlich schlechter, so daß hier Bild-
und/oder Toninformationen nicht in der gleichen Qualität wie auf den breitbandigen re
servierten Kanälen des Funk- und Kabelnetzes übertragen werden können.
Zur Lösung dieses Problem wurden daher eine Reihe von Komprimierungstechniken ent
wickelt, die etwa unter Ausnutzung von möglichst optimalen Codes die Redundanz der zu
übertragenden Information minimieren und so zur Verringerung der tatsächlich benötigten
Übertragungsbandbreite führen.
Ein etwas spezifischerer Ansatz zur Verringerung der zur Übertragung von audiovisuellen
Daten benötigten Bandbreite zielt demgegenüber auf die Anwendungsfälle, in denen etwas
über die Struktur der zu übertragenden audiovisuellen Daten und hier insbesondere über
ihre Objektstruktur bekannt ist. Dies ist insbesondere immer dann der Fall, wenn nicht
etwa Bild- oder Toninformationen, die mittels eines Aufnahmegerätes, also etwa eines Mikrofons
oder einer Kamera, der Realität entnommen wurden und so als 1 : 1 digital codiertes
Abbild vorliegen, sondern wenn die audiovisuellen Informationen künstlich generiert wur
den. In diesem Falle ist etwa neben der reinen Bildpunkteinformation auch bekannt, aus
welchen graphischen Objekten, etwa Polygonzügen, Farben, Farbverläufen usw. das gene
rierte Bild aufgebaut ist. Vergleicht man den Speicherbedarf dieser objektorientierten In
formationen mit dem Speicherplatzbedarf für die entsprechende Bildpunkteinformation so
ergibt sich hierbei in aller Regel ein deutlicher Vorteil für die objektorientierte Repräsenta
tion. Entsprechendes gilt damit in Folge auch für die erforderliche Bandbreite bei der Über
tragung der entsprechenden Daten: Für die objektorientierte Repräsentation ist eine erheb
lich geringere Bandbreite erforderlich, als für die entsprechende bildpunktorientierte Form.
Daher wählt man in den Fällen, in denen die Objektstruktur der audiovisuellen Daten be
kannt ist, gerne diese Repräsentation der audiovisuellen Informationen, insbesondere zur
bandbreitensparenden Übertragung.
Obgleich zwar auch die Analyse von nicht objektorientiert vorliegenden Daten und ihre
anschließende Überführung in ein objektorientiertes Format grundsätzlich möglich er
scheint - etwa bei der Analyse eines mit einer Kamera aufgenommenen Bildes mittels Me
thoden der künstl. Intelligenz und seiner anschließenden Zerlegung in Objekte, wie Sessel,
Tisch, Tischdecke mit den jeweilig zugehörigen Positionen, Texturen usw. - liegt jedoch
derzeit der Einsatz derartiger Übertragungstechniken - wie bereits eingangs erwähnt - vor
allem auf dem Gebiet der audiovisuellen Informationen, die künstlich generiert wurden. So
können etwa am Rechner generierte CAD-Zeichnungen oder etwa auch mittels Methoden
des Ray-Tracing berechnete künstliche Bilder auf diese Weise speicherplatzsparend abgelegt
und bandbreitensparend, d. h. schneller übertragen werden, wobei die hier anhand von vi
suellen Informationen erörterten Beispiele auch für akustische Informationen gelten, sofern
sich diese in akustische Objekte fassen lassen, etwa Signaltöne immer gleicher Tonfolge, die
nur noch der Parametrierung hinsichtlich etwa ihrer Lautstärke oder Höhenlage bedürfen,
wie z. B. das Pfeifen einer Dampflok. (In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen,
daß der Begriff 'audiovisuell' im vorliegenden Text als 'visuell' und/oder 'akustisch' zu
verstehen ist). Zu beachten ist bei den vorgenannten objektorientierten Verfahren jedoch,
daß das zur Wiedergabe der audiovisuellen Daten vorgesehene Wiedergabegerät so einge
richtet ist, daß es die an es übertragenen objektorientierten Daten auch wieder in die zuge
hörige akustisch und/oder optisch wahrnehmbare Repräsentation überführen kann, was
etwa mittels einer geeigneten Software oder auch einer geeigneten in Hardware ausgeführ
ten Schaltung geschehen kann.
Die voranstehend erläuterten und auf einer objektorientierten Repräsentation audiovisuel
ler Informationen basierenden Speicher- und darauf aufbauenden Übertragungstechniken
eigenen sich jedoch nicht nur zur Speicherung und Übertragung statischer Objekte, wie
etwa stehender Bilder sondern auch zur Übertragung und Wiedergabe etwa bewegter Bilder
und/oder im Zeitverlauf sich ändernder akustischer Informationen, wobei sich das Infor
mationsvolumen und der daraus unmittelbar resultierende Bandbreitenbedarf des Übertra
gungskanals noch weiter reduzieren lassen. Dies geschieht nach dem Stand der Technik
mittels der sogenannten 'prediction'-Technik. Hierbei werden nicht ständig, etwa für jedes
neue Bild, alle - zwar bereits speicherplatzreduzierten - zum Bildaufbau benötigten Objek
tinformationen immer vollständig übertragen, sondern man macht sich zunutze, daß ein
einmal mit allen notwendigen Eigenschaften an das Wiedergabegerät übertragenes Objekt
nur noch in seinen weiteren, sich später ändernden Eigenschaften, wie etwa Position, Ge
schwindigkeit, Bewegungsrichtung, Größe usw. angepaßt werden muß und somit nur diese
sich ändernden Objektinformationen aktualisiert werden müssen, sofern das Wiedergabe
gerät über die hierzu notwendige Intelligenz verfügt, was etwa durch eine geeignete Soft
ware - oder auch Hardware - sichergestellt werden kann. Auf diese Weise kann sich etwa
ein als audiovisuelles Objekt behandeltes Auto in einem vom Wiedergabegerät angezeigten
Bild mit bestimmter Geschwindigkeit oder sogar Beschleunigung in eine bestimmte Rich
tung bewegen, ohne, daß während der Bewegung irgendwelche Daten für die Darstellung
dieser Bewegung übertragen werden müßten. Lediglich eine Initialübertragung des Objek
tes etwa mit Initialposition, Geschwindigkeit bzw. Beschleunigung und Bewegungsrichtung
ist hierzu erforderlich und währt anschließend solange, bis die Darstellung des Objektes,
etwa hinsichtlich seiner Bewegungsrichtung so geändert werden muß, daß sie aus den zu
nächst übertragenen Initialdaten - bzw. den zuletzt geänderten Daten - nicht mehr vorhersagbar
(non-predictibale) wird. Somit kann das erforderliche Datenübertragungsvolumen
im Hinblick auf die Fähigkeiten des Wiedergabegerätes und auf die zur Korrektur der kor
rekten audiovisuellen Wiedergabe des jeweiligen Objektes erforderlichen Stützstellen redu
ziert werden.
