DE10029481C2 - Vorrichtung zum Zuleiten von Brennstoff in die Brennstoffzelle eines Brennstoffzellensystems sowie Brennstoffzellensystem - Google Patents
Vorrichtung zum Zuleiten von Brennstoff in die Brennstoffzelle eines Brennstoffzellensystems sowie BrennstoffzellensystemInfo
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Abstract
Es wird ein Brennstoffzellensystem (10) mit einer Brennstoffzelle (11) sowie eine Vorrichtung (30) zum Zuleiten von Brennstoff in die Brennstoffzelle (11) beschrieben, die eine Kraftstoffzuleitung (40) sowie eine Wasserzuleitung (50) aufweist. Weiterhin weist die Vorrichtung (30) eine Vorrichtung (31) zum Erzeugen/Aufbereiten des Brennstoffs auf. Die Vorrichtung (30) zum Zuleiten von Brennstoff weist eine Doppelpumpe (42) auf, in der ein in einem Kraftstofftank (34) gespeichertes Ausgangsmaterial für den Brennstoff (Kraftstoff), beispielsweise Methanol, sowie über eine Teilleitung (51) der Wasserzuleitung (50) zugeführtes Wasser, bei dem es sich beispielsweise um während des Brennstoffzellenprozesses erzeugtes Prozeßwasser handelt, zu einem Kraftstoff/Wasser-Gemisch vermischt werden. Dieses Kraftstoff/Wasser-Gemisch wird in einem Zwischentank (43) zwischengespeichert, bevor es der Vorrichtung (31) zum Erzeugen/Aufbereiten des Brennstoffs zugeführt wird. Um das Kraftstoff/Wasser-Gemisch variabel einstellen zu können, sind weiterhin Bypassleitungen (54; 45) für das Wasser beziehungsweise den Kraftstoff zur Umgehung der Doppelpumpe (42) und des Zwischentanks (43) vorgesehen, in denen separate Pumpen (55; 46) vorgesehen sind. Über die Bypassleitungen (54; 45) kann zusätzliches Wasser beziehungsweise zusätzlicher Kraftstoff direkt in die Vorrichtung (31) eingespeist werden, wenn eine vorübergehende kurzfristige Änderung des Kraftstoff-Wasser-Gemischs zweckmäßig ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuleiten von Brennstoff in die
Brennstoffzelle eines Brennstoffzellensystems sowie ein Brennstoffzellensystem.
Brennstoffzellen sind bereits seit langem bekannt und haben insbesondere im Bereich
der Automobilindustrie in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen.
In einer Brennstoffzelle, beispielsweise einer PEM-Brennstoffzelle, wird durch eine
chemische Reaktion Strom erzeugt. Dabei wird ein Brennstoff, wie beispielsweise
Wasserstoff, und ein Oxidationsmittel, wie beispielsweise aus der Luft entnommener
Sauerstoff, in elektrische Energie und ein Reaktionsprodukt wie beispielsweise Wasser
umgewandelt. Eine Brennstoffzelle besteht im wesentlichen aus einem Anodenteil,
einer Membran und einem Kathodenteil. Die Membran einer PEM-Brennstoffzelle
besteht aus einem gasdichten und protonenleitenden Material und ist zwischen der
Anode und der Kathode angeordnet, um Ionen auszutauschen. Auf der Seite der
Anode wird der Brennstoff zugeführt, während auf der Seite der Kathode das
Oxidationsmittel zugeführt wird. An der Anode werden durch katalytische Reaktionen
Protonen, also Wasserstoffionen erzeugt, die sich durch die Membran zur Kathode
bewegen. An der Kathode reagieren die Wasserstoffionen mit dem Sauerstoff zu
Wasser. Die bei der Reaktion abgegebenen Elektronen lassen sich extern als
elektrischer Strom durch einen Verbraucher leiten, beispielsweise den Elektromotor
eines Automobils.
Will man die Brennstoffzelle mit einem leicht verfügbaren oder zu speichernden
Kraftstoff wie Erdgas, Methanol oder dergleichen betreiben, muss man diese
Kohlenwasserstoffe in einer entsprechenden Vorrichtung zum Erzeugen/Aufbereiten
des Brennstoffs zunächst in ein wasserstoffreiches Gas umwandeln.
Üblicherweise wird das hier als Kraftstoff bezeichnete Ausgangsmaterial für den
Brennstoff nicht in Reinform, sondern als Kraftstoff/Wasser-Gemisch in die Vorrichtung
zum Erzeugen/Aufbereiten des Brennstoffs oder die Brennstoffzelle eingeleitet. Aus
diesem Grund muss der, Kraftstoff, zunächst mit einer geeigneten Menge an Wasser
vermischt werden. Für den jeweiligen chemischen Prozess der Brennstoffaufbereitung
gibt es ein optimales Mischungsverhältnis Kraftstoff/Wasser, bei dem bei einem
möglichst geringen Wärmebedarf für die Reformierung besonders viel Wasserstoff und
besonders wenig Kohlenmonoxid erzeugt wird. Daher ist es vorteilhaft, eine
Mischeinrichtung für diese beiden Prozessmedien zu verwenden, die beispielsweise in
Form einer Doppelpumpe von vornherein mit einem entsprechenden konstanten
Mischungsverhältnis arbeiten. Dennoch kann es erwünscht sein, das Verhältnis von
Kraftstoff zu Wasser während des Betriebs des Brennstoffzellensystems zu variieren,
um beispielsweise einen veränderten Wärmebedarf im Brennstoffzellensystem zu
befriedigen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Zuleiten
von Brennstoff in die Brennstoffzelle eines Brennstoffzellensystems sowie ein
Brennstoffzellensystem bereitzustellen, bei der/dem einerseits auf einfache und
kostengünstige Weise ein erforderliches beziehungsweise gewünschtes konstantes
Kraftstoff/Wasser-Gemisch hergestellt und in die Vorrichtung zum
Erzeugen/Aufbereiten des Brennstoffs oder die Brennstoffzelle eingeleitet werden
kann, andererseits aber die Durchflussmengen des Wassers beziehungsweise des
Kraftstoffs bei Bedarf in kürzester Zeit verändert werden können.
