DE10053492A1 - Anlage und Verfahren zur Aufbereitung von Shredder-Rückständen und Verwendung einer erzeugten Sand-Fraktion - Google Patents
Anlage und Verfahren zur Aufbereitung von Shredder-Rückständen und Verwendung einer erzeugten Sand-FraktionInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Shredder-Rückständen metallhaltiger Abfälle, insbesondere von Fahrzeugkarossen, bei dem die Shredder-Rückstände in eine Shredder-Leichtfraktion (SLF) und eine nicht-ferromagnetische Fraktion (Shredder-Schwerfraktion (SSF)) aufgetrennt vorliegen sowie eine Anlage und eine Verwendung des Verfahrens zur Aufbereitung von Shredder-Rückständen metallhaltiger Abfälle, insbesondere von Fahrzeugkarossen. DOLLAR A Das Verfahren und die Anlage mit entsprechenden Mitteln sehen vor, dass DOLLAR A (a) während der Aufbereitung der Shredder-Leichtfraktion (SLF) und der Shredder-Schwerfraktion (SSF) in Vorprozessen (Vor¶L¶, Vor¶S¶) und einem Hauptprozess (SR¶H¶) eine Rohsand-Fraktion (Sand¶H¶) durch Abscheidung von wenigstens einer ferromagnetischen Fraktion (Fe/V2A), einer Nichteisen-Metall-haltigen Fraktion (NE), einer Flusen-Fraktion (Flusen) und einer Granulat-Fraktion (Granulat) erzeugt wird und DOLLAR A (b) die Rohsand-Fraktion (Sand¶H¶) in einem Veredelungsprozess (V) durch die aufeinander folgenden Prozessschritte Dichtetrennung und Metallabscheidung in eine organikreiche Restfraktion (Rest¶org¶), eine schwermetallhaltige Staub-Fraktion (NE¶Staub¶), eine organik- und metallarme Sand-Fraktion (Sand¶V¶) und eine Metall-Fraktion (NE¶V¶) aufgetrennt wird. DOLLAR A Die Verwendung des Verfahrens sieht vor, dass eine organik- und metallarme Sand-Fraktion (Sand¶V¶) zum Beispiel für den Einsatz als Zuschlagsstoff in Hochofenbetrieben, Ziegeleien oder ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Shredder-Rückständen
metallhaltiger Abfälle, insbesondere von Fahrzeugkarossen, mit den im Oberbegriff des
Anspruchs 1 genannten Merkmalen sowie eine Anlage mit den im Oberbegriff des
Anspruchs 15 genannten Merkmalen, mit der die Aufbereitung der Shredder-Rückstände
durchgeführt werden kann. Ferner betrifft die Erfindung eine Verwendung einer organik-
und metallarmen Sand-Fraktion nach Anspruch 24, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren separiert wurde.
Das Shreddern von Altfahrzeugen zum Materialaufschluss ist seit langem bekannt. Bei der
Durchführung des Shredder-Prozesses haben sich Verfahrensführungen etabliert, bei
denen das anfallende Stoffgemisch in verschiedene Fraktionen aufgeteilt wird. So wird
zunächst mittels einer geeigneten Absaugvorrichtung eine sogenannte Shredder-
Leichtfraktion (SLF) vom anfallenden Stoffgemisch abgetrennt. Die verbleibende Fraktion
wird anschließend mit einem Permanent-Magnetscheider in eine ferromagnetische Fraktion
(Shredder-Schrott (SS)) und eine nicht-ferromagnetische Fraktion (Shredder-Schwerfraktion
(SSF)) aufgetrennt. Ein Anteil der metallurgisch vollständig verwertbaren Shredder-Schrott-
Fraktion liegt häufig bei zirka 50 bis 75 Gew.%. Die Shredder-Leichtfraktion wurde nach
bisherigen Konzepten in der Regel als Abfall deponiert oder in Müllverbrennungsanlagen
verbrannt. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass sie sowohl einen hohen Organik- als auch
einen hohen Feinkornanteil enthält. Die schwere, nicht-flugfähige sowie nicht-
ferromagnetische Fraktion - also die Shredder-Schwerfraktion - zeichnet sich durch einen
hohen Anteil an Nichteisen-Metallen (NE-Metalle) aus. Zur Wiedergewinnung der
verschiedenen NE-Metalle sind spezielle Aufbereitungsanlagen entwickelt worden, bei
denen allerdings der verbleibende Rest aus organischen und anorganischen, nicht-
metallischen Komponenten in der Regel als Abfall deponiert wird. Unter Shredder-
Rückständen sollen nachfolgend alle Stoffströme aus dem Shredderprozess verstanden
werden, die nicht direkt am Shredder als metallurgisch direkt verwertbare Produkte
abgezogen (Shredder-Schrott) werden können.
Aus der DE 44 37 852 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem die Shredder-Leichtfraktion,
insbesondere zwecks Entfernen von "unerwünschten Bestandteilen", insbesondere Kupfer
und Glas, aufbereitet wird. Dabei werden die Shredder-Rückstände in einem
Zwangsmischer homogenisiert und mit einem fein- bis feinstkörnigen, eine magnetisierbare
Komponente enthaltenen Material vermischt sowie das resultierende Gemisch über einen
Magnetscheider geführt. Es hat sich dabei gezeigt, dass die eine metallurgische
Verwendung behindernden metallischen Bestandteile der Shredder-Leichtfraktion auf diese
Weise abgetrennt werden können.
In der EP 0 863 114 A1 ist vorgesehen, einen dauerplastischen Bergbauversatzstoff zu
schaffen, indem der Shredder-Leichtfraktion eine Bindemittelkomponente, ein Füllstoff und
eine Salzlösung zugesetzt werden. Dadurch soll ein druckfester, dauerplastischer Körper
geschaffen werden.
Aus der DE 197 42 214 C2 ist bekannt, die Shredder-Leichtfraktion weiter zu zerkleinern
und einer thermischen Behandlung zu unterziehen. Während oder nach der Zerkleinerung
sollen dabei metallische Bestandteile aussortiert werden und das verbleibende
Stoffgemisch in einem Schmelzreaktor geschmolzen und durch Abkühlung zu einem
"ungefährlichen" Feststoff umgewandelt werden.
