DE10055114C2 - Verstellbare Lenkeinrichtung - Google Patents
Verstellbare LenkeinrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine verstellbare,
insbesondere in Höhe und/oder Länge verstellbare Lenkeinrich
tung für Fahrzeuge, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des
Patentanspruches 1.
In Fahrzeugen sind heutzutage mehrere Verstelleinrichtungen
vorgesehen, um die Sitzposition des Fahrzeuglenkers insbeson
dere in Bezug auf Erreichbarkeit des Lenkrades, der Pedale und
auch der Sitzhöhe zu optimieren. Dabei sind verschiedene ver
stellbare Einrichtungen bekannt, wie beispielsweise eine Sitz
höhenverstellung, ein Mechanismus zum Einstellen der Entfernung
des Sitzes von den Pedalen, eine Sitzwinkelverstellung und ein
Mechanismus zum Verstellen der Pedale.
Dadurch, dass auch die Lenkeinrichtung selbst in Fahrzeugen
verstellbar ist, besteht die Möglichkeit, die Lage des Lenkra
des der Sitzposition und den körperlichen Maßen des Fahrzeug
lenkers noch besser anzupassen.
Eine solche verstellbare Lenkeinrichtung ist beispielsweise aus
der DE 10 94 121 A bekannt, in der eine in ihrer Längsachse ver
stellbar und federnd nachgiebig angeordnete Lenkeinrichtung für
Kraftfahrzeuge offenbart ist, die gegen das Fahrzeug durch eine
Federungseinrichtung und/oder Dämpfungseinrichtung abgestützt
und in der jeweils gewünschten Lage festgehalten ist.
Die in diesem Dokument beschriebene einstellbare Lenkeinrich
tung ist derart vorgesehen, dass der verstellbare Teil der Len
keinrichtung und der bewegliche Teil der Federungs- bzw. Dämp
fungseinrichtung als getrennte Bauteile oder Baugruppen ausge
bildet und lösbar miteinander verbunden sind. Mit einer solchen
Lenkeinrichtung wird eine einfache Lösung des Problems darge
stellt, wie eine in axialer Richtung abgefederte und ver
stellbar angeordnete Lenkeinrichtung auszubilden ist, damit bei
einem Verstellen in Längsrichtung die Federcharakteristik nicht
geändert wird.
Außerdem wird eine spielfreie obere Lagerung der Lenksäule er
reicht, die die Lenksäule in festgestelltem Zustand vibrations
frei hält. Das Spannen und Lösen der Feststelleinrichtung er
folgt lediglich durch einen Handgriff, mit dem gleichzeitig
während des Lösens der Feststelleinrichtung die spielfreie La
gerung selbsttätig aufgehoben wird, so dass die Lenksäule auch
in diesem Bereich leichtgängig verschoben werden kann. Beim
Spannen wird der spielfreie Sitz der Lenksäule in einem fest
stehenden Bauteil des Fahrzeugs ebenfalls wieder selbsttätig
hergestellt.
Als nachteilig hat es sich bei diesen Lenkradeinrichtungen je
doch erwiesen, dass vor und nach einem Verstellen des Lenkrades
ein relativ hoher Kraftaufwand notwendig ist, da das Lösen und
Feststellen des Lenkrades rein mechanisch erfolgt. Zudem muß
das Feststellen sehr sorgfältig erfolgen, damit es beim Betrieb
des Fahrzeuges nicht zu Beeinträchtigungen kommt oder sich die
Feststellung beispielsweise durch Bewegungen beim Betrieb des
Fahrzeuges sogar lösen kann.
Weiterhin ist aus der europäischen Patentschrift EP 0 440 403
ein verstellbarer Lenksäulenmechanismus zur Verwendung in einem
Kraftfahrzeug bekannt, wobei der Mechanismus ein erstes Teil,
das mit dem Fahrzeugaufbau verbunden ist, und ein zweites Teil,
das mit der Säule verbunden ist, aufweist. Die beiden Teile ha
ben dabei jeweils einen Satz zusammenwirkender Zähne, die in
einander in einer Reihe unterschiedlicher, relativer Stellungen
eingreifen können, um die Säule in verschiedenen Stellungen in
Bezug zur Karosserie zu sichern. Die Zähne auf dem zweiten Teil
sind auf einer Spannplatte vorgesehen, welche in und aus dem
Eingriff mit den Zähnen auf dem ersten Teil bewegt werden kön
nen.