Diese Aufgabe wird gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung durch eine Vorrichtung
zum Zuleiten von Brennstoff in die Brennstoffzelle eines Brennstoffzellensystems
gelöst, die einen Kraftstofftank aufweist, der über eine Kraftstoffzuleitung mit einer
Vorrichtung zum Erzeugen/Aufbereiten des Brennstoffs verbunden ist (im folgenden
Brennstofferzeugungsvorrichtung genannt). Weiterhin ist eine Wasserzuleitung, zur
Bildung eines Kraftstoff/Wasser-Gemischs vorgesehen. Hierzu sind die
Kraftstoffzuleitung und die Wasserzuleitung an eine Mischeinrichtung angeschlossen,
deren Ausgang mit der Eingangsseite der Brennstofferzeugungsvorrichtung über eine
Mischleitung verbunden ist. In der Mischeinrichtung wird eine Mischung aus Kraftstoff
und Wasser in konstantem Mischungsverhältnis erzeugt. Erfindungsgemäß ist
mindestens eine mit einer Dosiereinrichtung versehene Bypassleitung vorgesehen,
durch die jeweils ein steuerbarer Mengenstrom an Wasser und/oder Kraftstoff an der
Mischeinrichtung vorbei in die Brennstofferzeugungsvorrichtung einleitbar ist.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird es auf einfache und kostengünstige
Weise möglich, ein konstantes Kraftstoff/Wasser-Gemisch herzustellen und der
Vorrichtung zum Erzeugen/Aufbereiten des Brennstoffs oder der Brennstoffzelle selbst
zur Verfügung zu stellen. Dabei kann das Verhältnis von Kraftstoff zu Wasser während
des Betriebs des Brennstoffzellensystems aber unter Fortführung der konstanten
Gemischherstellung dennoch zugunsten einer kurzfristigen, d. h. praktisch
verzögerungsfreien Erhöhung des Wasser- oder Kraftstoffanteils entsprechend den
sich momentan verändernden Bedürfnissen frei variiert werden, indem durch die
Bypassleitung bzw. -leitungen Wasser oder Kraftstoff an der Mischeinrichtung vorbei
direkt in die Brennstofferzeugungsvorrichtung eingeleitet wird. Durch Messung des
aktuell aus der Mischeinrichtung entnommenen Megenstroms kann der Bedarf an
zusätzlichem Wasser oder Kraftstoff einfach bestimmt und der Megenstrom in der oder
den Bypassleitungen entsprechend gesteuert werden. Alternativ könnte
selbstverständlich auch eine Konzentrationsmessung die erforderlichen Daten liefern.
Das Ausgangsmaterial für den Brennstoff ist als Kraftstoff zunächst im Kraftstofftank
gespeichert. Wenn als Brennstoff Wasserstoff verwendet werden soll, kann es sich bei
dem Kraftstoff beispielsweise um einen Alkohol wie Methanol oder um Methan, Benzin,
Erdgas, Kohlegas, Biogas oder dergleichen handeln. Der Kraftstoff wird über die
Kraftstoffzuleitung zur Brennstofferzeugungsvorrichtung transportiert. Vor seinem
Eintritt in diese Vorrichtung wird der Kraftstoff mit von über die Wasserzuleitung
zugeführtem Wasser in der Mischeinrichtung zu einem Kraftstoff/Wasser-Gemisch
vermischt. Dieses Gemisch wird anschließend in die Brennstofferzeugungsvorrichtung
eingespeist.
In der Brennstofferzeugungsvorrichtung wird dann der Kraftstoff in den Brennstoff
umgewandelt. Dieser wird anschließend der Brennstoffzelle zugeführt. Vorzugsweise
wird der Brennstoff in angefeuchtetem Zustand in die Brennstoffzelle eingeleitet, um
deren Austrocknung, insbesondere ein Austrocknen der Brennstoffzellenmembran, zu
verhindern. Die Befeuchtung des Brennstoffs kann auf beliebige Weise erfolgen.
Vorteilhaft wird hierzu ein Teil des Wassers verwendet, das während des
Brennstoffzellenprozesses aus der Brennstoffzelle ausgetragen wird und aus deren
Abgasströmen zurückgewonnen werden kann, wobei ein anderer Teil dieses Wassers
für die Brennstofferzeugungsvorrichtung vorgesehen werden kann. Diese Lösung wird
im weiteren Verlauf der Beschreibung näher erläutert, ohne dass die Erfindung auf
diese spezielle Lösung beschränkt wäre. In anderer Ausgestaltung kann das Wasser
beispielsweise auch aus einer externen Wasserquelle zugeleitet werden.
Zur Bildung des konstanten Kraftstoff/Wasser-Gemischs werden die Kraftstoffzuleitung
und die Wasserzuleitung in der Mischeinrichtung zusammengeführt. Diese
Mischeinrichtung kann vorteilhaft aus einer Doppelpumpe gebildet sein, die in einem
fest eingestellten Verhältnis gleichzeitig Kraftstoff und Wasser fördert und als Gemisch
abgibt. Die Mischeinrichtung kann aber beispielsweise auch lediglich einen
Zwischentank umfassen, an dem die Kraftstoffzuleitung und die Wasserzuleitung
angeschlossen sind und in dem die Vermischung stattfindet. Selbstverständlich kann
auch vorgesehen sein, dass bereits ein fertiges Gemisch aus einer Doppelpumpe in
den Zwischentank gefördert wird. In diesem Fall kommt dem Zwischentank
beispielsweise die Funktion eines Pufferspeichers zur Abdeckung eines kurzzeitigen
Spitzenbedarfs in der benötigten Menge an Kraftstoff/Wasser-Gemisch zu, wenn die
Leistung der Doppelpumpe etwa aus Kostengründen nur auf einen unterhalb des
Spitzenbedarfs liegenden Maximalwert ausgelegt ist. Die Befüllung des Zwischentanks
mit Wasser und Kraftstoff kann auch über zwei einzelne Pumpen erfolgen, die in die
Kraftstoffzuleitung bzw. in die Wasserzuleitung eingeschaltet sind.
