DE10028847A1 - Verfahren zum permanenten Schutz von Groß- und Schienenfahrzeugen sowie von Gebäuden vor Verunreinigung und Schädigung durch Graffiti - Google Patents
Verfahren zum permanenten Schutz von Groß- und Schienenfahrzeugen sowie von Gebäuden vor Verunreinigung und Schädigung durch GraffitiInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zum permanenten Schutz von Groß- und Schienenfahrzeugen sowie von Gebäuden vor Verunreinigungen und Schädigung durch Graffiti, indem auf die zu schützende Oberfläche eine Beschichtungszusammensetzung auf Basis cyclischer Carbosiloxane, anorganischer Polykondensate und alpha,omega-funktioneller linearer Oligosiloxane appliziert und bei Raumtemperatur innerhalb weniger Minuten getrocknet wird.
Description
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zum permanenten Schutz von
Groß- und Schienenfahrzeugen sowie von Gebäuden vor Verunreinigung und
Schädigung durch Graffiti, indem auf die zu schützende Oberfläche eine Beschich
tungszusammensetzung auf Basis cyclischer Carbosiloxane, anorganischer Polykon
densate und α,ω-funktioneller linearer Oligosiloxane appliziert und bei Raumtem
peratur innerhalb weniger Minuten getrocknet wird.
Durch unerwünschtes Graffiti, wie beispielsweise an Gebäuden, an Untergrund- und
Straßenbahnen oder an Nahverkehrszügen, entsteht ein enormer wirtschaftlicher
Schaden. Die Kosten entstehen im wesentlichen durch das Entfernen von Graffiti
sowie durch verkürzte Instandhaltungsintervalle, da die zu schützende Oberfläche bei
der Graffitibeseitigung geschädigt wird.
Die Graffitibeseitigung muss meistens in personalintensiver Handarbeit und mit zum
Teil sehr aggressiven Reinigungsmitteln vorgenommen werden. Daher versucht man
möglichst mit einer permanenten Schutzschicht den Untergrund dauerhaft vor
Graffiti zu schützen. In gewissen Grenzen bieten Lacke permanenten Graffitischutz,
die mit Silikonen- oder Fluorpolymeren zur Herabsetzung der Oberflächenenergie
ausgerüstet sind (z. B. EP-A 695 772, FR-A 2 681 072), so dass eine Benetzung der
Oberfläche erschwert wird. Nachteilig ist, dass die Beschichtungen teilweise durch
Lösemittel angequollen werden und dass nicht chemisch angebundene Fluor- oder
Silikonpolymere durch Witterungseinflüsse oder durch Reinigungsmittel heraus
gelöst werden und die Antigraffitiwirkung somit mit der Zeit verloren geht. Dies
führt zu kürzeren Instandhaltungsintervallen. Ebenfalls von Nachteil ist, dass die
Beschichtungen mehrere Tage aushärten müssen, um ihre Endeigenschaften zu
erreichen.
Als Alternative werden daher zum Schutz vor Graffiti sogenannte Opferschichten,
wie sie zum Beispiel in der FR-A 2 747 325 oder in der WO 97 24407 beschrieben
sind, auf die zu schützenden Oberfläche aufgebracht. Die Opferschicht wird beim
Reinigungsvorgang mit dem Graffiti entfernt und muss daher nach jedem Reini
gungsvorgang erneuert werden, wodurch zusätzliche Kosten entstehen. Ein weiterer
Nachteil von Opferschichten auf lackierten Oberflächen ist, dass der eigentliche
Decklack durch die Reinigungsmittel angegriffen wird und nach jeder Reinigung an
Glanz verliert, wodurch sich die Instandhaltungsintervalle ebenfalls verkürzen. Auf
Großfahrzeugen ist auch das Aufbringen von Schutzfolien auf den konventionellen
Decklack Stand der Technik. Schutzfolien haben jedoch ebenfalls die zuvor ge
nannten Nachteile.
Ein Nachteil vieler aus dem Stand der Technik bekannter Graffitischutzmittel ist,
dass nach der Entfernung des Graffiti häufig noch ein Schauen des ursprünglichen
Graffitis auf den zu schützenden Oberfläche zurück bleibt.
Alle dem Stand der Technik nach bekannten Verfahren und Beschichtungsmittel, die
Oberflächen dauerhaft vor Verunreinigung und Schädigung durch Graffiti schützen,
weisen mindestens einen der anfangs genannten Nachteile auf. Es besteht somit
weiterhin Bedarf an einem geeigneten Beschichtungsmittel sowie an einem Ver
fahren, um Oberflächen, beispielsweise an Gebäuden, auf Untergrund- und Straßen
bahnen oder auf Nahverkehrszügen, wirksam und dauerhaft so auszurüsten, dass sie
mit einfachen Mitteln rückstandsfrei und ohne Schädigung des Untergrundes von
Graffiti gereinigt werden können.
