DE10058959A1 - Verfahren und Einrichtung zur Ansteurung eines Injektors - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Ansteurung eines InjektorsInfo
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Abstract
Für einen Injektor (8) einer Brennkraftmaschine (1) wird ein Verfahren und eine Einrichtung zur Ansteuerung vorgeschlagen. Hierbei ist jedem Zylinder der Brennkraftmaschine (1) ein Injektor (8) zugeordnet. Die Einrichtung weist eine Spannungsquelle zur Bereitstellung einer Versorgungsspannung, eine Steuerschaltung, bestehend aus Lowside- und einem Highside-Schaltmittel, sowie ein Speichermittel, insbesondere Boost-Kondensator, auf. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Energieinhalt des Speichermittels geregelt wird. Hierdurch wird u. a. der Einfluss von Schwankungen der Versorgungsspannung auf den Injektor (8) verringert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Einrichtung zur Ansteuerung eines Injektors nach
dem Oberbegriff des ersten Anspruchs.
Ein derartiges Verfahren bzw. Einrichtung ist aus der DE 42 37 706 A1 bekannt. Diese
Einrichtung besteht aus einem Hochladungswandler, einem Speichermittel und einer
Steuerschaltung. Die Steuerschaltung wiederum beinhaltet ein Highside-Schaltmittel,
Injektoren und Lowside-Schaltmittel. Jedem Injektor ist ein Lowside-Schaltmittel,
beispielsweise Transistor, zugeordnet. Über die Aktivierung des Lowside-Schaltmittels wird
der entsprechende Injektor aktiviert. Parallel zum Hochladungswandler ist das
Speichermittel zwischen einem positiven und negativen Potential angeordnet. Das positive
Potential wird im weiteren Text als Highside bzw. das negative Potential als Lowside
bezeichnet. Das Speichermittel, dieses ist als Boost-Kondensator ausgeführt, dient zur
Energieversorgung der Injektoren während der Boost-Phase. Bekanntermaßen besteht ein
Schaltzyklus eines Injektors aus der Boost-Phase, einer Anzugsstrom-Phase, einer ersten
Schnell-Löschung, einer Haltestrom-Regelung und einer zweiten Schnell-Löschung.
Bei dieser Einrichtung ist der Hochladungswandler als eine Spule mit einem Schalter
gegen Lowside ausgeführt. Über den Schalter wird gesteuert, ob die Spule Energie
aufnimmt oder abgibt. Der Zustand des Schalters wiederum wird vom Mikro-Controller
gesteuert. Da es sich um eine Steuerung handelt, müssen die Toleranzen in der
Signalkette gering sein. Bekanntermaßen können diese ein unterschiedliches
Öffnungsverhalten des Injektors verursachen. In Konsequenz bewirken sie somit eine
unterschiedliche Einspritzmenge.
Der Erfindung liegt insofern die Aufgabe zu Grunde, die Kontinuität und Sicherheit bei der
Ansteuerung des Injektors zu erhöhen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des ersten Anspruchs gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen dargestellt.
Erfindungsgemäß wird also ein Verfahren und eine Einrichtung vorgeschlagen, bei der das
Ist-Potential des Speichermittels detektiert wird, aus dem Ist-Potential und einem Soll-
Potential eine Potentialabweichung bestimmt wird und mittels des Hochladungswandlers
das Ist-Potential des Speichermittels auf Soll-Potential geregelt wird. Durch die Regelung
mittels des Hochladungswandler wird der Energieinhalt des Speichermittels auf einem
konstanten Niveau gehalten. Mit anderen Worten: Die Boost-Spannung wird permanent
erzeugt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass eine Vor- und Haupteinspritzung sowie
Nacheinspritzung frei darstellbar sind. Für die Praxis bedeutet dies, dass beispielsweise
der Zeitraum ab Ende Voreinspritzung und Beginn Haupteinspritzung frei wählbar ist. Auf
Grund der konstanten Boost-Spannung wird eine gegenseitige Beeinflussung der einzelnen
Einspritzungen reduziert. Eine weitere Verbesserung wird dadurch erzielt, dass mehrere
Steuerschaltungen vorgesehen werden. Konkret kann dies so ausgeführt sein, dass jeder
Zylinderreihe der Brennkraftmaschine eine Steuerschaltung zugeordnet wird.
