DE10052787A1 - System zur Fahrwerksabstimmung für Fahrzeuge - Google Patents

Abstract

System zur Fahrwerksabstimmung für Fahrzeuge, wobei ein Fahrwerk des Fahrzeugs, umfassend Schwingungsdämpfer und Federeinheiten mittels einer Verstelleinrichtung bezüglich der Dämpfkraft der Schwingungsdämpfer und/oder der Federkennung der Federeinheiten verstellbar ist, mit einem Navigationssystem zur Positonsbestimmung des Fahrzeugs auf einer Fahrbahn, wobei aufgrund der Positonsbestimmung und der damit verbundenen Straßencharakteristik ein Verstellsignal für die Verstelleinrichtung bereitgestellt wird, wobei die Straßencharakteristik Informationen vom individuellen Straßenzustand bezogen einen bestimmten Fahrstreckenabschnitt enthält, wobei die Informationen bezüglich des Straßenzustands der Verstelleinrichtung zugeführt werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein System zur Fahrwerksabstimmung für Fahrzeuge mit An­ passung von Fahrzeugkomponenten an den jeweiligen Straßenzustand, entspre­ chend dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

Durch die DE 41 19 494 A1 ist ein Aufhängungs-Regelsystem bekannt, bei dem ü­ ber einen mit dem Fahrzeug verbundenen Sensor der Straßenzustand vor dem Fahrzeug erfasst wird und über eine Verarbeitungseinrichtung, die auch die Fahr­ zeuggeschwindigkeit berücksichtigt, eine Änderung der Arbeitscharakteristik der zwi­ schen den Rädern und dem Fahrzeugaufbau eingebauten Aufhängung bewirkt. Als Sensoren zur Erkennung des Straßenzustandes dienen insbesondere Laser- oder Ultraschallsensoren, die am Fahrzeug befestigt sind und allen auf das Fahrzeug einwirkenden Umwelteinflüssen ausgesetzt sind. Durch Steinschlag, Schmutz, Feuchtigkeit etc. wird ein solcher Sensor hoch beansprucht und dementsprechend unzuverlässig kann das abgegebene Signal ausfallen.

Aus der EP 0354 563 A2 ist ein System zur Fahrwerksabstimmung bekannt, das aufgrund einer Straßencharakteristik in Verbindung mit einem Navigationssystem eine Fahrwerksverstellung vornimmt. Die Straßencharakteristik beschränkt sich auf eine sehr pauschale Einteilung, wie sie von einem Benutzer einer Straßenkarte fest­ stellbar wäre.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, zumindest eine Fahrwerksabstim­ mung eines Fahrzeugs zu schaffen, die eine hohe Zuverlässigkeit aufweist und eine Ausbaufähigkeit auf andere der Fahrsicherheit dienenden Einrichtungen ermöglicht.

Diese Aufgabe wird entsprechend der Erfindung mit den kennzeichnenden Merkma­ len von Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Wesentlich ist, dass die den Straßenzustand beschreibenden Signale in einem fahr­ zeugfernen Zentralspeicher erfasst sind und von einem Sender ausgestrahlt werden und diese Signale von einem im Fahrzeug befindlichen Empfänger abrufbar sind und an eine Verarbeitungseinrichtung weitergegeben werden. Wenn eine Dämpfkraftän­ derung der Schwingungsdämpfer erwünscht ist, so ist die Verarbeitungseinrichtung mit den Verstelleinrichtungen der Schwingungsdämpfer verbunden, wodurch eine dem Straßenzustand angepasste Änderung der Dämpfkräfte bewirkt wird.

Um eine von Funklöchern unabhängige Anpassung der Fahrwerkskomponenten an den Straßenzustand mit Sicherheit zu gewährleisten, ist bei einer Ausführungsform die Verarbeitungseinrichtung mit einem Speicher verbunden, der die den betreffen­ den Straßenabschnitt beschreibenden Signale speichert und der Verarbeitungsein­ richtung zuführt. Ein solcher dem Empfänger zugeordneter Speicher ermöglicht es, den Straßenzustand über eine längere Strecke zu speichern, was insbesondere bei einem kurzzeitigen Ausfall der Funkverbindung, beispielsweise bei ungünstigen Ge­ lände, vorteilhaft ist. Die genaue Fahrzeugposition kann durch Einbeziehung der mit dem Tachometer verbundenen Wegmessung ermittelt werden und dann zusammen mit den entsprechenden gespeicherten Signalen des Straßenzustandes verarbeitet werden.

