DE10042629C2 - Zündvorrichtung für einen Lichtbogenverdampfer - Google Patents
Zündvorrichtung für einen LichtbogenverdampferInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zündvorrichtung für einen Lichtbo
genverdampfer und Verfahren zum Zünden eines Lichtbogens in
einer Verdampfereinrichtung.
Es ist allgemein bekannt, zur Erzeugung dünner Schichten auf
Werkstückoberflächen das jeweilige Schichtmaterial z. B. mit
einem Lichtbogenverdampfer in die Dampfphase zu überführen und
auf dem Werkstück abzuscheiden. Ein Verdampfer umfasst eine
Kathode, die aus dem Schichtmaterial besteht und ein Target
für den Lichtbogen bildet, und eine Anode. Die Elektroden sind
gemeinsam mit dem Werkstück in einem evakuierten Rezipienten
angeordnet. Zum Verdampfen wird zwischen der Anode und der Ka
thode ein Lichtbogen gezündet, der die Kathode lokal so stark
aufheizt, dass Material in die Dampfphase übergeht. Jeder
Lichtbogenverdampfer benötigt einen Zündvorrichtung zur Erzeu
gung des Lichtbogens zwischen der Anode und der Kathode.
Es sind zahlreiche Zündvorrichtungen und -verfahren bekannt,
die hinsichtlich verschiedener Parameter des Verdampferbe
triebs, wie z. B. der Zündsicherheit, der Gleichmäßigkeit des
Targetabtrags, des Energieverbrauchs und dergleichen, opti
miert sind. Herkömmliche Zündvorrichtungen basieren auf dem
folgenden Prinzip. Eine bewegliche Zündelektrode auf Anodenpo
tential wird kurzeitig mit dem kathodischen Target in Berüh
rung gebracht. Dadurch kommt es zum Zünden eines Lichtbogens
zwischen der Zündelektrode und dem Target, der durch Trennung
der Zündelektrode vom Anodenpotential auf die Anode übergeht,
so dass der gewünschte Verdampfer-Lichtbogen gezündet ist. Das
herkömmliche Zündprinzip ist wegen der mechanischen Trägheit
der Zündelektrode nachteilig. Es ist ein Problem, den Lichtbo
gen bei Verlöschen automatisch wieder zu zünden.
Auch bei der EP 0 211 413 wird zwischen einer Zündelektrode
und der Kathode ein Lichtbogen gezündet, der dann von der
Zündelektrode auf die Anode übergeht. Die Zündelektrode ist in
der EP 0 211 413 A2 aber nicht beweglich, sondern in unmittel
barer Nachbarschaft der Kathode angeordnet, von der sie durch
ein isolierendes Element aus Bornitrid getrennt ist. Dieses
isolierende Element ist mit einem elektrisch leitenden Film
beschichtet, der Ionen für den Lichtbogen liefern soll. Der
Film berührt auf der einen Seite die Zündelektrode, auf der
anderen die Kathode. Wird die Lichtbogenspannung angelegt und
die Zündelektrode dann elektrisch mit der Anode verbunden, so
liegt zwischen der Zündelektrode und Kathode eine Spannung an.
Die Spannung führt zu einem Stromfluss über den elektrisch
leitenden Film, wodurch ein Teil des Filmes verdampft wird und
insbesondere Ionen abgegeben werden. Diese Ionen führen zur
Bildung eines Lichtbogens zwischen der Zündelektrode und der
Kathode, der dann auf die Anode übergeht. Anschließend wird
entweder die Zündelektrode von der Anode elektrisch getrennt,
oder die elektrische Verbindung bleibt dauerhaft bestehen. Im
ersteren Fall besteht die Gefahr, dass der Lichtbogen wieder
verlöscht und nicht automatisch wieder gezündet wird. Im zwei
ten Fall fließt ständig ein Strom über den elektrisch leiten
den Film, der dann auf Dauer ganz abdampfen kann, wodurch die
Fähigkeit zur einer Nachzündung verloren geht.