Zur Erhöhung der Sicherheit sind mehrere Diagnoseblöcke innerhalb der Steuerschaltung
vorgesehen. Über diese werden die elektrischen Kenngrößen der Steuerschaltung
überwacht. Bei nicht plausiblen Kenngrößen der Steuerschaltung, beispielweise
Leitungsunterbrechung oder Kurzschluss gegen Lowside-Potential, wird eine
Betriebsempfehlung für den weiteren Betrieb der Brennkraftmaschine generiert.
In den Zeichnungen ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild
Fig. 2 einen Schaltplan der Einrichtung
Fig. 3 eine Einrichtung mit mehreren Steuerschaltungen
Fig. 4 ein Zeitdiagramm
Fig. 5 einen Programmablaufplan
Fig. 1 zeigt ein reduziertes Systemschaubild einer Brennkraftmaschine mit
Speichereinspritzsystem (Common-Rail), bei welcher das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. Einrichtung verwendet wird. Selbstverständlich ist die Einrichtung bzw. das Verfahren
auch bei anderen Einzeleinspritzsystemen anwendbar. Dargestellt ist eine
Brennkraftmaschine 1 mit Turbolader und Ladeluftkühler 2, ein elektronisches
Motorsteuergerät 11, eine erste Pumpe 4, eine zweite Pumpe 6, einen Hochdruckspeicher
(Rail) 7, daran angeschlossene Injektoren 8 und ein Drosselventil 5. Die erste Pumpe 4
fördert aus einem Kraftstofftank 3 den Kraftstoff via dem Drosselventil 5 zur zweiten
Pumpe 6. Diese wiederum fördert den Kraftstoff unter hohem Druck in den
Hochdruckspeicher 7. Das Druckniveau des Hochdruckspeichers 7 wird über einen Rail-
Drucksensor 10 erfasst. Aus dem Hochdruckspeicher 7 zweigen Leitungen mit daran
angeschlossenen Injektoren 8 für jeden Zylinder der Brennkraftmaschine 1 ab.
Das elektronische Motorsteuergerät 11 steuert und regelt den Zustand der
Brennkraftmaschine 1. Dieses weist die üblichen Bestandteile eines
Mikrocomputersystems auf, beispielsweise Mikro-Controller, I/O-Bausteine, Puffer und
Speicherbausteine (EEPROM, RAM). In den Speicherbausteinen sind die für den Betrieb
der Brennkraftmaschine 1 relevanten Betriebsdaten in Kennfeldern/Kennlinien appliziert.
Die in Fig. 1 exemplarisch dargestellten Eingangsgrößen des elektronischen
Motorsteuergeräts 11 sind: Verbrennungs-Höchstdruck pIST(i), der mittels Drucksensoren
9 gemessen wird, Druck pCR des Hochdruckspeichers 7, sowie ein den Leistungswunsch
darstellendes Signal FW. Die weiteren für den Betrieb der Brennkraftmaschine 1
relevanten Eingangsgrößen sind mit dem Bezugszeichen E dargestellt. Als Ausgangsgrößen
des elektronischen Motorsteuergeräts 11 sind die Ansteuersignale für die Injektoren 8,
entsprechend dem Einspritzbeginn SB, einem leistungsbestimmenden Signal ve und das
Ansteuersignal ADV für das Drosselventil 5 dargestellt. Über das Drosselventil 5 wird der
Zulauf zur zweiten Pumpe 6 eingestellt. Das Bezugszeichen A stellt exemplarisch weitere
Ausgangsgrößen dar, beispielsweise die Ansteuerung für ein Display.
