DE10041082A1 - Verfahren zum Aufzeichnen der Kommunikation zwischen einem Client und einem Server - Google Patents
Verfahren zum Aufzeichnen der Kommunikation zwischen einem Client und einem ServerInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufzeichnen der Kommunikation zwischen einem Client und einem Server in Anwendungen, die auf verteilten Objektsystemen basieren. Bei dem Verfahren werden die von einem Compiler erzeugten Client-Stubs analysiert, um in den Client-Stubs Schnittstellenklassen verteilter Objekte und deren Implementation zu identifizieren. Anschließend werden die Client-Stubs durch Einbindung einer Instrumentierung in Form von Protokollanweisungen modifiziert, die die Aufrufe von in publizierten Schnittstellen der verteilten Objekte enthaltenen Methoden protokolliert und abspeichert. DOLLAR A Das Verfahren ermöglicht die einfache Aufzeichnung abarbeitbarer Kommunikationsprotokolle unabhängig von Interceptoren.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Aufzeichnen der Kommunikation zwischen einem Client
und einem Server in Anwendungen, die auf verteilten Ob
jektsystemen wie z. B. RMI oder CORBA basieren.
In modernen, auf der Basis von verteilten Objekt
systemen wie CORBA oder RMI implementierten Client-
/Server-Systemen erfolgt die Kommunikation zwischen den
einzelnen Clients und dem Server über einen Aufruf von
Methoden in Stub- bzw. Skeleton-Klassen, die die Kommu
nikation über das Netzwerk realisieren. Die Schnitt
stellen der verteilten Objekte am Server haben ihre
Entsprechungen auf Seite des Clients in den Methoden
der Stub-Klassen. Die Stubs und Skeletons werden hier
bei über entsprechende Compiler bzw. Generatoren aus
einer Beschreibung der für die jeweilige Anwendung er
forderlichen Schnittstellen generiert.
Gerade für die Durchführung von Systemtests für
Anwendungen ist es wünschenswert, die Kommunikation
zwischen den einzelnen Clients und dem Server aufzeich
nen und später wieder abspielen zu können. Dies ermög
licht zum einen die Durchführung von Lasttests an Ser
vern, zum anderen die Durchführung von Regressionstests
zur Sicherung der Konsistenz bei der Entwicklung großer
Softwaresysteme. Hierfür ist es jedoch erforderlich,
die Kommunikation zwischen den Clients und dem Server,
das heißt die entsprechenden Aufrufe von Methoden sowie
deren zeitliche Abfolge unter Praxisbedingungen zu ken
nen.
Mit einer geeigneten Protokollierung dieser Kommu
nikation können dann die aufgezeichneten Client-
Aktionen unter Einsatz geeigneter Werkzeuge wiederholt
und mehrfach abgespielt werden. Als Werkzeuge kommen
hierbei Werkzeuge für Client/Server-Anwendungen, die
die das IIOP- oder das JRMP-Protokoll benutzen, Werk
zeuge für Client/Server-Anwendungen, die auf Enterpri
se-JavaBeans basieren sowie Werkzeuge, die die Konsi
stenz des Software-Entwicklungsprozesses sichern, in
Frage.
Bisher werden zur Aufzeichnung der Kommunikation
zwischen Clients und Servern in Netzwerken im Kontext
von Anwendungen auf der Basis von CORBA so genannte In
terceptoren eingesetzt, die speziell für die für die
Übertragung benutzte ORB-Implementation programmiert
bzw. an diese angepasst werden müssen. Für RMI-basierte
Anwendungen ist keine Standard-Technologie bekannt.
Diese Interceptoren, die die Datenströme zwischen der
Client- und der Server-Anwendung abfangen, sind jedoch
auf die jeweilige ORB-Implementation festgelegt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein einfaches Verfahren zur Aufzeichnung bzw.
Protokollierung der Kommunikation zwischen einem Client
und einem Server in auf verteilten Objektsystemen ba
sierenden Anwendungen anzugeben, das unabhängig von Interceptoren
arbeitet und auch für die Kommunikation auf
Basis anderer auf dem Stub/Skeleton-Mechanismus aufset
zender Verbindungsprotokolle einsetzbar ist.
