DE10041004A1 - Mikrokapseln - Google Patents
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Abstract
Es werden Mikrokapseln beansprucht, die einen Kern und ein den Kern umhüllendes Wandmaterial enthalten und dadurch gekennzeichnet sind, dass das Wandmaterial durch anorganische oxidische Materialien verstärkt ist. Die Mikrokapseln eignen sich für den Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln, in medizinischen und kosmetischen Produkten, in Klebstoffen und Anstrichmitteln und Produkten zur Oberflächenbehandlung.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Mikrokapseln, enthaltend einen Kern und ein den Kern um
gebendes Wandmaterial, ein Verfahren zur Herstellung dieser Mikrokapseln sowie die Ver
wendung der Mikrokapseln.
Mikrokapseln sind Pulver beziehungsweise Teilchen mit einem Durchmesser von etwa 1 bis
etwa 5000 µm, worin ein fester, flüssiger oder gasförmiger Stoff von einem festen, in der Re
gel polymeren, Wandmaterial umhüllt ist. Mikrokapseln werden insbesondere bei Arzneimit
teln eingesetzt, z. B. zur Überführung von flüssigen, insbesondere auch von flüchtigen Ver
bindungen, in feste, freifließende Pulver, zur Stabilitätserhöhung der Wirkstoffe, zur Retardie
rung von Wirkstoffen, zum organspezifischen Transport der Wirkstoffe, zur Geschmacks
überdeckung und auch zur Vermeidung von Unverträglichkeiten mit anderen Wirk- und Hilfs
stoffen. Ein weiteres Einsatzgebiet von Mikrokapseln ist die Herstellung von kohlefreien Re
aktivdurchschreibpapieren.
Durch die Auswahl der Wandmaterialien, wie natürlichen oder synthetischen Polymeren,
kann die Wandung dicht, permeabel oder semipermeabel gestaltet werden. Somit ergibt sich
eine Fülle von Möglichkeiten, die eingekapselte Substanz gesteuert freizusetzen, z. B. durch
Zerstören der Hülle oder durch Permeation oder auch durch chemische Reaktionen, die im
Inneren der Mikrokapseln ablaufen können.
Die Zerstörung des Kapselmaterials, d. h. der Wandung, kann mechanisch von außen erfol
gen und auch durch Erhitzen über den Siedepunkt des Kernmaterials von innen. Ferner kön
nen die Inhaltsstoffe durch Auflösen, Schmelzen oder Verbrennen des Wandmaterials freige
setzt werden.
Die Freisetzung des Kernmaterials über semipermeable Kapselwände kann z. B. durch Erhö
hung des osmotischen Drucks im Inneren der Kapsel und Aufbrechen des Wandmaterials
erfolgen, oder, wenn die Kapselwand für das Kernmaterial durchlässig ist, so tritt es langsam
durch die Kapselwandung hindurch und wird freigesetzt. Eine weitere Möglichkeit besteht
darin, dass die Kapselwandung ihre Eigenschaften durch Verändern der sie umgebenden
Phase (Wechsel von Luft zu Wasser, Änderung des pH-Wertes oder des Elektrolytgehalts,
etc.) semipermeabel wird und die Freisetzung des Kernmaterials wie zuvor beschrieben er
folgen kann. Eine Übersicht über die herkömmlichen Verkapselungstechniken und Freiset
zungsmechanismen ist in den folgenden Artikeln beschrieben: W. Sliwka, Angew. Chem./87
(1975) Nr. 16, p. 556, R. Arshady, Polym. Eng. Sci., 1989, Vol. 29, Nr. 24, p. 1746.
R. Arshady, Polym. Eng. Sci., 1990, Vol. 30, Nr. 15, p. 905 und R. Arshady, Polym. Eng. Sci.,
1990, Vol. 30, Nr. 15, p. 915.
Für einige Anwendungen ist es jedoch notwendig, die Stabilität der äußeren Hülle gegen me
chanische Belastungen, bei denen die verkapselten Inhaltsstoffe nicht freigesetzt werden
sollen, zu verstärken oder der äußeren Hülle zusätzliche Eigenschaften zu verleihen.
Der vorliegenden Erfindung lag demgemäß die Aufgabe zugrunde, Mikrokapseln zur Verfü
gung zu stellen, deren äußere Hülle durch den Zusatz von anorganischen Komponenten so
modifiziert wird, dass diese verstärkt oder mit zusätzlichen Eigenschaften, wie
Schaltparametern, versehen wird.
Überraschenderweise wurde festgestellt, dass sich die äußere Hülle von Mikrokapseln ver
stärken lässt, indem in die Kapselwandung nanoskalige anorganische Komponenten bezie
hungsweise organisch-anorganische Hybridmaterialien eingearbeitet werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind demgemäß Mikrokapseln, enthaltend einen
Kern und einen den Kern umhüllendes Wandmaterial, die dadurch gekennzeichnet sind, dass
das Wandmaterial durch anorganische Verbindungen oder anorganisch-organsiche Hybrid
materialien verstärkt ist.
