DE10040180A1 - Meß- und Regelvorrichtungen mit schmutzabweisenden und/oder selbstreinigenden Eigenschaften - Google Patents
Meß- und Regelvorrichtungen mit schmutzabweisenden und/oder selbstreinigenden EigenschaftenInfo
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Abstract
Es werden Meß- und Regelvorrichtung mit schmutzabweisenden und/oder selbstreinigenden Eigenschaften beschrieben, welche die Verwendung mindestens eines Bauteils umfassen, dessen äußere Oberfläche zumindest teilweise Erhebungen aus benetzungsabweisendem Material aufweist, wobei die Erhebungen in regelmäßigen Abständen voneinander auf der Oberfläche angeordnet sind, und Flüssigkeit von der Oberfläche im wesentlichen rückstandsfrei abläuft.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Meß- und Regelvorrichtungen mit schmutzabweisenden
und/oder selbstreinigenden Eigenschaften, welche die Verschmutzung und Ablagerung von
beispielsweise Kondensat an den Meßeinrichtungen verhindern.
Meßeinrichtungen, insbesondere solche, die als Sensoren in der Prozeßmeßtechnik verwendet
werden, werden häufig in Umgebungen eingesetzt, in denen sich an einzelnen Flächen oder
Bauteilen Schmutz- oder Kondensatablagerungen durch Dämpfe, Feuchtigkeit, Staub oder
durch Kontakt mit am Prozeß beteiligten Medien bilden. Diese Schmutz- bzw. Kondensat
ablagerungen können an Sensoren und Meßgeräten zu Beeinträchtigungen der Funktions
sicherheit, der Meßgenauigkeit oder sogar zum Ausfall des Meßinstrumentes führen. Bei
spiele hierfür sind Radar- oder Ultraschallsensoren, die zur Abstands- oder Füllstandsmes
sung eingesetzt werden. Dort führen Schmutz und Kondensat am Schallwandler bzw. an der
Antenne zu Störungen bei Emission und Empfang von Schall- bzw. Mikrowellen. Wenn mit
derartigen Verschmutzungen oder Kondensatablagerungen zu rechnen ist, müssen die Sen
soren in regelmäßigen Abständen gereinigt werden, um die Meßgenauigkeit und Funktions
sicherheit der verwendeten Meßgeräte und Sensoren dauerhaft zu gewährleisten. Dies führt zu
einem nicht unerheblichen Wartungs- und Kontrollaufwand. In extremen Fällen können die
Beeinträchtigungen der Meßgenauigkeit durch Schmutz- oder Kondensatablagerungen an
Teilen des Sensors sogar dazu führen, daß solche Standardsensoren nicht in diesem Medium
bzw. in dessen Umgebung eingesetzt werden können.
Neben den Sensorbauteilen eines Meßgerätes, welches in mehr oder weniger direktem Kon
takt mit dem zu messenden Medium steht, verfügen die meisten Meßinstrumente ferner über
Meßwertanzeigen, die in der Regel nicht direkt mit dem zu messenden Medium in Berührung
kommen. Diese Meßwertanzeigen werden jedoch ebenfalls in Abhängigkeit der äußeren Um
gebungsbedingungen durch Staub und Verwitterung verschmutzt und sind meist nach länge
rem Einsatz nicht mehr ohne Reinigung ablesbar.
Bei Verwendung üblicher Materialien und Beschichtungen für Meßwertaufnehmer und deren
Meßwertanzeigen, ausgewählt beispielsweise unter Gesichtspunkten wie chemische Bestän
digkeit, Temperaturverhalten, elektrische und mechanische Eigenschaften oder auch einfache
Fertigung, hat man meist versucht, den Wartungs- und Reinigungsaufwand dadurch zu verrin
gern, daß Oberflächen möglichst glatt und Baugruppen ohne Ecken oder Vertiefungen ausge
führt wurden, und die Meßinstrumente leicht demontierbar bzw. austauschbar sind. Auch
mußten zum Teil teuere Materialien verwendet werden, um die Reinigung von Meßwertaufnehmern
bei besonders stark haftenden Schmutz- oder Kondensatablagerungen zu erleich
tern.