Auf einfache Weise werden die den jeweiligen Straßenzustand beschreibenden Sig­ nale regional gespeichert und über eine dem Verkehrsfunk ähnliche oder eine mit dem Verkehrsfunk gekoppelte Einrichtung dem im Fahrzeug befindlichen Empfänger zugeführt. Diese regionale Speicherung der Straßenzustände ist vorteilhaft, da auch sehr kurzzeitige Änderungen ohne großen Aufwand von Straßenmeistereien oder von der Polizei schnell erfasst und eingegeben werden können.

Eine sehr vorteilhafte. Ausführung wird dadurch geschaffen, dass die den Straßenzu­ stand beschreibenden Signale in einem Zentralspeicher erfaßt sind und in Verbin­ dung mit den Signalen eines elektronischen Navigationssystems über einen Satellit abgestrahlt werden.

Der Straßenzustand kann durch die vorstehend beschriebenen Maßnahmen auch auf Signale ausgedehnt werden, die nicht nur Erhebungen und Vertiefungen der Straßenoberfläche erfassen, sondern außerdem Verschmutzungen, Glatteis, Nebel, Straßenverengungen infolge von Baustellen oder Unfällen etc. aufzeigen. Diese Sig­ nale werden ebenfalls über den Empfänger der Verarbeitungseinrichtung zugeführt und von dort an Einrichtungen des Fahrzeugs weitergeleitet, die dem Fahrkomfort und/oder der Fahrsicherheit dienen und beispielsweise Veränderungen der Federra­ te, Änderungen der Geschwindigkeit oder Anzeigen auf einem Display oder akusti­ sche Warnsignale bewirken.

Damit die Informationen aus dem Zentralspeicher stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden, besteht die Möglichkeit, dass der Straßenzustand von dem Fahr­ zeug erfasst und an den Zentralspeicher gesendet wird.

Anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels wird nachfolgend die Erfindung näher erläutert.

In einem Fahrzeug 1 ist der Fahrzeugaufbau u. a. mittels Schwingungsdämpfer 3 mit den die Rädertragenden Achsen verbunden, wodurch von Unebenheiten der Straße verursachte Schwingungen des Fahrzeugaufbaus gedämpft werden. Je nach Stra­ ßenzustand und Fahrweise wird eine entsprechend angepasste Dämpfkraft gefor­ dert. Dies wird durch Verstelleinrichtungen 5 bewirkt, wobei vorzugsweise jedem Schwingungsdämpfer 3 eine solche Verstelleinrichtung 5 zugeordnet ist, die z. B. aufgrund eines bestimmten Verstellsignals eine dem Straßenzustand entsprechende Änderung der Dämpfwirkung bewirkt. Wesentlich ist dabei, dass Hindernisse oder Straßenzustände frühzeitig erfasst werden und die Dämpfung rechtzeitig auf den jeweiligen Straßenzustand einstellbar ist.

Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Straßenzustand durch Speicherung von entsprechenden Daten in einem Zentralspeicher 13 erfasst, wobei diese Daten entsprechend den Änderungen des Straßenzustandes korrigierbar sind. Über einen mit dem Zentralspeicher 13 in Verbindung stehenden Sender 15 werden diese Sig­ nale ausgestrahlt und von einem im Fahrzeug 1 angeordneten Empfänger 11 aufge­ nommen und einer Verarbeitungseinrichtung 7 zugeführt. In dieser Verarbeitungsein­ richtung 7 werden daraus entsprechende Verstellsignale gebildet und eventuell auch mit in einem Speicher 9 vorhandenen Daten verglichen und anschließend den Ver­ stelleinrichtungen 5 zur Dämpfkraftänderung der Schwingungsdämpfer 3 zugeführt.

Der den jeweiligen Straßenzustandsänderungen anpassbare Zentralspeicher 13 ist beispielsweise ständig über Funk mit dem Sender 15 verbunden, wodurch eine fort­ währende Ausstrahlung dieser Daten ermöglicht ist. Somit können diese den Stra­ ßenzustand beschreibenden Daten regional verarbeitet werden und über eine dem Verkehrsfunk ähnliche Einrichtung ausgestrahlt werden. Vorzugsweise werden diese Daten überregional erfasst und durch einen in einem Satelliten befindlichen Sender 15 in Verbindung mit den Daten eines elektronischen Navigationssystems ausge­ strahlt.

