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Die
vorliegende Erfindung ist auf optisch aktive homogen lösliche polymervergrößerte Liganden
gerichtet. Insbesondere befaßt
die Erfindung sich mit polymervergrößerten Liganden aufweisend
als aktive die chirale Induktion bedingende Einheit eine oder mehrere
Strukturen der allgemeinen Formel (I) bzw. (II).
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Weiterhin
umfaßt
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der polymervergrößerten Liganden
sowie deren Verwendungen.
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Homogen
lösliche
polymervergrößerte Katalysatoren
sind wichtige Hilfsmittel zur Synthese enantiomerenangereicherter
organischer Verbindungen gerade auch im technischen Maßstab, helfen
sie doch aufgrund der katalytischen Aktivität einerseits und der Fähigkeit
zur Recyclierung und Wiederbenutzung andererseits die Herstellung
der gewünschten
Produkte in äußerst kostengünstiger
Weise bewerkstelligen zu können. Darüber hinaus
weisen sie nicht die für
heterogen lösliche
polymervergrößerte Katalysatoren
immanenten die Reaktion beeinflussenden Phasenwechsel des Substrats
und Produkts auf.
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Zur
Erzielung enantiomer angereicherter Produkte werden die eigentlichen
katalytisch aktiven Metalle in eine chirale Umgebung eingebettet.
Dies kann durch die Koordination von chiralen Liganden am katalytisch aktiven
Metallatom/ion geschehen. In diesem Fall wird die eigentliche Stereodifferenzierung,
sprich die chirale Induktion, durch diese Liganden gesteuert. Es
besteht daher ein Bedarf an weiteren Liganden für den Einsatz in der organischen
katalytischen Synthese chiraler Verbindungen.
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Janda
und Bolm et al. berichteten über
die in letzter Zeit synthetisierten Vertreter der Chinin/Chinidin-Liganden
(Chem. Commun. 1999, 1917–1924;
Eur. J. Org. Chem. 1988, 21–27).
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Auf
dem Gebiet der enantioselektiven Dihydroxylierungsreaktion nach
Sharpless sind bereits homogen lösliche
polymervergrößerte Liganden
bekannt (J. Am. Chem. Soc. 1996, 118, 7632; Tetrahedron Lett. 1997,
38, 1527; Angew. Chem., Int. Ed. Engl. 1997, 36, 773).
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war deshalb die Angabe von weiteren homogen
löslichen
Liganden des Chinin/Chinidin-Typs für die asymmetrische Synthese
organischer Verbindungen, welche die oben genannten Vorteile aufweisen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch Liganden mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie 3. Ansprüche 2 und
4 bis 6 stellen besondere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Liganden
unter Schutz. Anspruch 7 ist auf ein besonderes Verfahren für deren
Herstellung gerichtet. Die Ansprüche
8 bis 15 befassen sich mit bevorzugten Verwendungen derselben.
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Dadurch,
daß man
optisch aktive homogen lösliche
polymervergrößerte Liganden
bereitstellt, welche als aktive die chirale Induktion bedingende
Einheit eine oder mehrere Strukturen der allgemeinen Formel (I) oder
(II) aufweisen
worin
R
1, R
2 unabhängig voneinander
stehen für
H, (C
1-C
8) -Alkyl,
(C
1-C
8)-Acyl, (C
3-C
8)-Cycloalkyl,
(C
6-C
18)-Aryl, (C
7-C
19)-Aralkyl, (C
3-C
18)-Heteroaryl,
(C
4-C
19)-Heteroaralkyl,
((C
1-C
8)-Alkyl)
1–3-
(C
3-C
8)-Cycloalkyl,
((C
1-C
8)-Alkyl)
1-3-(C
6-C
18)-Aryl,
((C
1-C
8)-Alkyl)
1-3-(C
3-C
18)-Heteroaryl,
R
3 ist
H,
oder R
1, R
2 oder
R
3 ist die Anbindung an die Polymervergrößerung,
wobei die Polymervergrößerung ausgewählt wird
aus der Gruppe der Polyacrylate, Polyvinylpyrrolidinone, Polysiloxane,
Polybutadiene, Polyisoprene, Polyalkane, Polystyrole, oder Polyoxazoline
oder Mischungen derselben, gelangt man in überraschender Weise zu stereodifferenzierenden
Liganden, z.B. für
die Dihydroxylierung von C=C-Doppelbindungen,
welche aufgrund ihrer Größe nach
der Reaktion leicht wiedergewonnen und wiederverwendet werden können, die
jedoch die Nachteile, welche mit einer Heterogenisierung verbunden
sind, umgehen helfen. Darüber
hinaus sind diese Liganden in einem Membranreaktor einsetzbar. Dadurch
kann selbst im technischen Maßstab
die Reaktion ggf, kontinuierliche durchgeführt werde, was im Hinblick
auf die Pro zeßkosten
als äußerst vorteilhaft
erscheint.
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Bevorzugt
ist die Ausführungsform,
in der die Polymervergrößerung aus
Polyacrylaten aufgebaut ist.
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In
einer weiteren Ausgestaltung befaßt sich die vorliegende Erfindung
mit optisch aktiven homogen löslichen
polymervergrößerte Liganden
aufweisend als aktive die chirale Induktion bedingende Einheit eine oder
mehrere Strukturen der allgemeinen Formel (III)
worin R
4 das
erfindungsgemäße DHQ (I)
oder DHQD (II) darstellt sowie R
5 H oder
die Anbindung an die Polymervergrößerung ist. Die Anthrachinon-Einheit
der Formel (III) nimmt dabei in den Verbindungen der allgemeinen
Formeln (I) und (II) jeweils die Bedeutung der R
1-Reste
wahr.
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Es
gelten auch für
diese Liganden die gleichen Vorteile, welche oben für die Verbindungen
der Formel (I) und (II) angesprochen wurden.
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Bezüglich der
Verbindungen der allgemeinen Formeln (III) kann die Polymervergrößerung durch
Polymere ausgewählt
aus der Gruppe der Polyacrylate, Polyvinylpyrrolidinone, Polysiloxane,
Polybutadiene, Polyisoprene, Polyalkane, Polystyrole, Polyether
(Polyethylenglykol, Polypropylenglykol), oder Polyoxazoline oder Mischungen
derselben gebildet werden. Besonders bevorzugt sind die Polyether
in diesem Zusammenhang zu nennen.
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Der
erfindungsgemäßen Liganden
der Formeln (I) bis (III) können
wie folgt aus Molekulargewichtsvergrößerung (Poly mervergrößerung),
ggf. Linker und aktivem Zentrum (aktive Einheit) aufgebaut sein
(1).
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Molekulargewichtsvergrößerung:
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Die
Molekulargewichtsvergrößerung kann
im Rahmen der Erfindung frei gewählt
werden. Sie wird einerseits durch Praktikabilitäts- und Kostenerwägungen,
andererseits durch technische Rahmenbedingungen (Rückhaltevermögen, Löslichkeit
etc.) begrenzt. Aus dem Stand der Technik sind einige Polymervergrößerungen
für Katalysatoren
bekannt (Reetz et al., Angew. Chem. 1997, 109, 1559f.; Seebach et
al., Helv. Chim Acta 1996, 79, 1710f.; Kragl et al., Angew. Chem.
1996, 108, 684f.; Schurig et al., Chem. Ber./Recueil 1997, 130, 879f.;
Bolm et al., Angew. Chem. 1997, 109, 773f.; Bolm et al. Eur. J.
Org. Chem. 1998, 21f.; Baystone et al. in Speciality Chemicals 224f.;
Salvadori et al., Tetrahedron: Asymmetry 1998, 9, 1479; Wandrey
et al., Tetrahedron: Asymmetry 1997, 8, 1529f.; ibid. 1997, 8, 1975f.;
Togni et al. J. Am. Chem. Soc. 1998, 120, 10274f., Salvadori et
al., Tetrahedron Lett. 1996, 37, 3375f; WO 98/22415; insbesondere
DE 199106916 .; Janda et
al., J. Am. Chem. Soc. 1998, 120, 9481f.; Andersson et al., Chem.
Commun. 1996, 1135f.; Janda et al., Soluble Polymers 1999, 1, 1;
Janda et al., Chem. Rev. 1997, 97, 489; Geckler et al., Adv. Polym.
Sci. 1995, 121, 31; White et al., in „The Chemistry of Organic
Silicon Conpounds" Wiley,
Chichester, 1989, 1289; Schuberth et al., Macromol. Rapid Commun.
1998, 19, 309; Sharma et al., Synthesis 1997, 1217; „Functional
Polymers" Ed.: R.
Arshady, ASC, Washington, 1996; „Praktikum der Makromolekularen
Stoffe", D. Braun
et al., VCH-Wiley, Weinheim 1999).
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Linker:
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Zwischen
eigentlicher aktiver Einheit und der Polymervergrößerung kann
ein Linker eingebaut sein. Der Linker dient dazu, einen Abstand
zwischen aktiver Einheit und Polymer aufzubauen, um gegenseitige
für die
Reaktion nachteilige Wechselwirkungen abzumildern bzw. auszuschalten.
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Die
Linker können
durch den Fachmann im Prinzip frei gewählt werden. Sie sind nach den
Gesichtspunkten auszuwählen,
wie gut sie einerseits an das Polymer/Monomer, andererseits an das
aktive Zentrum anzukoppeln sind. Geeignete Linker sind unter anderem
den oben unter der Rubrik Molekulargewichtsvergrößerung erwähnten Literaturstellen zu entnehmen.
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Im
Rahmen der Erfindung sind diese aktiven Einheiten der Formeln (I)
bis (III) vorteilhafterweise also direkt oder bevorzugt über einen
Linker ausgewählt
aus der Gruppe
wobei
R
bedeutet H, (C
1-C
8)-Alkyl,
(C
6-C
18)-Aryl, (C
7-C
19)-Aralkyl, ((C
1-C
8)-Alkyl)
1-3-(C
6-C
18)-Aryl,
X bedeutet (C
6-C
18)-Arylen, (C
1-C
8)-Alkylen, (C
1-C
8)-Alkenylen,
((C
1-C
8) -Alkyl)
1-3-(C
6-C
18)-Arylen, (C
7-C
19)-Aralkylen,
Z,
W bedeuten unabhängig
voneinander -C(=O)O-, -C(=O)NH-, -C(=O)-, NR, O, CHR, CH
2, C=S, S, PR, an die Polymervergrößerung gebunden.
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Weitere
bevorzugte Verbindungen, die als Linker eingesetzt werden können, sind
in folgendem Schema dargestellt:
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Ganz
besonders bevorzugt sind jedoch Linker wie z. B. 1,4'-Biphenyl, 1,2-Ethylen,
1,3-Propylen, PEG-(2-10), α,ω-Siloxanylen
oder 1,4-Phenylen sowie α,ω-1,4-Bisethylenbenzol
oder Linker, welche ausgehend von Siloxanen der allgemeinen Formel
IV
erhältlich sind. Diese lassen sich
unter Hydrosilylierungsbedingungen (Übersicht über die Hydrosilylierungsreaktion
von Ojima in The Chemistry of Organic Silicon Compounds, 1989 John
Wiley & Sons
Ltd., 1480 – 1526) leicht
an evt. vorhandene Doppelbindungen in den Polymeren und geeignete
funktionelle Gruppen der aktiven Zentren binden.
