DE10047324A1 - Verfahren zum Beschichten ausgewählter Flächen eines Bauteils mit Gleitflächen - Google Patents

Abstract

Bisher konnten Bauteile nur im Tauchverfahren mit Gleitmittel beschichtet werden. In vielen Fällen sind aber die Bauteile mit Einzelteilen versehen, die einem Tauchverfahren nicht zugänglich sind. Die vorliegende Erfindung schafft hier Abhilfe in den im zusammengebauten Zustand ausgewählten Flächen der Bauteile, die durch ein Sprühverfahren beschichtet werden. Um einen gleichmäßigen Auftrag des Gleitmittels zu erhalten, werden die zu beschichtenden Flächen vorher auf eine geeignete Temperatur, hat beispielsweise 50 Grad, erwärmt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten ausge­ wählte Flächen eines Bauteils mit Gleitmittel. Um bei Schraubverbindungen insbesondere bei einer Fahrzeugbremse (z. B. Ringstutzenarmatur mit Hohlschraube an einer Brems­ schlauchleitung, direkt eingeschraubte Armatur an einer Bremsschlauchleitung, Einschraubregler) eine ausreichende Dichtkraft (= Axialkraft) zu erreichen, ist in vielen Fällen eine Gleitmittelbeschichtung des Gewindes und falls vorhan­ den, der Kopfauflage der Schraube notwendig. Das Gleitmittel reduziert die Reibung im Gewinde und unter der Kopfauflage der Schraube. Weiterhin hält es die Reibung auf konstantem Niveau, d. h. das Streuband für die erreichte Dichtkraft ist bei konstantem Anziehdrehmoment sehr schmal. Ein Fressen der Schraubverbindung, speziell in Aluminiumwerkstoffen mit und ohne Eloxalschicht wird mit dem Gleitmittelauftrag sicher verhindert.

Gemäß dem Standes der Technik können nur Teile komplett mit Gleitmittel im Tauchverfahren beschichtet werden, d. h. das komplette Teil wird in die Suspension getaucht, anschließend zentrifugiert und getrocknet. Dadurch scheidet eine Gleitmit­ telbeschichtung von Bremsschlaucharmaturen (die Beschichtung kann erst nach dem Armieren erfolgen), Einschraubreglern und Drucksensoren für Fahrzeugbremse im Tauchverfahren aus, da diese Teile nicht getaucht werden dürfen. Gemäß dem Standes der Technik ist eine Gleitmittelbeschichtung dieser Teile nicht möglich. Hohlschrauben für Ringstutzenarmaturen und Dichtscheiben werden nach dem Standes der Technik im Tauch­ verfahren beschichtet.

Der Gleitmittelauftrag ist sehr unregelmäßig, auch ist eine Kontrolle mit optischen Sensoren ist aufgrund des unregelmä­ ßigen Auftrages nicht möglich. Eine Integration der Gleitmit­ telbeschichtung im Tauchverfahren in die Serienmontage ist ebenfalls nicht möglich.

Die Erfindung geht daher aus von einem Verfahren, wie es sich aus dem Oberbegriff des Hauptanspruchs ergibt. Aufgabe der Erfindung ist es ein neues Verfahren vorzuschlagen mit dem auch ausgewählte Flächen von Bauteilen die einer Beschichtung mit Gleitmittel durch ein Tauchverfahren nicht zugänglich sind einen ausgewählten Stellen einfach mit Gleitmittel be­ schichtet werden können.

Die Aufgabe wird in durch die sich aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ergebende Merkmalskombination gelöst. Die Erfindung besteht im Prinzip also darin die zu be­ schichtenden Flächen durch erwärmen für eine örtliche Be­ schichtung mit Gleitmittel vorzubereiten und danach durch Besprühen diese Flächen gleichmäßig mit Gleitmittel zu ver­ sehen. Im einzelnen geht man dabei wie folgt vor: Die zu beschichtenden Teile werden nach dem Vereinzeln auf ca. 50°C erwärmt. Es genügt wenn das Teil an der Stelle, an der der Gleitmittelauftrag erfolgt erwärmt wird (z. B. durch Heißluft) oder elektrische Induktion. Es ist auch möglich bestimmte Teile, z. B. Schrauben vor dem Vereinzeln im Ofen auf 50°C zu erwärmen. In einer Aufnahme wird das Teil an­ schließend in Rotation versetzt und gezielt mit einer Gleitmittellösung besprüht. Der umgekehrte Fall, das Teil bleibt in Ruhe und der Sprühkopf rotiert, ist ebenfalls möglich. Der Gleitmittelauftrag ist fein dosierbar und über die Parameter Sprühdauer, Sprühdruck, Düsengeometrie und Gleitmittelkonzentration exakt einstellbar. Ein Trocknen der Teile entfällt, da die sehr geringe Menge Gleitmittel­ lösung aufgrund der hohen Wärmekapazität des zu beschich­ tenden Teiles sofort trocknet. Der Gleitmittelauftrag ist sehr regelmäßig und kann mit optischen Sensoren überprüft werden. Nach dem Beschichten können die Teile sofort ver­ wendet werden.

