DE10047222A1 - Verbrennungsmaschine mit Generator als Zuheizer - Google Patents
Verbrennungsmaschine mit Generator als ZuheizerInfo
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Abstract
Bei einer Verbrennungsmaschine mit angekoppeltem Generator wird nach deren Start die Leistungselektronik des Generators, nämlich die Leistungshalbleiter der Stromventile in der Drehstrombrücke des Generators, mit hoher Verlustleistung betrieben und diese Verlustleistung zur Beheizung eingesetzt. Mit anderen Worten wird nach dem Start der Verbrennungsmaschine der Generator, respektive die Leistungshalbleiter der Stromventile oder die Strangwicklungen des Generators, bei Bedarf als elektrische Zuheizer betrieben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Erzeugnis mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs.
In ATZ (1997) Nr. 11; Bernd Dienhart, Hans Kampf, Anja Kies: "Vergleich von Zuheizsy
stemen in Automobilen mit geringem Kraftstoffverbrauch" wird ein Überblick über verschie
dene Zuheizsysteme in Automobilen gegeben. Miteinander verglichen werden die in Kraft
fahrzeugen bekannten Zuheizsysteme, nämlich Brennstoff-Zuheizer, PTC-Heizung, Abgas-
Wärmeübertrager. Zuheizsysteme werden im wesentlichen aus zwei Gründen in die Kraft
fahrzeuge eingebaut. Zum einen bedingen die strengen EURO-Abgasnormen, daß der Ver
brennungsmotor möglichst schnell seine Betriebstemperatur erreichen muß, um die höher
wertigen Abgasnormen erfüllen zu können. Die höchste Schadstoffbelastung des Abgases
tritt unmittelbar nach dem Start des noch kalten Verbrennungsmotors auf. Deshalb wird der
Verbrennungsmotor während der Startphase unter Zuhilfenahme eines Zuheizer möglichst
schnell auf Betriebstemperatur gebracht und so die emitierte Schadstoffmenge verringert. Ein
zweiter Grund, Zuheizer einzusetzen, liegt im Komfort für die Insassen. Hier suchen die Au
tomobilhersteller nach Lösungen, um trotz der geringen Wärmeabgabe von immer kraft
stoffsparenderen Motoren eine schnelle Aufheizung des Fahrzeuginnenraums zu erreichen.
Alle diese Zuheizsysteme bedeuten einen zusätzlichen konstruktiven Aufwand, auf den man
gerne verzichten würde, natürlich ohne auf die erwähnten Vorteile hinsichtlich Schadstoffver
ringerung und Komforterhöhung verzichten zu müssen.
Erfindungsgemäße Aufgabe ist es daher, mit einem neuen Leistungsmanagement der in ei
nem Kraftfahrzeug-Antrieb ohnehin vorhandenen Komponenten den separaten Zuheizer zu
ersetzen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die Merkmale des unabhängigen An
spruchs. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen enthalten.
Die Lösung gelingt demnach, indem bei einer Verbrennungsmaschine mit angekoppeltem
Generator nach deren Start die Leistungselektronik des Generators, nämlich die Leistungs
halbleiter der Stromventile in der Drehstrombrücke des Generators, mit hoher Verlustleistung
betrieben wird bzw. werden und diese Verlustleistung zur Beheizung eingesetzt wird. Mit
anderen Worten werden nach dem Start der Verbrennungsmaschine die Leistungshalbleiter
der Stromventile als elektrische Zuheizer betrieben.
