DE10046141C2 - Pneumatische Wegeventilanordnung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine pneumatische Wegeventilanordnung gemäß dem Patentanspruch 1. Bei Wegeventilen ist üblicherweise ein Dichtelement in einem Ventilraum angeordnet, wobei in die­ sen Ventilraum mehrere Anschlusskanäle mit Öffnungen münden. Aus DE 35 03 357 C2 ist ein Pneumatikventil bekannt, das eine elastische, einen Ventilraum umschließende Membran aufweist, von deren Innenseite ein eine Öffnung steuerndes Dichtelement in den Ventilraum vorsteht. Diese Ventile eignen sich jedoch nicht für die Ansteuerung eines Fahrzeugsitzes, weil dafür mehr als nur eine oder zwei Ventil-Schaltstellungen erforder­ lich sind. Mehrere Schaltmöglichkeiten können zwar durch eine Kombination mehrere Ventile erreicht werden. Dazu ist aber re­ lativ viel Einbauraum erforderlich, der am Fahrzeugsitz jedoch nur knapp vorhanden ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine pneumatische Wegeventilan­ ordnung vorzuschlagen, die sich kompakt bauen lässt und den­ noch für die Ansteuerung von Luftkissen eines Fahrzeugsitzes ausreichende Schaltmöglichkeiten aufweist.

Diese Aufgabe wird durch eine Wegeventilanordnung nach An­ spruch 1 gelöst. Eine solche Wegeventilanordnung benötigt nur einen geringen Raumbedarf, was nicht zuletzt auf die Verwen­ dung einer Schaltwippe mit rechtwinklig zueinander angeordne­ ten Schwenkachsen zurückzuführen ist. Eine kompakte Bauweise wird weiterhin noch dadurch begünstigt, dass die Einzelventile eine gemeinsame einstückige Membran aufweisen, die auf einer Fläche des Ventilgrundkörpers aufliegt und somit gleichzeitig mehrere Ventilräume umgrenzt. Dies lässt sich auf besonders einfache Weise bewerkstelligen, wenn sich die Fläche quer zur Mittellängsachse der Ventilanordnung erstreckt und sämtliche Anschlusskanäle - quasi von unten her - in diese Fläche münden. Dadurch wird vor allen Dingen eine Bauraumeinsparung in Brei­ tenrichtung ermöglicht. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind insgesamt vier Ventilräume vorhanden, die auf den Ecken eines Quadrates angeordnet sind. In Verbindung mit einer Schaltwippe mit kreuzweise angeordneten Schwenkachse begüns­ tigt diese Ausgestaltung ebenfalls eine kompakte Bauweise.

Weitere Einzelheiten und Vorteile gehen aus der nun folgenden Beschreibung eines in den beigefügten Zeichnungen dargestell­ ten Ausführungsbeispieles hervor. Es zeigen:

Fig. 1 ein einzelnes Wegeventil mit zwei Anschlusskanälen und zwei Schaltstellungen in Längsschnittdarstellung, anhand dessen die grundsätzliche Ventilaufbau erläutert wird,

Fig. 2 eine Wegeventilanordnung mit drei Anschlusskanälen und vier Schaltstellungen in perspektivischer Ge­ samtansicht,

Fig. 3 eine Draufsicht auf den Ventilgrundkörper der Wege­ ventilanordnung nach Fig. 2,

Fig. 4 eine Schnittdarstellung entsprechend der Linie IV-VI in Fig. 2 und Fig. 3,

Fig. 5 einen Längsschnitt entsprechend der Linie V-V in Fig. 2 und Fig. 3,

Fig. 6 einen Querschnitt entsprechend der Linie VI-VI in Fig. 5

Fig. 7 eine Ventilanordnung in einer Darstellung entspre­ chend Fig. 4, wobei jedoch die Schaltwippe betätigt ist,

Fig. 8 die Draufsicht auf eine Gesamtmembran,

Fig. 9 Bildzeichen, die die Anschlussmöglichkeiten und Schaltstellungen der in Fig. 2-7 dargestellten Ven­ tilanordnung zeigen, und

Fig. 10 ein Wegeventil in einer Ansicht entsprechend Fig. 7, mit einer zusätzlichen elektrischen Schaltfunktion.