Weiterhin offenbart die EP 0 922 749 A1 ein Verfahren zur Aufarbeitung der Shredder-
Leichtfraktion, bei dem die Shredder-Leichtfraktion in einen Wirbelschichtvergaser und
unter Einbringung von Kalziumkarbonat kalziniert wird.
In einem weiteren thermischen Verfahren sieht die DE 197 31 874 C1 vor, dass die
Shredder-Leichtfraktion in einer weiteren Stufe erneut verpresst und dann zerkleinert,
homogenisiert und im Wassergehalt reduziert wird, um in einer nachfolgenden Stufe
thermisch verwertet zu werden.
In der EP 0 884 107 A2 ist vorgesehen, die Shredder-Leichtfraktion mittels Zerkleinerung,
Klassierung und Sortierung in eine metallfreie Fraktion mit einer Zerkleinerungsstufe
≦ 20 mm zu überführen. Die Aufbereitung der Shredder-Leichtfraktion soll zu einer
thermisch verwertbaren Fraktion führen.
Neben den aufgezeigten Verwertungsverfahren ist es bekannt, die Shredder-Leichtfraktion
einer Vorbehandlung zu unterziehen, bei der ferromagnetische Restfraktionen aus Eisen,
V2A-Stahl und Aluminium abgetrennt werden. Ähnliche Verfahren sind auch bei der
Aufbereitung der Shredder-Schwerfraktion zum Einsatz gekommen. Darüber hinaus ist es
bekannt, von dieser Fraktion Polyolefine abzutrennen.
Den aufgezeigten Verfahren ist gemeinsam, dass sie jeweils nur zur Verarbeitung der
Shredder-Leichtfraktion oder der Shredder-Schwerfraktion ausgelegt sind. Eine
gemeinsame Verarbeitung mit dem Ziel einer möglichst weitgehenden Auftrennung der
Shredder-Rückstände zu zumindest teilweise verwertbaren Endprodukten, insbesondere zu
einer rohstofflich verwertbaren oder gemäß den aktuellen Anforderungen aus der ab dem
Jahre 2005 in neuer Form greifenden TA Siedlungsabfall deponiefähigen Sand-Fraktion, ist
nicht vorgesehen. Vor dem Hintergrund steigender gesetzlicher Anforderungen (EU-
Altautorichtlinie, EU-Verbrennungsrichtlinie und andere) und auch steigender
Deponiekosten und Anforderungen an das zu deponierende Gut (TA Siedlungsabfall), ist
eine erhöhte Verwertungsquote sowie gegebenenfalls eine Vorbehandlung vor einer
Ablagerung auf einer Deponie jedoch wünschenswert. So sieht die Altautoverordnung vom
1. April 1998 vor, dass ab dem Jahre 2015 über 95 Gew.% eines Altautos verwertet werden
müssen. Verschärfte Anforderungen aus der im September 2000 verabschiedeten EU-
Altautorichtlinie schreiben darüber hinaus vor, den Anteil werkstoff- und rohstofflich
nutzbarer Stoffströme auf mindestens 85 Gew.% zu steigern. Eine Verwertung schließt
demnach eine bloße energetische Nutzung, zum Beispiel in Müllverbrennungsanlagen, aus,
bei der im Nebeneffekt auch eine deponiefähige, inerte Fraktion anfallen würde. Die ab
dem Jahre 2005 einzuhaltende TA Siedlungsabfall fordert schwerpunktmäßig eine
Abreicherung des Organikanteils und des Eluationspotentials von Schwermetallen der zu
deponierenden Fraktionen. Für einen möglichen rohstofflichen Einsatz der anfallenden
Sand-Fraktion, zum Beispiel als Zuschlagsstoff in Zementwerken, Sinteranlagen von
Hochofenbetrieben oder als Zuschlagsstoff für die Hintermauer-Ziegelherstellung in
Ziegeleien, muss insbesondere sichergestellt sein, dass störende Schwermetalle und
organische Bestandteile weitestgehend entfernt wurden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und die dazu notwendige
Anlage zur Verfügung zu stellen, mit denen Shredder-Rückstände verarbeitet werden
können und in einem mechanischen Aufbereitungsprozess neben weiteren Endprodukten
insbesondere eine qualitativ hochwertige und rohstofflich verwertbare oder zumindest nach
künftigen Standards auf Siedlungsabfall-Deponien ablagerbare Sand-Fraktion erzeugbar
ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Aufbereitung von Shredder-
Rückständen metallhaltiger Abfälle, insbesondere von Fahrzeugkarossen, mit den im
Anspruch 1 genannten Merkmalen, eine Anlage zur Aufbereitung von Shredder-
Rückständen mit den im Anspruch 15 genannten Merkmalen sowie die Verwendung einer
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Sand-Fraktion mit den im Anspruch
24 genannten Merkmalen gelöst.
Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass
- a) während der Aufbereitung der Shredder-Leichtfraktion und der Shredder- Schwerfraktion in Vorprozessen und einem Hauptprozess eine Rohsand-Fraktion durch Abscheidung von wenigstens einer ferromagnetischen Fraktion, einer Nichteisen-Metall-haltigen Fraktion, einer Flusen-Fraktion und einer Granulat- Fraktion erzeugt wird und
- b) die Rohsand-Fraktion in einem Veredelungsprozess durch die aufeinander folgenden Prozessschritte Dichtetrennung und Metallabscheidung in eine organikreiche Restfraktion, eine schwermetallhaltige Staub-Fraktion, eine organik- und metallarme Sand-Fraktion und eine Metall-Fraktion aufgetrennt wird.
Die bereitgestellten Endprodukte können entweder direkt einer Verwertung zugeführt
werden oder gegebenenfalls in weiteren Veredlungsschritten zu verwertbaren Produkten
hoher Qualität weiter verarbeitet werden. Die Sand-Fraktion kann insbesondere
Verwendung als Zuschlagsstoff für den Einsatz in Hochofenbetrieben, Zementwerken oder
Ziegeleien finden. Die für einen solchen Einsatz bereitzustellende Sand-Fraktion weist
mindestens folgende Charakteristika auf:
- - einen Glühverlust von < 30 Gew.%
- - einen organisch gebundenen Kohlenstoffanteil von < 18 Gew.%
- - einen Cl-Gehalt < 1,5 Gew.%
- - einen Zn-Gehalt < 1,0 Gew.%
- - einen Cu-Gehalt < 0,2 Gew.%
- - einen Pb-Gehalt < 0,1 Gew.%.