Diese 'Prediction'- oder auch Interpolations-Technik wird insbesondere für interaktive,
über bandbreitenreduzierte Weitverkehrsnetze, wie etwa das Internet, betriebene Spiele
verwendet, die eine qualitativ hochwertige möglichst realitätsnahe Wiedergabe audiovisuel
ler Informationen anstreben, ohne jedoch die hohe Bandbreite eines Fernsehkanals zur Ver
fügung zu haben. Derartige Spiele ermöglichen es einer größeren Anzahl von Teilnehmern
in attraktiver und untereinander interaktiver Weise miteinander zu spielen. Aber nicht nur
Spiele im engeren Sinn, sondern etwa auch graphisch aufwendig gestaltete sogenannte vir
tuelle Welten, die sich z. B. im Internet immer größerer Beliebtheit erfreuen, können mit
den in ihnen sich bewegenden Objekten mit den vorstehend erläuterten prediction-
Techniken auch bei geringerer Übertragungsbandbreite qualitativ schon recht ansprechend
für ihre Benutzer gestaltet werden.
Aufgrund der jedoch immer weiter fortschreitenden Qualität künstlich erzeugter graphi
scher Darstellungen, die im sogenannten offline-Bereich, also etwa bei Spielen und sonsti
gen Anwendungen, die ohne Netzwerkanbindung auskommen, möglichst schnell adaptiert
werden, da hier - abgesehen von u. U. zu geringer Prozessorleistung, die auch hier ein
Bandbreitenproblem darstellt - keine so wesentlichen Übertragungskapazitätsprobleme be
stehen, erwarten auch die Benutzer von Netzanwendungen zumindest ähnliche Qualitäts
steigerungen, was jedoch auch unter Verwendung der bislang nach dem Stand der Technik
bekannten Bandbreitenreduktionsverfahren an Grenzen stößt, die durch die Übertragungs
bzw. Kanalbandbreite gesetzt sind. Hier auf eine alsbaldige Verbesserung der durch die Pu
blikumsnetze üblicherweise zur Verfügung stehenden Bandbreite zu hoffen, erscheint noch
über längere Zeit aufgrund des damit verbundenen technischen Aufwandes und der in Fol
ge dessen hieraus resultierenden hohen Kosten als zumindest für breite Kreise nicht reali
stisch.
Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung Verfahren und Vorrichtungen zur Über
tragung digitaler Informationen für die audiovisuelle Wiedergabe anzugeben, die eine wei
tere Verbesserung der Wiedergabequalität auch bei beschränkter Bandbreite erlauben.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler
Informationen für audiovisuelle Wiedergabegeräte gelöst, bei dem die zu übertragenden
digitalen Informationen in Datenobjekte gegliedert sind, welche bei ihrer Wiedergabe au
diovisuellen Objekten entsprechen und Datenobjekten eine Priorität zugeordnet ist, wobei
die den jeweiligen Datenobjekten zugeordnete Priorität die audiovisuelle Wiedergabe des
jeweiligen Datenobjektes steuert.
Hierbei wird die digitale Information in Datenobjekte gegliedert. Datenobjekte sind vor
zugsweise logisch miteinander verknüpfte Komponenten eines Teiles der digitalen Gesam
tinformation. Sie können unabhängig von den anderen Datenobjekten verändert werden.
Den Datenobjekten sind Eigenschaften zugeordnet. So verfügt etwa das Datenobjekt "Au
to" z. B. über die Eigenschaften - Farbe, Größe (objektive), Entfernung zum fiktiven Beob
achter (subjektive Größe), Motorengeräusch, Geschwindigkeit usw.. Je größer die Anzahl
der Eigenschaften eines Datenobjektes ist, um so detaillierter kann seine Darstellung sein.
Die Eigenschaften selbst können sich in verschieden Zuständen befinden, so ist der Eigen
schaft Farbe die gesamte Farbpalette zugeordnet, aus welcher eine tatsächlich vorliegende
gewählt werden kann. Andere Eigenschaften können selbst wieder Datenobjekte sein, wel
che wiederum Eigenschaften zugeordnet bekommen können. So ist etwa die Eigenschaft
"Motorengeräusch" in die Zustände Startgeräusch, Geräusch bei hoher Geschwindigkeit,
Geräusch bei niedriger Geschwindigkeit usw. unterteilbar, wobei diese Zustände selbst
wieder Eigenschaften sein können, etwa mit mindestens einem Zustand, nämlich der Laut
stärkenpalette. Durch eine große Anzahl möglicher Zustände einer Eigenschaft steigt so
auch die Komplexität der Datenobjekte. Nun hat es sich als günstig erwiesen, daß dies, etwa
durch die hierarchische Ordnung Datenobjekt → Eigenschaft → Zustand erzeugte Daten
volumen nicht ständig übertragen werden muß, um eine im Rahmen der menschlichen
Wahrnehmung hinreichende Kontinuität audiovisueller Informationen zu gewährleisten.