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Die
molekulargewichtsvergrößerten Liganden
können
ein mittleres Molekulargewicht im Bereich von 1.000–1.000.000,
vorzugsweise 5.000–500.000,
besonders bevorzugt 5.000 -300.000,
g/mol aufweisen.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, daß nach Maßgabe des Wissens eines Fachmanns
die oben genannten Bestandteile der molekulargewichtsvergrößerten Liganden
(I) bis (III) (Molekularvergrößerung,
Linker, aktives Zentrum/Einheit) im Hinblick auf eine optimale Reaktionsführung beliebig
kombiniert werden können.
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Kombination
von Molekulargewichtsvergrößerung zu
Linker/aktive Einheit:
Im Prinzip gibt es zwei Vorgehensweisen,
wie die Linker/aktive Einheit an die Molekulargewichtsvergrößerung angehängt werden
können:
- a) die aktive die chirale Induktion bedingende
Einheit wird mit angebundenem Linker oder direkt an ein Monomer
gebunden und dieses mit weiteren nicht modifizierten Monomeren copolymerisiert,
oder
- b) die aktive die chirale Induktion bedingende Einheit wird über einen
Linker oder direkt an das fertige Polymer gebunden.
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Ggf.
können
Polymere nach a) oder b) erstellt und diese mit anderen Polymeren
blockcopolymerisiert werden, welche ebenfalls die aktiven die chirale
Induktion bedingenden Einheiten aufweisen oder welche diese nicht
aufweisen.
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Weiterhin
gilt prinzipiell für
die Anzahl der Linker/aktiven Einheiten pro Monomer im Polymer,
daß möglichst
viele derartige katalytisch aktiver Einheiten auf einem Polymer
Platz finden sollten, so daß der
Umsatz pro Polymer dadurch gesteigert ist. Auf der anderen Seite
sollten die Einheiten jedoch einen solchen Abstand voneinander einnehmen,
daß eine
gegenseitige negative Beeinflussung der Reaktivität (TOF,
Selektivität)
minimiert wird bzw. gar nicht erst stattfindet. Vorzugsweise sollte
daher der Abstand der Linker/aktiven Zentren im Polymer voneinander
im Bereich von 1–200
Monomereinheit, vorzugsweise 5–25
Monomereinheiten, liegen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung werden dabei solche Stellen im
Polymer oder zu polymerisierendem Monomer zur Anbindung des Linkers/aktiver
Einheit herangezogen, welche sich leicht funktionalisieren lassen
bzw. es erlauben, schon eine vorhandene Funktionalität zur Anbindung
zu benutzen. So eignen sich bevorzugt Heteroatome oder ungesättigte Kohlenstoffatome
zum Aufbau der Anbindung.
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Z.B.
können
im Falle von Styrol/Polystyrol die vorhanden Aromaten als Verbindungspunkte
zu den Linkern/aktiven Zentren herangezogen werden. An diese Aromaten
können,
vorzugsweise in 3-, 4-, 5-Stellung, besonders bevorzugt ist die
4-Stellung, über die
normale Aromatenchemie Funktionalitäten gut angeknüpft werden.
Vorteilhaft ist aber auch, der zu polymerisierenden Mischung z.B.
bereits funktionalisiertes Monomer zuzumischen und nach der Polymerisation
an die im Polystyrol vorhandenen Funktionalitäten den Linker zu binden. Vorteilhaft
für diesen
Zweck sind z.B. para-Hydroxy-, para-Chlormethyl- oder para-Aminostyrolderivate geeignet.
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Im
Falle der Polyacrylate ist im Monomerbestandteil jeweils eine Säuregruppe
oder Estergruppe vorhanden, an der vor oder nach der Polymerisation
der Linker oder die aktive Einheit vorzugsweise über eine Ester- oder Amidbindung
angebunden werden kann.
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Polysiloxane
als Molekulargewichtsvergrößerung (Polymervergrößerung)
werden vorzugsweise gleich so aufgebaut, daß neben Dimethylsilaneinheiten
auch Hydromethylsilaneinheiten vorliegen. An diesen Stellen können dann
weiterhin die Linker/aktiven Einheiten über eine Hydrosilylierung angekoppelt
werden. Vorzugsweise lassen sich diese unter Hydrosilylierungsbedingungen
(Übersicht über die
Hydrosilylierungsreaktion von Ojima in The Chemistry of Organic
Silicon Compounds, 1989 John Wiley & Sons Ltd., 1480 – 1526) an die ins Auge gefaßten Funktionalitäten im Polymer
anbinden. Geeignete derart modifizierte Polysiloxane sind in der
Literatur bekannt („Siloxane
polymers and copolymers„ White et
al., in Ed. S. Patai „The
Chemistry of Organic Silicon Compounds" Wiley, Chichester, 1989, 46, 2954;
C. Wandrey et al. TH: Asymmetry 1997, 8, 1975).
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Kombination
von Linker zu aktiver Einheit:
Was für die Verbindung von Polymer
zu Linker/aktiver Einheit gilt, ist synonym für die Anbindung des aktiven Zentrums
(aktive Einheit) an den Linker anzuwenden.
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So
kann die Linkeranbindung an die aktiven Einheiten bevorzugt über Heteroatome
oder bestimmte Funktionalitäten
wie C=O, CH2, O, N, S, P, Si, B erfolgen,
wobei bevorzugt Ether-/Thioetherbindungen, Aminbindungen, Amidbindungen
geknüpft
oder Veresterungen, Alkylierungen, Silylierungen sowie Additionen
an Doppelbindungen durchgeführt
werden.
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Besonders
bevorzugt sind solche Anbindungsmöglichkeiten, welche im Stand
der Technik für
die Polymervergrößerung der
monomeren aktiven Einheiten schon beschrieben sind (WO98/35927;
Chem. Commun. 1999, 1917; Angew. Chem. 1997, 16, 1835; J. Am. Chem.
Soc. 1996, 118, 7632; Tetrahedron Lett. 1997, 38, 1527; Eur. J.
Org. Chem. 1998, 21; Angew. Chem. 1997, 109, 773; Chem. Commun.
1997, 2353; Tetrahedron: Asymmetry 1995, 6, 2687; ibid 1993, 4,
2351; Tetrahedron Lett. 1995, 36, 1549; Synlett 1999, 8, 1181; Tetrahedron:
Asymmetry 1996, 7, 645; Tetrahedron Lett. 1992, 33, 5453; ibid 1994,
35, 6559; Tetrahedron 1994, 50, 11321; Chirality 1999, 11, 745;
Tetrahedron Lett. 1991, 32, 5175; Tetrahedron Lett. 1990, 31, 3003; Chem.
Commun. 1998, 2435; Tetrahedron Lett. 1997, 38, 2577).
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In
einer weiteren Ausgestaltung befaßt sich die Erfindung mit der
Verwendung der erfindungsgemäßen Liganden
(I), (II) und (III) zur Herstellung von enantiomer angereicherten
organischen Verbindungen, vorzugsweise durch enantioselektive Dihydroxylierung
von C=C-Doppelbindungen. Von den monomeren Liganden sind diese Reaktionen
wohl bekannt (WO 92/20677).
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Die
dort und anderswo im Stand der Technik angegebenen Reaktionsbedingungen
können
synonym für
die erfindungsgemäßen Verbindungen
herangezogen werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung von optisch
aktiven homogen löslichen
polymervergrößerten Liganden
aufweisend als aktive die chirale Induktion bedingende Einheit eine
oder mehrere Strukturen der allgemeinen Formel (I), (II) oder (III)
worin
R
1, R
2 unabhängig voneinander
stehen für
H, (C
1-C
8)-Alkyl,
(C
1-C
8)-Acyl, (C
3-C
8)-Cycloalkyl,
(C
6-C
18)-Aryl, (C
7-C
19)-Aralkyl, (C
3-C
18) -Heteroaryl,
(C
4-C
19)-Heteroaralkyl,
((C
1-C
8) -Alkyl)
1-3-(C
3-C
8)-Cycloalkyl,
((C
1-C
8)-Alkyl)
1-3-(C
6-C
18)-Aryl,
((C
1-C
8)-Alkyl)
1-3-(C
3-C
18)-Heteroaryl,
R
3 ist
H,
oder R
1, R
2 oder
R
3 ist die Anbindung an die Polymervergrö ßerung,
R
4 = erfindungsgemäßes DHQ (I) oder DHQD (II)
darstellt, wobei die Anthrachinon-Einheit im Rest R
4 den
Rest R
1 ausmacht, und R
5 =
H oder die Anbindung an die Polymervergrößerung ist, in einem Verfahren
zur asymmetrischen Aminohydroxylierung von C=C-Doppelbindungen.
Von den monomeren und heterogenisierten Liganden sind diese Reaktionen
wohl bekannt (WO 97/44316; Tetrahedreon Lett. 1997, 38, 2577; Chem.
Commun. 1998, 2435; Indian J. Chem. 1999, 287; Transition Metals
for Organic Synthesis Ed.: M. Beller, C. Bolm, Wiley-VCH, Vol. 2,
249–258).
Die Reaktionsbedingungen können
synonym angewandt werden.
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Dabei
kann die aktive die chirale Induktion bedingende Einheit über einen
Linker ausgewählt
aus der Gruppe
wobei
R
bedeutet H, (C
1-C
8)-Alkyl,
(C
6-C
18)-Aryl, (C
7-C
19) -Aralkyl,
((C
1-C
8)-Alkyl)
1-3-(C
6-C
18)-Aryl,
X bedeutet (C
6-C
18)-Arylen, (C
1-C
8)-Alkylen, (C
1-C
8)-Alkenylen,
((C
1-C
8)-Alkyl)
1-3-(C
6-C
18)-Arylen, (C
7-C
19)-Aralkylen,
Z,
W bedeuten unabhängig
voneinander -C(=O)O-, -C(=O)NH-, -C(=O)-, NR, O, CHR, CH
2, C=S, S, PR, an das Polymer gebunden sein.
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Als
Polymervergrößerung kommen
bevorzugt Polyacrylate, Polyvinylpyrrolidinone, Polysiloxane, Polybutadiene,
Polyisoprene, Polyalkane, Polystyrole, Polyoxazoline oder Polyether
(Polyethylenglykol, Polypropylenglykol) oder Mischungen derselben
in Frage.
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Das
mittlere Molekulargewicht der erfindungsgemäßen Ligan den liegt für die Aminohydroxylierung ebenfalls
im Bereich von 1.000 – 1.000.000,
vorzugsweise 5.000 – 500.000,
besonders bevorzugt 5.000 – 300.000,
g/mol.
