DE10057132A1 - Verfahren zum Verbringen einer Vielzahl von Faserenden in eine vorgegebene Position und vorübergehende Fixierung - Google Patents
Verfahren zum Verbringen einer Vielzahl von Faserenden in eine vorgegebene Position und vorübergehende FixierungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbringen und vorläufigen Fixieren einer Vielzahl von Faserenden eines Bündels von Lichtwellenleitern, insbesondere Glas-, Quarz- oder Kunststoffasern in einer Vielzahl von vorgegebenen Positionen, umfassend folgende Schritte: DOLLAR A - die Glas-, Quarz- oder Kunststoffaserenden werden auf eine Fixiereinrichtung mit einem Medium in den vorgegebenen Positionen aufgesetzt; DOLLAR A - die auf dem Medium aufgesetzten Glas-, Quarz- oder Kunststoffaserenden werden auf dem Medium vorläufig fixiert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbringen einer Vielzahl von
Faserenden eines Bündels von Lichtwellenleitern, insbesondere Glas-,
Quarz- oder Kunststoffasern in eine Vielzahl von vorgegebenen Positionen
und deren vorübergehende Fixierung sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines mit einer Steckeinrichtung verbindbaren Glas-, Quarz- oder
Kunststoffaserendes.
Bei Glasfaserkabeln mit einer Vielzahl von Glasfasern war es bisher üblich,
die einzelnen Fasern manuell aufzugreifen und einzeln in eine vorgegebene
Position zu verbringen.
Auf diese Art und Weise konnten beispielsweise Glasfasern
nebeneinanderliegend, in einem eindimensionalen Array angeordnet und mit
einem Stecker eines Glasfaserkabels verbunden werden.
Nachteilig an einem derartigen Prozeß war, daß dieser Prozeß für eine sehr
genaue Positionierung von sehr vielen Glas-, Quarz- oder
Kunststoffaserenden sehr aufwendig ist.
Insbesondere erlaubte es ein derartiges Verfahren nicht, ein
zweidimensionales Glasfaser-Array mit beispielsweise 2 × 2 bis 40 × 40
Glasfasern in einen Stecker zu verbringen, so daß sich ein Glasfaserkabel
mit einer Vielzahl von Glasfasern in einer zweidimensionalen, beispielsweise
quadratischen oder rechteckigen Matrix ergibt. Insbesondere erlauben die
Verfahren gemäß dem Stand der Technik keine sehr genaue Positionierung
im Bereich von wenigen Mikrometern (µm) von sehr vielen Glasfaserenden
mit geringem Abstand.
Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein Verfahren anzugeben, mit dem diese
Nachteile überwunden werden können, insbesondere ein Verfahren
anzugeben, das eine sehr genaue Positionierung in einer zweidimensionalen
Matrix ermöglicht. Insbesondere soll hierdurch eine vereinfachte Punkt-Punkt
Zuordnung zweier Glasfaserenden ermöglicht werden. Desweitern soll das
Verfahren eine weitgehende Automatisierung des Herstellprozesses von
Glasfasern erlauben.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Faserenden auf eine
Fixiereinrichtung mit einem Medium aufgebracht werden, auf der
Fixiereinrichtung mit Hilfe von Positioniermitteln positioniert und an dem
Medium in der vorgegebenen Position vorübergehend fixiert werden.
Vorteil einer derartigen Lösung ist insbesondere, daß die einzelnen Fasern
weitgehend automatisch in sehr nahe beieinander liegende Positionen
verbracht werden können, da bei einem derartigen Verfahren sehr enge
Abstände kein Problem darstellen.
Mit einem derartigen Verfahren lassen sich Glasfaserenden auf < ±2 µm
genau in eine Position verbringen, wobei die einzelne Glasfaser mit Kern,
Cladding und Schutzbeschichtung einen Durchmesser von 20 µm,
insbesondere 100 µm bis 1000 µm, insbesondere 260 µm aufweisen
können. Die gestrippten Glasfaserenden ohne Schutzbeschichtung bestehen
aus Kern und Cladding und können einen Durchmesser im Bereich 50-800 µm
aufweisen:
Vorteilhafter Weise geschieht die vorübergehend Fixierung an dem Medium durch Kleben oder Verschweißen. Kommt das Verschweißen zum Einsatz, so kann vorteilhafter Weise die Energiezufuhr mit Hilfe von energiereicher, bspw. IR-Strahlung, die beispielsweise von einem Laser emittiert wird, erfolgen.
Vorteilhafter Weise geschieht die vorübergehend Fixierung an dem Medium durch Kleben oder Verschweißen. Kommt das Verschweißen zum Einsatz, so kann vorteilhafter Weise die Energiezufuhr mit Hilfe von energiereicher, bspw. IR-Strahlung, die beispielsweise von einem Laser emittiert wird, erfolgen.
Als Positioniermittel kann beispielsweise ein Chip-Bonder oder
handelsübliche Lichtwellenleiter-Positioniereinheiten verwendet werden.