Es ist bekannt, dass Sol-Gel Lacke auf Siloxanbasis aufgrund ihrer hohen Ver
netzungsdichte gegenüber Lösemittel und Reinigungsmittel sehr inert sind und daher
nicht anquellen. Ebenfalls bekannt ist, dass Sol-Gel Lacke auf Siloxanbasis, sofern
sie keine UV-labilen organofunktionellen Bausteine enthalten, sehr bewitterungs
stabil sind. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Lackeigenschaften auch bei Be
witterung erhalten bleiben. Wie in der DE-A 41 18 184 und in der WO 99 03 941
beschrieben, können Sol-Gel-Lacke durch Zusatz fluorhaltiger Komponenten hydro
phob und/oder oleophob eingestellt werden. Derartige Lacke besitzen gute Antihaft
eigenschaften. Die bekannten Sol-Gel-Lacke müssen jedoch bei 80°C bis 130°C aus
gehärtet werden. Als Graffitischutzmittel für Gebäude sowie für Groß- und Schienen
fahrzeuge sind diese Beschichtungen somit nicht geeignet.
Ein weiterer Nachteil bestehender Sol-Gel-Lacke ist deren hohe Sprödigkeit, wes
wegen sie nur in sehr dünnen Schichten applizierbar sind. Ebenfalls von Nachteil ist
der geringe Festkörpergehalt von Sol-Gel-Lacken. Er liegt meistens bei maximal 30 Gew.-%.
Von der Beschichtungsindustrie wird jedoch in zunehmendem Maße,
teilweise auch aufgrund gesetzlicher Vorschriften, die Reduzierung flüchtiger orga
nischer Verbindungen (VOC) gefordert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand somit darin ein neues Verfahren zum
permanenten Schutz von Oberflächen vor Grafitti, ohne die zuvor genannten Nach
teile, bereitzustellen.
Überraschend wurde gefunden, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Ober
flächen, beispielsweise an Gebäuden sowie an Groß- und Schienenfahrzeugen wirk
sam und dauerhaft so ausgerüstet werden können, dass Graffiti mit einfachen Mitteln
rückstandsfrei und ohne Schädigung des Untergrundes entfernt werden kann.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum permanenten
Schutz von Oberflächen vor Verunreinigung und Schädigung durch Graffiti, dadurch
gekennzeichnet, dass auf die zu schützende Oberfläche eine Beschichtungszu
sammensetzung, enthaltend
- A) ein multifunktionelles Carbosilan und/oder -siloxan der allgemeinen Formel
(I),
W[(CH2)mSiR1 nX(3-n)]p (I)
und/oder dessen (Teil)kondensationsprodukt mit
R1 C1-C18-Alkyl und/oder C6-C20-Aryl, wobei R1 innerhalb des Moleküls gleich oder ungleich sein kann,
X ein Rest ausgewählt aus der Gruppe OH, C1-C4-Alkoxy, C6-C20- Aryloxy, C1-C6-Acyloxy, bevorzugt OH, Methoxy oder Ethoxy,
n eine Zahl von 0 bis 2,
m eine Zahl von 2 bis 6,
p ganze Zahl ≧ 2 und
W entweder ein lineares, cyclisches oder verzweigtes Silan oder Siloxan, - B) ein Polykondensationsprodukt einer oder mehrerer hydrolysierbarer Verbin
dungen der allgemeinen Formel (II),
R2 aM(Y)(b) (II)
mit
M Si, B, Al, Ti, Zr, V, Zn, bevorzugt Si,
R2 gleiche oder verschiedene nicht hydrolysierbare C1-C14-Alkyl- oder C6- C20-Arylreste, die mit mindestens einem Mitglied der Gruppe O, N, S, P substituiert sein können,
Y eine hydrolysierbare Gruppe, bevorzugt C1-C8-Alkoxy oder C2-C8- Acyloxy, ganz besonders bevorzugt C1-C2-Alkoxy,
a eine Zahl von 0 bis 3, bevorzugt 0 oder 1,
b eine Zahl von 1 bis 4, wobei a + b gleich 3 oder 4,
und einem Festkörpergehalt von mindestens 40 Gew.-%, bevorzugt von min destens 50 Gew.-% in einem OH-funktionellen Lösemittel, - C) ein α,ω-funktionelles lineares Oligosiloxan der allgemeinen Formel (III),
mit
Z Hydroxy oder Alkoxy,
R3 Alkyl oder Alkenyl, wobei R3 innerhalb des Moleküls gleich oder ungleich sein kann und
