DE10062044A1 - Ionensensitiver Halbleitersensor - Google Patents
Ionensensitiver HalbleitersensorInfo
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Abstract
Ein Flüssigkeitssensor bzw. ionensensitiver Halbleitersensor ist aus einer Folge von Schichten (1, 4, 5, 7, 8) aufgebaut, die in Form eines Feldeffekttransistors ausgebildet sind. Ein Source-Anschluss (2) und ein Drain-Anschluss (3) des Feldeffekttransistors sind durch die Schichtfolge miteinander gekoppelt. Die Schichtfolge umfasst eine Heterostruktur aus Gruppe-III-Nitriden, die als HEMT-Struktur bzw. High Electron Mobility Transistor-Struktur ausgebildet ist. Während des Betriebes wird die elektrische Leitfähigkeit der Schichtfolge bestimmt. Die oberste Schicht (1) der Schichtfolge tritt bei der Messung entweder in direkten Kontakt mit dem zu messenden Medium oder über eine weitere funktionale Schicht, die bestimmte Ionen selektiert. Durch piezoelektrische Eigenschaften der Schichtfolge ist eine Fernabfrage mittels Interdigitalstrukturen und Oberflächenwellen möglich.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen ionensensitiven Halbleitersensor ge
mäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Der ionensensitive Halbleitersen
sor ist insbesondere zur Detektion von Medien mit verschiedener Polarität und
mit verschiedenem pH-Wert geeignet.
Halbleitersensoren, die in der Art von Feldeffekttransistoren aufgebaut sind,
werden beispielsweise zur Messung bzw. Detektion in Flüssigkeiten einge
setzt, um bestimmte Anteile oder Eigenschaften der Flüssigkeit bzw. des Me
diums zu bestimmen. Beispielsweise ist es für die Wartung von Kraftfahrzeu
gen oder auch Luftfahrzeugen immer wieder notwendig, den Zustand flüssiger
Betriebsmittel, wie z. B. Hydraulik- bzw. Motoröl, zu bestimmen. Bei derartigen
Betriebsmitteln, zu denen insbesondere auch Bremsflüssigkeiten gehören,
muss in bestimmten Intervallen die Qualität und Funktionsfähigkeit überprüft
werden.
Halbleitersensoren können beispielsweise eingesetzt werden, um Defekte in
Zuleitungen oder Flüssigkeitsbehältern zu detektieren sowie durch in-situ-
Messungen eine ständige oder intervallgeregelte Überwachung in der Art ei
nes Online-Monitorings oder eines Service-on-Demand der Betriebsmittel zu
gewährleisten.
Im Stand der Technik sind unterschiedliche Arten von Feldeffekttransistoren
bekannt, die als Sensoren eingesetzt werden. In dem Artikel "A Generalized
Theory of an Elektrolyte-Insulator-Semiconductor Field-Effect Transistor",
Clifford D. Fung, et. al., IEEE Transactions on Electron Devices, Vol. ED-33,
No. 1 January 1986, wird beispielsweise ein EISFET als pH-Sensor verwendet,
wobei die physikalischen Grundlagen beschrieben werden.
Der Artikel von P. Bergfeld, The Impact of MOSFET-Based Sensors, Third In
ternational Conference on Solid-State Sensors and Actuators, June 11-14,
1985, beschreibt die Arbeitsweise von MOS-Feldeffekttransistoren unter
schiedlicher Bauart zur Messung von physikalischen und chemischen Para
metern.
Fig. 2 zeigt als Beispiel einen bekannten, aus Silizium prozessierten Sensor, der
als pH-sensitiver Feldeffekttransistor aufgebaut ist. Es handelt sich dabei um
einen ISFET (Ion Sensitive Field Effect Transistor). Diese Art von Sensoren de
tektiert die Säurestärke von Flüssigkeiten über die Wechselwirkung von Proto
nen der Flüssigkeit mit der auf die Gate-Fläche aufgebrachten isolierenden
Schicht, wie z. B. SiO2, Si3N4, usw. Derartige Sensoren werden resistiv oder ka
pazitiv ausgelesen. Auf einem Grundkörper 100 aus p-Silizium ist ein Source-
Anschluss 101 und ein Drain-Anschluss 102 aufgebracht. Zwischen dem Sour
ce-Anschluss 101 und dem Drain-Anschluss 102 befindet sich eine isolierende
Gate-Schicht 103. Jeweils unter den Source- und Drain-Anschlüssen 101 bzw.
102 befinden sich Bereiche 104 von n+-Si.
Die bekannten Sensoren haben jedoch den Nachteil, dass sie keine Wechsel
wirkungen mit polaren Flüssigkeiten zeigen. Weiterhin sind sie nur bedingt
unter rauhen Umweltbedingungen einsetzbar, was zu einer aufwendigen Auf
bau- und Verbindungstechnik führt. Weiterhin ist mit den bekannten Sensoren
keine Fernabfrage möglich. Hinzu kommt noch, dass die Ströme, die das
Messsignal tragen, im Falle des bekannten ISFET relativ klein und damit
schwierig zu verarbeiten sind. Aufgrund der Materialeigenschaften von Silizi
um kann der ISFET nur bedingt chemisch wie mechanisch belastet werden,
was zu der oben bereits angesprochenen, aufwendigeren Aufbau- und Ver
bindungstechnik führt.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen ionensensititven
Halbleitersensor zu schaffen, der Medien bzw. Flüssigkeiten mit verschiede
nen Dipolmomenten und verschiedenen pH-Werten detektieren und unter
scheiden kann und dabei kostengünstig und robust hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch den ionensensitiven Halbleitersensor gemäß
Patentanspruch 1. Weitere vorteilhafte Merkmale, Aspekte und Details der
Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen.