In der EP 772 514 werden durch Einwirkung, Beregnung oder Gegenwart von Wasser
selbstreinigende Oberflächen beschrieben, die eine künstliche Oberflächenstruktur mit
hydrophoben Erhebungen im Abstand von 5-200 µm und einer Höhe von 5-100 µm
aufweisen. Die selbstreinigende Eigenschaft derartiger Oberflächenstrukturen beruht darauf,
daß auf der Oberfläche liegende Schmutzpartikel durch Wassertropfen aufgenommen und
rückstandsfrei abgeführt werden. Zur Reinigung der Oberflächen gemäß der EP 772 514 ist
die Anwendung bewegten Wassers erforderlich, welches Schmutzpartikel von der Oberfläche
aufnimmt und ableitet. Die Verwendung von entsprechenden selbstreinigenden Oberflächen
in Bauteilen von Meßgeräten zur Verhinderung von Schmutz oder Kondensatablagerungen
oder zur Erhöhung der Meßgenauigkeit und/oder Funktionssicherheit von Meßvorrichtungen
wird in der EP 772 514 nicht beschrieben.
Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der Erfindung, Meß- und Regelvorrichtungen zur
Verfügung zu stellen, die schmutzabweisende und/oder selbstreinigende Eigenschaften auf
weisen. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Meß- und Regelvor
richtungen mit erhöhter Meßgenauigkeit und/oder Funktionssicherheit und/oder Ablesbarkeit
in Gegenwart von Schmutz-, Staub- oder kondensatbildenden Medien zu erhöhen.
Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung, schmutzabweisende und/oder selbstreinigende
Meß- und Regelvorrichtungen zur Verfügung zu stellen, die jeweils so angepaßt werden
können, daß sie in Gegenwart mit einer bestimmten Flüssigkeit selbstreinigende
Eigenschaften aufweisen.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, empfindliche Bauteile von
Meß- und Regelvorrichtungen gegenüber Schmutz- oder Kondensateinwirkung unempfind
lich auszugestalten.
Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Meß- und Regelvorrichtungen mit
deutlich verringertem Kontroll- bzw. Wartungs- bzw. Reinigungsbedarf zur Verfügung zu
stellen.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Rückstände an benetzten
Bauteilen von Meß- und Regelvorrichtungen zu vermeiden, wenn Teile der Vorrichtung zeit
weise in ein Medium eintauchen bzw. damit in direktem Kontakt stehen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, Meß- und Regelvorrichtungen und deren
Anzeigen gegenüber Witterungseinflüssen unempfindlicher zu machen, insbesondere deren
Funktionssicherheit und Ablesbarkeit auch ohne Reinigung dauerhaft zu erhalten.
Meß- und Regelvorrichtungen im Sinne dieser Erfindung umfassen insbesondere Meß-,
Steuer-, Regel-, Signal-, Kontroll- und Registriergeräte, -Apparate und/oder -Instrumente, wie
beispielsweise physikalische, elektrische, elektronische, elektromagnetische, elektromecha
nische, optische, akustische, Teilchenstrahlungs-, Ultrastrahlungs-, Ultraschall-, hydrosta
tische und mechanische Meß-, Steuer-, Regel- und Kontrollgeräte.
Bevorzugt umfassen die Meß- und Regelvorrichtungen der vorliegenden Erfindung
Vorrichtungen der Füllstands- und Prozeßdruckmeß- und Regeltechnik.
Die Lösung oben genannter Aufgabe ergibt sich erfindungsgemäß aus den Merkmalen der
unabhängigen Vorrichtungs- und Verwendungsansprüche. Bevorzugte Ausführungsformen
werden durch Kombination mit den Merkmalen der Unteransprüche definiert.
