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Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem elektronischen Betriebssystem
zum Betrieb des Kraftfahrzeuges, wobei dieses Betriebssystem mindestens
eine elektronische Komponente aufweist.
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Jedes
herkömmliche
Kraftfahrzeug, unabhängig
davon, ob es sich um einen Personenkraftwagen, ein Motorrad oder
ein Nutzfahrzeug oder ein sonstiges Kraftfahrzeug handelt, ist herstellerseitig mit
einem Identifikationscode versehen, der in das Fahrgestell und/oder
in die Karosserie des Fahrzeuges mechanisch, z.B. durch Hammerschlag,
eingebracht ist. Dieser Identifikationscode wird üblicherweise
auch als Fahrgestellnummer oder Rahmennummer bezeichnet. Ein derartiger
Identifikationscode ermöglicht
eine exakte Zuordnung zu einem bestimmten Fahrzeug, so daß z.B. überprüft werden kann,
ob die Fahrzeugpapiere mit dem Fahrzeug übereinstimmen. Durch Manipulationen
am Fahrzeug kann der mechanisch eingebrachte Identifikationscode
mehr oder weniger unlesbar gemacht werden, wodurch eine Überprüfung des
Identifikationscodes erschwert wird.
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Aus
der
DE 43 33 474 C2 ist
eine Wegfahrsperre für
ein Kraftfahrzeug bekannt. Gemäß der
DE 43 33 474 C2 weisen
mehrere vernetzte Steuergeräte
jeweils einen individuellen Kennungscode auf, der bei Aufforderung
durch die Wegfahrsperre über
eine Datenleitung an eine Prüfeinheit
geschickt und dort mit dem jeweiligen für das Steuergerät gültigen Sollcode
verglichen wird. Falls nicht mindestens eine vorgegebene Anzahl
von Steuergeräten
mit ihrem Kennungscode oder gar nicht antwortet, dann verbleiben alle
oder ein Teil der Steuergeräte
in einem inaktiven Zustand, so dass das Kraftfahrzeug nicht gestartet werden
kann.
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Die
DE 197 21 286 C1 offenbart
ein Verfahren zum Initialisieren eines Diebstahlschutzsystems eines
Kraftfahrzeugs. Dabei werden alle Schlüssel und das Schloss dadurch
initialisiert, dass neue Codierdaten sowohl von Codierdaten allen
dem Diebstahlschutzsystem bisher zugeordneten Schlüsseln als
auch von Codierdaten aus dem Schloss gebildet werden. Die neuen
Codierdaten werden in allen Schlüsseln
und im dem Schloss zusammen mit der Gesamtzahl aller dem Diebstahlschutzsystem
zugeordneter Schlüssel
gespeichert. Alle bisherigen Codierdaten werden gelöscht oder
gespeichert.
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In
der
DE 43 03 143 A1 ist
eine Zusatzkennzeichnung von Kraftfahrzeugen zur Schnellkontrolle offenbart.
Hierbei werden in Mikrochips fahrzeugindividualisierende Daten wie
Fahrgestellnummer usw. abgelegt. Diese Mikrochips können mittels
Lesegeräten
ausgelesen werden.
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Aus
der
DE 196 02 817
A1 ist ein Fahrzeug mit einem mobilen Transponder bekannt,
der eine auslesbare Information über
eine individuelle Kennzeichnung des Fahrzeugs enthält. Diese
individuelle Kennzeichnung dient als Schlüssel zum externen Speicher,
der Informationen über
die im Fahrzeug verwendeten Ausrüstungsteile
enthält,
welche dann beispielsweise an einem Terminal außerhalb des Fahrzeugs angezeigt
werden können.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, für
ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art eine Ausfüh rungsform
anzugeben, bei der eine Manipulation des Identifikationscodes erschwert
ist.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den Identifikationscode
zusätzlich
oder alternativ elektronisch in einer Komponente des Fahrzeugs-Betriebssystems
zu speichern. Manipulationen des Identifikationscodes werden dadurch
extrem erschwert oder unmöglich.
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Um
eine Überprüfung des
elektronisch gespeicherten Identifikationscodes zu vereinfachen,
ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
wenigstens eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen des Identifikationscodes
vorgesehen.
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Vorzugsweise
ist eine solche Anzeigeeinrichtung in die jeweilige Komponente integriert.
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Zusätzlich oder
alternativ kann eine solche Anzeigeeinrichtung auch über eine
elektronische Schnittstelle mit der jeweiligen Komponente verbindbar
sein. Durch diese Maßnahme
wird die Ausbildung der Anzeigeeinrichtung vereinheitlicht und kann
für eine
Vielzahl von Komponenten verwendet werden, die jeweils mit der entsprechenden
Schnittstelle versehen sind.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform kann
wenigstens eine dieser Anzeigeeinrichtungen in das Kraftfahrzeug
integriert sein, wobei dann diese Anzeigeeinrichtung permanent mit
der jeweiligen Komponente verbunden ist.