Der erfindungsgemäße Ionensensitive Halbleitersensor umfasst eine Folge von
Schichten, die in Form eines Feldeffekttransistors ausgebildet sind, wobei je
weils mindestens ein Source-Anschluss und ein Drain-Anschluss des Feldef
fekttransistors durch die Schichtfolge miteinander gekoppelt sind, und mit
Mitteln zur Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit der Schichtfolge, wobei
die Schichtfolge eine Heterostruktur aus Gruppe-III-Nitriden umfasst, die als
HEMT-Struktur (High Electron Mobility Transistor) ausgebildet ist.
Durch die Erfindung ist es möglich, einen polaritäts- und pH-Wert-empfind
lichen Flüssigkeitssensor bzw. Gassensor einfach aufzubauen. Insbesondere
durch die Wahl der Gruppe-III-Nitride als Sensormaterialien zeichnet er sich
auch dadurch aus, dass er Stresseinwirkungen, insbesondere chemischem und
mechanischem Stress, ausgesetzt werden kann. Weiterhin ist eine Signalaus
wertung mittels Fern- bzw. Funkabfrage leicht zu integrieren. Mit dem Sensor
können z. B. Einlagerungen von Wasser in Ölen oder Bremsflüssigkeiten über
die Bestimmung der polaren Anteile der Flüssigkeit festgestellt werden. Eben
so ist in den zu messenden Medien die Säurestärke durch Messung des pH-
Wertes bestimmbar.
Vorteilhafterweise ist die oberste Schicht der Schichtfolge bzw. die Gate-
Oberfläche derart ausgestaltet, dass sie während der Messung in direktem
Kontakt mit dem zu messenden Medium steht. D. h., die Gate-Fläche ist in die
ser besonderen Ausgestaltung der Erfindung weder mit einer isolierenden
Schicht bedeckt noch metallisiert.
Bevorzugt hat die Schichtfolge oder mindestens eine Schicht der Schichtfolge
piezoelektrische Eigenschaften. Durch die piezoelektrischen Eigenschaften
des Sensormaterials kann das Messsignal z. B. auch in Form von Oberflächenwellen
ausgelesen werden. Dadurch ist es insbesondere möglich, eine Fern
abfrage zu realisieren.
Der ionensensitive Halbleitersensor kann z. B. einen oder mehrere Oberflä
chenwellenfilter zum Auslesen eines Messsignals umfassen. Beispielsweise ist
zusätzlich eine Antenne zur Übertragung eines Messsignals an eine Auswerte
station und/oder zur drahtlosen Fernabfrage eines Messsignals vorgesehen.
Somit kann der Sensor über die Fernabfrage bedient werden, d. h. es sind kei
nerlei Zuleitungen bzw. Energieversorgungseinheiten direkt am Sensor not
wendig. Beispielsweise kann eine Sender-Empfänger-Einheit, die vorteilhaft
erweise im Megahertz-Bereich arbeitet, in größerer Distanz zum Sensor aufge
stellt werden. Der Sensor wird also in dieser Ausgestaltung der Erfindung di
rekt über Oberflächenwellenfilter ausgelesen.
Vorteilhafterweise ist an einer Grenzfäche zwischen zwei Schichten der
Schichtfolge ein zweidimensionales Elektronengas ausgebildet oder ausbild
bar. Die Schichtfolge kann z. B. ein oder mehrere GaN-Schichten und ein oder
mehrere Al-GaN-Schichten, insbesondere in wechselnder Folge, umfassen.
Bevorzugt umfasst die Schichtfolge AlGaN, sie kann aber auch aus quaternären
Verbindungen der Gruppe-III-Nitride hergestellt bzw. herstellbar sein. D. h.,
die Heterostruktur besteht aus einer abwechselnden Schichtfolge von ver
schiedenen Gruppe-III-Nitriden. Durch Polarisationseffekte entsteht an einer
der Grenzflächen dieser Schichten ein zweidimensionales Elektronengas mit
hoher Ladungsträgerkonzentration und hoher Ladungsträgerbeweglichkeit.
Dadurch sind hohe Kanalströme im Transistor realisierbar, die eine Signalaus
wertung erleichtern.
Insgesamt basiert der Sensor auf einer Heterostruktur aus Gruppe-III-Nitriden,
die als Feldeffekttransistor mit hoher Ladungsträgerdichte und hoher La
dungsträgerkonzentration (HEMT: High Electron Mobility Transistor) aufge
baut ist. Prinzipiell wird dabei über zwei Kontakte, d. h. Source und Drain, auf
der Oberfläche der Struktur eine Spannung angelegt, die zu einem Strom bzw.
Kanalstrom zwischen diesen Kontakten führt. Dieser kann durch Potentialveränderungen
auf der Oberfläche zwischen den Kontakten, d. h. auf der Gate-
Fläche, verändert werden.