Als anorganische Materialien, die erfindungsgemäß in das Wandmaterial der Mikrokapseln
eingearbeitet werden, kommen insbesondere Metalloxide in Betracht, wie Titandioxid, Alumi
niumoxid, Kupferoxid, Eisenoxide, Manganoxid, Magnesiumoxid aber auch Nichtmetalloxide,
wie Siliciumdioxid oder Boroxide. Diese Teilchen weisen vorzugsweise eine Teilchengröße im
Nanobereich von 1 bis 1000 nm, insbesondere von 1 bis 200 nm, vorzugsweise von 1 bis 20 nm
auf. Die Teilchengröße wird vorzugsweise ausgewählt in Abhängigkeit von der Größe der
herzustellenden Kapseln und der gewünschten Wanddicke. Die in das Wandmaterial einzu
arbeitenden Teilchen können über ein sogenanntes Sol/Gel-Verfahren in situ erzeugt werden.
Es können auch handelsübliche Verbindungen mit der gewünschten Teilchengröße einge
setzt werden.
Werden handelsübliche Materialien eingesetzt, so hat es sich als geeignet erwiesen, diese
mit reaktiven hydrolysierbaren Verbindungen, wie z. B. Alkoxysilanen zu modifizieren. Die
Materialien werden mit den Alkoxysilanen vermischt und vernetzen in Gegenwart von Wasser
zu einer stabilen Kapselwand.
Die Größe der in der Kapselwandung eingearbeiteten Komponenten sollte so bemessen sein,
dass die Stabilität des Kapselmaterials vor der Applikation beziehungsweise vor dem Einsatz
in den entsprechenden Produkten nicht beeinträchtigt wird. Vorzugsweise weisen diese
Komponenten eine Teilchengröße im Nanobereich von 1 bis 1000 nm, üblicherweise 2 bis
200 nm und besonders bevorzugt von 2 bis 20 nm, auf. Die Geschwindigkeit des
Freisetzungsmechanismusses kann dabei nicht nur durch die Auswahl der photokatalytisch
aktiven Komponente festgelegt werden, sondern auch durch die Teilchengröße dieses
Materials. Da die Remission des Lichts und damit die Absorption direkt mit der Teilchengröße
nach der Gleichung von Rayleigh korreliert, bedeutet das, dass je kleiner die Teilchengröße
ist, um so höher ist die photokatalytische Aktivität.
Die volumengewichtete mittlere Kristalitgröße ist mit Röntgenbeugungsverfahren, insbeson
dere über eine Scherrer-Analyse, bestimmbar. Das Verfahren ist beispielsweise beschrieben
in: C. E. Krill, R. Birringer: "Measuring average grain sizes in nanocrystalline materials", Phil.
Mag. A 77, S. 621. (1998). Demnach kann die volumengewichtete mittlere Kristallitgröße D
bestimmt werden durch den Zusammenhang
D = Kλ/βcosθ.
Dabei ist λ die Wellenlänge der verwendeten Röntgenstrahlung, β ist die volle Breite auf hal
ber Höhe des Reflexes an der Beugungsposition 2θ. K ist eine Konstante der Größenordnung
1, deren genauer Wert von der Kristallform abhängt. Man kann diese Unbestimmtheit von K
vermeiden, indem man die Linienverbreiterung als integrale Weite βi bestimmt, wobei βi defi
niert ist als die Fläche unter dem Röntgenbeugungsreflex geteilt durch dessen maximaler
Intensität I0:
Dabei sind die Größen 2θ1 und 2θ2 die minimale und maximale Winkelposition des Bragg-
Reflexes auf der 2θ-Achse. I(2θ) ist die gemessene Intensität des Reflexes als Funktion von
2θ. Unter Verwendung von diesem Zusammenhang ergibt sich als Gleichung zur Bestim
mung der volumengewichteten mittleren Kristallitgröße D: D = λ/βicosθ.
Üblicherweise sind die in die Kapselwand eingearbeiteten Materialien in den erfindungsge
mäßen Mikrokapseln in einer Menge von 0,01 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Wandmate
rial, enthalten.
Das Wandmaterial der erfindungsgemäßen Mikrokapseln kann ein beliebiges, zur Herstellung
von Mikrokapseln geeignetes Material sein, wie beispielsweise natürliche oder synthetische
Polymere. Beispiele für derartige Polymere sind Polymere Polysaccharide, wie Agarose oder
Cellulose, Proteine, wie Gelatine, Gummi arabicum, Albumin oder Fibrinogen, Ethylcellulose,
Methylcellulose, Carboxymethylethylcellulose, Celluloseacetate, Polyanillin, Polypyrrol, Poly
vinylpyrolidon, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol, Polyethylen, Polypropylen, Co
polymere aus Polystyrol und Maleinsäureanhydrid, Epoxidharze, Polyethylenimine, Copoly
mere aus Styrol und Methylmethacrylat, Polystyrolsulfonat, Polyacrylate und Polymethacry
late, Polycarbonate, Polyester, Silikone, Methylcellulose, Gemische aus Gelatine und Was
serglas, Gelatine und Polyphosphat, Celluloseacetat und Phthalat, Gelatine und Copolyme
ren aus Maleinsäureanhydrid und Methylvinylether, Celluloseacetatbutyrat, Chitosan, Polydi
alkyldimethylammoniumchlorid, Mischungen aus Polyacrylsäuren und Polydiallyldimethyl
ammoniumchlorid sowie beliebige Gemische der voranstehenden eingesetzt werden.