Die Bewegung in den Eingriff wird durch eine von außen aufge
brachte Kraft erzeugt und die Bewegung aus dem Eingriff heraus
von einer Vorspannungskraft geschaffen. Diese Vorspannungs
kraft wird dabei von einem integrierenden Bestandteil der
Spannplatte erzeugt.
Bei diesem verstellbaren Lenksäulenmechanismus hat es sich als
nachteilig erwiesen, dass die zum Verstellen notwendigen Ein
zelteile mit einer relativ hohen Präzision hergestellt werden
müssen, damit der Mechanismus auch funktionieren kann. Dies
bedeutet aber, dass diese Teile nur sehr geringe Toleranzen
aufweisen dürfen und damit relativ kostenintensiv in der Her
stellung sind.
Weiterhin ist es dadurch, dass die Zähne ineinander greifen
müssen, nicht möglich, diese Lenkeinrichtung stufenlos zu ver
stellen, sondern es ist immer erforderlich, dass die Zähne in
einander greifen. Daher hängt die Größe der Verstellungsstufen
von der Größe der Zähne ab. Allerdings können die Zähne nicht
beliebig klein ausgebildet werden, da ansonsten ein Ineinan
dergreifen nicht mehr gesichert möglich ist oder ein gesicher
tes Feststellen einen hohen Kraftaufwand erfordert.
Aus der DE 42 35 588 A1 ist eine Lenkeinrichtung für ein Fahr
zeug bekannt, die in der Länge und in der Höhe verstellbar
ist. Die Lenkeinrichtung weist ein erstes Teil auf, das fahr
zeugfest angeordnet ist und ein zweites Teil, das mit dem ers
ten Teil verbunden ist. Die beiden Teile sind relativ zu
einander verschiebbar angeordnet. Die Verschiebung erfolgt
über ein hydraulisches oder ein hydropneumatisches Verstell
element.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine höhen-
und/oder längenverstellbare Lenkeinrichtung bereitzustellen,
bei der es mit Hilfe einfachster Mittel und mit einem nur ge
ringen Kraftaufwand möglich ist, die zueinander verstellbaren
Elemente zu verklemmen.
Diese Aufgabe wird bei einer höhen- und/oder längenverstellba
ren Lenkeinrichtung der eingangs genannten Art durch die Merk
male des Patentanspruches 1 gelöst.
Eine erfindungsgemäße höhen- und/oder längenverstellbare Lenk
einrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, weist nun zumin
dest ein erstes Teil, das mit dem Fahrzeugaufbau verbunden ist,
und ein zweites Teil, das mit dem ersten Teil verbunden ist,
auf. Dabei sind das erste und das zweite Teil zueinander ver
schieblich angeordnet, und ein Verklemmen der beiden Teile zu
einander soll zumindest teilweise mittels einer durch einen
piezoelektrischen Aktuator aktivierten Klemmeinrichtung erfol
gen.
Mit einer solchen verstellbaren Lenkeinrichtung ist es möglich,
nach einem Einstellen der Lenkeinrichtung ein Verklemmen der
beiden zumindest teilweise die Lenkeinrichtung bildenden Teile
zueinander in einfacher Weise bereitzustellen. Zum Aktivieren
der Klemmung ist dabei nur ein geringer Kraftaufwand notwendig,
da die piezoelektrisch aktivierte Klemmung beispielsweise durch
einen leicht zu betätigenden Schalter aktiviert werden kann.
Wenn davon die Rede ist, dass die Verklemmung "zumindest teil
weise" durch den piezoelektrischen Aktuator realisiert wird,
soll damit zum Ausdruck gebracht werden, dass das Feststellen
der Lenkeinrichtung, also das Verklemmen der beiden zueinander
verschieblichen Teile an sich direkt mit Hilfe eines piezoelek
trischen Aktuators durchgeführt werden kann, wobei der pie
zoelektrische Aktuator dann die Klemmvorrichtung bildet. Falls
der Stellweg eines piezoelektrischen Aktuators selbst zum Ver
klemmen der beiden Teile zueinander nicht ausreichend ist, ist
es aber auch möglich, dass der piezoelektrische Aktuator ein
geeignetes Stellelement gegebenenfalls mit einer wie auch immer
gearteten Übersetzung antreibt.
Es ist auch möglich, daß zwei Piezoaktuatoren vorgesehen sind,
die jeweils eine unterschiedliche Übersetzung antreiben. Auf
diese Weise kann die Klemmung der gegeneinander beweglichen
Teile optimal eingestellt werden.