Erst durch die weitgehende Entfernung der störenden Metallpartikel und organischen
Bestandteile ist es möglich, Sand-Fraktionen aus Shredder-Rückständen wirtschaftlich
sinnvoll und in großem Umfang einer rohstofflichen Verwertung zugänglich zu machen.
Eine derart abgereicherte Sand-Fraktion erfüllt ebenfalls die Anforderungen an ein auf einer
Siedlungsabfall-Deponie abzulagerndes Gut nach der ab 2005 gültigen TA Siedlungsabfall.
Als Endprodukte werden damit mindestens eine hochwertige Sand-Fraktion, eine
ferromagnetische Fraktion, eine Nichteisen-Metall-haltige Fraktion, eine Flusen-Fraktion und
eine Granulat-Fraktion erzeugt.
Aus der Shredder-Leichtfraktion werden vorzugsweise in einer Vorbehandlung
aufgeschlossene Fe-, V2A- und Al-Anteile abgetrennt. Vorzugsweise wird diese Shredder-
Leichtfraktion
- - in einem ersten Zerkleinerungsaggregat aufgeschlossen,
- - anschließend mittels wenigstens eines Magnetscheiders in mindestens eine ferromagnetische Fraktion und eine nicht-ferromagnetische Fraktion aufgetrennt,
- - in einem zweiten Zerkleinerungsaggregat die nicht-ferromagnetische Fraktion aufgeschlossen,
- - von dieser Fraktion mittels wenigstens einer Klassiereinrichtung eine feinkörnige Sand-Fraktion abgetrennt und
- - die verbleibende Fraktion in wenigstens einer Dichtetrennungseinrichtung in eine Flusen-Fraktion und eine grobkörnige Schwergut-Fraktion aufgetrennt.
Durch die aufgezeigte Vorgehensweise mit dem stufenweisen Aufschluss der Shredder-
Leichtfraktion und den zwischengeschalteten Verfahrensschritten zur Trennung der
besonders abrasiv wirkenden ferromagnetischen Bestandteile, können die Betriebskosten
insbesondere beim zweiten Zerkleinerungsaggregat geringgehalten werden. Eine weitere
bevorzugte Ausführung sieht vor, dass im Vorprozess mittels einer Absaugeinrichtung
zusätzlich eine Schaumstoff-Fraktion - im Wesentlichen aus Polyurethan bestehend -
abgetrennt wird.
Weiterhin wird die Shredder-Schwerfraktion im Vorprozess vorzugsweise durch wenigstens
einen Metallabscheider und wenigstens eine Klassiereinrichtung in wenigstens eine
angereicherte, Nichteisen-Metall-haltige Fraktion, eine Schwergut-Fraktion und eine
feinkörnige Sand-Fraktion getrennt. Zusätzlich ist es denkbar, dass von der Schwergut-
Fraktion in wenigstens einer Dichtetrennungseinrichtung eine hochdichte Restfraktion
abgetrennt wird. Die Auftrennung der Shredder-Schwerfraktion in verschiedene Stoffströme
wird unter dem Gesichtspunkt einer möglichen gemeinschaftlichen Verarbeitung mit den
zuvor bei den im Vorprozess der Verarbeitung der Shredder-Leichtfraktion entstehenden
Stoffströmen vorgenommen.
Im Hauptprozess werden die Stoffströme aus den Vorprozessen vorzugsweise derart
zusammengeführt, dass
- - die Sand-Fraktionen zu einer gemeinsamen Rohsand-Fraktion zusammengefasst werden und
- - die Schwergut-Fraktionen zu einer gemeinsamen Schwergut-Fraktion zusammengefasst, mittels eines Zerkleinerungsaggregates aufgeschlossen und über eine Dichtetrennungseinrichtung in die Granulat-Fraktion und in eine angereicherte, Nichteisen-Metall-haltige Fraktion aufgetrennt werden.
In diesem Prozessteilschritt fallen demnach die gewünschten End- und Zwischenprodukte
Granulat, Rohsand und die Nichteisen-Metall-haltige Fraktion an. Die Nichteisen-Metall
haltigen Fraktionen können dann vorzugsweise in einem gemeinsamen Aufbereitungsschritt
mittels geeigneter Verfahrensschritte, zum Beispiel einer Sandflotation und einer optischen
Sortierung, zur Abtrennung von Leichtmetall-, Buntmetall- und sonstigen Metall-Fraktionen
unterzogen werden. Die bei der Abtrennung anfallenden nichtmetallischen Restfraktionen
können je nach Menge und Zusammensetzung an geeigneten Stellen in den Hauptprozess
und/oder die Vorprozesse wieder eingespeist werden.
Die durch die aufgezeigten Aufbereitungsprozesse unter anderem bereitgestellte Rohsand-
Fraktion ist bereits ein homogenes Produkt, dass heißt, flugfähige Bestandteile, Metalle,
Granulat und Flusen sind bereits weitgehend abgetrennt worden. Die Rohsand-Fraktion
kann aber erst durch die Veredelung von noch vorhandenen Metallpartikeln und
organischen Bestandteilen befreit werden. Vorzugsweise erfolgt dabei die Dichtetrennung
in einer Dichtetrennungseinrichtung. Nach der Dichtetrennung erfolgt eine
Metallabscheidung. Zusätzlich kann vorgesehen sein, eine Feinkorn-Fraktion abzutrennen,
in der sich schwermetallhaltige Stäube konzentrieren.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des Verfahrens ergeben sich aus den übrigen
verfahrensabhängigen Unteransprüchen.
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Anlage ergeben sich aus den
abhängigen Ansprüchen 16 bis 23. Hinsichtlich der Vorteile der erfindungsgemäßen Anlage
sei insbesondere auf die obigen Ausführungen, das erfindungsgemäße Verfahren
betreffend, verwiesen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Übersicht über die im Prozess der Aufbereitung der Shredder-
Rückstände zu bestimmten Zeitpunkten entstehenden Endprodukte in einem
Fließdiagramm und
Fig. 2 ein schematisches Fließdiagramm für die Prozessführung in den
Vorprozessen und im Hauptprozess der Aufbereitung.