Der mit der Erfindung hauptsächlich erzielbare Vorteil liegt in dem möglichen Verzicht eines
separaten Zuheizers, ohne daß deswegen auf die Funktionalität eines Zuheizers verzichtet
werden muß. Um in den Genuß dieses Vorteils zu gelangen, bedarf es lediglich Komponen
ten, die in einem Antrieb eines Kraftfahzeuges mit Generator ohnehin vorhanden sind. Mit
einer Veränderung der Ansteuerung der Stromventile des Generators wird ein komplettes
Zuheizsystem geschaffen. Die Ansteuerung der Stromventile erfolgt beispielsweise mit dem
Generatorregler, eventuell nach Ansteuerung des Generatorreglers durch ein übergeordnetes
im Kraftfahrzeug angeordnetes Steuergerät. Die erfindungsgemäße Funktionalität wird durch
eine Ergänzung der Steuerungssoftware für die Stromventile des Generators und durch die
Nutzung der Verlustleistung zur Heizzwecken erzielt. Dies ist ein sehr geringer Aufwand,
verglichen mit dem erzielten Vorteil, auf ein separates Zuheizersystem verzichten zu können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand von Zeichnungen darge
stellt und näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Verbrennungsmotor und einen Generator mit zugehöriger Leistungselektronik,
bei dem Leistungselektronik und Generator mit einem gemeinsamen Wärmeübertra
ger an den Kühlmittelkreislauf im Kraftfahrzeug angeschlossen sind,
Fig. 2 einen Verbrennungsmotor und einen Generator mit zugehöriger Leistungselektronik,
bei dem Leistungselektronik und Generator jeweils mit getrennten Wärmeübertragern
an den Kühlmittelkreislauf im Kraftfahrzeug angeschlossen sind,
Fig. 3 einen Verbrennungsmotor und einen Generator mit zugehöriger Leistungselektronik,
bei dem der Wärmeübertrager der Leistungselektronik an einen vom Kühlmittel
kreislauf des Verbrennungsmotors getrennten Kühlmittelkreislauf angeschlossen ist,
Fig. 4 zur Erläuterung der Erfindung ein an sich bekanntes Ersatzschaubild eines Generators
mit Drehstrombrücke und Stromventilen aus n-Kanal MOSFET Leistungshalbleitern,
Fig. 5 ein an sich bekanntes Kennlinienfeld im ersten Quadranten eines MOSFET zur Er
läuterung der erfindungsgemäßen Ansteuerung der MOSFET-Stromventile und der
erzielbaren Verlustleistung,
Fig. 6 ein an sich bekanntes Schaltdiagramm eines MOSFET-Schalters zur Erläuterung einer
alternativen erfindungsgemäßen Ansteuerung der MOSFET-Stromventile und der er
zielbaren Verlustleistung,
Fig. 7 ein an sich bekanntes Ersatzschaltbild eines Generators mit Drehstrombrücke und
Stromventilen aus Thyristoren,
Fig. 8 ein an sich bekanntes Ersatzschaltbild eines Generators mit Drehstrombrücke und
Stromventilen aus IGBT's (Isolated Gate Bipolar Transistor)
Fig. 1 zeigt beispielhaft ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Ein Verbrennungmotor 1 und
ein Generator 2 sind miteinander über die angedeutete Kurbelwelle 3 des Verbrennungsmo
tors entweder direkt gekoppelt, oder über ein nicht dargestelltes Getriebe an die Kurbelwelle
gekoppelt, oder über eine ebenfalls nicht dargestellte Kupplung in trennbarer Weise mit der
Kurbelwelle gekoppelt. Dem Generator ist eine Leistungselektronik LE zugeordnet. Die Lei
stungselektronik umfaßt hauptsächlich die Drehstrombrücke des Generators und die Mittel zu
deren Ansteuerung. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Generator dreiphasig mit drei
Leistungssträngen R, S, T aufgebaut. Prinzipiell ist die Anzahl der Phasen und damit der Lei
stungsstränge variierbar. Die Struktur der zugeordneten Drehstrombrücke kann vom Fach
mann auf die Anzahl der Leistungsstränge abgestimmt werden. Zum Zwecke einer verein
fachten Darstellung sei die Ansteuerung der Drehstrombrücke gedanklich in die Leistungse
lektronik integriert. Die Leistungselektronik LE und der Generator 2 sind beide thermisch an
einen Wärmeübertrager 4 gekoppelt.
Der Wärmeübertrager 4 der Leistungselektronik ist über ein Dreiwegeventil 6, einen Durch
flußbegrenzer. 7 und Kühlmittelleitungen 5 an den Kühlmittelkreislauf des Verbrennungs
motors angeschlossen. Der Kühlmittelkreislauf des Verbrennungsmotors besteht in üblicher
Weise aus einem Wärmeübertrager 8 im Motorblock, einer Kühlmittelpumpe 9, einem Drei
wege-Thermostatventil 10 und einem Kühler 11, der von einem Gebläse 12 mit Kühlluft an
geströmt werden kann. Das Thermostatventil regelt den Kühlmittelfluß durch den Kühler in
Abhängigkeit von der Temperatur des Kühlmittels. Solange die Temperatur des Kühlmittels
die vordefinierte Schalttemperatur des Thermostatventils nicht erreicht, wird der Kühler mit
einem Kühlerbypass 13 überbrückt. Der exemplarisch dargestellte Kühlmittelkreislauf wird
vervollständigt durch den Heizungswärmetauscher 14 zur Fahrgastraumbeheizung. In dem
gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Heizungswärmetauscher 14 parallel zum Wärmeüber
trager 4 der Leistungselektronik geschaltet. Andere Zuordnungen des Heizungswärmetau
scher wie etwa parallel zum Kühler 11 sind auch möglich. Außerdem kann der Kühlmittel
fluß durch den Heizungswärmetauscher 14 mit einer separaten Pumpe 15 unterstützt sein.
