DE10055416A1 - Verfahren zum Löschen eines Lichtbogens zwischen zwei Elektroden und mit diesem Verfahren arbeitender Leistungs- oder Lastschalter - Google Patents
Verfahren zum Löschen eines Lichtbogens zwischen zwei Elektroden und mit diesem Verfahren arbeitender Leistungs- oder LastschalterInfo
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Abstract
Zur Löschung von Wechselströmen ist es bekannt, Mittel zum schnellen Löschen des beim Öffnen der Kontakte entstehenden Lichtbogens vorzusehen. Beispielsweise kann dies durch Beblasen mit einem Löschgas erfolgen, das durch die Reaktion des Lichtbogens mit dem Kunststoff des Schaltgerätegehäuses entsteht. Erfindungsgemäß werden Elektroden vorgesehen, auf denen sich der Lichtbogen bewegen kann, wobei das Löschgas durch die Kunststoffreaktion nur im Bereich des Stromnulldurchgangs der Wechselstromhalbwelle entsteht. Bei einem zugehörigen Leistungs- oder Lastschalter sind die Elektroden in geeigneter Weise ringförmig mit einem Spalt ausgebildet, sind Mittel zum magnetischen Antreiben des Lichtbogens vorhanden und schließlich in der Löschkammer an der Stelle des Stromnulldurchgangs geeignete Kunststoffmaterialien zur Löschgasgenerierung vorhanden. Es lassen sich somit Schalter mit gegenüber den bisherigen sogenannten Hartgas-Schaltern höherer Lebensdauer ausbilden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Löschen ei
nes Lichtbogens zwischen zwei Elektroden durch eine Kombina
tion einer durch ein Magnetfeld induzierten Bewegung des
Lichtbogens mit einem Gas freisetzenden Kunststoff. Daneben
bezieht sich die Erfindung auf einen Leistungs- oder Last
schalter, der mit diesem Lichtbogenlöschverfahren arbeitet.
Eine Schlüsselkomponente in der Energieübertragung und -ver
teilung sind Schalter in verschiedenartigen Ausführungen.
Diese Schalter sind - abhängig von den jeweiligen Schaltauf
gaben Leistungsschalter oder Lastschalter. Neben ölarmen
Schaltern, Vakuumschaltern und SF6-Schaltern existieren soge
nannte Hartgasschalter, wobei unter "Hartgas" gasförmige Zer
setzungsprodukte, die bei der Zersetzung eines Kunststoffes
entstehen, verstanden wird. In solchen Hartgasschaltern wer
den durch Wechselwirkung zwischen dem Schaltlichtbogen und
einer Kunststoffoberfläche aus dieser Gase verdampft. Dadurch
entsteht am Ort der Lichtbogenlöschung ein Überdruck. Es bil
det sich bei geeignet gewählter Geometrie eine Strömung aus,
die dem Lichtbogen Energie entzieht und ihn im Stromnull
durchgang zum Erlöschen zwingt.
Durch den Verdampfungsvorgang wird der Kunststoff abgetragen.
In herkömmlichen Hartgasschaltern wird dieser Verdampfungs
vorgang zeitlich nicht gesteuert, das heißt, dass während der
gesamten Stromhalbwelle Gase freigesetzt werden und Kunst
stoff abgetragen wird. Dieses reduziert die Lebensdauer eines
Hartgasschalters drastisch.
Das Vorhandensein von zusätzlich erzeugtem Gas während der
gesamten Stromhalbwelle ist jedoch für den Löschvorgang nicht
erforderlich. Es reicht aus, wenn die Gaserzeugung kurz,
d. h. wenige Millisekunden, vor dem Stromnulldurchgang ein
setzt. Durch eine solche zeitliche Steuerung der Gaserzeugung
lässt sich die Lebensdauer eines Hartgasschalter erheblich
steigern
Um einen Schaltlichtbogen erfolgreich löschen zu können, muss
diesem Energie entzogen werden. Dieser Energieentzug kann un
ter anderem durch eine Beblasung des Lichtbogens mit im Ver
gleich zum Lichtbogenplasma kaltem Gas, durch intensive Wech
selwirkung des Lichtbogens mit einem Feststoff oder durch ei
ne Bewegung des Lichtbogens durch ein kaltes Gas erfolgen.
