DE10043266A1 - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen, nichtinvasiven Bestimmung des Blutdrucks - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen, nichtinvasiven Bestimmung des BlutdrucksInfo
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Abstract
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen, nichtinvasiven Bestimmung des Blutdruckes, insbesondere des systolischen und/oder diastolischen Blutdruckes, eines Patienten sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Hierbei wird am Patienten mindestens ein vom Blutdruck abhängiger physiologischer Parameter oder davon abgeleiteter Parameter gemessen und eine Transformation des mindestens einen Parameters in den Blutdruck vorgenommen. Die Transformation des mindestens einen Parameters in den Blutdruck erfolgt unter Verwendung mindestens eines künstlichen neuronalen Netzes (7a, 7b). Das Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ermöglicht auf einfache Weise eine genauere Bestimmung des systologischen und diastolischen Blutdruckes mit hoher zeitlicher Auflösung, ohne den Patienten zu belasten.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen,
nichtinvasiven Bestimmung des Blutdruckes nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Für die Diagnose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch den
Arzt ist die Messung des systolischen und diastolischen
Blutdruckes unerläßlich. Neben der invasiven Blutdruckmes
sung über Katheter und interne oder externe Miniaturdruck
sensoren, die nur bei stationärer Behandlung im Krankenhaus
durchgeführt wird, sind indirekte, nichtinvasive Methoden
nach Riva-Rocci und Korotkoff im Gebrauch, wobei bei diesen
der systolische und diastolische Blutdruck mit Hilfe einer
aufblasbaren Manschette bestimmt wird. Darüber hinaus sind
kontinuierlich arbeitende nichtinvasive Blutdruckmeßverfah
ren bekannt, die mit zwei abwechselnd aufgepumpten Manschet
ten am Mittel- und Ringfinger des Probanden arbeiten. Durch
einen Regelmechanismus wird der Manschettendruck den pulsie
renden Augenblickswerten des Druckes in der Manschette
nachgeführt, wodurch der systolische und diastolische
Druckwert ermittelbar ist. Alle diese Verfahren belasten
jedoch den Patienten durch die Unterbrechung des Blutkreis
laufes während der Messung und es sind keine kurzzeitigen
Blutdruckschwankungen meßbar, da der Meßvorgang 30 bis 60
Sekunden benötigt.
Daher wurden kontinuierlich arbeitende Verfahren entwic
kelt, die vom Blutdruck abhängige physiologische Parameter,
insbesondere die Pulswellenlaufzeit bzw. -geschwindigkeit
zur Bestimmung des Blutdruckes, verwenden. Aus der
DE 38 07 672 ist ein Verfahren bekannt, das die Pulswellen
laufzeit zur Bestimmung des mittleren Blutdruckes und ein
am Ohr gemessenes Volumenpulssignal (Plethysmogramm) zur Be
stimmung des systolischen und diastolischen Blutdrucks ein
setzt. Vor der Messung ist für jeden Patienten eine Kali
bration durchzuführen, wobei von einer linearen Beziehung
zwischen Pulswellenlaufzeit und Blutdruck Gebrauch gemacht
wird.
In der US 5,709,212 wird für die Blutdruckbestimmung die
Pulswellenlaufzeit verwendet, die aus der Zeitdifferenz
zwischen der R-Zacke eines EKGs und dem Pulssignal eines an
der Peripherie aufgenommenen Photoplethysmogrammes bestimmt
wird, wobei ebenfalls eine lineare Beziehung zwischen Puls
wellenlaufzeit und Blutdruck angenommen wird. Eine Kalibra
tion erfolgt über ein zusätzliches, an der Aorta aufgenomme
nes Plethysmogramm.
Die genannten Verfahren leiden jedoch daran, daß immer auf
Näherungsverfahren bei der Transformation der Parameter in
den Blutdruck zurückgegriffen werden muß, was häufig zu
ungenauen Bestimmungen führt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens zu schaffen, mit denen auf einfache Weise eine genaue
re kontinuierliche Bestimmung des Blutdruckes bei hoher
zeitlicher Auflösung ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruches 22 gelöst.
In dem Verfahren zur kontinuierlichen, nichtinvasiven Be
stimmung des Blutdruckes, insbesondere des systolischen
und/oder des diastolischen Blutdruckes eines Patienten wird
mindestens ein vom Blutdruck abhängiger physiologischer Pa
rameter, der am Patienten gemessen wird, oder ein davon ab
geleiteter Parameter unter Verwendung mindestens eines
künstlichen neuronalen Netzes in den Blutdruck transfor
miert.
Hierdurch wird es unter Einsatz einer verallgemeinerten
Transformationsfunktion in Form eines künstlichen neurona
len Netzes ermöglicht, den Blutdruck kontinuierlich und in
Echtzeit für jeden einzelnen Herzschlag zu ermitteln und
eine beträchtliche Verbesserung der Genauigkeit der Messung
zu erzielt. Das Verfahren eignet sich insbesondere zum Ein
satz bei Langzeitmessungen oder wenn eine hohe zeitliche
Auflösung bei hoher Genauigkeit verlangt ist. Dabei ist das
erfindungsgemäße Verfahren nicht nur auf Menschen, sondern
auch auf Tiere als Patienten anwendbar.
