DE10040820A1 - Verfahren zur Zugriffssteuerung in einem Funk-Kommunikationssystem - Google Patents
Verfahren zur Zugriffssteuerung in einem Funk-KommunikationssystemInfo
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Abstract
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Zugriffssteuerung in einem Funk-Kommunikationssystem senden mehrere Teilnehmerstationen (MS1, MS2) auf einem Kanal zum willkürlichen Zugriff (RACH) eine jeweilige Zugriffssequenz (s1, s3) zu einer Basisstation (BS) des Funk-Kommunikationssystems. Von dem Funk-Kommunikationssystem wird nachfolgend auf einem weiteren Kanal (FPACH) ein Empfang der Zugriffssequenzen (s1, s3) mittels einer Nachricht bestätigt, wobei in der Nachricht eine Teilnehmerstation (MS1) ausgewählt wird, die nachfolgend auf einem physikalischen Zugriffskanal (PRACH) weitere Sequenzen zu der Basisstation (BS) senden kann.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zugriffssteuerung in
einem Funk-Kommunikationssystem, insbesondere in einem Mobil
funksystem.
In Funk-Kommunikationssystemen werden Informationen (bei
spielsweise Sprache, Bildinformationen oder andere Daten) mit
Hilfe von elektromagnetischen Wellen über eine Funkschnitt
stelle zwischen sendender und empfangender Funkstation (Ba
sisstation bzw. Mobilstation) übertragen. Das Abstrahlen der
elektromagnetischen Wellen erfolgt dabei mit Trägerfrequen
zen, die in dem für das jeweilige System vorgesehenen Fre
quenzband liegen. Für zukünftige Mobilfunksysteme mit CDMA-
oder TD/CDMA-Übertragungsverfahren über die Funkschnitt
stelle, beispielsweise das UMTS (Universal Mobile Telecommu
nication System) oder andere Systeme der 3. Generation sind
Frequenzen im Frequenzband von ca. 2000 MHz vorgesehen.
Zur Teilnehmerseparierung wird z. B. beim GSM-Mobilfunksystem
ein Zeitlagenmultiplex-Verfahren(TDMA) zur Unterscheidung der
Signalquellen verwendet. In einem Zeitschlitz wird ein Funk
block übertragen, der empfangsseitig getrennt von anderen
Funkblöcken auswertbar ist. Aus dem GSM-Mobilfunksystem ist
es ferner bekannt, zur Ressourcenzuteilung einen Zugriffs
block in Aufwärtsrichtung zu senden. Damit signalisiert eine
Mobilstation dem Netz, daß es einen Verbindungsaufbau
wünscht. Der Zugriff auf den Zeitschlitz, der für die Zu
griffsblöcke reserviert ist, erfolgt jedoch willkürlich.
Falls mehrere Mobilstationen gleichzeitig in diesem Zeitschlitz
senden, überlagern sich die Zugriffsblöcke und sind
somit bei der empfangenden Basisstation nicht detektierbar.
Nach einer Kollision versuchen die Mobilstationen erneut, ei
nen Zugriffsblock zu senden. Je häufiger der Zugriff wieder
holt werden muß, um so länger ist die Wartezeit und um so
mehr sinkt die Effektivität dieses Zugriffsverfahrens.
Eine besondere Ausprägung des Zeitlagenmultiplex (TDMA) ist
ein TDD (time division duplex) Übertragungsverfahren, bei dem
in einem gemeinsamen Frequenzkanal die Übertragung sowohl in
Aufwärtsrichtung, d. h. von der Mobilstation zur Basisstation,
als auch in Abwärtsrichtung, d. h. von der Basisstation zur
Mobilstation, erfolgt. Die minimal zu vergebende Ressourcen
einheit ist durch die Zahl der in einem Zeitschlitz übertrag
baren Bits angegeben.
