DE10063753A1 - Verfahren zur Spannungsversorgung nach dem Abschalten einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur Spannungsversorgung nach dem Abschalten einer BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Es werden Verfahren bzw. Vorrichtungen zur Spannversorgung für Verbraucher bei einer Brennkraftmaschine beschrieben, bei denen nach dem Abstellen der Brennkraftmaschine die Spannungsversorgung zunächst noch aufrechterhalten wird. Eine solche Aufrecherhaltung der Spannung wird auch als Nachlauf bezeichnet. Der Nachlauf ist dabei unterteilt in eine erste und eine zweite Nachlaufphase, wobei der Beginn und/oder das Ende der jeweiligen Nachlaufphase vom Steuergerät in Abhängigkeit von vorgebbaren Bedingungen eingeleitet wird.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur
Spannungsversorgung nach dem Abstellen einer
Brennkraftmaschine nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Ein Kraftfahrzeug weist eine Vielzahl von elektronischen
Geräten, bzw. Baugruppen, auf, die während des Betriebs des
Kraftfahrzeugs mit Spannung versorgt werden müssen. Weitere
elektronische oder elektrische Baugruppen müssen auch noch
nach Abschalten der Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs
für eine bestimmte Zeit mit Spannung versorgt werden. Eine
solche Spannungsversorgung für bestimmte elektrische oder
elektronische Bauelemente nach Abschalten der
Brennkraftmaschine, bzw. des Motors, wird als Nachlauf
bezeichnet.
Verschiedene Schaltungsanordnungen zur Steuerung des
Nachlaufs eines Steuergerätes in einem Kraftfahrzeug, bzw.
die zugehörigen Nachlaufverfahren, werden beispielsweise in
der DE-OS 41 41 586 beschrieben. Diese Schaltungsanordnungen
ermöglichen einen Nachlauf eines Steuergerätes und damit die
Spannungsversorgung für elektronische Verbraucher nach
Abschalten der Brennkraftmaschine, die ohne das sonst
übliche Hauptrelais durchgeführt wird. Zur Durchführung des
Nachlaufs wird dabei nach Öffnen des Zündschalters das
Potential am Steuereingang eines Spannungsreglers des
Steuergerätes beeinflußt, wodurch eine Abschaltung der
Spannungsversorgung für bestimmte Verbraucher nach einer
vorgebbaren Zeit ermöglicht wird. Im Unterschied zu den in
der DE-OS 41 41 586 ebenfalls erwähnten Nachlaufsteuerungen
mit Hilfe eines Relais, beispielsweise des Hauptrelais im
Kraftfahrzeug, das in Abhängigkeit von der
Zündschalterbetätigung nach einer gewissen Zeitverzögerung
die Verbindung zwischen dem elektronischen Bauelement und
der Spannungsversorgung unterbricht, wird bei den
Schaltungsanordnungen nach der DE-OS 41 41 586 kein eigenes
Relais benötigt.
Die im genannten Stand der Technik beschriebenen
Schaltungsanordnungen zur Steuerung des Nachlaufs eines
Steuergerätes in einem Kraftfahrzeug führen jedoch lediglich
einen Nachlauf durch, der an die vorliegenden Erfordernisse
angepaßt wird. Die Beendigung des Nachlaufs wird entweder
vom Steuergerät selbst eingeleitet oder von einem extern
zuführbaren Signal ausgelöst. Die bekannten
Nachlaufsteuerverfahren sind jedoch noch nicht optimal an
die Erfordernisse nach dem Abschalten einer
Brennkraftmaschine angepaßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Spannungsversorgung nach
dem Abstellen einer Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß auch
verschiedenartigste Anforderungen an die Spannungsversorgung
der einzelnen elektrischen, bzw. elektronischen, Verbraucher
in der Nachlaufphase gewährleistet sind. Erzielt werden
diese Vorteile durch ein erfindungsgemäßes Verfähren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Dabei ist vorgesehen, die
Nachlaufphase in zwei getrennte Nachlaufphasen zu
unterteilen, wobei in den Nachlaufphasen zwei verschiedene
Verfahren zur Spannungsversorgung ablaufen.
Weitere Vorteile der Erfindung werden durch die in den
Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen erzielt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 1 der
Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. In Fig. 2 sind Spannungs- bzw
Stromverläufe für bestimmte Betriebszustände über der Zeit
aufgetragen.
In Fig. 1 ist eine Blockschaltung einer
Spannungsversorgungseinrichtung in einem Kraftfahrzeug
dargestellt, die zur Durchführung der erfindungsgemäßen
Nachlaufverfahren geeignet ist. Im einzelnen bezeichnet 10
die Batterie des Fahrzeugs, die zur Spannungsversorgung für
die elektronischen bzw. elektrischen Komponenten im
Kraftfahrzeug dient. Die Batterie 10 steht über das
Hauptrelais 11 mit dem Steuergerät 12 der nicht
dargestellten Brennkraftmaschine in Verbindung. Das
Steuergerät 12 ermittelt in bekannter Weise aus zugeführten
Größen G, die beispielsweise mit Hilfe geeigneter Sensoren
ermittelt werden, die für die Steuerung der
Brennkraftmaschine erforderlichen Ansteuersignale A und gibt
diese Ansteuersignale A ab. Das Steuergerät bestimmt auch,
welche Verbraucher wann mit Spannung versorgt werden sollen.