Als Parameter zur Ermittlung des Blutdruckes kommt hierbei
jede physikalisch meßbare physiologische Größe oder davon
abgeleitete Größe in Frage. Wesentlich ist lediglich, daß
diese eine ausreichende Abhängigkeit vom zu bestimmenden
Blutdruck aufweist. Zur weiteren Verbesserung ist es bevor
zugt, nicht nur eine, sondern mehrere physiologische Parame
ter am Patienten zu messen bzw. zu bestimmen und als Ein
gangsparameter für das künstliche neuronale Netz zu nutzen
und diese in den Blutdruck zu konvertieren. Hierdurch läßt
sich die Genauigkeit der Blutdruckbestimmung weiter erhö
hen. Beim. Einsatz mehrerer Parameter müssen diese zusätz
lich eine ausreichende Unabhängigkeit voneinander besitzen
d. h. sie dürfen nicht vollständig miteinander korrelieren.
Erfindungsgemäß kann der systolische oder der diastolische,
aber auch der mittlere Blutdruck ermittelt werden. Bevor
zugt ist es hierbei, gleichzeitig den systolischen und den
diastolischen Blutdruck zu ermitteln. Dies geschieht vor
teilhafter Weise durch den Einsatz jeweils eines neuronalen
Netzes für den systolischen und den diastolischen Blutdruck
unter Einsatz entsprechend geeigneter Parameter.
In einer bevorzugten Ausführungsform werden der oder die
Parameter unter Verwendung eines Elektrokardiogrammen (EKG)
ermittelt, das vorzugsweise durch Einsatz von zwei, im
Brustraum des Patienten angebrachten Elektroden aufgenommen
wird. Weiterhin können der oder die Parameter unter Verwen
dung eines Plethysmogrammes, das bevorzugt an peripheren
Blutgefäßen wie dem Ohrläppchen oder dem Finger aufgenommen
wird, in Kombination mit einem EKG ermittelt werden.
Bei der Bestimmung des systolischen Blutdruckes lassen sich
durch den Einsatz der Herzfrequenz und der Pulswellenlauf
zeit, d. h. der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Pulswelle in
den Blutgefäßen, als Parameter besonders gute Ergebnisse
erzielen. Zur weiteren Verbesserung der Genauigkeit kann
zusätzlich als dritter Parameter die Steilheit des Anstie
ges des Pulssignales eines Plethysmogrammes, insbesondere
eines Photoplethysmogrammes, eingesetzt werden.
Für die Bestimmung des diastolischen Blutdruckes sind als
Parameter die Herzfrequenz, das Produkt aus Pulswellenlauf
zeit und Herzfrequenz sowie der integrale zeitliche Mittel
wert des Plethysmogrammsignales besonders geeignet. Es sei
aber betont, daß auch andere Kombinationen aus den genann
ten Parametern oder mit anderen Parametern möglich sind.
Die Pulswellenlaufzeit kann hierbei aus der Laufzeit zwi
schen der R-Zacke eines Elektrokardiogrammes und dem Beginn
des Pulswellenanstieges eines Photoplethysmogrammes be
stimmt werden. Auch die Laufzeit zwischen den von einem
Brustgurt registrierten QRS-synchronen Impulsen und dem
Pulssignal eines Plethysmogrammes kann herangezogen werden.
Alternativ ist es möglich, zwei Plethysmogrammen zur Bestim
mung zu verwenden, die in verschiedenen Abständen zum Herz
aufgenommen wurden, wobei sich die Pulswellenlaufzeit aus
der Zeitdifferenz zwischen dem jeweiligen Beginn des systo
lischen Pulswellenanstieges ergibt.
Der Beginn des Pulswellenanstieges des Photoplethysmogram
mes wird bevorzugt so bestimmt, daß eine erste Regressions
gerade im linearen Bereich des diastolischen Abfalls des
Pulswellensignals und eine zweite Regressionsgerade im
linearen Bereich des systolischen Pulswellenanstieges be
rechnet wird. Die Pulswellenlaufzeit ergibt sich dann aus
dem Schnittpunkt der beiden Geraden.
Die Herzfrequenz wird hierbei vorteilhafterweise mit Hilfe
der zur Bestimmung der Pulswellenlaufzeit benötigten Vor
richtungen bestimmt, z. B. aus dem Abstand einer R-Zacke des
EKG zur nächsten R-Zacke oder dem Abstand des Beginns
zweier Pulswellenanstiege im Photoplethysmogramm.