Die Erfindung besteht nun darin, die Verlustwärme der Leistungselektronik über den Wär
meübertrager 4 in den exemplarisch gezeigten Kühlmittelkreislauf eines hier nicht weiter
dargestellten Kraftfahrzeuges einzuspeisen. Darstellungen der Leistungselektronik und deren
Ansteuerung werden weiter unten in den Fig. 4 bis 8 noch erläutert. Laborsimulationen zur
Wärmeleistung der Leistungselektronik haben ergeben, daß sich mit der Leistungselektronik
eines Generators im kalten Zustand eine Verlustleistung von bis zu 5,4 kW problemlos er
zeugen läßt, ohne daß hierbei die Leistungselektronik Schaden nimmt.
Hierzu weist der Generator und die Leistungselektronik folgende Kenndaten auf:
Nennspannung des Generators: 42 V
Nennstrom der Leistungselektronik: 400 A
Maximaler Kurzschlußstrom des Generators: 300 A
Wirkungsgrad des Generators: 80%
Startnenndrehzahl des Verbrennungsmotors: 300 Upm
Gleichrichterwert der EMK bei 330 Upm: 20 V
Stranginduktivität: 150 µH
Strangwiderstand: 5 mOhm
Generatorspeisefrequenz bei 300 Upm: 33 Hz
Nennspannung des Generators: 42 V
Nennstrom der Leistungselektronik: 400 A
Maximaler Kurzschlußstrom des Generators: 300 A
Wirkungsgrad des Generators: 80%
Startnenndrehzahl des Verbrennungsmotors: 300 Upm
Gleichrichterwert der EMK bei 330 Upm: 20 V
Stranginduktivität: 150 µH
Strangwiderstand: 5 mOhm
Generatorspeisefrequenz bei 300 Upm: 33 Hz
Regelt man die Durchlaßspannung der MOSFETs in der Drehstrombrücke der Fig. 6 über
die Gatespannung auf 24 V, so entsteht in den 6 Stromventilen 19 bei einer Leerlaufdrehzahl
des Verbrennungsmotors von 900 Upm eine Verlustleistung von insgesamt 5,4 kW. Die Am
plitude der Ströme in den Leistungsschaltern liegt bei 190 A. Sind also bei einem Nennstrom
der Leistungselektronik von 400 A für jeden Leistungsschalter harmlos. Diese Verlustlei
stung wird in Wärme umgesetzt und über den Wärmeübertrager 4 zu Heizwecken abgegeben.
Eine Wärmeleistung von 5,4 kW ist auch im Vergleich mit den in der Beschreibungseinlei
tung erwähnten Zuheizsystemen ein beachtlicher Wert. Die Nennleistung eines Brennstoffzu
heizers, der ebenfalls an den Kühlmittelkreislauf des Verbrennungsmotors angeschlossen
wird, liegt beispielsweise bei 3 kW.
Die derart erzeugte Wärmeleistung in den Stromventilen 19 der Drehstrombrücke wird mit
dem Wärmeübertrager 4 der Leistungselektronik in ein Kühlmittel abgegeben, das den Wär
metransport an den gewünschten Einsatzort übernimmt.
Im in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Verbrennungsmotor 1 mit den Generator
2, der an ein von einer Batterie gespeistes Bordnetz angeschlossen ist, zunächst auf seine
Startdrehzahl beschleunigt und gestartet. Hierbei werden die Stromventile der Drehstrom
brücke mit möglichst geringer Verlustleistung betrieben, um möglichst viel der elektrischen
Energie, die dem Bordnetz entnommen wird, in mechanische Energie zum Starten des Ver
brennungsmotors umzusetzen. Nach dem Start des Verbrennungsmotors treibt dieser den
Generator an. Die Leistungsschalter der Stromventile werden dann derart verändert angesteu
ert, daß ein erheblicher Teil der Generatorleistung als Verlustleistung anfällt, die ihrerseits als
Wärme in den Kühlmittelkreislauf des Verbrennungsmotors abgegeben wird. Die Versorgung
des Bordnetzes mit elektrischer Energie durch den Generators wird weiter aufrecht erhalten.