Erfindungsgemäße Meß- und Regelvorrichtungen mit schmutzabweisenden und/oder selbst
reinigenden Eigenschaften sind gekennzeichnet durch die Verwendung mindestens eines Bau
teils, dessen äußere Oberfläche zumindest teilweise Erhebungen aus benetzungsabweisendem
Material aufweist, wobei die Erhebungen in regelmäßigen Abständen voneinander auf der
Oberfläche angeordnet sind, und Flüssigkeit von der Oberfläche im wesentlichen
rückstandsfrei abläuft.
Die oben genannten Aufgaben werden ferner gelöst durch die Verwendung von Bauteilen,
deren äußere Oberfläche zumindest teilweise Erhebungen aus benetzungsabweisendem
Material aufweist, wobei die Erhebungen in regelmäßigen Abständen voneinander auf der
Oberfläche angeordnet sind, und Flüssigkeit von der Oberfläche im wesentlichen
rückstandsfrei abläuft, zur Herstellung von Meß-, Steuer-, Regel-, Signal-, Kontroll- und/oder
Registriergeräten, -Apparaten und/oder -Instrumenten.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die Verwendung von analogen Oberflächen
strukturen, wie sie in der EP 772 514 für Wassereinwirkung beschrieben werden, bei Meß-
und Regelvorrichtungen zu einer Erhöhung der Meßgenauigkeit und der Funktionsfähigkeit
führen. Insbesondere wenn z. B. Teile eines Meßwertaufnehmers wenigstens zeitweise in das
zu messende Medium eingetaucht sind bzw. direkt damit in Kontakt stehen, konnten mit
erfindungsgemäß gestalteten Meßvorrichtungen deutliche Verbesserungen in der
Meßgenauigkeit und Funktionssicherheit der verwendeten Sensoren festgestellt werden.
Insbesondere bei aggressiven, stark haftenden Medien wird auf diese Art und Weise eine
Anwendung entsprechender Sensoren mit schmutzabweisenden bzw. selbstreinigenden
Eigenschaften erst ermöglicht.
Die erfindungsgemäßen Meßvorrichtungen umfassen mindestens ein Bauteil dessen äußere
Oberfläche zumindest teilweise Erhebungen aus benetzungsabweisendem Material aufweist,
wobei die Erhebungen in regelmäßigen Abständen voneinander auf der Oberfläche
angeordnet sind, und Flüssigkeit von der Oberfläche im wesentlichen rückstandsfrei abläuft.
Die Wahl des Materials, aus dem die Oberfläche und/oder die Erhebungen darauf bestehen,
sowie auch die Höhe der Erhebungen und deren Abstände zueinander auf der Oberfläche
spielt dabei eine wesentliche Rolle. Durch geeignete Auswahl und Dimensionierung werden
die Benetzungseigenschaften erfindungsgemäßer Vorrichtungen bzw. von Teilen auf deren
Oberfläche so gestaltet, daß ein geeignetes flüssiges Medium auf dieser Oberfläche nahezu
rückstandsfrei abläuft.
Insbesondere ist es bevorzugt, die Benetzungseigenschaften so auszugestalten, daß dasjenige
flüssige Medium, mit dem die Vorrichtung oder Teile davon in Kontakt tritt, beispielsweise
das Füllgut in einem Behältnis oder sich daraus bildendes Kondensat, im wesentlichen
rückstandsfrei abläuft.
Je nach den Benetzungseigenschaften der Flüssigkeit, deren Oberflächenspannung, Polarität,
Viskosität etc. wird der Fachmann ein geeignetes Material und geeignete Dimensionen der
Erhebungen auf der Vorrichtungsoberfläche oder von Teilen davon so wählen, daß die
Flüssigkeit im Wesentlichen rückstandsfrei abläuft.