Eine eigene Spannungsversorgung führt von der Batterie 10
über den Zünd/Startschalter 13 zum Pumpenrelais 14 zur
Elektrokraftstoffpumpe 15. Über den Zünd/Startschalter 13
sind auch weitere Verbraucher 16, die keinen Nachlauf
benötigen, mit der Batterie 10 verbindbar. Diese Verbindung
beginnt mit dem Start und enden nach Öffnen des
Zünd/Startschalters.
Weitere elektrische, bzw. elektronische, Komponenten 17
können über das Hauptrelais 11 mit der Batterie 10 verbunden
werden. Diese Komponenten 17 sind beispielsweise
Diagnoseeinheiten, die nach dem Abschalten des Motors
Diagnosefunktionen durchführen sollen, beispielsweise eine
Tank-Leck-Diagnose und so weiter. Für solche Komponenten
kann die Spannungsversorgung nach dem Abstellen des Motors
während einer oder zwei Nachlaufphasen aufrechterhalten
werden. Die Spannungsversorgung erfolgt dabei gegebenenfalls
über einen Schalter 18. der auch als elektronischer Schalter
realisiert sein kann. Die Verbraucher 17 können weiterhin
über einen Schalter 19 direkt aus der Batterie 10 versorgt
werden. Sowohl der Schalter 18 als auch der Schalter 19
können beispielsweise als MOSFET-Schaltung ausgebildet sein
und werden vom Steuergerät 12 über Steuerpins P1 und P2
betätigt. Der Schalter 18 kann dabei auch Bestandteil des
Hauptrelais selbst sein oder bei entsprechend vom
Steuergerät 12 ansteuerbarem Hauptrelais 11 auch entfallen.
Der Schalter 19 kann auch Bestandteil eines im Steuergerät
12 enthaltenen Spannungsreglers oder eines Spannungswandlers
sein.
Mit der in der Fig. 1 dargestellten Vorrichtung zur
Spannungsversorgung können die erfindungsgemäßen Verfahren
zur Spannungsversorgung nach dem Abstellen des Motors bzw.
generell einer Brennkraftmaschine in zwei Nachlaufphasen
ablaufen. Dabei stellen sich an verschiedenen Stellen der
Spannungsversorgungsvorrichtung die in Fig. 2 dargestellten
Spannungs- bzw. Stromverläufe U(t) bzw. I(t) ein. Während der
Phase 1 ist der Motor des Fahrzeugs ausgeschaltet. Die
Spannung an Klemme Kl15 ist ausgeschaltet. Ebenso ist das
Hauptrelais sowie die Versorgung für das Steuergerät 12
ausgeschaltet. Es fließt ein Ruhestrom von etwa 0,001 A.
Mit Betätigung des Zündschalters zu Beginn der Phase 2 liegt
an Klemme Kl15 Spannung an. Das Hauptrelais 11 wird mit
einer kurzen Verzögerungszeit tv eingeschaltet, ebenso die
Versorgung des Steuergerätes. Der Steuerpin P1 bleibt
passiv, ebenso der Steuerpin P2. Der von der Batterie
gelieferte Strom I springt auf einen Maximalwert, auf dem er
während der Startphase 2 verbleibt. Während des Motorlaufs
in Phase 3 bleibt sowohl die Spannung an Klemme Kl15 als
auch am Hauptrelais 11 als auch am Steuergerät 12
eingeschaltet. Die Steuerpins P1 und P2 sind jeweils aktiv.
In Phase 3 läuft der Motor. An Klemme Kl15 und am
Hauptrelais liegt Spannung und die Steuergeräteversorgung
ist eingeschaltet. Die Steuerpins P1 und P2 sind zunächst
noch passiv und werden nach der Zeit tp aktiv.
Nach Ausschalten des Motors beginnt mit Phase 4 die erste
Nachlaufphase. Dabei wird die Spannung an Klemme Kl15
ausgeschaltet, die Spannung am Hauptrelais bleibt in dieser
Phase zunächst noch eingeschaltet, ebenso die
Steuergeräteversorgungsspannung. Die Steuerpins P1 und P2
bleiben in aktivem Zustand. Die erste Nachlaufphase dauert
beispielsweise etwa 5 Sekunden diese Zeit ist in Fig. 2 mit
t1 bezeichnet. Während dieser Nachlaufphase beträgt der
Strom ca. 10 Ampere, die erste Nachlaufphase sollte daher um
eine zu starke Entladung der Batterie zu vermeiden, sehr
kurz sein.