Das konstante Kraftstoff/Wasser-Gemisch sollte in seiner Zusammensetzung so
eingestellt sein, dass es für den normalen Betrieb der Brennstofferzeugungsvorrichtung
optimal ist. Im Falle der Brennstofferzeugung durch Dampfreformierung von Methanol
liegt ein günstiges Verhältnis Methanol : Wasser in Bereich von 1 : 1 bis 1 : 1,5. Bei
diesem Verhältnis entsteht besonders viel Wasserstoff als Brennstoff und relativ wenig
Kohlenmonoxid, das für die Brennstoffzelle schädlich sein kann (je nach Typ der
Brennstoffzelle). Die Brennstofferzeugung aus dem eingesetzten Kohlenwasserstoff
kann aber auch beispielsweise durch eine partielle Oxidation oder durch eine
Kombination von Dampfreformierung und partieller Oxidation erfolgen. Insbesondere
bei der letztgenannten Möglichkeit kann eine Verschiebung des Schwerpunktes der
Brennstofferzeugung zwischen den beiden Verfahren während des Betriebs erwünscht
sein, was durch Änderung der Gemischzusammensetzung erreichbar ist.
Eine Gemischänderung kann aber auch zweckmäßig sein, um beispielsweise eine
schnelle Kühlung der Brennstofferzeugungsvorrichtung zu erreichen, wenn eine
Überhitzung droht. Dies kann vorteilhaft durch eine Erhöhung der relativen
Wassermenge erfolgen, die in die Brennstofferzeugungsvorrichtung mit dem Gemisch
eingeführt wird. Umgekehrt kann eine schnelle Temperaturerhöhung, die insbesondere
in einer Anfahrphase (Kaltstart) erwünscht ist, durch vorübergehende Erhöhung des
Kraftstoffanteils im Gemisch gefördert werden.
Ein anderer Grund für die Zweckmäßigkeit etwa eines kurzzeitig erhöhten Anteils an
Kraftstoff im Kraftstoff/Wasser-Gemisch kann darin bestehen, dass die
Brennstofferzeugungsvorrichtung so ausgelegt ist, dass sie auch bei maximaler
Mengenzufuhr an Gemisch mit der "optimalen" Zusammensetzung nur weniger
Brennstoff liefern kann, als die Brennstoffzelle für eine maximale Stromerzeugung
benötigt. Bedarf für eine maximale Stromerzeugung kann beispielsweise während
eines Überholvorgangs eines elektrisch angetriebenen Fahrzeugs mit Brennstoffzellen
oder auch bei der Fahrzeugbeschleunigung auf der Einfädelspur einer
Autobahnauffahrt bestehen. Durch Erhöhung des Kraftstoffanteils im zugeführten
Gemisch kann die Brennstofferzeugungsvorrichtung für einen solchen Fall kurzzeitig in
die Lage versetzt werden, einen erhöhten Wasserstoffanteil zu erzeugen, auch wenn
gleichzeitig die erzeugte Menge an unerwünschtem Kohlenmonoxid erhöht wird.
Letzteres ist kurzzeitig tolerierbar. Die Erhöhung der Wasserstofferzeugung ist möglich,
weil durch die Verringerung des Wärmebedarfs für die Verdampfung des kleiner
gewählten Wasseranteils mehr Wärme für die Umwandlung des zugeführten Kraftstoffs
zur Verfügung steht.
Um alle Optionen für eine Variierung der Zusammensetzung des Kraftstoff/Wasser-
Gemischs offen zu halten, empfiehlt es sich, sowohl für den Kraftstoff auch für das
Wasser jeweils eine Bypassleitung vorzusehen.
Die Bypassleitung für Wasser zweigt über eine Schnittstelle von einer Teilleitung der
Wasserzuleitung ab, führt an der Mischeinrichtung vorbei und mündet dann entweder
direkt in die Brennstofferzeugungsvorrichtung oder ist vorzugsweise über eine weitere
Schnittstelle mit der zur Brennstofferzeugungsvorrichtung führenden Mischleitung
verbunden.
Diese Schnittstellen können beispielsweise als Flansch, Schweißverbindung,
Klemmringkopplung oder dergleichen ausgebildet sein. In anderer Ausgestaltung ist es
auch möglich, eine solche Schnittstelle als Ventil, insbesondere als mengenregelbares
Ventile auszugestalten. Allerdings sind auch andere Verbindungsmöglichkeiten
denkbar, so dass die Erfindung nicht auf die genannten Beispiele beschränkt ist.
Die Dosiereinrichtung in der Bypassleitung kann als mengenregelbare
Fördereinrichtung (Pumpe) ausgebildet sein, die in die Bypassleitung eingebaut ist und
zusätzlich zu beispielsweise einer Doppelpumpe betrieben wird, welche das Gemisch
mit konstanter Zusammensetzung liefert.
Es ist aber auch möglich, dass lediglich eine einzige Pumpe zur Förderung des
gesamten benötigten Wassers, also auch des Anteils für das konstante Gemisch,
eingesetzt wird, wobei diese Pumpe nicht mengenregelbar sein muss. In einem
solchen Fall wird die Bemessung der Mengenströme an Wasser, die in die
Mischeinrichtung bzw., durch die Bypassleitung gefördert werden sollen, über
Mengenregelventile in der erforderlichen Weise gesteuert. Zur Aufteilung des von der
Pumpe geförderten Gesamtwasserstroms empfiehlt sich der Einsatz von
Mehrwegeventilen, die mit Mengenregelventilen kombiniert werden oder auch selbst
bereits mengenregelbar ausgebildet sein können. Insoweit können solche Ventile den
wesentlichen Teil der Dosiereinrichtung der Bypassleitung bilden.