Im Fall von Wasser und Wassermischungen, wäßrigen Lösungen und dergleichen, wie auch
bei polaren Alkoholen und Ethern mit ähnlichen Benetzungseigenschaften werden die
Erhebungen aus hydrophobem oder dauerhaft hydrophobisiertem Material gestaltet, so daß
die Oberfläche ganz oder zumindest teilweise hydrophobe oder dauerhaft hydrophobisierte
Erhebungen aufweist, deren Abstand voneinander im Bereich zwischen 5-200 µm und deren
Höhe im Bereich von 5-100 µm liegt.
Geeignete Materialien umfassen beispielsweise hydrophobe Kunststoffe wie
Polytetrafluorethylen (Teflon®, auch als Oleophobisierungsmittel verwendbar), Kevlar®,
Polysilane und oberflächlich silanisierte Materialien, Polysiloxane, Polyethylen,
Polypropylen, Paraffine, Wachse, Metallseifen usw. mit Zusätzen an Aluminium- bzw.
Zirkonium-Salzen, quartäre org. Verb., Harnstoff-Deriv., Fettsäure-modifizierte
Melaminharze, Chrom-Komplexsalze, Silicone, Zinn-org. Verb., Glutardialdehyd usw.
Die erfindungsgemäße benetzungsabweisende Oberfläche führt dazu, daß auftreffende
Flüssigkeit im wesentlichen rückstandsfrei abläuft. Dabei nehmen die Flüssigkeitstropfen sich
eventuell auf der Oberfläche und/oder in den Erhebungszwischenräumen befindliche
(Schmutz-)Partikel auf und entfernen sie von der Oberfläche, woraus der schmutzabweisende
bzw. selbstreinigende Effekt resultiert.
Sofern die erfindungsgemäßen Vorrichtungen nur mit Feststoffen, wie beispielsweise
Pulvern, Stäuben und dergleichen, in Kontakt treten, ist es bevorzugt daraus resultierende
Verunreinigungen dadurch zu entfernen, daß die Oberfläche in Gegenwart von Wasser
selbstreinigend ist, so daß eine einfache Reinigung der verschmutzten Oberflächen durch
Wassereinwirkung möglich ist.
Bei Vorrichtungen die in Gegenwart nichtwäßriger Medien benutzt werden, wird das Material
und die Dimensionierung der Erhebungen so den Benetzungseigenschaften der Flüssigkeit
angepaßt, daß diese nahezu rückstandsfrei abläuft. Für unpolare Flüssigkeiten, wie beispiels
weise Öle, Kohlenwasserstoffe, konzentrierte Schwefelsäure und dergleichen, ist die
Verwendung von perfluorierten Kohlenwasserstoffen bevorzugt. Die selbstreinigende, d. h.
auch Feststoffpartikel mit ableitende Wirkung derartiger Oberflächen ergibt sich jedoch, wie
von Barthlott et al. für Wasser beschrieben, einzig aus der Kombination von Material
eigenschaften und Abstand und Höhe der Erhebungen.
Insbesondere ist es ferner bevorzugt, wenn nur diejenigen Bauteile mit einer entsprechenden
Oberfläche versehen sind, die in direktem Kontakt mit dem zu messenden bzw. am Prozeß
beteiligten Medium stehen. Beispiele hierfür sind Antennen, Schallwandler, Elektroden oder
Membrane von Mikrowellen- bzw. Ultraschall-, kapazitiven oder Drucksensoren für die
Füllstandsmeßtechnik oder Prozeßdruckmeßtechnik.
Die Aufbringung der selbstreinigend strukturierten Oberflächen kann sowohl durch eine Be
schichtung als auch durch das Aufbringen einer Folie oder die Verwendung von Lacken, oder
auch durch die Verwendung von Materialen wie Metallen, Keramik oder Kunststoffen, deren
Oberfläche die erfindungsgemäß beanspruchten Eigenschaften aufweisen, erreicht werden.
