DE10037958A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Vermeidung der Tiefentladung einer Fahrzeugbatterie - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Vermeidung der Tiefentladung einer FahrzeugbatterieInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung (1) zur Vermeidung der Tiefentladung einer Fahrzeugbatterie (2), umfassend eine Einrichtung (3) zur Erfassung des Ladezustandes einer Fahrzeugbatterie (2) und einen Leistungsschalter, wobei der Leistungsschalter zwischen den Fahrzeugbatterie (2) und sicherheitsunkritischen, zündungsunabhängigen elektrischen Verbrauchern (5) angeordnet und über die Einrichtung (3) zur Erfassung des Ladezustandes ansteuerbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vermeidung
der Tiefentladung einer Fahrzeugbatterie.
In modernen Kraftfahrzeugen nimmt die Anzahl der elektrischen
Verbraucher kontinuierlich zu, so dass die Fahrzeugbatterie starken
Belastungen unterworfen ist. Im Fahrtbetrieb mit erregtem Generator liefert
der Generator im Regelfall ausreichend elektrische Energie, um alle
elektrischen Verbraucher über die Fahrzeugbatterie zu versorgen. Im
abgestellten Zustand hingegen muss die Fahrzeugbatterie alleine die
gesamte elektrische Energieversorgung der noch aktiven Verbraucher
übernehmen. Dies sind zum einen sicherheitsrelevante Steuergeräte und
zum anderen sicherheitsunkritische, zündungsunabhängige elektrische
Verbraucher. Ein Beispiel hierfür ist das Innenlicht oder eine
Kraftfahrzeugsteckdose. Insbesondere an die Kraftfahrzeugsteckdose
angeschlossene elektrische Verbraucher können im abgestellten Zustand
die Fahrzeugbatterie derart entladen, dass kein Motorstart mehr möglich ist.
Des weiteren sind Manipulationen von Dritten möglich, die sich unbefugt
Zugang zum Kofferraum verschaffen und bewusst einen starken elektrischen
Verbraucher anschalten, um das Kraftfahrzeugbordnetz zu entladen, um
beispielsweise die Alarmanlage zu sabotieren.
Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, eine
Vorrichtung und ein Verfahren zur Vermeidung der Tiefentladung einer
Fahrzeugbatterie durch zündungsunabhängige elektrische Verbraucher zu
schaffen. Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch die
Gegenstände mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 5. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen. Hierzu umfasst die Vorrichtung eine Einrichtung zur
Erfassung des Ladezustandes einer Fahrzeugbatterie und einen
Leistungsschalter, wobei der Leistungsschalter zwischen der
Fahrzeugbatterie und den sicherheitsunkritischen, zündungsunabhängigen
elektrischen Verbrauchern angeordnet und über die Einrichtung zur
Erfassung des Ladezustandes ansteuerbar ist. Dadurch werden die
sicherheitsunkritischen zündungsunabhängigen elektrischen Verbraucher
stets dann abgeschaltet, wenn deren Weiterbetrieb ansonsten die
Fahrzeugbatterie zu stark entladen würde. Dabei kann vorgesehen sein,
dass die Vorrichtung permanent aktiv ist, so dass diese Verbraucher auch
bei erregtem Generator abgeschaltet werden, wenn ein kritischer
Bordnetzzustand durch die Einrichtung zur Erfassung des Ladezustandes
detektiert wurde.
Ebenso ist es möglich, die Vorrichtung mit dem Zündungssignal KL 15 zu
verknüpfen, so dass die Vorrichtung nur bei ausgeschalteter Zündung aktiv
ist.
Prinzipiell kann der Leistungsschalter als Halbleiter-Leistungsschalter oder
als Leistungs-Relais ausgebildet sein. Vorzugsweise wird der
Leistungsschalter jedoch als bistabiles Leistungs-Relais ausgebildet, so
dass der Leistungsschalter keinen Ruhestrom benötigt und somit die
Fahrzeugbatterie nicht belastet. Derartige bistabile Leistungs-Relais sind
beispielsweise aus der VPRD/S-Serie der Firma Siemens bekannt und
sind in verschiedenen Ausführungsformen erhältlich. Dabei kann entweder
durch Pulse unterschiedlicher Polarität oder durch Pulse gleicher Polarität
und zwei Eingänge zwischen den beiden stabilen Arbeitspunkten hin- und
hergeschaltet werden. Die Leistungsaufnahme ist dabei auf die Pulszeiten
von beispielsweise 50-100 ms beschränkt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind einzelnen oder
gruppenweise zusammengefassten Verbrauchern separate
Leistungsschalter zugeordnet. Dadurch müssen nicht abrupt alle
Verbraucher abgeschaltet werden, sondern diese können nach ihrer Priorität
und/oder ihrer Leistungsaufnahme abgeschaltet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Einrichtung zur Erfassung des
Ladezustandes als Batteriespannungsmesseinrichtung ausgebildet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt ein
schematisches Blockschaltbild eines Kraftfahrzeugbordnetzes.