Die als Wärmeleistung anfallende Verlustleistung wird dazu benutzt, über den Motorwärme
übertrager 8 den Verbrennungsmotor in der Kaltstartphase aufzuwärmen, so daß der Ver
brennungsmotor möglichst schnell seine Betriebstemperatur erreicht. Das Thermostatventil
ist in dieser Phase noch geschlossen, so daß nur der kleine Kühlmittelkreislauf über den
Kühlerbypass 13 des Verbrennungsmotors aktiviert ist. Ist nach der Kaltstartphase eine Zu
heizung in den Kühlmittelkreislauf des Verbrennungsmotors nicht mehr notwendig, werden
die Stromventile wieder auf minimale Verlustleistung umgesteuert und der Generator ver
sorgt das Bordnetz des Kraftfahrzeuges mit elektrischer Leistung bei hohem elektrischem
Wirkungsgrad. Hierzu kann der Wärmeübertrager 4 der Leistungselektronik vom Kühlmittel
kreislauf des Verbrennungsmotors mit dem Dreiwegeventil 6 abgekoppelt werden. Alternativ
kann nun der Heizungswärmetauscher 14 für die Fahrgastraumbeheizung an den Wärmetau
scher 4 angekoppelt werden, so daß bei Bedarf der Wärmetauscher 4 auch als Zuheizer für
die Fahrgastraumheizung eingesetzt werden kann, falls die Motorwärmeleistung des Ver
brennungsmotors hierzu noch nicht ausreicht. Um eine vollständige Versorgung des Motor
wärmetauschers 8 mit Kühlmittel gewährleisten zu können, ist im Kühlmittelkreislauf noch
eine Drossel als Durchlaßbegrenzer 7 eingebaut. Mit dem Durchlaßbegrenzer 7 wird die
Verteilung des Pumpenvolumenstromes der Kühlmittelpumpe 9 auf den Motorwärmetauscher
einerseits und auf den Wärmeübertrager 4 der Leistungselekronik und den Heizungswärme
tauscher 14 andererseits eingestellt. Erreicht das Kühlmittel seine maximale Betriebstempe
ratur, wird über das Thermostatventil 10 der Kühler 11 in den Kühlmittelkreislauf zuge
schaltet.
Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführungsform der Erfindung, die sich von dem Ausführungs
beispiel der Fig. 1 in der getrennten Anordnung der Leistungselektronik LE und der Maschi
ne des Generators 2 unterscheidet. Eine getrennte Anordnung von Leistungselektronik LE
und Generator 2 kann vorteilhaft sein, wenn der Generator permanent an die Kurbelwelle des
Verbrennungsmotors gekoppelt ist und die Leistungselektronik von den Erschütterungen und
Vibrationen, denen der Generator dann ausgesetzt ist, geschützt werden soll. Oft wird es ge
nügen, lediglich die Leistungselektronik über einen Wärmetauscher 4 an den Kühlmittel
kreislauf anzuschließen, da in der Generator Maschine selbst keine nennenswerte Verlustlei
stung anfällt. Ein Kühlkörper zur Luftkühlung des Generators ist für die Kühlung des Gene
rators meist ausreichend. Alternativ kann bei getrennter Anordnung auch der Generator mit
einem weiteren Wärmeübertrager 15 ausgestattet sein, der ebenfalls an den Kühlmittelkreis
lauf angeschlossen sei kann. Im übrigen arbeitet das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 in glei
cher Weise, wie bereits bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 beschrieben.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, in dem im Unterschied zu den zuvor be
schriebenen Ausführungsbeispielen der Wärmeübertrager 4 der Leistungselektronik und der
Motorwärmetauscher 8 in getrennten Kühlmittelkreisläufen angeordnet sind. Dieses Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung hat den Vorteil, daß in bekannte und bewährte Kühlmittelkreis
läufe für Verbrennungsmotoren überhaupt nicht eingegriffen werden muß. Dadurch eignet
sich dieses Ausführungsbeispiel auch zum nachträglichen Einbau in Kraftfahrzeuge. Die
Wärmeleistung wird wie bereits in Fig. 1 beschrieben in den Stromventilen der Leistungse
lektronik LE erzeugt und über einen Wärmeübertrager 4 der Leistungselektronik an einen
Kühlmittelkreislauf abgeführt. Mit einem zusätzlichen Zuheizwärmerübertrager 16 wird die
Wärmeleistung der Leistungselektronik zur Aufheizung des Verbrennungsmotors auf diesen
übertragen. In einem nicht gezeigten Ausführungsbeispiel kann auch der Wärmeübertrager 4
der Leistungselektronik direkt zur Wärmeübertragung auf den Verbrennungsmotor genutzt
werden. Auch bei getrennter Ausführung der Kühlmittelkreisläufe kann die Leistungselektro
nik als Zuheizer für den Heizungswärmetauscher 14 zur Fahrgastraumbeheizung genutzt
werden. Hierzu ist der Kühlmittelkreislauf mit einem Dreiwegeventil 17 zwischen dem Zuheizwärmeübertrager
16 auf den Heizungswärmetauscher 14 umschaltbar. Der Generator ist
beispielhaft mit einem Luftkühler 18 versehen.