Die verschiedensten Daten, die den Straßenzustand beschreiben, lassen sich mit einem solchen System speichern und übertragen. So ist es sinnvoll auch Ver­ schmutzungen, Glatteis, Nebel, Verkehrsbehinderungen durch Baustellen oder Un­ flälle etc. zu speichern und zu übertragen. Die vom Empfänger 11 aufgenommenen Signale werden dann in Verarbeitungseinrichtung 7 in Verstellsignale für verschiede­ ne dem Fahrkomfort und/oder der Fahrsicherheit dienende Einrichtungen umgewan­ delt. Damit auch in Funklöchern eine einwandfreie Anpassung der Fahrzeugkompo­ nenten an den jeweiligen Straßenzustand sichergestellt ist, wird der Speicher 9 ein­ gesetzt, der mit der Verarbeitungseinrichtung 7 in ständiger Verbindung steht.

Damit der Zentralspreicher 13 möglichst aktuell gehalten wird, kann das Fahrzeug einen Straßenzustandsdetektor 17 aufweisen, der den Straßenzustand feststellt. Man könnte z. B. aus Drucksensoren in den Schwingungsdämpfern auf den Stra­ ßenzustand schließen, oder auch ein- oder mehrere Beschleunigungssensoren verwenden. Die Information bezüglich des Straßenzustands wird von einem fahr­ zeugeigenen Sender 19 an einen mit dem Zentralspeicher 13 verbundenen Emp­ fänger 21 gesendet. Es muss keinesfalls sein, dass sämtliche Fahrzeuge einen Straßenzustandsdetektor aufweisen. Man könnte diesen an Kommunalfahrzeugen anbringen, die derzeit schon Streckenkontrollen durchführen.

Claims (7)

1. System zur Fahrwerksabstimmung für Fahrzeuge, wobei ein Fahrwerk des Fahr­ zegs umfassend Schwingungsdämpfer und Federeinheiten mittels einer Ver­ stelleinrichtung bezüglich der Dämpfkraft der Schwingungsdämpfer und/oder der Federkennung der Federeinheiten verstellbar ist, mit einem Navigationssystem zur Positionsbestimmung des Fahrzeugs auf einer Fahrbahn, wobei aufgrund der Positionsbestimmung und der damit verbundenen Straßencharakteristik ein Verstellsignal für die Verstelleinrichtung bereitgestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Straßencharakteristik Informationen vom individuellen Straßenzustand bezogen einen bestimmten Fahrstreckenabschnitt enthält, wobei die Informatio­ nen bezüglich des Straßenzustands der Verstelleinrichtung (5) zugeführt wird.

2. System nach Anspruch 1; dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungseinrichtung einen Speicher (9) besitzt, der die empfange­ nen den Straßenzustand beschreibenden Signale speichert.

3. System nach den Ansprüchen 1, dadurch gekennzeichnet, dass die den Straßenzustand beschreibenden Signale regional gespeichert sind und über eine dem Verkehrsfunk ähnliche Einrichtung dem im Fahrzeug (1) an­ geordneten Empfänger (11) zugeführt werden.

4. System nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die den Straßenzustand beschreibenden Signale überregional erfasst und über einen in einem Satellit befindlichen Sender (15) abgestrahlt werden.

5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die den Straßenzustand beschreibenden Signale in Verbindung mit den Signalen des elektronischenen Navigationssystems vom Satellit abgestrahlt wer­ den.

6. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die den Straßenzustand beschreibenden Signale Bodenerhebungen oder - vertiefungen, Verschmutzungen, Glatteis, Nebel etc. beschreiben und durch die Verarbeitungseinrichtung (7) außer den Verstelleinrichtungen (5) auch anderen Einrichtungen zugeführt werden, die dem Fahrkomfort und/oder der Fahrsicher­ heit dienen und Veränderungen der Federrate, der Geschwindigkeit, Anzeigen auf einem Display oder akustische Warnsignale bewirken.

7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Straßenzustand von dem Fahrzeug selbst erfasst und an den Zentralspreicher (13) gesendet wird.