Die Beblasung besteht aus einer Gasströmung entlang des
Lichtbogens. Ursache für die Strömung ist eine Druckdifferenz
zwischen zwei Volumina, wobei der Lichtbogen in einem dieser
Volumina brennt, günstigstenfalls direkt im Strömungskanal,
der beide Volumina miteinander verbindet. Die erforderliche
Druckdifferenz kann erzeugt werden durch Gaskompression mit
tels eines Kolbensystems (Kompressionsschalter), durch in
stantane Aufheizung eines Volumens durch den Lichtbogen
selbst (Selbstblasschalter oder Autokompressionsschalter)
oder durch intensive Wechselwirkung des Lichtbogens mit einem
gaserzeugenden Kunststoff.
Hierzu existieren eine Vielzahl von Schaltersystemen insbe
sondere Lastschalter in verschiedenen Ausführungsformen: In
etz 1994, S 172 ff ist ein Schubschalter beschrieben, in dem
während des Ausschaltvorganges in einem Löschrohr Luft zur
Beblasung des Lichtbogens komprimiert wird und zusätzlich
aufgrund der Enge des Löschrohres eine starke Wechselwirkung
des Lichtbogens mit der inneren Rohrwand aus gasendem Kunst
stoff erzwungen wird. Durch diese Wechselwirkung wird zusätz
liches Gas freigesetzt und für die Beblasung des Lichtbogens
verwendet. Aus der DE 198 17 444 C1 ist eine Löschkammer be
kannt, in der zusätzlich zu einer Autokompression Gas aus ei
nem Kunststoff erzeugt wird. Ein sogenannter Kipprohrschalter
ist aus der Praxis bekannt. Hierbei wird nach der Kontakttrennung
der Lichtbogen in ein enges Rohr getrieben, in dem
er die Kunststoffwand verdampft. Durch den so entstehenden
Überdruck wird der Lichtbogen durch Beblasen gekühlt und ver
löscht im natürlichen Stromnulldurchgang.
Allen diesen Schaltern gemeinsam ist, dass Gas während der
gesamten Stromhalbwelle erzeugt wird, wodurch der Kunststoff
stark abgetragen und die Lebensdauer dieser Schalter redu
ziert bzw. das Wartungsintervall verkürzt wird. So wird bei
spielsweise die Anzahl der Ausschaltungen ohne Wartung mit 30
angegeben. Vergleichbare SF6-Schalter erreichen mehr als 100
Ausschaltungen, Vakuumschalter über 1000 Ausschaltungen.
Mit Hilfe eines Magnetfeldes gelingt es, den Schaltlichtbogen
in eine Bewegung im umgebenden Gas zu versetzen. Durch diese
Bewegung wird der Lichtbogen intensiv gekühlt und zudem eine
lokale Kontaktbelastung vermieden. Außerdem kann der Lichtbo
gen durch eine entsprechende Wahl der Elektrodengeometrie an
einen bestimmten Ort gelenkt werden.
Schalter, in denen die Löschung auf einem bewegten Lichtbogen
basiert, sind als sogenannte Rotarc-Schalter bekannt und vor
nehmlich in SF6-Löschtechnik ausgeführt. Ein Beispiel hierfür
ist in der EP 0 462 024 B1 angeführt.