Vielmehr können entsprechende zu übertragende Datenobjekte priorisiert werden, wobei
diese Priorität dann die audiovisuelle Wiedergabe des jeweiligen Datenobjektes steuert. Auf
diese Weise kann die Priorität der Datenobjekte dazu eingesetzt werden, zu einem be
stimmten Zeitpunkt wichtige und unbedingt erforderliche Wiedergaben von Datenobjek
ten zu steuern, etwa indem dem Datenobjekt zum fraglichen Zeitpunkt die Priorität
SOFORT zugeordnet wird, was alsdann seine unmittelbare Übertragung und Wiedergabe
zur Folge hat. Ist seine Wiedergabe hingegen nicht so wichtig, so könnte es etwa die Priori
tät BEI_GELEGENHEIT, also etwa dann, wenn genügend Bandbreite zur Verfügung
steht, erhalten. Ist eine Übertragung während einer gewissen Zeitspanne gar nicht erforder
lich, so können die Objekte zwar nach wie vor vor dem Übertragungskanal als dem
'Flaschenhals' generiert, aber etwa mit der Priorität DERZEIT_NICHT versehen werden,
was den Kanal nicht belastet. Auf diese Wiese kann etwa das die Objekte generierende An
wendungsprogramm die Wiedergabe der audiovisuellen Informationen den jeweiligen Er
fordernissen angepaßt geschickt steuern.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur prioritätsgesteu
erten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle Wiedergabegeräte ist dadurch
gekennzeichnet, daß Datenobjekten welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten
entsprechen, die sich im Bildhintergrund befinden eine rangniedrigere Priorität zugeordnet
wird als Datenobjekten, welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entsprechen,
die sich im Bildvordergrund befinden.
Auch kann Datenobjekten welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entspre
chen, die sich mit geringerer Geschwindigkeit bewegen vorzugsweise eine rangniedrigere
Priorität zugeordnet werden als Datenobjekten, welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen
Objekten entsprechen, die sich mit höherer Geschwindigkeit bewegen.
Ebenso kann Datenobjekten welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entspre
chen, die eine geringere Beschleunigung aufweisen eine rangniedrigere Priorität zugeordnet
sein als Datenobjekten, welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entsprechen,
die eine höhere Beschleunigung aufweisen.
Ferner kann Datenobjekten welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entspre
chen, die kleiner sind eine rangniedrigere Priorität zugeordnet werden als Datenobjekten,
welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entsprechen, die größer sind.
All diesen Priorisierungsmechnaismen liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Elemente der
Menge aller möglichen Eigenschaftsänderungen der Datenobjekte, in ihrer Bedeutung für
die menschliche Wahrnehmung bei ihrer Wiedergabe in einer priorisierbaren Reihenfolge
geordnet werden können, da der Mensch etwa weiter entfernte Objekte weniger aufmerk
sam als nähere Objekte, langsamere weniger als schnellere, stärker beschleunigende - auch
im Sinne einer Bremsbeschleunigung - weniger als geringer beschleunigende und kleinere
Objekte weniger als größere Objekte wahrnimmt. So kann daher Grundlage für die Zutei
lung einer bestimmten ranghöheren oder rangniedrigeren Priorität etwa die Tatsache sein,
daß die einzelnen Datenobjekte unterschiedlichen Einfluß bei der Wahrnehmung der au
diovisuellen Wiedergabe haben, mithin also durch den Menschen aufmerksamer bzw. we
niger aufmerksam wahrgenommen werden. So sind, wie bereits angeführt, langsam sich
ändernde Datenobjekte meist entbehrlicher für die Aktualität der Gesamtinformation als
schnell sich ändernde Datenobjekte. Die kaum wahrnehmbare Veränderung der Bewegung
einer Wolkendecke im Hintergrund eines Bildes und die Simulation des eigenen Fahrzeuges
in einem Autorennen im Vordergrund verdeutlichen recht anschaulich diese Erkenntnis.
Besonders bevorzugterweise finden diese Kriterien alle gemeinsam Eingang in eine Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bei dem dem jeweiligen Datenobjekt i eine
Priorität zugeordnet wird, was nach Maßgabe folgender Prioritätsermittlung geschieht,
wobei eine kleinere Prioritätszahl einer rangniedrigeren und eine größere Prioritätszahl
einer ranghöheren Priorität entsprechen, nämlich
mit vi als der Geschwindigkeit des dem Datenobjekt i entsprechenden audiovisuellen Ob
jekt, ai als der Beschleunigung des dem Datenobjekt i entsprechenden audiovisuellen Ob
jekt, Ai als der Größe des dem Datenobjekt i entsprechenden audiovisuellen Objekt und Di
als der fiktiven Entfernung des dem Datenobjekt i entsprechenden audiovisuellen Objekt
vom fiktiven Beobachterpunkt der Wiedergabe, sowie xv, xa, xA, und xD als den jeweiligen
Gewichtungsfaktoren, die das Maß der Bedeutung für die menschliche Wahrnehmung an
geben, die dem jeweiligen Faktor Geschwindigkeit v, Beschleunigung a, Größe D und Ent
fernung vom Beobachterstandpunkt D zugemessen werden.
Der Wert der Prioritätszahl ist hierbei vorzugsweise direkt proportional zum Rang der
Priorität. (Grundsätzlich sind natürlich auch andere Verhältnisse etwa umgekehrt propor
tionale Abbildungen vorstellbar). Die Berechnungsvorschrift kann dabei in einfacher Weise
allen möglichen Rahmenbedingungen - etwa neuen psychologischen Erkenntnissen über die
menschliche Wahrnehmung audiovisuell vermittelten Geschehens -, hinsichtlich der Steue
rung der audiovisuellen Wiedergabe der zu übertragenden digitalen Information angepaßt
werden. Die Wichtung der in die Berechnungsvorschrift eingehenden Parameter kann
schon bei der voranstehend konkret angeführten Prioritätszahlermittlung durch die Wahl
der Koeffizienten (xv, xa, xA, und xD) leicht den Erkenntnissen über die Wichtigkeit der ein
zelnen Faktoren für die menschliche Wahrnehmung angepaßt werden, insbesondere kann
dies natürlich auch dynamisch veränderbar oder auch aufgrund interaktiv gewonnener
Messungen - etwa mit Methoden der künstlichen Intelligenz, wie neuronalen Netzen, Fuz
zy Logiken oder auch genetischen Algorithmen oder einer Kombination solcher Metho
den - geschehen. Der mathematischen Verknüpfung der Parameter sind ebenfalls keine
Grenzen gesetzt. So können etwa auch bestimmte Datenobjekte mit dem erfindungsgemä
ßen Verfahren bewußt höher als andere priorisiert werden.