Die Aufgabe wird mit dem Verfahren nach Patentan
spruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Ver
fahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das vorliegende Verfahren macht sich den Informa
tionsgehalt der von einem Compiler bzw. Generator er
zeugten Client-Stubs zunutze, die auf Basis der Be
schreibung der für die jeweiligen Client-Server-
Anwendungen erforderlichen Schnittstellen generiert
wurden. Hierbei werden die von dem Compiler bzw. Gene
rator erzeugten Client-Stubs analysiert, um darin die
Schnittstellenklassen der verteilten Objekte sowie de
ren Implementation zu identifizieren. Anschließend wer
den die analysierten Client-Stubs auf Basis der Analyse
durch Einbinden bzw. Einweben einer Instrumentierung in
Form von Protokollanweisungen modifiziert. Diese Proto
kollanweisungen werden derart gestaltet, dass sie die
Aufrufe von in publizierten Schnittstellen der verteil
ten Objekte enthaltenen Methoden protokollieren und ab
speichern.
Die Protokollierung sollte hierbei derart erfol
gen, dass die erzeugten Protokolle mit entsprechenden
Werkzeugen anschließend dazu benutzt werden können, um
für den Server die Aktionen von Clients zu simulieren.
Die Analyse der Client-Stubs stellt für den Fach
mann kein Problem dar. Aus diesen Client-Stubs lassen
sich die erforderlichen Informationen über die Schnitt
stellenklassen der entfernten Objekte und deren Imple
mentationen extrahieren. Hierfür stehen dem Fachmann in
Programmiersprachen, die Mittel zur Introspektion be
reitstellen, geeignete Werkzeuge zur Verfügung.
Die Modifizierung der derart analysierten Client-
Stubs durch Einfügung bzw. Einweben von entsprechenden
Protokollanweisungen, die sich auf diese erkannten
Schnittstellenklassen und Implementationen beziehen,
ist ebenfalls mit programmiertechnischen Kenntnissen
möglich.
Mit dem vorgestellten Verfahren können auf einfa
che Weise abarbeitbare Kommunikationsprotokolle er
stellt werden. Das Verfahren arbeitet unabhängig von
herstellspezifischen Implementationen, z. B. Intercepto
ren, und ist sowohl für die Kommunikation auf der Basis
des IIOP- als auch auf der Basis des Java-spezifischen
JRMP-Protokolls einsetzbar.
Unter Einsatz verschiedener Werkzeuge, die Hilfe
stellung bei der Durchführung von Systemtests für An
wendungen bieten, können die aufgezeichneten Protokolle
einfach oder mehrfach abgespielt werden. Derartige
Werkzeuge sind beispielsweise die in der Beschreibungs
einleitung erwähnten Werkzeuge. Ein wesentliches Anwen
dungsgebiet der Verwendung der aufgezeichneten Proto
kolle liegt in der Simulation von Zugriffen auf Server
in Client-Server-Systemen. Eine weitere Anwendung fin
det das Verfahren in der Sicherung der Konsistenz bei
der Entwicklung großer Software-Systeme.
Bei geeigneter Einbindung und Ausgestaltung der
Protokollierungsfunktionen lassen sich auch Protokolle
in Form lauffähiger Programme erzeugen. Der Vorteil ei
ner derartigen Form der Protokollierung besteht darin,
dass damit das Zeitverhalten der zu testenden Anwendun
gen optimal widergespiegelt werden kann.
Das vorliegende Verfahren wird nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeich
nungen nochmals näher erläutert. Hierbei zeigen:
Fig. 1 ein Beispiel für eine Architektur eines Sy
stems auf der Basis von CORBA, das gemäß dem
vorliegenden Verfahren modifiziert wurde; und
Fig. 2 stark schematisiert den Ablauf des vorliegen
den Verfahrens.
Eine Architektur für ein System auf der Basis von
CORBA, bei dem das vorliegende Verfahren eingesetzt
wurde, ist in der Fig. 1 zu erkennen. Die Figur zeigt
einen in JAVA erstellten Client 1, der über ein IIOP-
Protokoll 7 mit einem entfernten CORBA-Server 2 mit
entsprechenden Objektimplementationen 2a kommuniziert.