In Fig. 1 ist ein 2/2-Wegeventil, also ein Ventil mit zwei Anschlüssen und zwei Schaltstellungen dargestellt. Es weist einen Ventilgrundkörper 1 und einen Gehäusedeckel 2 auf. Am Ventilkörper 1 ist eine planebene Fläche 3 angeordnet, die sich quer zur Mittellängsachse 4 des Ventils erstreckt und die von einer sich in Richtung der Mittellängsachse 4 erstre­ ckenden Schürze 5 umgrenzt ist. Im Ventilkörper 1 sind zwei Anschlusskanäle, nämlich ein erster Anschlusskanal 9 und ein zweiter Anschlusskanal 10 vorhanden, die mittels Anschluss­ stutzen 13 aus dem Ventilgrundkörper 1 herausgeführt sind. Die Anschlusskanäle 9, 10 münden mit Öffnungen 14, 15 in die Fläche 3 des Ventilgrundkörpers 1. Eine der beiden Öffnungen, nämlich die steuerbare Öffnung 14, ist von einem erhaben aus der Fläche 3 vorstehenden Ventilsitz 16 ringförmig umfasst. Zwischen dem Ventilgrundkörper 1 und dem Gehäusedeckel 2 ist eine Membran 17 angeordnet. Die Membran 17 ist - in der Draufsicht bzw. in Richtung des Pfeiles 11 in Fig. 1 gesehen - kreisrund ausgebildet und liegt mit einem ringförmig ge­ schlossenen, die beiden Öffnungen 14, 15 umfassenden Dichtrand 18 auf der Fläche 3 auf. Der Dichtrand liegt mit seiner Ober­ seite 19 an der Stirnseite 7 des Gehäusedeckels 2 an. Der A­ xialabstand zwischen der Stirnseite 7 und der Fläche 3 ist geringer als die Höhe 20 des Dichtrandes 18 in unverbautem Zustand, so dass dieser im Montagezustand gegen die Fläche 3 gedrückt wird. Die Membran 17 und die Fläche 3 schließen ei­ nen Ventilraum 23 zwischen sich ein. Der Dichtrand 18 geht mit einem dünnwandigen Bereich 24 in einen zentralen verdick­ ten Bereich über. Dieser Bereich bildet ein Dichtelement 25, das ein an die Membranunterseite angeformter, etwa zylinder­ förmiger Zapfen ist, der sich in den Ventilraum hinein er­ streckt und der mit einer Dichtfläche 26 am Ventilsitz 16 an­ liegt, wobei er die steuerbare Öffnung 14 verschließt. Von der Oberseite der Membran 17 her erstreckt sich eine etwa sacklochförmige Ausnehmung in das Dichtelement 25 hinein. Die Ausnehmung 27 ist an ihrem Grund radial erweitert. Eine Betä­ tigungsstange 28 liegt mit ihrem einen, einen Radialflansch 29 aufweisenden Ende formschlüssig in der Ausnehmung 27 ein. Das andere Ende der Betätigungsstange ragt durch eine Durch­ griffsöffnung 30 aus dem Gehäusedeckel 2 heraus und trägt ei­ nen Betätigungskopf 33. Die Mittellängsachse 21 der Betäti­ gungsstange 28 fluchtet mit der Mittellängsachse 22 der Öff­ nung 14. Innerhalb des Gehäusedeckels 2 ist eine Schraubenfe­ der 34 angeordnet, die die Betätigungsstange 28 mit Radialab­ stand koaxial umfasst und die sich einerseits am Gehäusede­ ckel 2 und andererseits an einem von der Umfangsfläche der Betätigungsstange 28 radial abstehenden Flansch 35 abstützt. Das Dichtelement 25 wird dadurch in seiner Schließ- bzw. Ru­ hestellung gehalten. Der Flansch 35 weist einen radial ver­ engten, sich zum Betätigungskopf 33 hin erstreckenden Zent­ rierabschnitt 36 auf, der die Schraubenfeder 34 in Radial­ richtung fixiert.