Die Fig. 1 zeigt in einem Fließdiagramm, zu welchen Zeitpunkten Endprodukte nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren während der Aufbereitung der Shredder-Rückstände
anfallen. Zunächst werden in einem an sich bekannten vorgeschalteten Shredderprozess in
einem Shredder metallhaltige Abfälle, insbesondere von Fahrzeugkarossen, durch einen
Zerkleinerungsprozess aufgeschlossen. Im Nachgang erfolgt eine Abtrennung einer
flugfähigen Leichtfraktion durch eine Absaugvorrichtung (Shredder-Leichtfraktion SLF). Der
nach der Absaugung verbleibende schwere, nicht-flugfähige Stoffstrom wird auf einem
Permanent-Magnetscheider in eine ferromagnetische und eine nicht-ferromagnetische
Fraktion getrennt. Die ferromagnetische Fraktion wird als Shredder-Schrott SS bezeichnet
und stellt das primäre, direkt in der Metallurgie einsetzbare Produkt des Shredders dar. Die
schwere, nicht-flugfähige sowie nicht-ferromagnetische Fraktion wird als Shredder-
Schwerfraktion SSF bezeichnet. In einem weiteren, hier nicht dargestellten
Vorbehandlungsschritt können von der Shredder-Leichtfraktion SLF mittels eines
Magnetscheiders noch vorhandene ferromagnetische Bestandteile abgetrennt werden. Der
dann verbleibende Stoffstrom der Shredder-Leichtfraktion SLF sowie die Shredder-
Schwerfraktion SSF werden nun gemeinschaftlich als Shredder-Rückstände in die
gewünschten Endprodukte aufgetrennt.
Die Prozessführung sieht dazu einen Vorprozess VorL für die Shredder-Leichtfraktion SLF,
einen Vorprozess VorS für die Shredder-Schwerfraktion SSF, einen gemeinsamen
Hauptprozess SRH und einen Veredelungsprozess V zur abschließenden Aufarbeitung
zumindest eines Teiles der in den Vorprozessen VorL, VorS entstehenden primären
Stoffströme vor. Als Endprodukte gemäß dem Ausführungsbeispiel entstehen Fraktionen,
die überwiegend und mit möglichst hoher Reinheit aus Eisen Fe, Stahl V2A, Flusen,
organik- und metallfreiem Sand SandV, Granulat, Schaumstoff PU und einem zu
beseitigenden Rest bestehen. Weiterhin kann eine Nichteisen-Metall-haltige Fraktion NE
abgetrennt werden, die durch entsprechende Prozessführung wiederum eine Aufteilung in
Fraktionen mit Buntmetallen Cu/Messing, Leichtmetallen Al/Mg und sonstige Metalle
ermöglicht. Die entstehenden Endprodukte können bis auf die Restfraktion einer
metallurgischen, werkstofflichen, rohstofflichen und energetischen Verwertung oder im Falle
der Sand-Fraktion mindestens einer geordneten Ablagerung auf einer Siedlungsabfall-
Deponie zugeführt werden. Der Veredelungsprozess V kann insbesondere unter dem
Gesichtspunkt der Bereitstellung einer organik- und metallarmen Sand-Fraktion SandV
ausgestaltet werden, die vorrangig Einsatz als Zuschlagsstoff in Hochofenprozessen,
Zementwerken oder Ziegeleien finden soll, mindestens aber eine Ablagerung auf einer
Siedlungsabfall-Deponie gemäß den Anforderung der TA Siedlungsabfall ab dem Jahre
2005 erlaubt. Dazu muss die Sand-Fraktion (SandV) mindestens folgende Charakteristika
aufweisen:
- - einen Glühverlust von < 30 Gew.%
- - einen organisch gebundenen Kohlenstoffanteil von < 18 Gew.%
- - einen Cl-Gehalt < 1,5 Gew.%
- - einen Zn-Gehalt < 1,0 Gew.%
- - einen Cu-Gehalt < 0,2 Gew.%
- - einen Pb-Gehalt < 0,1 Gew.%.
Die nachfolgend geschilderten Prozessschritte ermöglichen insbesondere die Separation
einer Sand-Fraktion SandS aus den heterogenen Shredder-Rückständen, welche der
genannten Spezifikation entspricht.
In der Fig. 2 sind schematisch wesentliche Komponenten der Anlage zur Aufbereitung der
Shredder-Rückstände und die jeweils während der Verfahrensführung an diesen
Komponenten anfallenden Zwischen- oder Endprodukte in einem Fließdiagramm
dargestellt. Der Übersicht wegen sind die während des Verfahrens erzeugten Endprodukte
mittig angeordnet. Der Vorprozess VorL zur Aufbereitung der Shredder-Leichtfraktion SLF
ist schematisch im linken oberen Teil, der Vorprozess Vors zur Aufbereitung der Shredder-
Schwerfraktion SSF im rechten oberen Teil, der Hauptprozess SRH mittig im unteren Teil
und der Veredelungsprozess V im linken unteren Teil der Zeichnung dargestellt.
Die Shredder-Schwerfraktion SSF wird zunächst einer zweistufigen Fe- und V2A-
Separation mittels eines Permanent-Magnetscheiders PMS1 unterzogen. Nach der Fe- und
V2A-Abscheidung erfolgt eine Klassierung des Reststromes und eine Abscheidung
Nichteisen-Metall-haltiger Fraktionen NES. Dies kann beispielsweise derart erfolgen, dass
zunächst eine Klassierung in verschiedene Fraktionen, beispielsweise größer und kleiner 20 mm,
erfolgt und diese Fraktion jeweils separat dem Metallabscheider MAS1 zugeführt
werden. Denkbar sind selbstverständlich noch zusätzliche Klassierungsstufen. Im
Vordergrund steht dabei eine möglichst saubere stoffliche Trennung in die Nichteisen-
Metall-haltigen Fraktionen NES und die verbleibenden metallarmen Fraktionen NMS. Die
Klassiereinrichtung KS1 sieht ferner vor, dass metallarme Fraktionen NMS mit einem
Korndurchmesser vorzugsweise < 6 mm in einer Sand-Fraktion SandS abgetrennt werden.