Aus US 56 43 343 A ist bekannt, ein Hilfsplasma zur Zündung
eines Lichtbogens zu verwenden. In US 50 78 848 A wird eine
Abscheidungstechnik beschrieben, bei dem Material mit einem
pulsierenden Plasmastrahl auf einem Substrat abgeschieden
wird. Der Plasmastrahl wird von einer Elektrode abgegeben, die
mit einer Spannungsquelle und einem Zündkondensator verbunden
ist.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten Lichtbo
genverdampfer anzugeben, der sich durch eine hohe Zündsicher
heit, einen stabilen Betrieb des Lichtbogens und die Möglich
keit zur Anpassung an prozess- und materialspezifische Beson
derheiten der Verdampfung auszeichnet. Die Aufgabe der Erfin
dung ist es auch, ein Zündverfahren für einen Lichtbogenver
dampfer bereitzustellen.
Diese Aufgaben werden durch einen Lichtbogenverdampfer und ein
Zündverfahren mit den Merkmalen gemäß den Patentansprüchen 1
bzw. 7 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Bei der Erfindung wird, eine Zündvorrichtung für einen Licht
bogenverdampfer benutzt, die als Ionenquelle ausgebildet ist,
mit der zwischen der Kathode und der Anode Ionen bereitge
stellt werden, durch die das Zünden des Lichtbogens ausgelöst
oder gefördert wird. Die Grundidee der Erfindung besteht dar
in, die Lichtbogenspannung zwischen der Kathode und der Anode
des Lichtbogenverdampfers (laufend) zu messen und bei Errei
chen eines kritischen Wertes die Zündvorrichtung abermals zu
betätigen, bevor der Lichtbogen verlischt. In dem Lichtbogen
verdampfer wird zur Erfüllung dieser Funktion eine Lade- und
Kontrolleinheit eingesetzt.
Die Ionenquelle der Zündvorrichtung ist vorzugsweise selbst
(wie in der EP 0 211 413 A2) eine Hilfsplasmaeinrichtung, mit
der Material zur Bereitstellung der freien Ionen verdampft und
in einen Plasmazustand überführt wird. Die Hilfsplasmaeinrich
tung ist aus einer Zündelektrode und einer Hilfsanode aufge
baut, die durch einen isolierenden Träger voneinander getrennt
sind, auf dem sich Material zur Lieferung der freien Ionen be
findet. Durch Beaufschlagung der Zündelektrode und der Hilfs
anode mit einem Energieimpuls wird ein derart starker Strom
fluss über den Träger ausgelöst, dass das Material von diesem
verdampft und in den Plasmazustand überführt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
Zündelektrode der Hilfsplasmaeinrichtung von der (Haupt-)Ka
thode des Lichtbogenverdampfers verschieden, anders als in der
EP 0 211 413 A2.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das
ionenliefernde Material als Schicht auf dem Träger angeordnet.
In der dünnen Schicht wird kurzzeitig eine sehr große Strom
dichte erzielt, so dass der Verdampfungs- und Plasmabildungs
prozess an der Zündvorrichtung besonders effektiv verläuft.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das ionenliefernde Mate
rial mit dem zu verdampfenden Material des Kathodentargets
identisch ist. In diesem Fall wird die Schicht auf dem Träger
während des Verdampfungsvorgangs des Lichtbogenverdampfers
laufend erneuert. Die Zündvorrichtung besitzt somit eine lange
Lebensdauer und ermöglicht auch Nachzündungen mit beliebiger
Häufigkeit während des Verdampfungsvorgangs.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Zündverfahren für einen
Lichtbogenverdampfer, bei dem das Zünden durch eine Ionenquel
le, vorzugsweise in Form einer Hilfsplasmaeinrichtung, ausge
löst oder gefördert wird. Die Zündvorrichtung der oben be
schriebenen Bauart wird vor dem Verdampfungsverfahren zunächst
mit dem ionenliefernden Material beschickt. Auf dem isolieren
den Träger wird, bspw. durch Lichtbogenverdampfen, eine An
fangsschicht ausgebildet. Zum eigentlichen Zündvorgang wird
das Material auf dem Träger durch einen Stromfluss, der mit
tels eines Energie- oder eines Zündimpulses ausgelöst wird,
verdampft und in den Plasmazustand überführt. Die dabei ent
stehenden Ionen reichen aus, um zwischen der Targetkathode und
der Anode den Lichtbogen zu zünden.
