DE10059054A1 - Lernsystem und Verfahren zur Steuerung eines Lernsystems - Google Patents
Lernsystem und Verfahren zur Steuerung eines LernsystemsInfo
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Abstract
Ein sehr individuelles Lernsystem bzw. Verfahren zur Steuerung eines Lernsystems kann erreicht werden, wenn einem Schüler ein Projektangebot, dessen Umfang von einer in einem Kategoriespeicher abgelegten Leistungsbewertung und von einer jeweils durchgeführten Unterrichtseinheit abhängt, zur Verfügung gestellt wird, wobei das Projektangebot aus einem Vorrat an Projekten, die in einem entsprechenden Speicher abgelegt sind, schöpft.
Description
Die Erfindung betrifft ein Lernsystem sowie ein Verfahren zur Steuerung
eines Lernsystems, bei welchem einem Schüler zumindest ein Projekt aus
einem Projektspeicher aufgrund einer durchgeführten Unterrichtseinheit,
die in einem Speicher abgelegt ist, zur Verfügung gestellt wird.
Derartige Lernsysteme sind beispielsweise aus der EP 0 710 942 Pl be
kannt, wobei jeweils einem Schüler eine bestimmte Lernfolge im Rahmen
einer Unterrichtseinheit als Folge verschiedener Projekte vorgegeben
wird. In vorliegendem Zusammenhang beschreibt der Begriff "Projekt"
einen Lernschritt bzw. eine kleinste Lerneinheit, mit welchem einem
Schüler eine bestimmte Menge Wissen unter Durchführung einer Lern
kontrolle vermittelt wird bzw. vermittelt werden soll. Eine Unterrichts
einheit hingegen besteht aus einer Folge von bestimmten Projekten bzw.
Lernschritten, die den Schüler zielorientiert auf eine Prüfung vorbereitet.
Hierbei ist die Projektfolge konform zu einen jeweiligen Lehrplan bzw.
Rahmenlehrplan, der der entsprechenden Prüfung zugrunde liegt, ausge
wählt.
Da die Schüler generell unterschiedliche Wissensgrade und ein unter
schiedliches Lernverhalten aufweisen, erweist sich ein derartiges Lernsys
tem als verhältnismäßig starr, da jeder Schüler, der eine bestimmte Un
terrichtseinheit durchführen möchte, genau die dort vorgegebenen Pro
jektschritte nacheinander durchführen muss.
Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, ein gattungsgemäßes Lernsystem
bzw. ein gattungsgemäßes Verfahren zur Steuerung eines Lernsystems
derart auszugestalten, bei welchem auf das individuelle Lernverhalten und
auf das individuelle Wissen des Schülers möglichst flexibel eingegangen
werden kann und welches dem Schüler eine höchstmögliche Motivation
vermittelt wird.
Als Lösung schlägt die Erfindung einerseits ein Lernsystem vor, bei wel
chem ein Schüler zumindest ein Projekt aus einem Projektspeicher und
einer durchgeführten Unterrichtseinheit, die in einem Speicher abgelegt
ist, zur Verfügung gestellt wird, und welches sich durch einen Kategorie
speicher mit einer Leistungsbewertung des Schülers kennzeichnet, der
derart mit dem Speicher für die durchgeführte Unterrichtseinheit und dem
Projektspeicher wirkverbunden ist, dass dem Schüler ein Projektangebot,
dessen Umfang von der Kategorie und der durchgeführten Unterrichtsein
heit abhängt, zur Verfügung gestellt wird.
Dementsprechend schlägt die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung ei
nes Lernsystems vor, bei welchem einem Schüler zumindestens ein Pro
jekt aus einem Projektspeicher aufgrund einer durchgeführten Unter
richtseinheit, die in einem Speicher abgelegt ist, zur Verfügung gestellt
wird und welches sich dadurch kennzeichnet, dass dem Schüler ein Pro
jektangebot, dessen Umfang von einer in einem Kategoriespeicher abge
legten Leistungsbewertung und von der durchgeführten Unterrichtseinheit
abhängt, zur Verfügung gestellt wird.
