DE10038589A1 - Elektrochemische Zelle - Google Patents
Elektrochemische ZelleInfo
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Abstract
Die Brennstoffzelle arbeitet mit einer Polymerelektrolytmembran, auf der beidseitig Gasdiffusionselektroden angeordnet sind, die von einer Endplatte oder Bipolarplatte überdeckt werden. Die End- bzw. Bipolarplatte ist mit einem gaszuführenden und einem gasabführenden Kanalnetz versehen, die durch die Gasdiffusionselektrode begrenzt und voneinander getrennt sind. Das zugeführte Gas muss also durch die Gasdiffusionselektrode wandern, um vom zuführenden in das abführende Kanalsystem zu gelangen.
Description
Die Erfindung betrifft eine elektrochemische Zelle, insbesondere eine Brenn
stoffzelle gemäß den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Derartige elektrochemische Zellen werden insbesondere als Brennstoffzellen,
aber auch als Elektrolysezellen eingesetzt. Sie weisen eine Polymerelektrolyt
membran auf, die gasdicht, aber ionendurchlässig ist. Zu beiden Seiten der
Polymerelektrolytmembran sind Gasdiffusionselektroden angeordnet, die zur
Membran hin mit einem geeigneten Metall, beispielsweise Platin, als Katalysa
tor versehen sind. Die Gasdiffusionselektroden sind üblicherweise Matten aus
grafitisiertem Gewebe, die elektrisch leitend und gasdurchlässig sind. Diese
Gasdiffusionselektroden werden auf ihrer der Membran abgewandten Seite
durch eine bipolare Platte oder eine Endplatte abgeschlossen, über welche das
Gas, das in der Brennstoffzelle katalytisch oxidiert wird bzw. im Elektrolyseur
entsteht, geführt wird. Hierzu weist die bipolare Platte bzw. die Endplatte ein in
der Regel verzweigtes Kanalsystem auf, durch welches bei der Brennstoffzelle
das Gas entlang der Gasdiffusionselektrode geführt wird. Dieser Kanal ist als
offene Nut ausgebildet und an einer Seite durch die Gasdiffusionselektrode
begrenzt, so dass das Gas über eine große Fläche in die Gasdiffusionselektrode
eindringen kann. Dabei ist es üblich, das Reaktionsgas im Überschuss zu führen,
damit die Elektrode stets ausreichend versorgt ist. Solche elektrochemischen
Zellen werden zu einer Vielzahl aufeinander angeordnet und in Reihe geschaltet.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine elektro
chemische Zelle, insbesondere Brennstoffzelle, der eingangs beschriebenen Art
so auszubilden, dass sie kostengünstig herstellbar ist und dass insbesondere auch
eine gleichmäßige Gasverteilung in der Gasdiffusionselektrode im Brennstoff
zellenbetrieb erfolgt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die in Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist es, die Kanalanordnung so vor
zusehen, dass das der Gasdiffusionselektrode zuzuführende Gas nicht aus
schließlich längs dieser Elektrode, sondern durch diese Elektrode hindurch
zwangsgeführt wird. Dadurch, dass Gaszufuhr und Gasabfuhr über gesonderte
Kanäle erfolgt, die keine direkte Kanalverbindung zueinander haben, wird das
Gas durch die Gasdiffusionselektrode zwangsgeführt. Hierdurch wird das
Reaktionsgas wesentlich intensiver in den Bereich der katalytisch wirkenden
Metalle auf der Gasdiffusionselektrode gebracht, wodurch die katalytische
Verbrennung intensiviert wird und bei geeigneter Druckbeaufschlagung der
Zelle mit wesentlich weniger Gasüberschuss gearbeitet werden kann als bei
Zellen nach dem Stand der Technik.