Das Wandmaterial kann gegebenenfalls vernetzt sein. Übliche Vernetzer sind Glutaraldeyd,
Harnstoff/Formaldehyharze, Taninverbindungen, wie Taninsäure, und deren Gemische.
Auch das Kernmaterial kann aus beliebigen, festen, flüssigen oder gasförmigen Materialien
bestehen, die in verkapselter Form in entsprechende Produkte eingearbeitet werden sollen.
Die Herstellung der Mikrokapseln kann in an sich bekannter Weise erfolgen. Beispiele für
mögliche Herstellungsverfahren sind Phasentrennverfahren, auch Koazervation genannt,
mechanisch-physikalische Verfahren, Grenzflächenpolymerisation sowie adsorptive Verfah
ren.
Koazervation bedeutet, dass ein gelöstes Polymer in eine polymerreiche, noch lösungsmittel
haltige Phase mittels Desolvatation überführt wird. Das Koazervat lagert sich an der Grenzfläche
des zu verkapselnden Materials unter Ausbildung einer zusammenhängenden Kap
selwand an und wird durch Trocknung oder Polymerisation verfestigt.
Zum Umhüllen fester Kernmaterialien eignen sich auch mechanisch-physikalische Verfahren,
worin das Umhüllen in der Wirbelschicht oder durch Sprühtrocknung erfolgt.
In den genannten Grenzflächen-Polymerisationsverfahren erfolgt die Wandbildung durch Po
lykondensation oder Polyaddition aus monomeren oder oligomeren Ausgangsstoffen an der
Grenzfläche einer Wasser/Öl-Emulsion.
Bei den adsorptiven Verfahren werden Schichten aus polyanionischen und polykationischen
Polymeren aufgebracht und bilden so die Kapselwand, die üblicherweise aus 2 bis 20
Schichten bestehen kann.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mikrokapseln erfolgt vorzugsweise derart, dass die
einzuarbeitenden Materialien beziehungsweise eine Vorstufe davon mit einer Lösung oder
Suspension der Ausgangsmaterialien für das Wandmaterial vermischt und anschließend der
Mikroverkapselung unterworfen werden.
In einer möglichen Ausführungsform werden Lösungen von Vorstufen, der das Wandmaterial
stabilisierenden Verbindungen im Gemisch mit reaktiven Verbindungen, die hydrolysierbare
Gruppen aufweisen, eingesetzt. Beispiele für Vorstufen für die das Wandmaterial bildenden
Verbindungen sind wasserlösliche Metallsalze, die in Wasser in Gegenwart von Sauerstoff
langsam die entsprechenden festen Verbindungen, z. B. Oxide, Oxyhydrate oder Hydroxide,
bilden, insbesondere Calcium-, Magnesium- und Eisensalze.
Als Beispiele für reaktive Verbindungen, die unter Zusatz von Wasser hydrolysieren und ge
gebenenfalls über Vernetzungsreaktionen eine stabile Kapselwand bilden, sind Silane, wie
Alkoxysilane, Alkylalkoxysilane, Organoalkoxysilane, wobei als Reste neben den Alkylgrup
pen, auch Allyl-, Aminoalkyl-, Hydroxyalkylgruppen usw. gebunden sein können. In einer be
vorzugten Ausführungsform werden die Trägermaterialien unter Verwendung der in der
EP-A-0 941 761 beschriebenen Organosilane hergestellt. Diese Organosilane und/oder deren Kon
densationsprodukte werden in situ mit höchstens 4 Siliciumatomen aufgebaut.
Die verwendeten Organosilane besitzen vorzugsweise die allgemeinen Formeln Ia bis Id
R12R2SiX (Ia)
R1R2SiX2 (Ib)
R2SiX3 (Ic)
SiX4 (Id)
X3Si-R3-SiX3 (Ie),
in denen R1 einen einwertigen, gegebenenfalls halogensubstituierten und gegebenenfalls
durch Ethersauerstoffatome unterbrochenen Kohlenwasserstoffrest mit jeweils 1 bis 18 Koh
lenstoffatomen oder ein Wasserstoffatom bedeutet, R2 die Bedeutungen von R1 hat oder ei
nen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen je Rest, der durch
eine oder mehrere Gruppen der Formeln -NR1-, -S-, -O-, -CO-O- unterbrochen sein kann und
der mit ein oder mehreren Gruppen der Formeln -SH, -OH, -NR1 2, -Cl, -COOH, -O-CO-
CR3=CH2 substituiert sein kann, darstellt, R3 ein zweiwertiger Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlen
stoffatomen oder die Phenylengruppe ist und X eine Gruppe -OR4, eine Acetoxy-, Amino-,
Säureamid, Oximinogruppe oder ein Chloratom bedeutet, R4 ein Wasserstoffatom oder einen
Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen je Rest, der durch Ethersauerstoffatome unterbrochen
sein kann, bedeutet.