Allgemein kann gesagt werden, daß die Kriterien für die Ermittlung der jeweiligen Prioritä
ten sich aus den Erkenntnisssen der Wichtigkeit der Datenojekteigenschaften für die
menschliche Wahrnehmung bei der Wiedergabe ableiten lassen. Diesen Datenobjekteigen
schaften werden vorzugsweise Koeffizienten zugeordnet, welche dann mathematisch mit
einander verknüpft eine Kennziffer (Prioritätszahl) ergeben, die dann - entsprechend einer
geeigneten Abbildung - in eine Priorität umgewandelt werden kann oder bereits - bei geeig
neter Wahl der Berechnungsvorschrift für die Kennziffer - unmittelbar eine Priorität erge
ben.
So können etwa - wie vorstehend geschehen - Größe, Geschwindigkeit, Beschleunigung
und Entfernung vom fiktiven Beobachter als Eigenschaften der Datenobjekte mit unter
schiedlicher Wichtung etwa direkt proportional oder umgekehrt proportional in die Be
rechnungsvorschrift eingehen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens zur prioritätsgesteuerten Über
tragung digitaler Informationen für audiovisuelle Wiedergabegeräte ist dadurch gekenn
zeichnet, daß zu übertragende Datenobjekte niedriger Priorität seltener als zu übertragene
Datenobjekte mit höherer Priorität übertragen werden. Hierbei steuert die Priorität der zu
übertragenden Datenobjekte ihre Wiedergabe dadurch, daß die Priorität ein Maß für ihre
Aktualisierungsfrequenz (Refreshrate) darstellt. So erhalten etwa Datenobjekte, deren Ei
genschaften wie etwa Geschwindigkeit, Beschleunigung, Drehgeschwindigkeit oder aktueller
Betrachtungswinkel einer häufigen Änderung unterliegen z. B. eine höhere Priorität, wer
den demgemäß häufiger übertragen und damit auch häufiger auf dem Wiedergabegerät in
der dortigen Wiedergabe aktualisiert. So wird die Qualität der Wiedergabe der audiovisuel
len digitalen Information bei gleichzeitig möglichst sparsamen Umgang mit der Übertra
gungskapazität erhöht, da diese Kapazität so primär den hoch priorisierten Objekten, die
dabei entsprechend häufig übertragen werden, zur Verfügung steht. Die die Wiedergabe
qualität solchermaßen erhaltende Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
setzt natürlich voraus, daß die Priorisierung der Datenobjekte so vorgenommen wird, daß
sie der menschlichen Aufmerksamkeit bei der Wiedergabewahrnehmung angepaßt ist, wie
dies zuvor schon ausgeführt wurde.
Auch kann die den jeweiligen Datenobjekten zugeordnete Priorität die audiovisuelle Wie
dergabe des jeweiligen Datenobjektes dadurch steuern, daß die Priorität ein Maß für die
Häufigkeit der Übertragung der Datenobjekte innerhalb eines bestimmten Zeitfensters ist.
Dabei kann das Zeitfenster sowohl dynamisch, d. h. von variabler Länge, als auch statisch,
d. h. von fester Länge sein. Ist es von fester Länge ist allerdings entweder darauf zu achten,
daß die Prioritätsvergabe so erfolgt, daß das zur Verfügung stehende vordefinierte Zeitfen
ster nicht durch ungeschickte Vergabe von Prioritäten überschritten wird oder aber es ist
zumindest eine Strategie vorzusehen, die diesen Fall abfängt. Ein Beispiel wie das Verfahren
nach dieser Ausführungsform im Falle eines variablen Zeitfensters programmiert werden
kann, ist der Besprechung zu Fig. 2 zu entnehmen. Hieran wird auch besonders deutlich,
daß die vorliegende Erfindung es ermöglicht, den womöglichen Übertragungskanal in den
bei dieser für die Übertragung audiovisueller Datenobjekte erfolgenden dynamischen Nut
zung entstehenden Auslastungslücken für anderweitige Übertragungen zu nutzen.
Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle Wiederga
begeräte ist dadurch gekennzeichnet, daß Datenobjekte existieren, denen eine Priorität zu
geordnet ist und die an das Wiedergabegerät übertragen werden, wobei auch die Priorität
an das Wiedergabegerät übertragen wird. Dies ermöglicht es, auch auf dem Wiedergabeka
nal innerhalb des eigentlichen Wiedergabegerätes selbst noch Engpässe zu vermeiden. Dies
ist immer dann interessant, wenn etwa eine Reihe sehr komplexer Objekte auf dem Wie
dergabegerät wiedergegeben werden müssen, die hohe Anforderungen an die Rechnerlei
stung des dort verwendeten Prozessors stellen. Auch hierbei kann es dann noch auf dem
Wiedergabegerät selbst, also etwa auf dem Übertragungskanal - welcher durch verschiedene
Baugruppen im Wiedergabegerät (etwa Graphikkarte, interner Bus, Graphikcontroller)
gegeben sein kann - zum Wiedergabeschirm hin zu Problemen kommen, da etwa nicht alle
komplexen Objekte vom Wiedergabegerät schnell genug animiert werden können; hier
setzt dann die Leistungsfähigkeit des Prozessors oder etwa auch die Durchsatzgeschwindig
keit des Bus eine obere Bandbreitenschranke der Wiedergabemöglichkeiten. Überträgt man
nun die Priorität mit zum Wiedergabegerät, so können hier alle zuvor schon beschriebenen
Verfahren der Prioritätsvergabe angewendet werden sei es nur hier auf dem Wiedergabege
rät selbst - etwa im Falle, daß die Leistungsfähigkeit des Wiedergabegerätes den einzigen
Engpaß darstellt - oder auch zusätzlich zu einer bereits auf dem Übertragungswege zum
Wiedergabegerät erfolgten Prioritätssteuerung der audiovisuellen Wiedergabe.
Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen des Verfahren nach der vorliegenden
Erfindung eignen sich jeweils sebstverständlich als Computerprogrammprodukt, welches
ein computerlesbares Medium mit Computerprogramm-Code-Mitteln aufweist und bei
dem nach Laden des Computerprogramms der Computer durch das Programm zur Durch
führung der hier beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren veranlaßt wird.
Im folgenden werden nicht einschränkend zu verstehende Ausführungsbeispiele anhand der
Zeichnung besprochen. In dieser zeigen:
Fig. 1 die Aufgliederung der digitalen Information in Objekte, Eigenschaften und Zustän
de,
Fig. 2 den Ablauf einer Ausführungsform des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung
bei der die audiovisuelle Wiedergabe des jeweiligen Datenobjektes dadurch gesteuert
wird, daß die Priorität ein Maß für die Häufigkeit der Übertragung der Datenobjek
te innerhalb eines bestimmten Zeitfensters ist, und
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Anordnung in der eine Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Übertragungsgerätes sowie die. Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens in einem Weitverkehrsnetz, vorzugsweise dem Internet, zu se
hen ist.
Fig. 1 zeigt die Aufgliederung der digitalen Information in Objekte, Eigenschaften und
Zustände. Die gesamte digitale Information wird in Datenobjekte, hier die Datenobjekte 1
bis n gegliedert. Datenobjekte sind allgemein gesprochen vorzugsweise logisch miteinander
verknüpfte Komponenten eines Teiles der digitalen Gesamtinformation. Im Falle der vor
liegenden Erfindung gilt das Interesse jedoch den Datenobjekten, welche bei ihrer Wieder
gabe audiovisuellen Objekten entsprechen. Ihnen gilt damit die weitere Aufmerksamkeit.
Datenobjekte können unabhängig von den anderen Datenobjekten verändert werden. Den
Datenobjekten sind Eigenschaften (Adjektive) zugeordnet. So verfügt etwa das Datenobjekt
"Auto" über die Eigenschaften - Farbe, Größe (objektive), Entfernung zum fiktiven Beob
achter (subjektive Größe), Geschwindigkeit, Türen, usw.. Je größer die Anzahl der Eigen
schaften eines Datenobjektes ist, um so detaillierter kann seine Darstellung sein. Die Eigen
schaften selbst können sich in verschieden Zuständen befinden, so ist der Eigenschaft 1
"Farbe" die gesamte Farbpalette zugeordnet, aus der der gerade tatsächlich vorliegende Zustand
ausgewählt werden kann. Andere Eigenschaften können selbst wieder Datenobjekte
sein, welche wiederum Eigenschaften zugeordnet bekommen. So stellt etwa die Eigen
schaft 3 "hat Tür" bzw. "weist Tür auf" selbst wieder das Datenobjekt 1.1 dar, welchem
wiederum die Zustände grün, blau, rot usw. zugeteilt sind. Durch eine große Anzahl mög
licher Zustände einer Eigenschaft läßt sich die Komplexität der Datenobjekte ebenfalls stei
gern. Nun erweist es sich als günstig, dies etwa durch die hierarchische Ordnung Datenob
jekt → Eigenschaft → Zustand erzeugte Datenvolumen für eine audiovisuelle Wiedergabe
der zugehörigen Datenobjekte nicht ständig neu zu übertragen, um die Kontinuität audio
visueller Informationen zu gewährleisten. Lediglich die einzelnen Datenobjekte, deren Ei
genschaften sich geändert haben, müssen aktualisiert werden. Aufbauend auf dieser Er
kenntnis für eine unter objektiven Gesichtspunkten möglichen Datenreduktion setzt die
vorliegende Erfindung an. Sie macht sich zu Nutze, daß der Mensch darüber hinaus nicht
einer - objektiv betrachteten vollständigen Wiedergabe der Informationen bedarf um einen
für seine Wahrnehmung ausreichenden Eindruck vom kontinuierlichem Ablauf der Dar
stellung zu erhalten. Aufbauend auf dieser Erkenntnis steuert die vorliegende Erfindung
daher mit einer - audiovisuellen Objekten entsprechenden - Datenobjekten zugeordneten
Priorität die Wiedergabe der Objekte, um so die physiologisch und/oder psychologisch
angelegte menschliche Wahrnehmungsfähigkeit so zu beeinflussen, daß subjektiv kein Qua
litätsverlust der Wiedergabe wahrgenommen wird, obgleich ein solcher objektiv u. U. nach
gewiesen werden kann. Hierdurch kann entscheidend zur Verminderung der Belastung der
jeweiligen 'Flaschenhalses' Bandbreite (sei es die durch die Kommunikationsstrecke, sei es
die durch die Prozessorleistung begrenzte) beigetragen werden. Die infolge dessen gewon
nene höhere Bandbreite kann sodann zur qualitätssteigernden Übertragung zusätzlicher
audiovisueller Informationen genutzt werden.
Fig. 2 zeigt den Ablauf einer Ausführungsform des Verfahrens nach der vorliegenden Er
findung bei der die Priorität die audiovisuelle Wiedergabe des jeweiligen Datenobjektes
dadurch steuert, daß sie ein Maß für die Häufigkeit der Übertragung der Datenobjekte in
nerhalb eines bestimmten Zeitfensters ist. Ein auf einem hier als Übertragungsgerät nach
der vorliegenden Erfindung fungierenden Server 1 ablaufendes Programm P, vorzugsweise
ein Programm zur Durchführung eines Spieles, erzeugt laufend audiovisuelle Objekte O1,
O2 und O3 (wie etwa in vorstehender Fig. 1 beschrieben), die über einen Übertragungska
nal 2 an ein Wiedergabegerät 3 zur dortigen Wiedergabe übertragen werden.
Die Bandbreite des Kanals 2 ist jedoch zu klein, um ständig alle Aktualisierungen der Ob
jekte O1, O2 und O3 zu übertragen, die für eine objektiv ausreichende Anzahl von Bildern
pro Sekunde auf dem Wiedergabegerät 3 notwendig sind.