Die entsprechenden Oberflächenstrukturen können aufgeprägt oder eingeätzt werden. Auch
die Aufbringung von Pulverstrukturlacken, Dispersionen von Pulverpartikeln in entsprechend
hydrophoben Bindemitteln und dergleichen ist prinzipiell zur Herstellung der erfindungsge
mäß gewünschten Oberflächenstrukturen auf Meßvorrichtungen anwendbar.
Erfindungsgemäße Meßvorrichtungen umfassen Vorrichtungen zum Senden und Empfangen
von elektromagnetischen Wellen, Vorrichtungen zur Erzeugung und zum Empfangen von
Schallwellen, Vorrichtungen zur Messung von elektrischen Widerständen oder der elektri
schen Leitfähigkeit, Vorrichtungen zur Erfassung eines Grenzstandes mittels eines Schwing
stabes oder einer Schwinggabel, Vorrichtungen zur Messung einer Kapazität, Vorrichtung zur
Messung von Druck, Vorrichtungen zur Anzeige eines Meßwertes sowie Vorrichtungen zur
Messung einer Distanz.
Bei erfindungsgemäßen Vorrichtungen zum Senden und Empfangen von elektromagnetischen
Wellen ist es bevorzugt, mindestens den Anpaßkegel, einen Trichter oder eine Reflektions
fläche, vorzugsweise eine parabelförmig gebogene Reflektionsfläche und/oder eine Staban
tenne mit einer erfindungsgemäßen Oberflächenstruktur zu versehen.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung und zum Empfangen von Schallwellen
mit selbstreinigender Oberfläche umfaßt einen oder mehrere piezoelektronische Schallgeber,
wobei die ausgesendeten oder empfangenen Schallwellen eine Frequenz von 10-100 kHz
besitzen.
Bei erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur Messung eines elektrischen Widerstandes oder
einer elektrischen Leitfähigkeit ist es bevorzugt, eine oder mehrere Seil- oder Stabmeßsonden
zu verwenden, die mit der erfindungsgemäßen selbstreinigenden Oberfläche ausgestattet sind.
Bei erfindungsgemäßen Vorrichtungen zur Erfassung eines Grenzstandes bei wäßrigen
und/oder ähnlich polaren Medien ist es bevorzugt, die verwendeten Schwingstäbe oder
Schwinggabeln mit einer Oberfläche auszustatten, die hydrophobe Erhebungen im Abstand
von 5-200 µm und mit einer Höhe von 5-100 µm aufweist. Dies gilt ebenso für
erfindungsgemäße Vorrichtungen zur Messung einer Kapazität. Bei Anwendung in
Gegenwart nichtwäßriger Medien sind Material und Struktur der Erhebungen
erfindungsgemäß an die Benetzungseigenschaften des Mediums anzupassen.
In einer bevorzugten Vorrichtung zur Messung einer Distanz mittels einer elektromagneti
schen Welle, die an einem Seil oder an einem Stab entlang geführt wird, wird erfindungsge
mäß vorgesehen, daß das Seil oder der Stab eine selbstreinigend strukturierte Oberfläche
aufweist.
Die erfindungsgemäßen schmutzabweisenden und/oder selbstreinigenden Vorrichtungen
bewirken beim Einsatz in oder in der Umgebung von flüssigen Medien, daß entstehendes
Kondensat von den Bauteilflächen mit selbstreinigender Oberflächenstruktur leichter ab
gleiten kann, wobei Schmutzpartikel gegebenenfalls mit abgewaschen werden und ein
Selbstreinigungseffekt erzielt wird. Dies kann den beigefügten Figuren am Beispiel einer
Hornantenne eine Radarfüllstandsmeßgerätes entnommen werden. Hierbei zeigt Fig. 1 die
Hornantenne eines Radarfüllstandsmeßgerätes mit herkömmlicher Oberfläche, Fig. 2 zeigt
die Hornantenne eines Radarfüllstandsmeßgerätes mit selbstreinigender Oberfläche.