Anders als bei bekannten Lernsystemen besteht bei dem erfindungsgemä
ßen Lernsystem somit die Möglichkeit, dass einem Schüler im Rahmen
der von ihm durchgeführten Unterrichtseinheit zu einem bestimmten Zeit
punkt mehr als nur ein Projekt angeboten wird. Hierbei hängen die ange
botenen Projekte naturgemäß mit der durchgeführten Unterrichtseinheit
zusammen, wobei einem Schüler mit einer hohen Leistungsbewertung ein
entsprechend höheres Projektangebot zur Verfügung gestellt werden
kann.
Der Schüler wird somit in die Lage versetzt, im Rahmen der ihm angebo
tenen Projekte diejenigen zu bearbeiten, die ihn am meisten interessieren.
Dementsprechend ist davon auszugehen, dass der Schüler die von ihm
selbst gewählten Projekte mit einer höheren Motivation bearbeitet, als
wenn ihm lediglich genau ein Projekt zur Bearbeitung zur Verfügung ge
stellt wird.
Bei schwächeren Schülern, die naturgemäß einer engeren Betreuung be
dürfen und bei denen eine zu große Projektauswahl im Zweifel zu einer
Konfusion und nicht zu einer Leistungssteigerung führen würde, ist das
Projektangebot entsprechend kleiner gewählt, wobei - je nach Leistung
und nach durchgeführter Unterrichtseinheit - das Projektangebot auch auf
genau ein Projekt reduziert werden kann.
Vorzugsweise weist das Lernsystem einen Speicher für Unterrichtseinhei
ten und einen Speicher für einen zu befolgenden Lehrplan auf, der gege
benenfalls aus einem Speicher, in welchem eine Vielzahl unterschiedli
cher Lehrpläne abgelegt sind, auswählbar ist. Entsprechend des durchzu
führenden Lehrplans wird nunmehr von dem Lernsystem dem Schüler
eine Unterrichtseinheit bzw. eine Folge von Unterrichtseinheiten als
durchzuführende bzw. durchgeführte Unterrichtseinheit vorgegeben, wo
bei vorzugsweise diese Unterrichtseinheit in einem speziellen Speicher für
die durchgeführte Unterrichtseinheit abgelegt ist.
Je Unterrichtseinheit sind die durchzuführenden Projekte aufgeführt, die
entsprechend in den Projektspeicher abgelegt sind. Vorzugsweise umfasst
die Unterrichtseinheit auch eine Projekthierarchie, in welcher eine bevor
zugte Abarbeitungsreihenfolge festgelegt ist. Darüber hinaus kann die Un
terrichtseinheit feste Zeitpunkte bzw. Projektabschnitte umfassen, nach
denen Lernkontrollen durchzuführen sind.
Dadurch dass aus einem Fundus von Unterrichtseinheiten anhand vorge
gebener Lehrpläne die durchzuführenden bzw. durchgeführten Unter
richtseinheiten festgelegt werden, können für unterschiedliche Lehrpläne
identische Unterrichtseinheiten zur Anwendung kommen, sodass sich der
Gesamtbearbeitungsaufwand zur Betreuung des Lernsystems minimieren
lässt.
Vorzugsweise umfasst das Lernsystem einen Speicher für eine Projekt
kontrolle, sodass ein Projekt bzw. ein Lernschritt hinsichtlich des Errei
chens des Projektziels kontrolliert werden kann. Häufig wird dieses um
gehend am Ende eines erledigten Projekts erfolgen. Insbesondere bei
kleineren Lernschritten kann dieses jedoch auch aufgespart werden, bis
eine bestimmte Zahl an Projekten erledigt ist.
Vorzugsweise umfasst der Speicher für die Projektkontrolle auch die Art
der Kontrolle für ein zu kontrollierendes Projekt. Auf diese Weise ist die
Kontrolle eines bearbeiteten Projektes unabhängig von dem eigentlichen
Projekt nach dessen Bearbeitung in dem Lernsystem abgelegt, sodass das
Gesamtsystem in übersichtlicher Weise eine Trennung zwischen Wissens
vermittlung und Kontrolle vornimmt. Hierbei ist es beispielsweise denk
bar, dass mit Aufruf eines bestimmten Projektes eine zu dem Projekt ge
hörende Kontrolle bereits in dem Projektkontrollspeicher abgelegt wird,
sodass unabhängig von dem weiteren Bearbeiten des Projektes die Kon
trolle nach den mit der Abspeicherung der Kontrolle ebenfalls abgespei
cherten Regel durchgeführt wird.