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Für beide
Anwendungen sind bevorzugte Reaktionsvarianten in der Doktorarbeit
von A. Maischak vorgelegt bei der Technischen Hochschule Aachen
im Juli 2000 beschrieben. Diese gelten von der vorliegenden Erfindung
als miterfaßt.
Besonders bevorzugt ist es für
beide Anwendungen jedoch, wenn die betrachtete Reaktion in einem
Membranreaktor durchführt
wird.
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Die
in dieser Apparatur neben der batch und semikontinuierlichen Fahrweise
mögliche
kontinuierliche Fahrweise kann dabei wie gewünscht im Cross-Flow-Filtrationsmodus
(3) oder als Dead-End-Filtration (2) durchgeführt werden. Im Dead-End-Betrieb
wird Katalysator (aus erfindungsgemäßem Liganden und Zentralmetall)
und Lösungsmittel
im Reaktor vorgelegt und anschließend das gelöste Substrat
zudosiert, wobei im Falle der Dihydroxylierung gleichzeitig ein
Oxidationsmittel, wie z.B. Kaliumhexacyanoferrat, Kaliumhexacyanoferrat
und Natriumperoxodisulfat, NMO, NaOCl, PhIO, 4-Phenylpyrridin-N-oxid, Isochinolin-N-oxid, Cumolhydroperoxid,
anwesend sein muß.
Das Substrat wird über
den Katalysator enantioselektiv dihydroxyliert und anschließend über die
Filtrationsmembran mit dem Lösungsmittelstrom
aus dem Membranreaktor ausgetragen. Für die Aminohydroxylierung gilt
diese Vorgehensweise entsprechend. Die jeweils anzuwendenden Bedingungen
sind dem Fachmann bekannt oder können
dem Stand der Technik entnommen werden, s.o.
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In
der Cross-Flow-Fahrweise wird die Reaktionslösung, beinhaltend Lösungsmittel
Substrat, Produkt und Katalysator sowie ggf. Oxidationsmittel, an
einer Membran an der eine Druckdifferenz anliegt, vorbeigeführt.
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Für beide
Fälle erfolgt
das Zudosieren des gelösten
Substrats in einer solchen Geschwindigkeit, daß die permeierte Lösung überwiegend
enantiomer angereichertes Produkt enthält.
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Beide
Verfahrensvarianten sind prinzipiell im Stand der Technik beschrieben
(Engineering Processes for Bioseparations, Ed.: L.R. Weatherley,
Heinemann, 1994, 135–165).
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Die
Herstellung eines erfindungsgemäßen Liganden
kann nach folgendem Schema erfolgen: Schema
1
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Die
einzelnen Synthesestufen erfolgen jeweils nach literaturbekannten
Verfahrensvarianten.
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Die
Herstellung des Anthrachinonspacers kann ausgehend von 4-Bromxylol
durch Oxidation mit Kaliumpermanganat zur bromsubstituierten Phthalsäure und
anschließender
Umsetzung des entstehenden Anhydrids mit 1,4-Difluorbenzol nach
Friedel-Crafts-bedingungen
erfolgen.
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Die
Polymeranbindung kann wahlweise über
den Anthrachinonspacer (III) oder über die DHQ (I)- oder DHQD
(II)-Liganden erfolgen.
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Man
kann so ausgehend von einem bestimmten Anthrachinongrundgerüst verschiedene
polymervergrößerte Katalysatoren
herstellen.
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Für die Dihydroxylierung
von Inden und Allyliodid wurden die Liganden 75 bis 81 eingesetzt:
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Ebenfalls
untersucht wurde die Rezyklierung und der erneute Einsatz der Liganden
1 und 5 in der Dihydroxylierung von Allyliodid:
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Weiterhin
wurde die Aminohydroxylierung mit Ligand 78 untersucht:
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Die
Aminohydroxylierte Verbindung konnte in 29% Ausbeute und mit einem
ee-Wert von 90% gewonnen werden.
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Mit
den erfindungsgemäßen Liganden
lassen sich unterschiedliche chemische Transformationen in zum Teil
hohen Enantiomerenüberschüssen verwirklichen.
Darüberhinaus
können
die Liganden leicht wiedergewonnen und erneut ohne Aktivitätsverlust
in die Reaktion eingesetzt werden. Sie stellen somit ein für die technische
Anwendung hervorragend geeignetes System zur ökonomisch und ökologisch
vorteilhaften Gewinnung von enantiomeren angereicherten organsichen
Verbindungen im technischen Maßstab
dar.
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Unter
Mischungen von molekulargewichtsvergrößernden Polymeren wird im Rahmen
der Erfindung die Tatsache verstanden, daß einzelne Polymere verschiedener
Provenienz zu Blockpolymeren zusammenpolymerisiert werden. Auch
statistische Mischungen der Monomere im Polymer sind möglich.
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Unter
Polymervergrößerung wird
im Rahmen der Erfindung die Tatsache verstanden, daß ein oder mehrere
aktive die chirale Induktion bedingende Einheiten in dazu geeigneter
Form mit weiteren Monomeren copolymerisiert werden oder daß diese
Einheit/en an ein schon vorhandenes Polymer nach dem fachmann bekannten
Methoden angekoppelt werden. Zur Copolymerisation geeignete Formen
der Einheiten sind dem Fachmann wohl bekannt und von ihm frei wählbar. Vorzugsweise
geht man dabei so vor, daß man
das betrachtete Molekül
je nach Art der Copolymerisation mit zur Copolymerisation befähigten Gruppen
derivatisiert z.B. bei der Copolymerisation mit (Meth)acrylaten
durch Ankopplung an Acrylatmoleküle.
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Als
(C1-C8)-Alkyl sind
anzusehen Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,
sec-Butyl, tert-Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl oder Octyl samt aller
Bindungsisomeren.
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Unter
einem (C6-C18)-Arylrest
wird ein aromatischer Rest mit 6 bis 18 C-Atomen verstanden. Insbesondere
zählen
hierzu Verbindungen wie Phenyl-, Naphthyl-, Anthryl-, Phenanthryl-,
Biphenylreste. Diese können einfach
oder mehrfach mit (C1-C8)-Alkoxy,
(C1-C8)-Haloalkyl,
OH, Cl, NH2, NO2 substituiert
sein. Außerdem kann
der Rest ein oder mehrere Heteroatome wie N, O, S aufweisen.
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(C1-C8)-Alkoxy ist
ein über
ein Sauerstoffatom an das betrachtete Molekül gebundener (C1-C8)-Alkyl-Rest.
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Ein
(C7-C19)-Aralkylrest
ist ein über
einen (C1-C8)-Alkylrest an das
Molekül
gebundener (C6-C18)-Arylrest.
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Unter
dem Begriff Acrylat wird im Rahmen der Erfindung auch der Begriff
Methacrylat verstanden.
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(C1-C8)-Haloalkyl ist
ein mit einem oder mehreren Halogenatomen substituierter (C1-C8)-Alkyl-Rest. Als
Halogenatome kommen insbesondere Chlor und Fluor in Betracht.
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Ein
(C3-C18)-Heteroarylrest
bezeichnet im Rahmen der Erfindung ein fünf-, sechs- oder siebengliedriges
aromatisches Ringsystem aus 3 bis 18 C-Rtomen, welches Heteroatome
wie z. B. Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel im Ring aufweist.
Als solche Heteroaromaten werden insbesondere Rest angesehen, wie
1-, 2-, 3-Furyl, wie 1-, 2-, 3-Pyrrolyl, 1-,2-,3-Thienyl, 2-, 3-,
4-Pyridyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-Indolyl, 3-, 4-, 5-Pyrazolyl, 2-,4-,
5-Imidazolyl, Acridinyl, Chinolinyl, Phenanthridinyl, 2-, 4-, 5-,
6-Pyrimidinyl. Dieses kann einfach oder mehrfach mit (C1-C8)-Alkoxy, (C1-C8)-Haloalkyl, OH, Halogen, NH2,
NO2, SH, S-(C1-C8)-Alkyl substituiert sein.
-
Unter
einem (C4-C19)-Heteroaralkyl
wird ein dem (C7-C19)-Aralkylrest
entsprechendes heteroaromatisches System verstanden.
-
Unter
dem Begriff (C1-C8)-Alkylen-Kette
ist ein (C1-C8)-Alkylrest zu verstehen,
der über
zwei verschiedene C-Atome an das betreffende Molekül gebunden
ist. Dieser kann einfach oder mehrfach mit (C1-C8)-Alkoxy, (C1-C8)-Haloalkyl, OH, Halogen, NH2,
NO2, SH, S-(C1-C8)-Alkyl substituiert sein.
-
Unter
(C3-C8)-Cycloalkyl
versteht man Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl bzw.
Cycloheptyl oder Cyclooctylreste.
-
Halogen
ist Fluor, Chlor, Brom, Iod.
-
Im
Rahmen der Erfindung wird unter Membranreaktor jedwedes Reaktionsgefäß verstanden,
bei dem der Katalysator in einem Reaktor eingeschlossen wird, während niedermolekulare
Stoffe dem Reaktor zugeführt
werden oder ihn verlassen können.
Dabei kann die Membran direkt in den Reaktionsraum integ riert werden
oder außerhalb
in einem separaten Filtrationsmodul eingebaut sein, bei der die
Reaktionslösung
kontinuierlich oder intermittierend durch das Filtrationsmodul strömt und das
Retentat in den Reaktor zurückgeführt wird.
Geeignete Ausführungsformen
sind u.a. in der WO98/22415 und in Wandrey et al. in Jahrbuch 1998,
Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen, VDI S. 151ff.; Wandrey
et al. in Applied Homogeneous Catalysis with Organometallic Compounds,
Vol. 2, VCH 1996, 5.832 ff.; Kragl et al., Angew. Chem. 1996, 6,
684f. beschrieben.
-
Die
dargestellten chemischen Strukuren beziehen sich auf alle möglichen
Stereoisomeren, die durch Abänderung
der Konfiguration der einzelnen chiralen Zentren, Achsen oder Ebenen
erreicht werden können, also
alle möglichen
Diastereomere, sowie alle darunter fallenden optische Isomere (Enantiomere).
Es sei jedoch klargestellt, daß innerhalb
eines polymervergrößerten Katalysators
alle vorhandenen aktiven Einheiten gemäß der Erfindung von gleicher
Chiralität
sein sollten.
-
Beispiele:
-
1. Herstellung des Anthrachinon-Liganden
68
-
1.1.