In Fig. 2 ist ein Schaltplan der erfindungsgemäßen Einrichtung für eine
Brennkraftmaschine mit vier Zylindern dargestellt. Die Einrichtung besteht aus folgenden
funktionellen Einheiten: Mikro-Controller 12, Hochladungswandler 13, Speichermittel: hier
Boost-Kondensator 14, und Steuerschaltung 23. Die Steuerschaltung 23 wiederum
besteht aus einem Highside-Schaltmittel 15, einem ersten 16, zweiten 21 und dritten
Diagnoseblock 22, mehreren Injektoren 8 (Bezugszeichen 8A bis 8x), Lowside-Schaltmittel
(Bezugszeichen 17 bis 20), einer Freilaufdiode DF und den Dioden D1 bis Dx. Jedem
Injektor 8 ist ein Lowside-Schaltmittel zugeordnet. Üblicherweise ist dieses Lowside-
Schaltmittel als FET-Transistor ausgeführt. Beispielweise über die Aktivierung des Lowside-
Schaltmittels 17, Ansteuersignal S1, entsteht ein Strompfad von der Highside via ersten
Diagnoseblock 16, Highside-Schaltmittel 15, Injektor 8A, Lowside-Schaltmittel 17 und
zweitem Diagnoseblock 21 zur Lowside. Für den weiteren Ablauf des Verfahrens wird auf
die Fig. 4 verwiesen.
Das Highside-Schaltmittel 15 sowie die Lowside-Schaltmittel 17 bis 20 werden vom Mikro-
Controller 12 mit den entsprechenden Signalen H1 bzw. S1 bis Sx aktiviert. Hierzu erhält
der Mikro-Controller 12 folgende Eingangsgrößen: das Signal VCB(IST), welches dem
positivem Potential des Boost-Kondensators 14 entspricht, das Signal VCB(SW),
entsprechend einem Potential-Sollwert, den Stromwert i und das Signal DS2 aus dem
zweiten Diagnoseblock 21, das Diagnose-Signal DS1 vom ersten Diagnoseblock 16, das
Diagnose-Signal DS3 vom dritten Diagnoseblock 22, und weitere Eingangsgrößen E.
Weitere Eingangsgrößen sind beispielsweise die Motordrehzahl und der Ladeluftdruck. Die
Ausgangsgrößen des Mikro-Controllers 12 sind die Ansteuersignale S1 bis Sx, das Signal
H1 für den Highside-Schalter 15, das Signal dVCB, das Signal einer Grenzfrequenz fG und
weitere Ausgangssignale A. Die Signale dVCB und fG werden auf den Hochladungswandler
13 geführt. Der Hochladungswandlers 13 ist an eine Versorgungsspannung Ub,
entsprechend dem Potentialunterschied VHS zu VLS einer Spannungsquelle 24,
angeschlossen. Die Ausgangsgröße des Hochladungswandlers 13 entspricht der am Boost-
Kondensator 14 anliegenden Spannung.
Die Funktion der Anordnung zur Regelung der Boost-Spannung ist folgendermaßen: Das
am Boost-Kondensator 14 anliegende Potential VCB(IST) wird mit dem Potential-Sollwert
VCB(SW) verglichen. Hieraus berechnet sich die Abweichung dVCB. Über den
Spannungswandler 13 wird die Ist- auf die Soll-Spannung geregelt. Der Boost-Kondensator
14 wird somit ständig auf einem vorgegebenen Energiewert gehalten. Während des
gesamten Schaltzyklus der Injektoren 8 wird die Energie aus dem Boost-Kondensator 14
entnommen und die entnommene Energie via Hochladungswandler 13 nachgeliefert.
Hierdurch ergeben sich sehr universelle Einstellmöglichkeiten für die Vor-, Haupt- und
Nacheinspritzung. Durch die Regelung haben Variationen der Versorgungsspannung Ub
nur noch einen geringen Einfluss auf die Steuerschaltung 23. Gegenüber der Einrichtung
gemäß dem Stand der Technik wird die gegenseitige Beeinflussung der einzelnen
Einspritzungen ebenfalls reduziert. Die Einspritzungen sind somit konstanter. In der Praxis
ist der Hochladungswandler 13 maximal so ausgelegt, dass er den gesamten Strom für die
Injektoren 8 bereitstellt.
Der Hochladungs-Wandler 13 kann so dimensioniert werden, dass er als aktives Filter
wirkt. Dessen Grenzfrequenz fG ist veränderlich und wird vom Mikro-Controller 12
vorgegeben. Die Grenzfrequenz fG wiederum wird maßgeblich aus der Motordrehzahl
und/oder der Steuerfrequenz der Injektoren bestimmt. Über dieses Filter wird der
Stromverlauf geglättet. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass leitungsgebundene
elektromagnetische Aussendungen reduziert werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass ein Netzfilter, welches die Welligkeit der Versorgungsspannung Ub reduziert, kleiner
dimensioniert werden kann.