c eine Zahl von 1 bis 60, bevorzugt 3 bis 25, - D) Katalysatoren, ausgewählt aus der Gruppe der sauren, basischen oder Metall- Katalysatoren, bevorzugt aus der Gruppe der Säuren, wie Salzsäure, Schwe felsäure, p-Toluolsulfonsäure, Trifluoressigsäure, Trifluormethansulfonsäure, Essigsäure oder Ameisensäure, sowie gegebenenfalls
- E) anorganische Füllstoffe und/oder anorganische Nanoteilchen sowie
- F) übliche Hilfsstoffe der Beschichtungstechnologie appliziert wird.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren applizierte Beschichtungszusammensetzung
härtet im Gegensatz zu bekannten Sol-Gel Lacken und Antigraffitischutzmittel bei
Raumtemperatur innerhalb weniger Minuten, obwohl sich die Viskosität der applika
tionsfertigen Mischung über einen Zeitraum von 24 Stunden nicht erhöht. Im Ver
gleich zu bekannten Sol-Gel Lacken hat die im erfindungsgemäßen Verfahren aufge
tragene Beschichtungszusammensetzung einen Lösemittelgehalt von maximal 50 Gew.-%,
bevorzugt von maximal 40 Gew.-% und kann in deutlich höheren Trocken
schichtstärken appliziert werden.
Im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete multifunktionelle Carbo
silane und oder -siloxane der allgemeinen Formel (I) sind Silane der allgemeinen
Formel (IV),
R4 4-pSi[(CH2)mSiR1 nX3-n]p (IV)
oder deren (Teil)kondensationsprodukte,
mit
R1 C1-C18-Alkyl und/oder C6-C20-Aryl, wobei R1 innerhalb des Moleküls gleich oder ungleich sein kann,
R4 C1-C18 Alkyl und/oder C6-C20-Aryl,
X ein Rest ausgewählt aus der Gruppe OH, C1-C4-Alkoxy, C6-C20-Aryloxy, C1-C6-Acyloxy, bevorzugt OH, Methoxy oder Ethoxy,
m eine Zahl von 2 bis 6,
n eien Zahl von 0 bis 2 und
p eine Zahl 4, 3 oder 2.
mit
R1 C1-C18-Alkyl und/oder C6-C20-Aryl, wobei R1 innerhalb des Moleküls gleich oder ungleich sein kann,
R4 C1-C18 Alkyl und/oder C6-C20-Aryl,
X ein Rest ausgewählt aus der Gruppe OH, C1-C4-Alkoxy, C6-C20-Aryloxy, C1-C6-Acyloxy, bevorzugt OH, Methoxy oder Ethoxy,
m eine Zahl von 2 bis 6,
n eien Zahl von 0 bis 2 und
p eine Zahl 4, 3 oder 2.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind multifunktionelle Carbosilane
und/oder -siloxane der allgemeinen Formel (I) Siloxane, in denen W zusammenge
setzt ist aus mindestens zwei Bausteinen, ausgewählt aus monofunktionellen Ein
heiten M oder difunktionellen Einheiten D sowie in geringem Maße zusätzlich tri
funktionelle Einheiten T oder tetrafunktionelle Einheiten Q und/oder deren Konden
sations- und/oder (Teil)kondensationsprodukte.
Die erfindungsgemäßen Siloxane weisen vorzugsweise ein Molekulargewicht
(Zahlenmittel) zwischen 300-5000 auf.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, ist das in
der Beschichtungszusammensetzung enthaltene multifunktionelle Carbosilan
und/oder -siloxan der allgemeinen Formel (I) ein cyclisches Siloxan der allgemeinen
Formel (V),
und/oder dessen (Teil)kondensationsprodukt
mit
R1 C1-C18-Alkyl und/oder C6-C20-Aryl, wobei R1 innerhalb des Moleküls gleich oder ungleich sein kann,
X ein Rest ausgewählt aus der Gruppe OH, C1-C4-Alkoxy, C6-C20-Aryloxy, C1-C6-Acyloxy, bevorzugt OH, Methoxy oder Ethoxy,
d eine Zahl von 3 bis 6, bevorzugt 4,
n eine Zahl von 0 bis 2 und
m eine Zahl von 2 bis 6.
mit
R1 C1-C18-Alkyl und/oder C6-C20-Aryl, wobei R1 innerhalb des Moleküls gleich oder ungleich sein kann,
X ein Rest ausgewählt aus der Gruppe OH, C1-C4-Alkoxy, C6-C20-Aryloxy, C1-C6-Acyloxy, bevorzugt OH, Methoxy oder Ethoxy,
d eine Zahl von 3 bis 6, bevorzugt 4,
n eine Zahl von 0 bis 2 und
m eine Zahl von 2 bis 6.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist das in der Beschichtungszusammensetzung enthaltene multifunktionelle Carbo
silan und/oder -siloxan eine Verbindung der Formel (VI) und/oder (VII) oder deren
(Teil)kondensationsprodukt,
mit d gleich 3 bis 6, bevorzugt 4.