So ist es möglich, eine Kontrolle durchzuführen, wenn ein bestimmtes
Projekt als erledigt markiert ist. Andererseits können auch als unerledigt
markierte Projekte im Rahmen dieser Kontrolle überprüft werden. Dieses
kann beispielsweise nach Ablauf einer bestimmten Zeit geschehen.
Vorzugsweise umfasst der Speicher für die Projektkontrolle einen Kon
trollzeitpunkt. Wobei die Abspeicherung eines derartigen Kontrollzeit
punktes unabhängig von den übrigen Vorgaben für die Projektkontrolle
vorteilhaft ist. Durch Abspeichern des Kontrollzeitpunkts ist es besonders
einfach, eine Progression des Lernens zu erzwingen. Hierbei werden vor
zugsweise, wenn der Kontrollzeitpunkt erreicht wird, aus dem Projekt
kontrollspeicher sämtliche zu kontrollierende Projekte im Rahmen einer
Gesamtkontrolle kontrolliert.
Vorzugsweise wird der Kontrollzeitpunkt abhängig von der in dem Kate
goriespeicher abgelegten Leistungsbewertung gewählt. Insofern kann bei
besseren Schülern eine Kontrolle in größeren Zeitabständen folgen. Insbe
sondere bei einer derartigen Vorgehensweise ist es von Vorteil, wenn in
dem Projektkontrollspeicher sowohl die zu kontrollierenden Projekte als
auch die Art der Kontrolle abgespeichert ist, sodass die Kontrolle bei Er
reichen des Kontrollzeitpunktes unmittelbar und ohne Weiteres durchge
führt werden kann.
Vorzugsweise wird abhängig von der Projektkontrolle und den hierbei
von dem Schüler erzielten Ergebnis die Kategorie bzw. die Leistungsbe
wertung im Kategoriespeicher verändert. Dieses kann beispielsweise da
durch geschehen, dass bei bestandener Kontrolle die Kategorie um eins
erhöht und bei nicht bestandener Kontrolle die Kategorie um eins ernied
rigt wird. Hierdurch ist es dem Schüler möglich, durch eigene Leistungen
die Zahl der ihm angebotenen Projekte zu erhöhen und sich insbesondere
den Zugang zu ihm noch verwehrten Projekten zu erarbeiten. Es ist davon
anzugehen, dass hierdurch eine Motivationserhöhung bewirkt werden
kann.
Vorzugsweise ist die Leistungsbewertung ständig durch den Schüler ab
rufbar, sodass hierdurch auch eine wirksame Eigenkontrolle ermöglicht
wird.
Vorzugsweise weist das Lernsystem einen Speicher zur Markierung erle
digter Projekte auf. Je nach Projektart, ist es denkbar, dass mit der Pro
jekterledigung auch der vorbeschriebene Projektkontrollspeicher entspre
chend aktualisiert wird, um beispielsweise eine sofortige Projektkontrolle
einzuleiten.
Sind alle bzw. eine vorgeschriebene Anzahl an Projekten als erledigt
markiert, kann eine Prüfung durchgeführt werden. Durch Bestehen der
Prüfung wird dann die jeweilige Unterrichtseinheit beendet. Hierbei kann
in der Unterrichtseinheit vorgesehen sein, dass diese wiederholt wird,
wenn die Prüfung nicht bestanden ist.
Entsprechend der Vielzahl an Projekten, die durch das erfindungsgemäße
Lernsystem verwaltet werden können, ist es durchaus denkbar, dass be
stimmte Projekte parallel zueinander erledigt werden können. So kann ein
bestimmtes Zwischenziel im Rahmen einer Unterrichtseinheit möglicher
weise durch zwei oder mehr verschiedene Projekte erreicht werden. Vor
zugsweise weist das Lernsystem wenigstens einen Marker zur Markie
rung derartig paralleler Projekte auf. Eine derartige Markierung kann ei
nerseits projektabhängig oder andererseits auch unterrichtseinheitsabhän
gig erfolgen. Eine projektabhängige Parallelität ist hierbei unabhängig von
der jeweiligen Unterrichtseinheit, im Rahmen welcher dieses Projekt
durchgeführt wird, während eine unterrichtseinheitsabhängige Parallelität
durch die jeweilige Unterrichtseinheit - und somit auch entsprechend des
vorgegebenen Lehrplans - vorgegangen wird. Auf diese Weise können
auch parallele Projekte als erledigt markiert werden, wenn ein bestimmtes
Projekt als erledigt gilt. Insbesondere ist es auch möglich, derartige paral
lele Projekte im Rahmen der durchgeführten Kontrolle zu kontrollieren.
