DE10054265A1 - Endoskopischer Probenehmer für insbesondere Knorpelmaterial - Google Patents
Endoskopischer Probenehmer für insbesondere KnorpelmaterialInfo
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Abstract
Der Probenehmer umfasst einen Hohlschaft mit einer an seinem distalen Ende angeordneten Laffe, eine am proximalen Ende des Hohlschaftes vorgesehene Handhabungseinrichtung mit einem Betätigungsorgan und eine in dem Hohlschaft axial bewegbare, mit dem Betätigungsorgan verbindbare Betätigungsstange. Der Mulde der starr an dem Hohlschaft angeordneten Laffe ist eine vor- und zurückverschiebbare Abdeckung zugeordnet, die distal an der Betätigungsstange befestigt ist.
Description
Die Erfindung geht aus von einem endoskopischen Probenehmer für insbesonde
re Knorpelmaterial, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein solcher Probenehmer ist in dem DE-Gebrauchsmuster 18 55 179 beschrie
ben. Er besteht aus einem Hohlschaft mit einer darin axial verstellbaren Be
tätigungsstange, einer an dem distalen Ende des Hohlschaftes verschwenkbar
angeordneten Laffe und einer am proximalen Ende des Hohlschaftes angeordne
ten, scherenartigen Handhabe. Diese Handhabe weist ein unbewegliches Griff
teil, das an dem Hohlschaft starr befestigt ist, und ein bewegliches Griffteil, das
mit dem unbeweglichen Griffteil verschwenkbar verbunden ist und an dem
proximalen Ende der Betätigungsstange angreift, auf. Durch Betätigen des
beweglichen Griffteiles wird die Laffe mittels der Betätigungsstange in Bezug
auf den Hohlschaft verschwenkt, so dass durch Vor- und Zurückschwenken der
Laffe Knorpelgewebe, insbesondere von menschlichen Gelenken, durch Ab
schaben gelöst werden kann. Die abgeschabten Knorpelteilchen werden durch
Herausspülen aus dem Körper entfernt und sind aus der Spülflüssigkeit nur sehr
umständlich und schwierig zu gewinnen, um daraus neue und reimplantierbare
Knorpelmasse zu züchten. Ferner hat es sich als unzulänglich erwiesen, die
gewünschten Knorpelteilchen nur mit der Laffe allein aus dem Gelenk oder
einem anderen erkrankten Knorpelbereich eines Patienten zu entnehmen, weil
die abgeschabten Knorpelteilchen beim Herausziehen des Probenehmers aus der
betreffenden Körperhöhle zum größten Teil wieder verlorengehen. Ein weiterer
Nachteil dieses bekannten Probenehmers besteht darin, dass die Laffe zum
Abschabevorgang erheblich quergestellt werden muss und somit aufgrund ihrer
Bauweise und zur Ausübung ihrer Funktion beträchtlichen Platz in der Kör
perhöhle des Gelenkes oder dergleichen benötigt.
Des weiteren sind Biopsiezangen mit einem oder zwei verschwenkbaren, hohlen
Backenteilen zum sicheren Entnehmen von Gewebeproben bekannt. Die
Backenteile befinden sich am distalen Ende eines Hohlschaftes, an dessen
proximalem Ende eine Handhabe zur Betätigung der Backenteile vorgesehen ist.
Diese Zangen eignen sich im wesentlichen nur zum Entnehmen von Weich
gewebe und nicht für Knorpelgewebe oder dergleichen, da dieses beträchtlich
härter ist. Im Übrigen benötigen auch diese Backenteile zur Ausübung ihrer
Funktion relativ viel Platz, weil sie quer zur Längsrichtung des Hohlschaftes
aufgespreizt werden müssen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Verbessserung eines endoskopischen
Probenehmers der einleitend angeführten Art, der bei geringem distalen Platzbe
darf eine sichere und schnelle Entnahme von Knorpelmaterial aus insbesondere
menschlichen Körperhöhlen gewährleistet.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in dem Anspruch 1 angegeben.