Vorteilhaft werden die Kanäle für die Gaszufuhr und die Gasabfuhr, die durch
entsprechende Nuten in der bipolaren Plane bzw. der Endplatte gebildet sind, so
angeordnet, dass jeweils ein zuführender Kanal benachbart zu einem abführen
den Kanal liegt. Wenn dann das Kanalsystem fein verteilt über die gesamte zur
Verfügung stehende Fläche in dieser Weise ausgebildet wird, dann wird eine
intensive Durchströmung der Gasdiffusionselektrode in dem gesamten wirk
samen Elektrodenbereich erreicht. Die Kanäle gemäß der Erfindung (Mikroka
näle) können im Vergleich zu Kanälen nach dem Stand der Technik einen
wesentlich kleineren Querschnitt aufweisen, da sich hinsichtlich des Strömungswiderstandes
die Querschnitte der Einzelkanäle addieren und nicht wie beim
Stand der Technik, wo eine mäanderförmige Kanalführung erfolgt, der Strö
mungswiderstand durch den kleinsten Kanalquerschnitt wesentlich bestimmt ist.
Dies hat den weiteren wesentlichen Vorteil, dass das Verhältnis von Auflageflä
che zu Kanalfläche - in Draufsicht auf die bipolare Platte bzw. Endplatte von der
Elektrode aus gesehen - wesentlich vergrößert werden kann. Während beim
Stand der Technik dieses Verhältnis bei etwa 1 : 1 liegt, kann durch die erfin
dungsgemäße Ausgestaltung die Auflagefläche, mit der die bipolare Platte bzw.
die Endplatte an der Gasdiffusionselektrode unmittelbar anliegt, auf 75%
(bevorzugt zwischen 70 und 80%) der Gesamtfläche oder auch noch mehr
gesteigert werden, ohne die Gaszu- bzw. -abfuhr zur bzw. aus der Gasdiffusions
elektrode zu verringern. Dadurch, dass diese Auflagefläche wesentlich ver
größert werden kann, kann die GasdifTusionselektrode weicher und elastischer
ausgestaltet werden, wodurch die Herstellungskosten erheblich verringert
werden. Bei Brennstoffzellen nach dem Stand der Technik ist es beispielsweise
üblich, die Gasdiffusionselektrode zweischichtig auszubilden, wobei eine an der
Membran anliegende weichere, elastische Schicht vorgesehen ist, die von einer
härteren, an der Bipolarplatte bzw. der Endplatte anliegenden Schicht abgedeckt
wird. Letztere, in der Herstellung teurere Schicht kann durch die vorliegende
Erfindung völlig entfallen, da keine harte Abstützung mehr erforderlich ist. Es
kann für die Gasdiffusionselektrode ein vergleichsweise weicher und elastischer
Werkstoff verwendet werden, der kostengünstig als Rollenware verfügbar ist.
Hierdurch können die Herstellungskosten insbesondere in der Serien- und
Massenproduktion ganz erheblich gesenkt werden.
Bevorzugt wird eine Vielzahl von Gaszufuhr- und Gasabfuhrkanälen nebenein
ander angeordnet, so dass eine breitfächerige und vom Strömungsquerschnitt
günstigere Verteilung entsteht. Diese Mikrokanalstruktur ermöglicht eine
großflächige und gleichmäßige Einleitung des Gases in die Gasdiffusionselek
trode bzw. beim Einsatz als Elektrolyseur zur Abfuhr aus dieser Elektrode.
Insbesondere beim Brennstoffzellenbetrieb kann dadurch, dass nur noch eine
vergleichsweise kleine Überschussmenge an Gas durchgesetzt wird, dem Aus
trocknen der Membran auf der Sauerstoffseite weiter entgegengewirkt werden.