Hier setzt nun die vorliegende Erfindung an: Da nicht alle vom Programm P erzeugten
Datenobjekte O1, O2 und O3 übertragen werden können, werden sie jeweils in einem Puf
ferspeicher (oder Pufferspeicherbereich), nämlich B1, B2 und B3 zwischengespeichert und
dort evtl. auch von zwischenzeitlich neuen Werten überschrieben. Im jeweiligen Puffer
speicher B1, B2 und B3 befindet sich daher immer der jeweils letzte, also aktuelle Wert der
Datenobjekte O1, O2 und O3. Jedem dieser Pufferspeicher B1, B2 und B3 und damit auch
jedem darin befindlichen Datenobjekt O1, O2 und O3 ist eine Priorität, nämlich Pr1,
Pr2 und Pr3 zugeordnet. Diese Prioritäten sind so gewählt, daß zugleich ein Maß für die
Häufigkeit der Übertragung der Datenobjekte O1, O2 und O3 sind. Genauer gesagt ist jede
der zu einem Datenobjekt zugehörige Priorität ist ein Maß für die Häufigkeit der Übertra
gung dieses Datenobjektes und zwar in einem bestimmten Zeitfenster. Vorliegend ist das
Zeitfenster - wie im weiteren noch zu sehen sein wird - nicht statisch, also nicht von fester
Länge, sondern dynamisch, mithin von variabler Länge. Somit ist die Priorität Pr1 ein Maß
für die Häufigkeit der Übertragung des Datenobjektes O3, die Priorität Pr2 ein Maß für
die Häufigkeit der Übertragung des Datenobjektes O2 und schließlich die Priorität Pr1 ein
Maß für die Häufigkeit der Übertragung des Datenobjektes O3.
Für den vorliegenden Fall sei die Priorität Pr3 so gewählt, daß das Datenobjekt O1 inner
halb eines (dynamischen) Zeitfensters drei mal übertragen wird. Pr2 ist vorliegend so ge
wählt, daß das Datenobjekt O2 innerhalb eines (dynamischen) Zeitfensters zwei mal über
tragen und Pr1 besagt, daß das Datenobjekt O3 innerhalb des (dynamischen) Zeitfensters
ein einziges mal übertragen wird.
Der Prozess, der die Daten überträgt arbeitet nun wie folgt: Er beginnt alle Datenobjekte,
die prinzipiell zur Übertragung anstehen, hier also O1, O2 und O3, zu pollen, d. h. abzu
fragen und zwar indem er zunächst nachschaut, wie hoch eine aktuelle Prioritätszahl des
jeweilig in Augenschein genommenen Objektes ist, wobei die Prioritätszahlen vorliegend
mit den Werten (hier Übertragungshäufigkeiten innerhalb eines Zeitfensters) der Prioritä
ten nämlich Pr1, Pr2 und Pr3, also mit den Werten eins, zwei und drei initialisiert werden.
Im Falle von O1 wäre die Prioritätszahl zu Beginn des Verfahrens also drei. Ist die nachge
fragte aktuelle Prioritätszahl größer Null, so wird der zugehörige aktuelle Wert des jeweili
gen Objektes, hier also zu Beginn O1 aus dem zugehörigen Pufferspeicher; hier also zu
nächst B1 ausgelesen und über den Übertragungskanal 2 zum Wiedergabegerät 3 übertra
gen. Sodann wird die Prioritätszahl um eins vermindert. Gleiches geschieht mit den weite
ren Objekten O2 und O3, was zur Folge hat, daß während des ersten Durchlaufs alle drei
Objekte O1, O2 und O3 hintereinander übertragen werden.
Im nun folgenden zweiten Durchlauf hat die aktuelle Prioritätszahl für das Objekt O1 nun
den Wert zwei, was abermals zur Übertragung von O1 und einer weiteren Verminderung
der aktuellen Prioritätszahl vom Wert zwei auf den Wert eins führt. Auch das Objekt O2
wird wiederum übertragen. Nach dieser Übertragung beträgt der aktuelle Wert seiner Prio
ritätszahl jedoch nur noch Null. Der aktuelle Wert der Prioritätszahl des Objektes O3 be
trägt bereits in diesem zweiten Durchlauf Null, so daß das Objekt O3 in diesem Durchlauf
gar nicht mehr übertragen wird.
Im dritten Durchlauf wird schließlich nur noch O1 übertragen, woran anschließend alle
Prioritätszahlen einen Wert aufweisen, der höchstens Null ist.
Weisen nun alle Prioritätszahlen einen Wert auf der höchstens Null ist, so werden sie wie
derum alle mit dem Wert der Prioritäten nämlich Pr1, Pr2 und Pr3, also mit den Werten
eins, zwei und drei initialisiert. Das Verfahren kann hierauf von neuem beginnen.
Die Länge des Zeitfensters ist so durch den Zeitraum gegeben, der von der Initialisierung
der Prioritätszahlen bis zu dem Zeitpunkt andauert, wo alle Prioritätszahlen einen Wert
aufweisen, der höchstens Null ist. Innerhalb dieses Zeitraumes wurde vorliegend O1 dreimal,
O2 zweimal und O3 einmal übertragen, was genau den zugehörigen Prioritäten Pr3,
Pr2 und Pr1 entspricht.
Auch ist das Zeitfenster letztlich dynamisch, d. h. nicht von fester Dauer, da es je nach Ver
gabe der einzelnen Prioritäten in seiner Dauer variiert, aber sich auch in dem Falle hinsicht
lich seiner Dauer verändern würde, wo neue Objekte hinzukämen oder wegfielen.
Auch steuern die Prioritäten. Pr3, Pr2 und Pr1 die audiovisuelle Wiedergabe der Datenob
jekte, hier O1, O2 und O3, da durch die Häufigkeit ihrer jeweiligen Übertragung die Wie
dergabe auf dem Wiedergabegerät 3 unmittelbar beeinflußt wird.
