DE10030051B4 - Hydrostatisches Radiallager - Google Patents

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EHLUSS, HEINZ-GUENTER, 25436 TORNESCH, DE
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Blohm and Voss Industries GmbH
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Abstract

Hydrostatisches Radiallager für Wellen-, Schaft- und Achslagerungen mit im Bereich der Gleit- bzw. Tragfläche mit Druckfluid beaufschlagten Taschen, wobei im mittleren Bereich des Lagerkörpers ein radialbeweglicher seitlich dichtend eingepaßter Steuerring angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Welle (4) ein gleitend und radial geführter Steuerring (3) mit ringsegmentförmigen, flach eingearbeiteten und gleichmäßig verteilten Steuerräumen (5) angeordnet ist, wobei Außenkanten der Steuerräume (5) mit Innenkanten eines umlaufenden, mit Druckfluid versorgten Ringkanals (6) mit einer minimalen Überdeckung ausgebildet sind und zwischen dem Steuerring (3) und dem Lagerkörper (1) ein Ringraum gebildet ist, der im Teilungssinn der Steuerräume (5) durch nach außen angepreßte Dichtelemente (8) unterteilt ist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf Hydrostatisches Radiallager für Wellen-, Schaft- und Achslagerungen mit im Bereich der Gleit- bzw. Tragfläche mit Druckfluid beaufschlagten Taschen und im mittleren Bereich des Lagerkörpers ein radialbeweglicher seitlich dichtend eingepaßter Steuerring angeordnet ist.
  • Radiallager dieser Art sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt, wobei jede Drucktasche über ein Drosselelement bzw. von einer zugeordneten Verdrängungspumpe mit Drucköl versorgt, das auch in die nichtbelasteten Taschen hineingefördert wird und das Verhältnis des tragenden mittleren Flächendrucks zum Zufuhrdruck relativ klein und unwirtschaftlich ist.
  • Ferner ist nach der DE 2 252 495 A in Lager mit auf dem Umfang verteilte Lagertaschen bekannt, wobei durch in das Lager integrierte Regelorgane zur selbsttätigen Vergrößerung und Verkleinerung von Drosselspalten und zur gleichzeitigen, selbsttätigen Verkleinerung bzw. Vergrößerung der Lagerabflußspalte in Abhängigkeit von Größe und Richtung der Lagerbelastung angeordnet sind. Eine ähnliche Anordnung ist auch nach der DE 2 025 636 A bekannt geworden. Hierdurch werden durch Ausbildung von Kapillar-Spalten keine optimalen Ansteuerungen erzielt und keine günstige Fluidsteuerung in die Taschen ermöglicht.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es, bekannte Anordnungen weiterzubilden und die erforderliche Fördermenge über ein Pumpenaggregat zur Einstellung des Lagers optimiert in den Lagertaschen zur Verfügung zu stellen.
  • Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß auf der Welle ein gleitend und radial geführter Steuerring mit ringsegmentformigen, flach eingearbeiteten und gleichmäßig verteilten Steuerräumen angeordnet ist, wobei Außenkanten der Steuerräume mit Innenkanten eines umlaufenden, mit Druckfluid versorgten Ringkanals mit einer minimalen Überdeckung ausgebildet sind und zwischen dem Steuerring und dem Lagerkörper ein Ringraum gebildet ist, der im Teilungssinn der Steuerräume durch nach außen angepreßte Dichtelemente unterteilt ist.
  • Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß über die auftretenden Durchflußeigenschaften mit gebildeten Blenden-Spalten ein Einsatz für Lagerungen mit großen Durchmessern und hohen Traglasten optimierbar ist, da bei relativ geringer Öffnung des Blenden-Spaltes ein relativ großer Fluid-Durchfluß bei geringem Druckverlust auftritt. Die Öffnung erfolgt hierbei nur im Bereich der belasteten Lagertaschen und es bleiben die nicht belasteten Lagertaschen vollständig gesperrt und damit bleiben diese Lagertaschen drucklos.
  • Um eine Verformung des Steuerringes zu vermeiden, wird vorgeschlagen, daß die Innenseite des Steuerrings mit im Teilungssinn angeordneten Schmiernuten versehen ist, die jeweils die Steuerräume mit den zugeordneten Taschen verbinden und von den Schmiernuten mittig ausgehende Radialbohrungen zum Druckausgleich zwischen der Innenseite und der Außenseite des Steuerrings gebildet sind.