Ausgehend vom vorbeschriebenen Stand der Technik ist es Auf
gabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, mit dem in ein
facher Weise eine zeitliche Steuerung der Gaserzeugung zur
Löschung eines Lichtbogens durchgeführt werden kann. Darüber
hinaus soll ein diesbezüglich arbeitender Schalter zum Ein
satz als Leistungs- oder Lastschalter geschaffen werden.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den
Verfahrensschritten gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Das erfin
dungsgemäße Verfahren ist insbesondere geeignet zum Ausschal
ten von Wechselströmen bei Leistungs- oder Lastschaltern. Ein
nach diesem Verfahren arbeitender Schalter ist Gegenstand des
Patentanspruches 6. Weiterbildungen und spezifische Ausfüh
rungsformen derartiger Leistungs- oder Lastschalter sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Lichtbogenlöschverfah
ren bzw. ein Schalter, dessen Lichtbogenlöschung auf einer
Kombination aus dem an sich bekannten Rot-Arc-Verfahren ei
nerseits und einem Hartgas-verfahren andererseits basiert,
bei dem aber nunmehr das Gas gezielt freigesetzt wird. Mit
tels eines senkrecht zum Stromfluss im Lichtbogen wirkenden
Magnetfeldes, das durch mindestens einen Permanentmagneten
oder mindestens eine Spule erzeugt wird, wird der Schalt
lichtbogen in eine Bewegung versetzt. Die Elektroden sind
derart gestaltet, dass sie einen an mindestens einer Stelle
unterbrochenen Ring darstellen. Dieser Ring dient als Bahn
für die Ansatzpunkte des Lichtbogens auf den Elektroden. An
den Unterbrechungsstellen kann die Lichtbogenbahn in das
Zentrum der Elektroden oder in den Außenbereich fortgesetzt
werden. Im Bereich der Unterbrechungsstellen und/oder im Be
reich der Bahnfortsätze bilden Platten aus gasendem Kunst
stoff einen Spalt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung von Ausführungsbei
spielen anhand der Zeichnung. Es zeigen
- - die Fig. 1 bis 4 unterschiedlich ausgebildete ringför mige Elektroden, die für eine Lichtbogenwanderung geeignet sind, in perspektivischer Darstellung,
- - Fig. 5 den prinzipiellen Aufbau einer Löschkammer, welche jeweils zwei der Elektroden einer der Fig. 1 bis 4 auf nimmt, in Draufsicht und Seitenansicht,
- - Fig. 6 ein Schaltgerät mit einer Schaltkammer gemäß Fig. 5, bei dem die Elektroden starr angeordnet sind, in ge schlossenem und geöffnetem Zustand der Kontakte,
- - Fig. 7 ein Schaltgerät zur Aufnahme einer Schaltkammer gemäß Fig. 5, bei dem die Elektroden verschiebbar sind, in geschlossenem und geöffnetem Zustand und
- - Fig. 8 ein Schaltgerät zur Aufnahme einer Löschkammer ge mäß Fig. 5, bei dem die Elektroden starr angeordnet sind und von außen ein verschwenkbares Schaltelement eingreift, in geschlossenem und geöffnetem Zustand.
Es wird nachfolgend zunächst auf den Mechanismus der Lichtbo
genlöschung eingegangen, um anschließend die konkreten Anwen
dungen als Schalter zu beschreiben. Dabei werden die einzel
nen Figuren teilweise gemeinsam beschrieben.
Bei Wechselströmen werden insbesondere im Hochstrombereich
beachtliche Leistungen übertragen. Sofern mechanische Schal
ter verwendet werden, erfolgt die Übertragung im geschlosse
nen Zustand des Schalters über miteinander im elektrischen
Kontakt stehende Elektroden, den sogenannten Kontakten soll
der Strom unterbrochen werden wird die elektrische Verbindung
der Kontakte geöffnet, beispielsweise durch Auseinanderbewe
gen der Kontakte. Es bildet sich dann ein Lichtbogen welcher
in geeigneter Weise gelöscht werden muss. Dies erfolgt entwe
der durch weiteres Auseinanderbewegen der Kontakte, oder aber
durch geeignete Maßnahmen, beispielsweise durch Beblasung des
Lichtbogens mit einem Löschgas. Insbesondere bei Wechselstrom
mit variierender Stromamplitude ist dazu der geeignete Be
reich in der Stromperiode, die zwei Stromhalbwellen umfasst,
zu wählen.
