DE10035030A1 - Verfahren zum Auswuchten von rotierenden Körpern - Google Patents
Verfahren zum Auswuchten von rotierenden KörpernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswuchten von rotierenden Körpern bezüglich einer Rotationsachse und zeichnet sich dadurch aus, dass zunächst der Schwerpunkt des Körpers bestimmt wird und anschließend die Rotationsachse des Körpers in den Schwerpunkt des Körpers verschoben wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Eine Vielzahl von rotierenden Präzessionsbauteilen insbesondere
in der Fahrzeugtechnik müssen in sehr engen Toleranzen ausge
wuchtet werden. Allgemein ist dies von Fahrzeugrädern bekannt.
Bei unzureichend ausgewuchteten Rädern verschlechtert sich das
Fahrverhalten erheblich und die Radlager werden stark belastet.
Hierfür stehen handelsübliche Auswuchtmaschinen, die die Un
wucht mit der Einheit Gramm mal Millimeter und die Richtung der
Unwucht (Unwuchtvektor) bestimmen, zur Verfügung. Zum Ausgleich
der Unwucht werden bei Rädern definierte Gewichte am äußeren
Rand des Rades befestigt.
Neben Fahrzeugrädern müssen auch Bremsscheiben, die ebenfalls
mit dem Rad rotieren, ausgewuchtet werden. Hier ist das Anbrin
gen von Gewichten nicht zweckmäßig, da durch die geometrische
Anordnung der Bremsbeläge und des Bremssattels kein Raum für
zusätzliche Gewichte besteht. Es besteht zwar die Möglichkeit
bei Bremsscheiben Zusatzgewichte (Wuchtklammern) im Kühlkanal
zwischen den Reibflächen anzubringen, die jedoch stark durch
Korrosion belastet sind und keine ausreichende Dauerhaltbarkeit
aufweisen.
Im Allgemeinen werden deshalb bei Bremsscheiben die Unwucht und
der Unwuchtvektor analog wie bei Rädern bestimmt, es wird je
doch in entgegengesetzter Richtung des Unwuchtvektors am äuße
ren Rand Material in Form von Fräsnuten mechanisch entfernt,
anstatt in Richtung des Unwuchtvektors Gewichte hinzugefügt.
In der DE 40 18 961 wird vorgeschlagen, insbesondere bei innen
belüfteten Bremsscheiben die Stege zwischen den Reibflächen der
Bremsscheibe am äußeren Rand mit erhöhter Masse auszustatten
und diese nach Bedarf mechanisch abzutragen. Bei besonders har
ten rotierenden Körpern, z. B. bei Reibringen von Bremsscheiben
aus Kompositmaterial ist dies nicht kostengünstig und ohne ei
nen hohen Werkzeugverschleiß zu realisieren.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin, ein Auswucht
verfahren von rotierenden Körpern, insbesondere für harte Mate
rialien bereitzustellen, das gegenüber dem Stand der Technik
kostengünstiger und technologisch vorteilhafter ist.
Die Lösung der Aufgabe besteht in den Merkmalen des Patentan
spruchs 1.
Das erfindungsgemäße Verfahren nach Patentanspruch 1 besteht
darin, dass nicht wie in herkömmlichen Auswuchtverfahren die
Rotationsachse konstant bleibt und Massenänderung am äußeren
Rand des Körpers vorgenommen werden, sondern dass die Auswucht
korrektur durch Verschieben der Rotationsachse erfolgt.
Der auszuwuchtende Körper weist eine Rotationsachse auf, die
unter Berücksichtigung der Fertigungstoleranzen in der Nähe des
Schwerpunktes des Körpers liegt. In der Regel wird der Schwer
punkt durch eine herkömmliche Unwuchtprüfung bestimmt. Die ur
sprüngliche Rotationsachse, an der die Unwucht bestimmt wurde,
wird nun so parallel Verschoben, dass sie mit einer Achse durch
den Schwerpunkt (Schwerpunktachse) zusammenfällt.
Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass keine Gewich
te angebracht werden müssen, die die funktionalen Eigenschaften
des Körpers beeinträchtigen. Ferner müssen keine mechanischen
Abtragungen am äußeren Rand des Körpers vorgenommen werden, die
insbesondere bei sehr harten und verschleißbeständigen Körpern
technisch sehr aufwendig sind.
Der Schwerpunkt s des Körpers wird in der Regel durch eine kon
ventionelle Unwuchtprüfung bestimmt. Hierbei wird zuerst die
Masse des Körpers bestimmt, anschließend ergibt die Unwuchtprü
fung die Unwucht des Körpers mit der Einheit Gramm mal Millime
ter [gmm] und die Richtung der Unwucht ausgehend von der
Rotationsachse (Unwuchtvektor). Aus diesen Angaben kann die Po
sition des Schwerpunktes des Körpers über die in Gleichung 1
angegebene Beziehung errechnet werden (Anspruch2):
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Rotationsachse zentrisch
durch eine Zentrierbohrung verläuft. Die Zentrierbohrung und
somit die Rotationsachse kann nach der Unwuchtprüfung verscho
ben werden (Anspruch 3).