Es kann aber auch vorgesehen sein, dass neben der piezoelek
trisch aktivierten Verklemmung noch eine weitere Verklemmung,
beispielsweise eine mechanische Verklemmung, vorgesehen ist.
Darüber hinaus kann die Verklemmung der beiden Teile der Lenk
einrichtung zueinander mittels eines piezoelektrischen Aktua
tors gemäß der vorliegenden Erfindung auch weitere Funktionen
erfüllen und daher gegebenenfalls andere, üblicherweise einge
setzte Bauteile überflüssig machen. So hat es sich gezeigt,
dass der piezoelektrische Aktuator neben einem Feststellen der
Lenkeinrichtung auch noch bewirkt, dass die beiden zueinander
verschieblich angeordneten Teile der Lenkeinrichtung beim Fah
ren nicht mehr mit Spiel behaftet sind, wodurch ein darauf zu
rückzuführendes störendes Geräusch beim Betrieb des Fahrzeuges
vermieden wird. Des weiteren hat es sich als besonders vorteil
haft erwiesen, Schwingungen des Gesamtsystems Lenkrad über den
piezoelektrischen Aktuator aktiv zu tilgen. Über ein Piezoele
ment läßt sich im Gegensatz zu bekannten Schwingungstilgern ein
großes Frequenzspektrum abdecken, da man das Piezoelement aktu
ell - beispielsweise über Sensoren, die Schwingungen aufnehmen
und entsprechend derer das Piezoelement angesteuert wird - an
die Umgebungsbedingungen anpassen kann.
Über ein erfindungsgemäßes Piezoelement kann auch eine
Crashkraft eingestellt werden. Wenn in diesem Zusammenhang von
"Crashkraft" gesprochen wird, ist damit die Kraft gemeint, die
bei einem Unfall auf das Lenkrad aufgebracht werden muß, damit
dieses sich zur Sicherheit des Fahrzeuginsassen, zusammen
schiebt und somit nachgibt. Über einen piezoelektrischen Aktua
tor ist es möglich, diese Crashkraft an individuelle Gegeben
heiten - auch noch während des Fahrbetriebes - anzupassen, bei
spielsweise an das Körpergewicht eines Fahrzeuginsassen, an die
Fahrzeuggeschwindigkeit oder an den Gurtzustand.
Bevorzugt ist die Aktivierung des piezoelektrischen Aktuators
dabei derart eingeschränkt, dass ein komplettes Lösen der Ver
klemmung der beiden Teile beim Betrieb des Fahrzeuges nicht
möglich ist, damit vermieden wird, daß das Lenkrad ungewollt
verstellt wird. Es ist dabei aber möglich, wie bereits be
schrieben, den piezoelektrischen Aktuator während des Fahrbe
triebs an die aktuellen Umgebungsbedingungen anzupassen, bei
spielsweise um eine optimale Dämpfung zu erreichen und nur im
Falle eines möglichen Crashes, der über einen beliebigen Sensor
erfaßt werden kann, eine individuelle Crashkraft einzustellen.
Das erfindungsgemäße Piezoelement kann in den verschiedensten
Ausführungsformen von verstellbaren Lenksäulen eingesetzt wer
den. Zum Beispiel können Lenksäulen mit einem Piezoelement aus
gestattet werden, bei denen die gewünschte Position über inein
ander greifende, in der Arretierungsposition gegeneinander ge
preßte Lamellenpakete, von denen eins mit der Karosserie und
das andere mit der Lenksäule verbunden ist, arretiert wird. Die
auf die Lamellenpakete wirkende Kraft wird erfindungsgemäß
durch ein Piezoelement aufgebracht. Ein weiterer Anwendungsfall
sind Lenksäulen, bei denen die Verstellung über mindestens ei
nen elektrischen Motor erfolgt. Das Piezoelement kann hier dazu
verwendet werden, bei einer Längsverstellung die gegeneinander
verschieblichen Teile spielfrei zu halten und eine Crashkraft
einzustellen.
Weitere Vorteile und Weiterbildungen des Gegenstandes der Er
findung ergeben sich aus den Patentansprüchen und aus den nach
folgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausfüh
rungsbeispielen.
Es zeigt dabei:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer höhen- und/oder längen
verstellbaren Lenkeinrichtung gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Klemmeinrichtung
zum Einsatz in einer erfindungsgemäßen Lenkeinrichtung;
und
Fig. 3 eine weitere schematische Darstellung einer Klemmein
richtung zum Einsatz in einer erfindungsgemäßen Lenk
einrichtung.
Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer höhen- und
längenverstellbaren Lenkeinrichtung 1 für Kraftfahrzeuge, wel
che ein erstes Teil 2A aufweist, das mit dem Fahrzeugaufbau
fest verbunden ist. Des Weiteren weist die Lenkeinrichtung 1
ein zweites Teil 2B auf, das mit dem ersten Teil 2A verbunden
ist. Beide Teile 2A und 2B sind zueinander verschieblich ange
ordnet.
Gemäß der in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsform sind die
beiden Teile 2A und 2B als ineinander verschiebliche Rohre aus
gebildet, so dass das Anbinden des zweiten Teiles 2B am ersten
Teil 2A einfach durch ein Ineinanderstecken erfolgt.
Die beiden Rohre 2A, 2B sind zusätzlich im Bereich ihrer Ver
bindung am Fahrzeug gelagert, wie beispielsweise dem Fahr
zeugquerträger 6. Die Lagerung 4 ist dabei derart gestaltet,
dass ein Verschieben der beiden Teile 2A und 2B zueinander so
wie ein Verstellen in der Höhe möglich ist. In der Fig. 1 ist
die Höhenverstellbarkeit der Rohre 2A, 2B im Bereich der Lage
rung 4 mit einer Führungskulisse 4A angedeutet.
Die beiden Teile 2A, 2B sind zueinander zumindest teilweise
mittels einer durch einen piezoelektrischen Aktuator aktivier
ten Klemmeinrichtung verklemmbar, welche hinsichtlich ihres
Wirkprinzips in den Fig. 2 und 3 näher beschrieben wird. Die
Klemmeinrichtung kann in der Fig. 1 im Bereich der Lagerung 4
oder zwischen den Teilen 2A und 2B der Lenkeinrichtung angeord
net sein.
Die Klemmeinrichtung der Lenkeinrichtung 1 kann beispielsweise
zwei Zustände aufweisen. Einen Zustand "offen", in dem der Fah
rer durch Verstellen eine geeignete und auf ihn abgestimmte Po
sition für das Lenkrad 3 finden kann, und einen Zustand "ge
schlossen", in dem ein Verstellen des Lenkrades 3 durch ein
Verklemmen der beiden Teile 2A und 2B der Lenkeinrichtung 1 zu
einander nicht mehr möglich ist. Dabei soll relativ einfach und
mit geringer Kraft ein Verstellen der Lenkeinrichtung im Zu
stand "offen" möglich sein, und ein Verschieben im Zustand "ge
schlossen" zuverlässig verhindert werden, auch beispielsweise
dann, wenn das Fahrzeug in einen Unfall involviert ist.
Es ist jedoch auch denkbar, mehr als zwei Zustände der
Klemmeinrichtung vorzusehen. So kann beispielsweise eine offene
Stellung vorgesehen sein, von der aus in einem ersten Schritt
das Spiel zwischen den Teilen 2A und 2B entfernt und in einem
zweiten Schritt erst eine bestimmte, dem individuellen Fall an
gepaßte Kraft aufgebracht wird.
Die erfindungsgemäße Lenkeinrichtung 1 weist den Vorteil auf,
dass die Einstellung des Lenkrades 3 stufenlos sowohl in der
Höhe als auch in seinem Abstand relativ zum Insassen erfolgen
kann. Dies ist in der Fig. 1 durch die Pfeile P1, P2 darge
stellt. Das Verstellen erfolgt dabei im Bereich der Lagerung 4,
wo sich auch die Klemmeinrichtung befindet. Weiterhin weist die
Lenkeinrichtung 1 in einem lenkradabgewandten Bereich nach der
Lagerung 4 einen festen Drehpunkt 5 insbesondere für die Höhen
verstellung für die Lenkeinrichtung 1 auf. Dabei sind sowohl
der feste Drehpunkt 5 der Lenkspindel, wie auch die Lagerung 4
an einem Fahrzeugquerträger 6, d. h. also fahrzeugfest, befe
stigt.
Des weiteren kann, wie auch gemäß der gezeigten bevorzugten
Ausführungsform vorgesehen ist, die Lenkeinrichtung 1 zusätz
lich Kreuzgelenke 7A, 7B aufweisen, um die Lenkeinrichtung 1
entsprechend an die Form des Fahrzeuges anzupassen und gegebe
nenfalls auch, um eine Höhenverstellbarkeit des Lenkrades 3 be
reitzustellen. Die Lenksäule, die vorliegend durch die Lenk
einrichtung 1 gebildet wird, mündet dann schließlich in ein
Lenkgetriebe 8, in dem die Lenkung auf die Achse und damit
letztendlich auf die Räder übertragen wird.