Unter Kondensations- bzw. (Teil)Kondensationsprodukten sind Oligomere oder
Polymere zu verstehen, die aus mindestens zwei Molekülen der allgemeinen Formel
(I) nach gegebenenfalls Hydrolyse und anschließender Kondensation der Gruppe X
unter Ausbildung einer Si-O-Si Bindung entstehen.
In der im erfindungsgemäßen Verfahren applizierten Beschichtungszusammen
setzung können auch mehrere multifunktionelle Carbosilane und/oder -siloxane der
allgemeinen Formel (I) enthalten sein.
Hydrolysierbare Verbindungen der allgemeinen Formel (II) sind bevorzugt Alkoxy
silane mit M = Si oder deren Mischungen. Besonders bevorzugte Alkoxysilane sind
Tetraethoxysilan, Methyltriethoxysilan und/oder Phenyltriethoxysilan.
Bevorzugte α,ω-funktionelle lineare Oligosiloxane der allgemeinen Formel (III) sind
hydroxy-endgestoppte Polydimethylsiloxane, wobei solche mit einem OH-Gehalt
von 0,8 bis 9% besonders bevorzugt sind.
Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, dass Polykondensationspro
dukte aus hydrolysierbaren Verbindungen der allgemeinen Formel (II) und eines
α,ω-funktionellen linearen Oligosiloxans allgemeinen Formel (III) erhalten werden.
In diesem Fall werden als hydrolysierbare Verbindungen der allgemeinen Formel
(II), bevorzugt Alkoxysilane M = Si oder deren Mischungen, ganz besonders
bevorzugt Tetraethoxysilan eingesetzt. Ebenso ist es möglich nur einen Teil des in
der Beschichtungszusammensetzung enthaltenen α,ω-funktionellen linearen Oligo
siloxans in das Polykondensationsprodukt einzubauen und den restlichen Anteil als
separate Komponente zuzusetzen.
Die in der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung enthaltenen Poly
kondensationsprodukte weisen einen Festkörpergehalt von mindestens 40 Gew.-%,
bevorzugt von mindestens 50 Gew.-% auf. Als Lösemittel sind OH-funktionelle
Lösemittel mit einem Siedepunkt größer 110°C und einem Flammpunkt größer 30°C
bevorzugt. Geeignete Lösemittel sind beispielsweise 1-Butanol, 1-Pentanol, 2-Penta
nol, 1-Methoxy-2-propanol oder Diacetonalkohol.
Als Katalysatoren können alle in der Siliconchemie bekannten Kondensationskata
lysatoren, wie z. B. in W. Noll, Chemie und Technologie der Silicone, VCH-Verlag,
Weinheim, 1968 beschrieben, verwendet werden. Geeignete Katalysatoren sind bei
spielsweise organische Metallverbindungen, wie carbonsaure Salze, Alkoholate und
Phenolate, Komplexverbindungen vom Chelatcharakter, basische Katalysatoren, wie
Alkalihydroxide, Amine, Alkalisilanolate, quartäre Ammoniumhydroxide und saure
Katalysatoren. Saure Katalysatoren können Lewis-Säuren oder Protonensäuren, wie
Salzsäure, Schwefelsäure, p-Toluolsulfonsäure, Trifluoressigsäure, Trifluormethan
sulfonsäure, Essigsäure oder Ameisensäure sein. Bevorzugt ist der Katalysator eine
Säure, besonders bevorzugt para-Toluolsulfonsäure. Der Katalysator kann auch als
Lösung, bevorzugt im gleichen Lösemittel, das bereits in der Zusammensetzung ent
halten ist, eingesetzt werden.
Der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung können auch weitere Kom
ponenten zugesetzt werden. Beispielsweise können als Komponente (V) anorga
nische Füllstoffe oder anorganische Nanoteilchen zugesetzt werden. Es ist dem Fach
mann bekannt, dass durch die Zugabe anorganischer Nanopartikel, wie z. B. Metall-
oder Halbmetalloxide bzw. Oxidhydrate der Elemente Si, Al oder Ti die mechani
schen Eigenschaften von Beschichtungen verbessert werden.