Auf Serverseite sind hierbei entsprechende IDL-
Skeletons 6, auf Clientseite die gemäß dem vorliegenden
Verfahren modifizierten Protokoll-Stubs 3 dargestellt,
die die Kommunikation realisieren. Die Protokoll-Stubs
3 sind hierbei derart modifiziert, dass sie die durch
den Client 1 veranlassten Aufrufe der Methoden der Objektimplementationen
2a protokollieren. Hierdurch kann
auch für GUI-basierte Clients die Interaktion mit IDL-
Schnittstellenobjekten aufgezeichnet werden, ohne dass
man deren Implementation ändern muss. Die Kommunikation
wird durch die Protokoll-Stubs 3 in Form eines abar
beitbaren Protokolls 4 aufgezeichnet. Dieses Protokoll
kann in einem speziellen Testrahmen 5 abgearbeitet wer
den, um beispielsweise gegenüber dem Server 2 das Vor
handensein eines oder mehrerer Clients 1 zu simulieren.
Der Testrahmen 5 kommuniziert hierbei wiederum über
entsprechende IDL-Stubs 8 mit dem Server 2.
Fig. 2 gibt einen stark schematisierten Überblick
über die Architektur eines Systems zur Durchführung des
vorliegenden Verfahrens. In diesem Beispiel ist der
Client in der Programmiersprache Java implementiert,
die Implementation der verteilten Objekte erfolgte in
C++. Der Byte-Code der von einem IDL-nach-Java-Compiler
generierten Client-Stubs 10 wird analysiert, was bei
spielsweise mit einem geeigneten Werkzeug (Analysator
9) erfolgen kann. Bei der Analyse wird die Funktionali
tät der im Paket java.lang.reflect implementierten Me
thoden verwendet. Dabei werden die Schnittstellenklas
sen der entfernten Objekte 2a und deren Implementatio
nen identifiziert. Auf der Basis der bei der Analyse
extrahierten Informationen werden, gegebenenfalls über
verfahrensabhängige Zwischenschritte, instrumentierte
Stubs (Protokoll-Stubs 3) erzeugt. Hierbei wird ausge
nutzt, dass alle Informationen über die Beschaffenheit
der IDL-Schnittstellenobjekte in den vom IDL-nach-Java-
Compiler erzeugten Client-Stubs 10 enthalten sind. Wur
den diese kompiliert, so kann auf diese Informationen
mit Hilfe der Funktionen des Paketes java.lang.reflect
zugegriffen werden.
Speziell für diese Anwendung müssen bei der Durch
führung des Verfahrens zwei Varianten unterschieden
werden, je nach dem, ob der Quellcode und der von einem
Java-Compiler erzeugte Byte-Code der Stub-Klassen vor
liegen oder ob lediglich der von einem Java-Compiler
erzeugte Byte-Code der Stub-Klassen vorliegt.
In beiden Fällen werden unter Verwendung der im
Paket java.lang.reflect implementierten Funktionalität
die Client-Stubs 10 analysiert. Anhand der folgenden
Regeln werden die CORBA-Schnittstellen und deren Imple
mentationen identifiziert. Im vorliegenden Beispiel
werden folgende Regeln zur Identifikation von IDL-
Schnittstellen und deren Implementationen angewandt:
- - Spezialisiert die analysierte Klasse explizit oder implizit die Klasse CorbaUserException, so handelt es sich um eine Exception, die nicht weiterbehandelt wird.
- - Ist die analysierte Klasse eine Schnittstellen klasse, die explizit oder implizit die in der Eigen schaft CorbaObjectRoute spezifizierte Schnittstellen klasse spezialisiert, so wird die Klasse als IDL-Objekt betrachtet.
- - Spezialisiert die analysierte Klasse explizit oder implizit die in der Eigenschaft CorbaObject- ImplRoute spezifizierte Klasse, so wird die Klasse als Implementation eines IDL-Objektes betrachtet.
Liegen die Client-Stubs 10 auch im Quellcode vor,
so werden zunächst die bei der Analyse extrahierten Informationen
verwendet, um die notwendigen Protokoll-
Anweisungen zu erzeugen. Die Protokollanweisungen wer
den hierbei in Form von Aspekten beschrieben, die an
schließend mittels eines Aspekt-Compilers in den
Quellcode eingewebt und zu ablauffähigen Protokoll-
Stubs 3 kompiliert werden. Diese Protokoll-Stubs 3 wei
sen neben der ursprünglichen Funktionalität zusätzlich
eine Protokollierungsfunktionalität auf.
Liegt nur der von einem Java-Compiler erzeugte
Byte-Code der Stub-Klassen vor, so werden die bei der
Analyse extrahierten Informationen dazu verwendet, die
entsprechenden Byte-Codes der Stub-Klassen zu modifi
zieren. Zusätzlich werden Protokollanweisungen als Ja
va-Quellcode generiert, die dann kompiliert werden und
auf die modifizierten Stub-Klassen bezug nehmen.