Beispiele für Reste R1 sind Alkylreste, wie der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, 1-n-Bu
tyl-, 2-n-Butyl-, iso-Butyl, tert.-Butyl-, n-Pentyl-, iso-Pentyl-, neo-Pentyl-, tert. Pentylrest; He
xylreste, wie der n-Hexylrest; Heptylreste, wie der n-Heptylrest; Octylreste, wie der n-Octyl
rest und iso-Octylreste, wie der 2,2,4-Trimethylpentylrest; Nonylreste, wie der n-Nonylrest;
Decylreste, wie der n-Decylrest; Dodecylreste, wie der n-Dodecylrest; Octadecylreste, wie der
n-Octadecylrest; Cycloalkylreste, wie der Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptylreste und
Methylcyclohexylreste; Arylreste, wie der Phenyl-, Naphthyl- und Anthryl- und Phenanthryl
rest; Alkarylreste, wie o-, m-, p-Tolylreste; Xylylreste und Ethylphenylreste; und Aralkylreste,
wie der Benzylrest, der α- und der β-Phenylethylrest.
Bevorzugt sind die Alkylreste mit 1 bis 10, insbesondere bis 6 Kohlenstoffatomen, insbeson
dere der Methyl- und Ethylrest. Beispiele für Alkylreste R1, die durch ein Ethersauerstoffatom
substituiert sind, sind der Methoxyethyl- und Ethoxyethylrest.
Beispiele für halogenierte Reste R1 sind Halogenalkylreste, wie der 3,3,3-Trifluor-n-propylrest,
der 2,2,2,2',2',2'-Hexafluorisopropylrest, der Heptafluorisopropylrest und Halogenarylreste,
wie der o-, m- und p-Chlorphenylrest.
Beispiele für aliphatisch ungesättigte Reste R1 sind Alkenylreste, wie der Vinyl-, 5-Hexenyl-,
2,4-Divinylcyclohexylethyl-, 2-Propenyl-, Allyl-, 3-Butenyl- und 4-Pentenylrest; und Alkinyl
reste, wie der Ethinyl-, Propargyl- und 2-Propinylrest.
Bevorzugte Reste R2 sind Reste der Formeln -(CH2)s-SH, -(CH2)s-OH, -(CH2)s-Cl, -(CH2)t-
COOH, -(CH2)s-NH(C6H11), -(CH2)s-NH2, -(CH2)s-NH(CH3), -(CH2)s-NH-(CH2)s-NH2, -(CH2)s-O-
(CH2)s-CH3, -(CH2)s-[-O-(CH2)t]s-O-(CH=CH2)-(CH2)s-O-CO-CH=CH2, wobei s die Werte 1, 2,
3, 4, 5 oder 6 und t die Werte 1 bis 18, insbesondere 6 bis 12 bedeuten.
Durchschnittlich weist X mindestens den Wert 2,05, vorzugsweise mindestens 2,1, insbeson
dere mindestens 2,3 berechnet pro Molekül Organosilan der allgemeinen Formeln Ia bis Ie
auf.
Die Organosilanzusammensetzung wird vorzugsweise so gewählt, dass das als Hüllwand
gebildetete Organopolysiloxan der allgemeinen Formel II
[R1 2R2SiO1/2]x[R1R2SiO2/2]y[R2SiO3/2]z[SiO4/2]u[SiO3/2-R3-SiO3/2]v (II)
entspricht, in der x 0 bis 60 Mol%, y 0 bis 95 Mol%, z 0 bis 100 Mol%, u 0 bis 50 Mol% und v
0 bis 100 Mol% bedeuten und, R1, R2 und R3 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen.
Vorzugsweise bedeuten x 0 bis 30 Mol%, y 0 bis 50 Mol%, z 50 bis 100 Mol%, u 0 bis 20 Mol%
und v 0 bis 50 Mol%.
Die Hydrolyse und Polykondensation kann auch in Gegenwarat von Katalysatoren durchge
führt werden. Die Katalysatoren können sauer oder basisch sein, bevorzugt werden basische
Katalysatoren verwendet.
Beispiele für basische Hydrolyse- und Kondensationskatalysatoren sind Aminosilane, durch
Hydrolyse Ammoniak freisetzende Verbindungen, wie Divinyltetramethyldisilazan, Hexame
thyldisilazan, organische Aminverbindungen wie n-Hexylamin, Triethylamin, Diethylamin, Tri
butylamin, Piperidin, Diazabicyclooctan, organische Hydroxide, insbesondere quarternäre
Kohlenwasserstoffammoniumhydroxide, wie Tetramethylammoniumhydroxid, Tetrabutylam
moniumhydroxid, Trimethylbenzylammoniumhydroxid und anorganische Hydroxide wie Na
triumhydroxid, Lithiumhydroxid, Kaliumhydroxid, sowie ein Gemisch der o. g. Verbindungen.
Besonders bevorzugt als basische Katalysatoren sind die Aminosilane der allgemeinen For
mel III,
XaSi-[R6 b-NR5]c-R6-N(R5)2 (III)
in der
R5 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen je Rest, R6 einen zweiwertigen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, a die Werte 1, 2 oder 3, b die Werte 1, 2, 3 oder 4 und c die Werte 0, 1, 2 oder 3 bedeuten und X die vorstehenden Bedeutungen aufweist.
R5 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen je Rest, R6 einen zweiwertigen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, a die Werte 1, 2 oder 3, b die Werte 1, 2, 3 oder 4 und c die Werte 0, 1, 2 oder 3 bedeuten und X die vorstehenden Bedeutungen aufweist.