Die in der Steuerschaltung 23 vorgesehenen Diagnoseblöcke besitzen folgende
Funktionalität: Der erste Diagnoseblock 16 dient ausschließlich der Kurzschluss-
Erkennung. Der zweite Diagnoseblock 21 dient zur Strommessung und der Kurzschluss-
Erkennung eines Injektors im Betrieb. Wenn beispielsweise der Anschluss P2 des Injektors
8A auf Lowside-Potential liegt, so wird dies zweifelsfrei mittels des zweiten
Diagnoseblocks 21 erkannt. Über den dritten Diagnoseblock 22 wird die Kurzschluss-
Erkennung der Lowside-Schalter 17 bis 20 sowie eine Schnell-Entstromungs-Erkennung
implementiert. Zusätzlich bietet der dritte Diagnoseblock 22 die Möglichkeit eines Offline-
Tests. In der Initialisierungs-Phase, d. h. nach dem Erwachen des elektronischen
Motorsteuergeräts und vor dem Anlassen der Brennkraftmaschine, kann zweifelsfrei eine
Leitungsunterbrechung bzw. eine Kurzschluss-Erkennung durchgeführt werden. Hieraus
ergibt sich der Vorteil, dass bereits zu einem sehr frühen Stadium eine Fehlerdiagnose vor
Ort durchgeführt werden kann. Durch die Anordnung mehrerer Diagnoseblöcke innerhalb
der Steuerschaltung 23 wird insgesamt also der Vorteil erzielt, dass jeder Zweig der
Steuerschaltung 23 diagnostizierbar ist, d. h. eine genaue Fehleranalyse ist somit möglich.
In Fig. 3 ist eine Einrichtung mit mehreren Steuerschaltungen 23, 23a und 23b
dargestellt. Beispielsweise kann jeder Zylinderreihe (k) eine eigene Steuerschaltung
zugeordnet sein. Da in Fig. 3 drei Steuerschaltungen dargestellt sind, beträgt somit der
Wert der Laufvariablen k ebenfalls den Wert 3. Der Mikro-Controller 12 erhält somit
beispielsweise den Stromwert i(1) der Steuerschaltung 23, den Stromwert i(2) der
Steuerschaltung 23a und den Stromwert i(3) der Steuerschaltung 23b. Entsprechendes gilt
für die weiteren Eingangsgrößen des Mikro-Controllers 12. Für die Ausgangsgrößen H1(k)
und S1(k) bis Sx(k) gilt dies entsprechend. Beispielsweise wird über das Ansteuersignal
S1(1) also das erste Lowside-Schaltmittel 17 der Steuerschaltung 23 angesteuert. Für die
Funktionalität gilt das zu Fig. 2 Gesagte. Über die Anordnung mehrerer
Steuerschaltungen lässt sich der Vorteil erzielen, dass mehrere Injektoren gleichzeitig
angesteuert werden können. Eine gegenseitige Beeinflussung der Injektoren ist jedoch
durch diese Anordnung weitestgehend ausgeschlossen.
In Fig. 4 ist der zeitliche Ablauf des Verfahrens dargestellt. Die Fig. 4 besteht aus den
Teilfiguren 4A bis 4D. Hierbei zeigen jeweils über der Zeit: Fig. 4A den Spannungsverlauf
VCB am Boost-Kondensator 14, Fig. 4B den Strom i durch einen Injektor 8, Fig. 4C das
Ansteuersignal H1 für den Highside-Schalter 15 und Fig. 4D das Ansteuersignal S. hier
beispielsweise S1 für den Lowside-Schalter 17. In Fig. 4A ist als durchgezogene Linie das
Ist-Potential VCB(IST) und als punktierte Linie das Soll-Potential VCB(SW) dargestellt. Der
Potential-Unterschied VCB(SW) zu VCB(IST) entspricht der Regelabweichung dVCB, also
dem Eingangssignal des Hochladungswandlers 13. Als Regelabweichung dVCB bzw.
Regelbereich kann beispielsweise 1 V bei einem Sollwert VCB(SW) von 45 V zugelassen
werden.