Für die Bypassleitung für Kraftstoff gelten die zuvor in Zusammenhang mit der
Bypassleitung für Wasser gemachten Ausführungen über die Bestückung mit Pumpen
und Ventilen in entsprechender Weise, so dass hierauf verwiesen und auf eine
Wiederholung verzichtet werden kann.
Es versteht sich von selbst, dass in dem Falle, wenn eine Förderung sowohl des
gesamten Wassers als auch des gesamten Kraftstoffs durch lediglich jeweils eine
einzige Pumpe erfolgt und somit eine rein ventilgesteuerte Mengenstromeinstellung für
das konstante Gemisch vorliegt, die Ventileinstellung für die unmittelbar zur
Mischeinrichtung führende Teilleistung der Kraftstoffzuleitung bzw. der
Wasserzuleitung auf Druckänderungen regelnd reagiert, wenn plötzlich die von der
jeweiligen Teilleistung abzweigende Bypassleistung zugeschaltet wird.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Vorrichtung zum Zuleiten von
Brennstoff wird erreicht, dass die Grundlast zur Versorgung der
Brennstofferzeugungsvorrichtung über das beispielsweise in einer Doppelpumpe
hergestellte Kraftstoff/Wasser-Gemisch erfolgt, und dass der
Brennstofferzeugungsvorrichtung im Dynamikbereich über die in den Bypassleitungen
vorgesehenen Fördereinrichtungen zusätzliches Wasser beziehungsweise zusätzlicher
Kraftstoff zugeführt werden kann. Durch die Fördereinrichtungen und/oder die
jeweiligen Ventile lassen sich diese zusätzlichen Mengen sehr genau einstellen.
Der vorzugsweise in der Kraftstoffzuleitung vorgesehene Zwischentank kann
sicherstellen, dass zum Betrieb der Brennstofferzeugungsvorrichtung oder zum Betrieb
der Brennstoffzelle immer eine genügend große Menge an Kraftstoff/Wasser-Gemisch
zur Verfügung steht. Das Vorhandensein einer genügend großen Menge an
Kraftstoff/Wasser-Gemisch ist insbesondere in der Startphase beziehungsweise
Hochfahrphase des Brennstoffzellensystems von Bedeutung. Wahrend der Startphase
- insbesondere während eines Kaltstarts - ist es notwendig, das Kraftstoff/Wasser-
Gemisch möglichst ohne Zeitverzug in die Vorrichtung zum Erzeugen/Aufbereiten des
Brennstoffs oder in die Brennstoffzelle einzuleiten, damit die Brennstoffzelle möglichst
rasch ihre optimale Leistungsfähigkeit erreicht. Durch die Verwendung eines
Zwischentanks in der Kraftstoffzuleitung wird erreicht, dass immer - insbesondere
auch nach dem Abschalten der Brennstoffzelle - eine bestimmte Menge an
Kraftstoff/Wasser-Gemisch im Brennstoffzellensystem verbleibt, so dass für einen
erneuten Start des Brennstoffzellensystems sofort genügend Kraftstoff/Wasser-
Gemisch für die erste Betriebsphase zur Verfügung steht.
Die Verwendung eines Zwischentanks kann auch dann vorteilhaft sein, wenn die
Brennstoffzelle und damit auch deren Vorrichtung zum Zuleiten von Brennstoff bei
tiefen Umgebungstemperaturen eingesetzt wird. Bei tiefen Temperaturen besteht die
Gefahr, dass Flüssigkeiten, insbesondere Wasser, einfrieren können. Derart
eingefrorenes Wasser muss in der Startphase der Brennstoffzelle zunächst aufgetaut
werden, was zu Zeitverzögerungen führt. Die Brennstoffzelle ist nach dem Start schnell
einsatzbereit, da sich im Zwischentank ein Kraftstoff/Wasser-Gemisch befindet, das
aufgrund des gefrierpunkterniedrigenden Kraftstoffgehalts (z. B. Methanol) nicht
einfriert.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann in der Wasserzuleitung ein Wassertank
vorgesehen sein. Ein solcher Wassertank ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn
zum Herstellen des Kraftstoff/Wasser-Gemischs Wasser verwendet wird, das während
des Brennstoffzellenprozesses aus der Brennstoffzelle ausgetragen beziehungsweise
aus den Abgasströmen der Brennstoffzelle zurückgewonnen wird. Derartiges
Prozesswasser wird aber nur während des Betriebs der Brennstoffzelle erzeugt, so
dass es insbesondere in der Startphase des Brennstoffzellensystems noch nicht zur
Verfügung steht. Aus diesem Grund dient der Wassertank als Wasserreservoir, aus
dem Wasser auch bereits während der Startphase des Brennstoffzellensystems
entnommen werden kann, um möglichst schnell das erforderliche Kraftstoff/Wasser-
Gemisch zur Verfügung stellen zu können.
Vorzugsweise ist die Wasserzuleitung und/oder der Wassertank mit einem Ablassventil
verbunden. Über das Ablassventil kann das Prozesswasser bei Bedarf abgelassen
werden. So ist es beispielsweise möglich, dass zur Vermeidung eines Einfrierens das
Wasser aus der Wasserzuleitung und/oder dem Wassertank abgeleitet wird, wenn das
Brennstoffzellensystem für längere Zeit oder bei tiefen Temperaturen abgeschaltet
wird. Es kann aber auch vorgesehen sein, über das Ablassventil nie eine komplette
Entwässerung des Wassertanks vorzunehmen, so dass immer ein Restbestand an
Wasser im Wassertank und damit im Wasserzuleitungssystem verbleibt.
Gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein
Brennstoffzellensystem bereitgestellt, mit einer oder mehreren Brennstoffzelle(n), die
wenigstens einen Anodenteil mit wenigstens einer Zuleitung und wenigstens einer
Ableitung für einen Brennstoff und wenigstens einen Kathodenteil mit wenigstens einer
Zuleitung und wenigstens einer Ableitung für ein Oxidationsmittel aufweist/aufweisen.
Weiterhin ist eine wie vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Zuleiten von Brennstoff vorgesehen, wobei die Vorrichtung an der Ausgangsseite der
Brennstofferzeugungsvorrichtung mit der Brennstoffzuleitung zur Brennstoffzelle
verbunden ist.
In einem derart ausgebildeten Brennstoffzellensystem wird es auf einfache und
kostengünstige Weise möglich, die Brennstofferzeugungsvorrichtung immer mit einer
ausreichenden Menge an Kraftstoff/Wasser-Gemisch zu versorgen. Insbesondere ist
es dabei gewährleistet, dass die Menge des in die Brennstofferzeugungsvorrichtung
zum eingeleiteten Wassers beziehungsweise Kraftstoffs je nach Bedarf variabel
einstellen zu können. Dies ist insbesondere aus den weiter oben beschriebenen
Gründen von Vorteil. Zu den Vorteilen, Effekten, Wirkungen und der Funktionsweise
des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems wird auf die vorstehenden
Ausführungen zur erfindungsgemäßen Vorrichtung vollinhaltlich Bezug genommen und
hiermit verwiesen.
In der Vorrichtung zum Zuleiten von Brennstoff wird zunächst das Kraftstoff/Wasser-
Gemisch in dem erforderlichen Mischungsverhältnis hergestellt. Anschließend wird
dieses Kraftstoff/Wasser-Gemisch in die Vorrichtung zum Erzeugen/Aufbereiten des
Brennstoffs eingeleitet, wo es in ein wasserstoffreiches Gas umgewandelt wird.
Anschließend wird dieses wasserstoffreiche Gas über die Brennstoffzuleitung in die
Brennstoffzelle eingeleitet.
Vorzugsweise kann in der wenigstens einen Brennstoffableitung und/oder der
wenigstens einen Oxidationsmittelableitung ein Wasserabscheider vorgesehen sein,
der mit der Wasserzuleitung verbunden ist. Über diesen Wasserabscheider kann das
während des Brennstoffzellenprozesses produzierte Wasser gesammelt und
anschließend weiter verwertet werden. Während des Betriebs der Brennstoffzelle wird
nämlich neben elektrischem Strom und Wärme unter anderem auch Wasser
produziert, das in Form von Wasserdampf im Abgasstrom des Oxidationsmittels
und/oder des Brennstoffs abgeleitet wird. Um dieses dampfförmige Wasser in den
flüssigen Zustand überführen zu können, so dass es für andere Prozesse,
beispielsweise die Prozesswasserzumischung zum Kraftstoff, verfügbar ist,
durchströmt der den Wasserdampf enthaltende Gasstrom nach dem Austritt aus der
Brennstoffzelle den Wasserabscheider, in dem der Wasserdampf zu flüssigem Wasser
kondensiert.
Vorzugsweise kann eine wie vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung
und/oder ein wie vorstehend beschriebenes erfindungsgemäßes
Brennstoffzellensystem in einem oder für ein Fahrzeug verwendet werden. Auf Grund
der rasanten Entwicklung der Brennstoffzellentechnologie im Fahrzeugsektor bietet
eine solche Verwendung zur Zeit besonders gute Einsatzmöglichkeiten. Dennoch sind
auch andere Einsatzmöglichkeiten denkbar. Zu nennen sind hier unter anderem
Brennstoffzellen für mobile Geräte wie Computer oder dergleichen bis hin zu
stationären Einrichtungen wie Kraftwerksanlagen. Hier eignet sich die
Brennstoffzellentechnik besonders für die dezentrale Energieversorgung von Häusern,
Industrieanlagen oder dergleichen.
In bevorzugter Weise wird die vorliegende Erfindung in Verbindung mit
Brennstoffzellen mit Polymermembranen (PEM) verwendet. Diese Brennstoffzellen
haben einen hohen elektrischen Wirkungsgrad, verursachen nur minimale Emissionen,
weisen ein optimales Teillastverhalten auf und sind im wesentlichen frei von
mechanischem Verschleiss.
Die Erfindung wird nun an Hand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die
beiliegende Zeichnung näher erläutert. Es zeigen die beiden Fig. 1 und 2 in
schematischer Darstellung jeweils ein erfindungsgemäßes Brennstoffzellensystem mit
einer Vorrichtung zum Zuleiten von Brennstoff.
In Fig. 1 ist ein Brennstoffzellensystem 10 dargestellt, das im vorliegenden Beispiel
zum Betreiben eines elektrischen Antriebs in einem nicht dargestellten Fahrzeug
verwendet wird.
Das Brennstoffzellensystem 10 weist eine Brennstoffzelle 11 auf mit einem Anodenteil
12, einem Kathodenteil 15 und einer Membran 18. Der Anodenteil 12 ist mit einer
Zuleitung 13 und einer Ableitung 14 für einen Brennstoff, im vorliegenden Fall
Wasserstoff, verbunden. Der Kathodenteil 15 ist mit einer Zuleitung 16 und einer
Ableitung 17 für ein Oxidationsmittel, im vorliegenden Fall Sauerstoff oder Luft,
verbunden. In der Oxidationsmittelableitung 17 befindet sich ein Wasserabscheider 19,
über den Prozesswasser aus dem Abgasstrom des Kathodenteils 15 der
Brennstoffzelle 11 zurückgewonnen werden kann.