Die Aminosilane der allgemeinen Formel III werden in das die Hüllwand bildende Organopo
lysiloxan eingebaut. Dadurch kann die Polarität der die Hüllwand bildenden Organopolysilox
ane beeinflusst werden. Vorzugsweise bedeutet X Methoxy- oder Alkoxyreste.
Bevorzugte Beispiele für Aminosilane der allgemeinen Formel III sind Aminopropyltrimeth
oxysilan, Aminoethylaminopropyltrimethoxysilan und N-Cyclohexylaminopropyltrimethoxy
silan.
Bei der Hydrolyse und Kondensation wird der Katalysator vorzugsweise in Mengen von 0,1
bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Organosilane und/oder deren Kondensations
produkte der allgemeinen Formeln Ia bis Ie eingesetzt. Die basischen Katalysatoren können
den Organosilanen und/oder deren Kondensationsprodukten oder der wässerigen Phase
(Varianten (A) und (B)) oder nicht mit Wasser mischbaren flüssigen Phase (Variante (C)) zu
gesetzt werden.
Die Reste R1, R2, R3, R4, R5 und R6 sowie die Indices a, b, c, m, n, u, v, x, y und z können in
den vorstehenden Formeln unabhängig voneinander jeweils gleich oder verschieden sein.
Es ist auch möglich, die die Kapselwand stabilisierenden Verbindungen in einem Lösungs
mittel, wie einem organischen Lösungsmittel oder Wasser, zu dispergieren, und diese Dis
persion zusammen mit dem Material für die Kapselwand dem Verkapselungsverfahren zu
unterwerfen.
Die die Kapselwand stabilisierenden Verbindungen können auch aus Lösung oder Dispersion
nach einem ersten Verkapselungsschritt, z. B. über Grenzflächenpolymerisation oder über
adsorptive Verfahren, als weitere Schicht aufgebracht werden. Die weitere Stabilisierung der
Kapsel kann nach nach einem beliebigen Verfahren erfolgen.
Die erhaltenen Kapseln können anschließend als Dispersion in Wasser oder aus einem orga
nischen Lösungsmittel direkt eingesetzt oder einem Trocknungsprozess unterzogen werden.
Die Mikrokapseln gemäß der Erfindung können insbesondere dort eingesetzt werden, wo sie
Licht ausgesetzt sind. Sie eignen sich zum Beispiel in solchen Produkten, in denen die Mikro
kapseln starken mechanischen Belastungen ausgesetzt werden.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung der Mikrokap
seln in Wasch- und Reinigungsmitteln.
In einer weiteren Ausführungsform werden die erfindungsgemäßen Mikrokapseln in flüssigen
und festen Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt. Bei Kontakt mit der Waschflotte werden
die Kapselwände durch die Einwirkung von Wasser oder durch eine Änderung des pH-Wer
tes bzw. der Elektrolytkonzentration durchlässig, so dass die Wirkstoffe freigesetzt werden.
Beispiele für Wirkstoffe, die in Mikrokapseln für Wasch- und Reinigungsmittel enthalten sein
können, sind Weichspültenside, Duftstoffe, Soil repellents, Komponenten zur Textilausrü
stung und -veredelung, wie Imprägniermittel, Appretur, Avivagemittel, Komponenten für die
Pflegeleichtausrüstung, Griffvariatoren und Soil-Release-Ausrüstung, Antistatika, antimikro
bielle und fungizide Mittel usw. und beliebige weitere Komponenten, die eine pflegende Wir
kung auf Textilien, Haut und Haare haben und sich in Kapseln einarbeiten lassen.
Vorzugsweise enthalten die Mikrokapseln in dieser Ausführungsform flüchtige, in Wasch- und
Reinigungsmitteln übliche Komponenten, z. B. Duftstoffe, die, wenn die gereinigten Substrate
beim Trocknen dem Sonnenlicht ausgesetzt werden, während des Trockenvorgangs langsam
freigesetzt werden.
In einer weiteren Ausführungsform werden die Mikrokapseln gemäß der vorliegenden Erfin
dung in kosmetischen Produkten eingesetzt. Nach Applikation z. B. bei der Haut- und/oder
Haarpflege, werden beim Trocken die Wirkstoffe, wie Parfümöle, Pflegeöle etc., durch die
Einwirkung von Wärme oder Sonnenlicht freigesetzt.
Beispiele für pflegende Komponenten sind Vitamine, wie Vitamin E (α-Tocopherol), Panthe
nol (Provitamin B5), Betakarotin (Provitamin A), Antischuppenmittel, UV-Schutzmittel, Emolli
ents (kosmetische Öle), Silikonöle, Conditioner, Glycerin, Polymere für Festigungseffekte
beim Haar, kationische Polymere,
Als Weichspültenside sind insbesondere kationische Tenside zu nennen. Beispiele kationi
sche Tenside sind insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen, kationische Polymere
und Emulgatoren.