Zur Betätigung des in Fig. 1 dargestellten Ventils wird der Betätigungskopf 33 bzw. die Betätigungsstange 28 z. B. in Richtung des Doppelpfeiles 37 ausgelenkt, wodurch das Dicht­ element 25 bzw. seine Dichtfläche 26 beispielsweise in Rich­ tung des Pfeiles 38 vom Ventilsitz 28 weggekippt wird. Die dünnwandigen Bereiche 24 der Membran 17 wirken dabei wie Fo­ lienscharniere und gewährleisten die Beweglichkeit des Dicht­ elements 25. Das Dichtelement 25 kann aber auch vom Ventil­ sitz 16 abgehoben werden, indem die Betätigungsstange 28 in Axialrichtung 31 bewegt wird. Der Anschlusskanal 9, der bei­ spielsweise mit einer Druckluftquelle verbunden ist, steht dann mit dem Ventilraum 23 und damit mit dem Anschlusskanal 10 in fluidischer Verbindung. Wenn der Anschlusskanal 10 bei­ spielsweise mit einem Luftkissen eines Fahrzeugsitzes verbun­ den ist, kann dieses mit Druckluft gefüllt werden. Zum Ablas­ sen der Druckluft wäre ein zweites Ventil der beschriebenen Art erforderlich. Aus mehreren solcher Ventile kann nun er­ findungsgemäß eine Ventilanordnung entsprechend Fig. 2-8 und Fig. 10 gebildet werden.