Bevorzugt ist der Abstand der einzelnen auf dem Medium positionierten
Glasfaserenden < 100 µm.
Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Positionierung und
vorübergehenden Fixierung stellt die Erfindung insbesondere auch ein
Verfahren zur Herstellung eines mit einer Steckverbindung verbindbaren
Glasfaserendes, das eine Vielzahl von einzelnen Glasfasern umfaßt, zur
Verfügung.
Erst mit einer derartigen Montagetechnik wird es möglich, ein Glasfaserkabel
mit einem zweidimensionalen Glasfaser-Array mit vertretbarem
Herstellaufwand zur Verfügung zu stellen, das beispielsweise im Bereich der
optischen Datenkommunikation eingesetzt werden kann.
Ein derartiges Verfahren zur Herstellung eines mit einer Steckeinrichtung
verbindbaren Glasfaserendes umfaßt den Schritt des Positionieren und
vorübergehenden Fixierens der einzelnen Glasfasern mit Hilfe des
erfindungsgemäßen Verfahrens sowie deren endgültigen Fixierung. Die
endgültige Fixierung kann beipielsweise durch Ausgießen mit einer
Gießmasse und anschließendem Aushärten erfolgen. Diese endgültige
Fixierung kann dann in einen Stecker integriert werden.
Nach Einführen eines derartigen Endes eines Glasfaserkabels mit Glasfasern
in einer zweidimensionale Matrix in eine Steckeinrichtung ist es vorteilhaft,
wenn die Glasfaserenden der Glasfaser geschliffen und poliert werden, so
daß sich ein in einer Ebene angeordnetes Glasfaser-Array ergibt.
Für eine ausreichend gute Positionierung in einem Glasfaser-Array
angeordneten Glasfaserenden einzelne Glasfaser ohne Schutzbeschichtung
sind, d. h. die Glasfaserenden setzen sich lediglich zusammen aus dem
Glasfaserkern und dem Cladding.
Als Gießmasse werden bevorzugt Kunststoff und Vergußmassen und/oder
ein Kleber eingesetzt.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Ausführungsbeispiele
beschrieben werden. Obwohl die nachfolgenden Ausführungsbeispiele sich
auf Glasfasern beziehen, läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch auf
Quarz- oder Kunststoffasern als Lichtwellenleiter anwenden, ohne daß von
der Erfindung abgewichen wird.
Es zeigen:
Fig. 1 den Aufbau zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Fig. 2 ein mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestelltes
Glasfaserkabel mit einer Vielzahl von Glasfasern, angeordnet in
einer zweidimensionalen Matrix.
Fig. 1 zeigt die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Positionierung und vorübergehende Fixierung einer Vielzahl von
Glasfaserelementen mit Hilfe einer beispielhaften Vorrichtung.
Deutlich zu erkennen sind die Vielzahl von Glasfaserenden 1 des
Glasfaserkabels. Jede einzelne Glasfaser des Glasfaserkabel besteht aus
einem Glasfaserkern, einem sogenannten Cladding bzw. Mantelglas sowie
einer Schutzschicht, die das Cladding bzw. das Mantelglas umgibt.
Zur Positionierung der einzelnen Glasfaserenden der Glasfaser mit Hilfe des
erfindungsgemäßen Verfahrens wurde die Schutzschicht in vorliegendem
Ausführungsbeispiel im Bereich der Faserenden 1 von den einzelnen
Glasfasern entfernt. Die Schutzschicht kann entfernt werden, muß es aber
nicht. Die einzelnen Glasfaserenden 1 werden beispielsweise mit Hilfe eines
Chip-Bonders in vorgegebene Positionen auf das Medium 4 der
Fixiereinrichtung 3 aufgesetzt und auf dem Medium 4 beispielsweise durch
Kleben oder Verschweißen vorübergehend fixiert. Die Positionierung kann
sowohl für jede einzelne Faser getrennt erfolgen oder für mehrere Fasern
gleichzeitig.
Insbesondere das Verschweißen kann durch Zufuhr beispielsweise von
energiereicher Strahlung, insbesondere IR-Strahlung, die von einem Laser
abgegeben werden kann, erfolgen. Der Prozeß wird für jedes einzelne
Glasfaserende 1 bis das gesamte Bündel 5 von Faserenden auf dem
Medium 4 positioniert und vorläufig fixiert ist, wiederholt.
Alternativ zur Verschweißung der Faserenden an dem Hilfsmedium wäre
auch eine Beschichtung mit einem UV-sensiblen Kleber möglich. Die
Aktivierung des Klebers kann durch Einstrahlen von externer UV-Strahlung
oder Einkopplen von Laserlicht über die Lichtwelleneliter erfolgen.
