DE10049047A1 - Verfahren zum Herstellen einer Nockenwelle und danach hergestellte Nockenwelle - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Nockenwelle und danach hergestellte NockenwelleInfo
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Abstract
Nockenwellen werden in jüngster Zeit aus Hohlwellen hergestellt und die auf ihr sitzenden Nocken werden nach dem IHU-Verfahren kraft- und formschlüssig befestigt. Zur Verbindung bzw. Ankopplung mit dem Antrieb oder zur Lagerung der Nockenwelle werden an den Enden in einem weiteren Verfahrensschritt die entsprechenden Maschinenelemente mechanisch hergestellt und durch Fügeprozesse mit hoher Paßgenauigkeit mit der Hohlwelle verbunden. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird in die Hohlwelle ein Element in Form eines Bolzens eingebracht und in das IHU-Werkzeug eingelegt. Die Nocken sind ebenfalls auf der Hohlwelle funktionsgerecht eingelegt. Zeitgleich mit der Wirkung des Druckmediums wird ein Stempel axial gegen die Stirnseite der Hohlwelle gedrückt. Der Materialfluß bewirkt ein Umschließen des Elements. Nach Abschluß des IHU-Prozesses wird die Hohlwelle im Bereich des Elements abgetrennt. DOLLAR A Das Anwendungsgebiet sind Nockenwellen für Kfz-Motoren.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Nockenwelle, auf welcher
Maschinenelemente außen befestigt sind. Die Maschinenelemente die außen
aufgebracht werden sind beispielsweise Zahnräder, Antriebe, Nocken,
Kurvenscheiben. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet sind Nockenwellen für Kfz-
Motoren.
Es ist bekannt, Nockenwellen für Kfz-Motoren durch das Innenhochdruck-
Umformverfahren (IHU) herzustellen, indem eine Hohlwelle nach dem Aufschieben
der Nocken durch Einwirkung von Druck aufgeweitet wird. Als Druckmedium werden
vorzugsweise Flüssigkeiten verwendet. Die aufgeschobenen Nocken werden dabei
kraft- und formschlüssig mit der Welle verbunden. (DE 34 09 541 A1). Wenn sich
auch dieses Verfahren für das Aufbringen von Maschinenelementen wie Nocken
außen auf der Welle sehr gut eignet und in der Praxis Anwendung findet, so haben
derart hergestellte Wellen noch den Mangel, dass an ihren Enden in einem weiteren
Verfahren getrennt hergestellte Funktionselemente mit der Welle verbunden werden
müssen. Es werden in die Welle Bolzen mit entsprechenden Passitz eingebracht und
mit der Welle durch Stifte kraftschlüssig verbunden. Es ist auch üblich, diese Bolzen
mit der Welle zu verschweißen oder einzupressen. Diese Bolzen ragen entweder aus
der Welle heraus und sind in diesem Bereich mit Gewinde versehen, oder sie haben
ein Innengewinde.
Es gibt Anwendungen von Hohlwellen, bei denen an einer oder beiden Seiten eine
Verbindung mit Antrieben erforderlich sind. Hierzu ist es bekannt, diese
Maschinenelemente so zu gestalten, dass sie als Hülse ausgebildet sind, die auf die
Welle geschoben und befestigt werden. Das Maschinenelement ist am außen
liegenden Ende als Flansch ausgebildet, an dem die Ankopplung erfolgt. (DE 38 00 912 A1).
Hierbei bestehen die Mängel des hohen mechanischen
Fertigungsaufwandes für das Element, die genaue Passung auf die Welle und die
kraftschlüssige Verbindung mit der Welle. Die Verbindung kann auch durch IHU
hergestellt werden, aber beseitigt nicht alle Mängel.
