DE10039211A1 - Verfahren zum Betreiben eines Mobiltelefons mit automatischer Klingellautstärkenanpassung - Google Patents
Verfahren zum Betreiben eines Mobiltelefons mit automatischer KlingellautstärkenanpassungInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Lautstärkenanpassung des Klingelsignals eines Mobiltelefons an die Umgebung beschrieben, bei dem das Echo des eigenen Klingelsignals von dem in das Telefon integrierten Mikrofon aufgenommem, im Gerät mit dem Ursprungssignal verglichen und gemäß festgelegter Kriterien die Lautstärke des Klingelsignals angepasst wird.
Description
Bei Mobiltelefonen besteht das Problem, dass das Telefon häufig in einer Tasche oder einem Mantel
getragen wird. Läutet dann das Telefon, so wird das Geräusch gedämmt. Eine Lautstärkeneinstellung,
die für den nicht gedämmten Betrieb getroffen wird, kann beim gedämmten Betrieb zu niedrig sein.
Umgekehrt wird es häufig als störend empfunden, wenn ein frei abstrahlendes Telefon sehr laut läutet.
Bei einem erfindungsgemäßen Telefon wird die Lautstärke des Läutens individuell an die Umgebung
des Telefons angepasst.
Jedes Telefon verfügt über ein Mikrofon und einen Lautsprecher und/oder einen separaten
Signalgeber für das Läuten. Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Lautstärkenanpassung des
Läutens wird das Echo des Läutens von dem Mikrofon aufgenommen und mit dem ursprünglichen
Signal verglichen. Dieser Vergleich bietet für den Aufenthaltsort typische Daten. Je nach Ergebnis des
Vergleichs liegt - gemäß der Erfahrungsdaten - mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ein bestimmter
Aufenthaltsort vor. Demgemäss wird mit dem nächsten Läutsignal die Lautstärke des Läutens
angepasst. Wird z. B. das Mobiltelefon aus einer Manteltasche herausgeholt, so ändert sich auch das
Echo und die Lautstärke wird wieder angepasst.
Allgemein sind selbst dem Laien Klangcharakteristika verschiedener Umgebungen bekannt. In Kirchen
werden Geräusche mit einem gewissen Hall empfangen. Demgegenüber erscheinen Töne aus einem
Lautsprecher, der mit Stoff abgedeckt ist, dumpf. Dementsprechend lassen sich auch messtechnisch
unterschiedliche Frequenzlinien erfassen.
Das Echo wird von mehreren Einflussfaktoren bestimmt. So führt die Wegstrecke des Schals, im
vorliegenden Fall der Weg vom Lautsprecher oder Läutwerk des Mobiltelefons zu einem reflektierenden
Gegenstand und zurück zum Mikrofon, zu einer bestimmten Laufzeit des Schalls. Je nach
Beschaffenheit des reflektierenden Gegenstandes werden bestimmte Frequenzen mehr oder weniger
absorbiert; somit ist die Dämpfung nicht für alle Frequenzen gleich. Wird der Schall an mehreren
Flächen reflektiert, so wird an jeder Fläche die Schallwelle beeinflusst.
Gemäß eines Verfahrens des unabhängigen Anspruchs wird die Lautstärke des Klingelläutens eines
Mobiltelefons individuell an die Umgebung eingestellt, indem erfindungsgemäß das Echo des
Klingelläutens mit dem ursprünglichen Signal verglichen wird, woraus Rückschlüsse auf die Umgebung
gezogen werden.
Gemäß den Ausführungen des Anspruchs 2 wird bei einem eingehenden Telefonat zu Beginn eine
Standardlautstärke, die beispielsweise manuell vom Nutzer eingegeben werden kann, verwendet.
Demgegenüber wird gemäß Anspruch 3 bei einem eingehenden Telefonat zunächst diejenige
Lautstärke verwendet, welche sich zuletzt einstellte.
Gemäß den Besonderheiten des Anspruchs 4 wird der Messvorgang im für den Menschen nicht
hörbaren Frequenzbereich durchgeführt. So kann erreicht werden, dass bereits beim ersten hörbaren
Läuten eine individuell angepasste Lautstärke vorliegt.
Anspruch 5 gibt eine Reihe von Messgrößen an, die für das Verfahren zur Lautstärkenanpassung des
Klingelsignals eines Telefon an die Umgebung verwendet werden können. Die Lautstärke des ersten
Echos ist ein Maß für die Dämpfung durch die reflektierenden Flächen. Mit Hilfe der Zeit bis zum
Empfang des ersten Echos kann auf die Größe des Aufbewahrungsortes geschlossen werden. Die Zeit
bis zum Empfang eines Echos mit einer bestimmten Lautstärke ist ebenfalls ein Maß für die Absorption
der reflektierenden Wände. Zusammen mit der Anzahl der empfangenen Echos bis zu diesem Zeitpunkt
kann bereits eine aussagekräftige Charakterisierung des Raums erfolgen. Durch Überlagerungen
können Oberschwingungen auftreten. Das Fehlen von reflektierten Frequenzen lässt Rückschlüsse auf
die reflektierenden Flächen zu.