Bei einer solchen Ventilanordnung können im Prinzip beliebig viele Ventile entsprechend Fig. 1 zusammengefasst werden. Als Ausführungsbeispiel wird im Folgenden eine Ventilanordnung beschrieben, die drei Anschlüsse und vier Schaltstellungen aufweist. In Fig. 2 bis 8 und in Fig. 10 sind gleiche oder vergleichbare Bauteile mit dem gleichen Bezugszeichen verse­ hen, wobei jedoch dem Bezugszeichen eine 1 bzw. eine 10 vor­ angestellt ist. Die in Fig. 2 in perspektivischer Gesamtan­ sicht dargestellte Ventilanordnung 39 weist einen Ventil­ grundkörper 101 mit insgesamt drei Anschlusskanälen 108 bis 111 auf, die mit Anschlussstutzen 113a, 113b, 113c aus dem Ven­ tilgrundkörper 101 herausgeführt sind. Der Anschlussstutzen 113b ist zum Anschluss an eine Druckluftquelle und die An­ schlüsse 113a und 113c sind jeweils zum Anschluss an einen Verbraucher, beispielsweise einem Luftkissen eines Fahrzeug­ sitzes, vorgesehen. Der Ventilgrundkörper 101 weist eine ebe­ ne Gesamtfläche 103 auf, in die insgesamt 7 Öffnungen münden (siehe Fig. 3). Der Anschlusskanal 110 verzweigt sich im Ven­ tilgrundkörper 101, wobei jede Verzweigung mit einer Öffnung 40a, 40b in die Fläche 103 mündet. Der Anschlusskanal 111 ver­ zweigt sich ebenfalls zweifach, wobei jede Verzweigung mit einer Öffnung 43a, 43b in die Fläche 103 mündet. Die genannten Öffnungen sind in der Draufsicht der Fig. 4 gesehen auf den Ecken eines Quadrates angeordnet. Die einem Öffnungspaar 40a/40b und 43a/43b zugeordneten, im Ventilgrundkörper ange­ ordneten Verbindungskanäle 44 verlaufen dementsprechend in einem rechten Winkel zueinander. Auf der gedachten Verbin­ dungslinie zwischen den Öffnungen 40a, 43b mündet mittig der Anschlusskanal 109 mit einer Öffnung 45 in die Fläche 103. Den Öffnungen 40b und 43a ist jeweils eine weitere Öffnung 46, 47 zugeordnet. Diese Öffnungen sind über jeweils einen At­ mosphärenkanal 48 (Fig. 4,7) über Öffnungen 61, 62 im Ventil­ grundkörper 101 (Fig. 2) mit der Umgebung verbunden. Auf der Gesamtfläche 103 liegt eine Gesamtmembran 117 mit einem sämt­ liche Öffnungen umfassenden Dichtrand 118 auf. Die Gesamt­ membran 118 hat in der Draufsicht gemäß Fig. 8 gesehen eine Umrissform, die sich ergibt, wenn vier Kreise, deren Mittel­ punkte jeweils auf den Ecken eines Quadrates liegen, so weit aneinandergerückt werden, dass die einander zugewandten Be­ reiche der Kreise ineinander übergehen. Der Dichtrand 118 weist eine entsprechende Umrissform auf, die mit der Umriss­ form eines vierblättrigen Kleeblattes Ähnlichkeit hat. Die Gesamtmembran 117 setzt sich aus vier Einzelmembranen 108a bis 108d zusammen. Die Dichtränder 118 der Einzelmembranen verschmelzen zentral zu einem Dichtbereich 118a, der eben­ falls an der Gesamtfläche 103 dichtend anliegt. Im Montagezu­ stand liegt die Gesamtmembran 108 auf der Gesamtfläche 103 auf, wodurch insgesamt vier Ventilräume 123a bis 123d gebil­ det werden. Die Trennlinie zwischen der Gesamtmembran 117 und der Fläche 103 ist in Fig. 3 jeweils durch eine strichpunk­ tierte Linie 49 angedeutet und dadurch kenntlich gemacht, dass die Öffnungspaare 43a/46 und 40b/47 jeweils in einem ei­ genen Ventilraum 123a bzw. 123b angeordnet sind. Die Öffnun­ gen 43a und 40b sind in der ebenfalls kreisrunden Draufsicht der Fig. 4 gesehen kreisrund und sind von einem Ventilsitz 116 umfasst. Die Ventilsitze 116 wirken jeweils mit einem Dichtelement 125a, b (Fig. 4, 7) zusammen. Die Öffnungen 40a und 43b sind ebenfalls jeweils einem eigenen Ventilraum 123d, 123c zugeordnet. Der sich zwischen den genannten Öffnun­ gen erstreckende Dichtbereich weist an seiner mit der Fläche 103 zusammenwirkenden