  • Eine erfindungsgemäße Ausführung wird an einem Beispiel und anhand von Zeichnungen wie folgt beschrieben:
  • Die 1 zeigt einen radialen Längsschnitt durch den die Welle (4) umschließenden Lagerkörper (1) und (2) sowie den Steuerring (3).
  • Die Teile (1) und (2) des Lagerkörpers werden von hoch vorgespannten Schrauben (14), die gleichmäßig auf dem Umfang verteilt sind, fluiddicht zusammengehalten.
  • Ein separates Versorgungs-Aggregat (13) von bekanntem techn. Standard – bestehend aus einem Antrieb, druckgeregelter Pumpe, Druckspeicher und Sicherheits- bzw. Betriebskomponenten – beliefert über die Bohrung (17) den umlaufenden Ringkanal (6) mit Druckfluid. Die Bohrung (18) und der ebenfalls umlaufende flache Ringkanal (19) dienen als Druckausgleich und verhindern eine einseitige Anpressung des Steuerrings (3).
  • Bei radialer Belastung durch die Welle (4) wird die Welle sich exzentrisch zum Lagerkörper (1; 2) verlagern. Unabhängig davon ob Welle (4) rotiert oder ruht, wird sie den mit geringem Spiel gleitfähig die Welle umfassenden Steuerring (3) dabei in der Lastrichtung mitnehmen.
  • Während bei zentrischer Lage der Welle (4) zum Lagerkörper (1; 2) der seitlich dichtend (jedoch radial verschiebbare) Steuerring (3) mit den Außenkanten seiner Steuerräume (5) – die in 4 in ihrer ringsegmentförmigen Ausbildung dargestellt sind – die Innenkante des Ringkanals (6) gerade überdeckt und damit diesen bis auf Leckölmengen ringsherum verschließt, findet bei bereits geringer Exzentrizität eine schlitzförmige Öffnung statt. Die Öffnung betrifft lediglich den oder die in der Lastrichtung liegenden Steuerraum (-räume) (5). Mit wachsender Exzentrizität wird es zur Vergrößerung der schlitzförmigen Öffnung und zu einer Verlängerung auf weitere Steuerräume (5) kommen.
  • Die beschriebene Öffnung der Steuerkanten an (5) und (6) initiiert den Durchfluss von Druckfluid von Ringkanal (6) über die betroffenen Steuerräume (5) in die zugehörigen Tragtaschen (9) und (10). Die gegenüberliegenden Tragtaschen (9) und (10) sind wie 2 zeigt durch Schmiernuten (11) verbunden. In 4 ist eine mögliche Form der Schmiernuten (11) dargestellt.
  • Die Tragtaschen sind in bekannter Weise so ausgebildet, dass sie in Längsrichtung durch die Stegspalte (15) begrenzt sind und in Umfangsrichtung – wie in 5 dargestellt – durch die Stegspalte (16).
  • Durch die Stegspalte (15) und (16) fließt das im Lastbereich eingesteuerte Druckfluid wieder ab, wodurch in den Taschen (9; 10) bezogen auf den Zufuhrdruck des Druckfluids ein Teildruck entsteht.
  • Mit größer werdender Exzentrizität wächst der Querschnitt der schlitzförmigen Öffnung der Steuerkanten zwischen (5) und (6), das bedeutet eine steigende Zufuhrmenge des Druckfluids, während die abnehmenden Spalthöhen der Stegspalte (15) und (16) die Abflussmenge mit der 3. Potenz der Höhen verringern. Hierdurch wird mit steigender Lagerbelastung der Teildruck in den Tragtaschen bis in den Bereich des Zufuhrdrucks ansteigen.
  • In der unbelasteten, dem Lastbereich gegenüberliegenden Zone laufen die Steuervorgänge entgegengesetzt ab.
  • Die radiale Belastung verlagert die Welle (4) exzentrisch vom Lagerkörper (1; 2) weg. Dieses bewirkt eine Vergrößerung der Überdeckung der Innenkante von Ringkanal (6) und Außenkanten der betreffenden Steuerräume (5).
  • Die Folge hier ist demnach eine weitergehende Absperrung des Druckfluidzuflusses aus Ringkanal (6) und eine wachsende Öffnung der in dieser Zone vorhandenen Stegspalte (15) und (16).