Von großer Bedeutung bei Funk-Kommunikationssystemen der be
schriebenen Art ist der erste Zugriff der Teilnehmerstation
auf physikalische Resourcen. Vor dieser Anmeldung der Teil
nehmerstation an das Netzwerk ist es dem Funk-Kommunikations
system nicht möglich, der Teilnehmerstation Resourcenzuzu
weisen, die ausschließlich von der jeweiligen Teilnehmersta
tion verwendet werden dürfen. Daher wird dieser erste Zugriff
auf das Netzwerk mit Hilfe von zufallsbasierten Prozeduren
entsprechend obiger Beschreibung realisiert. In neueren Funk-
Kommunikationssystemen, wie beispielsweise dem TD-SCDMA-Sy
stem, werden dafür zweistufige Prozeduren verwendet. Dabei
sendet die Teilnehmerstation in einem ersten Schritt eine
kurze Datensequenz, die von der Teilnehmerstation zufallsba
siert aus einem vorgegebenen Satz von Datensequenzen ausge
wählt wird. Diese kurzen Datensequenzen werden auch als Si
gnatur bezeichnet. Wird diese Signatur von der empfangenen
Basisstation des Funk-Kommunikationssystems detektiert, so
sendet das Netzwerk eine meist kurze Antwort auf einem der
Teilnehmerstation bekannten physikalischen Kanal, um der
Teilnehmerstation nachfolgend einen weiteren Zugriff zu ge
statten, der dann auf einem ebenfalls der Teilnehmerstation
bekannten physikalischen Übertragungskanal erfolgt.
Vorteilhaft sollte die Anzahl der Resourcen für die Antwort
des Netzwerkes an die Teilnehmerstation möglichst niedrig ge
wählt werden, da diese Resourcen ansonsten dem System nicht
zur Verfügung stehen. Liegen keine Zugriffsversuch vor, so
bleiben diese Resourcen ungenutzt. Wird also eine geringe An
zahl Resourcen für die Netzantwort zugewiesen und kommt es zu
einem bestimmten Zeitpunkt zu einer hohen Anzahl von Zu
griffsversuchen durch mehrere Teilnehmerstationen, so kann
das Netzwerk nicht allen diesen Teilnehmerstationen den Zu
griff erlauben, da nicht genügend physikalische Resourcen zur
Verfügung stehen. Die Teilnehmerstationen, denen der Zugriff
auf das System innerhalb einer bestimmten Zeit nicht erlaubt
wurde, werden annehmen, daß die jeweilige Verbindungsanfrage
von der Basisstation nicht korrekt empfangen wurde und werden
von neuem die Prozedur beginnen, d. h. sie werden noch einmal
eine Signatur auswählen und sie an die Basisstation senden.
Üblicherweise werden solche Folgeübertragungen mit einer hö
herer Leistung gesendet, um die Empfangswahrscheinlichkeit
bei der Basisstation zu erhöhen. Diese Folgeübertragungen er
höhen einerseits nachteilig die Anzahl der Verbindungsanfra
gen an das System insgesamt, und andererseits die Wahrschein
lichkeit, daß zwei Teilnehmerstationen gleichzeitig eine
gleiche Signatur auswählen und aussenden, wodurch Zugriffs
kollisionen auftreten und das Netzwerk die Verbindungsanfra
gen nicht detektieren kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Effizienz der
Zugriffssteuerung zu erhöhen. Diese Aufgabe wird durch das
Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unter
ansprüchen zu entnehmen.
Erfindungsgemäß wird sind in jeder Antwort des Netzwerkes auf
einen Zugriffsversuch einer Teilnehmerstation zusätzlich In
formationen über die ebenfalls detektierten weiteren Signatu
ren enthalten. Dabei ist beispielsweise vorteilhaft für jede
Signatur des erlaubten Signatursatzes nur ein Bit erforder
lich, das anzeigt, daß das Netzwerk diese Signatur ebenfalls
erfolgreich detektiert hat. Die Antwort des Netzwerkes wird
von allen Teilnehmerstationen, die eine Zugriffsanfrage ge
stellt haben, gelesen. Anhand der Informationen in der Nach
richt kann jede Teilnehmerstation feststellen, ob ihre An
frage erfolgreich waren. Erkennt die Teilnehmerstation, daß
ihr Zugriffsversuch bzw. ihre ausgesendete Signatur detek
tiert wurde und ist die empfangene Bestätigungsnachricht
nicht für sie selbst, so weiß sie, daß sie in einer der fol
genden Nachrichten eine an sie gerichtete Antwort erwarten
kann. Daher kann auf Folgeübertragungen der Signatur verzich
tet werden. Dies wirkt sich positiv auf die Gesamtleistungs
fähigkeit der Zufallszugriffsprozedur aus, da die Anzahl der
Zugangsversuche verringert wird.
Teilnehmerstationen, deren Signatur nicht vom Netzwerk er
kannt worden ist, können dagegen sehr schnell einen weiteren
Zugriffsversuch unternehmen, da sie sehr bald das Scheitern
ihres Verbindungswunsches erkennen können. Dadurch wird zu
sätzlich die Zugangsdauer zum Netzwerk verkürzt.