Synthese von 4-Bromphthalsäureanhydrid
(65)
-
Zu
einer Mischung aus 16.96 g (120.00 mmol) Natriumcarbonat, gelöst in 300
mL Wasser, und 4 mL Aliquat 336® wurden
22.44 g (120.00 mmol) 4-Brom-o-xylol (64) und 126.44 g (800.00 mmol)
Kaliumpermanganat gegeben. Anschließend erhitzte man die Lösung so
lange unter Rückfluss,
bis eine Entfärbung
des Kaliumpermanganats eingetreten war (45 Minuten). Die Mischung
wurde noch heiß vom
entstandenen Braunstein abfiltriert. Nach zweimaligem Waschen des
Braunsteins mit jeweils 80 mL heißem Wasser wurde die Wasserphase
mit halbkonzentrierter Schwefelsäure
angesäuert.
Im nächsten
Schritt extrahierte man die wässrige
Lösung
dreimal mit je 150 mL Diethylether, trocknete die gesammelten organischen
Phasen über
Magnesiumsulfat und engte sie im Vakuum ein. Die so erhaltene 4-Bromphthalsäure wurde
nach Zugabe von 20.0 mL Essigsäureanhydrid
4 h unter Rückfluss
erhitzt. Nach Abkühlung
auf Raumtemperatur filtrierte man die ausgefallenen Nadeln ab und
kristallisierte den Feststoff aus einem Lösungsmittelgemisch bestehend
aus Petrolether und DCM (95:5) um. Das Produkt 65 konnte als farbloser
Feststoff in einer Ausbeute von 49% isoliert werden.
Schmelzbereich:
106–108°C
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 7.88 (dd,
J = 8.1, 0.6 Hz, 1H, C-Harom), 8.04 (dd,
J = 8.1, 1.6 Hz, 1H, C-Harom), 8.15 (dd,
J = 1.6, 0.6 Hz, 1H, C-Harom) ppm.
13C-NMR (75 MHz, CDCl3): δ = 126.9,
128.9, 129.9, 131.5, 132.9, 139.3 (Carom.),
161.3 (C=O), 161.8 (C=O) ppm.
-
Die
weiteren analytischen Daten sind literaturbekannt.
-
1.2.
Synthese von 1,4-Difluor-9-brom-anthrachinon (66)
-
Eine
Mischung aus 10.42 g (45.92 mmol) 4-Bromphthalsäureanhydrid (65), 24.25 g (182.00
mmol) Aluminiumtrichlorid und 47 mL 1,4-Difluorbenzol wurden 48
h unter Rückfluss
erhitzt. Das überschüssige 1,4-Difluorbenzol
destillierte man bei Normaldruck ab und fügte anschließend langsam
270 mL einer 1M Salzsäure
hinzu. Die wässrige
Phase wurde einmal mit 400 mL und dreimal mit je 150 mL DCM ausgeschüttelt. Die
vereinigten organischen Phasen wurden zur Trocknung über Baumwolle
filtriert und danach im HV eingeengt. Den zurückgebliebenen Rückstand
nahm man in 30 mL Chloroform auf, fügte 70 mL n-Hexan hinzu und kühlte die Lösung zunächst auf
0°C und
dann auf –20°C ab. Nach
Filtration des entstandenen Niederschlages wurde dieser im HV getrocknet.
Im nächsten
Schritt wurde der Feststoff mit 34 mL Polyphosphorsäure versetzt und
2 h bei einer Temperatur von 130–140°C erhitzt. Die entstandene schwarze
Mischung wurde auf 270 g Eis gegossen und langsam unter Rühren auf
Raumtemperatur erwärmt.
Nach Neutralisation der Lösung
mit festem Kaliumcarbonat extrahierte man die Wasserphase dreimal
mit jeweils 30 mL DCM, trocknete die vereinigten organischen Phasen
durch Filtration über
Baumwolle und engte diese im Vakuum ein. Das Rohprodukt wurde im
Anschluss mit DCM als Eluent durch eine 5×10 cm große Fläche basischen Aluminiumoxids
filtriert und abschließend
mittels Säulenchromatographie
(Kieselgel, Eluent: n-Hexan/EE 2:1) gereinigt. Das Produkte 66 wurde
in einer Ausbeute von 35 als hell-oranger Feststoff erhalten.
Schmelzbereich:
176–178°C
1H-NMR 300 MHz, CDCl3): δ = 7.49 (m,
2H, C-Harom), 7.92 (dd, J = 8.3, 1.9 Hz,
1H, C-Harom), 8.08 (d, J = 8.2 Hz, 1H, C-Harom),
8.34 (d, J = 1.9 Hz, 1H, C-Harom) ppm.
13C-NMR (75 MHz, CDCl3): δ = 121.4,
125.0, 128.9, 130.0, 131.9, 134.3, 137.5, 156.4, 159.1 (Carom.),
179.4 (C=O), 179.8 (C=O) ppm.
-
-
IR
(KBr): υ =
1678 (97), 1579 (93), 1417 (81), 1343 (85), 1249 (96), 837 (76)
cm–1.
-
1.3.
Synthese von 1,4-Bis-(9-O-dihydrochinidinyl)-9-bromanthrachinon
(67)
-
Eine
Lösung
von 4.82 g (14.80 mmol) Dihydrochinidin in 100 mL THF abs. wurde
auf –50°C gekühlt und
langsam mit 9.2 mL (14.80 mmol) n-BuLi (1.6 M in n-Hexan) versetzt.
Gegen Ende der Zugabe konnte eine Rotfärbung der Lösung beobachtet werden. Nach
einer Nachrührzeit
von 15 Minuten erwärmte
man die Lösung
auf 0°C
und gab dann 1.90 g (5.90 mmol) festes 1,4-Difluor-9-brom-anthrachinon
(66) hinzu. Man erwärmte
die Lösung
auf Raumtemperatur, rührte
18 h bei dieser Temperatur und anschließend 2 h bei 40°C. Im nächsten Schritt
wurden 300 mL EE und 150 mL einer gesättigten, wässrigen Natriumhydrogencarbonatlösung zu
der Reaktionsmischung gegeben. Die wässrige Phase wurde zweimal
mit jeweils 150 mL EE extrahiert und die gesammelten organischen
Phasen über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und im Vakuum eingeengt. Nach
einer säulenchromatographischen
Reinigung (Kieselgel, Eluent: CHCl
3 + 5%
MeOH + 0.5% NH
4OH) wurde das Produkt 67
in einer Ausbeute von 84% als rötlicher
Feststoff isoliert.
Schmelzbereich: 165–169°C
1H-NMR
(300 MHz, CDCl
3): δ = 0.86 (t, J = 7.4 Hz, 6H),
1.2-1.8 (m, 18H),
2.44 (s, br, 2H), 2.6–3.0
(m, 8H), 3.24 (s, br, 2H), 3.92 (s, 6H), 6.00 (s, 2H), 6.76 (s,
2H), 7.28 (m, 2H), 7.36 (m, 2H), 7.47 (m, 2H), 7.91 (dd, J = 8.5, 1.9
Hz, 1H), 8.02 (d, J = 9.3 Hz, 2H), 8.1 (d, J = 8.2 Hz, 1H), 8.37
(d, J = 1.9 Hz, 1H), 8.64 (d, 4.4 Hz, 2H) ppm.
13C-NMR
(75 MHz, CDCl3) : δ =
12.1, 24.6, 26.6, 27.1, 37.7, 50.2, 51.0, 55.5, 60.4, 80.1 (br),
100.9 (br), 119.3 (br), 121.2, 122.2, 126.5, 128.3, 129.4, 132.1,
132.9, 135.4, 136.5, 142.7, 144.7, 147.7, 151.5, 158.3, 181.6, 182.1
ppm.
IR (KBr): υ =
2932 (77), 1670 (88), 1621 (80), 1583 (79), 1566 (75), 1508 (77),
1462 (82), 1258 (92), 1238 (97) cm
–1.
Drehwert:
[α]
D = –262.6
(c = 1.0, CHCl
3)
-
1.4.
Synthese von 1,4-Bis-(9-O-dihydrochinidinyl)-9-(4-hydroxyphenyl)-anthrachinon
(68)
-
Man
legte 3.76 g (4.00 mmol) des Arylbromids 67 in 120 mL Toluol vor
und versetzte die Lösung
mit 40 mL einer wässrigen
2M Natriumcarbonatlösung.
Nach Entgasen der Reaktionslösung
fügte man
0.35 g (0.30 mmol) Tetrakis(triphenylphosphin)-palladium hinzu.
Zu dieser Mischung wurde eine entgaste Lösung von 1.27 g (50.0 mmol)
Phenylboronsäure
in 55 mL Methanol getropft. Anschließend erhitzte man die Lösung 24 h
unter Rückfluss,
wobei sich diese rot verfärbte.
Nach Abkühlung
auf Raumtemperatur wurde der während der
Reaktion entstandene Niederschlag durch Zugabe von jeweils 70 mL
Wasser und Diethylether in Lösung gebracht.
Im folgenden Schritt wurde die wässrige
Phase abgetrennt und dreimal mit je 30 mL DCM extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen wurden über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und im Vakuum eingeengt. Das
isolierte Rohprodukt wurde zwecks Abtrennung der überschüssigen Boronsäure an Kieselgel
mit MTBE als Eluent chromatographiert und im HV getrocknet.
-
Der
rötliche
Feststoff wurde in 100 mL THF aufgenommen, auf 0°C gekühlt und tropfenweise mit 8.3 mL
(8.30 mmol) TBAF (1M in THF) versetzt. Nach einer Nachrührzeit von
15 Minuten bei 0°C
und 50 Minuten bei Raumtemperatur hydrolysierte man die Reaktionsmischung
durch Zugabe von Wasser und entfernte im Anschluss daran destillativ
das THF. Die verbleibende wässrige
Phase wurde mit 100 mL DCM versetzt, abgetrennt und dreimal mit
je 50 mL DCM extrahiert. Die gesammelten organischen Phasen wurden über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und im Vakuum eingeengt. Nach einer abschließenden Säulenchromatographie
(Kieselgel, Eluent; CHCl
3 + 5% McOH + 0.5%
NH
4OH) konnte das Produkt 68 in einer Ausbeute
von 84% als Feststoff mit einer rötlichen Farbe isoliert werden.
Schmelzbereich:
195–200°C
1H-NMR (300 MHz, CDCl
3): δ = 0.87 (t,
J = 7.4 Hz, 6H), 1.25–1.95
(m, 14H), 2.40–3.05
(m, 10 H), 3.25 (s, br, 2H), 3.94 (s, 6H), 6.20 (s, br, 2H), 6.80
(m, 4H), 7.30–7.60
(m, 8H), 7.92 (d, J = 8.5 Hz, 1H), 8.05 (d, J = 9.3 Hz, 2H), 8.27
(d, J = 8.2 Hz, 1H), 8.40 (m, 1H), 8.64 (d, J = 4.4 Hz, 2H) ppm.
13C-NMR (75 MHz, CDCl
3): δ = 12.2,
24.5, 26.7, 26.9, 37.7, 50.1, 50.9, 56.1, 60.1, 79.0 (br), 100.8
(br), 116.6, 119.0 (br), 122.4, 123.9, 126.6, 128.6, 129.9. 131.1,
131.9, 132.2, 134.8, 142.8, 144.5, 146.2, 147.6, 151.2, 158.5, 159.0,
182.9, 183.3 ppm.