In Fig. 4 ist ein an sich bekanntes Ersatzschaltbild eines Generators 2 mit zugehöriger Lei
stungselektronik LE gezeigt. An dem Ersatzschaltbild soll im Zusammenhang mit den Fig. 5 und 6 die Beschaltung der Leistungselektronik näher erläutert werden. Der Generator ist
beispielhaft ein Drehstromgenerator mit den drei Strängen R, S, T, die jeweils eine Wech
selspannung VS, VR, VT liefern. Zusätzlich sind noch die Stranginduktivitäten LR, LS, LT einge
zeichnet. Die Wechselspannungen der drei Leistungszweige werden mit einer Drehstrom
brücke aus 6 Stromventilen 19 in eine pulsierende Gleichspannung umgerichtet. Die Strom
ventile bestehen aus Leistungshalbleiter, die von einer Steuerung angesteuert und in Abhän
gigkeit der Phasenlage in den Leistungszweigen geschaltet werden. In dem gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel sind die Leistungshalbleiter dargestellt mit dem Schaltzeichen für einen n-
Kanal MOSFET mit integrierter Inversdiode. Die Ansteuerung der MOSFET durch das Steu
ergerät erfolgt über das jeweilige Gate der MOSFETs. Jeder der MOSFETs stellt im einge
schalteten Zustand in Durchlaßrichtung eine Zenerdiode mit definierter Durchlaßspannung
dar. Im ausgeschalteten Zustand ist der MOSFET in seiner Wirkung einer klassischen Diode
gleich. Wird der MOSFET als Schalter betrieben, beträgt im Durchlaßfall die abfallende
Drain-Source-Spannung typischer Weise bis zu 1 V.
In Fig. 5 ist ein typisches Kennlinienfeld eines MOSFET im ersten Quadranten dargestellt.
Aufgetragen sind der Drainstrom ID über der Drain-Source Spannung UDS. Die Kennlinien
haben die Gatespannung UG als Paramter. Mit steigender Gatespannung nimmt der maximale
Sättigungsstrom des MOSFET zu. Wird der MOSFET lediglich als Schalter betrieben, so
wird man einen Arbeitspunkt möglich weit links im Diagramm wählen. Hier befindet man
sich im Bereich großer Flankensteilheit der Kennlinie, so daß große Ströme ein und ausge
schaltet werden können, ohne daß am MOSFET-Schalter eine nennenswerte Spannung ab
fällt. Der Schalter also möglichst verlustfrei arbeitet.
Die Erfindung besteht nun darin, den MOSFET-Schalter als Bestandteil eines Stromventils
19 in einer Drehstrombrücke mit großer Verlustleistung zu betreiben. Hierzu muß man noch
berücksichtigen, daß der Generator 2 an ein Bordnetz angeschlossen ist und das Steuergerät
des Bordnetzes, z. B. der Generatorregler, den Spannungspegel am Generatorausgang auf ei
nen möglichst konstanten Wert, beispielweise 42 V, regelt. Die Bordnetznennspannung wird
von dem Generatorregler geregelt durch Veränderung der Schaltzeitpunkte der MOSFETs in
Bezug auf die Phasenlage des eingeprägten Generatorstroms, der im Bordnetz benötigt wird.