Dabei kann es vorteilhaft sein, die Kanäle zur Gasdiffusionselektrode hin
aufgeweitet auszubilden, so dass sich beispielsweise ein trapezförmiger Kanal
querschnitt ergibt. Darüber hinaus wird eine intensive Einleitung in die Gasdif
fusionselektrode durch eine entsprechend fein verästelte Kanalführung gewähr
leistet.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Figur dargestellten Aus
führungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Endplatte einer Brennstoffzelle gemäß der Erfindung in
Draufsicht,
Fig. 2 eine Stirnansicht der Platte gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Schnittlinie III-III in Fig. 2 und
Fig. 4 in vergrößerter Darstellung einen Schnitt längs der Schnittlinie
IV-IV in Fig. 1.
Die hier nicht im Einzelnen dargestellte Brennstoffzelle entspricht in ihrem
Aufbau dem beispielsweise aus DE 195 44 323 A1 beschriebenen. Eine elek
trisch leitende, jedoch gasdichte Endplatte 1 liegt flächig an einer Gasdiffusions
elektrode 2 an, die aus einem karbonisierten Kohlefaservlies besteht, ebenfalls
elektrisch leitend ist und die auf der der Endplatte 1 abgewandten Seite kataly
tisch beschichtet, d. h. mit Platinpartikeln versehen ist. Diese Gasdiffusionselek
trode 2 liegt an einer Polymerelektrolytmembran 3 an, die gasdicht, jedoch
ionendurchlässig ist. Zur anderen Seite der Polymerelektrolytmembran 3 ist der
Aufbau entsprechend, wobei im Brennstoffzellenbetrieb seitlich durch die
Endplatte 1 bzw. die zur anderen Seite der Polymerelektrolytmembran 3 an
geordnete Endplatte Wasserstoff bzw. Sauerstoff zugeführt werden, die kataly
tisch zu Wasser oxidiert werden, wobei elektrische Energie frei wird, die an den
Endplatten abgegriffen wird.
Wenn mehrere solcher Zellen zu einem Stack zusammengesetzt werden, dann ist
der Aufbau entsprechend, wobei zwei Endplatten benachbarter Zellen anein
ander liegen oder in Form einer Bipolarplatte als gemeinsame Platte ausgebildet
sind.
Eine solche Endplatte 1 ist anhand der Figuren dargestellt. Die Fig. 1 zeigt dabei
die zur Gasdiffusionselektrode 2 weisende Seite der Endplatte 1. Wie sich aus
Fig. 1 ergibt, sind in der zur Elektrode 2 gerichteten Seite der Endplatte 1
zahlreiche alternierend und ineinandergreifend angeordnete Reihen 4, 5 von
Mikrokanälen 6 vorgesehen. Diese Mikrokanäle 6 haben einen im Wesentlichen
quadratischen Querschnitt und sind durch entsprechende nutartige Ausnehmun
gen in der Oberfläche der Endplatte 1 gebildet. Sie werden auf ihrer freien Seite
durch die angrenzende Gasdiffusionselektrode 2 begrenzt.
Jeder Mikrokanal 6 ist über einen mittig angeordneten und senkrecht dazu
verlaufenden bohrungsartigen Kanal 7 mit einem dahinter liegenden, in Rich
tung der jeweiligen Reihe 4 oder 5 verlaufenden Hauptkanal 8 bzw. 9 verbun
den. Die Reihen 4 und 5 von Mikrokanälen sind jeweils über nebeneinander
angeordnete Hauptkanäle 8, 9 verbunden, wobei die Hauptkanäle 8 der Reihen 4
an der in Fig. 2 sichtbaren Stirnseite 10 und die der Reihen 5 an der anderen (in
Fig. 2 nicht sichtbaren) Stirnseite 11 münden. Es sind also über die in der
Stirnseite 10 mündenden Hauptkanäle 8 die Reihen 5 von Mikrokanälen 6
miteinander verbunden und über die Hauptkanäle 9 die Reihen 4 von Mikroka
nälen 6, die über die Stirnseite 11 zugänglich sind. Dabei ist die Anordnung der
Mikrokanäle benachbarter Reihen 4 und 5 kammartig ineinandergreifend, so
dass benachbarte Mikrokanäle 6 stets unterschiedlichen Kanalsystemen zugeordnet
sind. Dabei sind auch die Hauptkanäle 8 und 9 alternierend angeordnet,
wie sich dies insbesondere aus Fig. 3 ergibt.