Die verbleibende grobkörnige metallarme Fraktion NMS wird anschließend mit einer
Dichtetrennungseinrichtung DS1 in eine Schwergut-Fraktion SGS sowie eine hochdichte
Restfraktion Rest aufgetrennt. Damit soll verhindert werden, dass bei der Weiterbehandlung
der Schwergut-Fraktion SGS in nachgeschalteten Zerkleinerungsaggregaten noch
hochabrasive und scharfkantige Materialien, wie zum Beispiel Edelstahlkugeln, im
Mahlraum vorhanden sind. Zusätzlich kann an dieser Stelle nochmals ein Metallabscheider
installiert werden, um letzte verschleißfördernde, massive Metallverunreinigungen
abzutrennen. Zusammenfassend liefert der Vorprozess Vors demnach eine Eisen-Fraktion
Fe, eine Stahl-Fraktion V2A, eine Nichteisen-Metall-haltige Fraktion NES, eine Sand-
Fraktion SandS und eine Schwergut-Fraktion SGS.
Im Vorprozess VorL wird ausgehend von der Shredder-Leichtfraktion SLF zunächst eine
Schaumstoff-Fraktion PU - überwiegend aus dem leicht-flugfähigen Polyurethan
bestehend - in der Absaugeinrichtung ABL1 abgetrennt. Die abgetrennten
Schaumstoffstücke werden pneumatisch in einen Presscontainer gefördert und dort
automatisch verdichtet. Diese Fraktion kann direkt verwertet oder gegebenenfalls einer
weiteren, hier nicht weiter ausgeführten Veredelungsstufe zugeführt werden.
Die verbleibende Fraktion wird nun in einem ersten Zerkleinerungsaggregat ZL1
aufgeschlossen, und zwar derart, dass ein Austrag des Aggregats ZL1 Partikel mit einem
Durchmesser < 50 mm enthält. Um eine Beanspruchung des Zerkleinerungsaggregats ZL1
möglichst geringzuhalten, kann vorgesehen sein, dass eine hier nicht dargestellte
Klassiereinrichtung zur Separation und Zuführung einer Fraktion mit einem Durchmesser
von < 50 mm vorgeschaltet wird. Von der zerkleinerten Fraktion wird mittels eines
Permanent-Magnetscheiders PML1 eine Eisenfraktion Fe und eine Stahlfraktion V2A
abgetrennt. Die verbleibende nicht-ferromagnetische Fraktion NFL wird nun einem zweiten
Zerkleinerungsaggregat ZL2 zugeführt, in dem ein weiterer Aufschluss des Materials erfolgt.
Ein Austrag des Zerkleinerungsaggregates ZL2 wird dabei mit < 10 mm ausgelegt. Auch
hier kann über eine nicht dargestellte Klassiereinrichtung die Beschickung des
Zerkleinerungsaggregates ZL2 auf eine Fraktion mit einem Durchmesser < 10 mm
beschränkt werden.
Von der nun gut aufgeschlossenen nicht-ferromagnetischen Fraktion NFL wird in einer
weiteren Klassiereinrichtung KL1 eine feinkörnige Sand-Fraktion SandL abgetrennt. Eine
Korngröße der Sand-Fraktion SandL wird vorzugsweise auf < 4 mm festgelegt. Die
verbleibende Fraktion wird einer Windsichtung und Dichtetrennung in einer entsprechenden
Einrichtung DL1 unterzogen. In der Einrichtung DL1 wird eine leichte Fraktion aus Flusen
mittels Querstromsichter über eine Schwergutklappe geblasen. Aufgrund der vorherigen
Förderung auf einem Vibrationsförderer hat sich das schwerere Material bereits nach unten
abgesetzt, so dass die unterliegende Schwerfraktion zwangsläufig nach unten in ein
Schwergutaustrag fällt (Schwergut-Fraktion SGL). Zusammengefasst können in dem
Vorprozess VorL die End- und Zwischenprodukte Schaumstoffstücke PU, Eisen Fe, Stahl
V2A, Sand SandL und Schwergut SGL bereitgestellt werden. Die während der Bearbeitung
in den Zerkleinerungsaggregaten ZL1 und ZL2 anfallenden schwermetall- und
organikhaltigen Stäube und Schlämme werden der Restfraktion Rest zugeführt.
Im Hauptprozess SRH werden zunächst die Sand-Fraktionen Sand, SandS zu einer
gemeinsamen Rohsand-Fraktion SandH zusammengefasst. Zur Erreichung der
vorgenannten Spezifikationen für die rohstoffliche Verwertung als Zuschlagsstoff muss die
Rohsand-Fraktion SandH weiter aufgetrennt werden. Wesentlich ist dabei, dass die
veredelte Sand-Fraktion SandS hinreichend hohe Anteile an Oxiden der Elemente Eisen,
Aluminium, Silizium und Calcium enthält, die primäre Rohstoffe substituieren können.
Weiterhin soll die Konzentration potentieller Prozess- oder Produktstörstoffe möglichst
niedrig gehalten werden. Störstoffe der genannten Art können je nach Verwendungszweck
beispielsweise die Metalle Kupfer, Zink, Blei, Chrom, aber auch Natrium, Kalium und
Magnesium sein. Ferner muss der Organikanteil, insbesondere der Anteil halogenhaltiger
Kunststoffe, hinreichend abgesenkt werden. Eine solche veredelte Sand-Fraktion SandS
erfüllt damit ebenfalls bereits Anforderungen der TA Siedlungsabfall (Anforderungen ab
2005) für ein auf einer Siedlungsabfall-Deponie abzulagerndes Gut.
Von der Rohsand-Fraktion SandH wird zunächst eine Staub-Fraktion NEStaub aus Feinstkorn
und leicht-flugfähigen Organikanteilen mittels eines Windsichters WSV abgetrennt. Die
Staub-Fraktion NEStaub enthält insbesondere Schwermetallstäube und wird der
Reststofffraktion zur Beseitigung zugeführt.