Bevorzugt ist die oberste Schicht der Schichtfolge als GaN-Schicht oder als Al
GaN-Schicht ausgebildet. Vorteilhafterweise dient diese oberste Schicht zur
Kontaktierung des zu messenden Mediums. D. h., die bevorzugten Gruppe-III-
Nitride des Sensors gemäß dieser Ausführungsform sind abwechselnde
Schichten von GaN und AlGaN, die in zwei verschiedenen Reihenfolgen, ent
weder N-Face oder Ga-Face, auf einem Substrat aufgewachsen sein können.
Das Substrat kann z. B. aus Saphir, SiC oder (111)-Si hergestellt sein. Die
Schichten können insbesondere epetaktisch mittels MBE-Verfahren bzw. Mo
lecular Beam Epetaxy oder auch MOCVD (Metal Organic Chemical Vapor De
position) aufgewachsen werden.
Vorteilhafterweise umfassen die Source- und Drain-Anschlüsse Schichtfolgen
von Metallen, bevorzugt aus Ti/Al und/oder Ti/Au. Die Schichtfolge kann z. B.
als HEMT-Struktur und/oder als MODFET-Struktur ausgestaltet sein.
Vorteilhafterweise ist eine weitere Nukleationsschicht vorgesehen, die die
Schichtfolge von dem darunter liegenden Substrat trennt.
Bevorzugt ist eine Dichtung zur Trennung der Kontakte von dem zu messen
den Medium vorgesehen. Dadurch sind während der Messung die Kontakte
bzw. Source- und Drain-Anschlüsse nicht der Flüssigkeit ausgesetzt, sondern
durch die Dichtung von der Gate-Fläche getrennt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der ionensensitive Halbleiter
sensor monolithisch aufgebaut.
Der Sensor hat gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eine auf
der Gate-Fläche angeordnete funktionale Schicht zur Unterscheidung ver
schiedener Ionenarten und/oder zur quantitativen Bestimmung von Ionen.
Durch das Aufbringen einer funktionalen Schicht auf die Gate-Fläche ist eine
noch bessere Unterscheidung zwischen verschiedenen Ionensorten, sowie
eine quantitative Bestimmung der Menge dieser Ionen möglich.
Diese Schichtsysteme können z. B. aus so genannten Ionentauschern, wie z. B.
Ceolithen, gefertigt sein, die für bestimmte Ionen selektiv durchlässig sind.
Diese Ionen können beispielsweise Na+, Mg+, Ca++ usw. sein. In diesem Fall
treten nur die durchgelassenen Ionen auf die Gate-Fläche bzw. GaN-Fläche
und lösen dort den Sensoreffekt aus.
Zur verbesserten Messung der Leitfähigkeit oder der pH-Werte von Flüssig
keiten kann beispielsweise eine funktionelle Schicht aus einer leitenden Kera
mik auf der Gate-Fläche aufgebracht sein. Eine derartige leitende Keramik
kann z. B. ein Protonenleiter sein, wie er beispielsweise unter dem Namen
ORMOCER© bekannt ist. D. h., es ist möglich, eine funktionale Schicht aufzu
bringen, die für ionisierte Wasserstoffatome selektiv ist.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1a einen Schnitt durch einen Halbleitersensor gemäß einer bevorzug
ten Ausführungsform der Erfindung in schematischer Darstellung,
der ein Ga-Face HEMT ist;
Fig. 1b einen Schnitt durch einen Halbleitersensor gemäß der vorliegenden
Erfindung gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform in
schematischer Darstellung, der ein N-Face HEMT ist;
Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung eines Silizium ISFET gemäß
dem Stand der Technik;
Fig. 3 ein Beispiel einer Messung, die mit dem erfindungsgemäßen Halb
leitersensor an Aceton durchgeführt wurde;
Fig. 4 ein Beispiel einer Messung, die mit dem erfindungsgemäßen Sensor
nacheinander an Propanol, Aceton und Methanol durchgeführt
wurde;
Fig. 5 ein Beispiel einer Messung, die mit dem erfindungsgemäßen Sensor
in Flüssigkeiten mit unterschiedlichem pH-Wert durchgeführt wur
de;
Fig. 6a einen erfindungsgemäßen Halbleitersensor gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform, der ein Oberflächenwellen-Flüs
sigkeitssensor ist;
Fig. 6b einen Halbleitersensor gemäß einer anderen bevorzugten Ausfüh
rungsform, der ebenfalls ein Oberflächenwellen-Flüssigkeitssensor
ist;
Fig. 7 einen erfindungsgemäßen Halbleitersensor mit einer funktionalen
Schicht gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform in einer
schematischen Schnittansicht; und
Fig. 8 eine weitere Ausführungsform der Erfindung in schematischer
Schnittdarstellung, wobei beide Polaritäten auf einem Sensor ausge
bildet sind.
Fig. 1a zeigt einen ionensensitiven Halbleitersensor 10 mit einer so genannten
Ga-Face-Struktur. Eine oben gelegene Schicht 1 aus GaN trägt an ihrer Ober
fläche einen Source-Kontakt bzw. -Anschluss 2 und einen Drain-Anschluss 3,
die voneinander beabstandet sind. Unterhalb der oberen GaN-Schicht 1
schließt sich direkt eine AlGaN-Schicht 4 an. Unterhalb der AlGaN Schicht 4
und in direktem Kontakt dazu befindet sich wiederum eine GaN-Schicht S. die
eine untere GaN-Schicht bildet. D. h., die Source- und Drain-Anschlüsse 2
bzw. 3 sind auf einer Folge von Schichten 1, 4 und 5 angeordnet, die eine He
terostruktur aus Gruppe-III-Nitriden umfasst, die als HEMT-Struktur ausgebil
det ist, d. h. als eine Struktur mit einer hohen Elektronenmonbilität.