Die Brennstoffzelle 11 ist über die Brennstoffzuleitung 13 mit einer Vorrichtung 30 zum
Zuleiten von Brennstoff verbunden. Die Vorrichtung 30 weist eine
Brennstofferzeugungsvorrichtung 31 auf, die an ihrer Ausgangsseite 33 mit der
Brennstoffzuleitung 13 verbunden ist. An ihrer Eingangsseite 32 ist die
Brennstofferzeugungsvorrichtung 31 über eine Kraftstoffzuleitung 40 mit einem
Kraftstofftank 34 verbunden, in dem ein Kraftstoff, der das Ausgangsmaterial für den
Brennstoff bildet, beispielsweise Methanol, Benzin, Erdgas oder dergleichen,
gespeichert ist.
Die Kraftstoffzuleitung 40 besteht zunächst aus einer Teilleitung 41, in der eine
Doppelpumpe 42, ein Zwischentank 43 sowie ein Kraftstoffilter 44 vorgesehen sind.
Weiterhin weist die Kraftstoffzuleitung 40 eine Bypassleitung 45 auf, in der eine als
Pumpe ausgebildete zusätzliche Fördereinrichtung 46 angeordnet ist. Die
Bypassleitung 45 ist über entsprechende Schnittstellen 47, 48 mit einer Mischleitung
49 als Teil der Kraftstoffzuleitung 40 verbunden. Dabei ist die Schnittstelle 47
vorzugsweise als Flansch, Schweißverbindung oder dergleichen ausgebildet, während
die Schnittstelle 48 vorzugsweise als mengenregelbares Wegeventile ausgestaltet ist.
Weiterhin weist die Vorrichtung 30 zum Zuleiten von Brennstoff eine Wasserzuleitung
50 auf. Die Wasserzuleitung 50 besteht zunächst aus einer Teilleitung 51, die auf der
einen Seite mit dem Wasserabscheider 19 und auf der anderen Seite mit der
Doppelpumpe 42 verbunden ist. In der Teilleitung 51 ist weiterhin ein Wassertank 52
vorgesehen, der mit einem Ablassventil 53 versehen ist.
In der Doppelpumpe 42 wird aus dem Kraftstoff und dem Wasser ein
Kraftstoff/Wasser-Gemisch mit konstanter Zusammensetzung hergestellt, das dann
über die Teilleitung 41 der Kraftstoffzuleitung 40, die in diesem Bereich als
Mischleitung 49 ausgebildet ist, der Vorrichtung 31 zum Erzeugen/Aufbereiten des
Brennstoffs zugeführt wird.
Zwischen dem Wassertank 52 und der Doppelpumpe 42 ist in der Teilleitung 51 eine
Schnittstelle 56 vorgesehen, die mit einer die Doppelpumpe 42 umgehenden
Bypassleitung 54 verbunden ist. Die Schnittstelle 56 ist wie die Schnittstelle 47
ebenfalls als Flansch, Schweißverbindung oder dergleichen ausgebildet. In der
Bypassleitung 54 ist eine als Pumpe ausgebildete zweite zusätzliche Fördereinrichtung
55 vorgesehen. Die Bypassleitung 54 ist ebenfalls mit der Schnittstelle 48 verbunden.
Nachfolgend wird nun die Funktionsweise des Brennstoffzellensystems 10
beschrieben.
Während des normalen Betriebs der Brennstoffzelle 11 wird in dieser Strom und
Wärme sowie Wasser in Form von Wasserdampf erzeugt. Der Wasserdampf wird
beispielsweise über die Oxidationsmittelableitung 17 aus der Brennstoffzelle 11
abgeleitet. Zur Rückgewinnung des Wassers ist in der Oxidationsmittelableitung 17 der
Wasserabscheider 19 vorgesehen, in dem der Wasserdampf zu flüssigem Wasser
kondensiert. Das flüssige Wasser wird über die Teilleitung 51 der Wasserzuleitung 50
zur Doppelpumpe 42 gefördert. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist in der
Teilleitung 51 zusätzlich der Wassertank 52 vorgesehen, in dem während des
Brennstoffzellenprozesses erzeugtes Prozesswasser zwischengespeichert wird.
Dieses Prozesswasser wird in der Doppelpumpe 42 zusammen mit aus dem
Kraftstofftank 34 entnommenem Kraftstoff zu einem Kraftstoff/Wasser-Gemisch
vermischt, das anschließend im Zwischentank 43 zwischengespeichert wird. Von dort
wird das Kraftstoff/Wasser-Gemisch in die Brennstofferzeugungsvorrichtung 31
eingeleitet, wo es für den Betrieb der Brennstoffzelle 11 in ein wasserstoffreiches Gas
reformiert wird.
Über die Doppelpumpe 42 wird das für den Normalbetrieb der Brennstoffzelle 11
erforderliche Kraftstoff/Wasser-Gemisch in einem festgelegten, nicht veränderlichen
Verhältnis hergestellt. In bestimmten Fällen kann es jedoch wünschenswert sein, das
Verhältnis des Kraftstoff/Wasser-Gemischs zu variieren.
Insbesondere während der Startphase des Brennstoffzellensystems 10 ist es
erforderlich, die einzelnen Komponenten, insbesondere die
Brennstofferzeugungsvorrichtung 31, möglichst schnell auf Betriebstemperatur zu
bringen. Da Wasser aufgrund der Verdampfungsenthalpie einer schnellen Aufheizung
des Systems entgegenwirkt, ist während der Startphase des Brennstoffzellensystems
10 vorteilhaft vorgesehen, nur gerade so viel Wasser wie eben nötig in die Vorrichtung
31 eintreten kann. In diesem Fall wird die Pumpe 55 nicht betätigt, wodurch diese als
eine Art Leitungsverschluss fungiert, so dass kein zusätzliches Wasser über die
Bypassleitung 54 an der Doppelpumpe 42 vorbeigeführt wird. Stattdessen wird aber
durch Betätigung der Pumpe 46 ein zusätzlicher Kraftstoffanteil in die
Brennstofferzeugungsvorrichtung 31 gefördert, um den dort beispielsweise teils als
partielle Oxidation und teils als reine Dampfreformierung ablaufenden
Umwandlungsprozess stärker zur partiellen Oxidation hin zu verschieben, da dieser
Prozess exotherm verläuft, während die Dampfreformierung endotherm ist. Dadurch
kann die Temperatur in der Brennstofferzeugungsvorrichtung 31 besonders schnell
ansteigen.