Der Schaltzyklus eines Injektors 8 setzt sich wie folgt zusammen: Boost-Phase (t1/t2),
Anzugsstrom-Phase (t2/t3), erste Schnell-Löschung (t3/t4), Haltestrom-Phase (t4/t5) und
zweite Schnell-Löschung (t5/t6). Zum Zeitpunkt t1 beginnt der Schaltzyklus des Injektors
8, indem der Highside-Schalter 15 und der Lowside-Schalter 17 aktiviert werden. In den
beiden Fig. 4C und 4D ist dies als Änderung des Signalverlaufs von 0 nach 1
dargestellt. Hierdurch entsteht ein Strompfad von der Highside via ersten Diagnoseblock
16, Highside-Schalter 15, Injektor 8A, Lowside-Schalter 17 und zweiten Diagnoseblock 21
zur Lowside. Nach der Aktivierung beginnt sich der Strom i durch den Injektor 8A zu
erhöhen. Die am Boost-Kondensator 14 anliegende Spannung bzw. das Ist-Potential
VCB(IST) verringert sich auf Grund dieser Energieentnahme. Zum Zeitpunkt t2 erreicht der
Stromwert i seinen maximalen Wert. Als Reaktion hierauf wird der Highside-Schalter 15
vom Mikro-Controller 12 deaktiviert. In der darauffolgenden Anzugsstrom-Phase wird der
Stromwert durch den Injektor 8A auf einen Mittelwert iß geregelt, indem der Highside-
Schalter 15 entsprechend aktiviert bzw. deaktiviert wird. In Fig. 4A ist die Energie-
Nachführung durch den Hochladungswandler 13 anhand des Signalverlaufs VCB(IST)
ersichtlich.
Zum Zeitpunkt t3 beginnt die erste Schnell-Löschung. Der Zeitpunkt t3 kann ausgehend
vom Zeitpunkt t1 entweder zeitgesteuert oder winkelgesteuert sein. Während der ersten
Schnell-Löschung (t3/t4) wird das Highside-Schaltmittel 15 deaktiviert. Für den Lowside-
Schalter 17 sind in Fig. 4D zwei Möglichkeiten dargestellt. Als durchgezogene Linie ist
eine Schnellentstromung bzw. als punktierte Linie mit Bezugszeichen D ein Freilauf
vorgesehen. Bei der Schnellentstromung wird die Energie der Spule des Injektors 8A via
der Diode D 1 in den Boost-Kondensator 14 umgelagert. Beim Freilauf wird die Energie der
Spule des Injektors 8A über den Lowside-Schalter 17, zweiter Diagnoseblock 21 auf die
Diode DF geführt. Die Schnellentstromung ist in Fig. 4 B als Kurvenzug mit den Punkten A
und B dargestellt. Der Freilauf ist mit den Punkten A und C bezeichnet. Da während der
Schnellentstromung die Energie in den Boost-Kondensator umgelagert wird, verringert sich
die Regelabweichung dVCB während des Zeitraums t3/t4. Im weiteren Text wird von einer
Schnell-Löschung ausgegangen. Mit Ende der ersten Schnell-Löschung beginnt zum
Zeitpunkt t4 die Haltestrom-Phase. Während dieser wird der Strom durch den Injektor 8A
auf einen Mittelwert iH geregelt. Dies erfolgt indem das Highside-Schaltmittel 15
entsprechend aktiviert/deaktiviert wird. Das Lowside-Schaltmittel 17 bleibt
währenddessen im aktivierten Zustand. Die Modulation des Highside-Schalters, also der
Energie-Entnahme aus dem Boost-Kondensator 14, ist ebenfalls auf dem Signal VCB(IST)
vorhanden, siehe Detail X in Fig. 4A. Die Welligkeit des Signals VCB(IST) wird maßgeblich
bestimmt von der Güte des Hochladungswandlers 13. Eine entscheidende Verbesserung,
also eine Verringerung der Welligkeit von Ub, wird durch ein aktives Filter im
Hochladungswandlers 13 erzielt. Die Grenzfrequenz fG dieses Filters wird vom Mikro-
Controller 12 aus der Motordrehzahl und/oder der Steuerfrequenz des Injektors
bestimmt. Die Überlagerungen auf der Motordrehzahl bzw. die Steuerfrequenz stellen die
Störgrößen dar. Zum Zeitpunkt t5 ist die Haltestrom-Phase beendet und es beginnt die
zweite Schnell-Löschung, indem sowohl das Highside- als auch das Lowside-Schaltmittel
deaktiviert werden. Zum Zeitpunkt t6 ist die Haupteinspritzung beendet. In Fig. 4B ist ein
Zeitpunkt t7 dargestellt. Ab diesem Zeitpunkt lässt sich bereits eine Nacheinspritzung
initialisieren.