Die Stromhalbwelle kann grob in zwei Bereiche aufgeteilt wer
den. Einen Hochstrombereich, der zeitlich den Zeitpunkt des
Strommaximums umgibt und einen Niedrigstrombereich, der sich
am Beginn und am Ende der Stromhalbwelle befindet. Während
des Hochstrombereiches wirkt auf den Lichtbogen eine so große
Lorentzkraft, dass der Lichtbogen auf der ringförmigen Bahn
in eine schnelle Rotation versetzt wird. Aufgrund seiner
Trägheit vermag der Lichtbogen über die Unterbrechungsstellen
hinweg zu kommutieren und behält seine Kreisbahn bei. Im Be
reich niedrigen Stromes ist auch die Kraft auf den Lichtbogen
und damit die Geschwindigkeit des Lichtbogens gering. Der
Lichtbogen kann nicht mehr über einen Spalt kommutieren. Je
nach geometrischer Auslegung der Elektroden verharrt der
Lichtbogen in der Unterbrechungsstelle (Fall 1) oder er setzt
seine Bahn entlang der Fortsätze der Bahn fort (Fall 2). Auf
diese Weise wird der Ort, an dem sich der Lichtbogen beim
Nulldurchgang des Stromes befindet genau definiert. An diesem
Ort verlöscht der Lichtbogen. Hier werden zum Ermöglichen des
Verlöschens Kunststoffoberflächen angebracht, die auf Grund
der Wechselwirkung mit dem Lichtbogen Gase freisetzen. Dem
Lichtbogen wird Energie sowohl durch die Verdampfung des
Kunststoffs als auch durch die Zerlegung der Gasmoleküle ent
zogen. Es entsteht ein Überdruck und daraus eine Strömung,
die den Lichtbogen löscht.
Da sich der Lichtbogen ausschließlich im Bereich des Strom
nulldurchganges an den Kunststoffoberflächen aufhält, also
nur während dieser kurzen Zeiträume Kunststoff abgetragen
wird, hält der Kunststoff einer deutlich höheren Zahl von
Schaltzyklen stand als bei ungesteuerter Wechselwirkung zwi
schen Kunststoff und Lichtbogen, wie es in den bekannten
Schaltern der Fall ist. Geeignete Kunststoffe sind in der äl
teren. WO 00/22641 A1 zur Anwendung bei Mittelspannungsschal
tern beschrieben, wozu auf die diesbezügliche Offenbarung
verwiesen wird. Dabei sind thermoplastische und/oder du
roplastische Material mit Füllstoffen zur Bildung des Lösch
gases beschrieben, wozu auf die diesbezügliche Offenbarung
verwiesen wird.
Das Vorhandensein von zusätzlich erzeugtem Gas während der
gesamten Stromhalbwelle ist für den Löschvorgang nicht erfor
derlich. Es reicht aus, wenn die Gaserzeugung kurz, d. h. we
nige Millisekunden, vor dem Stromnulldurchgang einsetzt.
Durch eine solche zeitliche Steuerung der Gaserzeugung lässt
sich die Lebensdauer eines Hartgasschalter erheblich steigern.
In dieser Erfindung werden Wege beschrieben, mit denen
sehr kostengünstig die im vorangegangenen Absatz erläuterte
zeitliche Steuerung der Gaserzeugung in Hartgasschaltern er
möglicht wird.
Zur Ausführung von Elektroden, auf denen sich der Lichtbogen
durch ein äußeres transversales Magnetfeld angetrieben be
wegt, ist es von entscheidender Bedeutung, dass sich der
Lichtbogen zum Zeitpunkt des Stromnulldurchganges an einem
vorbestimmten Ort aufhält, der als Löschortbezeichnet wird.
Dies kann dadurch erreicht werden, dass der Lichtbogen in ei
ne Rotation versetzt wird. Die Elektrode muss also eine Rota
tionsbahn bilden.
In Fig. 1 besteht die Rotationsbahn aus einem kreisförmig
ausgestalteten Ring 10, der an mindestens einer Stelle durch
einen Spalt 11 unterbrochen ist, so dass eine Unterbrechungs
stelle definiert ist. Die Unterbrechungsstellen dienen dazu,
dass der Lichtbogen zwar während der Hochstromphase über den
Spalt 11 hinwegkommutieren kann. Im Bereich des niedrigen
Stromes, der beispielsweise kurz vor dem Nulldurchgang vor
herrscht, kann dagegen der Spalt 11 nicht mehr überwunden
werden. Hier können - abhängig von der Elektrodenform - fol
gende Fälle auftreten. Fig. 1 zeigt eine Elektrodenbauform,
bei der der Lichtbogen an der Kommutierungsstelle 11 stehen
bleibt. Es sind keine zusätzlichen Lichtbogenpfade interiert.
Fig. 2 zeigt eine Elektrodenbauform, bei der ein zusätzli
cher Lichtbogenpfad 22 ins Innere des Elektrodenkreisringes
20 geführt ist. Diese Bauform ist dann möglich, wenn sich die
Richtung des Magnetfeldes mit der Polarität des Stromes än
dert. Dann ist nur eine einzige Bewegungsrichtung des Licht
bogens möglich und somit nur ein Lichtbogenpfad in das Innere
der Elektroden notwendig.