Vor dem Einsatz am Patienten müssen die Abhängigkeiten des
Blutdruckes von den jeweiligen Parameter, d. h. die Transfor
mationsfunktion, in dem künstlichen neuronalen Netz gespei
chert werden. Hierzu wird in einer einfachen Variante das
künstliche neuronale Netz vor der Bestimmung des Blutdruc
kes mindestens einmal an dem Patienten mittels konventionel
ler Blutdruckmeßverfahren (z. B. einer Armmanschette) trai
niert, d. h. die Abhängigkeiten zwischen den Parametern und
dem Blutdruck ermittelt und in dem künstlichen neuronalen
Netz abgespeichert.
Vorteilhafterweise wird ein zweistufiges Verfahren angewen
det. Zunächst wird in einer Vorschaltphase das künstliche
neuronale Netz trainiert, indem zunächst wenigstens einmal
an wenigstens einem Probanden einer ausgewählten charakteri
stischen Personengruppe im Ruhezustand und mehreren angereg
ten Zuständen die Parameter bestimmt und Blutdruckwerten
zugeordnet werden, die mit konventionellen Meßmethoden er
mittelt wurden. Hierdurch werden die Abhängigkeiten des
Blutdruckes von den Parametern bezüglich dieser charakteri
stischen Personengruppe ermittelt. Im Anschluß wird die
eigentliche Blutdruckmessung am Patienten durchgeführt,
indem der Patient vor der Transformation dieser charakteri
stischen Personengruppe zugeordnet wird und die Transforma
tion der Parameter in den Blutdruck unter Verwendung des
auf die charakteristische Personengruppe trainierten künst
lichen neuronalen Netzes erfolgt. Dieses zweistufige Verfah
ren hat den Vorteil, daß bei Messung am Patienten auf ein
herstellerseitig trainiertes neuronales Netz zurückgegrif
fen werden kann und ein aufwendiges Training am Patienten
entfällt.
Die Einteilung in charakteristische Personengruppen erfolgt
im Normalfall nach alters- und konstitutionsbedingten
Kriterien sowie dem individuellen Trainingszustand des
Patienten, die der medizinischen Fachliteratur entnommen
werden können. Zur Erzielung einer höheren Genauigkeit
sollte das Training an mehreren Probanden und in mehreren
angeregten Zuständen des jeweiligen Probanden erfolgen. Da
dieses Training für jede charakteristische Personengruppe
jedoch nur einmal durchgeführt werden muß, ist der Aufwand
insgesamt recht gering.
Um auch die immer vorhandenen geringen Abweichungen des Pa
tienten von den Normwerten der charakteristischen Personen
gruppe zu erfassen, ist es besonders bevorzugt, in einer
zweiten Vorschaltphase das künstliche neuronale Netz wenig
stens einmal anhand herkömmlicher Blutdruckmeßmethoden
(z. B. mit einer Armmanschette) auf den Patienten, dessen
Blutdruck gemessen werden soll, zu kalibrieren und aus den
Abweichungen von der charakteristischen Personengruppe Kor
rekturfaktoren zu bestimmen. Anschließend werden bei der
eigentlichen Messung die zu transformierenden Parameter vor
der Transformation mit den Korrekturfaktoren auf die charak
teristische Personengruppe korrigiert. Zusätzlich werden
hierbei Abweichungen beim Anbringen der Meßvorrichtungen am
jeweiligen Patienten erfaßt. Mit je einer Kalibriermessung
im Ruhezustand und einem angeregten Zustand kann Auf diese
Weise eine Anpassung der allgemeinen Transformationsfunkti
on der jeweiligen charakteristischen Personengruppe an den
Patienten erreicht werden.
In einer vorteilhaften Variante werden zur Erkennung und
Korrektur von Artefakten bei der Messung bzw. Bestimmung
der Parameter, wie ein Elektrodenabriß, Muskelzittern, eine
Übersteuerung des EKG oder auch einer Über- und Untersteue
rung des Plethymogrammes, die Signale des Elektrokardiogra
phen und Photoplethysmographen analysiert. Diese Signalana
lyse kann anschließend zur Korrektur der Parameter verwen
det werden. Alternativ oder zusätzlich ist es weiterhin
bevorzugt, die Ausgangssignale einer Kurzzeitkorrelationsa
nalyse über mindestens zwei Herzschlagperioden zu unterwer
fen. Durch den Einsatz von Beschleunigungssensoren können
auch durch Bewegungen des Patienten hervorgerufene Artefak
te wirkungsvoll erkannt und eliminiert werden.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche weist
eine Auswerte- und Transformationseinheit auf, die minde
stens ein künstliches neuronales Netz aufweist, wobei das
künstliche neuronale Netz die Transformation mindestens
eines physiologischen Parameters in den Blutdruck vornimmt.
Bevorzugt ist es hierbei, daß die Vorrichtung ein Mittel
zur Messung der Pulswellenlaufzeit aufweist, wobei die Puls
wellenlaufzeit durch die Auswerte- und Transformationsein
heit in den Blutdruck transformierbar ist.
In einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung weist das
Mittel zur Messung der Pulswellenlaufzeit einen Elektrokar
diographen zur Aufzeichnung eines Elektrokardiogrammes
sowie einen Photoplethysmographen zur Messung der Volumen
schwankungen eines Blutgefäßes auf, um daraus die Parameter
zur Transformation in den Blutdruck zu ermitteln.
Vorteilhafterweise ist zur kontinuierlichen Aufnahme und
Speicherung der Signaldaten ein Langzeitrekorder mit dem
Elektrokardiographen und dem Photoplethysmographen verbun
den.
Es ist bevorzugt, daß die Auswerte- und Transformationsein
heit jeweils ein künstliches neuronales Netz zur gleichzei
tigen Bestimmung des systolischen und des diastolischen
Blutdruckes aufweist.
Weiterhin ist es bevorzugt, daß ein Mittel zur Messung der
Bewegung des Patienten vorgesehen ist, um durch Bewegung
hervorgerufene Artefakte zu eliminieren.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Figuren der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur gleichzeitigen Bestimmung des
systolischen und diastolischen Blutdruckes;
Fig. 2 zwei künstliche neuronale Netze mit Parametern
zur Transformation in den systolischen und den
diastolischen Blutdruck;
Fig. 3 die Bestimmung der Pulswellenlaufzeit und anderer
Parameter aus einem Elektrokardiogramm und einem
Photoplethysmogramm;
Fig. 4 die zeitliche Veränderung des systolischen Blut
drucks im. Vergleich zur Änderung der Herzfrequenz
und der Pulswellenlaufzeit;
Fig. 5 die zeitliche Veränderung des diastolischen
Blutdruckes im Vergleich zu Herzfrequenz, Pulswel
lenlaufzeit, dem Produkt aus Herzfrequenz und
Pulswellenlaufzeit sowie dem integralen Mittel
wert des Photoplethysmogrammsignals;
Fig. 6 den systolischen Blutdruckverlauf während der
Langzeitmessung mit zugeordneten Tätigkeiten.
Fig. 1 zeigt den schematischen Aufbau einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Sie
weist einen handelsüblichen Elektrokardiographen 1 mit zwei
EKG-Elektroden E1, E2 und einer Referenzelektrode R auf,
der die elektrischen Signale des Herzmuskels aufnimmt und
verstärkt.
Weiterhin ist ein Photoplethysmograph 2 vorgesehen, der die
Blutvolumenänderung mit Hilfe eines handelsüblichen, meist
am Finger, Ohrläppchen, Handgelenk oder Fuß angebrachten
Durchlicht- oder Reflexionssensor als optische Signale S
erfaßt und in elektrische Signale umsetzt. Das Photople
thysmogramm gibt den zeitlichen Verlauf der Volumenänderung
der entsprechenden Blutgefäße wieder und bildet daher auch
den Verlauf der Pulswelle durch das Gefäß ab. Die verstärk
ten elektrischen Signale des Plethysmographen werden vor
teilhafterweise einer Amplitudenanpassung unterworfen, so
daß sich auch bei Änderungen durch Bewegung des Patienten
oder kurzes Abnehmen bzw. Verlieren des Sensors optimal
ausgesteuerte Signale ergeben. Zusätzlich können die von
dem Elektrokardiographen 1 bzw. Photoplethysmographen 2 ge
lieferten Signal einer Artefakterkennung unterzogen werden.
Diese können zum Beispiel durch Verlust der Elektroden, Mus
kelzittern o. ä. verursacht werden. Bewegungsbedingte Abwei
chungen von der normalen Signalform werden durch eine
Kreuzkorrelationsanalyse erkannt. Die berechneten Parameter
werden darüber hinaus einer Plausibilitätsüberprüfung auf
physiologisch sinnvolle Wertebereiche überprüft, um zusätz
lich Ausreißer erkennen und korrigieren zu können.
Die elektrischen Signale des Elektrokardiographen 1 und des
Photoplethysmographen 2 werden anschließend einem digitalen
Langzeitrekorder 3 zugeführt, um die Daten abzuspeichern.
Die Daten können dann jederzeit durch die nachgeschaltete
Auswerte- und Transformationseinheit 5 abgerufen werden.
Alternativ kann auf den Langzeitrekorder verzichtet werden
und die Daten direkt der Auswerte- und Transformationsein
heit 5 zugeführt werden, wenn keine Langzeitmessung durchge
führt werden soll.
Die Auswerte- und Transformationseinheit 5 dient dazu, die
von dem Elektrokardiographen 1 und des Photoplethysmogra
phen 2 gelieferten Daten in den Blutdruck zu transformie
ren. Nach der Transformation werden die berechneten Blut
druckdaten zu einer Ausgabeeinheit 6, z. B. einer optischen
Anzeigeeinrichtung, einer Speichereinheit o. ä., geleitet.
Fig. 2 zeigt zwei künstliche neuronale Netze 7a, 7b, die
in der Auswerte- und Transformationseinheit 5 für die
Transformation geeigneter Parameter in den Blutdruck vorge
sehen sind.