Grundsätzlich ist es möglich, dass die Längenänderung des pie
zoelektrischen Aktuators selbst zum Verklemmen der beiden Teile
2A, 2B verwendet wird, oder aber eine Längenänderung des piezo
elektrischen Aktuators ein Stellelement gegebenenfalls mit ei
ner Übersetzungseinrichtung wie z. B. einem Getriebe antreibt,
das zum Verklemmen der beiden Teile 2A, 2B miteinander verwen
det wird.
In Fig. 2 ist eine Lenkeinrichtung 1 gemäß einer Ausführungs
form in einer geschnittenen Ansicht dargestellt. In dieser Dar
stellung werden der Fig. 1 entsprechende Teile mit gleichen Be
zugszeichen versehen. Hier ist das erste Teil 2A, in dem das
zweite Teil 2B verschieblich gelagert ist, nicht als ein Rohr
ausgebildet, sondern weist die in Fig. 2 gezeigte Form eines U-
Profiles auf. Grundsätzlich soll nochmals betont werden, dass
sowohl in Fig. 1 als auch in Fig. 2 das zweite Teil 2A hier im
mer fahrzeugfest angeordnet ist, und nur das erste Teil 2B re
lativ verschieblich dazu angeordnet ist. So kann eine Längenän
derung der Lenkeinrichtung 1 erreicht werden.
Weiterhin ist ein um das zweite Teil 2B angebrachtes piezoelek
trisches Klemmelement 10 einer Klemmeinrichtung 11 dargestellt,
das gemäß der gezeigten bevorzugten Ausführungsform hier ohne
zusätzliches Getriebe auskommt und ausschließlich die Längenän
derung des piezoelektrischen Aktuators selbst zum Verklemmen
verwendet.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass durch das Anlegen einer Span
nung an eine Stromquelle 9 eine Längenänderung des piezoelek
trischen Klemmelementes 10 erreicht werden kann. Das Anlegen
der Spannung kann dabei beispielsweise über einen einfachen
Schalter erfolgen, der einen elektrischen Kontakt schließt. Da
bei könnte es auch vorgesehen sein, dass der Schalter beim Be
trieb des Fahrzeuges derart blockiert wird, dass ein Lösen der
Klemmeinrichtung 11 nicht möglich ist und eine Fehlbedienung
des Schalters ausgeschlossen werden kann.
Durch das Anlegen der Spannung und die resultierende Längung
des piezoelektrischen Klemmelements 10 werden hier die jeweils
mit dem zweiten Teil 2B fest verbundene Spannbacken 12A, 12B,
zwischen denen das piezoelektrische Klemmelement 10 angeordnet
ist, auseinandergedrückt und gegen die Innenseiten der Seiten
schenkel des U-Profil-förmigen ersten Teils 2A gepreßt.
Selbstverständlich können die Spannbacken 12A, 12B und das
zweite Teil 2B in einer Ausführungsvariante auch einstückig als
ein federndes Bauteil ausgeführt sein.
Auch kann in einer weiteren Ausführung das erste Teil 2A um
fangsmäßig wenigstens teilweise innerhalb des zweiten Teils 2B
angeordnet sein oder das wenigstens eine piezoelektrische Klem
melement umfangsmäßig außerhalb der zu verklemmenden Teile an
geordnet und dabei so vorgesehen sein, dass es bei seiner Län
gung auf diese Teile einwirkt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung ist es auch möglich, dass grundsätzlich eine Hö
hen- und Längenverstellung der Lenkeinrichtung beispielsweise
über an am ersten, fahrzeugfesten Teil vorgesehene Höhenver
stelllamellen und am zweiten Teil vorgesehene Längsverstellla
mellen erfolgen kann und die beiden Teile im wesentlichen über
einander angeordnet sind. Aneinander befestigt sind die beiden
Teile dann über die jeweiligen Lamellen. Diese Verstelllamellen
können zum Feststellen durch eine Klemmeinrichtung aneinander
verklemmt werden, indem sich die Klemmeinrichtung durch den
piezoelektrischen Aktuator auf die zuvor beschriebene Art und
Weise verbreitert. Wird die Klemmeinrichtung wieder gelöst,
wird sie schmäler und gibt dann Spiel zur Bewegung der Lamellen
gegeneinander frei.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt. Diese
zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine Lenkspindel 2A
mit einem Gehäuse 2B. die Teile 2A und 2B sind in Längsrichtung
gegeneinander verschiebbar, was durch den Pfeil P3 angedeutet
ist. Eine Höhenverstellung ist in dieser Figur nicht darge
stellt. Sie kann durch bekannte Mittel, beispielsweise einen
Elektromotor bewerkstelligt werden.