Da Absorption und Reflektion frequenzabhängig sind, sieht Anspruch 6 die Verwendung mehreren
Frequenzen vor. Diese können so gewählt werden, dass auf bestimmte Sachverhalte geschlossen oder
diese ausgeschlossen werden können.
Die Lautstärke des Läutens kann gemäß eines Algorithmus anhand der charakteristischen
Meßgrößen errechnet werden; dies ist in Anspruch 7 geschützt. Der Algorithmus berücksichtigt dabei
vorzugsweise die Eigenschaften bestimmter Reflexionsflächen und Lautzeiten des Echos.
Gemäß Anspruch 8 werden bestimmte charakteristische Meßgrößen bestimmt. Diesen Meßgrößen ist
in einem Kennfeld jeweils eine bestimmte Lautstärke des Läutens zugeordnet. Dies kann eine
Klassifizierung (Bereichsbildung bei den Meßgrößen mit Ober- und Untergrenzen) beinhalten.
Anspruch 9 schützt ein Telefon, das gemäß des oben beschriebenen Verfahrens betrieben wird.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Mobiltelefon (1). Es verfügt u. a. über eine Elektronik (2), die über
eine Verbindungsleitung (31) mit einem Mikrofon (3) und über eine weitere Verbindungsleitung (41) mit
einem Lautsprecher (4) verbunden ist. Ferner enthält das Mobiltelefon (1) einen Speicher (5), der über
eine Leitung (51) mit der Elektronik (2) verbunden ist.
Kommt ein Telefonat an, so läutet das Telefon (1). Beim ersten Mal weiß das Telefon (1) noch nicht, wo
es sich befindet. Optional liegt die Einstellung des letzten Läutens vor. Der Lautsprecher (4) sendet
Schallwellen aus, die in der Umgebung (6) reflektiert werden und im Mikrofon (3) empfangen werden. In
der Elektronik (2) werden das gesendete mit dem empfangenen Signal verglichen. Hierbei gibt es
Lautstärkeunterschiede, Frequenzkappungen, Frequenzverschiebungen und Laufzeiten des
empfangenen Signals. Gemäß des Erfahrungsschatzes, der in dem Speicher (5) abgelegt ist, liegen
bestimmte Rahmenbedingungen vor und die Lautstärke des Läutens wird von der Elektronik (2)
entsprechend angepasst und an den Lautsprecher (4) wird ein angepasstes Signal für das nächste
Läuten weitergegeben. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis der Benutzer des Mobiltelefons (1) den
Anruf entgegennimmt.
Mit folgendem Verfahren kann die Erfahrungsdatenbank aufgenommen werden:
Ein Mobiltelefon wird mit einem Frequenzanalysator verbunden. Verschiedene Signale werden in unterschiedlichen Umgebungen gesendet und empfangen. Hierzu bieten sich u. a. folgende Orte an:
Kirche, Küchentisch, Wohnzimmertisch, Schublade, Mittelkonsole Auto, Lederhandtasche leer, Stoffhandtasche voll, Manteltasche, Hemdtasche, Jeansgesäßtasche, Aktenkoffer, u. v. m. Der Vergleich der Signale zeigt Gesetzmäßigkeiten, die mit notwendigen Veränderungen in Verbindung gebracht werden können. Somit kann auf die reflektierenden Flächen und die Größe des Aufenthaltsraum geschlossen. Hieraus kann ein mutmaßlicher Aufenthaltsort mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bestimmt werden, der wiederum bestimmte Maßnahmen erfordert. So ist beispielsweise bekannt, dass ein Mantel das Läuten eines Mobiltelefons in der Manteltasche dämpft und die Lautstärke erhöht werden muss. Hierbei hat der Schallraum ein kleines Volumen, das zu einem schnellen Empfang des ersten Echos führt. Weiterhin sind die Reflexions- und Absorptionseigenschaften von Baumwolle bekannt. Andererseits ist bekannt, dass eine Kirche das Signal sehr laut wiedergibt und die Lautstärke reduziert werden sollte. In diesem Fall liegen relativ lange Laufzeiten und weniger Absorption an den Kirchenwänden vor. Auf diese Art kann eine Erfahrungsdatenbank aufgebaut werden, die bei dem Verfahren zur Anpassung der Klingellautstärke herangezogen wird.