Zwischen der unteren GaN-Schicht 5 und der darüber liegenden AlGaN-
Schicht 4 befindet sich ein zweidimensionales Elektronengas 6, das durch Pola
risationseffekte an der Grenzfläche dieser beiden Schichten (4, 5) ausgebildet
ist. Im Bereich des zweidimensionalen Elektronengases 6 besteht eine hohe
Ladungsträgerkonzentration und eine hohe Ladungsträgerbeweglichkeit. Da
durch sind besonders hohe Kanalströme in dem Transistor realisierbar, die eine
verbesserte Signalauswertung ermöglichen.
Die Flächenladungsdichte an der Grenzfläche zwischen der unteren GaN-
Schicht 5 und der AlGaN-Schicht 4 ist sehr hoch und beträgt beispielsweise bei
einer Temperatur von 20°C bis zu 1013 cm-2. Die Beweglichkeit der Ladungs
träger kann bei dieser Temperatur beispielsweise bis zu 2000 cm2/Vs betra
gen. Da die Bewegung der Ladungsträger nur entlang der Grenzfläche und
nicht senkrecht dazu möglich ist, spricht man von einem zweidimensionalen
Elektronengas. Dieses zweidimensionale Elektronengas 6 befindet sich sehr
nahe der Oberfläche der Struktur, z. B. in einem Abstand von weniger als 100 nm.
Die obere GaN-Schicht 1 dient zur besseren Kontaktierung des zweidimensio
nalen Elektronengases 6 und trägt die Source- und Drain-Kontakte 2 bzw. 3,
die aus einer Schichtfolge verschiedener Metalle bestehen. Diese Metalle sind
beispielsweise Ti/Al, Ti/Au oder Ähnliches. Die nachfolgenden Schichten aus
AlGaN und GaN führen durch Polarisationssprünge an der Grenzfläche zur
Ausbildung des zweidimensionalen Elektronengases 6.
Unterhalb der unteren GaN-Schicht 5 befindet sich eine für die Ga-Face-
Struktur notwendige Nukleationsschicht 7 aus AlN. Die gesamte Schichtfolge
wird von einem Substrat 8 getragen, wobei für das Substrat 8 verschiedene
Materialien, beispielsweise mit hexagonaler Wurzitstruktur verwendet werden
können, wie z. B. SiC, (111)-Si oder auch Saphir.
Der Halbleitersensor 10 mit seiner hier gezeigten Ga-Face-Struktur entspricht
einem Feldeffekttransistor ohne metallisierter Gate-Fläche, d. h. die Fläche zwi
schen dem Source-Kontakt bzw. Anschluss 2 und dem Drain-Kontakt bzw.
Anschluss 3 ist die blanke Halbleiteroberfläche und nicht eine MOS oder
Shottky-Diode.
Das zweidimensionale Elektronengas 6 wird über den Source-Anschluss 2 und
den Drain-Anschluss 3 kontaktiert und eine angelegte Spannung führt zu ei
nem Kanalstrom, der durch Potentialveränderungen auf der Gate-Fläche be
einflusst werden kann. Diese Potentialveränderung auf der Gate-Fläche, die
durch die Oberfläche der GaN-Schicht 1 gebildet ist, bewirkt den Sensoreffekt.
D. h., durch Kontakt eines zu messenden Mediums, beispielsweise einer Flüs
sigkeit oder eines Gases, mit der Gate-Fläche bzw. mit der Oberfläche der obe
ren GaN-Schicht 1 wird eine Potentialveränderung bewirkt, welche die Aus
gestaltung des zweidimensionalen Elektronengases 6 beeinflusst und somit
einen veränderten Kanalstrom bzw. eine veränderte elektrische Leitfähigkeit
der Schichtfolge bewirkt. Zur Messung des Stromes bzw. der elektrischen
Leitfähigkeit der Schichtfolge, die das zweidimensionale Elektronengas 6 ent
hält, sind geeignete Mittel, beispielsweise in Form von Widerstandsmessgerä
ten oder Strom- bzw. Spannungsmessern, vorgesehen.
Die obere GaN-Schicht 1 dient insgesamt zur besseren Kontaktierung und
kann, je nach den Erfordernissen des Einzelfalls, auch weggelassen werden. In
diesem Fall wird die Gate-Fläche durch die AlGaN-Schicht 4 gebildet.
Fig. 1b zeigt einen Halbleitersensor gemäß einer weiteren bevorzugten Aus
führungsform der Erfindung, ebenfalls in einer schematischen Schnittdarstel
lung. Der Halbleitersensor 20 gemäß Fig. 1b ist als N-Face HEMT ausgebildet.
Die oberste Schicht der Schichtfolge des Halbleitersensors 20, die den Source-
Anschluss 2 und den Drain-Anschluss 3 trägt, wird in diesem Fall durch eine
AlGaN-Schicht 21 gebildet. Unter der oberen AlGaN-Schicht 21 befindet sich
eine GaN-Schicht 22 und darunter wiederum eine AlGaN-Schicht 23, die eine
untere AlGaN-Schicht bildet. Unterhalb der unteren AlGaN-Schicht 23 liegt
eine weitere, untere GaN-Schicht 24. Die verschiedenen Schichten der
Schichtfolge stehen in direktem Kontakt miteinander. Die Schichtfolge ist auf
dem Substrat 8 aufgetragen.