Unterseite einen sich in Richtung der Verbindungslinie zwischen den Öffnungen 40a und 43b erstre­ ckenden Verbindungskanal 50 (Fig. 5) auf, der die beiden Ven­ tilräume 123d und 123c miteinander und mit dem Anschlusskanal 109 verbindet. Wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 auch, ist in der Oberseite der Einzelmembranen 117a-d eine Ausnehmung 127 vorhanden, in der jeweils eine Betätigungs­ stange 128a-d mit ihrem einen Ende formschlüssig einliegt. Mit ihrem anderen Ende durchsetzen die Betätigungsstangen 128a-d jeweils eine Durchgriffsöffnung 130 in einem Gehäu­ sedeckel 102. Der periphere Dichtrand 118 der Gesamtmembran 117 liegt mit seiner Oberseite 119 an der Stirnseite 107 des Gehäusedeckels 102 an und ist gegen die Fläche 103 gepresst. Falls erforderlich, kann auch der mittlere Bereich 118a der Membrane 117 durch einen (nicht dargestellten) an der Innen­ seite des Gehäusedeckels 102 angeformten Niederhalter gegen die Fläche 103 gedrückt werden. Der Gehäusedeckel 102 hat in der Draufsicht eine der Membranumrissform entsprechende Kon­ tur. Die Betätigungsstangen 128a-d und die sie koaxial umge­ benden Schraubenfedern 134 sind jeweils in einer der vier kleeblattartigen Ausbuchtungen des Gehäusedeckels 102 ange­ ordnet. Die Durchgriffsöffnungen 130 in der Oberseite des Ge­ häusedeckels 102 sind im Wesentlichen quadratischen Quer­ schnitts und sind so angeordnet, dass ihre Mittelpunkte auf den Ecken eines Quadrates liegen. Die Mittelpunkte der Durch­ griffsöffnungen 130 fluchten dabei in Axialrichtung mit den Mittelpunkten der Ventilräume 123a-d. Das den Durchgriffsöff­ nungen 130 zugewandte Ende der Betätigungsstangen 128 ist zu einer Platte 53 verbreitert. Diese ist in Draufsicht etwa quadratisch und weist zu der Umfangsfläche 131 der Betäti­ gungsstange 128a-d hin abgeschrägte Kanten 51 auf. Die Durch­ griffsöffnungen 130 und die Platten 53 sind so zueinander ausgerichtet, dass sie gemeinsame Diagonalen 75 haben, die die Mittellängsachse 104 der Ventilanordnung 39 schneiden (Fig. 6). Von der Oberseite der im Bereich der Durchgriffsöff­ nungen 130 angeordneten Platten 53 steht jeweils ein sich in Richtung der Mittellängsachse 104 erstreckendes Winkelprofil 54a-d ab. Die beiden Schenkel der Winkelprofile 54a-d bilden jeweils einen zur Mittellängsachse 104 hin geöffneten rechten Winkel, wie insbesondere aus Fig. 6 ersichtlich ist parallel zu den ihnen benachbarten Rändern der Durchgriffsöffnungen 130 verlaufen. Zentral von der Oberseite 55 des Gehäusede­ ckels 102 steht etwa rechtwinklig ein Tragpfosten 56 ab, der an seinem Freiende eine Kugelpfanne 57 trägt. In der Kugel­ pfanne 57 liegt eine in der Draufsicht etwa kreisscheibenför­ mige Schaltwippe 58 mit einem von ihrer Unterseite abstehen­ den, zentral angeordneten kugelkalottenförmigen Lagerzapfen 59 ein. Die Schaltwippe 58 setzt sich aus zwei Teilen, näm­ lich einem inneren Teil 60 und einem äußeren Teil 63 zusam­ men. Beide Teile sind im Wesentlichen Kreisscheiben, von de­ ren Rand sich eine Schürze 64, 65 etwa rechtwinklig in Rich­ tung auf den Ventilgrundkörper 101 weg erstreckt. Das äußere Teil 63 ist mit seiner Schürze 65 auf das innere Teil 60 auf­ geklipst. Von der den Lagerzapfen 59 tragenden Seite des in­ neren Teils 60 ragen vier als Winkelprofile ausgebildete He­ belarme 66a-d in Richtung der Mittellängsachse 104 hervor. Die Hebelarme 66a-d sind so lang, dass sie in Axialrichtung mit den Winkelprofilen 54a-d überlappen. Die Schenkel der He­ belarme 66a-d verlaufen parallel zu den ihnen zugeordneten Schenkeln der Winkelprofile 54a-d und umschließen einen zur Mittellängsachse 104 geöffneten Winkel.