IR (KBr): ν =
2932 (83), 2869 (77), 1668 (88), 1620 (81), 1594 (88), 1567 (76),
1509 (83), 1461 (85), 1325 (84), 1259 (95), 1230 (97), 1176 (80),
1029 (75), 831 (77) cm
–1.
Drehwert:
[α]
D = –134.0
(c = 1.0, CHCl
3)
-
2. Herstellung des Anthrachinon-Liganden
(72)
-
2.1.
Synthese von 1,4-Difluoranthrachinon (70)
-
Eine
Mischung aus 10.00 g (67.60 mmol) Phthalsäureanhydrid (69), 36.00 g (270.00
mmol) Aluminiumtrichlorid und 70 mL 1,4-Difluorbenzol wurden 48
h unter Rückfluss
erhitzt. Im nächsten
Schritt wurde überschüssiges 1,4-Difluorbenzol
destillativ abgetrennt und der Rückstand
vorsichtig mit 400 mL einer 1M Salzsäure versetzt. Anschließend extrahierte
man die Reaktionsmischung einmal mit 600 mL DCM und dreimal mit
jeweils 200 mL DCM. Die vereinigten organischen Phasen wurden mittels
Filtration über
Baumwolle getrocknet und die Lösung
im Vakuum eingeengt. Den Rückstand
nahm man in 40 mL Chloroform auf und versetzte diesen mit 100 mL
n-Hexan. Nach Abkühlen der
Lösung
auf 0°C
und anschließend
auf –20°C wurde der
gebildete Niederschlag abfiltriert und im Vakuum getrocknet. Im
Anschluss daran wurde er mit 50 mL Polyphosphorsäure versetzt und zwei Stunden
bei einer Temperatur von 130–140°C erwärmt. Die
schwarze Mischung wurde auf 400 g Eis gegossen und langsam unter
Rühren
auf Raumtemperatur erwärmt.
Nach Neutralisation mit festem Kaliumcarbonat, extrahierte man die
Lösung
viermal mit je 200 mL DCM. Die gesammelten organischen Phasen wurden
durch Filtration über
Baumwolle getrocknet und unter vermindertem Druck eingeengt. Das
Rohprodukt wurde mit DCM als Eluent durch eine basische Aluminiumoxidschicht
filtriert und zuletzt säulenchromatographisch
(Kieselgel, Eluent: n-Hexan/EE 2:1) gereinigt. Das Produkt 70 konnte
in einer Ausbeute von 35% als farbloser Feststoff isoliert werden.
Schmelzbereich:
220–223°C
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 7.45–7.50 (m,
2H, C-Harom), 7.80 (dd, J = 5.8, 3.3 Hz,
2H, C-Harom), 8.24 (dd, J = 5.8, 3.3 Hz,
2H, C-Harom) ppm.
13C-NMR
(75 MHz, CDCl3): δ = 121.6, 124.6, 127.0, 133.2,
134.3, 156.2 (Carom.), 180.6 (C=O) ppm.
-
Die
weiteren analytischen Daten sind literaturbekannt.81
-
2.2.
Synthese von 1,4-Bis-(9-O-dichinidinyl)-anthrachinon (71)
-
Eine
Lösung
von 6.70 g (20.50 mmol) Chinidin in 100 mL THF abs. wurde auf –50°C gekühlt und
tropfenweise mit 12.8 mL (20.50 mmol) n-BuLi (1.6 molar in n-Hexan)
versetzt, wobei gegen Ende der Zugabe ein Rotfärbung der Lösung beobachtet werden konnte.
Nach einer Nachrührzeit
von 15 Minuten erwärmte
man die Lösung
auf 0°C,
gab 2.00 g (8.20 mmol) festes 1,4-Difluoranthrachinon hinzu und rührte anschließend 18 h
bei Raumtemperatur und weitere 2 h bei 40°C. Im nächsten Schritt fügte man
400 mL EE und 200 mL einer wässrigen,
gesättigten
Natriumhydrogencarbonatlösung
hinzu. Die wässrige
Phase wurde abgetrennt und zweimal mit jeweils 200 mL EE extrahiert.
Man trocknete die gesammelten organischen Phasen über Magnesiumsulfat
und engte die Lösung
nach Filtration im Vakuum ein. Das isolierte Rohprodukt wurde mittels
Säulenchromatographie
(Kieselgel, Eluent: CHCl3 + 5% McOH + 0.5%
NH4OH) gereinigt. Man erhielt das Produkt 71
in einer Ausbeute von 90% mit einer rötlichen Farbe.
Schmelzbereich:
134–138°C
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 1.40–2.30 (m,
10H), 2.40–3.10
(m, 10H), 3.30 (s, br, 2H), 3.92 (s, 1H), 4.95 (m, 4H), 5.94 (s,
br, 2H), 6.31 (m, 2H), 6.69 (s, br, 2H), 7.33–7.47 (m, 4H), 7.50 (d, J =
4.4 Hz, 2H), 7.80 (dd, J = 3.3, 5.7 Hz, 2H), 8.03 (d, J = 9.4 Hz,
2H), 8.25 (dd, J = 3.3, 5.7 Hz, 2H), 8.64 (d, J = 4.7 Hz, 2H) ppm.
13C-NMR (75 MHz, CDCl3): δ = 22.2,
26.6, 28.7, 41.2, 50.1, 55.9, 60.5, 80.3, 100.9, 114.5, 119.3, 120.7,
122.1, 123.7, 126.6, 132.2, 133.5, 134.5, 141.0, 143.1, 144.8, 147.9,
151.3, 158.3, 183.1 ppm.
-
IR
(KBr):ν =
2935 (75), 119 (91), 1620 (81), 1508 (80), 1462 (76), 1324 (77),
1242 (96) cm
–1.
Drehwert:
[α]
D = –434.7
(c = 1.0, CHCl
3)
-
2.3.
Synthese von 1,4-Bis-[(9-O-dihydrochinidinyl)-11-(2-hydroxyethylthio)]-anthrachinon
(72)
-
Zu
einer Lösung
aus 1.44 mL (20.00 mmol) 2-Mercaptoethanol und 0.09 g (0.05 mmol)
AIBN in 10 mL Chloroform gab man unter Argonatmosphäre 2.21
g (2.59 mmol) 71 und erhitzte die Mischung 48 h unter Rückfluss.
Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Lösung
dreimal mit jeweils 10 mL einer 1M Salzsäure extrahiert. Die gesammelten
wässrigen
Phasen wurden abgetrennt und zweimal mit je 15 mL Diethylether ausgeschüttelt. Anschließend wurde
die wässrige
Phase durch Zugabe von festem Natriumhydroxid basisch eingestellt
und zweimal mit je 10 mL Chloroform extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen wurden über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und unter vermindertem Druck
eingeengt. Zuletzt wurde das Rohprodukt säulenchromatographisch (Kieselgel,
Eluent: CHCl3 + 5% McOH + 0.5 NH4OH) gereinigt. Das Produkt 72 wurde mit
einer Ausbeute von 30% als rötlicher
Feststoff gewonnen.
Schmelzbereich: 180–185°C
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): δ = 1.30–2.30 (m, 14H), 2.44–2.56 (m,
4H), 2.60–3.00
(m, 14H), 3.19 (s, 2H), 3.66 (t, J = 6.1 Hz, 4H), 3.90 (s, 6H),
6.15 (s, br, 2H), 6.69 (s, br, 2H), 7.28–7.41 (m, 4H), 7.46 (d, J =
4.5 Hz, 2H), 7.80 (dd, J = 3.4, 5.8 Hz, 2H), 8.02 (d, J = 9.2 Hz,
2H), 8.32 (d, J = 3.4, 5.8 Hz, 2H), 8.62 (d, J = 4.6 Hz, 2H) ppm.
13C-NMR 75 MHz, CDCl3): δ = 25.8,
26.7, 30.2, 31.2, 34.4, 35.1, 56.3, 59.7, 61.1, 100.8, 119.1, 121.6,
123.0, 123.8, 126.6, 126.9, 131.5, 134.0, 134.2, 144.2, 147.2, 159.0,
183.3 ppm.
IR (KBr): υ =
3422 (89), 2931 (86), 2868 (73), 1664 (92), 1621 (89), 1592 (81),
1569 (76), 1509 (83), 1463 (78), 1261 (94), 1241 (97), 1027 (82)
cm–1.
-
-
Drehwert:
[α]D = –331.7
(c = 1.0, CHCl3/MeOH 1:1)
-
3. Anbindung
der Liganden an die Trägermaterialien
-
Die
Kupplungen der Liganden mit den jeweiligen Polymeren erfolgten,
falls nicht anders ausgewiesen, nach einer der folgenden Allgemeinen
Arbeitsvorschriften:
-
AAV 1: Allgemeine Arbeitsvorschrift
zur Anbindung eines Phenols über
eine Etherbindung an ein unlösliches Polymer
-
In
einem Zweihalskolben, ausgestattet mit KPG-Rührer, wurden 1.00 Äq. des Trägers und
1.00 Äq. des
Liganden in Aceton abs. vorgelegt. Nach Zugabe von 1.00 Äq. Kaliumcarbonat
und 0.20 Äq.
18-Krone-6 wurde die Reaktionsmischung drei Tage unter Rückfluss
erhitzt, wobei nach 24 h eine rötliche
Färbung
der Lösung
beobachtet werden konnte. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurde
der immobilisierte Ligand durch Filtration abgetrennt und zwecks
Entfernung von überschüssigem Liganden
drei Tage in einer Soxhlet-Apparatur (Lösungsmittel: CHCl3/EtOH:
9:1) extrahiert und abschließend
im HV getrocknet.
-
AAV 2: Allgemeine Arbeitsvorschrift
zur Anbindung eines Phenols an ein bromfunktionalisiertes Polyethylenglykol
-
1.00 Äq. des Phenols
wurde in DMF gelöst
und mit 2.00 Äq.
Natriumhydrid zur Reaktion gebracht. Nach 40-minütigem Rühren fügte man 1.00 Äq des bromfunktionalisierten
Polyethylenglykols und 0.50 Äq. 18-Krone-6
hinzu und erhitzte diese Mischung vier Tage bei einer Temperatur
von 40°C.
Die auf Raumtemperatur abgekühlte
Lösung
wurde zwecks Trocknung durch Baumwolle filtriert und im Vakuum eingeengt.
Anschließend
tropfte man langsam MTBE hinzu, um den immobilisierten Liganden
auszufällen.
Dieser wurde filtriert und durch Zugabe von DCM wieder in Lösung gebracht
und erneut mit MTBE ausgefällt.
Dieser Ausfällungs-Lösungszyklus wurde so lange
wiederholt, bis mittels DC-Kontrolle
keine Spuren an freiem Ligand beobachtet werden konnten. Zuletzt
wurde das Produkt im Vakuum getrocknet.