Mit dieser Lösung kann Knorpelmaterial sicher und schnell von einer Knorpel
stelle, z. B. von einem Kniegelenk eines Patienten, unverlierbar entnommen
werden, um zur Gewinnung bzw. Züchtung von neuem Knorpelzellmaterial
verwendet werden zu können, welches dann an einer beschädigten Knorpel
stelle im Körper des Patienten reimplantiert wird. Nachdem gesundes Knorpel
material von der gewünschten Knorpelstelle des Patienten durch Schaben in die
Mulde der Laffe gelangt ist, wird die Mulde durch Vorschieben der erfindungs
gemäßen Abdeckung geschlossen, so dass das abgetrennte Knorpelmaterial beim
Herausziehen des Probenehmers aus dem Körper des Patienten nicht verloren
gehen kann. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Probenehmers besteht
darin, dass die Abdeckung für die Mulde der Laffe äußerst platzsparend am
distalen Ende des Probenehmers angeordnet ist und dadurch praktisch sehr
wenig Raum beansprucht, zumal sie sich in Nichtarbeitsstellung in zurückgezo
gener Position in dem Hohlschaft befindet. Weiterhin ist vorteilhaft, dass die
Abdeckung einfach und mit sehr geringen Kosten herzustellen ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Probenehmers
besteht die Abdeckung für die Mulde der Laffe aus einer Metallzunge. In dem
Falle, dass die Laffe in Bezug auf den Hohlschaft in einem gewissen Winkel
retrograd abgewinkelt ist, besteht die Abdeckung aus einem flexiblen Material.
Hierbei ist es vorteilhaft, dass in dem Hohlschaft ein axial beweglicher Nie
derhalter vorgesehen ist, um die Abdeckung auf der Laffe in Schließlage zu
halten.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den anliegenden Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf den Probenehmer,
Fig. 2 einen Axialschnitt durch den distalen Endbereich des Probeneh
mers,
Fig. 3 einen teilweisen Axialschnitt durch den Probenehmer nach Fig. 1.
Der in Fig. 1 allgemein mit 1 bezeichnete Probenehmer umfasst einen Hohl
schaft 1 mit einer Laffe 2, die starr und unlösbar an dem distalen Ende des
Hohlschaftes befestigt ist, und eine Handhabungseinrichtung 3 mit einem
Betätigungsmechanismus 4. Die Laffe 2 weist eine löffelartige oder schalen
artige Mulde 5 auf, in welche Knorpelmaterial, Knochenmaterial oder ähnlich
hartes Material aus einer Körperhöhle eines Lebewesens, vorzugsweise eines
Patienten, gelangt, welches Material durch Abschaben gewonnen wird. Hierzu
besitzt die Laffe einen scharfen Rand 3. In dem Hohlschaft 1 befindet sich eine
Betätigungsstange 6, an deren distalem Ende eine zungenförmige Abdeckung 7
für die Mulde 5 der Laffe 2 (Fig. 2) befestigt ist. Das Material für die Abdec
kung 7 ist vorzugsweise dünnes Metall. Die Abdeckung kann streifenförmig
ausgebildet sein und in ihrem Abdeckungsabschnitt eine Umfangsform auf
weisen, die der oder im wesentlichen der Umfangsform der Mulde 5 entspricht.
Wesentlich hierbei ist, dass die Mulde 5 durch die Abdeckung 7 ausreichend
abgedeckt wird, damit das gewonnene Knorpelmaterial beim Herausziehen des
Probenehmers 1 aus der Körperhöhle des Patienten nicht verlorengeht.
Die Laffe 2 kann sich koaxial zu dem Hohlschaft 1 erstrecken. Es ist jedoch
auch möglich, die Laffe in Bezug auf den Hohlschaft 1 in einem gewissen
Winkel verlaufend vorzusehen, wie es die Fig. 1, 2 und 3 zeigen. In diesem
Fall besteht die Adeckung 7 aus einem biegeelastischen Material, so dass sie
sich selbsttätig biegt und sich dem schrägen Verlauf des Randes 3 der Laffe 2
anpasst, wenn die Betätigungsstange 6 vorgeschoben wird. Um eine sichere
Führung der Abdeckung 7 an der Laffe 2 zu gewährleisten, ist es vorteilhaft,
einen Niederhalter 8 vorzusehen, der einen distalen Fortsatz 8a aufweist, der zur
Laffe 2 einen Spalt 9 zur Führung der Abdeckung 7 bestimmt. Der Niederhalter
8 kann aus einem im Schaft 1 unlösbar festgelegten Zylinderabschnitt bestehen
oder einen Teil des Schafts 1 bilden. Die Betätigungsstange 6 mit der Abdec
kung 7 wird zu ihrer axialen Verschiebung durch den Niederhalter geführt. Mit
dem Fortsatz 8a des Niederhalters 8 wird auch erreicht, dass die über die Mulde
5 geschobene Abdeckung 7 auf der Laffe 2 in Schließlage gehalten wird.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung kann der vordere Rand 10 der Abdec
kung 7 als Schneide 10 ausgebildet sein, um ein Abtrennen von Knorpelgewebe
oder dergleichen zu erleichtern.