Die Schaltwippe 58 ist von einem Gehäusering 67 umfasst, der an der Außenseite des Gehäusedeckels 102 angeformt ist. Der Gehäusering 57 weist einen oberen Bereich auf, dessen Innen­ wandung 68 abgerundet und Teil einer Kugelfläche ist. Die Au­ ßenseite der Schürze 65 der Schaltwippe 58 ist komplementär abgerundet und wird beim Drücken der Schaltwippe an der In­ nenwandung 68 geführt. Die Schaltwippe 58 weist aufgrund ih­ rer Kugelgelenklagerung praktisch beliebig viele Schwenkebe­ nen auf. Auf der Oberseite der Schaltwippe sind jedoch vier Betätigungsymbole 69/1-4 vorhanden. Wenn die Schaltwippe 58 an der Stelle eines Betätigungssymboles 69 gedrückt wird, wird die Ventilanordnung in eine vorbestimmte Schaltstellung gebracht, Die Schaltwippe ist also im Wesentlichen um zwei aufeinander senkrecht stehende Schwenkachsen 70, 71 (Fig. 2, 6) schwenkbar.

Im Folgenden wird die Funktionsweise der Ventilanordnung ge­ mäß Fig. 2 bis 8 näher erläutert. Dabei wird angenommen, dass der Anschlussstutzen 113b bzw. der Anschlusskanal 109 mit ei­ ner Druckluftquelle und die Anschlussstutzen 113a und 113b bzw. die entsprechenden Anschlusskanäle 110 und 111 jeweils mit einem Luftkissen eines Fahrzeugsitzes verbunden sind. Zu­ nächst werden die Schaltstellungen beschrieben, die die Ven­ tilanordnung einnimmt, wenn die Schwenkachse 70 aktiv ist, wenn also die Schaltwippe an den Schaltsymbolen 69/1 bzw. 69/2 betätigt wird. Im nicht gedrückten Zustand nimmt die Ventilanordnung ihre Ausgangs-Schaltstellung ein, die in Fig. 4 und 6 dargestellt ist. Die Hebelarme 66 der Schaltwippe 58 erstrecken sich parallel zur Mittellängsachse 104, beauf­ schlagen daher die Betätigungsstangen 128a, b nicht. Alle Dichtelemente 125 liegen mit ihren Dichtflächen 126 an den die Öffnungen 40 und 43 umfassenden Ventilsitzen 116 an. Die genannten Öffnungen sind daher verschlossen. Wird nun die Schaltwippe am Betätigungssymbol 69/1 nach unten gedrückt, werden die Hebelarme 66b, c in Richtung der Pfeile 73 in Fig. 6 und 7 ausgelenkt. Der entsprechende Schenkel des jeweiligen Hebelarms trifft dabei auf den parallel zu ihm angeordneten Schenkel des Winkelprofils 54b bzw. 54c. Dementsprechend wird die Betätigungsstange 128b, wie in Fig. 7 gezeigt, und auch die Betätigungsstange 128c (Fig. 8) ausgelenkt und die Dicht­ elemente 125b, c von den Ventilsitzen 116 der Öffnungen 40b und 43b abgehoben. Dadurch steht die dem Anschlusskanal 110 zugeordnete Öffnung 40b mit der Atmosphärenöffnung 47 in Ver­ bindung. Ein mit dem Anschlusskanal 110 verbundenes Kissen wird entlüftet. Die Öffnung 43b dagegen wird bei abgehobenem Ventilelement 125b über den Verbindungskanal 50 (Fig. 5) mit der dem Anschlusskanal 109 zugeordneten Öffnung 45 verbunden. Über den genannten Weg kann daher Druckluft in den Anschluss­ kanal 111 und damit in ein daran angeschlossenes Kissen ge­ langen. Die beschriebene Schaltstellung ist die in dem Bild­ zeichen von Fig. 9A links gezeigte Schaltstellung. Wird die Schaltwippe 58 am Symbol 69/2 nach unten gedrückt, werden die Dichtelemente 125a, d von den Öffnungen 43a und 40a abgehoben. In dieser in Fig. 9A rechts dargestellten Ventilstellung wird das erste Kissen über die Öffnung 45, den Verbindungskanal 50, die Öffnung 40a und den Anschlusskanal 110 mit Druckluft versorgt. Das zweite Kissen wird dagegen über den Anschluss 111, die Öffnung 43a und die Öffnung 46 mit der Atmosphäre verbunden.