In der zweiten Nachlaufphase, die mit Phase 5 bezeichnet
ist, wird der Steuerpin P1 passiv, während Steuerpin P2
weiter aktiv bleibt. Über Steuerpin P2 wird die
Spannungsversorgung für die Verbraucher noch während einer
Zeit t2, die beispielsweise etwa 600 Sekunden dauert,
aufrechterhalten. In dieser zweiten Nachlaufphase 5 wird von
der Batterie 10 ein Strom von ca. 0,2 Ampere geliefert. Die
Spannung an Klemme Kl15 und die Spannung am Hauptrelais ist
abgeschaltet, während die Steuergeräteversorgungsspannung
noch eingeschaltet bleibt.
Nach Beendigung der zweiten Nachlaufphase wird abgeschaltet
und die Spannungen an Klemme KL 15, am Hauptrelais sowie am
Steuergeräteeingang sind in dieser als Phase 6 bezeichneten
Zeit ausgeschaltet. Beide Steuerpins P1 und P2 sind passiv.
Es fließt lediglich der Ruhestrom von ca. 0,001 A.
Sowohl die erste als auch die zweite Nachlaufphase werden
mit Hilfe von Ansteuersignalen des Steuergerätes selbst
beendet. In der ersten Nachlaufphase, bei der die
Spannungsversorgung über das Hauptrelais erfolgt, wird ein
großer Teil der Fahrzeugelektronik, wie beispielsweise das
Getriebesteuergerät sowie andere Steuergeräte, aktiv
bleiben. In dieser Nachlaufzeit fließt im Fahrzeug relativ
viel Strom. Dies würde dazu führen, daß sich die Batterie
zusätzlich entlädt. Diese Nachlaufphase sollte daher recht
kurz gehalten werden und beispielsweise nur 5 Sekunden
betragen. Damit auch Diagnosefunktionen durchgeführt werden
können, die eine längere Zeit benötigen, bis zu 10 Minuten
beispielsweise für die Tank-Leck-Diagnose, wird die zweite
Nachlaufphase aktiviert. In dieser zweiten Nachlaufphase,
die im Anschluß an den bisherigen Nachlauf abläuft, wird das
Hauptrelais abgeschaltet und nur noch die Verbraucher aktiv
gehalten, die für die Diagnosefunktion benötigt werden. Die
Spannungsversorgung erfolgt dann beispielsweise über eine
zusätzliche Verbindung zwischen der Batterie und den
Verbrauchern, die in der zweiten Nachlaufphase mit Spannung
versorgt werden sollen.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist beispielhaft und
grob schematisch dargestellt. Für die Spannungsversorgung
des Steuergerätes 12 sowie für elektronische Verbraucher,
die im Dauerbetriebszustand sind, beispielsweise eine Uhr
20, können zusätzliche dauerhafte Verbindungen zur Batterie
erforderlich sein.
Mit den erfindungsgemäßen Vorrichtungen oder Verfahren ist
es möglich, in einer ersten kurzen Nachlaufzeit, in der ein
hoher Strom fließt, wie bisher einen größeren Teil der
Fahrzeugelektronik sowie verschiedene Steuergeräte aktiv zu
halten und diese nach Ablauf der ersten Nachlaufphase durch
Abschalten des Hauptrelais ebenfalls abzuschalten und in der
zweiten Nachlaufphase mit geringem Stromfluß nur wenige
Komponenten, die einen längeren Nachlauf benötigen, aktiv zu
halten.
Claims (6)
1. Vorrichtung oder Verfahren zur Spannungsversorgung im
Nachlauf, nach dem Abstellen einer Brennkraftmaschine,
bei dem vorgebbare elektrische Verbraucher auch nach dem
Abstellen der Brennkraftmaschine mit Spannung versorgt
werden, wobei während einer ersten Phase nach dem
Abstellen der Brennkraftmaschine die Spannungsversorgung
über erste Mittel erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannungsversorgung während einer zweiten Phase nach
Abstellen der Brennkraftmaschine über zweite Mittel
erfolgt und die ersten und/oder die zweiten Mittel vom
Steuergerät angesteuert werden.
2. Vorrichtung oder Verfahren zur Spannungsversorgung nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Mittel
wenigstens ein Hauptrelais umfassen, dessen Schaltstrecke
vom Steuergerät der Brennkraftmaschine unter
Berücksichtigung vorgebbarer Anforderungen geöffnet oder
geschlossen wird.
3. Vorrichtung oder Verfahren zur Spannungsversorgung nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweiten Mittel wenigstens einen Schalter umfassen, der
vom Steuergerät abhängig von vorgebbaren Bedingungen
betätigt wird.
4. Vorrichtung oder Verfahren zur Spannungsversorgung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß während einer ersten Nachlaufphase
ein wesentlich höherer Strom geliefert wird als während
einer zweiten Nachlaufphase, und die zweite Nachlaufphase
bedeutend länger dauert als die erste Nachlaufphase.
5. Vorrichtung oder Verfahren zur Spannungsversorgung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der oder die Schalter wenigstens
einen MOSFET aufweisen.
6. Vorrichtung oder Verfahren zur Spannungsversorgung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuergerät die Dauer der beiden
Nachlaufphasen bestimmt und über Steuerpins P1 und P2 die
erforderlichen Ansteuersignale abgibt.
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2001
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