Die Schwerfraktion des Windsichters WSV wird einem Luft-Setz-Tisch
(Dichtetrennungseinrichtung DV) zugeführt. Dort erfolgt die Abtrennung einer leichten,
organikreichen Restfraktion Restorg. Diese kann ebenfalls direkt aus dem Prozess
ausgeschleust und mit der Restfraktion Rest zusammengefasst werden. Anschließend wird
in einem Allmetallseparator MAV die verbleibende Schwerfraktion von restlichen
metallischen Bestandteilen, vorwiegend NE-Metallen, befreit (NE-Metallfraktion NEV). Die
NE-Metallfraktion NEV kann in die NE-Metallaufbereitung übergeleitet werden.
Zusammengefasst wird während des Veredelungsprozesses V demnach die Rohsand-
Fraktion SandH in eine Staub-Fraktion NEStaub, NE-Metallfraktion NEV, eine organikreiche
Restfraktion Restorg und eine organik- und metallfreie Sand-Fraktion SandH aufgetrennt.
Auch die Schwergut-Fraktionen SGL und SGS werden während des Hauptprozesses SRH zu
einer gemeinsamen Schwergut-Fraktion SG zusammengefasst. Diese wird nachfolgend in
einem weiteren Zerkleinerungsaggregat ZH1 erneut aufgeschlossen. Ein Austrag der
Zerkleinerungsaggregate ZH1 wird mit < 8 mm ausgelegt. Das Zerkleinerungsaggregat ZH1
ist üblicherweise als Schneidmühle ausgebildet, damit an dieser Stelle ein optimaler
Materialaufschluss erreicht wird. Nach der Zerkleinerung erfolgt eine Dichtetrennung auf
Luft-Setz-Tischen (Dichtetrennungseinrichtung DH1). Die abgetrennte Leichtfraktion besteht
überwiegend aus Kunststoff in granulierter Form. Das Granulat kann gegebenenfalls in
einem zusätzlichen Veredelungsprozess weiter aufgearbeitet werden. Die verbleibende
Schwerfraktion NEH besteht größtenteils aus Nicht-Eisenmetallen, und zwar überwiegend
aus Kupfer-Litzen. Die Fraktion NEH kann daher bereits an dieser Stelle dem Prozess
entzogen werden, aber auch mit der Nichteisen-Metall-haltigen Fraktion NES zu einer
gemeinsamen Fraktion NE zusammengeführt werden und gemeinsam aufbereitet werden.
Die Aufbereitung der Nichteisen-Metall-haltigen Fraktion NE kann im Wesentlichen mittels
einer Sandflotationsanlage SF1 und eines optischen Sortierers OS1 erfolgen. Mit einer
Sandflotation ist es möglich, eine Leichtmetall-Fraktion vorwiegend aus Aluminium Al und
Magnesium Mg von einer Schwermetall-Fraktion trockenmechanisch zu trennen.
Anzumerken ist, dass der hier verwendete Sand als Separationsmedium nichts mit der
abgetrennten Fraktion "Sand" aus den Shredder-Rückständen zu tun hat. Die
Schwermetalle sinken in das Sandbett, während die Leichtmetalle auf dem Sandbett
aufschwimmen. Über eine Trennscheide werden ein leichtmetallhaltiger Oberstrom und der
mit den Schwermetallen angereicherte Unterstrom getrennt. In einem zur Sandflotation
gehörenden Prozessschritt werden die Metallkonzentrate wieder vom Trennmedium Sand
getrennt. Die abgetrennte Aluminium- und Magnesium-Fraktion Al/Mg kann gegebenenfalls
noch weiter aufgetrennt werden.
Die abgetrennte Schwerfraktion (insbesondere Zink Zn, Kupfer Cu, Messing, Blei Pb sowie
eventuell V4A-Stahl) wird durch den optischen Sortierer OS1 in Buntmetalle Kupfer/Messing
und sonstige Metalle aufgetrennt. Eventuell hier anfallende nicht-metallische Reste können
je nach Menge und Zusammensetzung an geeigneter Stelle, wie beispielsweise hier in den
Vorprozess VorL, eingespeist werden. Zusammengefasst werden im Hauptprozess SRH mit
anschließender NE-Metallaufbereitung eine Al/Mg-Fraktion, eine Cu/Messing-Fraktion, eine
Fraktion mit sonstigen Metallen, eine Granulat-Fraktion und eine Rohsand-Fraktion SandH
bereitgestellt. Die Rohsand-Fraktion SandH wird - wie bereits erläutert - im
Veredelungsprozess V weiter aufgereinigt, so dass als Endprodukt die organik- und
metallfreie Sand-Fraktion SandV anfällt.