Erfindungsgemäß wird ein Regelverfahren implementiert, bei dem
laufend die Lichtbogenspannung gemessen und mit einem Schwell
wert verglichen wird. Sobald der Schwellwert überschritten
wird, erfolgt eine erneute Zündung mit der Zündvorrichtung.
Das Regelverfahren wird vorzugsweise mit einem Mikroprozessor
gesteuert, mit dem Parameter der Zündvorrichtung und des
Lichtbogenverdampfers je nach den elektrischen Zuständen der
zum Verdampfer gehörenden Elektroden eingestellt werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden aus der
Beschreibung der beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Es zei
gen:
Fig. 1 eine schematische Perspektivansicht einer ersten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zündvor
richtung in einem Lichtbogenverdampfer;
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf eine abgewandel
te Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zünd
vorrichtung; und
Fig. 3 ein Schaltbild der erfindungsgemäßen Zündvorrich
tung.
In Fig. 1 ist schematisch ein Lichtbogenverdampfer 10 mit ei
ner Kathode 11 und einer Anode 12 (jeweils teilweise darge
stellt) illustriert. Einzelheiten des Lichtbogenverdampfers 10
sind an sich bekannt und werden daher im Einzelnen nicht be
schrieben. Die erfindungsgemäße Zündvorrichtung kann bei allen
verfügbaren Lichtbogenverdampfern implementiert werden. Die
Zündvorrichtung 20 umfasst eine Ionenquelle 21 mit einer Zünd
elektrode 22, einem isolierendem Träger 23, einer Hilfsanode
24 und einer Steuerschaltung 25 (in Fig. 3 gezeigt). Bei der
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Zündvorrichtung
20 bilden die Elektroden 22, 24 und der Träger 23 einen sta
pelförmigen Aufbau, wobei die Elektroden 22 und 24 durch den
Träger 23 voneinander getrennt sind. Der Träger 23 besitzt an
der zur Kathode 11 weisenden Seite der Zündvorrichtung 20 eine
freiliegende Oberfläche, auf der das ionenliefernde Material
angeordnet ist.
Das ionenliefernde Material ist vorzugsweise mit dem Targetma
terial der Kathode 11 identisch und entspricht dem Verdamp
fungsmaterial des jeweiligen Abscheidungsvorgangs. Das ionen
liefernde Material ist als dünne Schicht mit einer Dicke von
ca. 1 bis 2 µm ausgebildet.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Zündvorrichtung 20 gemäß Fig. 2 umfasst die Ionenquelle 21
eine ringförmige Hilfsanode 24 und einen ringförmigen Träger
23, an die die Zündelektrode 22 von einer Seite in Form eines
Elektrodenstabes heranragt. Die Hilfsanode 24 ist vorzugsweise
als Elektrodenschicht auf einem Trägerring gebildet, der ent
lang einer umlaufenden Ringfläche zu elektrischen Isolation
zwischen den Elektroden 22 und 24 freiliegt und dort den Trä
ger 23 bildet. Alternativ kann die Zündelektrode 22 auch durch
den Träger hindurchgeführt und mit Abstand über der Hilfsanode
24 angeordnet sein (siehe Schnittansicht in Fig. 3).
Der Träger 23 besteht allgemein aus einem isolierenden Materi
al. das die beim Zünden entstehenden Temperaturen ohne Beschä
digungen toleriert. Es wird vorzugsweise Keramik, z. B. Al2O3
verwendet.
Die in Fig. 3 illustrierte Steuerschaltung 25 der Zündvor
richtung 20 umfasst einen Energiespeicher 26 und einen Zünd
schalter 27. Zum Zünden eines Lichtbogens zwischen der Kathode
11 und der Anode 12 des Lichtbogenverdampfers 10 wird nach Ak
tivierung des Energiespeichers 26 der Zündschalter geschlos
sen, so dass zwischen der Zündelektrode 22 und der Hilfsanode
24 ein Spannungspuls angelegt wird. Der Energiespeicher 26 ist
bspw. ein Zündkondensator, wobei eine Aktivierung des Energie
speichers ein Aufladen des Zündkondensators bedeutet, oder ei
ne Zündspule. Über die dünne Schicht aus ionenlieferndem Mate
rial auf dem Träger 23 (teilweise gezeigt) erfolgt ein Strom
fluss aufgrund der Entladung des Energiespeichers. Anwendungs
abhängig kann die Entladung im µs-Bereich einen Strom von z. B.