Geeignete Beispiele sind quartäre Ammoniumverbindungen der Formeln (I) und (II)
wobei in (I) Ra und Rb für einen acyclischen Alkylrest mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen, Rc für
einen gesättigten C1-C4 Alkyl- oder Hydroxyalkylrest steht, Rd entweder gleich Ra, Rb oder Rc
ist oder für einen aromatischen Rest steht. X- steht entweder für ein Halogenid-, Metho-sulfat-,
Methophosphat- oder Phosphation sowie Mischungen aus diesen. Beispiele für kationische
Verbindungen der Formel (I) sind Didecyldimethylammoniumchlorid, Ditalgdimethylammoni
umchlorid oder Dihexadecylammoniumchlorid.
Verbindungen der Formel (II) sind sogenannte Esterquats. Esterquats zeichnen sich durch
eine hervorragende biologische Abbaubarkeit aus. Hierbei steht Re für einen aliphatischen
Acylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen; Rf steht für H,
OH oder O(CO)Rh, Rg steht unabhängig von Rf für H, OH oder O(CO)Ri, wobei Rh und Ri un
abhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen Acylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffato
men mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht. m, n und p können jeweils unabhängig von
einander den Wert 1, 2 oder 3 haben. X- kann entweder ein Halogenid-, Methosulfat-, Metho
phosphat- oder Phosphation sowie Mischungen aus diesen sein. Bevorzugt sind Verbindun
gen, die für Rf die Gruppe O(CO)Rh und für Rc und Rh Alkylreste mit 16 bis 18 Kohlenstoff
atomen enthalten. Besonders bevorzugt sind Verbindungen, bei denen Rg zudem für OH
steht. Beispiele für Verbindungen der Formel (II) sind Methyl-N-(2-hydroxyethyl)-N,N-
di(talgacyl-oxyethyl)ammonium-methosulfat, Bis-(palmitoyl)-ethyl-hydroxyethyl-methyl-am
monium-methosulfat oder Methyl-N,N-bis(acyloxyethyl)-N-(2-hydroxyethyl)ammonium-me
thosulfat. Werden quarternierte Verbindungen der Formel (II) eingesetzt, die ungesättigte
Alkylketten aufweisen, sind die Acylgruppen bevorzugt, deren korrespondierenden Fettsäuren
eine Jodzahl zwischen 5 und 80, vorzugsweise zwischen 10 und 60 und insbesondere zwi
schen 15 und 45 aufweisen und die ein cis/trans-Isomerenverhältnis (in Gew.-%) von größer
als 30 : 70, vorzugsweise größer als 50 : 50 und insbesondere größer als 70 : 30 haben.
Handelsübliche Beispiele sind die von Stepan unter dem Warenzeichen Stepantex® vertriebe
nen Methylhydroxyalkyldialkoyloxyalkylammoniummethosulfate oder die unter Dehyquart®
bekannten Produkte von Cognis bzw. die unter Rewoquat® bekannten Produkte von Gold
schmidt-Witco. Weitere bevorzugte Verbindungen sind die Diesterquats der Formel (III), die
unter dem Namen Rewoquat® W 222 LM bzw. CR 3099 erhältlich sind und neben der
Weichheit auch für Stabilität und Farbschutz sorgen.
Rk und Rl stehen dabei unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen Acylrest mit
12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen.
Neben den oben beschriebenen quartären Verbindungen können auch andere bekannte Ver
bindungen eingesetzt werden, wie beispielsweise quartäre Imidazoliniumverbindungen der
Formel (IV),
wobei Rm für H oder einen gesättigten Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Rn und Ro
unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen, gesättigten oder ungesättigten Al
kylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, Rn alternativ auch für O(CO)Rp stehen kann, wobei
Rp einen aliphatischen, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffato
men bedeutet, und Z eine NH-Gruppe oder Sauerstoff bedeutet und X- ein Anion ist. q kann
ganzzahlige Werte zwischen 1 und 4 annehmen.
Weitere geeignete quartäre Verbindungen sind durch Formel (V) beschrieben,
wobei Rq, Rr und Rs unabhängig voneinander für eine C1-4-Alkyl-, Alkenyl- oder Hydroxyal
kylgruppe steht, Rt und Ru jeweils unabhängig ausgewählt eine C8-28-Alkylgruppe darstellt
und r eine Zahl zwischen 0 und 5 ist.
Neben den Verbindungen der Formeln I bis V können auch kurzkettige, wasserlösliche,
quartäre Ammoniumverbindungen eingesetzt werden, wie Trihydroxyethylmethylammonium
methosulfat oder die Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und
Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylam
moniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryl
dimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid.
Auch protonierte Alkylaminverbindungen, die weichmachende Wirkung aufweisen, sowie die
nicht quaternierten, protonierten Vorstufen der kationischen Emulgatoren sind geeignet.
Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Verbindungen stellen die quaternisierten
Proteinhydrolysate dar.