-
AAV 3: Allgemeine Arbeitsvorschrift
zur Anbindung eines Phenols an Polyethylenglykol mit zwei Säurefunktionen
-
1.00 Äq. des Trägermaterials
wurde in DCM gelöst.
Nach Zugabe von 3.00 Äq.
des jeweiligen Liganden, 0.45 Äq.
DMAP und 2.25 Äq.
DCC wurde die Reaktionsmischung 24 h bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend filtrierte
man die Lösung
zwecks Abtrennung des entstandenen Harnstoffes über Celite und engte das Filtrat
unter vermindertem Druck ein. Zu dieser konzentrierten Lösung wurden
langsam 150 mL MTBE getropft. Danach filtrierte man den so ausgefällten immobilisierten
Liganden ab, löste
ihn erneut in wenig DCM und fällte
ihn wiederum durch Zugabe von MTBE aus. Diese Sequenz wurde so lange
wiederholt, bis kein freier Ligand mehr im Filtrat mittels DC-Kontrolle
detektiert werden konnte. Zuletzt erfolgte eine Trocknung im Vakuum.
-
AAV 4: Allgemeine Arbeitsvorschrift
zur Anbindung eines Phenols an ein Polyethylenglykol mit zwei Bromfunktionen
-
Man
legte 2.00 Äq.
des Phenols in DMF vor, versetzte mit 4.00 Äq. Natriumhydrid und rührte diese Suspension
40 Minuten. Nach Zugabe von 1.00 Äq. des Trägermaterials und 1.00 Äq. 18-Krone-6
erhitzte man diese Lösung
vier Tage bei 40°C,
filtrierte anschließend über Baumwolle
und konzentrierte sie im Vakuum auf. Zu diesem Gemisch wurde im
nächsten
Schritt MTBE zwecks Fällung
des Polymers getropft. Im Anschluss daran filtrierte man den ausgefällten Liganden
ab und fällte
ihn ein weiteres Mal, um sicher zu gehen das kein freier Ligand
am Trägermaterial
verblieb. Zuletzt wurde das Produkt im Vakuum getrocknet.
-
AAV 5: Allgemeine Arbeitsvorschrift
zur Anbindung des Anthrachinonliganden 68 an organische Polymere
-
Eine
Lösung
aus 2.50 Äq.
des Phenols 68 in THF und N,N-Dimethylacetamid
wurde mit 3.00 Äq.
Natriumhydrid versetzt und 15 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend fügte man
1.00 Äq.
des organischen Trägermaterials
und 0.20 Äq.
Natriumiodid hinzu und erhitzte die Reaktionsmischung zwei Tage
unter Rückfluss.
Nach Abkühlung
auf Raumtemperatur wurde der immobilisierte Ligand mittels Filtration
abgetrennt und zur Entfernung des überschüssigen Liganden drei Tage einer
Soxhletextraktion mit Chloroform/Methanol (9:1) als Lösungsmittel
unterworfen. Im letzten Schritt wurde der polymervergrößerte Ligand
im Vakuum getrocknet.
-
4. Anbindung
der Anthrachinonliganden an lösliche
Polymere
-
4.1. Anbindung an monofunktionalisierte
Polyethylenglykole
-
Anbindung
des Anthrachinonliganden 68 an ein säurefunktionalisiertes Polyethylenglykol
(75)
-
In
einem Kolben wurden 0.51 g (0.10 mmol) Monosuccinat 74 in 6 mL DCM
gelöst
und mit 0.14 g (0.15 mmol) des Phenols 68, 0.003 g (0.02 mmol) DMAP
und 0.02 g (0.12 mmol) DCC versetzt. Anschließend wurde diese Reaktionsmischung
24 h bei Raumtemperatur gerührt.
Danach filtrierte man den während
der Reaktion gebildeten Harnstoff über Celite, engte das Filtrat
im Vakuum ein und versetzte dieses tropfenweise mit MTBE. Der dabei
ausgefällte
Ligand wurde abfiltriert, in wenig DCM aufgenommen und erneut zur
Fällung
gebracht. Diese Reaktionsfolge wurde noch ein weiteres Mal durchgeführt, so
dass im Filtrat mittels DC-Kontrolle kein freier Ligand mehr detektiert
werden konnte. Nach Trocknung im Vakuum konnte der polymervergrößerte Ligand
75 als gelber Feststoff in einer Ausbeute von 68% isoliert werden.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 0.87 (6H),
1.30–3.20
(24H), 3.36 (3H), 3.40–3.90
(Polyethylenglykol-Protonen), 6.95 (2H), 7.10 (2H), 7.60–7.30 (6H),
7.80 (2H), 8.00–8.10
(3H), 8.30 (1H), 8.40 (1H), 8.60 (2H) ppm. (Einige Protonen des
Liganden lagen unter denen des Polyethylenglykols. Eine genaue Bestimmung
der Peakmultiplizität
war nicht möglich,
da alle NMR-Signale stark linienverbreitet waren.)
-
Anbindung
des Anthrachinonliganden 72 an ein säurefunktionalisiertes Polyethylenglykol
(76)
-
Man
legte 1.52 g (0.30 mmol) des Succinats 74 in 15 mL DCM vor und fügte 0.15
g (0.15 mmol) des Phenols 72, 0.004 g (0.03 mmol) DMAP und 0.07
g (0.36 mmol) DCC hinzu. Nach einer Reaktionszeit von 24 h bei Raumtemperatur
filtrierte man den entstandenen Harnstoff über Celite und engte das Filtrat
unter vermindertem Druck ein. Anschließend fügte man tropfenweise MTBE zu
der Lösung
und trennte den dabei ausgefallenen polymervergrößerten Liganden mittels Filtration
ab. Im nächsten
Schritt nahm man den Feststoff in wenig DCM auf und brachte ihn
erneut zur Fällung.
Zuletzt wurde der Ligand 76 im Vakuum getrocknet und als gelber
Feststoff in einer Ausbeute von 90% erhalten.
1H-NMR
300 MHz, CDCl3): δ = 1.20–3.00 (32H), 3.38 (6H), 3.40–3.90 (Polyethylen-glykol-Protonen),
7.35–7.46 (6H),
7.85 (2H), 8.02 (2H), 8.37 (2H), 8.60 (2H) ppm. (Einige Protonen
des Liganden lagen unter denen des Polyethylengly kols. Eine genaue
Bestimmung der Peakmultiplizität
war nicht möglich,
da alle NMR-Signale stark linienverbreitert waren.)
-
Anbindung
des Anthrachinonliganden 68 an ein bromfunktionalisiertes Polyethylenglykol
(78)
-
Nach
AAV 2 wurden 0.19 g (0.2 mmol) des Phenols 68 mit 1.00 g (0.20 mmol)
des Trägermaterials
77, 0.03 g (0.10 mmol) 18-Krone-6 und 0.01 g (0.40 mmol) Natriumhydrid
zur Reaktion gebracht. Nach Aufarbeitung und Trocknung wurde der
molekularvergrößerte Ligand
78 als gelber Feststoff in einer Ausbeute von 76% gewonnen.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 0.63 (6H),
1.20–3.20
(24H), 3.35 (3H), 3.40–3.90
(Polyethylenglykol-Protonen), 3.98 (6H), 6.90 (2H), 7.10 (2H), 7.30–7.60 (6H),
7.70 (2H), 7.90–8.05
(3H), 8.30 (1H), 8.40 (1H), 8.60 (2H) ppm. (Einige Protonen des
Liganden lagen unter denen des Polyethylenglykols. Eine genaue Bestimmung
der Peakmultiplizität
war nicht möglich,
da alle NMR-Signale
stark linienverbreitert waren.)
-
Anbindung
des Anthrachinonliganden 72 an ein bromfunktionalisiertes Polyethylenglykol
(79)
-
Man
löste 0.20
g (0.20 mmol) des Phenols 72 in 20 mL DMF und fügte 0.01 g (0.40 mmol) Natriumhydrid
hinzu. Nach 40 Minuten versetzte man diese Suspension mit 2.00 g
(0.40 mmol) des Polymers 77 und 0.03 g (0.10 mmol) 18-Krone-6 und rührte anschließend vier
Tage bei einer Temperatur von 40°C.
Die auf Raumtemperatur abgekühlte
Lösung
wurde über
Watte filtriert und auf ein Volumen von 5 mL eingeengt. Man tropfte
langsam MTBE zum Rückstand,
so dass der immobilisierte Ligand selektiv aus dem Reaktionsgemisch ausgefällt wurde.
Dieser wurde im Anschluss daran durch Filtration abgetrennt, in
wenig DCM gelöst
und durch eine erneute Zugabe von MTBE ein weiteres Mal ausgefällt. Im
letzten Schritt trocknete man den Liganden 79 im Vakuum und konnte
diesen als gelben Feststoff in einer Ausbeute von 85% isolieren.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 1.2–3.0 (32H),
3.28 (6H), 3.4-3.9
(Polyethylenglykol-Protonen), 6.50 (2H), 7.35–7.50 (6H), 7.85 (2H), 8.02
(2H), 8.37 (2H), 8.64 (2H) ppm. (Einige Protonen des Liganden lagen
unter denen des Polyethy lenglykols. Eine genaue Bestimmung der Peakmultiplizität war nicht
möglich,
da alle NMR-Signale stark linienverbreitert waren.)
-
4.2. Anbindung an bifunktionalisierte
Polyethylenglykole
-
Anbindung
des Anthrachinonliganden 72 an ein Polyethylenglykol mit zwei Carbonsäurefunktionen
(80)
-
In
Analogie zu AAV 3 wurden 0.12 g (0.12 mmol) des Phenols 68 mit 0.24
g (0.04 mmol) des Trägers 49,
0.002 g (0.02 mmol) DMAP und 0.02 g (0.09 mmol) DCC umgesetzt. Der
molekularvergrößerte Ligand
80 konnte nach Aufarbeitung und Trocknung als gelber Feststoff in
einer Ausbeute von 68% gewonnen werden.
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): δ = 0.85 (12H), 1.10–3.20 (48H),
3.40–3.90
(Polyethylen-glykol-Protonen), 3.97 (12H), 6.63 (2H), 6.85 (2H),
7.20–7.60
(6H), 7.75 (2H), 7.90–8.05
(3H), 8.30 (1H), 8.45 (1H), 8.64 (2H) ppm. (Einige Protonen des
Liganden lagen unter denen des Polyethylenglykols. Eine genaue Bestimmung
der Peakmultiplizität
war nicht möglich,
da alle NMR-Signale stark linienverbreitert waren.)