Fig. 3 zeigt eine Elektrodenbauform, die verwendet wird,
wenn ein Permanentmagnet den Lichtbogen antreibt. Die Bewegungsrichtung
des Lichtbogens ändert sich bei wechselnder Po
larität des Stromes, so dass zwei Lichtbogenpfade 321, 322 ins
Innere der ringförmigen Elektroden 30 fortgeführt werden müs
sen. Die Kommutierungsstelle 31 ist zusätzlich weiter nach
innen geführt, so dass das Eigenmagnetfeld des Lichtbogens
diesen in Richtung innen bewegt.
Fig. 4 zeigt eine Elektrodenbauform, bei der der Lichtbogen
pfad 41 nach außen fortgesetzt ist.
Bei sämtlichen Elektrodenkonfigurationen sind die Elektroden
in eine Löschkammer integriert, die im folgenden beschrieben
wird: In Fig. 5 ist eine Lösch- bzw. Lichtbogenkammer 50
dargestellt. Die Lichtbogenkammer 50 ist dadurch charakteri
siert, dass sich zwei gleich ausgeformte Elektroden 501, 502
in einem Abstand zueinander angebracht befinden. An den nicht
zueinander gewandten Stirnflächen der Elektroden 501, 502
befinden sich Magnetfeldquellen 507, 508 wie z. B. Spulen oder
Permanentmagnete. Die Polung ist dabei so zu wählen, dass der
Lichtbogen von beiden Magnetfeldquellen in der gleichen Rich
tung bewegt wird.
Am Ort der Lichtbogenlöschung und zwar im Lichtbogenpfad 506
nach innen sind im Schaltgehäuse 50 Wände aus Kunststoff 503,
504 angebracht, die zum einen durch intensive Wandkühlung dem
Lichtbogen Energie entziehen und zum anderen im Falle der
Energieeinwirkung durch den Lichtbogen Gas abgeben, durch das
ein lokaler Überdruck erzeugt wird.
Eine wesentliche Folge dieses lokalen Überdruckes ist eine
Beströmung des Lichtbogens. Bei günstiger Auslegung der Geo
metrie kann diese Beströmung zum Löschen des Lichtbogens im
natürlichen Nulldurchgang führen. Zusätzlich können die
Elektroden samt Kunststoffplatten in einen Kunststoffzylinder
505 eingebettet sein. Der Kunststoffzylinder 505 stabilisiert
den rotierenden Lichtbogen und sorgt durch Wandkühlung für
einen Energiestrom aus dem Lichtbogen heraus.
Geeignete Bauformen eines Schalters, der die beschriebenen
Mittel zur Lichtbogenlöschung beinhalten, bestehen aus einer
Kontaktvorrichtung, die im geschlossenen Zustand den Strom
führen kann. Mindestens ein Kontakt ist zum Erreichen der
Kontakttrennung beweglich ausgeführt. Während der Trennung
der Kontakte wird ein Schaltlichtbogen gezogen, der auf die
eigentlichen Lichtbogenelektroden kommutiert. Die Kontaktbe
wegung kann, wie in Fig. 6 und 7 dargestellt ist, eine
Hubbewegung oder, wie in Fig. 8 gezeigt - eine Schwenkbewe
gung sein. Die Löschung des Lichtbogens geschieht in den
diesbezüglichen Figuren in der Lichtbogenkammer 60,70 oder
80.
Gemäß Fig. 6 wird beim Öffnen des Schalters wird über einen
beweglichen Kontaktstift 603 ein Lichtbogen gezogen, sobald
der Stift ein Kontakttulpensystem 604 verlässt. Der Kontakt
stift 603 und die feststehende Elektrode 601 bzw. das Kon
takttulpensystem 604 und die feststehende Elektrode 602 sind
elektrisch miteinander verbunden. Der Kontaktstift durchstößt
eine Öffnung 611 in der tulpennahen feststehenden Elektrode
601, so dass der Lichtbogen von der Tulpe auf die Elektrode
kommutiert. Bei der weiteren Bewegung des Kontaktstiftes
läuft dieser durch eine zweite Öffnung 612 in der tulpenfer
nen Elektrode 602. Der Lichtbogen kommutiert vom Stift auf
die zweite Elektrode, wird durch das mittels einer Spulen-
oder Permanentmagnetanordnung 607, 608 in Rotation versetzt
und verlöscht im natürlichen Nulldurchgang in der angegebenen
Weise.