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Zusätzlich oder
alternativ kann eine der Anzeigeeinrichtungen eine vom Kraftfahrzeug
unabhängige
Anordnung bilden, die zum Anzeigen des Identifikationscodes mit
der Schnittstelle verbindbar ist. Eine solche Anzeigeeinrichtung
kann beispielsweise eine Programmierstation, mit deren Hilfe die
jeweilige Komponente programmierbar ist, oder eine Diagnosestation,
mit der das Fahrzeug bzw. die Fahrzeugelektronik gewartet werden
kann, oder eine tragbare Kontrolleinheit sein, die beispielsweise
von der Polizei oder vom Grenzschutz zur Durchführung einer Fahrzeugkontrolle
verwendbar ist.
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Eine
in das Fahrzeug integrierte Anzeigeeinrichtung kann zweckmäßigerweise
in eine Instrumententafel des Fahrzeuges integriert sein und ermöglicht dadurch
besonders einfach eine Überprüfung des
Identifikationscodes.
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Zur
Erhöhung
der Sicherheit gegenüber
Manipulationen kann der Identifikationscode entweder irreversibel
in der jeweiligen Komponente gespeichert sein oder nur mittels einer
speziellen Autorisierungsprozedur für ein anderes Fahrzeug änderbar sein.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung kann das Betriebssystem
des Fahrzeuges mehrere elektronische Komponenten aufweisen, die miteinander
vernetzt sind und in denen jeweils der Identifikationscode gespeichert
ist, wobei das Betriebssystem dann so ausgebildet ist, daß es nur dann,
wenn alle diese Komponenten denselben Identifikationscode besitzen,
einen ordnungsgemäßen Betrieb
des Fahrzeugs ermöglicht.
Durch diese Bauweise wird ein unautorisierter Austausch einer mit dem
Identifikationscode ausgestatteten Komponente uninteressant und
unwirtschaftlich, wodurch eine relativ hohe Präventivwirkung gegenüber Diebstahl
erreicht werden kann.
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Eine
Komponente, die mit dem Identifikationscode ausgestattet ist, kann
beispielsweise durch ein elektronisches Zündschloß oder einen elektronischen
Schlüssel
oder eine elektronische Schließanlage
des Fahrzeuges gebildet sein. Durch diese Maßnahme wird es relativ unattraktiv,
ein gestohlenes Fahrzeug mit einer neuen Schließanlage auszustatten, da nach
wie vor ohne weiteres erkennbar ist, ob das Fahrzeug mit der Schließanlage
korreliert.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich
aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, daß die
vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
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Die
einzige 1 zeigt eine
schaltplanartige Prinzipdarstellung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
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Entsprechend 1 ist ein hier als Personenkraftwagen
ausgebildetes Kraftfahrzeug 1 mit einem elektronischen
Betriebssystem 2 ausgestattet, das hier aus mehreren elktronischen
Komponenten aufgebaut ist, nämlich
zumindest aus einem Motorsteuergerät 3, einer Instrumententafel 4,
die auch als „Kombiinstrument" bezeichnet werden
kann, einem elektronischen Zündschloß 5,
einer Audioanlage 6, einer elektronischen Schließanlage 7 und
einem elektronischen Schlüssel 8.
Einige dieser Komponenten sind über
einen Datenbus 9 miteinander verbunden bzw. vernetzt. Anstelle
eines Bussystems kann auch eine beliebige andere Vernetzung der Komponenten
vorgesehen sein. In den Komponenten 3 bis 8 ist
erfindungsgemäß ein für das Fahrzeug 1 individualisierter
Identifikationscode gespeichert. Zu diesem Zweck sind die Komponenten 3 bis 8 jeweils
mit einem entsprechenden Speichermittel 10 ausgestattet.
Dieser Identifikationscode entspricht vorzugsweise einer Fahrgestellnummer,
die bei 11 mechanisch in die Karosserie bzw. in das Fahrgestell des
Fahrzeug 1 eingebracht bzw. eingeschlagen sein kann.
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Bei
der hier dargestellten bevorzugten Ausführungsform ist in die Instrumententafel 4 eine
Anzeigeeinrichtung 13 integriert, die zum Anzeigen des Identifikationscodes
dient. Zu diesem Zweck kann der Identifikationscode an einem Bildschirm
oder Display 14 der Anzeigeeinrichtung 13 dargestellt
werden, derart, daß er
von einer Person lesbar ist.