Wie der Darstellung zu entnehmen ist, sind in dem Gehäuse 2A
zwei piezoelektrische Klemmelemente 10 angeordnet, die über
Kunststoffplättchen 13 auf die Lenkspindel 2B wirken. Die Klem
melemente sind in bekannter Weise an nicht dargestellte Strom
quelle angeschlossen. Je nach dem welche Spannung die Strom
quelle an die piezoelektrischen Klemmelemente 10 anlegt, dehnen
diese sich aus mehr oder weniger stark aus und drücken mit un
terschiedlichen Kräften auf die Lenkspindel.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung können außer einer
Klemmung noch andere Funktionen erfüllt werden, wie beispiels
weise eine Dämpfung des Schwingungssystems Lenkrad sowie das
Einstellen einer Crashkraft. Im Gegensatz zu bekannten Lösungen
hat die Verwendung eines piezoelektrischen Aktuators den Vor
teil, daß dieser abhängig von den aktuellen Gegebenheiten auch
noch während des Fahrbetriebs eingestellt werden kann. Auf die
se Weise wird eine optimale Komfortfunktion des Lenkrads durch
einfache Verstellbarkeit und geringe Schwingungen sowie Geräu
sche aber auch eine optimale Sicherheitsfunktion durch einstel
len einer individuellen Crashkraft erzielt.
Claims (14)
1. Lenkeinrichtung für ein Fahrzeug, welche insbesondere in
Höhe und/oder Länge verstellbar ist und ein erstes Teil,
das mit einem Fahrzeugaufbau verbunden ist, und ein zweites
Teil, das mit dem ersten Teil verbunden ist, aufweist, wo
bei beide Teile zueinander verschieblich in dem Fahrzeug
angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Verklemmen der beiden Teile (2A, 2B) zueinander zu
mindest teilweise mittels einer durch wenigstens einen pie
zoelektrischen Aktuator (10) aktivierten Klemmeinrichtung
(11) erfolgt.
2. Lenkeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Teile (2A, 2B) als ineinander verschiebbare
Rohre ausgebildet sind.
3. Lenkeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Höhen- und/oder Längenverstellung über an dem er
sten Teil (2A) und an dem zweiten Teil (2B) vorgesehene Hö
hen- bzw. Längenverstelllamellen erfolgt.
4. Lenkeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein piezoelektrischer Aktuator (10) in der
Klemmeinrichtung (11) vorgesehen ist.
5. Lenkeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Teile (2A, 2B) bzw. die Lamellen durch eine
Längenänderung des piezoelektrischen Aktuators (10) selbst
aneinander klemmbar sind.
6. Lenkeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Längenänderung des piezoelektrischen Aktuators
(10) mindestens eine Übersetzungseinheit antreibt, die die
beiden Teile (2A, 2B) bzw. die Lamellen gegeneinander ver
klemmt.
7. Lenkeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Klemmen und Lösen der Klemmeinrichtung (11) durch
einen elektrischen Kontaktschalter erfolgt.
8. Lenkeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass neben dem piezoelektrischen Aktuator (10) zusätzlich
ein anderer Verklemmmechanismus vorgesehen ist.
9. Lenkeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der piezoelektrische Aktuator (10) mindestens zwei Zu
stände, einen offenen und einen geschlossenen, einnehmen
kann.
10. Lenkeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch den piezoelektrischen Aktuator (10) eine
Crashkraft eingestellt wird.
11. Lenkeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der piezoelektrische Aktuator (10) abhängig von ver
schiedenen Einflußgrößen eingestellt wird.
12. Lenkeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der piezoelektrische Aktuator (10) abhängig von dem Ge
wicht eines Insassen, von der Fahrzeuggeschwindigkeit
und/oder von dem Gurtzustand eingestellt wird.
13. Lenkeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der piezoelektrische Aktuator (10) während des Fahrbe
triebs an die Einflußgrößen angepaßt wird.
14. Lenkeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch den piezoelektrischen Aktuator (10) aktiv Schwin
gungen getilgt werden.
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