Das Substrat 8 und die Source- und Drain-Anschlüsse 2 bzw. 3 sind, wie oben
unter Bezugnahme auf Fig. 1a beschrieben, ausgestaltet.
Im Fall des N-Face HEMT gemäß Fig. 1b, der den Halbleitersensor 20 bildet,
entsteht zwischen der unteren AlGaN-Schicht 23 und der darüber liegenden
GaN-Schicht 22, d. h. an der Grenzfläche zwischen diesen beiden Schichten,
das zweidimensionale Elektronengas 6, das charakteristisch für die gezeigte
Schichtfolge ist. Die oberste Schicht, d. h. die AlGaN-Schicht 21 dient zur
Kontaktierung des zweidimensionalen Elektronengases 6.
Die Schichtfolge GaN-AlGaN-GaN führt zur Ausbildung des zweidimensiona
len Elektronengases 6 an der Grenzfläche AlGaN-GaN. Das unter der Schicht
folge liegende Substrat 8 aus Saphir ist für epitaktisches Kristallwachstum ver
antwortlich. Der so realisierte HEMT bzw. High Electron Mobility Transistor
kann somit als ionensensitiver Halbleitersensor bzw. als Gas- oder Flüssigkeits
sensor verwendet werden. Die geschaffenen Strukturen können auch als
MODFET bzw. Modulation Doped Field Effect Transistor bezeichnet werden.
Da das zweidimensionale Elektronengas 6 in den Fig. 1a und 1b sehr nahe
an der Oberfläche der Struktur entsteht, führen Potentialveränderungen an der
Grenzfläche zwischen dem zu messenden Medium, beispielsweise einem Flu
id, und dem Halbleiter auch zu einer Veränderung der Polarisationsfelder, die
für die Ladungsträgerkonzentration des zweidimensionalen Elektronengases 6
verantwortlich sind. Dieser Effekt ändert also die Leitfähigkeit des zweidimen
sionalen Elektronengases 6 und kann damit im Kanalstrom zwischen dem
Source-Anschluss 2 und dem Drain-Anschluss 3 nachgewiesen werden. Wäh
rend der Messung sind die Source- und Drain-Anschlüsse 2 bzw. 3 nicht der
Flüssigkeit ausgesetzt, sondern über eine Dichtung, die in den Abbildungen
nicht dargestellt ist, von der Gate-Fläche getrennt.
Fig. 3 zeigt eine Messung mit dem erfindungsgemäßen Halbleitersensor, wo
bei der Kanalstrom, in Abhängigkeit von der Zeit dargestellt ist. In dem hier ge
zeigten Beispiel wurde die Gate-Fläche in bestimmten zeitlichen Abständen mit
Aceton in Verbindung gebracht. Es ist deutlich zu erkennen, dass sich das gemessene
Signal gemäß Fig. 3 zeitlich in eine sehr schnelle und in eine langsa
mere Antwort des Sensors auf den Kontakt der Gate-Fläche mit einer Flüssig
keit, im vorliegenden Fall Aceton, einteilen lässt. Die schnelle Antwort erfolgt
unmittelbar auf den Kontakt der Gate-Fläche mit dem Aceton, wobei der Ka
nalstrom schlagartig von ca. 38 mA auf ca. 12 mA absinkt, wobei hierfür weni
ger als 1 sec benötigt wird. Anschließend erfolgt eine weitere Absenkung auf
ca. 10 mA in einem Zeitraum von ca. 100 sec.
Beim erneuten Kontakt mit Luft steigt der Kanalstrom von ca. 10 mA wiederum
zunächst sehr steil bzw. schlagartig auf ca. 30 mA an und benötigt dann ca.
weitere 200 sec um weiter auf einen Wert von ca. 38 mA anzusteigen. Es ist
deutlich zu erkennen, dass sich eine sehr schnelle Antwort bzw. Fast Response
im Bereich von weniger als 1 sec und anschließend eine langsamere Antwort
bzw. Slow Response im Bereich von mehr als 100-200 sec einstellt.
Der Fast Response bzw. die schnelle Antwort kann dabei auf die schnelle
Wechselwirkung zwischen den Dipolmomenten der Flüssigkeit und der pola
ren Oberfläche des Sensors zurückgeführt werden.
Besonders hoch ist die Änderung des Kanalstromes beim Benetzen einer zuvor
mit Luft in Kontakt stehenden Gate-Fläche mit einer Flüssigkeit (relative Strom
änderung Δl/l~ 50%). Die Langzeitantwort beruht auf dem langsameren La
dungsaustausch der Ionen der Flüssigkeit mit der Halbleiteroberfläche.
Ein ähnliches Diagramm ist in Fig. 4 gezeigt, wobei ebenfalls der Kanalstrom in
Abhängigkeit von der Zeit dargestellt ist. Dabei wurden verschiedene Flüssig
keiten in Kontakt mit der Halbleiteroberfläche bzw. Gate-Fläche gebracht. Die
se Flüssigkeiten waren nacheinander Propanol (a), Aceton (b) und Methanol
(c). Auch hier ist die Unterteilung in schnelle und langsame Antwort des Sen
sors deutlich erkennbar. Je nach Polarität der Flüssigkeit ändert sich der Betrag
des Kanalstromes.