Nachdem die einzelnen Glasfasern in den vorgegebenen Positionen
vorläufig fixiert wurden, werden die in einer geordneten Matrix vorliegenden
Glasfaserenden mittels einer Gießmasse endgültig fixiert. Bevorzugt werden
die Faserenden 1 mit einem Kunststoff/Kleber ausgegossen und
anschließend ausgehärtet. Dadurch wird eine endgültige Fixierung der
Faserenden in der gewünschten Position erreicht.
Anschließend wird das Medium 4, auf dem die Faserenden vorläufig fixiert
wurden, entfernt und das derart hergestellte Kabelende kann auf Maß
geschliffen und poliert werden, so daß man eine in einer Ebene liegende
Faser-Array erhält.
Möchte man ein Glasfaserkabel mit einem Stecker an beiden Enden
herstellen, so werden die Faserbündel wie zuvor beschrieben hergestellt
und beispielsweise an beiden Enden gleichzeitig fixiert.
In Fig. 2 ist beispielhaft ein Glasfaserkabel 100, das nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde, dargestellt. Das
Glasfaserkabel 100 umfaßt eine Vielzahl von Glasfaserenden 1, die in einem
Array angeordnet sind. Die Größe des Array kann beispielsweise 2 × 2 bis
40 × 40 Glasfasern betragen oder auch ein nicht quadratisches
Glasfaserarray mit beipielsweise 16 × 32 Glasfasern sein.. Der Abstand d der
einzelnen Faserkerne zueinander beträgt im vorliegenden
Ausführungsbeispiel 125 µm, die Toleranz in der Ortsabweichung ±2 µm.
Die einzelnen Glasfasern setzen sich zusammen aus einem Glasfaserkern
mit einem Durchmesser im Bereich von 50 µm, einem Cladding, das den
Glasfaserkern umgibt, sowie einem Schutzmantel. Das Glasfaserkabel mit
Schutzmantel weist einen Durchmesser von ungefähr 110 bis 120 µm auf.
Selbstverständlich sind auch Arrays mit anderen Geometrie oder mit
Glasfasern anderer Abmessungen denkbar, ohne daß vom Gedanken der
Erfindung abgewichen wird.
Die Vielzahl von Glasfasern umgibt eine Ummantelung 110.
Als Glasfasermaterial kann Quarz, andere Gläser oder ein Kunststoffmaterial
verwendet werden. Die Glasfaseroberfläche umfaßt eine Acrylat-
Beschichtung. Es können sowohl Multi-Moden wie auch Single-Moden
Fasern verwendet werden.
Ein komplettes Glasfaserkabel ergibt sich dann, wenn auf das Array von
Glasfasern an beiden Enden jeweils ein Stecker aufgesetzt wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es erstmals möglich, ein Glas-,
Quarz- oder Kunststoffaserkabel herzustellen, daß ein mehrdimensionales
Matrix von einzelnen Glas-, Quarz- oder Kunststoffasern, in einer geordneten
Anordnung umfaßt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Verbringen und vorläufigem Fixieren einer Vielzahl von
Faserenden eines Bündels (5) von Lichtwellenleitern, insbesondere
Glas-, Quarz- oder Kunststoffasern in einer Vielzahl von
vorgegebenen Positionen, umfassend folgende Schritte:
- 1. 1.1 die Glas-, Quarz- oder Kunststoffaserenden (1) werden auf eine Fixiereinrichtung (3) mit einem Medium (4) in den vorgegebenen Positionen aufgesetzt
- 2. 1.2 die auf dem Medium (4) aufgesetzten Glas-, Quarz- oder Kunststoffaserenden (1) werden auf dem Medium (4) vorläufig fixiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die vorübergehende Fixierung durch Kleben oder Verschweißen
vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschweißen der Faserenden (1) mit dem Medium (4) mit Hilfe
von Energiezufuhr vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Energiezufuhr mit Hilfe von energiereicher Strahlung eines Lasers
geschieht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß
die Positioniermittel eine Positioniereinrichtung, insbesondere einen
Chip-Bonder, V-Grooves oder andere Greifersysteme umfassen.
6. Verfahren zur Herstellung eines mit einer Steckereinrichtung
verbindbaren Glasfaserendes eines Glasfaserkabels, umfassend eine
Vielzahl von einzelnen Fasern mit folgenden Schritten:
- 1. 6.1 die Faserenden (1) werden an eine vorgegebene Position verbracht und auf einem Medium dort vorübergehend fixiert, wobei die Positionierung sowie die vorübergehende Fixierung mittels eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 vorgenommen wird
- 2. 6.2 die Faserenden werden in der vorgegebenen Position endgültig fixiert.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das endgültige Fixieren durch Ausgießen mit einer Gußmasse und
anschließendes Aushärten erfolgt, wobei das Ausgießen mit einem
Kunststoff und/oder Kleber als Gießmasse erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß
die Faserenden Fasern ohne Schutzbeschichtung sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß
die Faserenden Fasern mit Schutzbeschichtung sind.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß
das Glasfaserende geschliffen und poliert wird, ergebend ein
Glasfaser-Array.
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