Es ist bekannt, die Enden der Hohlwelle durch Rundkneten oder Stauchen so zu
verformen, dass eine Verdickung erfolgt, sich der Innendurchmesser verringert und
der Außendurchmesser durch Materialanhäufung auf ein Maß gebracht wird, dass
ein Maschinenelement in bekannter Weise aufgebracht und befestigt wird. Es ist
dabei das Ende der Welle durch IHU-Verfahren so zu stauchen, dass ein Bund
bzw. Flansch entsteht. Diese Verfahrensschritte, sind auch durch Kneten bzw.
Rundkneten auszuführen.
Wenn auch durch das Stauchen oder Kneten die Welle mit dem Maschinenelement
aus einem Teil besteht, die damit einer form- und kraftschlüssigen Verbindung
entspricht, so besteht der Nachteil, dass zwei Verfahren erforderlich sind und damit
Nacharbeiten unter Umständen nicht auszuschließen sind.
Gemeinsam haben alle bekannten Verfahren zur Herstellung von mit der Welle
verbundenen Elementen zum Zweck der Ankopplung oder Lagerung den Nachteil,
dass das Verfahren des Herstellens und kraft- und formschlüssigen Verbindens mit
der Welle mindestens einen zusätzlichen Verfahrensschritt erfordert. Hinzu kommt
noch die mechanische Bearbeitung. Es sind z. B. Fügeprozesse erforderlich und ein
nachträgliches Härten und/oder Bearbeiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, bei dem durch
das bekannte IHU-Verfahren Elemente zum Antrieb und zur Lagerung in einer
Hohlwelle kraft- und formschlüssig befestigt werden, und zeitgleich das Aufbringen
von Maschinenelementen auf der Welle ausgeübt werden kann. Die Verbindung der
Elemente mit der Welle soll unlösbar sein. Eine weitere Aufgabe ist die Schaffung
einer nach dem Verfahren hergestellten Nockenwelle.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nach Anspruch 1 gelöst. Die Ansprüche 2 bis 6
zeigen vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens. Die erfindungsgemäß
hergestellte Nockenwelle ist in Anspruch 7 gezeigt, und deren zweckmäßige
Ausgestaltungen in Ansprüche 8 und 9.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird derart ausgeführt, dass in die Hohlwelle
mindestens auf einer Seite ein Element eingebracht wird, welches nach
Durchführung des Verfahrens die Hohlwelle verschließt und eine entsprechende
Funktion als Lager, Führung, der Verbindungselement übernimmt, je nach
Einsatzgebiet der Hohlwelle. Das Element ist ein massiver Körper mit einem
Außendurchmesser, der annähernd dem Innendurchmesser der Hohlwelle ist. Sind
auf der Hohlwelle der Funktion entsprechend Maschinenelemente, z. B. Zahnräder,
Nocken, angeordnet, so werden diese ebenfalls in der notwendigen Position auf die
Welle geschoben. Diese so vorbestückte Hohlwelle wird in ein IHU-Werkzeug
eingelegt. In bekannter Weise wird mindestens auf einer Seite der Hohlwelle ein
Stempel des IHU-Werkzeuges in axialer Richtung bei gleichzeitiger Wirkung des
Druckmediums bewegt. Dadurch wird die Hohlwelle an den Stellen, wo außen kein
Maschinenelement positioniert ist, definiert aufgeweitet, und in dem Bereich, wo ein
Maschinenelement positioniert ist, wird dieses durch den Innendruck kraft- und
formschlüssig verbunden. Dieses an sich bekannte Verfahren wird erfindungsgemäß
damit kombiniert, dass gleichzeitig durch die Druckeinwirkung und die Bewegung des
Stempels in axialer Richtung in Verbindung mit dem Element die Hohlwelle gestaucht
wird.
Diese Stauchung bewirkt, je nach der geometrischen Ausbildung des eingesetzten
Elements, dass vor und/oder hinter ihm das Material der Hohlwelle gebracht wird.
Damit ist das Element in axialer Richtung arretiert. Wird in das Element eine axial
verlaufende Bohrung durchgehend eingebracht, dann wird der Druck auf beiden
Seiten dieses Elements wirksam und verkleinert auf beide Seiten des Elements den
Innendurchmesser der Hohlwelle.