ABL
1 Absaugeinrichtung (Abtrennung Schaumstoff-Fraktion)
Al/Mg Leichtmetall-Fraktion
Cu/Messing Buntmetall-Fraktion
DH
Al/Mg Leichtmetall-Fraktion
Cu/Messing Buntmetall-Fraktion
DH
1, DL
1, DS
1, DV
Dichtetrennungseinrichtungen
Fe Eisen-Fraktion
Flusen Flusen-Fraktion
Granulat Granulat-Fraktion
KL
Fe Eisen-Fraktion
Flusen Flusen-Fraktion
Granulat Granulat-Fraktion
KL
1, KS
1 Klassiereinrichtungen
MAS
MAS
1, MAV
Metallabscheider/Allmetallseparator
NE, NEH
NE, NEH
, NEL
, NES
, NEStaub
, NEV
Nichteisen-Metall-haltigen Fraktionen
NFL
NFL
nicht-ferromagnetische Fraktion
NMS
NMS
metallarme Fraktion
OS1 optischer Sortierer
PML
OS1 optischer Sortierer
PML
1, PMS
1 Permanent-Magnetscheider
PU Schaumstoff-Fraktion
Rest, Restorg
PU Schaumstoff-Fraktion
Rest, Restorg
(organische) Restfraktionen
SandH
SandH
Rohsand-Fraktion
SandL
SandL
, SandS
Sand-Fraktionen der Vorprozesse
SandV
SandV
organik- und metallfreie Sand-Fraktion
SF1 Sandflotationsanlage
SG, SGL
SF1 Sandflotationsanlage
SG, SGL
, SGS
Schwergut-Fraktionen
SLF Shredder-Leichtfraktion
Sonstige Metalle Fraktion mit sonstigen Metallen
SRH
SLF Shredder-Leichtfraktion
Sonstige Metalle Fraktion mit sonstigen Metallen
SRH
Hauptprozess
SS Shredder-Schrott
SSF Shredder-Schwerfraktion
V Veredelungsprozess für den Rohsand
V2A Stahl-Fraktion
VorL
SS Shredder-Schrott
SSF Shredder-Schwerfraktion
V Veredelungsprozess für den Rohsand
V2A Stahl-Fraktion
VorL
Vorprozess für die Shredder-Leichtfraktion
VorS
VorS
Vorprozess für die Shredder-Schwerfraktion
WSV
WSV
Windsichter
ZL
ZL
1, ZL
2, ZH
1 Zerkleinerungsaggregate
Claims (25)
1. Verfahren zur Aufbereitung von Shredder-Rückständen metallhaltiger Abfälle,
insbesondere von Fahrzeugkarossen, bei dem die Shredder-Rückstande in eine
Shredder-Leichtfraktion (SLF) und eine nicht-ferromagnetische Fraktion (Shredder-
Schwerfraktion (SSF)) aufgetrennt werden, dadurch gekennzeichnet, dass
- a) während der Aufbereitung der Shredder-Leichtfraktion (SLF) und der Shredder- Schwertraktion (SSF) in Vorprozessen (VorL, VorS) und einem Hauptprozess (SRH) eine Rohsand-Fraktion (SandH) durch Abscheidung von wenigstens einer ferromagnetischen Fraktion (Fe/V2A), einer Nichteisen-Metall-haltigen Fraktion (NE), einer Flusen-Fraktion (Flusen) und einer Granulat-Fraktion (Granulat) erzeugt wird und
- b) die Rohsand-Fraktion (SandH) in einem Veredelungsprozess (V) durch die aufeinander folgenden Prozessschritte Dichtetrennung und Metallabscheidung in eine organikreiche Restfraktion (Restorg), eine schwermetallhaltige Staub-Fraktion (NEStaub), eine organik- und metallarme Sand-Fraktion (SandV) und eine NE- Metallfraktion (NEV) aufgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Shredder-
Leichtfraktion (SLF) einer weiteren Vorbehandlung mittels eines Magnetscheiders zur
Abtrennung von ferromagnetischen Restfraktionen unterworfen wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im
Vorprozess (VorL) ausgehend von der vorbehandelten Shredder-Leichtfraktion (SLF)
durch Zerkleinerung, Metallabscheidung, Klassierung und Dichtetrennung
ferromagnetische Fraktionen (Fe/V2A), eine feinkörnige Sand-Fraktion (SandL) und
eine Flusen-Fraktion (Flusen) von einer grobkörnigen Schwergut-Fraktion (SGL)
abgetrennt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass von der vorbehandelten
Shredder-Leichtfraktion (SLF) im Vorprozess (VorL) mittels einer Absaugeinrichtung
(ABL1) zusätzlich eine Schaumstoff-Fraktion (PU) abgetrennt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerkleinerung und
Klassierung eine Schwergut-Fraktion (SGL) mit einem Durchmesser von vorzugsweise
4 bis 10 mm liefert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass von der
Shredder-Schwerfraktion (SSF) im Vorprozess (VorS) durch Metallabscheidung,
Klassierung und Dichtetrennung mindestens eine Nichteisen-Metall-haltige Fraktion
(NES), eine feinkörnige Sand-Fraktion (SandS) und eine hochdichte Restfraktion (Rest)
von einer Schwergut-Fraktion (SGS) abgetrennt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klassierung eine
Schwergut-Fraktion (SGS) mit einem Durchmesser von vorzugsweise < 6 mm liefert.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im
Hauptprozess (SRH) die Schwergut-Fraktionen (SGL, SGS) mittels eines
Zerkleinerungsaggregates (ZH1) aufgeschlossen und über eine
Dichtetrennungseinrichtung (DH1) in die Granulat-Fraktion (Granulat) und in eine
angereicherte, Nichteisen-Metall-haltige Fraktion (NEH) aufgetrennt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Hauptprozess (SRH)
die Sand-Fraktionen (SandL, SandS) zur gemeinsamen Rohsand-Fraktion (SandH)
zusammengefasst werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Metall-Fraktionen
(NEH, NES) zur gemeinsamen Metall-Fraktion (NE) zusammengefasst werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Abtrennung der organikhaltigen Restfraktion (Restorg) von der verbleibenden Rohsand-
Fraktion (SandH) mittels einer Dichtetrennungseinrichtung (DV) erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Metallabscheidung aus der Rohsand-Fraktion (SandH) erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass vor der
Dichtetrennung die schwermetallhaltige Staub-Fraktion (NEStaub) abgetrennt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die bei
der Abtrennung im Veredelungsprozess (V) anfallende, Nichteisen-Metall-haltige
Fraktion (NEV) je nach Menge und Zusammensetzung in einen Aufbereitungsprozess
der Nichteisen-Metall-haltigen Fraktion (NE) integriert wird.
15. Anlage zur Aufbereitung von Shredder-Rückständen metallhaltiger Abfälle,
insbesondere von Fahrzeugkarossen, bestehend aus einer Shredder Leichtfraktion
(SLF) und einer nicht-ferromagnetischen Fraktion (Shredder Schwerfraktion (SSF)),
dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorhanden sind, mit denen
- a) während der Aufbereitung der Shredder-Leichtfraktion (SLF) und der Shredder- Schwerfraktion (SSF) in Vorprozessen (VorL, VorS) und einem Hauptprozess (SRH) eine Rohsand-Fraktion (SandH) durch Abscheidung von wenigstens einer ferromagnetischen Fraktion (Fe/V2A), einer Nichteisen-Metall-haltigen Fraktion (NE), einer Flusen-Fraktion (Flusen) und einer Granulat-Fraktion (Granulat) erzeugt wird und
- b) die Rohsand-Fraktion (SandH) in einem Veredelungsprozess (V) durch die aufeinander folgenden Prozessschritte Dichtetrennung und Metallabscheidung in eine organikreiche Restfraktion (Restorg), eine schwermetallhaltige Staub-Fraktion (NEStaub) eine organik- und metallarme Sand-Fraktion (SandV) und eine Metall- Fraktion (NEV) aufgetrennt wird.
16. Anlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein Magnetscheider zur
Abtrennung von ferromagnetischen Restfraktionen von der Shredder-Leichtfraktion
(SLF) vorhanden ist.
17. Anlage nach den Ansprüchen 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Aufarbeitung der vorbehandelten Shredder-Leichtfraktion (SLF) im Vorprozess (VorL)
aufeinander folgend
ein erstes Zerkleinerungsaggregat (ZL1) zum Aufschluss der Shredder- Leichtfraktion (SLF),
wenigstens ein Magnetscheider (PML1) zur Abtrennung mindestens einer ferromagnetischen Fraktion (Fe, V2A) von einer nicht-ferromagnetischen Fraktion (NFL),
ein zweites Zerkleinerungsaggregat (ZL2) zum Aufschluss der nicht- ferromagnetischen Fraktion (NFL),
wenigstens eine Klassiereinrichtung (KL1) zur Abtrennung einer feinkörnigen Sand- Fraktion (SandL) und
wenigstens eine Dichtetrennungseinrichtung (DL1) zur Auftrennung der verbleibenden Fraktion in die Flusen-Fraktion (Flusen) und eine grobkörnige Schwergut-Fraktion (SGL) vorgesehen sind.
ein erstes Zerkleinerungsaggregat (ZL1) zum Aufschluss der Shredder- Leichtfraktion (SLF),
wenigstens ein Magnetscheider (PML1) zur Abtrennung mindestens einer ferromagnetischen Fraktion (Fe, V2A) von einer nicht-ferromagnetischen Fraktion (NFL),
ein zweites Zerkleinerungsaggregat (ZL2) zum Aufschluss der nicht- ferromagnetischen Fraktion (NFL),
wenigstens eine Klassiereinrichtung (KL1) zur Abtrennung einer feinkörnigen Sand- Fraktion (SandL) und
wenigstens eine Dichtetrennungseinrichtung (DL1) zur Auftrennung der verbleibenden Fraktion in die Flusen-Fraktion (Flusen) und eine grobkörnige Schwergut-Fraktion (SGL) vorgesehen sind.
18. Anlage nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine
Absaugeinrichtung (ABL1) zur Abtrennung einer Schaumstoff-Fraktion (PU) vorgesehen
ist.
19. Anlage nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Aufarbeitung der Shredder-Schwerfraktion (SSF) im Vorprozess (VorS) aufeinander
folgend ein Metallabscheider (MAS1) und wenigstens eine Klassiereinrichtung (KS1) zur
Abtrennung wenigstens einer angereicherten, Nichteisen-Metall-haltigen Fraktion (NES),
einer Schwergut-Fraktion (SGS) und einer feinkörnigen, metallarmen Sand-Fraktion
(SandS) vorgesehen sind.
20. Anlage nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Aufarbeitung der Stoffströme aus den Vorprozessen (VorL, VorS) im Hauptprozess
(SRH)
Mittel zur Zusammenfassung der Sand-Fraktionen (SandL, SandS) zur gemeinsamen Rohsand-Fraktion (SandH),
Mittel zur Zusammenfassung der Schwergut-Fraktionen (SGL, SGS) zu einer gemeinsamen Schwergut-Fraktion (SG),
ein Zerkleinerungsaggregat (ZH1) zum Aufschluss der Schwergut-Fraktion (SG) und
nachfolgend eine Dichtetrennungseinrichtung (DH1) zur Abtrennung der Granulat- Fraktion (Granulat) und einer angereicherten, Nichteisen-Metall-haltigen Fraktion (NEH) von der aufgeschlossenen Schwergut-Fraktion (SG) vorgesehen sind.
Mittel zur Zusammenfassung der Sand-Fraktionen (SandL, SandS) zur gemeinsamen Rohsand-Fraktion (SandH),
Mittel zur Zusammenfassung der Schwergut-Fraktionen (SGL, SGS) zu einer gemeinsamen Schwergut-Fraktion (SG),
ein Zerkleinerungsaggregat (ZH1) zum Aufschluss der Schwergut-Fraktion (SG) und
nachfolgend eine Dichtetrennungseinrichtung (DH1) zur Abtrennung der Granulat- Fraktion (Granulat) und einer angereicherten, Nichteisen-Metall-haltigen Fraktion (NEH) von der aufgeschlossenen Schwergut-Fraktion (SG) vorgesehen sind.
21. Anlage nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mittel zur Behandlung der Rohsand-Fraktion (SandH) im Veredelungsprozess (V) eine
Dichtetrennungseinrichtung (DV) und einen Allmetallseparator (MAV) umfassen.
22. Anlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein Windsichter
(WSV) zur Abtrennung einer Staub-Fraktion (NEStaub) vorgesehen ist.
23. Anlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Einspeisung der
bei Abtrennung im Veredelungsprozess (V) anfallenden, Nichteisen-Metall-haltigen
Fraktion (NEV) in einen Aufbereitungsprozess der Nichteisen-Metall-haltigen Fraktion
(NE) vorgesehen sind.
24. Verwendung des Verfahrens zur Aufbereitung von Rohsand aus Shredder-
Rückständen metallhaltiger Abfälle, insbesondere von Fahrzeugkarossen, nach einem
der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine organik- und metallarme
Sand-Fraktion (SandV) für den rohstofflichen Einsatz als Zuschlagsstoff in
Zementwerken, Sinteranlagen von Hochofenbetrieben oder als Zuschlagsstoff für die
Hintermauer-Ziegelherstellung in Ziegeleien separiert wird, mindestens jedoch den
künftigen Anforderungen (TA Siedlungsabfall ab 2005) für die Ablagerung auf
Siedlungsabfall-Deponien genügt.
25. Verwendung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Sand-Fraktion
(SandV) mindestens folgende Charakteristika aufweist:
- - einen Glühverlust von < 30 Gew.%
- - einen organisch gebundenen Kohlenstoffanteil von < 18 Gew.%
- - einen Cl-Gehalt < 1,5 Gew.%
- - einen Zn-Gehalt < 1,0 Gew.%
- - einen Cu-Gehalt < 0,2 Gew.%
- - einen Pb-Gehalt < 0,1 Gew.%,
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