Fig. 5 zeigt das Ergebnis der Messung von Flüssigkeiten verschiedener pH-
Werte. Auch hier ist der Kanalstrom in Abhängigkeit von der Zeit dargestellt.
Der Signalverlauf über einige Minuten ist dabei charakteristisch für verschie
dene Säurestärken. Beide Signalanteile spiegeln die Leitfähigkeitsänderung im
zweidimensionalen Elektronengas 6 (siehe Fig. 1a und 1b) aufgrund der
Wechselwirkung der Halbleiteroberfläche mit verschiedenen Flüssigkeiten
wieder.
In der oben unter Bezugnahme auf die Fig. 1a und 1b beschriebenen Sensor
struktur besteht die sensitive Oberfläche zwischen dem Source-Anschluss 2
und dem Drain-Anschluss 3 aus einer GaN-Cap Layer bzw. GaN-Deckschicht,
die bei der Messung direkt in Kontakt mit der zu messenden Flüssigkeit bzw.
einem Medium steht. Die Wechselwirkung wird zwischen den Dipol-
Momenten bzw. den Ionen in dem Medium und der polaren Oberfläche der
bevorzugten Halbleiter-Heterostruktur GaN/AlGaN hervorgerufen. Das Vor
zeichen der Polarisation der Oberfläche kann je nach Anforderungen der zu
untersuchenden Flüssigkeit durch die Wahl eines als Ga-Face (negativ) oder N-
Face (positiv) prozessierten HEMT's ausgewählt werden.
Die Nukleationsschicht 7 in Fig. 1a dient hauptsächlich zum gezielten Wachs
tum von Ga-Face GaN. Ohne Nukleationsschicht erhält man N-Face GaN.
Die Fig. 6a und 6b zeigen weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfin
dung in schematischer, perspektivischer Darstellung.
Der in Fig. 6a gezeigte Halbleitersensor bzw. Flüssigkeitssensor 30 ist schicht
weise aufgebaut, wie oben unter Bezugnahme auf die Fig. 1a beschrieben. Die
einzelnen, übereinander liegenden Schichten sind mit den selben Bezugszei
chen gekennzeichnet. Das zweidimensionale Elektronengas 6 befindet sich an
der Grenzfläche zwischen der GaN-Schicht 5 und der darüber liegenden Al
GaN-Schicht 4. Der Halbleitersensor 30 hat auf seiner oben gelegenen Ober
fläche 31 bzw. Oberseite eine Interdigital-Struktur 32, die mit einer Antenne 33
gekoppelt ist. In einem Abstand d von der Interdigital-Struktur 32 entfernt be
findet sich eine weitere Interdigital-Struktur 34, die ebenfalls auf der Oberflä
che 31 des Flüssigkeitssensors 30 angeordnet ist und zur Reflexion von Ober
flächenwellen dient.
Im Betrieb wird ein von der Antenne 33 empfangener Funkpuls mittels der In
terdigital-Struktur 32 über den piezoelektrischen Effekt in eine mechanische
Oberflächenwelle verwandelt. Diese breitet sich über eine Laufstrecke, die
durch den Abstand d gegeben ist, auf dem Sensor 30 aus und wird an der
weiteren Interdigital-Struktur 34, die eine Elektrodenstruktur darstellt, reflek
tiert. Belastet man diese Elektroden mit unterschiedlichen Widerständen, wie
sie bei dem oben beschriebenen Sensoreffekt auftreten, so trägt die reflek
tierte Oberflächenwelle die Signalinformation des Sensors in Form einer unter
schiedliche stark gedämpften Welle. An der Interdigital-Struktur 32 bzw. dem
mit der Antenne 33 gekoppelten Interdigital-Transducer wird diese mechani
sche Welle über den inversen piezoelektrischen Effekt in eine elektrische
Spannung U umgewandelt, die über die Antenne 33 einen Funkpuls zum
Empfänger zurücksendet.
D. h., die sensitive Gate-Fläche ist als resistive Last an der Interdigital-Struktur
34 angeschlossen. Der Widerstand dieser Last hängt von den Eigenschaften
der Flüssigkeit auf der Gate-Fläche bzw. Oberfläche 31 ab. Es werden also die
von der Interdigital-Struktur 32 erzeugten Oberflächenwellen an der Interdigi
tal-Struktur 34 reflektiert, wobei der Reflexionsfaktor von der Last an der Inter
digital-Struktur 34 abhängt und somit das reflektierte Signal die Informationen
über die Flüssigkeit trägt.
Abb. 6b zeigt eine weitere mögliche Ausgestaltung eines Halbleiter- bzw.
Flüssigkeitssensors 40, der ähnlich dem in Fig. 6a gezeigten Flüssigkeitssensor
30 aufgebaut ist, jedoch an seiner Oberfläche 31 eine zusätzliche elektrisch
leitende Schicht 41 trägt. Die Schichten und Elemente des Flüssigkeitssensors
40 sind mit den selben Bezugszeichen gekennzeichnet, wie sie auch bei Fig. 6a
verwendet sind. Die elektrisch leitende Schicht 41 befindet sich zwischen der
Interdigital-Struktur 32 und der weiteren Interdigital-Struktur 34. Die sensitive
Gate-Fläche liegt auf der Laufstrecke der Oberflächenwelle zwischen der In
terdigital-Struktur 32 und der Interdigital-Struktur 34. Die Dämpfung der O
berflächenwelle hängt unter anderem auch von der Leitfähigkeit der Gate-
Fläche bzw. Oberfläche 31 ab. Die elektrisch leitende Schicht 41 dämpft die
laufende Welle. Durch den Sensor-Effekt wird die Leitfähigkeit der Gate-
Fläche verändert. Die bereits gedämpfte Welle wird dann an der Interdigital-
Struktur 34 reflektiert, nochmals auf der Gate-Fläche gedämpft und erreicht
dann die Interdigital-Struktur 32.