Eine Mobilstation, deren Signatur erfolgreich detektiert wor
den ist, die jedoch nach einer bestimmten Zeit noch immer
keine positive Antwort vom Netzwerk erhalten hat, kann dar
aus folgern, dass die Leistung für eine nochmalige Übertragung
nicht zu erhöhen ist, da die erste Übertragung detek
tiert worden ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der beilie
genden Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen
Fig. 1 ein Funk-Kommunikationssystem,
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm einer erfindungsgemäßen Zu
griffssteuerung, und
Fig. 3 eine Struktur einer Bestätigungsnachricht.
Das in Fig. 1 dargestellte Mobilfunksystem als Beispiel eines
Funk-Kommunikationssystems besteht aus einer Vielzahl von Mo
bilvermittlungsstellen MSC (Mobile Switching Center), die un
tereinander vernetzt sind bzw. den Zugang zu einem Festnetz
PSTN herstellen. Weiterhin sind diese Mobilvermittlungsstel
len MSC mit jeweils zumindest einer Einrichtung RNC (Radio
Network Controller) zur Steuerung der Basisstationen BS (Base
Station) und zum Zuteilen von funktechnischen Resourcen, d. h.
einem Funkresourcenmanager, verbunden. Jede dieser Einrich
tungen RNC ermöglicht wiederum eine Verbindung zu zumindest
einer Basisstation BS. Eine solche Basisstation BS kann über
eine Funkschnittstelle eine Verbindung zu einer Teilnehmer
station, z. B. Mobilstationen MS (Mobile Station) oder ander
weitigen mobilen und stationären Endgeräten, aufbauen. Durch
jede Basisstation BS wird zumindest eine Funkzelle gebildet.
Ein Operations- und Wartungszentrum OMC realisiert Kontroll-
und Wartungsfunktionen für das Mobilfunksystem bzw. für Teile
davon. Die Funktionalität dieser Struktur ist auf andere
Funk-Kommunikationssysteme übertragbar, in denen die Erfindung
zum Einsatz kommen kann, insbesondere für Teilnehmer
zugangsnetze mit drahtlosem Teilnehmeranschluß und für im un
lizensierten Frequenzbereich betriebene Basisstationen und
Teilnehmerstationen.
In der Fig. 1 sind beispielhaft Verbindungen zur Übertragung
von Signalisierungsinformationen als Punkt-zu-Punkt-Verbin
dungen zwischen Teilnehmerstationen MS1, MS2 und einer Basis
station BS und ein Organisationskanal BCCH (Broadcast Control
Channel) als Punkt-zu-Multipunkt-Verbindung dargestellt. Der
Organisationskanal BCCH wird mit einer bekannten konstanten
Sendeleistung von der Basisstation BS ausgesendet, und ent
hält unter anderem Angaben über die in der Funkzelle ange
botenen Dienste und über die Konfiguration der Kanäle der
Funkschnittstelle. In Aufwärtsrichtung UL wird für die Teil
nehmerstationen MS1, MS2 ein Kanal RACH (Random Access Chan
nel) zum willkürlichen Zugriff angeboten.
Basierend auf dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 wird in der
Fig. 2 das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines Ablaufdia
gramms beschrieben.
Eine erste Teilnehmerstation MS1 wählt für einen Zugriffsver
such auf die Basisstation BS bzw. das Netzwerk des Funk-Kom
munikationssystems eine erste Signatur s1 aus einem zur Ver
fügung stehenden Satz von Signaturen aus, und sendet die aus
gewählte Signatur s1 in dem Kanal zum willkürlichen Zugriff
RACH zu der Basisstation BS. Mit einem geringen Zeitversatz
bzw. zur gleichen Zeit - vorausgesetzt, daß das Netzwerk par
allel zwei Zugriffsversuche detektieren kann - wählt eine
zweite Teilnehmerstaton MS2 eine weitere zur Verfügung ste
hende Signatur s3 aus, und sendet diese ebenfalls in dem BACH
zu der Basisstation BS.
Das Netzwerk, bestehend aus der Basisstation BS und dem RNC,
empfängt die beiden Signaturen s1, s3 und wertet diese aus.
Anschließend signalisiert das Netzwerk in einem physikali
schen Bestätigungskanal, beispielsweise dem sogenannten FPACH
(Forward Physical Access Channel), der ersten Teilnehmersta
tion MS1 mittels einer Nachricht, daß sie nachfolgend auf ei
nem individuellen physikalischen Kanal, beispielsweise dem
sogenannten PRACH (Physical Random Access Channel), weitere
für den Verbindungsaufbau relevante Nachrichten zu dem Netz
werk senden kann. Die Adressierung erfolgt dabei nicht di
rekt, sondern aufgrund der Kenntnis der Teilnehmerstationen,
welche Signatur sie zu dem Netzwerk gesendet haben.