Folgende Vorteile werden erreicht:

• - Der Gleitmittelauftrag ist sehr gleichmäßig und exakt dosierbar.
• - Der Gleitmittelauftrag ist gezielt an den Stellen aufzubringen an denen er benötigt wird.
• - Es ist eine 100% Kontrolle mit optischen Sensoren möglich (das Gleitmittel enthält eine fluoreszierende Substanz, die unter UV-Licht sichtbar ist).
• - Die Teile sind sofort nach der Beschichtung verwend­ bar, das Verfahren ist folglich in die Serienmontage integrierbar.
• - Es können auch Teile beschichtet werden, bei denen eine Beschichtung im Tauchverfahren ausscheidet.
• - Die Beschichtung erfolgt immer mit frischer Gleitmit­ tellösung, d. h. eine Alterung der Lösung wie beim Tauchverfahren findet nicht statt.
• - Versuche mit beschichteten Hohlschrauben ergeben, dass die Beschichtung der Schraube selbst so gut ist, dass auf eine Beschichtung der Dichtscheiben verzichtet werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Darin zeigen die Fig. 1 bis 3 die einzelnen bei der Beschichtung des Bauteils mit Gleitmittel erfolgenden Schritte.

In Fig. 1 ist eine Hohlschraube dargestellt die vor dem Be­ schichten mit Gleitmittel auf eine geeignete Temperatur er­ wärmt wird. Das kann beispielsweise mit Heißluft geschehen. Wichtig dabei ist, dass im vorliegenden Fall die Schraube be­ reits mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten Teil verbunden sein kann welches einem Tauchvorgang nicht zugäng­ lich ist, wie dies bereits oben im Zusammenhang mit einem Bremsschlauch erläutert wurde, der mit einer zu beschichten­ den Anschlußschraube versehen ist.

In in Fig. 2 ist angedeutet daß die Schraube auf einer Auf­ nahme befestigt wird, durch welche die Schraube in Rotation um ihre Längsachse gebracht werden kann. Auf die sich drehen der Schraube sind die müssen einer Sprüheinrichtung gerich­ tet. Es ist aber auch denkbar daß die Schraube in der Aufnah­ me ortsfest arritiert wird und und die Düsen um die Schraube rotieren.

In Fig. 3 wird schließlich die Schraube mit UV-Licht ange­ strahlt während eine Kamera den gleichmäßigen Auftrag des Gleitmittel überprüft.

Claims (5)

1. Verfahren zum Beschichten von Bauteilen mit Gleitmittel, dadurch gekennzeichnet das ausgewählte Flächen des Bau­ teils erwärmt werden und danach diese ausgewählten Flä­ chen des Bauteils mit einem Gleitmittel besprüht werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass rotationsymmetrische ausgewählte Flächen auf einer Vor­ richtung in Rotation versetzt und von einer ortsfesten Sprüheinrichtung während des Rotationsvorgangs besprüht werden oder daß die rotationsymmetrischen ausgewählten Flächen ortsfest angeordnet werden und eine rotierende Spüheinrichtung die ausgewählten Flächen mit Gleitmittel besprüht.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß die zu besprühten Flächen auf etwa 50 Grad erwärmt werden.

4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche da­ durch gekennzeichnet, daß das Gleitmittel vor dem Sprüh­ vorgang mit einer fluoreszierenden Substanz versehen wird und daß die besprühten Flächen nach dem Besprühen mittels einer optischen Prüfeinrichtung auf in die Qua­ lität der Beschichtung mit Gleitmittel überprüft werden.

5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche da­ durch gekennzeichnet, dass sich an den Vorgang der Be­ schichtung und ggf. Überprüfung der Qualität der Be­ schichtung ein Montageschritt für das Bauteilen an­ schließt.