Dieser Generatorstrom IG legt zusammen mit der Gatespannung UG den Betriebspunkt des
MOSFET fest. In Fig. 5 ist deshalb noch die Arbeitsgerade 20 einer Generatorwicklung ein
gezeichnet, die aufgrund des geringen Wicklungswiderstandes sehr flach ist. Nach Zünden
des MOSFET kann somit der Arbeitspunkt durch Absenken der Gatespannung UG im Dia
gramm der Fig. 5 immer weiter nach rechts verschoben werden, z. B. bis am MOSFET eine
Spannung von 24 V abfällt. Die am Schalter abfallende Verlustleitung ergibt sich dann aus
dem Produkt von Strom ID und Spannung UDS und ist im Diagramm mit einer schraffierten
Fläche dargestellt. Die am MOSFET abfallende Verlustleistung läßt sich somit durch Varia
tion der Gatespannung regeln und einstellen. Die Verlustleistung wird im MOSFET-Schalter
in Wärme umgesetzt. Man hat also eine Möglichkeit gefunden, die Leistungshalbleiter der
Stromventile 19 erfindungsgemäß als Zuheizer in einem System aus Verbrennungsmotor und
angekoppeltem Generator zu betreiben. Vorzugsweise wird dieses System in Kraftfahrzeugen
eingesetzt.
Eine weitere Möglichkeit die Verlustleistung in den Leistungshalbleitern der Stromventile 19
zu regeln, wird in Fig. 6 verdeutlicht. Aufgezeigt ist in vereinfachter Darstellung ein kom
pletter Schaltvorgang AUS-EIN-AUS eines MOSFET-Schalters. Aufgetragen sind jeweils
der Drainstrom ID und die Drain-Source Spannung UDS über der Zeit. Die schraffierte Fläche
im Diagramm entspricht der am Schalter pro Schaltvorgang Aus-Ein-Aus anfallenden Ver
lustleistung.
Der MOSFET wird geschaltet, indem die Gatespannung ein- und ausgeschaltet wird. Im aus
geschalteten Zustand toff werde eine Gatespannung angelegt, dann steigt der Drainstrom ID
aufgrund der Flankensteilheit im Kennliniefeld der Fig. 5 sehr schnell an. Die am MOSFET
anliegende Sperrspannung UDS verharrt jedoch noch auf Ihrem Maximalwert, da die Gate
spannung des MOSFET zunächst noch auf dem sogenannten Miller-Plateau verharrt, bevor
der MOSFET vollständig durchgeschaltet ist. Nach Durchschalten des MOSFET fällt die
Spannung UDS auf die Durchlaßspannung des MOSFET ab, die üblicherweise bei 1 V liegt.
Für die Zeitspanne ton fällt deshalb nur noch eine geringe Verlustleistung an. Beim Aus
schaltvorgang erhöht sich die Verlustleistung wieder. Diesmal steigt zunächst die Drain-
Source Spannung auf den Maximalwert in Sperrrichtung an, bevor der Drainstrom tatsächlich
abklingt.
Zur Spannungsglättung werden die Stromventile 19 in Drehstrombrücken üblicher Weise
getaktet, z. B. mit der sogenannten Pulsweitenmodulation (PWM). Hierbei fällt bei jedem
Vorgang die zuvor erläuterte Verlustleistung an. Die Verlustleistung PVS ist hiebei proportio
nal dem Produkt aus Schaltfrequenz f und Summe der Verlustleistungen pro Schaltvorgang
(WVE + WVA)
PVS ~ f.(WVE + (WVA)
Zum Zwecke der Erfindung ergibt sich durch Variation der Schaltfrequenz f, mit der die Lei
stungshalbleiter der Stromventile 19 geschaltet werden, eine weitere Möglichkeit die Verlust
spannung an den Stromventilen und damit die Wärmeleistung der Stromventile zu regeln
und somit eine weitere Möglichkeit, die Leistungshalbleiter der Leistungselektronik als Zu
heizer zu betreiben.
Eine weitere erfindungsgemäße Möglichkeit die Leistungselektronik eines Generators als
Zuheizer in einem Kraftfahrzeug zu betreiben, gibt sich aus der Kombination der beiden zu
vor beschriebenen Verfahren der Frequenzvariation beim Schalten der Stromventile (nach
Fig. 6) und der Variation der Gatespannung an den Leistungshalbleiterschaltern im einge
schalteten Zustand (nach Fig. 5).