Insbesondere eine derartige Vorgehensweise ermöglicht es, dass ein Schü
ler in die Lage versetzt wird, mehrere Unterrichtseinheiten parallel
durchzuführen und auf diese Weise mehrere Lehrpläne zu erfüllen, indem
- quasi nebenbei - die notwendigen Projekte für die jeweiligen Unter
richtseinheiten bzw. Lehrpläne erledigt werden. Auf diese Weise ist es
insbesondere für hochbegabte Schüler möglich, gleichzeitig mehrere Ab
schlüsse zu erreichen. Es können auch Mittel vorgesehen sein, die einem
Schüler die Erledigung bestimmter Projekte nahegelegt wird, die noch
zum Erreichen eines Lehrziels im Rahmen eines an sich von ihm nicht
primär bearbeiteten Lernplans benötigt werden, sodass dieser Schüler in
die Lage versetzt wird, auch diesen Abschluss zu erreichen.
Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden
anhand der nachfolgenden Beschreibung anliegender Zeichnung erläutert,
in welcher beispielhaft ein erfindungsgemäßes Lernsystem dargestellt ist.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein Speichersystem für ein erfindungsgemäßes Lernsystem;
Fig. 2 einen Verfahrensablauf für ein erfindungsgemäßes Lernsys
tem und
Fig. 3 mögliche Lernfolgen.
Zentral für das erfindungsgemäße Lernsystem, wie es in der Zeichnung
dargestellt ist, ist ein Projektangebot, welches einem jeweiligen Schüler
zur Verfügung gestellt wird. Dieses Projektangebot wird aus einer Pro
jektmenge, die in einem Projektspeicher abgelegt ist, zusammengestellt.
Grundlage für dieses Zusammenstellung sind insbesondere die durchge
führte Unterrichtseinheit (UE) sowie ein Kategoriespeicher mit einer
Leistungsbewertung des jeweiligen Schülers.
Hierbei wird durch die durchgeführte Unterrichtseinheit festgelegt, wel
che Projekte in welcher bevorzugten Reihenfolge abgearbeitet werden sol
len, um eine entsprechende Prüfung zu bestehen. Dementsprechend wer
den notwendige Kontrollen bzw. Prüfungen aufgrund der durchgeführten
Unterrichtseinheit in einem Speicher mit Kontrollen und Prüfungen abge
legt. Je nach durchgeführter Unterrichtseinheit können diesbezüglich auch
feste Zeiträume vorgegeben werden.
Anhand des Inhalts des Kategoriespeichers wird festgelegt, wie viele Pro
jekte der jeweilig durchgeführten Unterrichtseinheit einem Schüler gleich
zeitig zur Verfügung gestellt werden. Diesbezüglich ist der Wert des Ka
tegoriespeichers ein Maß, wieweit ein Schüler von der bevorzugten Rei
henfolge der Projekte abweichen kann bzw. inwieweit ihm die Möglich
keit gegeben wird, auch parallele Projekte statt eines konkret in der
durchgeführten Unterrichtseinheit vorgesehenen Projektes durchzuführen.
Darüber hinaus wird das Projektangebot beeinflusst von jeweils zwei
Speichern, die unerledigte Projekte bzw. erledigte Projekte beinhalten.
Erledigte Projekte werden einem Schüler nicht mehr angeboten, während
unerledigte Projekte nach wie vor von dem Schüler durchgeführt werden
können. Aufgrund der erledigten bzw. unerledigten Projekte wird darüber
hinaus der Speicher mit Kontrollen bzw. Prüfungen aktualisiert, sodass
entsprechende Kontrollen bzw. Prüfungen angesetzt werden können.
Aus dem jeweiligen Projektangebot kann der Schüler ein entsprechendes
Projekt auswählen, wie in Fig. 2 dargestellt. Dieses Projekt wird an
schließend durchgeführt, wobei - je nach konkreter Projektwahl - gege
benenfalls der Speicher mit Projektkontrollen aktualisiert wird. Beispiels
weise kann ein bestimmter Kontrollzeitpunkt festgelegt werden. Ebenso
kann das zu kontrollierte Projekt sowie die Art der Kontrolle - gegebe
nenfalls schon bei der Kontrolle der zu beantwortenden Fragen - abge
speichert werden.