Schließlich ermöglicht es die vorstehend erörterte Ausführungsform des Verfahrens nach
der vorliegenden Erfindung, so auch die selektive menschliche Wahrnehmungsfähigkeit bei
der Wiedergabe audiovisueller Informationen zu nutzen in dem die für die menschliche
Wahrnehmung gerade wichtigen Objekte mit höherer Priorität, d. h. hier vorliegend häufi
ger innerhalb eines Zeitfensters, und die 'unwichtigeren' Objekte mit niedrigerer Priorität,
d. h. hier vorliegend seltener innerhalb des Zeitfensters übertragen werden, wodurch die
Bandbreite des Übertragungskanals besser für höherpriore, d. h. 'wichtige' Informationen
genutzt werden kann, was - bei geeigneter Nutzung - zu einer subjektiv, d. h. für den Men
schen besseren Wiedergabequalität auf dem Wiedergabegerät 3 führt.
Natürlich sind auch andere als das vorstehend beschriebende Scheduling-Verfahren zur
Übertragung der Datenobjekte realisierbar und auch sinnvoll einzusetzen. Das hier be
schriebene Beispiel ist daher nicht einschränkend zu verstehen und soll lediglich einen
gangbaren Weg der Realisierung im Detail aufzeigen.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Anordnung in der eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Übertragungsgerätes 1 sowie die Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens in einem Weitverkehrsnetz 4, vorzugsweise dem Internet, zu sehen ist.
Das erfindungsgemäße Übertragungsgerät 1, vorzugsweise ein Internet-Server dient zur
prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für das audiovisuelle Wiederga
begerät 3, wobei es in Datenobjekte O1, O2 und O3 gegliederte zu übertragende digitale
Informationen überträgt, wobei die Datenobjekte O1, O2 und O3 bei ihrer Wiedergabe
audiovisuellen Objekten entsprechen und den Datenobjekten O1, O2 und O3 eine Priori
tät zugeordnet ist, wobei die den jeweiligen Datenobjekten O1, O2 oder O3 zugeordnete
Priorität die audiovisuelle Wiedergabe des jeweiligen Datenobjektes dadurch steuert, daß sie
ein Maß für die Häufigkeit der Übertragung der Datenobjekte O1, O2 und O3 innerhalb
eines bestimmten Zeitfensters ist. Wegen der weiteren Details sei dabei auf die Besprechung
der voranstehend besprochenen Fig. 2 verwiesen.
Die vom Übertragungsgerät erzeugten digitalen Informationen für das audiovisuelle Wie
dergabegerät 3 werden über ein Weitverkehrsnetz 4, vorzugsweise das Internet, über ver
schiedene Kanäle 2a, 2b und 2c und Netzknoten (Rechner, Serbver, Router, Vermittlungs
rechner oder dergleichen) 5a, 5b, die zumindest zum Teil über die verschiedenen Verbin
dungen 6 und Netzknoten 5 des Netzes 4 bis hin zum Wiedergabegerät 3 geschaltet wer
den, übertragen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird dabei auf jeder der einzelnen Kanäle 2a, 2b und 2c
eingesetzt, was im folgenden am Beispiel des letzten Kanals 2c, über welchen das Wiederga
begerät 3 an einen Netzknoten 5b des Netzes angekoppelt ist erläutert werden.
Es werden digitale Informationen für das audiovisuelle Wiedergabegerät 3 übertragen und
zwar vom Netzkoten 5b über den Kanal 2c, wobei die zu übertragenden digitalen Informa
tionen in Datenobjekte O1, O2 und O3 gegliedert sind, welche bei ihrer Wiedergabe au
diovisuellen Objekten entsprechen. Ebenso ist den Datenobjekten O1, O2 und O3 eine
Priorität zugeordnet, wobei diese jeweils die audiovisuelle Wiedergabe des jeweiligen Da
tenobjektes O1, O2 oder O3 dadurch steuert, daß die Priorität ein Maß für die Häufigkeit
der Übertragung der Datenobjekte O1, O2 und O3 innerhalb eines bestimmten Zeitfen
sters ist, nämlich vorzugsweise innerhalb des Zeitfensters, das für die Übertragung aller
Objekte entsprechend ihrer im Verhältnis zueinander - durch die Prioritäten gegebenen -
Häufigkeit nötig ist (vgl. hierzu auch die vorstehende Besprechung zu Fig. 2). Die Häufig
keit der Übertragung eines Datenobjekts O1, O2 oder O3 gibt hier somit seine Priorität
wieder, ohne daß es notwendigerweise einer expliziten Mitübertragung der Priorität selbst
bedarf. Dabei ist es somit auch ohne explizite Übertragung der Objektprioritäten möglich,
das erfindungsgemäße Verfahren, allein durch die Beobachtung des über den Kanal 2c vom
Netzknoten 5b zum Wiedergabegerät 3 fließenden Datenstromes von Objekten O1, O2
und O3 zu erkennen.
Claims (11)
1. Verfahren zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle
Wiedergabegeräte (3) bei dem die zu übertragenden digitalen Informationen in Datenob
jekte (O1, O2, O3) gegliedert sind, welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten
entsprechen und Datenobjekten eine Priorität (Pr1, Pr2, Pr3) zugeordnet ist, wobei die
den jeweiligen Datenobjekten zugeordnete Priorität (Pr1, Pr2, Pr3) die audiovisuelle
Wiedergabe des jeweiligen Datenobjektes steuert.
2. Verfahren zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle
Wiedergabegeräte (3) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß Datenobjekten (O3),
welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entsprechen, die sich im Bildhin
tergrund befinden, eine rangniedrigere Priorität (Pr1) zugeordnet wird als Datenobjek
ten (O1), welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entsprechen, die sich im
Bildvordergrund befinden.
3. Verfahren zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle
Wiedergabegeräte (3) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß Datenobjek
ten (O3), welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entsprechen, die sich mit
geringerer Geschwindigkeit bewegen eine rangniedrigere Priorität (Pr1) zugeordnet wird
als Datenobjekten (O1), welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entspre
chen, die sich mit höherer Geschwindigkeit bewegen.
4. Verfahren zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle
Wiedergabegeräte (3) nach Anspruch 1, 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, daß Datenob
jekten (O3), welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entsprechen, die eine
geringere Beschleunigung aufweisen eine rangniedrigere Priorität (Pr1) zugeordnet wird
als Datenobjekten (O1), welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entspre
chen, die eine höhere Beschleunigung aufweisen.