Das erste künstliche neuronale Netz 7a, das zur Berechnung
des systolischen Blutdrucks psys vorgesehen ist, verwendet
als Eingangsparameter die Herzfrequenz HF, die Pulswellen
laufzeit PWL und die Steilheit des Anstieges des Pulswellen
signales PA des Photoplethysmogrammsignals. Alle drei
Parameter weisen eine ausgeprägte Abhängigkeit vom systoli
schen Blutdruck auf und zeigen eine ausreichende Unabhängig
keit voneinander, wie sich aus den in Fig. 4 dargestellten
zeitlichen Verläufen der Parameter und des konventionell
gemessen Blutdrucks bei unterschiedlicher Belastung des
Patienten entnehmen läßt. Das obere Diagramm der Fig. 4
zeigt den zeitlichen Verlauf der Herzfrequenz des Patienten
bzw. Probanden im Ruhezustand sowie bei 50, 100, 150, 200,
250 Watt Belastung. Das mittlere Diagramm zeigt die Pulswel
lenlaufzeit, wobei die obere Kurve aus einem Fingerpulssi
gnal und die untere aus einem Ohrpulssignal berechnet
wurde. Das untere Diagramm ist der parallel, mit einer
Manschette nach Riva-Rocci aufgenommene systolische (obere
Kurve) und diastolische Blutdruck (untere Kurve). Bei Stei
gerung der Belastung des Patienten nimmt die Herzfrequenz
deutlich zu, während die Pulswellenlaufzeit abnimmt. Die
Steilheit des Anstieges des Pulswellensignales des Photople
thysmogrammes ist in Fig. 4 nicht abgebildet; sie zeigt
aber ebenfalls eine deutliche Abhängigkeit vom Blutdruck.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf diese Param
eter beschränkt, sondern läßt sich auch mit anderen Parame
tern ausführen, die die genannten Kriterien erfüllen.
Das zweite künstliche neuronale Netz 7b dient zur Bestim
mung des diastolischen Blutdruckes pdias. Als Parameter
werden hierbei die Herzfrequenz HF, das Produkt aus Herzfre
quenz und Pulswellenlaufzeit HF.PWL sowie der integrale
zeitliche Mittelwert IM des Photoplethysmogrammsignales ver
wendet. Diese Parameter zeigen eine deutliche Abhängigkeit
vom diastolischen Blutdruckwert, wie aus Fig. 5 ersicht
lich ist. In dieser sind die Herzfrequenz, die Pulswellen
laufzeit, das Produkt aus Pulswellenlaufzeit und Herzfre
quenz sowie der integrale Mittelwert des Photoplethysmo
grammsignals zusammen mit den nach Riva-Rocci bestimmten
Blutdruckwerten dargestellt.
Mit Hilfe dieser beiden künstlichen neuronalen Netze 7a, 7b
ist unter Einsatz der genannten Parameter eine gleichzeiti
ge Bestimmung des systolischen und des diastolischen Blut
druckes möglich.
Wie die Parameter in der Auswerte- und Transformationsein
heit 2 aus den EKG- bzw. Plethysmogrammdaten bestimmt
werden, wird im folgenden mit Bezug auf Fig. 3 erläutert.
Die obere Kurve zeigt ein EKG-Signal 10 mit QRS-Komplex,
der dem Zeitpunkt des Beginns der Blutaustreibung aus der
linken Herzkammer entspricht. Die untere Kurve zeigt ein
Volumenpulssignal 11, das mit Hilfe eines Photoplethysmo
graphen an einem peripheren Ort des Körpers, z. B. am Handge
lenk, Finger oder Ohrläppchen, aufgenommenen wurde. Es
handelt sich im vorliegenden Fall um ein invertiert darge
stelltes Absorptionssignal, so daß das Maximum der Kurve
dem Maximum der Pulswelle entspricht.
Aus der Laufzeit zwischen der R-Zacke des EKG und dem
Beginn des Pulswellenanstieges des Photoplethysmogrammes
ergibt sich die Laufzeit der Pulswelle durch die Blutgefä
ße. Der Beginn des Pulswellenanstieges des Photoplethysmo
grammes wird hierbei aus dem Schnittpunkt zweier Regressi
onsgeraden bestimmt, die den näherungsweise linearen diasto
lischen Abfall 13 und systolischen Pulswellenanstieg 12
nachbilden.
Darüber hinaus ist es möglich, die Pulswellenlaufzeit aus
dem Laufzeitunterschied zwischen zwei, an verschiedenen
Stellen des Körpers, z. B. am Schlüsselbein (arteria subcla
via) und am Unterarm (arteria radialis), synchron gemesse
nen Photoplethysmogrammen oder anderen Pulswellendetektoren
zu bestimmen. Das EKG kann ggf. auch durch das Aussgangssi
gnal eines Brustgurtes, wie er zur Herzfrequenzbestimmung
eingesetzt wird und QRS-synchrone Impulse liefert, ersetzt
werden.