-
Anbindung
des Anthrachinonliganden 68 an ein Polyethylenglykol mit zwei Bromsubstituenten
(81)
-
In
Anlehnung an AAV 4 wurden 0.21 g (0.22 mmol) des Phenols 68 mit
0.65 g (0.11 mmol) des Trägermaterials
51 unter Zugabe von 0.01 g (0.44 mmol) Natriumhydrid und 0.03 g
(0.11 mmol) 18-Krone-6 zur Reaktion gebracht. Nach Aufarbeitung
und Trocknung wurde der immobilisierte Ligand 81 als gelber Feststoff in
einer Ausbeute von 87% isoliert.
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): δ = 0.85 (12H), 1.10–3.10 (48H),
3.40–3.90
(Polyethylenglykol-Protonen), 3.95 (12H), 6.00 (4H), 6.71 (4H),
7.09 (4H), 7.20–7.60
(12H), 7.70 (4H), 8.01 (6H), 8.26 (2H), 8.42 (2H), 8.66 (4H) ppm.
(Einige Protonen des Liganden lagen unter denen des Polyethylenglykols.
Eine genaue Bestimmung der Peakmultiplizität war nicht möglich, da
alle NMR-Signale stark linienverbreitert waren.)
-
5. Asymmetrische
Dihydroxylierung
-
AAV 6: Allgemeine Arbeitsvorschrift
zur Asymmetrischen Dihydroxylierung mit Hilfe von immobilisierten,
nicht löslichen
Liganden
-
In
einem Zweihalskolben mit KPG-Rührer
wurde eine Mischung aus 3.00 Äq.
Kaliumhexacyanoferrat(III), 3.00 Äq. Kaliumcarbonat, 0.01 Äq. Kaliumosmat
und 0.02 Äq.
des polymervergrößerten Liganden
in einem Lösungsmittelgemisch
bestehend aus tert-Butanol und Wasser (1:1, 10 mL pro mmol Olefin)
vorgelegt. Im Falle von 1,2-di- und trisubstituierten Olefinen wurde
zusätzlich
1.0 Äq.
Methansulfonsäureamid
und bei allylisch-substituierten Substraten 3.00 Äq. Natriumhydrogencarbonat
hinzugefügt.
Bei der jeweiligen Reaktionstemperatur tropfte man 1.00 Äq. des entsprechenden
Olefins zu. Nach zweitägigem
Rühren
bei dieser Temperatur wurde die Reaktionslösung mit 4.00 Äq. Natriumdisulfit
versetzt, auf Raumtemperatur erwärmt
und durch Zugabe von DCM verdünnt.
Anschließend
wurde der immobilisierte Ligand durch Filtration entfernt, die wässrige Phase
abgetrennt und dreimal mit DCM extrahiert. Die gesammelten organischen
Phasen wurden über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und im Vakuum eingeengt. Die
Reinigung der Rohprodukte erfolgte mittels Säulenchromatographie (Kieselgel,
Eluent: MTBE).
-
AAV 7: Allgemeine Arbeitsvorschrift
zur Asymmetrischen Dihydroxylierung mit Hilfe von immobilisierten,
löslichen
Liganden mit zwei Ligandeinheitens
-
In
einem Rundkolben wurden 3.00 Äq.
Kaliumhexacyanoferrat(III), 3.00 Äq. Kaliumcarbonat und 0.01 Äq. Kaliumosmat
in einem Lösungsmittelgemisch
aus tert-Butanol und Wasser (1:1, 10 mL pro mmol Olefin) gelöst. Bei
der Umsetzung von 1,2-disubstituierten Olefinen fügte man
zusätzlich
1.00 Äq.
Methansulfonsäureamid
und im Falle von allylischsubstituierten Substraten 3.00 Äq. Natriumhydrogencarbonat
hinzu. Nach Zugabe von 0.01 Äq.
des molekularvergrößerten Liganden
wurde die Mischung auf 0°C
gekühlt.
Anschließend fügte man
das Olefin hinzu und rührte
12 h. bei dieser Temperatur. Zur Aufarbeitung wurde die Lösung mit
4.00 Äq.
Natriumdisulfit versetzt und durch Zugabe von DCM verdünnt. Nach
Erwärmung
auf Raumtemperatur trennte man die wässrige Phase ab und extrahierte
diese dreimal mit DCM. Die vereinigten organischen Phasen wurden über Magnesiumsulfat
getrocknet; filtriert und unter vermindertem Druck eingeengt. Der
Rückstand
wurde in wenig DCM aufgenommen und tropfenweise mit MTBE versetzt,
wobei der immobilisierte Ligand zur Fällung gebracht wurde. Dieser
wurde anschließend
mittels Filtration abgetrennt und im Vakuum getrocknet. Das Filtrat
engte man im Vakuum ein und reinigte das Rohprodukt mittels Säulenchromatographie
an Kieselgel (Eluent: MTBE).
-
AAV 8: Allgemeine Arbeitsvorschrift
zur Asymmetrischen Dihydroxylierung mit Hilfe von immobilisierten,
löslichen
Liganden mit einer Ligandeinheit
-
Man
löste bei
Raumtemperatur 3.00 Äq.
Kaliumhexacyanoferrat(III), 3.00 Äq. Kaliumcarbonat, 0.01 Äq. Kaliumosmat
und 0.02 Äq.
des immobilisierten Liganden in einem Lösungsmittelgemisch aus tert-Butanol und
Wasser (1:1, 10 mL pro mmol Olefin). Bei der Dihydroxylierung von
1,2-disubstituierten Olefinen fügte
man zusätzlich
1.00 Äq.
Methansulfonsäureamid
und im Falle von allylisch-substituierten Substraten 3.00 Äq. Natriumhydrogencarbonat
hinzu. Nach Abkühlung
auf 0°C
wurde 1.00 Äq.
des Olefins zugetropft. Nach einer Reaktionszeit von 12 h versetzte
man die Reaktionsmischung mit 4.00 Äq. Natriumdisulfit und erwärmte auf Raumtemperatur.
Die Lösung
wurde mit DCM verdünnt,
die wässrige
Phase abgetrennt und dreimal mit DCM extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen wurden über
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und im Vakuum auf ein Volumen
von 5 mL eingeengt. Anschließend
tropfte man langsam MTBE hinzu, um den polymervergrößerten Liganden
auszufällen.
Dieser wurde mittels Filtration abgetrennt und getrocknet. Das Filtrat
wurde unter vermindertem Druck eingeengt und das Rohprodukt mit
Hilfe einer Säulen-chromatographie
(Kieselgel, Eluent: MTBE) gereinigt.
-
5.1. Asymmetrische Dihydroxylierung
mit immobilisierten Anthrachinonliganden
-
AD
von Allyliodid zu (S)-1-Iod-2,3-propandiol (89)
-
- 1H-NMR (300 MHz, Methanol-d4): δ =
3.17 (m, 1H, CH2I), 3.30–3.36 (m, 1H, CH2I),
3.51–3.56
(m, 3H, CH2OH, CHOH), 4.83 (s, br, 2H, CH2OH, CHOH) ppm.
13C-NMR
(75 MHz, Methanol-d4): δ = 8.5 (CH2-I),
64.9 (CH2-OH), 71.6 (CH-OH) ppm.
HPLC (OD-H,
n-Heptan/Isopropanol 97:3, 0.75 mL·min–1,
254 nm): tR = 31.6 min [(S)-Enantiomer],
37.3 min [(R)-Enantiomer].
-
Katalyse AD 13: AD mit
Hilfe des immobilisierten Liganden 75
-
In
Analogie zu AAV 8 wurden 0.25 g (1.50 mmol) des Olefins zu einer
Mischung aus 1.49 g (4.50 mmol) Kaliumhexacyanoferrat(III), 0.63
g (4.50 mmol) Kaliumcarbonat, 5.60 mg (0.02 mmol) Kaliumosmat, 0.38
g (4.50 mmol) Natriumhydrogensulfat und 0.18 g (0.03 mmol) des polymervergrößerten Liganden
75 bei 0°C
getropft. Nach Aufarbeitung wurde das Produkt 89 in einer Ausbeute
von 65% und einem Enantiomerenüberschuss
von 80% isoliert.
-
Der
nach der Katalyse zurückgewonnene
Ligand wurde wie in AAV 8 geschildert ein weiteres Mal in eine Dihydroxylierung
von Allyliodid eingesetzt. In diesem Fall konnte ein Enantiomerenüberschuß von 80% mit
einer Ausbeute von 66% erzielt werden.
-
Katalyse AD 14: AD mit
Hilfe des immobilisierten Liganden 76
-
Die
Dihydroxylierung von 0.17 g (1.00 mmol) Allyliodid erfolgte analog
AAV 8 durch Zugabe des Olefins bei 0°C zu einer Mischung aus 0.99
g (3.00 mmol) Kaliumhexacyanoferrat(III), 0.42 g (3.00 mmol) Kaliumcarbonat,
3.70 mg (0.01 mmol) Kaliumosmat, 0.25 g (3.00 mmol) Natriumhydrogensulfat
und 0.22 g (0.02 mmol) des Liganden 76. Das Diol 89 konnte mit einem
Enantiomerenüberschuss
von 84% und einer Ausbeute von 74% gewonnen werden.
-
Katalyse AD 15: AD mit
Hilfe des immobilisierten Liganden 78
-
Die
Umsetzung von 1.49 g (4.50 mmol) Kaliumhexacyanoferrat(III), 0.63
g (4.50 mmol)
Kaliumcarbonat, 5.60 mg (0.015 mmol) Kaliumosmat,
und 0.38 g (4.50 mmol) Natriumhydrogensulfat unter Zugabe von 0.18
g (0.03 mmol) des molekularvergrößerten Liganden
78 und 0.25 g (1.50 mmol) Allyliodid bei einer Temperatur von 0°C führte zu
Diol 89 in einer 55%-igen Ausbeute mit einem Enantiomerenüberschuss von
73%.
-
Katalyse AD 16: AD mit
Hilfe des immobilisierten Liganden 79
-
In
Anlehnung an AAV 8 fügte
man bei 0°C
0.17 g (1.00 mmol) Allyliodid zu einer Mischung aus 0.99 g (3.00
mmol) Kaliumhexacyanoferrat(III), 0.42 g (3.00 mmol) Kaliumcarbonat,
3.70 mg (0.01 mmol) Kaliumosmat, 0.25 g (3.00 mmol) Natriumhydrogencarbonat
und 0.22 g (0.02 mmol) des Liganden 79. Das Diol 89 konnte nach
Aufarbeitung in einer Ausbeute von 53% mit einem ee-Wert von 82%
erhalten werden.
-
Der
nach der Reaktion isolierte Ligand wurde analog AAV 8 ein zweites
Mal in einer Katalyse getestet. Dabei resultierte das entsprechenden
Diol in einer Ausbeute von 54% mit einem Enantiomerenüberschuss
von 84%.