Zur axialen Betätigung der Betätigungsstange 6 mit der Abdeckung 7 ist eine
geeignete Handhabungseinrichtung vorgesehen. Diese Einrichtung ist nicht
Gegenstand der vorliegenden Erfindung und daher nur kurz beschrieben.
Der Hohlschaft 1 mit der Laffe 2 und die Betätigungsstange 6 mit der Ab
deckung 7 bilden eine zerlegbare Baueinheit, die mit der Handhabungsein
richtung 3 lösbar verbunden ist. Diese Einrichtung weist einen Handgriff 11 mit
einem distalen Hülsenabschnitt 12 als Bauteil des Betätigungsmechanismus 4
auf. Auf den Hülsenabschnitt 12 ist eine Schraubhülse 13 aufschraubbar, um das
proximale Endteil 14 des Niederhalters 8 in dem Hülsenabschnitt 12 zu be
festigen. Des weiteren ist eine Überwurfmutter 15 auf das proximale Ende des
Endbauteils 14 aufschraubbar, um den Hohlschaft 1 an der Einrichtung 3 zu
befestigen.
Der Mechanismus 4 umfasst weiter einen auf dem Hülsenabschnitt 12 axial
verschiebbar angeordneten, äußeren zylindrischen Ring 17 und einen innerhalb
des Hülsenabschnittes 12 auf der Betätigungsstange 6 starr befestigten, inneren
zylindrischen Ring 18 sowie einen Feststellriegel 19. Der Riegel 19 durchquert
die Ringe 17 und 18 sowie ein axiales Langloch 20 des Hülsenabschnittes 12.
Ferner ist der Riegel 19 gemäß dem Doppelpfeil 21 verstellbar.
Der Riegel 19 besitzt außerdem eine geeignete Aufnahme 22 für das form
schlüssige Einsetzen des proximalen Endes der Betätigungsstange 6. Ferner ist
in dem inneren zylindrischen Ring 18 des Mechanismus 4 eine Kugelrastaus
bildung 23 vorgesehen, um den Riegel 19 in einer Verriegelungsstellung und in
einer Lösestellung festzulegen. In Fig. 3 ist die Kugelrasteinrichtung 23 in ihrer
Verriegelungsstellung gezeigt.
Zur axialen Betätigung der Abdeckung 7 wird der äußere Ring 17 in Axial
richtung, d. h. entsprechend dem Verlauf des Hohlschaftes 1, betätigt. Somit
wird auch die Betätigungsstange 6 axial bewegt, so dass die Abdeckung 7 über
die Mulde 5 der Laffe 2 geschoben werden kann. Um die Mulde 5 wieder zu
öffnen, wird der äußere Ring 17 wieder zurückgeschoben, d. h. proximalwärts
bewegt.
Claims (7)
1. Endoskopischer Probenehmer für insbesondere Knorpelmaterial, umfassend
einen Hohlschaft mit einer an seinem distalen Ende angeordneten Laffe, eine am
proximalen Ende des Hohlschaftes vorgesehene Handhabungseinrichtung mit
einem Betätigungsorgan und eine in dem Hohlschaft axial bewegbare, mit dem
Betätigungsorgan verbindbare Betätigungsstange, dadurch gekennzeichnet, dass
der Mulde (5) der starr an dem Hohlschaft (1) angeordneten Laffe (2) eine vor-
und zurückverschiebbare Abdeckung (5) zugeordnet ist, die distal an der Be
tätigungsstange (6) befestigt ist.
2. Probenehmer nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung
(7) für die Mulde (5) der Laffe (2) aus einer Metallzunge besteht.
3. Probenehmer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Abdeckung (7) für die Mulde (5) der Laffe (2) für den Bereich der Mulde eine
Umfangsform aufweist, die der oder im wesentlichen der Umfangsform der
Mulde entspricht.
4. Probenehmer nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in
dem Hohlschaft (1) ein Niederhalter (8) zum Führen und Halten der Abdeckung
(7) in Schließlage auf der Laffe (2) vorgesehen ist.
5. Probenehmer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Laffe (2) in Bezug auf den Hohlschaft (1) abgewinkelt ist.
6. Probenehmer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung
(7) für die Mulde (5) der Laffe (2) biegeelastisch ist.
7. Probenehmer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (7) für die Mulde (5) der Laffe (2) eine vordere Schneidkan
te (10) aufweist.
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