Ein Mobiltelefon wird mit einem Frequenzanalysator verbunden. Verschiedene Signale werden in unterschiedlichen Umgebungen gesendet und empfangen. Hierzu bieten sich u. a. folgende Orte an:
Kirche, Küchentisch, Wohnzimmertisch, Schublade, Mittelkonsole Auto, Lederhandtasche leer, Stoffhandtasche voll, Manteltasche, Hemdtasche, Jeansgesäßtasche, Aktenkoffer, u. v. m. Der Vergleich der Signale zeigt Gesetzmäßigkeiten, die mit notwendigen Veränderungen in Verbindung gebracht werden können. Somit kann auf die reflektierenden Flächen und die Größe des Aufenthaltsraum geschlossen. Hieraus kann ein mutmaßlicher Aufenthaltsort mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bestimmt werden, der wiederum bestimmte Maßnahmen erfordert. So ist beispielsweise bekannt, dass ein Mantel das Läuten eines Mobiltelefons in der Manteltasche dämpft und die Lautstärke erhöht werden muss. Hierbei hat der Schallraum ein kleines Volumen, das zu einem schnellen Empfang des ersten Echos führt. Weiterhin sind die Reflexions- und Absorptionseigenschaften von Baumwolle bekannt. Andererseits ist bekannt, dass eine Kirche das Signal sehr laut wiedergibt und die Lautstärke reduziert werden sollte. In diesem Fall liegen relativ lange Laufzeiten und weniger Absorption an den Kirchenwänden vor. Auf diese Art kann eine Erfahrungsdatenbank aufgebaut werden, die bei dem Verfahren zur Anpassung der Klingellautstärke herangezogen wird.
1
Mobiltelefon
2
Elektronik
3
Mikrofon
31
Verbindung Mikrofon zu Elektronik
4
Lautsprecher
41
Verbindung Lautsprecher zu Elektronik
5
Speicher
51
Verbindung Speicher zu Elektronik
6
Reflektierende Umgebung
Claims (9)
1. Verfahren zur Lautstärkenanpassung des Klingelsignals eines Telefon (1) an die Umgebung,
dadurch gekennzeichnet, dass das Echo des eigenen Klingelsignals von dem in das Telefon
integrierten Mikrofon (3) aufgenommen wird, im Gerät mit dem Ursprungssignal verglichen wird und
gemäß festgelegter Kriterien die Lautstärke des Klingelsignals angepasst wird.
2. Verfahren zur Lautstärkenanpassung des Klingelsignals eines Telefon (1) an die Umgebung gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem eingehenden Anruf zunächst das Telefon mit
einer Standardlautstärke, die vorzugsweise manuell eingestellt werden kann, läutet.
3. Verfahren zur Lautstärkenanpassung des Klingelsignals eines Telefon (1) an die Umgebung gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem eingehenden Anruf zunächst das Telefon mit
der Lautstärke läutet, mit der es zuletzt läutete.
4. Verfahren zur Lautstärkenanpassung des Klingelsignals eines Telefon (1) an die Umgebung gemäß
mindestens eines der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass für den Messvorgang
temporär Frequenzen im für den Menschen nicht hörbaren Frequenzbereich verwendet werden und
aufgrund des Messergebnisses die Lautstärke des Klingelsignals im hörbaren Frequenzbereich
eingestellt wird.
5. Verfahren zur Lautstärkenanpassung des Klingelsignals eines Telefon (1) an die Umgebung gemäß
mindestens eines der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass vorzugsweise die
Lautstärke des ersten Echos, die Zeit bis zum Empfang des ersten Echos, die Zeit bis zum
Empfang eines Echos mit einer bestimmten Lautstärke, die Anzahl der empfangenen Echos bis zu
diesem Zeitpunkt, die Frequenz von Oberschwingungen sowie das Fehlen von reflektierten
Frequenzen als charakteristische Messgrößen aufgenommen werden.
6. Verfahren zur Lautstärkenanpassung des Klingelsignals eines Telefon (1) an die Umgebung gemäß
mindestens eines der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren mit
mehreren Frequenzen durchgeführt wird.
7. Verfahren zur Lautstärkenanpassung des Klingelsignals eines Telefon (1) an die Umgebung gemäß
mindestens eines der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lautstärke des Klingeln
unter Einbeziehung der charakteristischen Meßgrößen des Echos errechnet wird.
8. Verfahren zur Lautstärkenanpassung des Klingelsignals eines Telefon (1) an die Umgebung gemäß
mindestens eines der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lautstärke des Klingeln
aus einem Kennfeld, in dem zu den charakteristischen Meßgrößen des Echos bestimmte
Lautstärkeeinstellungen hinterlegt sind, entnommen wird.
9. Telefon zum Durchführen eines Verfahrens zur Lautstärkenanpassung des Klingelsignals gemäß
mindestens einem der vorgenannten Ansprüche.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000139211 DE10039211A1 (de) | 2000-08-11 | 2000-08-11 | Verfahren zum Betreiben eines Mobiltelefons mit automatischer Klingellautstärkenanpassung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000139211 DE10039211A1 (de) | 2000-08-11 | 2000-08-11 | Verfahren zum Betreiben eines Mobiltelefons mit automatischer Klingellautstärkenanpassung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10039211A1 true DE10039211A1 (de) | 2002-02-21 |
Family
ID=7652073
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000139211 Withdrawn DE10039211A1 (de) | 2000-08-11 | 2000-08-11 | Verfahren zum Betreiben eines Mobiltelefons mit automatischer Klingellautstärkenanpassung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10039211A1 (de) |
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- 2000-08-11 DE DE2000139211 patent/DE10039211A1/de not_active Withdrawn
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