In der gleichen Nachricht signalisiert das Netzwerk weiterhin
erfindungsgemäß, daß ebenfalls die weitere Signatur s3 der
zweiten Teilnehmerstation MS2 empfangen wurde. Durch diese
Empfangsbestätigung weiß die zweite Teilnehmerstation MS2,
daß sie in einer der nachfolgenden Nachrichten eine Zugriffs
bestätigung erwarten kann. Vorteilhaft wird hierdurch vermie
den, daß die zweite Teilnehmerstation MS2 weitere Zugriffs
versuche unternimmt. Dieses kann sie jedoch nach Ablauf einer
vorgegebenen Zeitspanne tun, wenn innerhalb dieses Zeitraums
keine Bestätigungsnachricht.
Bemerkt die zweite Teilnehmerstation MS2, daß der Empfang ih
rer gesendeten Signatur nicht von dem Netzwerk bestätigt
wird, so führt sie, vorteilhaft ohne weitere Verzögerung, ei
nen weiteren Zugriffsversuch durch, da sie annehmen kann, daß
das Netzwerk die Signatur nicht empfangen kann. Der nochma
lige Zugriff kann dabei beispielsweise mit einer höheren Sen
deleistung erfolgen.
In der Fig. 3 ist beispielhaft die Struktur einer Bestäti
gungsnachricht dargestellt. In einem ersten Feld der Nach
richt wird die Signatur s1 angegeben, deren Teilnehmerstation
nachfolgend auf den individuellen physikalischen Übertra
gungskanal zugreifen soll. Diese Signatur s1 identifiziert
eindeutig die ausgewählte Teilnehmerstation MS1. Ein zweites
Feld beinhalten beispielsweise Informationen über die Sende
leistung pc (Power Control), mit der die ausgewählte Teilneh
merstation MS1 nachfolgend senden soll. Ein drittes Feld be
inhaltet beispielsweise Informationen über eine Zeitsteuerung
ti (Timing Information) bzw. Informationen über einen Sende
zeitpunkt. Weitere Felder enthalten Informationen über den
jeweiligen Status der Signaturen s1, s2, s3. Dieses kann bei
spielsweise in Form eines Bitmaps signalisiert werden. Das
Beispiel der Fig. 3 zeigt, daß die Signaturen s1 und s3 emp
fangen wurden (gekennzeichnet durch eine binäre 1), wobei von
drei möglichen Signaturen ausgegangen wird. In gleicher Weise
können diese Felder auch nur die weiteren empfangenen Signa
turen enthalten, wobei die ausgewählte Signatur und die nicht
empfangenen Signaturen nicht gekennzeichnet werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Zugriffssteuerung in einem Funk-Kommunikati
onssystem, bei dem
mehrere Teilnehmerstationen (MS1, MS2) auf einem Kanal zum willkürlichen Zugriff (RACH) eine jeweilige Zugriffssequenz (s1, s3) zu einer Basisstation (BS) des Funk-Kommunikationssy stems senden,
von dem Funk-Kommunikationssystem auf einem weiteren Kanal (FPACH) ein Empfang der Zugriffssequenzen (s1, s3) mittels ei ner Nachricht bestätigt wird, und
in der Nachricht eine Teilnehmerstation (MS1) ausgewählt wird, die nachfolgend auf einem physikalischen Zugriffskanal (PRACH) weitere Sequenzen zu der Basisstation (BS) senden kann.
mehrere Teilnehmerstationen (MS1, MS2) auf einem Kanal zum willkürlichen Zugriff (RACH) eine jeweilige Zugriffssequenz (s1, s3) zu einer Basisstation (BS) des Funk-Kommunikationssy stems senden,
von dem Funk-Kommunikationssystem auf einem weiteren Kanal (FPACH) ein Empfang der Zugriffssequenzen (s1, s3) mittels ei ner Nachricht bestätigt wird, und
in der Nachricht eine Teilnehmerstation (MS1) ausgewählt wird, die nachfolgend auf einem physikalischen Zugriffskanal (PRACH) weitere Sequenzen zu der Basisstation (BS) senden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
die Auswahl der Teilnehmerstation (MS1) durch eine Signali
sierung der Zugriffssequenz (s1) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem
der Empfang der Zugriffssequenzen (s1, s3) mittels eines binä
ren Zustandsanzeigers (1,0) erfolgt.
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