einigen 100 A erzeugen. Die dünne Schicht auf dem Träger 23
wird durch den Stromfluss erhitzt, verdampft und die verdampf
te Substanz erreicht aufgrund der hohen Energiezufuhr den
Plasmazustand. Das ionisierte Material tritt in den Raum zwi
schen der Kathode 11 und der Anode 12 ein, in der daraufhin
der Lichtbogen gezündet wird. Aufgrund des brennenden Lichtbo
gens erfolgt jedoch eine Dampfabscheidung des Targetmaterials
auch auf dem Träger 23, so dass die während des Zündvorgangs
verdampfte und ionisierte Schicht regeneriert wird.
Fig. 3 zeigt auch eine Verdampfersteuerung 30, mit der das
Nachladen des Energiespeichers 26, das Betätigen des Zünd
schalters 27 und eine Überwachung des Lichtbogenverdampfers 10
durchgeführt werden. Die Verdampfersteuerung 30 enthält eine
mit einem Mikroprozessor gesteuerte Lade- und Kontrolleinheit
31, mit der die Lichtbogenspannung zwischen der Kathode 11 und
der Anode 12 überwacht wird. Wenn der Lichtbogen verlischt
oder nahezu verlischt, steigt die Lichtbogenspannung. Der An
stieg der Lichtbogenspannung wird von der Lade- und Kontroll
einheit 31 erfasst und als Startsignal zur Betätigung der
Zündschaltung 25 verwendet. Bei Betätigung der Zündschaltung
25 während des laufenden Verdampfungsvorganges erfolgt wieder
um eine Entladung des Energiespeichers über das inzwischen re
generierte, Ionenliefernde Material auf dem Träger 23. Es wer
den Ionen in den Verdampferraum geliefert und der Lichtbogen
erneut gezündet oder das Brennen des Lichtbogens gefördert.
Mit der Lade- und Kontrolleinheit 31 können auch Fehlerzustän
de des Lichtbogenverdampfers 10 erfasst werden. Die Lade- und
Kontrolleinheit 31 ist dazu eingerichtet, die Spannungen und
Ströme zwischen allen Elektrodenpaaren des Verdampfers 10 und
der Zündvorrichtung 20 zu erfassen. Wenn bspw. ein Kurzschluss
zwischen der Hilfsanode 24 oder der Zündelektrode 22 einer
seits und der Kathode 11 anderseits oder das Fehlen der ionen
liefernden Schicht zwischen der Zündelektrode und der Hilfs
anode erfasst werden, erfolgt ein Abschalten der Zündvorrich
tung und/oder ein Verstellen der Zündparameter, wie z. B. der
Kondensatorspannung und/oder der Anzahl der Zündwiederholun
gen.
Die erfindungsgemäße Zündvorrichtung wird vorzugsweise ent
sprechend einem Operationsablauf mit den folgenden Schritten
gesteuert. In einem Ausgangszustand, in dem die Zündung ausge
schaltet ist, sind ein Ladesteuersignal und ein Zündsteuersig
nal auf Null gesetzt. Zum erstmaligen Laden des Energiespei
chers 26 wird das Ladesteuersignal aktiviert. Bei Zündbereit
schaft der Verdampferanordnung erfolgt eine Aktivierung des
Zündsignals, worauf der Energiespeicher 26 über die Elektroden
der Zündvorrichtung entladen wird. Daraufhin kommt es zur Aus
bildung des Verdampferlichtbogens. Die Klemmenspannung zwi
schen der Anode und der Kathode verringert sich von einem
Leerlaufspannungswert (oberhalb von 60 V) auf einen Brennspan
nungswert (unterhalb von 30 V). Falls die Zündung nicht er
folgt ist und der Brennspannungswert nicht erreicht wird, er
folgt ein Rücksetzen der Lade- und Zündsteuersignale und nach
einer vorbestimmten Wartezeit ein erneuter Zündversuch. Die
Wartezeit dient der Einstellung einer Ruhephase, insbesondere
zum Abbau von Raumladungen in der Verdampferanordnung, und be
trägt anwendungsabhängig bspw. 250 ms.