Die Hornantenne eines solchen Füllstandssensors ragt im Einbauzustand in den Innenraum
eines Behälters (z. B. eines Flüssigkeitstanks) vor. Ein von der Hornantenne abgestrahlter
Radar-Meßpuls wird an der Oberfläche der Füllguts im Behälter reflektiert. Die Antenne
fängt den reflektierten Puls auf. Aus der gesamten Laufzeit des Pulses wird der Abstand der
reflektierenden Fläche von der Antenne bestimmt, der dem Füllstand entspricht.
Bei flüssigen Füllgütern kommt es durch den Kontakt der Antenne mit Füllgut-Dampf zu
oberflächigen Belägen und eventuell zur Kondensatbildung, z. B. in Spalten und anderen
engen Hohlräumen in der Antennenstruktur. Auch partikuläre Füllgüter können, z. B. beim
Befüllen des Behälters, an die Antenne gelangen.
Während bei herkömmlichen Oberflächen solches Kondensat bzw. solche Partikel an der
Antenne anhaften und entsprechende Verzerrungen im ausgesendeten bzw. empfangenen
Radarsignal bewirken, laufen bei erfindungsgemäßen Meß- und Regelgeräten mit selbstrei
nigender Oberfläche Kondensatanteile leicht von der Antenne ab; anhaftende Schmutzpartikel
werden von Kondensattropfen während des Betriebes des Gerätes aufgenommen und von des
sen Oberfläche abgeführt. Die dadurch bewirkte permanente Selbstreinigung des Sensors ver
hindert die dauerhafte Anhaftung von Schmutz an dessen Oberfläche und sorgt so für eine
gleichbleibende, verzerrungsfreie Meßgenauigkeit und Funktionssicherheit.
Da Meßgeräte oftmals auch in Außenanlagen eingesetzt werden, die den üblichen Witterungs
bedingungen ausgesetzt sind, ist es erfindungsgemäß bevorzugt, auch solche Teile bzw. Bau
teile der Meßvorrichtungen mit selbstreinigender Oberfläche auszustatten, die nicht direkt mit
dem zu messenden Medium in Kontakt kommen. So ist es sinnvoll und erfindungsgemäß be
vorzugt, insbesondere auch Gehäuseteile und Meßwerte- bzw. Parameteranzeigen, die der
Witterung ausgesetzt sind, mit selbstreinigender Oberfläche auszustatten. Die entsprechenden
Gehäuse bzw. Meßwertanzeigenteile erfindungsgemäßer Meßvorrichtungen werden dem ent
sprechend durch die Einwirkung von Regen regelmäßig von anhaftendem Schmutz bzw.
Staub befreit, wodurch sowohl ein sauberes äußeres Erscheinungsbild wie auch die Ables
barkeit von Anzeigen dauerhaft auch ohne besonderen Reinigungsaufwand erhalten bleibt.
Erfindungsgemäße Meßvorrichtungen haben ferner den Vorteil, daß erforderliche Reini
gungs- bzw. Wartungsintervalle deutlich verlängert bzw. sogar vollständig überflüssig wer
den, was zu erheblichen Aufwandsverminderungen führt. Sofern die erfindungsgemäßen
Meßvorrichtungen dennoch von Zeit zu Zeit gereinigt werden müssen, ist es möglich, eine
ausreichende Entfernung von Schmutzpartikeln allein durch Einwirkung von fließendem
Wasser (bzw. Reinigungslösung) zu gewährleisten. Die Anwendung mechanischer Reini
gungsverfahren oder chemischer Reinigungsmittel, deren Rückstände zu entsprechenden
Verunreinigungen in Einsatzmedien führen können, sind nicht mehr erforderlich.