Die Bestimmung der Herzfrequenz erfolgt anhand des EKGs
(Abstand der R-Zacken voneinander) und/oder aus dem Abstand
der Pulswellensignale des Photoplethysmogramms. Es können
aber auch andere gängige Verfahren herangezogen werden. Der
integrale Mittelwert des Photoplethysmogrammsignals ergibt
sich durch Integration der Signalkurve.
Im folgenden wird ein besonders vorteilhaftes zweistufiges
Verfahren zur gleichzeitigen Bestimmung des systolischen
und diastolischen Blutdruckes unter Einsatz der oben be
schriebenen Vorrichtung dargestellt.
Im Vorfeld der Bestimmung des Blutdruckes am Patienten
müssen zunächst die beiden künstlichen neuronalen Netze 7a,
7b trainiert werden. Dies geschieht im vorliegenden Bei
spiel anhand von Probanden, die repräsentativ für eine cha
rakteristische Personengruppe sind. Hierbei kann auf die me
dizinische Fachliteratur zurückgegriffen werden. Es wird
nach Alter und Konstitution (BMI) unterschieden. Typische
mittlere Blutdruckwerte für Frauen und Männer sind in der
folgenden Tabelle dargestellt:
Frauen | |
psys/pdias | |
Jugendliche | 115/72 |
Erw. < 50a | 130/80 |
Erw. < 50a | 155/80 |
Männer | |
psys/pdias | |
Jugendliche | 125/75 |
Erw. < 50a | 130/80 |
Erw. < 50a | 140/78 |
Weiterhin kann nach der allgemeinen Fitness, Gewicht, Rau
cher/Nichtraucher und anderen Kriterien unterschieden
werden.
Die Trainingsmessungen finden an jeweils mehreren Probanden
der jeweiligen charakteristischen Personengruppe statt und
werden im Ruhezustand und mindestens zwei angeregten Zustän
den des Probanden durchgeführt. Je detaillierter die Klassi
fizierung in Personengruppen erfolgt und je mehr Anregungs
zustände des Probanden ermittelt werden, desto genauer sind
später die Ergebnisse der Blutdruckermittlung. Parallel
dazu wird der Blutdruck mit Hilfe herkömmlicher Methoden,
z. B. mit einer Manschette nach Riva-Rocci, ermittelt, so
wie es in Fig. 4 beispielhaft für fünf angeregte Zustände
dargestellt ist.
Die aus dem EKG und dem Plethysmogramm ermittelten Parame
ter zur Bestimmung des systolischen und diastolischen Blut
druckes werden anschließend zusammen mit den durch Manschet
te ermittelten Blutdruckwerten dem Training der beiden
künstlichen neuronalen Netze 7a, 7b zugrundegelegt. Durch
das Training werden die Abhängigkeiten des Blutdruckes von
den Parametern in den künstlichen neuronalen Netzen 7a, 7b
abgespeichert. Dieses Training muß für jede charakteristi
sche Personengruppe durchgeführt werden, um eine Breite
Anwendung zu ermöglichen.
Diese erste Stufe des Trainings auf eine charakteristische
Personengruppe muß pro charakteristischer Personengruppe
nur ein einziges mal erfolgen und kann allen späteren
Messungen an den Patienten zugrundegelegt werden. Dies hat
zusätzlich den Vorteil, daß sie bereits vom Hersteller
vorgenommen werden kann und so die spätere Messung deutlich
verkürzt.
Vor der eigentlichen Messung am Patienten ist es vorgese
hen, eine zusätzliche Kalibration der Vorrichtung auf den
jeweiligen Patienten vorzunehmen. Diese Kalibration erfolgt
im Ruhezustand und einem angeregten Zustand des Patienten
(Ergometer 100 Watt, 15 Kniebeugen etc.) und dient der Er
fassung der meist geringen Abweichungen von der charakteri
stischen Personengruppe, der der Patient zuzuordnen ist.
Die Kalibration wird wie das Training anhand herkömmlicher
Blutdruckmeßverfahren durchgeführt und liefert entsprechen
de Korrekturfaktoren für die Parameter. Die Kalibration muß
im Prinzip pro Patient nur einmal durchgeführt werden, es
empfiehlt sich jedoch, eine Überprüfung der Kalibrationsda
ten vorzunehmen, wenn eine längere Zeit verstrichen ist
oder der Verdacht auf Konstitutionsveränderungen bei dem Pa
tienten besteht. In jedem Fall muß eine Neukalibration
durchgeführt werden, wenn sich die charakteristische Perso
nengruppe des Patienten ändert.
Danach kann die eigentliche Blutdruckmessung am Patienten
erfolgen. Die aus dem EKG und dem Plethysmogramm ermittel
ten Parameter werden zunächst mit Hilfe der Korrekturfakto
ren auf die jeweilige charakteristische Personengruppe
normiert und auf die beiden, auf die charakteristische Per
sonengruppe trainierten künstlichen neuronalen Netze 7a, 7b
gegeben. Das jeweilige künstliche neuronale Netz 7a, 7b be
rechnet nun in Echtzeit den jeweiligen Blutdruck.