Während des Betriebs des Brennstoffzellensystems 10 können jedoch auch
Situationen auftreten, in denen die Brennstofferzeugungsvorrichtung 31 beispielsweise
gekühlt werden muss. In diesem Fall wird über einen entsprechenden Betrieb der
Pumpe 55 soviel Wasser über die Bypassleitung 54 an der Doppelpumpe 42 vorbei
und via Schnittstelle 48 direkt in die Vorrichtung 31 eingeleitet, dass der gewünschte
Kühleffekt erzielt wird. Die genaue Steuerung der Durchflußmenge des Wassers durch
die Bypassleitung 54 hindurch wird dabei über die entsprechende Ansteuerung und
Regulierung der Pumpe 55 und/oder der als mengenregelbares Wegeventil
ausgeführten Schnittstelle 48 erreicht. Auf gleiche Weise kann auch die Pumpe 46
betätigt werden, so dass auch zusätzlicher Kraftstoff, der (insbesondere bei der
Dampfreformierung) ebenfalls eine Kühlwirkung haben kann, direkt in die Vorrichtung
31 eingeleitet wird.
In anderen Fällen können Situationen auftreten, in denen die Brennstoffzelle 11 mehr
Leistung benötigt als im Normalbetrieb des Brennstoffzellensystems zur Verfügung
gestellt wird. Solche Situationen treten beispielsweise auf, wenn mit dem Fahrzeug ein
Überholvorgang durchgeführt oder das Fahrzeug im beladenen Zustand bewegt wird.
In diesem Fall benötigt die Brennstoffzelle 11 zusätzlichen Brennstoff, der in der
Vorrichtung 31 zum Erzeugen/Aufbereiten des Brennstoffs hergestellt werden muss.
Neben dem durch die Doppelpumpe 42 erzeugten Kraftstoff/Wasser-Gemisch wird es
durch entsprechende Betätigung der Pumpen 55, 46 ermöglicht, dass der Vorrichtung
31 über die Bypassleitungen 54, 45 zusätzliches Wasser und zusätzlicher Kraftstoff
direkt zur Verfügung gestellt wird. Das zusätzliche Wasser beziehungsweise der
zusätzliche Kraftstoff werden über die Bypassleitungen 54, 45 an der Doppelpumpe 42
vorbeigeführt und hinter der Doppelpumpe 42 über die als Ventil ausgebildete
Schnittstelle 48 in der Teilleitung 41 der Kraftstoffzuleitung 40, die in diesem Bereich
als Mischleitung 49 ausgebildet ist, zusammengeführt. Das so entstehende zusätzliche
Kraftstoff/Wasser-Gemisch wird dann neben dem durch die Doppelpumpe 42
erzeugten Kraftstoff/Wasser-Gemisch direkt in die Vorrichtung 31 zum
Erzeugen/Aufbereiten des Brennstoffs eingespeist. Die Bereitstellung der in der
entsprechenden Situation erforderlichen zusätzlichen Mengen an Wasser oder
Kraftstoff erfolgt über eine entsprechende Regelung der Fördereinrichtungen 55 und
46 sowie möglicherweise über eine entsprechende Stellung des(r) Ventils(e) 48. Da
alle genannten Komponenten regelbar sind, lassen sich die gewünschten Mengen auf
einfache Weise hochgenau einstellen. Diese Betriebsweise ist insbesondere dann
sinnvoll, wenn ein Zwischentank 43 für einen Puffervorrat an Kraftstoff/Wasser-
Gemisch nicht vorgesehen ist.
Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung unterscheidet sich von
demjenigen aus Fig. 1 nur in wenigen Punkten, so dass nur auf diese Unterschiede
näher eingegangen wird. Funktionsgleiche Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen worden wie in Fig. 1.
Statt einer Doppelpumpe 42 und der beiden zusätzlichen Pumpen 46, 55 in den
Bypassleitungen 54, 45 in Fig. 1 weist das Ausführungsbeispiel in Fig. 2 lediglich
eine unmittelbar hinter dem Wassertank 52 angeordnete Pumpe 61 zur Förderung von
Wasser und eine weitere Pumpe 60 auf, die in Förderrichtung S hinter dem
Kraftstofffilter 44 angeordnet ist und zur Kraftstoffförderung vorgesehen ist. In
Förderrichtung S hinter den beiden Pumpen 60, 61 ist jeweils eine als
mengenregelbares Wegeventil ausgebildete Schnittstelle 47, 56 angeordnet, von der
aus die jeweilige Bypassleitung 45, 54 von der zugehörigen Teilleitung 41, 51 der
Kraftstoffzuleitung 40 bzw. Wasserzuleitung 50 abzweigt und hinter dem Zwischentank
43 an der Schnittstelle 48 in die Mischleitung 49 führt. Die beiden Abgänge der
Wegeventile 47 und 56 sind mengenregelbar, so dass auch bei konstanter
Förderleistung der beiden Pumpen 60, 61 nicht nur im Verhältnis zueinander konstant
eingestellt Mengenströme an Wasser und Kraftstoff in den Zwischentank 43 gelangen
und sich vermischen, sondern auch je nach Bedarf vorgegebene Mengenströme an
Wasser und/oder Kraftstoff durch die Bypassleitungen 54, 55 unter Umgehung des
Zwischentanks direkt in die Brennstofferzeugungsvorrichtung 31 eingespeist werden
können. Eine Mengenregelung für die beiden Bypassleitungen 45, 54 kann
selbstverständlich alternativ auch in der Schnittstelle 48 erfolgen, wenn diese
entsprechende Ventilfunktionen aufweist, sie könnte aber auch durch separate Ventile
vorgenommen werden, die in die Bypassleitungen selbst eingebaut sind.