Die oben beschriebene erste Schaltstellung (Symbol 69/1) ist in Fig. 7 schematisch dargestellt. Es ist erkennbar, dass der Hebelarm 66b gegen das Winkelprofil 54b drückt, wodurch die Betätigungsstange 128b quer zu ihrer Längserstreckung ausge­ lenkt und das Ventilelement 125b vom Ventilsitz 116 der Öff­ nung 40b weggekippt wird. Zumindest gegen Ende der Kippbewe­ gung wird die Platte 53 mit ihrer abgeschrägten Kante auf ei­ ne entsprechend gestaltete Abschrägung 74 des mit der Platte 53 zusammenwirkenden Randes der Durchgriffsöffnung 130 aufge­ schoben, wobei das Dichtelement 125b in Axialrichtung vom Ventilsitz 116 abgehoben wird. Die Kippbewegung des Dichtele­ ments 125b wird somit durch eine Bewegung in Axialrichtung überlagert. Zu Beginn der Kippbewegung ist der zwischen dem Ventilsitz 116 und der Dichtfläche 26 des Dichtelements 125b vorhandene Luftdurchtrittsspalt noch gering. Wenn dagegen die Platte 53 auf die Abschrägung 74 aufgeschoben ist, hat der Luftdurchtrittsspalt seine maximale Größe erreicht. Die durch den Luftdurchtrittsspalt strömende Luftmenge lässt sich somit zumindest in gewissem Ausmaß steuern. Durch mehr oder weniger starkes Auslenken der Schaltwippe 58 kann also die Füllge­ schwindigkeit eines Luftkissens gesteuert werden.

Die Schwenkachse 70 ist aktiv, wenn die Schaltwippe 58 an den Symbolen 69/3 oder 69/4 betätigt wird. Wird sie am Symbol 69/3 nach unten gedrückt, werden die Ventilelemente 125c und 125d von den Ventilsitzen 116 der Öffnungen 40a und 43b weg­ gekippt bzw. abgehoben. Über den Verbindungskanal 50 sind dann beide Öffnungen 40a, 43b bzw. die Anschlüsse 110, 111 mit dem Druckanschluss 109 verbunden. Beide Kissen werden somit mit Druckluft gefüllt (linke Schaltstellung des Bildzeichens gemäß Fig. 9B). Wird die Schaltwippe 58 am Symbol 69/4 nach unten gedrückt, geben die Dichtelemente 125a und 125b die Öffnungen 43a und 40b frei. Die mit den Anschlusskanälen 110 und 111 verbundenen Kissen werden über die Öffnungen 46 und 47 in die Atmosphäre entlüftet (rechte Schaltstellung in Fig. 9B).

Fig. 10 zeigt ein Wegeventil mit einer zusätzlichen elektri­ schen Schaltfunktion. Im Bereich der Schaltwippe (58) sind zwei elektrische Schalter 137a, 137b angeordnet, deren Schaltkontakte 138 durch die Winkelprofile 54b betätigbar sind. Mit der Betätigung der Schlatwippe 58 sind somit gleichzeitig pneutmatische und elektrische Schaltfunktionen möglich. So kann z. B. eine elektrische Pneumatikpumpe zuge­ schaltet werden, um mit der Schaltwippe 58 angewählte Luft­ kissen mit Druckluft zu füllen. Eine zusätzliche Schaltfunk­ tion kann auch bei dem Ventil nach Fig. 1 vorhanden sein.