Falls nach dem erneuten Zündversuch wiederum der Verdampfungs
lichtbogen nicht ausgebildet und der Brennspannungswert nicht
erreicht wird, erfolgen wiederholte Neuzündungen. Die Zündver
suche werden mit einem in der Lade- und Kontrolleinheit 31
enthaltenen Zähler erfasst. Vor jedem Zündversuch wird der ak
tuelle Zählerwert mit einem Referenzwert verglichen. Falls der
Referenzwert erreicht ist, wird die Zündvorrichtung stillge
setzt (Reset) und erst nach Prüfung der Verdampferanordnung
und der Betriebsparameter erneut in Betrieb genommen. Der Re
ferenzwert ist materialabhängig eingestellt. Bei Materialien,
bei denen der Lichtbogen leicht gezündet wird, ist der Refe
renzwert relativ niedrig (z. B. bei TiAl-Targets: Referenz-
Wert = 10). Bei anderen Materialien, die sich durch ein
schlechteres Zündverhalten auszeichnen, werden mehr Zündversu
che zugelassen (z. B. Molybdän: Referenzwert = 100 bis 200).
Wenn nach dem Aktivieren des Zündsteuersignals die Klemmen
spannung zwischen Anode und Kathode auf den Brennspannungswert
zurückgeht, wird entsprechend durch die Lade- und Kontrollein
heit 31 das Brennen des Lichtbogens erfasst. Die Lade- und
Zündsteuersignale werden rückgesetzt. Während des Brennens des
Lichtbogens erfolgt laufend eine Überprüfung des über die
Zündvorrichtung fließenden Stroms. Falls der Stromfluss zwi
schen Hilfsanode und Anode zu hoch ist, so bedeutet dies, dass
der Bogenstrom der Verdampferanordnung über die Hilfsanode
fließt. Bei Erfassung dieses unerwünschten Zustandes ist die
Zündvorrichtung und die Versorgung des Verdampferlichtbogens
sofort stillzusetzen (Reset).
Der übermäßige Strom über die Zündvorrichtung wird vorzugswei
se mit einem Kaltleiter 28 (siehe Fig. 3) erfasst. Falls die
Spannung am Kaltleiter 28 über einem vorbestimmten Schwellwert
liegt, erfolgt die Stillsetzung der Zündvorrichtung mit der
Einheit 31. Der veränderliche Widerstand 29 ist dazu vorgese
hen, einen zulässigen Wert des über die Zündvorrichtung flie
ßenden Stromes materialabhängig einzustellen.
Nach dem Reset der Zündvorrichtung wird die Stromquelle zur
Versorgung des Lichtbogens sofort abgeschaltet. Nach einer
Neueinrichtung der Verdampferanordnung (ggf. mit einer Ände
rung der Geometrie der Zündvorrichtung oder einer Einstellung
einer metallischen Abschirmung der Zündvorrichtung) erfolgt
ein erneuter Betriebsbeginn.
Nach Erreichen des gewünschten Verdampfungsergebnisses, das
bspw. mit einer Dickenmessung am zu beschichtenden Substrat
erfasst wird, werden die Zündvorrichtung und die Verdampfer
versorgung abgeschaltet.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und den
Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirkli
chung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von
Bedeutung sein.
Claims (13)
1. Lichtbogenverdampfer (10) mit einer Kathode (11), einer
Anode (12), einer Zündvorrichtung (20), die eine Ionenquelle
(21) umfasst, welche Ionen von der Ionenquelle (21) in den
Raum zwischen der Kathode (11) und der Anode (12) einbringt,
und einer Lade- und Kontrolleinheit (31), die zur Messung der
Lichtbogenspannung zwischen der Kathode (11) und der Anode
(12) vorgesehen ist und die in Abhängigkeit von der gemessenen
Lichtbogenspannung die Zündvorrichtung (20) betätigt.