Der vorliegend beschriebene Protokollmechanismus
basiert darauf, dass in die Quellen der Client-Stubs,
sofern diese vorliegen, automatisch explizite Proto
koll-Anweisungen eingefügt werden, die die aufgerufenen
IDL-Schnittstellen-Methoden mit den aktuellen Parame
tern in Form von Listen-Ausdrücken ausgeben. Mittels
spezieller Testrahmen können diese Protokolle später
wieder ausgewertet werden. Werden die Stubs mit den
eingewebten Protokoll-Anweisungen kompiliert, so können
automatisch Testdaten gewonnen werden, die zu einem
späteren Zeitpunkt mit den Testrahmen zur Durchführung
von Regressions- oder Lasttests abgespielt werden kön
nen.
Im Folgenden ist ein Beispiel angeführt, das die
Arbeitsweise des Verfahrens zeigt.
Die Datei Bank.idl beschreibt die Schnittstelle
eines Demonstrationssystems. Objekte des Typs Account
bieten die folgende Funktionalität
- - Setzen des Kontostandes
- - Abrufen des Konostandes
- - Durchführung von Einzahlungen.
Account-Objekte residieren auf einem entfernten Server
und werden über das IIOP-Protokoll angesprochen.
Die Client-Stubs wurden gemäß der beschriebenen Technik
instrumentiert. Die Datei Bank.dat zeigt den Mitschnitt
der Kommunikation für einen Testlauf. Das Protokoll
wurde in Form von Lisp-Ausdrücken generiert, um es spä
ter in einer geeigneten Umgebung wieder ablaufen lassen
zu können.
1
Java-Client
2
CORBA-Server
2
a Objektimplementation
3
Protokoll-Stubs
4
Protokoll
5
Testrahmen
6
IDL-Skeletons
7
IIOP
8
IDL-Stubs
9
Analysator
10
Client-Stubs
Claims (7)
1. Verfahren zum Aufzeichnen der Kommunikation zwi
schen einem Client (3) und einem Server (2) in An
wendungen, die auf verteilten Objektsystemen, ins
besondere RMI oder CORBA, basieren,
mit folgenden Schritten:
- - Analysieren von Client-Stubs (10) in den jewei ligen Anwendungen, um in den Client-Stubs (10) Schnittstellenklassen verteilter Objekte (2a) und deren Implementation zu identifizieren,
- - Modifikation der Client-Stubs (10) durch Einbin den einer Instrumentierung in Form von Protokoll- Anweisungen, die Aufrufe von in publizierten Schnittstellen der verteilten Objekte (2a) enthal tenen Methoden protokolliert und abspeichert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Protokollierung derart erfolgt, dass die
abgespeicherten Aufrufe unter Einsatz entsprechen
der Werkzeuge (5) abgearbeitet und zur Simulation
der Aktionen des Clients (3) gegenüber einem Ser
ver (2) benutzt werden können.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Client-Stubs (10), die durch einen IDL-
nach-Java-Compiler generiert wurden, der Byte-Code
der Client-Stubs (10) unter Einsatz von Mitteln
der Introspektion, beispielsweise der im Paket java.lang.reflect
implementierten Methoden, analy
siert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einbindung der Instrumentierung durch Be
schreibung der Protokoll-Anweisungen in Form von
Aspekten, die mittels eines Aspekt-Compilers in
den Quellcode der Client-Stubs (10) eingebunden
und zu ablauffähigen modifizierten Client-Stubs
(3) kompiliert werden, erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einbindung der Instrumentierung erfolgt,
indem die Byte-Codes der Client-Stubs (3) modifi
ziert und zusätzlich Protokoll-Anweisungen als Ja
va-Quellcode generiert und kompiliert werden, die
auf die modifizierten Client-Stubs (3) Bezug neh
men.
6. Anwendung des durch das vorangehende Verfahren er
stellten Protokolls (4) für Lasttests von Servern
(2).
7. Anwendung des durch das vorangehende Verfahren er
stellten Protokolls (4) für Regressionstests bei
der Softwareentwicklung.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE10041082A DE10041082B4 (de) | 2000-08-22 | 2000-08-22 | Verfahren zum Aufzeichnen der Kommunikation zwischen einem Client und einem Server |
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DE10041082B4 DE10041082B4 (de) | 2004-02-26 |
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