Es sind also in der Endplatte 1 zwei durch die Gasdiffusionselektrode 2 bzw. die
Endplatte selbst voneinander getrennte, jedoch in sich miteinander leitungs
verbundene Kanalsysteme vorhanden, von denen eins zur Gaszufuhr und das
andere zur Gasabfuhr dient. Da die Endplatte 1 gasdicht ist, kann das Gas von
einem zum anderen Kanalsystem nur über die Gasdiffusionselektrode 2 ge
langen, wodurch sichergestellt ist, dass das Gas nicht nur, wie beim Stand der
Technik üblich, an der Gasdiffusionselektrode 2 vorbeiströmt, sondern durch
diese hindurchströmen muss. Dies verdeutlicht am besten Fig. 4, wo die Strö
mungsrichtung anhand von Pfeildarstellungen erkennbar ist. Die mit A gekenn
zeichneten Pfeile kennzeichnen dabei Mikrokanäle des zuführenden Kanal
systems und die mit B gekennzeichneten solche des abführenden Gassystems. Es
wird also deutlich, dass, um von A nach B zu gelangen, die Gasdiffusionselek
trode 2 durchdrungen werden muss, so wie das durch die Pfeile 12 in Fig. 4
kenntlich gemacht ist.
1
Endplatte
2
Gasdiffusionselektrode
3
Polymerelektrolytmembran
4
Reihe
5
Reihe
6
Mikrokanäle
7
bohrungsartige Kanäle
8
Hauptkanäle zur Reihe
4
9
Hauptkanäle zur Reihe
5
10
Stirnseite
11
Stirnseite
12
Pfeil in
Fig.
4
Claims (5)
1. Elektrochemische Zelle, insbesondere Brennstoffzelle, mit Polymerelek
trolytmembran (3), mit mindestens einer dazu benachbart angeordneten Gasdif
fusionselektrode (2) und mit mindestens einem gasführenden Kanal (6), der zu
einer Seite von der Gasdiffusionselektrode (2) begrenzt wird, dadurch gekenn
zeichnet, dass mindestens ein Kanal (6) für die Gaszufuhr (A) und ein weiterer
Kanal (6) für die Gasabfuhr (B) vorgesehen sind, welche durch die Gasdiffu
sionselektrode (2) begrenzt und voneinander getrennt sind.
2. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
zahlreiche Kanäle (6) für die Gaszufuhr (A) und für die Gasabfuhr (B) gebildet
sind, die flächig über die Gasdiffusionselektrode (2) verteilt und an diese an
grenzend so angeordnet sind, dass ein Gas zuführender Kanal (6) benachbart zu
einem Gas abführenden Kanal (6) liegt.
3. Elektrochemische Zelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle (6) in einer gasdichten Endplatte (1)
oder Bipolarplatte angeordnet sind, wobei die zur Gasdiffusionselektrode (2)
offenen Kanäle in Reihen (4, 5) nebeneinander angeordnet und mit längs der
Reihen (4, 5) verlaufenden Kanälen (8, 9) leitungsverbunden sind, die zu einer
Seite (10 oder 11) der End- oder Bipolarplatte (1) geführt sind.
4. Elektrochemische Zelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle (6) zur Gasdiffusionselektrode (2) hin
aufgeweitet ausgebildet sind.
5. Elektrochemische Zelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die zur Gasdiffusionselektrode (2) hin angrenzen
de Fläche der Kanäle (6) 20% bis 30% der zur Gasdiffusionselektrode (2) hin
wirksamen Fläche der Endplatte (1) oder Bipolarplatte bildet.
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