10
Brennstoffzellensystem
11
Brennstoffzelle
12
Anodenteil
13
Brennstoffzuleitung
14
Brennstoffableitung
15
Kathodenteil
16
Oxidationsmittelzuleitung
17
Oxidationsmittelableitung
18
Membran
19
Wasserabscheider
30
Vorrichtung zum Zuleiten von Brennstoff
31
Brennstofferzeugungsvorrichtung
32
Eingangsseite
33
Ausgangsseite
34
Kraftstofftank
40
Kraftstoffzuleitung
41
Teilleitung
42
Doppelpumpe
43
Zwischentank
44
Kraftstoffilter
45
Bypassleitung
46
Fördereinrichtung (Pumpe)
47
Schnittstelle
48
Schnittstelle (Ventil)
49
Mischleitung
50
Wasserzuleitung
51
Teilleitung
52
Wassertank
53
Ablaßventil
54
Bypassleitung
55
Fördereinrichtung (Pumpe)
56
Schnittstelle
61
Fördereinrichtung (Pumpe)
62
Fördereinrichtung (Pumpe)
S Strömungsrichtung
S Strömungsrichtung
Claims (15)
1. Vorrichtung zum Zuleiten von Brennstoff in die Brennstoffzelle eines
Brennstoffzellensystems, mit einem Kraftstofftank (34), der über eine
Kraftstoffzuleitung (40), mit einer Brennstofferzeugungsvorrichtung (31)
verbunden ist, und mit einer Wasserzuleitung (50), wobei die Kraftstoffzuleitung
(40) und die Wasserzuleitung (50) an eine Mischeinrichtung (42, 43)
angeschlossen sind, deren Ausgang über eine Mischleitung (49) mit der
Eingangsseite (32) der Brennstofferzeugungsvorrichtung (31) verbunden ist und
in der eine Mischung aus Kraftstoff und Wasser in konstantem
Mischungsverhältnis erzeugt wird, und wobei mindestens eine mit einer
Dosiereinrichtung versehene Bypassleitung (54, 45) vorgesehen ist, durch die
zur Beeinflussung der Zusammensetzung der Mischung aus Kraftstoff und
Wasser jeweils ein steuerbarer Mengenstrom an Wasser und/oder Kraftstoff an
der Mischeinrichtung (42, 43) vorbei in die Brennstofferzeugungsvorrichtung
(31) einleitbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mischeinrichtung eine Doppelpumpe (42) zur gleichzeitigen Förderung
von Kraftstoff und Wasser umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mischeinrichtung einen Zwischentank (43) umfasst.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass sowohl eine Bypassleitung (54) für Wasser als auch eine Bypassleitung
(45) für Kraftstoff vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bypassleitung (54) für Wasser über eine Schnittstelle (56) mit einer
Teilleitung (51) der Wasserzuleitung (50) sowie
über eine Schnittstelle (48) mit der Mischleitung (40)
verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnittstelle (56) und/oder die Schnittstelle (48) als Wegeventil,
insbesondere als mengenregelbares Wegeventil als Bestandteil der
Dosiereinrichtung, ausgebildet sind/ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bypassleitung (45) für Kraftstoff über eine Schnittstelle (47) mit einer
Teilleitung (41) der Kraftstoffzuleitung (40) sowie über eine Schnittstelle (48) mit
der Mischleitung (49) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnittstelle (47) und/oder die Schnittstelle (48) als Wegeventil,
insbesondere als mengenregelbares Wegeventil als Bestandteil der
Dosiereinrichtung, ausgebildet ist/sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dosiereinrichtung in der Bypassleitung (45, 54) als mengenregelbare
Fördereinrichtung (46, 55) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 3 und mindestens einem der Ansprüche 6 und 8;
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Teilleitung (51) der Wasserzuleitung (50) und in der Teilleitung (41)
der Kraftstoffzuleitung (40) jeweils eine separate Fördereinrichtung (60, 61)
angeordnet ist, wobei in Strömungsrichtung S zumindest hinter einer der
Fördereinrichtungen (60, 61) die mindestens eine Bypassleitung (54, 45) von
der Teilleitung (41, 51) abzweigt und die durch die beiden Teilleitungen (41, 51)
in den Zwischentank (43) gehenden Mengenströme an Wasser und Kraftstoff
in einem festen Mengenverhältnis zueinander eingestellt gehalten werden durch
mindestens ein mengenregelbares Ventil (47, 56) in mindestens einer der in den
Zwischentank (43) führenden Teilleitungen (41, 51).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Wasserzuleitung (50) ein Wassertank (52) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass dies Wasserzuleitung (50) und/oder der Wassertank (52) mit einem
Ablaßventil (53) verbunden ist/sind.
13. Brennstoffzellensystem mit einer oder mehreren Brennstoffzelle(n) (11), die
einen Anodenteil (12) mit wenigstens einer Zuleitung (13) und wenigstens einer
Ableitung (14) für einen Brennstoff und einen Kathodenteil (15) mit wenigstens
einer Zuleitung (16) und wenigstens einer Ableitung (17) für ein Oxidationsmittel
aufweist/aufweisen, und mit einer Vorrichtung (30) zum Zuleiten von Brennstoff
nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Vorrichtung (30) an der
Ausgangsseite (33) der Brennstofferzeugungsvorrichtung (31) mit der
Brennstoffzuleitung (13) für die Brennstoffzelle (11) verbunden ist.
14. Brennstoffzellensystem nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der wenigstens einen Brennstoffableitung (14) und/oder der wenigstens
einen Oxidationsmittelableitung (17) ein Wasserabscheider (19) vorgesehen ist,
der insbesondere mit der Wasserzuleitung (50) verbunden ist.
15. Verwendung einer Vorrichtung (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 12
und/oder eines Brennstoffzellensystems (10) nach Anspruch 13 oder 14 in
einem oder für ein Fahrzeug.
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