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Darüber hinaus
kann über
den Datenbus 9 eine Schnittstelle 12 an das Betriebssystem 2 angeschlossen
sein. Über
diese Schnittstelle 12 können externe Anzeigeeinrichtungen über eine
entsprechende Verbindungsleitung 18 mit dem Betriebssystem 2 verbunden
werden. Diese Anzeigeeinrichtungen können dabei beispielsweise durch
eine Programmierstation 15, eine Diagnosestation 16 oder durch
eine tragbare Kontrolleinheit 17 gebildet sein. Über die
Schnittstelle 12 kann zumindest von einer der Komponenten 3 bis 10,
die den Identifikationscode enthält,
der Identifikationscode ausgelesen werden. Zu diesem Zweck enthält jede
der externen Anzeigeeinrichtungen 15, 16, 17 ebenfalls
ein Display 14 zur Visualisierung des Identifikationscodes.
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Mit
Hilfe der Anzeigeeinrichtungen 13, 15, 16, 17 kann
besonders einfach der Identifikationscode des Fahrzeuges 1 abgelesen
werden, um diesen beispielsweise mit den Fahrzeugpapieren zu vergleichen.
Ebenso kann ein Vergleich mit dem bei 11 in das Fahrzeug 1 eingebrachten
Identifikationscode durchgeführt
werden.
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Eine
besondere Ausführungsform
des Betriebssystems 2 arbeitet wie folgt:
Der Schlüssel 8 dient
in herkömmlicher
Weise dazu, mittels elektromagnetischer Wellen 19, insbesondere Infrarotwellen,
die Schließanlage 7 zu
betätigen.
Der Schlüssel 8 sendet
dabei die Infrarotwellen 19 an einen Empfänger 21 der
Schließanlage 7.
Bei erfolgreicher Identifizierung des Schlüssels 8 betätigt die Schließanlage 7 in
entsprechender Weise Türschlösser 20.
Der Schlüssel 8 wirkt
dann mit dem Zündschloß 5 zusammen
und. ermöglicht
die Inbetriebnahme des Fahrzeugs 1. Spätestens bei dieser Inbetriebnahme
wird innerhalb des Betriebssystems 2 überprüft, ob sämtliche mit dem Identifikationscode ausgestatteten
Komponenten 3 bis 8 denselben Identifikationscode
aufweisen. Diese Überprüfung kann
dabei über
eine Master-Komponente erfolgen, die sämtliche Slave-Komponenten überprüft. Ebenso können sämtliche
Komponenten insoweit autark ausgestattet sein und selbst überprüfen, ob
der eigene Identifikationscode mit dem Identifikationscode der anderen
Komponenten übereinstimmt
oder ob sämtliche
anderen Komponenten denselben Identifikationscode besitzen. Das
Betriebssystem 2 ist dann so ausgebildet, insbesondere
programmiert, daß nur dann
ein ordnungsgemäßer Fahrzeugbetrieb
möglich
ist, wenn sämtliche
Komponenten denselben Identifikationscode besitzen.
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Für den Fall,
daß wenigstens
eine der Komponenten 3 bis 8 einen anderen oder
keinen Identifikationscode besitzt, kann das Betriebssystem 2 den Fahrzeugbetrieb
mehr oder weniger gravierend einschränken. Beispielsweise kann das
Betriebssystem 2 feststellen, dass die Audioanlage 6 einen
falschen Identifikationscode aufweist und als Reaktion darauf bewirken,
dass das Fahrzeug 1 nicht mehr fahrfähig, sondern lahmgelegt ist.
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Für eine Fahrzeugkontrolle
kann der Identifikationscode besonders einfach über die interne Anzeigeeinrichtung 13 an
der Instrumententafel 4 abgelesen werden. Ebenso kann z.B.
die mobile Kontrolleinheit 17 an die Schnittstelle 12 angeschlossen werden,
um den Identifikationscode auszulesen. Bei einer solchen Kontrolle
kann rasch festgestellt werden, ob die Fahrzeugpapiere mit dem Fahrzeug 1 korrelieren.
Ebenso kann auch bei routinemäßigen Inspektionen
ganz einfach und unauffällig überprüft werden,
ob die Angabe in den Fahrzeugpapieren mit dem Identifikationscode
des Fahrzeugs 1 übereinstimmen.
Denn bei einer Inspektion des Fahrzeuges 1 wird routinemäßig die
Diagnosestation 16 an die Schnittstelle 12 angeschlossen,
um die elektronischen Systeme, insbesondere das Betriebssystem 2 und
dessen Komponenten 3 bis 8 zu überprüfen.
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Der
Identifikationscode kann in der jeweiligen Komponente 3 bis 8 irreversibel
gespeichert sein. Ebenso ist es möglich, den Identifikationscode mit
Hilfe einer entsprechend autorisierten Prozedur zu ändern, um
beispielsweise eine Komponente aus einem ersten Fahrzeug auszubauen
und in ein zweites Fahrzeug einzubauen.
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Bei
einer Ausführungsform,
bei der die Instrumententafel 4 nicht mit dem Identifikationscode versehen
ist, kann die darin integrierte Anzeigeeinrichtung 13 über den
Bus 9 den Identifikationscode aus einer der anderen Komponenten 3, 5, 6, 7 auslesen,
um ihn am Display 14 anzuzeigen.