In Fig. 5 ist ein stark vereinfachter Programmablauf des Verfahrens dargestellt. Dieser
beginnt beim Schritt S1 mit der Initialisierung. In Schritt S2 wird danach das
Ausgangssignal DS3 des dritten Diagnoseblocks 22 eingelesen. Anschließend wird dieses
Signal auf Plausibilität geprüft, Schritt S3. Über den dritten Diagnoseblock 22 wird die
Kurzschluss-Erkennung der Lowside-Schalter 17 bis 20 sowie eine Schnell-Entstromungs-
Erkennung detektiert. Zusätzlich bietet der dritte Diagnoseblock 22 die Möglichkeit eines
Offline-Tests. In der Initialisierungs-Phase, d. h. nach dem Erwachen des elektronischen
Motorsteuergeräts und vor dem Anlassen der Brennkraftmaschine, kann zweifelsfrei eine
Leitungsunterbrechung bzw. eine Kurzschluss-Erkennung durchgeführt werden. Hieraus
ergibt sich der Vorteil, dass bereits zu einem sehr frühen Stadium eine Fehlerdiagnose vor
Ort durchgeführt werden kann. Wird bei Schritt S3 ein Fehler detektiert, so verzweigt der
Programmablaufplan zum Schritt S13 bei dem eine Betriebsempfehlung für den Bediener
der Brennkraftmaschine generiert wird. Danach ist dieser Zweig des
Programmablaufplanes beendet.
Wird bei Schritt S3 die Fehlerfreiheit der Steuerschaltung detektiert, so wird bei Schritt S4
geprüft, ob die Brennkraftmaschine angelassen ist. Ist dies nicht der Fall, so wird mit
Schritt S5 eine Warteschleife durchlaufen. Wird bei Schritt S4 erkannt, dass die
Brennkraftmaschine bereits angelassen ist, so wird bei Schritt S6 die weiteren
Diagnosefunktionen aktiviert. Bei Schritt S7 werden die Diagnosefunktionen, entsprechend
den Eingangssignale DS1 bis DS3, auf Fehler geprüft. Wird ein Fehler bei Schritt S7
festgestellt, so verzweigt der Programmablaufplan zum Schritt S13. Wird die Fehlerfreiheit
festgestellt, so wird im Schritt S8 das Ist-Potential VCB(IST) und Soll-Potential VCB(SW)
eingelesen. Aus diesen beiden Größen wird sodann die Abweichung dVCB im Schritt S9
berechnet. Bei Schritt S10 wird das Ist-Potential auf das Soll-Potential geregelt, d. h. dVCB
wird gegen Null geregelt. Danach wird im Schritt S11 aus den Störgrößen Motordrehzahl
und/oder Steuerfrequenz des Injektors eine Grenzfrequenz fG bestimmt. Über diese
Grenzfrequenz wird ein aktives Filter des Hochladungswandlers 13 gesteuert. Bei Schritt
S12 wird geprüft ob ein Ende-Kriterium vorliegt. Ist dies nicht der Fall, so verzweigt der
Programmablaufplan zum Punkt A und beginnt mit dem Schritt S4 wieder. Bei Vorliegen
eines Ende-Kriteriums ist der Programmablaufplan beendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. Einrichtung bietet gegenüber dem Stand der
Technik folgende Vorteile:
- a) die Einspritzung ist präziser ausführbar,
- b) die Antwortzeit des Injektors, also die Zeit zwischen Bestromung und Ankeraufprall, wird verkürzt,
- c) bei demselben Injektor ist eine Vor-, Haupt- und Nacheinspritzung darstellbar,
- d) die Totzeiten/Winkel zwischen Vor-, Haupt- und Nacheinspritzung sind verkürzt,
- e) die Zeiten für die erste und zweite Schnellentstromung sind kürzer und konstanter und
- f) eine Eingangsfilterspule kann kleiner dimensioniert werden.