Das Messsignal wird also direkt auf der Lauffläche der Oberflächenwelle dazu
verwendet, die mechanische Welle zu dämpfen. Wird nun durch den Sensor
effekt die Leitfähigkeit der Laufstrecke verändert, so führt dies auch zur
Dämpfung der Welle, die von der Interdigital-Struktur 34 bzw. dem weiteren
Interdigital-Transducer reflektiert wird und dann über die Antenne 33 abge
strahlt werden kann.
Beide in den Fig. 6a und 6b gezeigten Ausführungsformen des Sensors zeigen
den Vorteil des hier beschriebenen Sensorkonzeptes. Es ist somit möglich, ei
nen monolithischen, fernabfragbaren Sensor aufzubauen, der zur Detektion
von Flüssigkeiten mit verschiedenen Dipol-Momenten oder pH-Werten dient.
Die piezoelektrischen Gruppe-III-Nitride, insbesondere GaN und AlGaN, er
möglichen die Signalverarbeitung mittels Oberflächenwellen, wie sie in den
Fig. 6a und 6b dargestellt ist.
Fig. 7 zeigt noch eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei
dem hier gezeigten Halbleitersensor 50 ist auf dem Substrat 8 eine Ga-Face
oder N-Face-Heterostruktur angeordnet, wie sie oben ausführlich unter Be
zugnahme auf die Fig. 1a und 1b beschrieben wurde. Im oberen Bereich der
Struktur befindet sich das zweidimensionale Elektronengas 6. An der Oberflä
che der Struktur befindet sich der Source-Anschluss 2 und der Drain-
Anschluss 3. Zwischen Source und Drain ist an der Oberfläche eine funktionale
Schicht 51 angeordnet. Die funktionale Schicht 51 auf der Gate-Fläche ist se
lektiv für unterschiedliche Ionen und dient somit zur besseren Unterscheidung
zwischen verschiedenen Ionensorten. Weiterhin ist eine quantitative Bestim
mung der Menge dieser Ionen möglich.
Die funktionale Schicht 51 kann z. B. aus Ionentauschern gefertigt sein, die für
bestimmte Ionen, wie beispielsweise Na+, Mg+, Ca++, usw. selektiv durchläs
sig sind. Als Ionentauscher dienen z. B. Ceolithe. Durch die selektive Durchlässigkeit
treten nur bestimmte Ionen auf die Oberfläche der sensitiven Schicht
folge bzw. auf die GaN-Fläche, um dort den Sensoreffekt auszulösen.
Die funktionale Schicht 51 kann z. B. auch aus einer leitenden Keramik beste
hen bzw. gefertigt sein, die für ionisierte Wasserstoffatome bzw. H+ selektiv
ist. Damit kann die Leitfähigkeit oder der pH-Wert von Flüssigkeiten besser
bestimmt werden. Die leitende Keramik ist somit bevorzugt ein Protonenleiter,
wie z. B. ORMOCER©. Je nach Wahl der Schichtfolge, d. h. als Ga-Face oder N-
Face, kann zudem auch das Vorzeichen der Ladung der zu detektierenden Io
nen festgestellt werden.
In Fig. 8 ist ein weiterer Sensor bzw. Halbleitersensor 60 gezeigt, der eine
Kombination beider Schichtfolgen, d. h. sowohl Ga-Face als auch N-Face, in
einem einzigen Sensor umfasst. D. h., es sind beide Polaritäten auf einem ein
zigen Sensor vorhanden. Auf der Oberfläche der Heterostruktur sind randlich
gelegen zwei Drain-Anschlüsse 61, 62 vorhanden, zwischen denen ein ge
meinsamer Source-Anschluss 63 angeordnet ist. Das zweidimensionale Elekt
ronengas 6 befindet sich, wie oben beschrieben, an einer Grenzfläche inner
halb der Heterostruktur.
Auf der in Fig. 8 linken Seite des Sensors ist eine N-Face-Struktur ausgebildet,
während auf der rechten Seite eine Ga-Face-Struktur ausgebildet ist. Bei der
Ga-Face-Struktur ist zwischen dem Substrat 8 und der Heterostruktur noch
eine zusätzliche Nukleationsschicht 7 angeordnet. Die Herstellung dieses Sen
sors mit der Kombination beider Schichtfolgen erfolgt auf eine Weise, wie sie
z. B. in dem Artikel "Lateral polarity heterostructures by overgrowth of patter
ned AlxGA1-xN nucleation layers", R. Dimitrov et. al., Mat. Res. Soc. Symp. Vol.
622, 2000 Materials Research Society, beschrieben ist.
Der Nachweis von Ionen kann auch auf Gase erweitert werden. Die durch ver
schiedene Arten von Strahlung (UV, γ, usw.) erzeugten ionisierten Gasmole
küle, im einfachsten Fall Luft, können ebenfalls über den beschriebenen Me
chanismus detektiert werden.
Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Eigenschaften und Vorteilen bietet die
vorliegende Erfindung eine Möglichkeit, Menge und Art von Ionen in Flüssig
keiten zu detektieren, d. h. es wird ein Dosimeter geschaffen. Die fernabfrag
baren Komponenten bleiben auch bei den funktionalisierten Gate-Flächen er
halten. Durch die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Halbleitersensors
und durch die erfindungsgemäße Verwendung spezieller Feldeffekttransisto
ren wird ein Sensor zur Detektion von Flüssigkeiten mit verschiedener Polarität
und mit verschiedenem pH-Wert geschaffen, der die Möglichkeit zur Fernab
frage bietet, unter rauhen Bedingungen einsetzbar ist und bei der Herstellung
einen reduzierten Aufwand bzw. eine weniger aufwendige Aufbau- und Ver
bindungstechnik erfordert.
Claims (17)
1. Ionensensitiver Halbleitersensor, mit
einer Folge von Schichten, die in Form eines Feldeffekttransistors aus gebildet sind,
wobei jeweils mindestens ein Source-Anschluss (2) und ein Drain- Anschluss (3) des Feldeffekttransistors durch die Schichtfolge mitein ander gekoppelt sind, und
Mitteln zur Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit der Schichtfol ge,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schichtfolge eine Heterostruktur (1, 4, 5; 21, 22, 23) aus Gruppe-III-Nitriden umfasst, die als HEMT-Struktur ausgebildet ist.
einer Folge von Schichten, die in Form eines Feldeffekttransistors aus gebildet sind,
wobei jeweils mindestens ein Source-Anschluss (2) und ein Drain- Anschluss (3) des Feldeffekttransistors durch die Schichtfolge mitein ander gekoppelt sind, und
Mitteln zur Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit der Schichtfol ge,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schichtfolge eine Heterostruktur (1, 4, 5; 21, 22, 23) aus Gruppe-III-Nitriden umfasst, die als HEMT-Struktur ausgebildet ist.
2. Ionensensitiver Halbleitersensor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die oberste Schicht (1; 21) der Schichtfolge derart
ausgestaltet ist, dass sie während der Messung in direkten Kontakt mit
einem zu messenden Medium gerät.
3. Ionensensitiver Halbleitersensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schichtfolge oder mindestens eine Schicht
der Schichtfolge piezoelektrische Eigenschaften aufweist.
4. Ionensensitiver Halbleitersensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch einen Oberflächenwellenfilter (32,
34) zum Auslesen eines Messsignals.
5. Ionensensitiver Halbleitersensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch eine Antenne (33) zur Übertragung
eines Messsignals an eine Auswertestation und/oder zur drahtlosen
Fernabfrage eines Messsignals.
6. Ionensensitiver Halbleitersensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Grenzfläche zwi
schen zwei Schichten (4, 5; 22, 23) der Schichtfolge ein zweidimensi
onales Elektronengas (6) ausgebildet oder ausbildbar ist.
7. Ionensensitiver Halbleitersensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtfolge ein oder
mehrere GaN-Schichten (1, 5; 22, 24) und/oder ein oder mehrere Al
GaN-Schichten (4; 21, 23) in wechselnder Folge umfaßt.
8. Ionensensitiver Halbleitersensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtfolge (1, 4, 5;
21, 22, 23) AlGaN umfasst und/oder aus quaternären Verbindungen
der Gruppe-III-Nitride hergestellt ist.
9. Ionensensitiver Halbleitersensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die oberste Schicht (1; 21)
als GaN-Schicht oder als AlGaN-Schicht ausgebildet ist.
10. Ionensensitiver Halbleitersensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch ein Substrat (8), auf dem die
Schichtfolge aufgebracht ist, wobei das Substrat (8) bevorzugt aus Sa
phir, SiC oder (111)-Si gefertigt ist.
11. Ionensensitiver Halbleitersensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Source- und Drain-
Anschlüsse (2, 3) Schichten oder Schichtfolgen von Metallen umfas
sen, bevorzugt Ti/Al und/oder Ti/Au.
12. Ionensensitiver Halbleitersensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtfolge als HEMT-
Struktur und/oder MODFET-Struktur ausgestaltet ist.
13. Ionensensitiver Halbleitersensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch eine Nukleationsschicht (7), die die
Schichtfolge (1, 4, 5) von dem darunterliegenden Substrat (8) trennt.
14. Ionensensitiver Halbleitersensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch eine Dichtung zur Trennung der
Kontakte (2, 3) von dem zu messenden Medium.
15. Ionensensitiver Halbleitersensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er monolithisch aufgebaut
ist.
16. Ionensensitiver Halbleitersensor nach einem der vorhergehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch eine auf der Gate-Fläche (31) des
Feldeffekttransistors angeordnete funktionale Schicht (51) zur Unter
scheidung verschiedener Ionenarten und/oder zur quantitativen Be
stimmung von Ionen.
17. Ionensensitiver Halbleitersensor nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, dass die funktionale Schicht (51) aus Ionentauschern,
insbesondere Zeolithen, gefertigt ist, die nur für bestimmte Ionen se
lektiv durchlässig sind, und/oder aus einer leitenden Keramik gefertigt
ist, die für ionisierte Wasserstoffatome selektiv ist.
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Effective date: 20120703 |