Claims (19)
1. Meß- und Regelvorrichtung mit schmutzabweisenden und/oder selbstreinigenden
Eigenschaften, gekennzeichnet durch die Verwendung mindestens eines Bauteils, dessen
äußere Oberfläche zumindest teilweise Erhebungen aus benetzungsabweisendem Material
aufweist, wobei die Erhebungen in geeigneten Abständen voneinander auf der Oberfläche
angeordnet sind, so daß Flüssigkeit von der Oberfläche im wesentlichen rückstandsfrei ab
läuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen aus einem hydrophoben oder dauerhaft
hydrophobisierten Material bestehen, und deren Abstand voneinander im Bereich zwischen
5-200 µm und deren Höhe im Bereich von 5-100 µm liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß Material, Abstand und Höhe der Erhebungen so gewählt sind,
daß unpolare Flüssigkeiten im wesentlichen rückstandsfrei ablaufen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, zum Senden und/oder Empfangen
elektromagnetischer Wellen, insbesondere im Mikrowellenbereich.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil einen Anpaßkegel, einen Trichter, eine Reflek
tionsfläche und/oder eine Stabantenne umfaßt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, zur Erzeugung und zum Empfangen
von Schallwellen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch die Verwendung eines oder
mehrerer piezoelektrischer Schallgeber.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die ausgesendeten und empfangenen Schallwellen eine
Frequenz zwischen 10 und 100 kHz besitzen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Messung eines elektrischen
Widerstandes und/oder einer elektrischen Leitfähigkeit.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil eine oder mehrere Seil- oder Stabmeßsonden
umfaßt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, zur Erfassung eines Grenzstandes
mittels eine Schwingstabes oder einer Schwinggabel, wobei der Schwingstab oder die
Schwinggabel schmutzabweisende und/oder selbstreinigende Eigenschaften aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, zur Messung einer Kapazität.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil eine oder mehrere Seil- oder Stabmeßsonden
aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, zur Messung eines Drucks.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, zur Anzeige eines Meßwertes.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1, zur Messung einer Distanz mittels einer elektromagne
tischen Welle, die an einem Seil oder an einem Stab entlang geführt wird, wobei das Seil oder
der Stab eine selbstreinigende Oberfläche nach Anspruch 1 aufweist.
17. Sensoren der Prozeßmeßtechnik, insbesondere der Füllstands- und Druckmeßtechnik,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-14
umfassen.
18. Verwendung von Bauteilen, deren äußere Oberfläche benetzungsabweisende Struk
turen, insbesondere zumindest teilweise hydrophobe oder dauerhaft hydrophobisierte Erhe
bungen aufweist, deren Abstand voneinander im Bereich zwischen 5-200 µm und deren
Höhe im Bereich von 5-100 µm liegt, zur Herstellung von Meß-, Steuer-, Regel-, Signal-,
Kontroll- und/oder Registriergeräten, -Apparaten und/oder -Instrumenten.
19. Verwendung von Bauteilen, deren äußere Oberfläche benetzungsabweisende Struk
turen, insbesondere zumindest teilweise hydrophobe oder dauerhaft hydrophobisierte Erhe
bungen aufweist, deren Abstand voneinander im Bereich zwischen 5-200 µm und deren
Höhe im Bereich von 5-100 µm liegt, zur Erhöhung der Meßgenauigkeit und/oder Funk
tionssicherheit von Meß-, Steuer-, Regel-, Signal-, Kontroll- und/oder Registriergeräten,
-Apparaten und/oder -Instrumenten.
Priority Applications (3)
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DE2000140180 DE10040180B4 (de) | 2000-08-17 | 2000-08-17 | Füllstand- oder Druckmesssensoren mit schmutzabweisenden und/oder selbstreinigenden Eigenschaften |
PCT/EP2001/009517 WO2002014804A1 (de) | 2000-08-17 | 2001-08-17 | Schmutzabweisender und selbstreinigender messensor |
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