Eine weitere Möglichkeit den Generator und die zugehörige Leistungselektronik als Zuheizer
in einem Kraftfahrzeug zu benutzen, ist die Möglichkeit mit der Drehstrombrücke einzelne
Strangwicklungen, die jeweils zeitlich gerade nicht die Spannungsversorgung des Bordnetzes
unterstützen, kurzzuschließen, indem beide Leistungsschalter in einem Brückenzweig durch
geschaltet werden. Hierdurch fällt dann in der betreffenden Strangwicklung infolge des hohen
Kurzschlußstromes eine zusätzliche Verlustleistung an, die ebenfalls im Sinne der Erfindung
zur Zuheizung benutzt werden kann. Aufgrund der geringen Ohmschen Widerstände der
Generatorwicklungen ist diese Art der Wärmeerzeugung aber nicht sehr ergiebig.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann auch bei stillstehendem Generator 2,
z. B. bei Stillstand des Verbrennungsmotors 1 oder wenn der Generator mit dem Verbren
nungsmotor nicht kraftschlüssig verbunden ist, die Leistungselektronik LE des Generators zu
Heizzwecken eingesetzt werden, z. B. als Standheizung oder zur Dieselkraftstoffvorwärmung
in einem Kraftfahrzeug. Bei stillstehendem Generator müssen keine in den Strangwicklungen
des Generators anfallenden Wechselspannungen durch die Drehstrombrücke des Generators
gleichgerichtet werden. Daher kann die Drehstrombrücke bei stillstehendem Generator in
anderer Weise beschaltet werden als bei drehendem Generator.
Der Heizbetreib der Leistungselektronik bei stehendem Generator erfolgt, indem jeweils bei
de Leistungsschalter der Stromventile 19 in einem Brückenzweige oder auch in allen Brüc
kenzweigen gleichzeitig eingeschaltet werden. Die Spannungsversorgung der Drehstrom
brücke wird aus dem Bordnetz, respektive der Bordnetzbatterie entnommen. Einer der Lei
stungsschalter pro Brückenzweig wird dann als Leistungshalbleiterheizelement betrieben,
indem zum Beispiel nach dem Einschalten die Gatespannung abgesenkt wird, wie im Zu
sammenhang mit Fig. 5 beschrieben, und der im Brückenzweig jeweils zweite Leistungs
halbleiterschalter die Stromregelung durch Takten des Brückenstromes übernimmt. Aufgrund
der in der Regel beschränkten Kapazität von Bordnetzbatterien sollte diese Art des Heizbe
triebes jedoch nicht über längere Zeitangewandt werden.
Fig. 7 und Fig. 8 zeigen nochmals jeweils an sich bekannte alternative Ausführungen einer
Drehstrombrücke, die im Zusammenhang mit der hier beschriebenen Erfindung ebenfalls
eingesetzt werden können. In Fig. 7 sind die Stromventile 19 der Drehstrombrücke aus Thyri
storen gebildet, während in Fig. 8 die Stromventile aus IGBT (Isolated Gate Bipolar Transi
stor) gebildet sind. Die erfindungsgemäße Funktionalität bleibt bei der Verwendung einer der
Drehstrombrücken aus Fig. 7 oder Fig. 8 im Wesentlichen die gleiche wie im Zusammenhang
mit den MOSFETs beschrieben.
Vorzugsweise ist der Generator in Kombination mit der Verbrennungsmaschine ein Starter
generator, d. h. ein Generator dessen Leistung im Vergleich zur Leistung der Verbrennungs
maschine eine für den Antrieb der Kraftfahrzeuges untergeordnete Bedeutung hat. Der Gene
rator ist also hauptsächlich zum Start des Verbrennungsmotors und zur Versorgung des
Bordnetzes und im Sinne der Erfindung als Zuheizer ausgelegt. In dieser Auslegungvariante
wird der Generator zu Antriebszwecken allenfalls kurzzeitig als Beschleunigungsbooster
eingesetzt.
Die Erfindung findet aber auch Anwendung in an sich bekannten Hybridantrieben aus einem
Verbrennungsmotor und einem Generator als elektrischer Antriebsmaschine nennenswerter
Leistung. Die erfindungsgemäße Funktionalität wird in diesen Hybridantrieben erzielt, indem
die Verfahren zur Ansteuerung der Leistungselektronik des Generators auf die Leistungse
lektronik der elektrischen Antriebsmaschine angewandt werden.