2. Lichtbogenverdampfer nach Anspruch 1, bei dem die Ionen
quelle (21) eine Hilfsplasmaeinrichtung bildet, die eine Zünd
elektrode (22) und eine Hilfsanode (24) umfasst, wobei die
Zündelektrode (22) und die Hilfsanode (24) durch einen Träger
(23) aus einem elektrisch isolierenden Material voneinander
getrennt sind und der Träger eine zwischen der Zündelektrode
(22) und der Hilfsanode (24) befindliche Oberfläche besitzt,
auf der ionenlieferndes Material angeordnet ist.
3. Lichtbogenverdamfer nach Anspruch 2, bei dem das ionenlie
fernde Material schichtförmig auf der Oberfläche des Trägers
(23) angeordnet ist.
4. Lichtbogenverdampfer nach Anspruch 2 oder 3, bei dem das
durch die Hilfsplasmaeinrichtung verdampfte ionenliefernde Ma
terial und das mit dem Lichtbogenverdampfer (10) zu verdamp
fende Material identisch sind.
5. Lichtbogenverdampfer nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei
dem die Zündvorrichtung (20) eine Zündsteuerung (25) mit einem
Energiespeicher (26) und einem Zündschalter (27) umfasst, wo
bei bei Betätigung des Zündschalters (27) die Zündelektrode
(22) und die Hilfsanode (24) mit der Spannung des Energiespei
chers (26) beaufschlagt werden, und wobei die Lade- und Kon
trolleinheit (31) den Zündschalter (27) betätigt.
6. Lichtbogenverdampfer nach einem der Ansprüche 2 bis 5, bei
dem ein Kaltleiter (28) zur Überwachung des Stromflusses über
die Zündvorrichtung (20) vorgesehen ist.
7. Zündverfahren für einen Lichtbogenverdampfer (10), bei dem
das Zünden eines Lichtbogens zwischen einer Kathode (11) und
einer Anode (12) mittels einer Zündvorrichtung (20) ausgelöst
oder gefördert wird, indem ionisiertes Material von einer Io
nenquelle (21) geliefert wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lichtbogenspannung zwischen der Kathode (11) und der Anode
(12) laufend gemessen und mit einem Schwellwert verglichen
wird, wobei nach Überschreiten des Schwellwertes eine Betäti
gung der Zündvorrichtung (20) ausgelöst wird.
8. Zündverfahren nach Anspruch 7, bei dem eine eine
Hilfsplasmaeinrichtung bildende Ionenquelle (21) verwendet
wird, die eine Zündelektrode (22) und eine Hilfsanode (24) um
fasst, wobei die Zündelektrode (22) und die Hilfsanode (24)
durch einen Träger (23) aus einem elektrisch isolierenden Ma
terial voneinander getrennt sind, und wobei der Träger eine
zwischen der Zündelektrode (22) und der Hilfsanode (24) be
findliche Oberfläche besitzt, auf der ionenlieferndes Material
angeordnet ist.
9. Zündverfahren nach Anspruch 8, bei dem eine Ionenquelle
(21) verwendet wird, bei der das ionenliefernde Material
schichtförmig auf der Oberfläche des Trägers (23) angeordnet
ist.
10. Zündverfahren nach Anspruch 8 oder 9, bei dem das durch
die Hilfsplasmaeinrichtung verdampfte, ionenliefernde Material
mit dem Material identisch ist, das mit dem Lichtbogenverdamp
fer (10) verdampft wird.
11. Zündverfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, bei dem
die Zündvorrichtung (20) eine Zündsteuerung (25) mit einem
Energiespeicher (26) und einem Zündschalter (27) umfasst, und
wobei bei Betätigung des Zündschalters (27) die Zündelektrode
(22) und die Hilfsanode (24) mit der Spannung des Energiespei
chers (26) beaufschlagt werden.
12. Zündverfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, bei dem
laufend der Strom über die Zündvorrichtung (20) gemessen und
mit einem Schwellwert verglichen wird, wobei nach Überschrei
ten des Schwellwertes eine Stillsetzung der Zündvorrichtung
(20) ausgelöst wird.
13. Zündverfahren nach Anspruch 12, bei dem zur Messung des
Stromes über die Zündvorrichtung (20) ein Kaltleiter (28) ein
gesetzt wird.
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