Es ist dabei zweckmäßig, die Zentrierbohrung zu erweitern. Dies
ist vor allem bei zweiteiligen Körpern von Vorteil, wenn ein
innerer Teil des Körpers, durch den die Zentrierbohrung ver
läuft, aus einem weicheren Material besteht als ein äußerer
Teil des Körpers. Durch das Erweitern der Zentrierbohrung und
der Änderung ihrer Lage wird zwar der Schwerpunkt wiederum ge
ringfügig verändert, da es sich hierbei jedoch um sehr geringe
Verschiebungen handelt und diese im Zentrum des Körpers liegen,
sind die Auswirkungen auf den Schwerpunkt nicht meßbar (An
spruch 4).
Die Erweiterung der Zentrierbohrung erfolgt durch mechanisches
Abtragen, hierfür kann die Zentrierbohrung aufgefräst, aufge
spindelt oder aufgebohrt werden. Bei dünnwandigen Teilen kann
auch eine Umformtechnik wie Stanzen oder Falzen zweckmäßig sein
(Anspruch 5).
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders gut auf das
Auswuchten von Bremsscheiben anwenden. Insbesondere Bremsschei
ben aus unterschiedlichen Materialien für einen Reibring und
einem Halteteil sind hierfür besonders geeignet. Das Halteteil
besteht in diesen Fällen in der Regel aus einem weicheren und
zäheren Material, das leichter zu bearbeiten ist als der ver
schleißbeständigere und härtere Reibring.
In der einzigen Figur ist das erfindungsgemäße Verfahren am
Beispiel einer Bremsscheibe veranschaulicht.
Eine Bremsscheibe 1 nach Fig. 1 mit einem Reibring 2 aus einem
keramischen Verbundwerkstoff mit einem Halteteil 3 aus Alumini
um wird mit einer Zentrierbohrung 4 auf einer hier nicht darge
stellten handelsüblichen Auswuchtmaschine aufgespannt. Durch
den Mittelpunkt 5 der Zentrierbohrung 4 verläuft senkrecht zur
Zeichenebene eine Rotationsachse, bezüglich derer die Unwucht
[gmm] der Bremsscheibe 1 und der Unwuchtvektor 8 mit Hilfe der
Auswuchtmaschine bestimmt werden. Aus der vorher gemessenen
Masse der Bremsscheibe und der durch die Unwuchtmessung ermit
telten Daten läßt sich nach Gleichung 1 der Weg s errechnen,
durch den in Kombination mit dem Unwuchtvektor 8 die Lage des
Schwerpunktes 6 definiert wird.
Der Abstand 7 zwischen dem Mittelpunkt 5 der Zentrierbohrung 4
und dem Schwerpunkt 6 ist durch zwei Pfeile gekennzeichnet und
entspricht dem Weg s der Gleichung 1. Die Bremsscheibe 1 wird
nun auf einer Fräsmaschine zentriert. Ausgehend vom Mittelpunkt
5 der Zentrierbohrung 4 wird ein Fräser, der den Durchmesser
der Zentrierbohrung 9 aufweist um den Weg s in Richtung des Un
wuchtvektors 8 verschoben und die Zentrierbohrung 9 gebohrt. Der
Mittelpunkt der erweiterten Zentrierbohrung 9 ist der Schwer
punkt 6. Die Rotationsachse der ausgewuchteten Bremsscheibe
verläuft durch den Schwerpunkt 6 und steht senkrecht zur Rei
bringoberfläche 10. In Fig. 1 ist die Verschiebung um den Weg s
und die Erweiterung der Zentrierbohrung 4 nicht maßstabsgetreu
dargestellt, der Weg s liegt in der Praxis unter einem Millime
ter.
Claims (6)
1. Verfahren zum Auswuchten von rotierenden Körpern bezüglich
einer Rotationsachse,
dadurch gekennzeichnet, dass
dadurch gekennzeichnet, dass
- - zunächst der Schwerpunkt des Körpers bestimmt wird und anschließend
- - die Rotationsachse des Körpers in den Schwerpunkt des Körpers verschoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schwerpunkt durch eine Unwuchtprüfung bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rotationsachse zentrisch durch eine Zentrierbohrung ver
läuft, und die Rotationsachse mit der Zentrierbohrung zur
Schwerpunktachse des Körpers verschoben wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchmesser der Zentrierbohrung erweitert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Zentrierbohrung durch abtragende Bearbeitung vergrößert
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Körper eine Bremsscheibe ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000135030 DE10035030A1 (de) | 2000-07-19 | 2000-07-19 | Verfahren zum Auswuchten von rotierenden Körpern |
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Publications (1)
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ID=7649413
Family Applications (1)
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DE2000135030 Withdrawn DE10035030A1 (de) | 2000-07-19 | 2000-07-19 | Verfahren zum Auswuchten von rotierenden Körpern |
Country Status (1)
Country | Link |
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