5. Verfahren zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle
Wiedergabegeräte (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß Da
tenobjekten (O3), welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entsprechen, die
kleiner sind eine rangniedrigere Priorität (Pr1) zugeordnet wird als Datenobjekten (O1),
welche bei ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entsprechen, die größer sind.
6. Verfahren zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle
Wiedergabegeräte (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß
dem jeweiligen Datenobjekt i (O1, O2, O3), dem eine Priorität (Pr1, Pr2, Pr3) zugeord
net wird, dies nach Maßgabe folgender Prioritätsermittlung geschieht, wobei eine kleinere
Prioritätszahl einer rangniedrigeren (Pr1) und eine größere Prioritätszahl einer ranghöhe
ren Priorität (Pr3) entsprechen, nämlich
mit
vi als der Geschwindigkeit des dem Datenobjekt i (O1, O2, O3) entspre chenden audiovisuellen Objekts,
ai als der Beschleunigung des dem Datenobjekt i (O1, O2, O3) entsprechen den audiovisuellen Objekts,
Ai als der Größe des dem Datenobjekt i (O1, O2, O3) entsprechenden au diovisuellen Objekts,
Di als der fiktiven Entfernung des dem Datenobjekt i (O1, O2, O3) entspre chenden audiovisuellen Objekts vom fiktiven Beobachterpunkt der Wieder gabe, und
xv, xa, xA, und xD als den jeweiligen Gewichtungsfaktoren, die das Maß der Bedeutung für die menschliche Wahrnehmung angeben, die dem jeweiligen Faktor Geschwindigkeit v, Beschleunigung a, Größe D und Entfernung vom Beobachterstandpunkt D zugemessen werden.
mit
vi als der Geschwindigkeit des dem Datenobjekt i (O1, O2, O3) entspre chenden audiovisuellen Objekts,
ai als der Beschleunigung des dem Datenobjekt i (O1, O2, O3) entsprechen den audiovisuellen Objekts,
Ai als der Größe des dem Datenobjekt i (O1, O2, O3) entsprechenden au diovisuellen Objekts,
Di als der fiktiven Entfernung des dem Datenobjekt i (O1, O2, O3) entspre chenden audiovisuellen Objekts vom fiktiven Beobachterpunkt der Wieder gabe, und
xv, xa, xA, und xD als den jeweiligen Gewichtungsfaktoren, die das Maß der Bedeutung für die menschliche Wahrnehmung angeben, die dem jeweiligen Faktor Geschwindigkeit v, Beschleunigung a, Größe D und Entfernung vom Beobachterstandpunkt D zugemessen werden.
7. Verfahren zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle
Wiedergabegeräte (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß die
den jeweiligen Datenobjekten (O1, O2, O3) zugeordnete Priorität (Pr1, Pr2, Pr3) die
audiovisuelle Wiedergabe des jeweiligen Datenobjektes (O1, O2, O3) dadurch steuert,
daß zu übertragende Datenobjekte (O3) niedriger Priorität (Pr1) seltener als zu übertra
gene Datenobjekte (O1) höherer Priorität (Pr3) übertragen werden.
8. Verfahren zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle
Wiedergabegeräte (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß die
den jeweiligen Datenobjekten (O1, O2, O3) zugeordnete Priorität (Pr1, Pr2, Pr3) die
audiovisuelle Wiedergabe des jeweiligen Datenobjektes (O1, O2, O3) dadurch steuert,
daß die Priorität (Pr1, Pr2, Pr3) ein Maß für die Häufigkeit der Übertragung der Da
tenobjekte (O1, O2, O3) innerhalb eines bestimmten Zeitfensters ist.
9. Verfahren zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle
Wiedergabegeräte (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß Da
tenobjekte (O1, O2, O3) existieren, denen eine Priorität (Pr1, Pr2, Pr3) zugeordnet ist
und die an das Wiedergabegerät (3) übertragen werden, wobei auch die Prioriät (Pr1, Pr2,
Pr3) an das Wiedergabegerät übertragen wird.
10. Übertragungsgerät zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für
audiovisuelle Wiedergabegeräte (3), welches in Datenobjekte (O1, O2, O3) gegliederte zu
übertragende digitale Informationen überträgt, wobei die Datenobjekte (O1, O2, O3) bei
ihrer Wiedergabe audiovisuellen Objekten entsprechen und Datenobjekten (O1, O2, O3)
eine Priorität (Pr1, Pr2, Pr3) zugeordnet ist, wobei die den jeweiligen Datenobjek
ten (O1, O2, O3) zugeordnete Priorität (Pr1, Pr2, Pr3) die audiovisuelle Wiedergabe des
jeweiligen Datenobjektes (O1, O2, O3) steuert.
11. Wiedergabegerät (3) zum Empfang und zur Wiedergabe digitaler audiovisueller Informa
tionen, welches zum Empfang und zur Wiedergabe solcher digitaler Informationen einge
richtet ist, die in Datenobjekte (O1, O2, O3) gegliedert sind, welche zur Wiedergabe be
stimmten audiovisuellen Objekten entsprechen und Datenobjekte (O1, O2, O3) existie
ren, denen eine Priorität (Pr1, Pr2, Pr3) zugeordnet ist, die vom Wiedergabegerät (3)
empfangen werden kann, wobei diese Priorität (Pr1, Pr2, Pr3) die audiovisuelle Wieder
gabe des jeweiligen Datenobjektes (O1, O2, O3) steuert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000163845 DE10063845A1 (de) | 2000-12-21 | 2000-12-21 | Verfahren und Vorrichtung zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle Wiedergabegeräte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000163845 DE10063845A1 (de) | 2000-12-21 | 2000-12-21 | Verfahren und Vorrichtung zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle Wiedergabegeräte |
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Publication Number | Publication Date |
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DE10063845A1 true DE10063845A1 (de) | 2002-06-27 |
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DE2000163845 Withdrawn DE10063845A1 (de) | 2000-12-21 | 2000-12-21 | Verfahren und Vorrichtung zur prioritätsgesteuerten Übertragung digitaler Informationen für audiovisuelle Wiedergabegeräte |
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