Bezugszeichenliste

1

Ventilgrundkörper

2

Gehäusedeckel

3

Fläche

4

Mittellängsachse

5

Schürze

7

Stirnseite

9

Anschlusskanal

10

Anschlusskanal

11

Pfeil

13

Anschlussstutzen

14

Öffnung, steuerbar

15

Öffnung

16

Ventilsitz

17

Membran

18

Dichtrand

19

Oberseite

20

Höhe

21

Mittellängsachse

22

Mittellängsachse

23

Ventilraum

24

Bereich

25

Dichtelement

26

Dichtfläche

27

Ausnehmung

28

Betätigungsstange

29

Radialflansch

30

Durchgriffsöffnung

31

Axialrichtung

33

Betätigungskopf

34

Schraubenfeder

35

Flansch

36

Zentrierabschnitt

37

Doppelpfeil

38

Pfeil

39

Ventilanordnung

40

Öffnung

43

Öffnung

44

Verbindungskanal

45

Öffnung

46

Öffnung

47

Öffnung

48

Atmosphärenkanal

49

Linie

50

Verbindungskanal

51

Kante

53

Platte

54

Winkelprofil

55

Oberseite

56

Tragpfosten

57

Kugelpfanne

58

Schaltwippe

59

Lagerzapfen

60

inneres Teil

61

Öffnung

62

Öffnung

63

äußeres Teil

64

Schürze

65

Schürze

66

Hebelarm

67

Gehäusering

68

Innenwand

69

Betätigungssymbol

70

Schwenkachse

71

Schwenkachse

73

Pfeil

74

Abschrägung

75

Diagonale

101

Ventilgrundkörper

102

Gehäusedeckel

103

Gesamtfläche

104

Mittellängsachse

105

Schürze

106

Stirnseite

107

Stirnseite

109

Anschlusskanal

110

Anschlusskanal

111

Anschlusskanal

113

Anschlussstutzen

116

Ventilsitz

117

Gesamtmembran

118

Dichtrand

118

a Dichtbereich

119

Stirnseite

120

Höhe

123

Ventilraum

124

Bereich

125

Dichtelement

126

Dichtfläche

127

Ausnehmung

128

Betätigungsstange

129

Radialflansch

130

Durchgriffsöffnung

131

Umfangsfläche

134

Schraubenfeder

135

Stützflansch

136

Zentrierabschnitt

137

Schalter

138

Schaltkontakt

Claims (5)

1. Pneumatische Wegeventilanordnung mit
einem Ventilgrundkörper (101) mit einer sich quer zu seiner Mittellängsachse (104) erstreckenden Gesamtfläche (103), einem Anschlusskanal (113b) für eine Druckluftquelle und mehreren Anschlusskanälen (113a, 113c) für Verbraucher, wobei die Anschlusskanäle mit wenigstens einer von einem Ventilsitz (116) umfassten Öffnung (40a, 40b, 43a, 43b) in der Gesamtfläche (103) des Ventilgrundkörpers (101) ausmün­ den,
einer auf der Gesamtfläche (103) aufliegenden und mehrere Ventilräume (123) zwischen sich und der Gesamtfläche (103) freilassenden einstückigen Gesamtmembran (117), wobei an die Innenseite der Gesamtmembran (117) ein sich in den Ven­ tilraum (113) hinein erstreckendes Dichtelement (125) ange­ formt ist, das mit einer Öffnung (40a, 40b, 43a, 43b) zu­ sammenwirkt,
mehreren außerhalb der Ventilräume (123) angeordneten, je­ weils mit einem Dichtelement (125) verbundenen Betätigungs­ stangen (128), mit denen das Dichtelement (125) von der je­ weiligen Öffnung (40a, 40b, 43a, 43b) wegkippbar ist,
einem Durchgriffsöffnungen (130) aufweisenden Gehäusedeckel (102), wobei die Durchgriffsöffnungen (130) jeweils von ei­ ner Betätigungsstange (128) durchsetzt sind, und
einer außerhalb des Gehäusedeckels (102) angeordneten Schaltwippe (58), die um zwei rechtwinklig zueinander ange­ ordnete Schwenkachsen (70, 71) schwenkbar gelagert ist, wo­ bei mit der Schaltwippe (58) die Betätigungsstangen (128) auslenkbar und das jeweilige Dichtelement (125) von dem ihm zugeordneten Ventilsitz (116) wegkippbar ist.

2. Ventilanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsstangen (128) mit einer abgeschrägten Kante (51) mit einer am Rand der Durchgriffsöffnungen (130) angeordneten Abschrägung (74) derart zusammenwirken, dass die Kippbewegung des Dichtelements (125) mit einer Bewegung in Axialrichtung (31) überlagert wird.

3. Ventilanordnung dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtelemente (125) und die Betätigungsstangen (128) in Schließrichtung federbelastet sind.

4. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtmembran (117) insgesamt vier Ventilräume (123a-d) umschließt, die auf den Ecken eines Quadrates an­ geordnet sind.

5. Ventilanordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen elektrischen Schalter (137), der mit Hilfe der Schaltwippe (58) betätigbar ist.