Anschließend wird überwacht, ob das Projekt erledigt wird. Je nach Pro
jekt können hierfür mehrere Arbeitssitzungen von dem Schüler durchzu
führen sein. Insbesondere ist es denkbar, dass der Schüler die Projektbe
arbeitung auch von sich aus unterbricht. Je nach erfolgter Bearbeitung
wird das entsprechende Projekt als erledigt bzw. unerledigt markiert.
Sollte das Projekt erledigt sein, werden gegebenenfalls auch Parellel-
Projekte als erledigt markiert, sodass diese dem Schüler nicht mehr ange
boten werden. Es ist allerdings auch möglich, dass Parallel-Projekte, die
an sich noch nicht bearbeitet bzw. erledigt wurden, als unbearbeitet aber
erledigt markiert werden, sodass der Schüler diese optional noch bearbei
ten kann.
Entsprechend des Erledigungsgrades wird der Speicher hinsichtlich der
Kontrollen nochmals aktualisiert. Anschließend wird der Speicher dahin
gehend überprüft, ob eine Kontrolle durchzuführen ist.
Falls eine Kontrolle durchzuführen ist, wird dieses beispielsweise im
Rahmen eines Tests erledigt. Hierbei wird die durchgeführte Kontrolle
bewertet und entsprechend der Kategoriespeicher der Leistungsbeurtei
lung aktualisiert. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt dieses
durch Addition bzw. Subtraktion eines Zahlenwertes.
Sind alle notwendigen Projekte für eine Unterrichtseinheit erledigt, wird
eine Prüfung durchgeführt, gegebenenfalls kann vorgesehen sein, dass
eine Prüfung nach Ablauf einer bestimmten Zeit erzwungen wird, um eine
gewisse Lernprogression einhalten zu können. Ist die Prüfung bestanden,
so ist die jeweilige Unterrichtseinheit beendet. Ansonsten wird mit der
Unterrichtseinheit noch einmal begonnen.
Anhand des in dem Kategoriespeicher abgelegten Zahlenwertes wird je
weils die Projektauswahl aktualisiert. Der Schüler hat es somit in der
Hand, die Projektauswahl durch gute Leistungen zu vergrößern und somit
zu erreichen, dass er seine Interessen gezielter durch von ihm ausgewähl
te Projekte verfolgen kann. Hierzu kann es vorteilhaft sein, dass dem
Schüler neben dem eigentlichen Projektangebot auch noch artverwandte,
aber nicht angebotene Projekte präsentiert werden, wobei dem Schüler
mitgeteilt wird, welche Kategorie er erreichen muss, um diese Projekte
durchführen zu können. Auch hierin kann eine erhebliche Motivations
steigerung liegen.
Es versteht sich, dass der Kategoriespeicher extern manipuliert werden
kann, beispielsweise durch einen begleitenden Pädagogen. Eine derartige
Manipulation kann insbesondere nach einer Bewertung einer Prüfung er
folgen.
Je nach Leistungsbewertung des Schülers in dem Kategoriespeicher kön
nen sich somit unterschiedliche Projektfolgen ergeben. Da der Kategorie
speicher auch auf die auszuführenden Kontrollen einwirkt, wird durch
diesen auch die Häufigkeit der Kontrollen festgelegt. Entsprechende
Lernverläufe sind beispielhaft in Fig. 3 dargestellt. Hierbei zeigt die
Fig. 3a einen Lernverlauf eines Schülers mit einer sehr niedrigen Leis
tungsbewertung. Dieser wird jeweils Projekt zu Projekt geführt, wobei
jedes Projekt mit einer Kontrolle (dargestellt durch kleine Querstriche)
beendet wird. Ein Schüler der mittleren Kategorie - wie in Fig. 3b dar
gestellt - kann dieselbe Unterrichtseinheit mit lediglich drei Zwischenkon
trollen durchlaufen. Ihm werden zwischen diesen Kontrollen Freiheiten in
der Projektwahl gelassen, sodass - je nach den individuellen Interessen
des Schülers - verschiedene Wege zum Erreichen des Unterrichtsziels
führen. Bei hochbegabten Schülern, wie dieses in Fig. 3c dargestellt ist,
finden keine Kontrollen mehr statt. Der Schüler kann innerhalb der ihm
angebotenen Projekte völlig frei wählen, wobei vorzugsweise das Projekt
angebot zu Beginn der Unterrichtseinheit leicht beschränkt wird, um ge
zielt bestimmte Grundlagen zunächst zu vermitteln. Je nach Leistungs
stand und Unterrichtseinheit kann auf eine derartige Beschränkung ver
zichtet werden. Hierbei sind die jeweiligen Projektangebote gestrichelt
dargestellt, während alternative Wege, um eine Unterrichtseinheit zu be
stehen, gestrichen dargestellt sind.