Gemäß Fig. 7 ist mindestens eine der Elektroden 701, 702 in
der Löschkammer 70 bewegbar gelagert. Der Schalter wird ge
öffnet, indem die bewegliche Elektrode 702 eine Hubbewegung
ausführt. Der Lichtbogen wird in der Löschkammer gezogen und
der Löschvorgang über die mittels einer Spulen- oder Perma
nentmagnetanordnung 707, 708 erzwungene Rotation direkt ein
geleitet.
Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform mit einem z. B. um einem
Gleitkontakt 809 drehenden Schaltmesser 803. Beim Öffnen des
Schalters verlässt das Schaltmesser einen Gegenkontakt 804
und ein Schaltlichtbogen wird gezogen. Aufgrund eigenmagneti
scher Kräfte gelangt der Lichtbogen auf die erste der fest
stehenden Elektroden 801 innerhalb der Löschkammer (80). Das
Schaltmesser bewegt sich solange, bis es auf einen zweiten
Gegenkontakt 806 aufläuft. Der Lichtbogen kommutiert auf die
zweite Elektrode 802 und der Löschvorgang wird über die mit
tels einer Spulen- oder Permanentmagnetanordnung 807, 808 er
zwungene Rotation eingeleitet.
Mit den an Hand der einzelnen Ausführungsbeispielen beschrie
benen Elektroden, Löschkammer und Schaltgehäusen lassen sich
Schalter aufbauen, deren Anwendungsbereich als Leistungs
schalter oder Lastschalter zu sehen ist. Wesentlich ist da
bei, dass durch die geeignete Geometrie eine vorgebbare zeit
liche Steuerung der Gaserzeugung in Hartgasschaltern ermög
licht wird. Dadurch wird eine wesentlich längere Lebensdauer
solcher Hartgasschalter erreicht.
Claims (14)
1. Verfahren zum Löschen eines Lichtbogens zwischen zwei
Elektroden, durch Kombination einer durch ein Magnetfeld in
duzierte Lichtbogenbewegung mit einem Gas freisetzenden
Kunststoff mit folgenden Maßnahmen:
- - Das Löschen des Lichtbogens erfolgt in einem Bereich auf den Elektroden, an dem sich Kunststoff derart befindet, dass der Kunststoff durch Wechselwirkung mit dem Lichtbo gen das Gas freisetzt, wodurch eine Gasströmung induziert wird, die den Lichtbogen zum Verlöschen im natürlichen Stromnulldurchgang einer Wechselstromhalbwelle zwingt,
- - durch ein vorwiegend orthogonal zum Stromfluss im Licht bogen wirkendes Magnetfeld wird der Lichtbogen derart in eine Bewegung versetzt, dass er sich nur in einem vorge gebenen Zeitintervall mit einer als Antrieb verschwinden den Lorentzkraft im Bereich des natürlichen Stromnull durchganges der Wechselstromhalbwelle im Bereich des Kunststoffes aufhält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass durch eine vorgegebene Geometrie der
Lichtbogenelektroden erreicht wird, dass sich der Lichtbogen
im natürlichen Stromnulldurchganges der Wechselstromhalbwelle
im Bereich des für die Löschung erforderlichen Kunststoffes
aufhält und dass nur in diesem Zeitintervall das für die Be
strömung und somit Löschung des Lichtbogens erforderliche Gas
aus dem Kunststoff freigesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass das für die Bewegung des Lichtbogens
erforderliche Magnetfeld durch mindestens einen Permanentmag
neten erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass das für die Bewegung des Lichtbogens
erforderliche Magnetfeld durch mindestens eine von Strom
durchflossene Spule erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche gekennzeichnet in der Verwendung zum
Ausschalten von Wechselströmen bei Leistungs- oder Lastschal
tern.
