DE10049578A1 - Führungsband für ein Wälzlager - Google Patents
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Abstract
Ein Führungsband für ein Wälzlager besteht aus einem Käfigwerkstoff, der an zwei seitlichen Zugsträngen (5, 6) befestigt ist und Taschen (7) zur Aufnahme von Wälzkörpern bildet. Erfindungsgemäß weist das Führungsband einzelne, in Abständen hintereinander angeordnete, die Taschen (7) begrenzende Zwischenstücke (4) auf, welche von den Zugsträngen (5, 6) unmittelbar geführt sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Führungsband für ein Wälzlager, bestehend aus ei
nem Käfigwerkstoff, der an zwei seitlichen Zugsträngen befestigt ist und Ta
schen zur Aufnahme von Wälzlagern bildet.
Als Wälzkörperführungsverbände sind Kettenbänder für Linearlager bekannt,
die aus thermoplastischen Kunststoffen hergestellt sind und sich von anderen
Wälzlagerkäfigen dadurch unterscheiden, dass der Käfigwerkstoff entspre
chend weich ist und dass die Verbindungsbereiche der Käfigtaschen so flexi
bel sind, dass im Lager auch Umlenkbereiche mit Umlenkbahnen geringer
Krümmungsradien durchlaufen werden können. Dieses funktioniert nur mit ei
nem extrem weichen Werkstoff und mit sehr dünnen Verbindungsbereichen.
Diese dünnen Verbindungsbereiche sind stark bruchgefährdet, da sie im Um
lauf auf Biegung und auf Zug beansprucht werden und die Anwendungen sich
in den letzten Jahren zunehmend zu hohen Beschleunigungen hin entwickelt
haben. Erfahrungsgemäß brechen deshalb solche Ketten bei entsprechenden
Beschleunigungen. Sie erfüllen nach dem Bruch nur noch die Funktion, die
Wälzkörper vom gegenläufigen Berühren abzuhalten und sind nicht mehr in
der Lage, die sich nicht in den Laufbahnen befindenden Wälzkörper in die
Tragzone zu ziehen, was für einen besonders leichtgängigen Umlauf er
wünscht wäre. Bei gebrochenen Verbindungsbereichen werden wenigstens
teilweise die in den Umlenk- und Rücklaufzonen befindlichen Wälzkörper von
den hinter ihnen umlaufenden Wälzkörpern geschoben, wenn die Bewegung
umkehrt und die Trennstelle sich außerhalb der Lastzone befindet. Man spricht
dann von einem Druckkettensystem anstelle des erwünschten Zugkettensy
stems.
Dem Nachteil, dass aus einem Zugkettenverband ein Druckkettenverband wer
den kann, wirkt die Ausführung nach der Patentschrift DE 41 03 672 C2 entge
gen. Hier sind die Verbindungsbereiche dadurch verstärkt ausgeführt, dass in
den Kunststoff ein als Seil ausgebildeter Zugstrang eingebracht ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, als Wälzkörperführungsband eine
hoch zugfeste Kette herzustellen, die einen sehr geringen Querschnitt aufweist,
um den Bauraum, der für die Aufnahme der Ketten in bzw. zwischen den an
einander zu lagernden Bauteilen erforderlich ist, möglichst gering halten zu
können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einzelne, in Abständen
hintereinander angeordnete, die Taschen begrenzende Zwischenstücke, wel
che von den Zugsträngen unmittelbar geführt sind. Eine solche Ausführung hat
den Vorteil, dass das Wälzkörperführungsband sehr leicht ausgeführt ist, weil
es nur einen geringen Bedarf an Käfigwerkstoff, beispielsweise Kunststoff auf
weist, so dass auch die im Betrieb des Lagers zu bewegende Masse gering ist.
Das Führungsband kann einen geschlossenen Verband mit sich jeweils über
ein Zwischenstück oder mehrere Zwischenstücke gegenseitig überlappenden
Abschnitten der Zugstränge bilden.
Eine solche Kette kann minimale Maße aufweisen. Sie ermöglicht, die heute
üblichen kleinen Wälzkörper in Verbindung mit engen Schmiegungen oder
Einschränkungen der Tragzahlen, also mit der maximal möglichen Anzahl von
Wälzkörpern, auszustatten.
Die Kette kann als Wälzkörper vorzugsweise Kugeln oder Zylinderrollen ent
halten, die durch die Zwischenstücke auf Distanz zueinander gehalten werden.