1
Brennkraftmaschine
2
Turbolader
3
Kraftstofftank
4
erste Pumpe
5
Drosselventil
6
zweite Pumpe
7
Hochdruckspeicher (Rail)
8
Injektor
9
Drucksensor
10
Rail-Drucksensor
11
Elektronisches Motorsteuergerät
12
Mikro-Controller
13
Hochladungswandler
14
Speichermittel, Boost-Kondensator
15
Highside-Schaltmittel
16
erster Diagnoseblock
17
erstes Lowside-Schaltmittel
18
zweites Lowside-Schaltmittel
19
drittes Lowside-Schaltmittel
20
x-tes Lowside-Schaltmittel
21
zweiter Diagnoseblock
22
dritter Diagnoseblock
23
Steuerschaltung
24
Spannungsquelle
Claims (11)
1. Verfahren und Einrichtung zur Ansteuerung eines Injektors (8) einer
Brennkraftmaschine (1), mit einer Spannungsquelle (24), mittels der eine
Versorgungsspannung (Ub) entsprechend dem Potentialunterschied zwischen einem
Highside-(VHS) und einem Lowside-Potential (VLS) bereitgestellt wird, mit einem
Speichermittel (14), insbesondere Boost-Kondensator, mittels dem elektrische Energie zur
Beaufschlagung des Injektors (8) gespeichert wird, mit einem Hochladungswandler (13),
mittels dem das Speichermittel (14) aufgeladen wird und mit einer Steuerschaltung (23),
mittels der ein Schaltzustand des Injektors (8) bestimmt wird, dadurch
gekennzeichnet, dass ein Ist-Potential (VCB(IST)) des Speichermittels (14)
detektiert wird, aus dem Ist-Potential (VCB(IST)) und einem Soll-Potential (VCB(SW))
eine Potentialabweichung (dVCB) bestimmt wird und mittels des Hochladungswandlers
(13) das Ist-Potential (VCB(IST)) des Speichermittels (14) auf das Soll-Potential (VCB(SW))
geregelt wird.
2. Verfahren und Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Hochladungswandler (13) ein aktives Filter aufweist, dessen Grenzfrequenz (fG) in
Abhängigkeit von Störgrößen (SG) verändert wird. (fG = f(SG)).
3. Verfahren und Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Störgrößen (SG) maßgeblich aus einer Motordrehzahl (nMOT) und/oder einer
Steuerfrequenz (fT) des Injektors (8) bestimmt wird (SG = f(nMOT); SG = f(fT); SG = f(nMOT,
fT)).
4. Verfahren und Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerschaltung (23) einen ersten Diagnoseblock (16) aufweist, mittels dem die
Steuerschaltung (23) überwacht wird.
5. Verfahren und Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Diagnoseblock (16) im Strompfad zwischen dem Highside-Potential (VHS)
und einem Highside-Schalter (15) angeordnet wird.
6. Verfahren und Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich ein zweiter Diagnoseblock (21) zwischen Lowside-Schaltmitteln (17 bis 20)
und dem Lowside-Potential (VLS) angeordnet wird.
7. Verfahren und Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich ein dritter Diagnoseblock (22) vorgesehen wird, mittels dem die Potentiale
der Lowside-Schaltmittel (17 bis 20) überwacht werden.
8. Verfahren und Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des dritten Diagnoseblocks (22) die Potentiale in einer Initialisierungs-Phase
und in einer Schnellentstrom-Phase des Injektors (8) überwacht werden, wobei die
Initialisierungs-Phase mit Erwachen eines elektronischen Motorsteuergeräts (11) beginnt
und mit dem Anlassen der Brennkraftmaschine (1) endet.
9. Verfahren und Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass bei detektierter Fehlfunktion der Steuerschaltung (23) eine
Betriebsempfehlung für den weiteren Betrieb der Brennkraftmaschine (1) generiert wird.
10. Verfahren und Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Ersatzprogramm zur Steuerung der Brennkraftmaschine (1) aktiviert wird.
11. Verfahren und Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Zylinderreihe (k, k = 1, 2. . .) der Brennkraftmaschine (1) eine Steuerschaltung (23,
23a, 23b) zugeordnet wird.
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