Es kann auch vorteilhaft sein, das Element zwischen seinen beiden Enden im
Durchmesser zu verrringern.
Entsprechend dem Einsatz der Nockenwelle, d. h. seiner Lagerung, Verbindung mit
der Funktion entsprechenden Aggregaten des Motors oder Antriebselementen, wird
das Element in der Hohlwelle im endgültigen Zustand mechanisch getrennt und
dabei eine plane Fläche erzeugt. In diese wird beispielsweise eine Bohrung oder ein
Gewinde eingebracht.
Es ist auch der Funktion der Nockenwelle angepaßt möglich, das Element nach dem
Verbinden mit der Hohlwelle mechanisch derart zu bearbeiten, dass ein Bolzen oder
ein Gewindebolzen stehen bleibt. Bei dieser Ausführungsform, kann auch bereits
das Element vor dem Einbringen und Verbinden mit der Hohlwelle in seiner Form
vorgefertigt sein.
An Ausführungsbeispielen wird die Erfindung beschrieben. Die zugehörige
Zeichnung zeigt:
Fig. 1: Teilschnitt durch ein IHU-Werkzeug mit eingelegter Hohlwelle,
Fig. 2a u. 2b: Ausführungen eines Elements zum Einsetzen in die Hohlwelle,
Fig. 3: Teilschnitt durch eine Nockenwelle mit eingebrachten Element und
aufgebrachten Nocken.
Anhand von Fig. 1 wird das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben.
In ein bekanntes IHU-Werkzeug 1 wird eine Hohlwelle 2 eingelegt, deren
Außendurchmesser DA dem Innendurchmesser des Werkzeuges 1 entspricht.
Gleichzeitig wird auch ein Element 3, dessen Außendurchmesser DE geringfügig
kleiner als der Innendurchmesser DI der Hohlwelle 2 ist, in die Hohlwelle 2 an eine
vorgegebene Stelle eingelegt. Das Werkzeug 1, welches in der Regel zweiteilig ist,
wird geschlossen. Der Stempel 4 des Werkzeuges 1 wird unter hohem Druck axial,
bei gleichzeitigem Wirken des Druckmediums in die Hohlwelle 2, bewegt. Dabei
staucht sich das Material der Hohlwelle 2 derart, dass das Element 3 vom Material
der Hohlwelle 2 so weit eingeschlossen wird, dass sich der bisherige
Innendurchmesser DI der Hohlwelle 2 auf DII verringert. Damit ist das Element 3
unter hohem Druck form- und/oder kraftschlüssig mit der Hohlwelle 2 verbunden.
An der Linie 5 wird in bekannter Weise das Ende abgetrennt und es entsteht eine
plane Fläche, in die beispielsweise ein Gewinde eingebracht wird.
In Fig. 2a und 2b sind zwei Ausführungen des Elements 3 dargestellt. Je nach
Einwirkung des Druckmediums und der Geometrie des Elements 3 wird das Material
der Hohlwelle 2 vor und hinter diesen angestaucht, und der Innendurchmesser DI
der Hohlwelle 2 auf DII reduziert. Der Stempel des IHU-Werkzeuges drückt in
Pfeilrichtung. Bei der Ausführung nach Fig. 2b wirkt das Druckmedium durch die
Bohrung 6 auf beiden des Elements 3, obwohl es nur von einer Seite eindringt. Diese
Ausführung des Elements 3 ist besonders dann vorteilhaft, wenn das Element 3
weiter vom Ende der Hohlwelle 2 entfernt angeordnet ist. Bei Fig. 2a wirkt auf einer
Seite der Stempel und auf der anderen Seite das Druckmedium, um die
Materialanhäufung zu erreichen.
In Fig. 3 ist dargestellt, das gleichzeitig im Bereich des Elements 3 in der Hohlwelle
2 auf ihr ein Nocken 7 aufgebracht ist. Wie in Fig. 2b beschrieben, wird das Material
zu beiden Seiten angehäuft, d. h. der Innendurchmesser DI. Überraschender Weise
wurde gefunden, dass sich an dieser Stelle der Hohlwelle 2 ihr Außendurchmesser
DA vergrößert und damit der dort aufgebrachte Nocken 7 gleichzeitig kraft- und
formschlüssig mit der Hohlwelle 2 verbunden wird.