-
Katalyse AD 17: AD mit
Hilfe des immobilisierten Liganden 80
-
Wie
in AAV 7 erläutert,
wurden 0.74 g (2.25 mmol) Kaliumhexacyanoferrat(III), 0.32 g (2.25
mmol) Kaliumcarbonat, 2.80 mg (0.01 mmol) Kaliumosmat, 0.19 g (2.25
mmol) Natriumhydrogensulfat und 0.06 g (0.01 mmol) des immobilisierten
Liganden 80 mit 0.13 g (0.75 mmol) Allyliodid versetzt. Nach Aufarbeitung
konnte das Produkt 89 in 60%-iger Ausbeute und einem Enantiomerenüberschuss
von 80% isoliert werden.
-
Katalyse AD 18: AD mit
Hilfe des immobilisierten Liganden 81
-
Analog
AAV 7 wurden 0.13 g (0.75 mmol) Allyliodid zu einer Mischung aus
0.74 g (2.25 mmol) Kaliumhexacyanoferrat(III), 0.32 g (2.25 mmol)
Kaliumcarbonat, 2.80 mg (0.01 mmol) Kaliumosmat, 0.19 g (2.25 mmol)
Natriumhydrogensulfat und 0.06 g (0.01 mmol) des immobilisierten
Liganden 81 bei 0°C getropft.
Das Diol 89 wurde nach Aufarbeitung in einer Ausbeute von 56% mit
einem ee-Wert von 71% gewonnen.
-
5.2.
AD von Inden zu (1R,2S)-1,2-Indandiol (87)
-
- 1H-NMR (300 MHz, Aceton-d6): δ =
2.82–3.09
(m, 2H, CH2), 3.96 (s, 1H, OH), 4.35 (s,
1H, OH), 4.35–4.46
(m, 1H, CH-OH) 4.83–4.98 (m,
1H, CH-OH), 7.15–7.24
(m, 3H, C-Harom) 7.32–7.40 (m, 1H, C-Harom)
ppm.
13C-NMR (75 MHz, Aceton-d6): δ =
39.3 (CH2), 73.8 (C-OH), 76.3 (C-OH), 125.8,
127.3, 128.7, 141.6, 144.4 (Carom.) ppm.
HPLC
(OJ, n-Heptan/Isopropanol 9:1, 0.8 mL·min–1,
210 nm): tR = 11.7 min [(R,S)-Enantiomer],
14.7 min [(S,R)-Enantiomer].
-
Katalyse AD 20: AD mit
Hilfe des immobilisierten Liganden 75
-
In
Analogie zu AAV 8 wurden 0.16 g (1.00 mmol) Inden bei 0°C zu einer
Mischung aus 0.99 g (3.00 mmol) Kaliumhexacyanoferrat(III), 0.42
g (3.00 mmol) Kaliumcarbonat, 3.70 mg (0.01 mmol) Kaliumosmat, 0.10
g (1.00 mmol) Methansulfon säureamid
und 0.21 g (0.02 mmol) des Liganden 75 getropft. Nach Aufarbeitung
wurde das Produkt 87 in einer Ausbeute von 72% mit einem Enantiomerenüberschuss
von 57% erhalten.
-
Katalyse AD 21: AD mit
Hilfe des immobilisierten Liganden 76
-
Wie
in AAV 8 erläutert,
wurden 0.50 g (1.50 mmol) Kaliumhexacyanoferrat(III), 0.21 g (3.00
mmol) Kaliumcarbonat, 1.90 mg (0.01 mmol) Kaliumosmat, 0.05 g (0.50
mmol) Methansulfonsäureamid
und 0.11 g (0.01 mmol) des Liganden 76 bei 0°C mit 0.06 g (0.50 mmol) Inden
versetzt. Nach Aufarbeitung konnte das Diol 87 mit einem Enantiomerenüberschuß von 54%
und einer Ausbeute von 84% isoliert werden.
-
Katalyse AD 22: AD mit
Hilfe des immobilisierten Liganden 78
-
Die
Dihydroxylierung von 0.11 g (1.00 mmol) Inden mit Hilfe von 0.99
g (3.00 mmol)
Kaliumhexacyanoferrat(III), 0.42 g (3.00 mmol)
Kaliumcarbonat, 3.70 mg (0.01 mmol)
Kaliumosmat und 0.10 g
(1.0 mmol) Methansulfonsäureamid
unter Zugabe von 0.12 g (0.02 mmol) des polymervergrößerten Liganden
78 analog AAV 8 lieferte das Produkt 87 in einer 73%-igen Ausbeute
und einem ee-Wert von 56%.
-
Katalyse AD 23: AD mit
Hilfe des immobilisierten Liganden 79
-
In
Analogie zu AAV 8 führte
die Umsetzung von 0.11 g (1.0 mmol) Inden in Anwesenheit von 0.99
g (3.0 mmol) Kali umhexacyanoferrat(III), 0.42 g (3.0 mmol) Kaliumcarbonat,
3.70 mg (0.01 mmol) Kaliumosmat, 0.10 g (1.0 mmol) Methansulfonsäureamid
und 0.22 g (0.02 mmol) des chiralen Liganden 79 zu dem entsprechenden
Diol 87 mit einem Enantiomerenüberschuss
von 57% und einer Ausbeute von 72%.
-
Katalyse AD 24: AD mit
Hilfe des immobilisierten Liganden 80
-
Die
Umsetzung von 0.09 g (0.75 mmol) Inden analog AAV 7 mit 0.74 g (2.25
mmol)
Kaliumhexacyanoferrat(III), 0.31 g (2.25 mmol) Kaliumcarbonat,
2.80 mg (0.01 mmol)
Kaliumosmat, 0.71 g (0.75 mmol) Natriumhydrogencarbonat
und 0.06 g (0.01 mmol) des immobilisierten Liganden 80 ergab das
Produkt 87 in einer 77%-igen Ausbeute mit einem Enantiomerenüberschuss
von 54%.
-
Katalyse AD 25: AD mit
Hilfe des immobilisierten Liganden 81
-
Wie
in AAV 7 beschrieben, wurden 0.74 g (2.25 mmol) Kaliumhexacyanoferrat(III),
0.31 g (2.25 mmol) Kaliumcarbonat, 2.80 mg (0.01 mmol) Kaliumosmat
und 0.71 g (0.75 mmol) Natriumhydrogencarbonat unter Zugabe von
0.06 g (0.01 mmol) des immoblisierten Liganden 81 bei 0°C mit 0.09
g (0.75 mmol) Inden versetzt. Nach Aufarbeitung konnte das Diol
87 in einer Ausbeute von 71% mit einem ee-Wert von 53% isoliert
werden.
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Katalyse AD 29: AD mit
Hilfe des mobilisierten Liganden 80
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Wie
in AAV 6 erläutert,
wurden 0.74 g (2.25 mmol) Kaliumhexacyanoferrat(III), 0.31 g (2.25
mmol) Kaliumcarbonat, 2.80 mg (0.01 mmol) Kaliumosmat und 0.71 g
(0.75 mmol) Natriumhydrogencarbonat unter Zugabe von 0.04 g (0.015
mmol) des Silicagels 80 bei 0°C
mit 0.09 g (0.75 mmol) Inden versetzt. Das Diol 87 konnte nach Aufarbeitung
mit einem Enantiomerenüberschuss
von 47% und einer 47%-igen Ausbeute isoliert werden.
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5.3. AA mit N-Bromacetamid
als Stickstoffquelle
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AA
von Zimtsäurersopropylester
zu (2S, 3R)-N-(Acyl)-3-amino-2-hydroxy-3-phenylpropionsäureisopropylester (97)
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- 1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ = 1.25 (dd,
J = 16.9, 6.2 Hz, 6H, CH(CH3)2),
1.80 (s, 3H, CO2-CH3),
3.84 (s, br, 1H, OH), 4.43 (d, J = 2.5 Hz, 1H, CH-OH), 5.07 (septett,
J = 6.3 Hz, 1H, CH(CH3)2),
5.53 (dd, J = 9.3, 2.2 Hz, 1H, CH-NH), 6.71 (d, J = 9.3 Hz, 1H,
NH), 7.23–7.37
(m, 5H, C-Harom) ppm.
13C-NMR
75 MHz, CDCl3): δ = 21.4 (CH-(CH3)2, 22.9 (CH3), 54.5
(C-N), 70.4 (CH(CH3)2,
73.3 (C-OH), 126.7, 127.5, 128.3, 138.7 (Carom.),
169.4 (C=O), 172.1 (C=O) ppm.
HPLC (OD-H, n-Heptan/Isopropanol
6:4, 0.5 mL·min–1,
254 nm): tR = 8.7 min [(S,R)-Enantiomer],
12.5 min [(R,S)-Enantiomer].
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AAV 11: AA von Zimtsäureisopropylester
mit polymergebundenen, löslichen
Liganden
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In
einer Lösung
aus 1.02 Äq.
Lithiumhydroxid in 1.00 Lösungsmitteläquivalenten
(1.0 Lösungsmitteläquivalent
entspricht 3 mL pro mmol Olefin) Wasser wurden 0.04 Äq Kaliumosmat
unter Rühren
gelöst.
Anschließend
fügte man
6.00 Lösungsmitteläquivalente
tert-Butanol und 0.05-0.10 Äq. des polymergebundenen Liganden
hinzu. Nach einer Rührzeit
von zehn Minuten, gab man weitere 2.00 Lösungsmitteläquivalente Wasser zur Reaktionsmischung
und kühlte
diese auf 4°C
ab. Bei dieser Temperatur wurden 1.00 Äq. Zimtsäureisopropylester und im Anschluss
daran 1.10 Äq.
N-Bromacetamid zum Reaktionsgemisch gegeben, woraufhin sich die
Lösung
sofort grün
verfärbte.
Nach beendeter Reaktion (20 h) behandelte man das Gemisch mit 0.50 g
Natriumsulfit und nach 30 Minuten mit 3.00 Lösungsmitteläquivalenten DCM. Im nächsten Schritt
wurde die wässrige
Phase abgetrennt und dreimal mit je 3.00 Lösungsmitteläquivalenten DCM extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden über Magnesiumsulfat getrocknet,
filtriert und unter verminderten Druck auf ein Volumen von 5 mL
eingeengt. Zu dieser Lösung
tropfte man langsam MTBE und fällte
so den immobilisierten Liganden aus. Dieser wurde mittels Filtration
abgetrennt und im Vakuum getrocknet. Das Filtrat engte man im Vakuum
ein und reinigte das Rohprodukt mittels einer Säulenchromatographie (Kieselgel,
Eluent: EE/PE 1:2).
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Katalyse AA 13: AA von
Zimtsäureisopropylester
mit Hilfe des immobilisierten Liganden 78
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Die
Umsetzung von 0.11 g (0.75 mmol) N-Bromacetamid, 0.03 g (0.77 mmol)
Lithiumhydroxid, 11.0 mg (0.03 mmol) Kaliumosmat unter Zugabe von
0.45 g (0.08 mmol) des Liganden 78 und 0.14 g (0.75 mmol) Zimtsäureisopropylester
analog AAV 11 führte
zu Aminoalkohol 97 in einer Ausbeute von 20% mit einem Enantiomerenüberschuss
von 92%.
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