Das Kraftfahrzeugbordnetz 1 umfasst eine Fahrzeugbatterie 2, eine
Einrichtung 3 zur Erfassung des Ladezustandes der Fahrzeugbatterie 2, ein
bistabiles Leistungsrelais 4 und elektrische Verbraucher 5-7. Die
elektrischen Verbraucher 5 sind sicherheitsunkritische,
zündungsunabhängige Verbraucher wie beispielsweise eine
Fahrzeugsteckdose, die über einen Relais-Kontakt 8 des bistabilen
Leistungs-Relais 4 mit der Fahrzeugbatterie 2 verbunden sind. Die
elektrischen Verbraucher 6 sind sicherheitskritische zündungsunabhängige
Verbraucher wie beispielsweise Airbag- oder Motorsteuergerät, die
permanent mit der Fahrzeugbatterie 2 verbunden sind. Die elektrischen
Verbraucher 7 sind zündungsabhängige Verbraucher, die nur bei
eingeschalteter Zündung aktiv sind. Hierzu sind diese über einen
Leistungsschalter 9 mit der Fahrzeugbatterie 2 verbunden. Der
Leistungsschalter 9 kann dabei als Halbleiter-Leistungsschalter oder als
Leistungs-Relais, insbesondere als bistabiles Leistungs-Relais ausgebildet
sein. Die Einrichtung 3 ist parallel zur Fahrzeugbatterie 2 angeordnet und
erfasst deren Spannung. Der Schütz 10 des bistabilen Leistungs-Relais ist
mit der Einrichtung 3 verbunden und wird von dieser in Abhängigkeit von der
erfassten Fahrzeugbatteriespannung bestimmt. Des weiteren wird der
Einrichtung 3 und dem. Leistungsschalter 9 ein den Zustand der Zündung
anzeigendes Signal zugeführt, was hier mit KI 15 bezeichnet wird. Bei
eingeschalteter Zündung ist der Leistungsschalter 9 geschlossen und
verbindet die elektrischen Verbraucher mit der Fahrzeugbatterie 2. Bei
ausgeschalteter Zündung ist der Leistungsschalter 9 offen, und die
elektrischen Verbraucher 7 sind von der Fahrzeugbatterie getrennt, so dass
diese nicht belastet wird.
Der Relais-Kontakt 8 hingegen ist unabhängig vom Zustand der Zündung
zunächst immer geschlossen. Ist die Zündung abgeschaltet, liegen somit die
elektrischen Verbraucher 5, 6 noch an der Fahrzeugbatterie 2 und belasten
diese. Erfasst nun die Einrichtung 3, dass die Fahrzeugbatteriespannung
unter einen ersten Grenzwert gesunken ist, so erzeugt die Einrichtung 3
einen Strompuls, der durch den Schütz 10 fließt. Darauf kippt der Relais-
Kontakt 8 in den stabilen, offenen Zustand. Die elektrischen Verbraucher 5
sind von der Batterie 2 getrennt und belasten diese nicht mehr. Der Relais-
Kontakt 8 bleibt solange offen, bis die Fahrzeugbatterie 2 wieder einen
ausreichenden Ladezustand aufweist, was im Regelfall erst wieder nach
dem Start des Motors der Fall ist, wenn der erregte Generator die
Fahrzeugbatterie 2 wieder lädt.
Durch die Einrichtung 3 und das bistabile Leistungs-Relais 4 wird somit im
abgeschalteten Zustand eine Tiefentladung der Fahrzeugbatterie 2
verhindert, so dass deren Fähigkeit zur Durchführung eines Startvorganges
erhalten bleibt. Durch das bistabile Leistungs-Relais 4 ist dabei die
Leistungsaufnahme nur auf die unmittelbare Schaltphase begrenzt.
Claims (8)
1. Vorrichtung (1) zur Vermeidung der Tiefentladung einer
Fahrzeugbatterie (2), umfassend eine Einrichtung (3) zur
Erfassung des Ladezustandes einer Fahrzeugbatterie (2) und
einen Leistungsschalter, wobei der Leistungsschalter
zwischen der Fahrzeugbatterie (2) und sicherheitsunkritischen,
zündungsunabhängigen elektrischen Verbrauchern (5) angeordnet
und über die. Einrichtung (3) zur Erfassung des Ladezustandes
ansteuerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Leistungsschalter als bistabiles Leistungs-Relais (4) ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass einzelnen oder gruppenweise zusammengefassten
elektrischen Verbrauchern (5) ein separater Leistungsschalter
zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (3) zur Erfassung
des Ladezustandes einer Fahrzeugbatterie (2) als
Batteriespannungsmesseinrichtung ausgebildet ist.
5. Verfahren zur Vermeidung der Tiefentladung einer
Fahrzeugbatterie, mittels einer Vorrichtung nach Anspruch 1,
umfassend folgende Verfahrenssschritte:
- a) Erfassen des Ladezustandes der Fahrzeugbatterie (2) und
- b) Öffnen des Leistungsschalters durch die Einrichtung (3) zur Erfassung des Ladezustandes einer Fahrzeugbatterie (2), falls der Ladezustand unter einen ersten Grenzwert für den Ladezustand sinkt, solange bis der Ladezustand wieder einen zweiten Grenzwert überschreitet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Abschaltung elektrischer Verbraucher (5) optisch und/oder
akustisch signalisiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der Leistungsschalter nur bei ausgeschalteter Zündung geöffnet
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass den einzelnen oder gruppenweise
zusammengefassten Verbrauchern (5) separate
Leistungsschalter zugeordnet sind, wobei den einzelnen
Verbrauchern verschiedene Grenzwerte für den Ladezustand
zugeordnet und diese in der Reihenfolge der Grenzwerte bei
deren Erreichen sukzessive abgeschaltet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10037958A DE10037958A1 (de) | 2000-07-27 | 2000-07-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Vermeidung der Tiefentladung einer Fahrzeugbatterie |
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Publications (1)
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DE (1) | DE10037958A1 (de) |
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