Mit diesem Beispiel wird gezeigt, wie beide bisher getrennt durchgeführten Verfahren
in einem einzigen IHU-Verfahren ausgeführt werden. Darin ist der Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens begründet. Die Elemente 2 und Maschinenelemente,
wie z. B. Nocken 7, werden in einem vorangehenden Verfahren in bekannter Weise
hergestellt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen einer Nockenwelle, durch Innenhochdruck- Umformen
einer Hohlwelle, welche auf mindestens einer Seite verschlossen ist und auf
deren Umfang verteilt Maschinenelemente kraft- und/oder formschlüssig
aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass in die Hohlwelle ein
Element mit annähernd gleichen Außendurchmesser wie der Innendurchmesser
der Hohlwelle auf mindestens einer Seite positioniert wird, dass die Hohlwelle mit
dem in ihr eingelegten Element in ein IHU-Werkzeug eingelegt wird, dass die für
die Funktion, der Hohlwelle erforderlichen Maschinenelemente gleichzeitig beim
Einlegen der Nockenwelle an der funktionsbedingten Stelle und Stellung auf die
Hohlwelle aufgeschoben und positioniert werden, dass nach Schließen des IHU-
Werkzeuges das Medium unter dem erforderlichen hohen Druck in der Hohlwelle
zur Einwirkung gebracht wird, dass gleichzeitig mit dem von innen wirkenden
Medium mindestens ein Stempel gegen mindestens eine Stirnseite der Hohlwelle
gedrückt wird, um durch den Materialfluß durch die Druckeinwirkung des
Mediums und den mechanischen Druck des Stempels die IHU-Form
auszufüllen, wodurch das Element von dem Material der Hohlwelle umschlossen
und die Maschinenelemente durch die Aufwertung der Hohlwelle kraft- und/
oder formschlüssig mit der Hohlwelle verbunden werden, und dass das Ende der
Hohlwelle, das mit dem Element verschlossen ist, und durch mechanische
Bearbeitung der Funktion der Kurbelwelle entsprechend hergestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine mechanische
Bearbeitung eine plane Fläche erzeugt wird und in diese ein Innengewinde oder
eine Bohrung eingebracht werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische
Bearbeitung des verschlossenen Endes der Nockenwelle derart erfolgt, dass ein
Bolzen oder ein Gewindebolzen angearbeitet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das in die
Hohlwelle eingebrachte Element in einem vorangegangenen mechanischen
Verfahren bereits die annähernde funktionsbedingte Form erhalten hat und nach
dem IHU-Verfahren maß- und funktionsgerecht bearbeitet wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Maschinenelemente und Elemente in einem
getrennten Verfahren hergestellt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Maschinenelemente und Elemente aus einem anderen Material als der Hohlwelle
hergestellt werden.
7. Nockenwelle, hergestellt nach Anspruch 1, bestehend aus einer Hohlwelle (2), auf
ihr angebrachten Maschinenelementen, vorzugsweise Nocken (7), die auf der
durch Innenhochdruck- Umformen aufgeweiteten Hohlwelle (2) kraftschlüssig mit
der Hohlwelle (2) funktionsbedingt verbunden sind, dass durch ein Element (3)
die Hohlwelle (2) an mindestens einer Seite kraft- und formschlüssig
verschlossen ist, und dass das Element (3) geometrisch und mechanisch der
Funktion der Nockenwelle angepaßt, bearbeitet ist.
8. Nockenwelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Element (3)
eine Bohrung oder ein Innengewinde besitzt.
9. Nockenwelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Element (3)
an seinem über die Hohlwelle (2) reichenden Teil als Bolzen, Zapfen oder
Gewindebolzen ausgebildet ist.
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