Insbesondere bei einem begabten Schüler mit einem entsprechend großes
Projektangebot können Parallel-Projekte als erledigt markiert werden. Im
Anschluss an einem abgeschlossene Unterrichtseinheit wird überprüft, ob
es parallele Lehrpläne gibt, die ähnliche Projekte zu ihrer Erfüllung benö
tigen. Sollte dieses der Fall sein, kann dem Schüler angeboten werden,
auch diese entsprechende Unterrichtseinheit durchzuführen und eine ent
sprechende Prüfung abzulegen. Gegebenfalls wird der Schüler auf noch
fehlende Projekte hingewiesen.
Claims (12)
1. Lernsystem, bei welchem einem Schüler zumindest ein Projekt aus
einem Projektspeicher aufgrund einer durchgeführten Unterrichts
einheit, die in einem Speicher abgelegt ist, zur Verfügung gestellt
wird, gekennzeichnet durch einen Kategoriespeicher mit einer
Leistungsbewertung des Schülers, der derart mit dem Speicher für
die durchgeführte Unterrichtseinheit und dem Projektspeicher
wirkverbunden ist, dass dem Schüler ein Projektangebot, dessen
Umfang von der Kategorie und der durchgeführten Unterrichtsein
heit abhängt, zur Verfügung gestellt wird.
2. Verfahren zur Steuerung eines Lernsystems, bei welchem einem
Schüler zumindest ein Projekt aus einem Projektspeicher aufgrund
einer durchgeführten Unterrichtseinheit, die in einem Speicher ab
gelegt ist, zur Verfügung gestellt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass dem Schüler ein Projektangebot, dessen Umfang von einer in
einem Kategoriespeicher abgelegten Leistungsbewertung und von
der durchgeführten Unterrichtseinheit abhängt, zur Verfügung ge
stellt wird.
3. Lernsystem bzw. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeich
net durch einen Speicher für Unterrichtseinheiten und einen Spei
cher für einen zu befolgenden Lehrplan, wobei in dem
Lehrnplanspeicher je Lehrplan eine Unterrichtseinheit bzw. eine
Folge von Unterrichtseinheiten abgelegt ist, von denen eine Unter
richtseinheit in dem Speicher für die aktuell durchgeführte Unter
richtseinheit ablegbar ist.
4. Lernsystem bzw. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ge
kennzeichnet durch einen Speicher für eine Projektkontrolle, in
welchem die bei einer Kontrolle zu kontrollierenden Projekte abge
legt sind.
5. Lernsystem bzw. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Speicher für die Projektkontrolle die Art der
Kontrolle für ein zu kontrollierendes Projekt umfasst.
6. Lernsystem bzw. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ge
kennzeichnet durch einen Speicher für eine Projektkontrolle, in
welchem ein Kontrollzeitpunkt abgelegt ist.
7. Lernsystem bzw. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Kontrollzeitpunkt abhängig von der in dem Kon
trollspeicher abgelegten Leistungsbewertung gewählt wird.
8. Lernsystem bzw. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass abhängig von einer Projektkontrolle
und dem hierbei von dem Schüler erzielten Ergebnis die Kategorie
im Kategoriespeicher verändert wird.
9. Lernsystem bzw. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, ge
kennzeichnet durch einen Speicher zur Markierung erledigter Pro
jekte als "erledigt".
10. Lernsystem bzw. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass eine Prüfung durchgeführt wird, wenn alle Projekte
einer durchgeführten Unterrichtseinheit als "erledigt" markiert
sind.
11. Lernsystem bzw. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
gekennzeichnet durch einen Marker zur Markierung paralleler
Projekte.
12. Lernsystem bzw. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, dass auch parallele Projekte als erledigt markiert
werden, wenn ein Projekt als erledigt markiert wird.
Priority Applications (2)
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Publications (1)
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