Zu den geeigneten kationischen Polymeren zählen die Polyquaternium-Polymere, wie sie im
CTFA Cosmetic Ingredient Dictionary (The Cosmetic, Toiletry und Fragrance, Inc., 1997),
insbesondere die auch als Merquats bezeichneten Polyquaternium-6-, Polyquaternium-7-,
Polyquaternium-10-Polymere (Ucare Polymer IR 400; Amerchol), Polyquaternium-4-Copoly
mere, wie Pfropfcopolymere mit einen Cellulosegerüst und quartären Ammoniumgruppen, die
über Allyldimethylammoniumchlorid gebunden sind, kationische Cellulosederivate, wie katio
nisches Guar, wie Guar-hydroxypropyltriammoniumchlorid, und ähnliche quaternierte Guar-
Derivate (z. B. Cosmedia Guar, Hersteller: Cognis GmbH), kationische quartäre Zuckerderi
vate (kationische Alkylpolyglucoside), z. B. das Handelsprodukt Glucquat®100, gemäß CTFA-
Nomenklatur ein "Lauryl Methyl Gluceth-10 Hydroxypropyl Dimonium Chloride", Copolymere
von PVP und Dimethylaminomethacrylat, Copolymere von Vinylimidazol und Vinylpyrrolidon,
Aminosilicon-polymere und Copolymere,
Ebenfalls einsetzbar sind polyquaternierte Polymere (z. B. Luviquat Care von BASF) und
auch kationische Biopolymere auf Chitinbasis und deren Derivate, beispielsweise das unter
der Handelsbezeichnung Chitosan® (Hersteller: Cognis) erhältliche Polymer.
Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise die im
Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethyl
silylamodimethicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-modifiziertes
Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General Elec
tric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) Abil®-Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Goldschmidt-
Rewo; diquartäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80), sowie Siliconquat Rewoquat® SQ 1
(Tegopren® 6922, Hersteller: Goldschmidt-Rewo).
Ebenfalls einsetzbar sind Verbindungen der Formel (VI),
die Alkylamidoamine in ihrer nicht quaternierten oder, wie dargestellt, ihrer quaternierten
Form, sein können. Rv kann ein aliphatischer Acylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit 0,
1, 2 oder 3 Doppelbindungen sein. s kann Werte zwischen 0 und 5 annehmen. Rw und Rx
stehen unabhängig voneinander jeweils für H, C1-4-Alkyl oder Hydroxyalkyl. Bevorzugte Ver
bindungen sind Fettsäureamidoamine wie das unter der Bezeichnung Tego Amid®S 18 er
hältliche Stearylamidopropyldimethylamin oder das unter der Bezeichnung Stepantex® X
9124 erhältliche 3-Talgamidopropyl-trimethylammonium-methosulfat, die sich neben einer
guten konditionierenden Wirkung auch durch farbübertragungsinhibierende Wirkung sowie
speziell durch ihre gute biologische Abbaubarkeit auszeichnen.
Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen, z. B. die syntheti
schen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasser
stoffe verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z. B. Benzylacetat,
Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzyl-carbinyl
acetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenyl-glycinat, Allylcy
clohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispiels
weise Benzylethylether, zu den Aldehyden z. B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen,
Citral (Geranial), Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal,
Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z. B. die Jonone, ∝-Isomethylionon und Methyl-cedryl
keton, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol
und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen
und α-Pinen. Als Duftstoff kann auch Eucalyptol (1,8-Cineol) eingesetzt werden. Bevorzugt
werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine an
sprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische
enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z. B. Pine-, Citrus-, Jasmin-,
Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller, Salbeiöl, Ka
millenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Eukalyptusöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wachol
derbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl,
Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
Soil Repellents sind Polymere, die auf Fasern aufziehen, die Öl- und Fettauswaschbarkeit
aus Textilien positiv beeinflussen und damit einer Wiederanschmutzung gezielt entgegenwir
ken. Dieser Effekt wird besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt wird, das bereits vor
her mehrfach mit einem erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel, das diese Öl- und
fettlösende Komponente enthält, gewaschen wurde. Zu den bevorzugten Öl- und fettlösenden
Komponenten zählen beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und
Methylhydroxypropylcellulose mit einem Anteil an Methoxy-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-%
und an Hydroxypropoxy-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtioni
schen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthal
säure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus
Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder
nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Besonders bevorzugt von diesen sind die
sulfonierten Derivate der Phthalsäure- und der Terephthalsäure-Polymere.
In einer weiteren Ausführungsform werden die erfindungsgemäßen Mikrokapseln in Kleb
stoffen, z. B. in Zweikomponentenklebstoff eingesetzt. In dieser Ausführungsform können die
Mikrokapseln als Kernmaterial eine der reaktiven Klebstoffkomponenten oder Vernetzer ent
halten. Es ist möglich, die beiden hochreaktiven Klebstoffkomponenten bereits als fertiges
Gemisch anzubieten, wobei dieses in einer lichtundurchlässigen Verpackung geschehen
sollte. Beim Auftragen dieses Gemisches auf ein entsprechendes Substrat erfolgt das Be
lichten der Mikrokapseln, entweder gezielt durch eine Lampe mit entsprechender Wellen
länge oder durch Sonnenlicht, wodurch eine langsame Freisetzung der Vernetzerkomponente
erfolgt und die Reaktion zwischen den beiden Komponenten abläuft.
Ein weiteres Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen Mikrokapseln ist der Einsatz in Zweikom
ponentenbeschichtungsmitteln, wie Lacken etc. Auch hier ist es möglich, die beiden Lack
komponenten, von denen eine in Form von erfindungsgemäßen Mikrokapseln vorliegt, in ei
ner Verpackung (Darreichungsform) anzubieten. Beim Aussetzen des Anstrichmittels von
Licht entsprechender Wellenlänge erfolgt die Vernetzungsreaktion zwischen den einzelnen
Komponenten und die Ausbildung der Beschichtung.