Die Zwischenstücke können aus Metall, vorzugsweise jedoch aus Kunststoff
hergestellt sein. Die Zugstränge können aus Kunststofffasern, Kohlefasern,
textilen oder metallischen Werkstoffen bestehen. Die Zwischenstücke können
zusätzlich Schmiertaschen aufweisen, sie können einstückig sein oder geteilt
ausgeführt sein, wobei sie auch durch jeweils ein Filmscharnier miteinander
verbunden und zu öffnen sind.
Die Zugstränge können mit Kunststoffen dünn ummandelt sein, zu besseren
Verbindung mit den Zwischenstücken und zur Verbesserung der Gleitfähigkeit
in Führungsnuten der benachbarten Bauteile des Lagers. Die Verbindung der
Zugstränge mit den Zwischenstücken kann durch plastische Verformung, durch
thermische Formgebung oder durch Formschluss erfolgen.
Die Montage der Wälzkörper erfolgt durch elastisches Einschnappen in die
Taschen oder durch deren einseitiges Öffnen. Die Kette kann offen bleiben,
jedoch auch durch thermisches Verbinden überlappend geschlossen werden,
so dass alle außerhalb der Tragzone bewegten Wälzkörper ihre Bewegungsur
sache aus Zug herleiten, also durch vorauseilende Wälzkörper bewegt werden.
Eine erste Ausführung der Kette bzw. des Führungsbandes enthält Zugstränge
aus Aramidfasern oder aus vergleichbaren leistungsfähigen Fasern. Diese
werden zu einem Seil oder einem Geflecht, das innen hohl sein kann, verar
beitet, so dass eine hohe Zugfestigkeit bei geringer Dehnung vorliegt und an
der Oberfläche eine rauhe Struktur vorhanden ist. Dadurch lassen sich beim
Umspritzen durch eindringendes Spritzmaterial in die Strukturierung Kräfte von
den Zugsträngen auf die Zwischenstücke durch Formschluss übertragen.
An den Zugsträngen werden die Zwischenstücke vorzugsweise durch thermi
sches Spritzen angeformt. Dadurch werden die Zugstränge beim endlosen
Herstellungsprozess durch ein Spritzwerkzeug geführt oder als geschlossener
Strang in ein Werkzeug eingelegt. Eine geschlossene Kette kann auch durch
Einlegen von sich überlappenden endlichen Zugsträngen hergestellt werden.
Vorzugsweise werden mehrere Zwischenstücke gleichzeitig angespritzt.
Eine zweite Ausführung der Kette weist zweiteilige Zwischenstücke auf, die als
durch ein Filmscharnier getrennte Hälften ausgeführt sein können. Diese kön
nen durch thermisches Verbinden über eine Zentrierkontur über Formschluss
miteinander verbunden werden. In weiterer Ausführung kann das Führungs
band als mehrreihige Kette gestaltet sein.
Alle diese Ausführungen können dünn ummantelte Zugstränge haben, zur bes
seren Verbindung mit den Zwischenstücken oder zum Schutz der Stränge bei
Berührung an Führungskonturen. Eine solche Ummantelung kann bei der Ver
bindung mit den Zwischenstücken in einen teilweise oder völlig flüssigen Zu
stand gebracht werden, damit sich eine besonders innige Verbindung ergibt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und wer
den im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Linearwälzlager mit darin ein
gesetzten erfindungsgemäßen Führungsbändern;
Fig. 2 ein Führungsband in perspektivischer Darstellung;
Fig. 3 das Führungsband nach Fig. 2 in der Draufsicht;
Fig. 4 das Führungsband in einer Seitenansicht gemäß Pfeil IV
der Fig. 3;
Fig. 5 ein abgewandeltes Führungsband in einer Fig. 4 entspre
chenden Darstellung;
Fig. 6 ein aus zwei Teilstücken zusammengesetztes Zwischen
stück in geöffneter Stellung;
Fig. 7 schematisch vier nacheinander eingenommene Stellungen
der Teilstücke beim Schließvorgang des Zwischenstücks;
Fig. 8 das aus den Teilstücken gemäß Fig. 6 gebildete ge
schlossene Zwischenstück.
Ein erfindungsgemäßes Führungsband 1 ist als geschlossenes Umlaufband
aufgeführt. In einer Linearführung, die gemäß Fig. 1 von einer Führungs
schiene 2 und einem daran über Wälzkörper längsverschieblich abgestützten
Tragkörper 3 gebildet ist, sind mehrere Führungsbänder eingesetzt, wobei je
doch auf die Darstellung von Wälzkörpern verzichtet wurde.