  • Die im lastfreien Bereich befindlichen Taschen (9) und (10) bleiben drucklos und es kommt hier zu keinem unnötigen Verbrauch an Druckfluid.
  • Für die praktische Ausführung des erfindungsgemäßen hydrostatischen Radiallagers gehörende Merkmale sind Maßnahmen zur Erzielung eines Druckausgleichs für den Steuerring (3). Um die Außenfläche von Steuerring (3) ist ein Ringraum (7) ausgebildet. Wie in 3 und 4 dargestellt, wird der Ringraum (7) entsprechend der Umfangsteilung der Steuerräume (5) durch Dichtelemente (8) in gegeneinander abgedichtete Einzelräume aufgeteilt. Jeder Einzelraum von Ringraum (7) ist gemäß 2 und 4 durch Radialbohrungen (12) mit einer Schmiernut (11) und letztlich mit einem Steuerraum (5) und zugehörigen Taschen (9) und (10) verbunden.
  • Der derart erzielte Druckausgleich wird abhängig von den maßlichen Verhältnissen eines ausgeführten erfindungsgemäßen Lagers einen geringen Kraftüberschuss von außen nach innen zur Folge haben. Hierdurch wird erreicht, dass evtl. sehr dünn ausgeführte Steuerringe (3) sich betriebsmäßig nicht verformen.
  • In dem dargestellten Beispiel (3 und 4), sind die Dichtelemente (8) als in Rechtecknuten (20) beweglich und ebenfalls an den Stirnflächen (21) dichtend und beweglich eingepassten Leisten ausgebildet. Sie werden mittels Federelementen (22) mit für alle Dichtelemente (8) gleicher Kraft an die Außenfläche des Ringraums (7) gepresst.
  • Bei rotierender Welle (4) könnte der Steuerring (3) mitdrehen, was die Arbeitsweise des erfindungsmäßigen Lagers grundsätzlich nicht stört, jedoch den Wärmehaushalt negativ beeinflussen würde. Deshalb ist in 3 eine nicht weiter dargestellte Verdrehsicherung (23) angedeutet.
  • Dieses kann ein einseitig loser Passstift sein, welcher die radiale Beweglichkeit des Steuerrings (3) nicht behindert.
  • Für das Ausführungsbeispiel wurde eine 8-ter-Teilung der symmetrischen Merkmale vorgesehen. Sie ist sinnvoll, jedoch können auch andere Teilungen verwendet werden.
  • Bei sehr großen Lager-/Wellendurchmessern kann eine Ausführungsform gewählt werden, bei der alle ringförmigen Teile in Ringsegmente aufgeteilt sind, mit geeigneten Endabschlüssen.
  • Eine solche Ausführungsform ist nicht detailliert dargestellt.
  • Sie würde jedoch alle erfinderischen Merkmale des Ausführungsbeispiels enthalten.
  • Abweichend vom Beispiel muss dann jedes Ringsegment einzeln mit Druckfluid versorgt werden, jedoch von lediglich einem Versorgungsaggregat in paralleler Verteilung.

Claims (2)

  1. Hydrostatisches Radiallager für Wellen-, Schaft- und Achslagerungen mit im Bereich der Gleit- bzw. Tragfläche mit Druckfluid beaufschlagten Taschen, wobei im mittleren Bereich des Lagerkörpers ein radialbeweglicher seitlich dichtend eingepaßter Steuerring angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Welle (4) ein gleitend und radial geführter Steuerring (3) mit ringsegmentförmigen, flach eingearbeiteten und gleichmäßig verteilten Steuerräumen (5) angeordnet ist, wobei Außenkanten der Steuerräume (5) mit Innenkanten eines umlaufenden, mit Druckfluid versorgten Ringkanals (6) mit einer minimalen Überdeckung ausgebildet sind und zwischen dem Steuerring (3) und dem Lagerkörper (1) ein Ringraum gebildet ist, der im Teilungssinn der Steuerräume (5) durch nach außen angepreßte Dichtelemente (8) unterteilt ist.
  2. Hydrostatisches Radiallager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseite des Steuerrings (3) mit im Teilungssinn angeordneten Schmiernuten (11) versehen ist, die jeweils die Steuerräume (5) mit den zugeordneten Taschen (9) und (10) verbinden und von den Schmiernuten mittig ausgehende Radialbohrungen (12) zum Druckausgleich zwischen der Innenseite und der Außenseite des Steuerrings (3) gebildet sind.
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