Claims (17)
1. Vorrichtung mit einem Verbrennungsmotor (1) hohen Wirkungsgrades und einem ange
koppelten Generator (2) mit zugehöriger Leistungselektronik (LE), bei dem:
- a) zumindest der Verbrennungsmotor (2) und die Leistungselektronik (LE) des Genera tors (2) jeweils mit einem Wärmeübertrager (4) an einen Kühlmittelkreislauf (5, 8, 11, 13) angeschlossen sind,
- b) die Leistungselektronik (LE) des Generators (2) Stromventile (19) aus Leistungs halbleitern enthält,
- c) die Leistungshalbleiter der Stromventile (19) oder die Strangwicklungen (R, S, T) des Generators von einer Steuerung zumindest zeitweise mit hoher Verlustleistung betreibbar sind und diese Verlustleistung über mindestens einen Wärmeübertrager (4, 15) an den an geschlossenen Kühlmittelkreislauf (5, 8, 11, 13) eingespeist wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeübertrager (4) der
Leistungselektronik an den Kühlmittelkreislauf (5, 8, 11, 13) des Verbrennungsmotors (1)
angeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Generator (2) und
die Leistungselektronik (LE) an einen gemeinsamen Wärmeübertrager (4) thermisch ge
koppelt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistungselektro
nik (LE) und der Generator (2) jeweils an voneinander getrennte Wärmeübertrager (4, 15)
thermisch gekoppelt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeübertrager (4) der
Leistungselektronik an einen vom Kühlmittelkreislauf (5, 8, 11, 13) des Verbrennungsmotors
getrennten Kühlmittelkreislauf (14, 16, 17) angeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärme
übertrager (4) der Leistungselektronik an den Kühlmittelkreislauf (14, 17) zur Beheizung
des Fahrgastraumes angeschlossen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lei
stungshalbleiter der Stromventile (19) MOSFETs sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lei
stungshalbleiter der Stromventile (19) Thyristoren sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, das die Lei
stungshalbleiter der Stromventile (19) IGBT's sind.
10. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach Anspruch 1 als Zuheizer,
bei dem:
- a) in einem Verfahrensschritt der Generator (2) mit geregelten thermischen Verlusten ge neratorisch betrieben wird und die Leistung des Generators zum Teil als elektrische Lei stung in ein Bordnetz abgegeben wird und zum Teil als geregelte thermische Leistung der Leistungselektronik (LE) oder der Strangwicklungen (R, S, T) des Generators (2) abgege ben wird,
- b) in einem weiteren Verfahrensschritt der Generator (2) generatorisch betrieben wird und die elektrische Leistung des Generators (2) mit minimalen thermischen Verlusten der Lei stungselektronik (LE) an das Bordnetz abgegeben wird.
11. Verfahren zum Aufheizen eines Verbrennungsmotors in der Kaltstartphase mit einer Vor
richtung nach Anspruch 1, bei dem der Generator, dann Startergenerator genannt, auch
motorisch betrieben werden kann und bei dem:
- a) in einem ersten Verfahrensschritt der Startergenerator (2) mit optimaler, elektromechanischer Energieumsetzung motorisch betrieben wird und der Verbrennungsmotor (1) auf Startdrehzahl beschleunigt wird,
- b) in einem weiteren Verfahrensschritt der Startergenerator (2) mit geregelten thermi schen Verlusten generatorisch betrieben wird und die Leistung des Generators zum Teil als elektrische Leistung in ein Bordnetz abgegeben wird und zum Teil als geregelte ther mische Leistung der Leistungselektronik (LE) oder der Strangwicklungen (R, S, T) des Generators (2) abgegeben wird,
- c) in einem weiteren Verfahrensschritt der Startergenerator (2) generatorisch betrieben wird und die elektrische Leistung des Generators (2) mit minimalen thermischen Verlu sten der Leistungselektronik (LE) an das Bordnetz abgegeben wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der
thermischen Leistung der Leistungselektronik (LE) durch Variation der Gatespannung der
Leistungshalbleiter in den Stromventilen (19) erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der
thermischen Leistung der Leistungselektronik (LE) durch Variation der Schaltfrequenz
der Leistungshalbleiter in den Stromventilen (19) erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der
thermischen Leistung der Leistungselektronik (LE) sowohl durch Variation der Gate
spannung als auch durch Variation der Schaltfrequenz der Leistungshalbleiter in den
Stromventilen (19) erfolgt.
15. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 11 zur Aufheizung des Verbrennungsmotors
in der Kaltstartphase.
16. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 10 zur Beheizung des Fahrgastraumes eines
Kraftfahrzeuges.
17. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach Anspruch 1 als Zuheizer, bei dem:
- a) bei stillstehendem Generator (2) die Leistungshalbleiter der Stromventile (19) von ei ner Bordnetzbatterie mit Spannung beaufschlagt werden,
- b) und die Leistungshalbleiter der Stromventile (19) als Heizelemente betrieben werden.
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