Dieses Führungsband 1 ist von einer Reihe in Abständen hintereinander ange
ordneter Zwischenstücke 4, einem unteren Zugstrang 5 und einem oberen
Zugstrang 6 gebildet. Die Zwischenstücke 4 sind jeweils an zwei Seiten an den
Zugsträngen 5 und 6 befestigt. Jeder Abstand zwischen zwei benachbarten
Zwischenstücken 4 wirkt als Tasche 7 zur Aufnahme eines Wälzkörpers, der
hier als Kugel ausgebildet sein kann. Daher sind die Oberflächen der Zwi
schenstücke 4 innerhalb der Taschen 7 kugelförmig gewölbt ausgeführt.
Innerhalb der von der Führungsschiene 2 und dem Tragkörper 3 gebildeten
Linearführung sind an der Führungsschiene 2 an jeder Längsseite zwei in um
laufenden Führungsbändern gehaltene Kugelreihen übereinander angeordnet.
So zeigt Fig. 1 auf der linken Seite die Führungsbänder 1.
In Fig. 5 ist ein Führungsband 8 dargestellt, dessen unterer Zugstrang 9 und
oberer Zugstrang 10 nicht in geschlossenen Linien verlaufen, sondern Umläufe
bilden, die aus einzelnen Zugstrangabschnitten 11 gebildet sind. Zwei in einer
Richtung hintereinander angeordnete Zugstrangabschnitte 11 halten jeweils
einen Abstand zueinander ein. Dabei überlappen sich jeweils ein Ende eines
Zugstrangabschnittes 11 des unteren Zugstranges 9 und ein Ende eines Zug
strangabschnitts 11 des oberen Zugstranges 10 im Bereich zweier Zwischen
stücke 4.
Die Zwischenstücke 4 sind entsprechend den Fig. 6 bis 8 jeweils aus zwei
Teilstücken 12 aus einem Kunststoff zusammengesetzt, die über ein Film
scharnier 13 miteinander verbunden sind. Daher können zwei so verbundene
Teilstücke 12, wie in Fig. 7 dargestellt, zusammengeklappt und zu einem Zwi
schenstück 4 verbunden werden. Die Befestigung der Teilstücke 12 aneinan
der kann durch ein thermisches Fügen dieser Kunststoffteile erfolgen.
1
Führungsband
2
Führungsschiene
3
Tragkörper
4
Zwischenstück
5
unterer Zugstrang
6
oberer Zugstrang
7
Tasche
8
Führungsband
9
unterer Zugstrang
10
oberer Zugstrang
11
Zugstrangabschnitt
12
Teilstück
13
Filmscharnier
Claims (7)
1. Führungsband für ein Wälzlager, bestehend aus einem Käfigwerkstoff,
der an zwei seitlichen Zugsträngen (5, 6 bzw. 9, 10) befestigt ist und Ta
schen (7) zur Aufnahme von Wälzkörpern bildet, gekennzeichnet durch
einzelne in Abständen hintereinander angeordnete, die Taschen (7) be
grenzende Zwischenstücke (4), welche von den Zugsträngen (5, 6 bzw.
9, 10) unmittelbar geführt sind.
2. Führungsband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
es zur Führung von Zylinderrollen, balligen oder kegeligen Rollen, Na
deln oder Kugeln für Linearführungen oder Rotativlager verwendet ist.
3. Führungsband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Zugstränge (5, 6 bzw. 9, 10) aus einem hochfesten Geflecht oder Seil
bestehen, welches aus Metall oder Kunststoff hergestellt ist.
4. Führungsband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es
einen geschlossenen Verband mit sich jeweils über ein Zwischenstück
(4) oder mehrere Zwischenstücke (4) gegenseitig überlappenden Ab
schnitten (11) der Zugstränge (9, 10) bildet.
5. Führungsband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zugstränge (5, 6 bzw. 9, 10) mit einem Kunststoff ummantelt sind,
welcher mit dem Werkstoff der Zwischenstücke (4) verbunden ist.
6. Führungsband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes
Zwischenstück (4) aus zwei Teilstücken (12) zusammengesetzt ist, die
durch thermisches Fügen aneinander befestigt sind.
7. Führungsband nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
beiden Teilstücke (12) des Zwischenstücks (4) durch ein Filmscharnier
(13) miteinander verbunden und nach einem Schließvorgang aneinander
durch thermisches Fügen befestigt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10049578A DE10049578A1 (de) | 2000-10-06 | 2000-10-06 | Führungsband für ein Wälzlager |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10049578A1 true DE10049578A1 (de) | 2002-04-11 |
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