6. Leistungs- oder Lastschalter zum schnellen Schalten von
Wechselströmen, durch Öffnen von in einem Schaltgehäuse ange
ordneten Schaltkontakten und Unterbrechen es sich mit der
Kontaktöffnung ausbildenden stromführenden Lichtbogens unter
Zuhilfenahme eines Löschgases, d. h. dass als Schaltkontakte
dienende Elektroden (10, 20, 30, 40) in ihrer Formgebung auf
den in einer Halbwelle vom Lichtbogen zurückzulegenden Weg
abgestimmt sind und dass innerhalb des Schaltgehäuses (50,
60, 70, 80) im Löschbereich an geeigneter Stelle Teile (503,
504) aus Kunststoffmaterial angebracht sind, die unter dem
Einfluss des Lichtbogens ein Gas abgeben, das als Löschgas im
Stromnulldurchgang des Wechselstromes wirkt.
7. Schalter nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Lichtbogenelektroden ei
nen Kreisring (10) mit einem Spalt (11) in der Ringfläche
(13) bildet und sich das Kunststoffmaterial im Schaltgehäuse
(50) an diesem Spalt (11) befindet.
8. Schalter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass die als Fläche der Licht
bogenelektroden je einen Kreisring (20) mit Spalt(21) in der
Ringfläche (23) bildet, wobei ein Arm (22) des Kreisringes
(20) eine radiale Verlängerung zum Kreismittelpunkt aufweist,
so dass der Lichtbogen während der Wechselstromhalbwelle auf
dem Kreisring (20) rotiert und erst kurz vor dem natürlichen
Nulldurchgang in den beschriebenen Arm einbiegt, wobei sich
das Kunststoffmaterial im Schaltgehäuse (50) an diesem Arm
(22) befindet.
9. Schalter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Lichtbogenelektroden ei
nen Kreisring (40) mit Spalt (41) in der Ringfläche (43) bil
den, wobei ein Arm (42) des Kreisringes eine radiale Verlän
gerung nach außen aufweist, wobei sich das Kunststoffmaterial
im Schaltgehäuse (50) an diesem Arm befindet.
10. Schalter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Lichtbogenelektroden
(30) ringförmig ausgebildet sind, wobei sich beide ringförmi
gen Enden (32, 34) nach innen fortsetzen und gegenüberliegen
de Ansätze (321, 322) aufweisen, die einen Spalt (31) ein
schließen, wobei sich das Kunststoffmaterial im Schaltgehäuse
(50) an diesem nach innen führenden Fortsätzen befindet.
11. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass die ringför
mig ausgebildeten Kontakte (701, 702) im Abstand innerhalb
eines Schaltgehäuses (70) beweglich gegeneinander angeordnet
sind und der Strom im eingeschalteten Zustand über die Elekt
roden (701, 702) fließt und das Öffnen des Schalters durch
Trennen der Elektroden (701, 702) erreicht wird.
12. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass die beiden
Lichtbogenelektroden (601, 602; 801, 802) sich während des
Lichtbogen-Löschvorganges in einem festen Abstand zueinander
befinden und der Schaltlichtbogen durch Trennen von zusätzli
chen Schaltelementen (603, 806) gezogen wird, wobei der
Lichtbogen auf die Lichtbogenelektroden (601, 602; 801, 802)
kommutiert.
13. Schalter nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, dass zum Trennen der Schaltkon
takte (601, 602) ein Kontaktstift (603) vorhanden ist.
14. Schalter nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, dass zum Trennen der Schaltkon
takte (801, 802)ein verschwenkbares Hilfselement (806), z. B.
Schaltmesser, vorhanden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000155416 DE10055416A1 (de) | 2000-11-09 | 2000-11-09 | Verfahren zum Löschen eines Lichtbogens zwischen zwei Elektroden und mit diesem Verfahren arbeitender Leistungs- oder Lastschalter |
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DE2000155416 DE10055416A1 (de) | 2000-11-09 | 2000-11-09 | Verfahren zum Löschen eines Lichtbogens zwischen zwei Elektroden und mit diesem Verfahren arbeitender Leistungs- oder Lastschalter |
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DE2000155416 Withdrawn DE10055416A1 (de) | 2000-11-09 | 2000-11-09 | Verfahren zum Löschen eines Lichtbogens zwischen zwei Elektroden und mit diesem Verfahren arbeitender Leistungs- oder Lastschalter |
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