In einer weiteren Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Kapseln
ionsinhibitoren. Die Kapseln werden in dieser Ausführungsform in Oberflächeschichten, z. B.
Metallbeschichtungen, eingelagert. Durch die Einwirkung von Licht oder Feuchtigkeit bzw.
Flüssigkeit aus der Umgebung, werden die Kapseln durchlässig und der Korrosionsinhibitor
wird langsam freigesetzt.
Ein 5 g Duftöl werden mittels Mikromischer mit 5 g Tensid in 95 g dest. Wasser bei 10°C
emulgiert. Die stabile Emulsion hat einen mittleren Tröpfchendurchmesser von 450 nm.
7,5 g Al(O)OH (Disperal P2/Degussa) werden in 50 ml dest. Wasser dispergiert. Zu dieser
Suspension werden 3,2 ml einer 0,1 n HCl getropft. Die erhaltene Flüssigkeit wird klar. Die
mittlere Teilchengröße wurde zu 15 nm mittels Fraunhofer-Beugung bestimmt. Zu der klaren
Suspension werden unter Rühren 3,7 g Glycidoxypropyltriethoxysilan gegeben. Die Suspen
sion wird für 12 h bei 10°C gerührt.
Unter Zugabe von 0,1 g Methylimidazol werden die beiden Lösungen vereinigt. Es entsteht
nach ca. 10 min ein transparentes Gel, das durch Filtration von der überstehenden Lösung
abgetrennt wird. Anschließend wird das Gel mit 300 ml einer 15%igen NH4OH Lösung vom
Filter pepsidiert. Die im Filter zurückbleibenden Mikrokapseln werden im Vakuumtrocken
schrank bei 60°C langsam gehärtet.
Im Röntgenbeugungsspektrum lassen die Reflexe für kristallines Al(O)OH und einen geringen
Anteil von Al2O3 als Kapselwandmaterial identifizieren. Die Kristallitgröße beträgt 7,3-15,4 nm.
Die Mikrokapseln haben einen Durchmesser von 250 nm. In der TEM-Aufnahme lassen sich
die Nanopartikel des Wandmaterials als kugelförmiges Netzwerk erkennen.
In Abhängigkeit von der verwendeten Menge des hydrolisierbaren funktionalisierten Alkoxy
silans lässt sich die Härte des resultierenden Kapselmaterials einstellen.
Claims (9)
1. Mikrokapseln enthaltend einen Kern und ein den Kern umhüllendes Wandmaterial,
dadurch gekennzeichnet, dass das Wandmaterial durch anorganische oxidische
Materialien verstärkt ist.
2. Mikrokapseln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die anorganischen
bis 20 nm, aufweisen.
3. Mikrokapseln nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass
die anorganischen oxidischen Materialien in einer Menge von 0,01 bis 30 Gew.-%,
bezogen auf das Wandmaterial, enthalten sind.
4. Mikrokapseln nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das Kernmaterial ausgewählt ist aus Duftstoffen, reaktiven Komponenten, wie Kleb
stoffen, Vernetzer für Klebstoffe, Lackkomponenten, Vernetzer für Lackkomponenten,
medizinischen und kosmetischen Wirkstoffen, Luft.
5. Verfahren zur Herstellung von Mikrokapseln, worin ein Gemisch aus dem Wandmate
rial beziehungsweise einer Vorstufe davon, die anorganischen oxidischen Materialien
oder eine Vorstufe davon sowie gegebenenfalls Kernmaterial in an sich bekannter
Weise der Mikroverkapselung unterworfen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrokapseln durch
Koazervation hergestellt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kernmaterial
ausgewählt ist aus natürlichen und synthetischen Polymeren.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Polymere Poly
saccharide, wie Agarose oder Cellulose, Proteine, wie Gelatine, Gummi arabicum, Al
bumin oder Fibrinogen, Ethylcellulose, Methylcellulose, Carboxymethylethylcellulose,
Celluloseacetate, Polyanillin, Polypyrrol, Polyvinylpyrrolidon, Polystyrol, Polyvinylchlo
rid, Polyvinylalkohol, Polyethylen, Polypropylen, Copolymere aus Polystyrol und Ma
leinsäureanhydrid, Epoxidharze, Polyethylenimine, Copolymere aus Styrol und Me
thylmethacrylat, Polyacrylate und Polymethacrylate, Polycarbonate, Polyester, Silikone,
Methylcellulose, Gemische aus Gelatine und Wasserglas, Gelatine und Poly
phosphat, Celluloseacetat und Phthalat, Gelatine und Copolymeren aus Maleinsäure
anhydrid und Methylvinylether, Celluloseacetatbutyrat sowie beliebige Gemsiche der
voranstehenden eingesetzt werden.
9. Verwendung der Mikrokapseln nach einem der Ansprüche 1 bis 4 in Wasch- und Rei
nigungsmitteln, in medizinischen und kosmetischen Produkten, in Klebstoffen und An
strichmitteln und Produkten zur Oberflächenbehandlung.
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