Die Leistungsfähigkeit des Verfahrens wird anhand der Fig.
6 deutlich. Sie zeigt eine Langzeitmessung des systolischen
Blutdruckes unter Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
über einen Zeitraum von mehreren Stunden unter Angabe der
jeweiligen Tätigkeiten. Auch teilweise sprungartig auftre
tende Blutdruckänderungen lassen sich schlaggenau ermitteln
und lassen Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand des
Patienten zu, ohne diesen zu belasten.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert eine kontinuierliche
beat-to-beat-Anzeige des systolischen und des diastolischen
Blutdrucks und bietet wegen der hohen zeitlichen Auflösung,
der für den Patienten nicht spürbaren Sensorik und der
erreichbaren Genauigkeit neuartige Diagnose- und Überwa
chungsmöglichkeiten durch die Blutdruck-Langzeitmessung und
die kontinuierliche Blutdruckbestimmung bei der Ergometrie
sowie bei Anwendungen im Schlaflabor.
Auch zur Überprüfung der Fitness und der Planung von Trai
ningseinheiten von Leistungssportlern, dem Test neuer
blutdruckbeeinflussenden Medikamente usw. ist das genannte
Verfahren vorteilhaft einsetzbar. Darüber hinaus eignet es
sich aufgrund der einfachen Anwendbarkeit auch zur Selbst
diagnose im Heimbereich und für die Tele-Diagnose nach er
folgter Kalibration durch den Arzt.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf
die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispie
le. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, die von
dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung auch
bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch ma
chen. Insbesondere ist die Erfindung nicht auf den Einsatz
der genannten Parameter beschränkt, sondern kann auch mit
anderen Parametern durchgeführt werden.
Claims (28)
1. Verfahren zur kontinuierlichen, nichtinvasiven Bestim
mung des Blutdruckes, insbesondere des systolischen
und/oder diastolischen Blutdruckes, eines Patienten,
wobei
am Patienten mindestens ein vom Blutdruck abhängiger physiologischer Parameter oder davon abgeleiteter Parameter gemessen wird und
eine Transformation des mindestens einen Parameters in den Blutdruck erfolgt
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transformation des mindestens einen Parameters in den Blutdruck unter Verwendung mindestens eines künstlichen neuronalen Netzes (7a, 7b) erfolgt.
am Patienten mindestens ein vom Blutdruck abhängiger physiologischer Parameter oder davon abgeleiteter Parameter gemessen wird und
eine Transformation des mindestens einen Parameters in den Blutdruck erfolgt
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transformation des mindestens einen Parameters in den Blutdruck unter Verwendung mindestens eines künstlichen neuronalen Netzes (7a, 7b) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein zweiter, vom Blutdruck abhängiger
Parameter zur Bestimmung des Blutdruckes verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
gleichzeitig die Transformation in den systolischen
und den diastolischen Blutdruck erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils ein künstliches neuronales Netz (7a, 7b) zur
Bestimmung des systolischen und des diastolischen
Blutdruckes verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Parameter unter Verwen
dung eines EKG ermittelt werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Parameter unter Verwen
dung eines Plethysmogrammes ermittelt werden.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Parameter für die
Bestimmung des systolischen Blutdruckes die Herzfre
quenz und die Pulswellenlaufzeit verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als dritter Parameter die Steilheit des Anstieges des
der Pulswellensignales eines Plethysmogrammes verwen
det wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Parameter für die
Bestimmung des diastolischen Blutdruckes die Herzfre
quenz, das Produkt aus Pulswellenlaufzeit und Herzfre
quenz sowie der integrale zeitliche Mittelwert des
eines Plethysmogrammsignales verwendet werden.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pulswellenlaufzeit
aus der Laufzeit zwischen der R-Zacke eines Elektro
kardiogrammes und dem Beginn des Pulswellenanstieges
eines Photoplethysmogrammes bestimmt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pulswellenlaufzeit aus der
Zeitdifferenz zwischen dem jeweiligen Beginn des
Pulswellenanstieges zweier in verschiedenen Abständen
zum Herz aufgenommener Photoplethysmogramme bestimmt
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, da
durch gekennzeichnet, daß der Beginn des Pulswellenan
stiegs des Photoplethysmogrammes aus dem Schnittpunkt
einer ersten Regressionsgerade (13) im Bereich des
diastolischen Abfalls des Pulswellensignales (11) und
einer zweiten Regressionsgerade (12) im Bereich des
systolischen Pulswellenanstiegs des Pulswellensi
gnals (11) bestimmt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Photoplethysmogramm mittels
Durchlichtsensor am Ohr, Finger oder Fuß oder mittels
Reflexionssensor an der Stirn des Patienten aufgenom
men wird.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Herzfrequenz aus dem
Elektrokardiogramm oder dem Photoplethysmogramm
ermittelt wird.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das künstliche neuronale
Netz vor der Bestimmung des Blutdruckes mindestens
einmal an dem Patienten mittels konventioneller Blut
druckmeßverfahren trainiert wird.
16. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) in einer Vorschaltphase das künstliche neuronale Netz trainiert wird, indem zunächst wenigstens einmal an wenigstens einem Probanden einer ausge wählten charakteristischen Personengruppe im Ruhezustand und mehreren angeregten Zuständen der Blutdruck bestimmt und Blutdruckwerten zugeordnet wird, die mit konventionellen Meßmethoden ermit telt wurden, um die Abhängigkeiten des Blutdruckes von den Parametern bezüglich dieser charakteristi schen Personengruppe zu ermitteln, und anschlie ßend
- b) bei der Messung des Blutdruckes des Patienten der Patient der charakteristischen Personengruppe zuge ordnet wird und die Transformation der Parameter in den Blutdruck unter Verwendung des auf die cha rakteristische Personengruppe trainierten künstli chen neuronalen Netz erfolgt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß in Schritt a) das Training des künstlichen neuro
nalen Netzes im Ruhezustand und mindestens zwei
angeregten Zuständen des Probanden erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß
in einer weiteren Vorschaltphase das künstliche neu ronale Netz wenigstens einmal auf den Patienten, dessen Blutdruck gemessen werden soll, anhand herkömmlicher Blutdruckmeßmethoden kalibriert wird und aus den Abweichungen von der charakteristischen Personengruppe Korrekturfaktoren bestimmt werden und
bei der Messung die zu transformierenden Parameter mit den Korrekturfaktoren auf die charakteristische Personengruppe korrigiert werden.
in einer weiteren Vorschaltphase das künstliche neu ronale Netz wenigstens einmal auf den Patienten, dessen Blutdruck gemessen werden soll, anhand herkömmlicher Blutdruckmeßmethoden kalibriert wird und aus den Abweichungen von der charakteristischen Personengruppe Korrekturfaktoren bestimmt werden und
bei der Messung die zu transformierenden Parameter mit den Korrekturfaktoren auf die charakteristische Personengruppe korrigiert werden.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kalibration im Ruhezustand und einem angereg
ten Zustand des Patienten erfolgt.
20. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die aufgenommenen Signale
bezüglich eines Elektrodenabrisses, einem Muskelzit
tern, einer Übersteuerung des EKG und/oder einer
Über- und Untersteuerung des Plethymogrammes analy
siert und diese Signalanalyse zur Korrektur der
Parameter verwendet wird.
21. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die aufgenommenen Signale
einer Kurzzeitkorrelationsanalyse über mindestens
zwei Herzschlagperioden unterworfen wird und die Kurz
zeitkorrelationsanalyse zur Korrektur der Parameter
verwendet wird.
22. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Bewegungserkennung
mit einem Beschleunigungssensor erfolgt, die zur
Korrektur der Parameter verwendet werden.
23. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der vorangehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch
eine Auswerte- und Transformationseinheit (5), die
mindestens ein künstliches neuronales Netz aufweist,
wobei das künstliche neuronale Netz die Transformati
on mindestens eines physiologischen Parameters in den
Blutdruck vornimmt.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, gekennzeichnet durch
ein Mittel zur Messung der Pulswellenlaufzeit, wobei
die Pulswellenlaufzeit durch die Auswerte- und Trans
formationseinheit (5) in den Blutdruck transformier
bar ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mittel zur Messung der Pulswellen
laufzeit
einem Elektrokardiographen (1) zur Aufzeichnung eines Elektrokardiogrammes, sowie
einen Photoplethysmographen (2) zur Messung der Vo lumenschwankungen eines Blutgefäßes aufweist.
einem Elektrokardiographen (1) zur Aufzeichnung eines Elektrokardiogrammes, sowie
einen Photoplethysmographen (2) zur Messung der Vo lumenschwankungen eines Blutgefäßes aufweist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerte- und Trans
formationseinheit (5) jeweils ein künstliches neurona
les Netz zur gleichzeitigen Bestimmung des systoli
schen und des diastolischen Blutdruckes aufweist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 26, da
durch gekennzeichnet, daß ein Mittel zur Messung der
Bewegung des Patienten vorgesehen ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 27, da
durch gekennzeichnet, daß ein Langzeitrekorder (3)
zur kontinuierlichen Aufnahme und Speicherung der Si
gnaldaten mit dem Elektrokardiographen und dem Photo
plethysmographen verbunden ist.
Priority Applications (3)
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DE10043266A DE10043266A1 (de) | 2000-08-28 | 2000-08-28 | Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen, nichtinvasiven Bestimmung des Blutdrucks |
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EP01971663A EP1313398A1 (de) | 2000-08-28 | 2001-08-28 | Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen, nichtinvasiven bestimmung des blutdruckes |
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Publications (1)
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DE10043266A Ceased DE10043266A1 (de) | 2000-08-28 | 2000-08-28 | Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen, nichtinvasiven Bestimmung des Blutdrucks |
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