Ebenso können als Komponente (VI) in der Beschichtungstechnologie übliche Hilfs
stoffe zugesetzt werden. Übliche Hilfsstoffe sind beispielsweise anorganische
und/oder organische Pigmente, Lackadditive, wie Dispergier- Verlauf-Verdickungs-,
Entschäumungs- und andere Hilfsmittel, Haftmittel, Fungizide, Bakterizide, Stabili
satoren oder Inhibitoren.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren auf die zu schützende Oberfläche aufgebrachte
Beschichtungszusammensetzung enthält
- A) 20 bis 70 Gew.-% eines multifunktionellen Carbosilans und/oder -siloxans der allgemeinen Formel (I), bevorzugt einer oder mehrerer Verbindungen der Formel (V) und/oder (VI) und/oder deren (Teil)kondensationsprodukte,
- B) 10 bis 70 Gew.-% eines Polykondensationsproduktes einer oder mehrerer hydrolysierbarer Verbindungen der allgemeinen Formel (II), bevorzugt min destens einer hydrolysierbaren Si-Verbindung, ganz besonders bevorzugt von Tetraethoxysilan, und/oder Methyltriethoxysilan und/oder Phenyltriethoxy silan mit einen Festkörpergehalt von mindestens 40 Gew.-%, bevorzugt von mindestens 50 Gew.-% in einem OH-funktionellen Lösemittel, wobei das Polykondensationsprodukt auch α,ω-funktionelle lineare Oligosiloxane ent halten kann,
- C) 5 bis 50 Gew.-% eines α,ω-funktionellen linearen Oligosiloxans der allge meinen Formel (III), wobei dieses ganz oder teilweise in dem Polykon densationsprodukt aus einer oder mehreren hydrolysierbaren Verbindungen der allgemeinen Formel (II) enthalten sein kann,
- D) 0,5 bis 20 Gew.-% einer Katalysatorlösung, bevorzugt para-Toluolsulfon säure, gelöst in einem organischen Lösemittel,
mit der Maßgabe, dass die Summe der einzelnen Komponenten 100 Gew.-% ergibt,
sowie gegebenenfalls
- A) anorganische Füllstoffe und/oder anorganische Nanoteilchen sowie
- B) übliche Hilfsstoffe der Beschichtungstechnologie
in den in der Beschichtungstechnologie üblichen Mengen. Unter in der Beschich
tungstechnologie üblichen Mengen ist ein Verhältnis der Komponenten (V) und (VI)
zu den Komponenten (I) bis (IV) von nicht mehr als 1 : 1 zu verstehen.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren in der Beschichtungszusammensetzung ent
haltenen Komponenten werden unmittelbar vor der Applikation miteinander verrührt.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird aus
den erfindungsgemäßen Komponenten (I) bis (IV) sowie gegebenenfalls weiteren
Komponenten (V) und/oder (VI) eine lagerstabile 2K Formulierung hergestellt. In
diesem Fall ist es bevorzugt, wenn das multifunktionelle Carbosilan und/oder
-siloxan der allgemeinen Formel (I) ein cyclisches Siloxan der allgemeinen Formel
(V) ist, in dem X für eine Methoxy- oder Ethoxygruppe steht. Beispielsweise kann
aus den Komponenten (I), (II) und (III) eine lagerstabile Mischung hergestellt
werden, in die vor der Applikation die Komponente (IV) mittels in der Beschich
tungstechnologie üblichen Methoden eingearbeitet wird.
Die Viskosität der im erfindungsgemäßen Verfahren applizierten Beschichtungszu
sammensetzung bleibt in einem geschlossenen Gebinde über mindestens 24 Stunden
konstant. Nach Applikation trocknet die Beschichtungszusammensetzung bei Raum
temperatur innerhalb weniger Minuten. Aufgrund dieser Eigenschaften resultieren für
den Anwender wirtschaftliche Vorteile, da erstens der Verarbeitungsaufwand
gegenüber bekannten Graffitischutzmittel und Verfahren deutlich verkürzt wird und
zweitens ein Graffitischutz innerhalb kurzer Zeit gegeben ist. Die Beschich
tungszusammensetzung kann selbstverständlich auch bei erhöhter Temperatur
gehärtet werden.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann die Applikation der Beschichtungszu
sammensetzung auf die zu schützende Oberfläche nach den in der Beschichtungs
technologie üblichen Methoden, wie Luftdrucksprühen, Airless-Sprühen, Streichen,
Tauchen, Fluten erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dazu geeignet Oberflächen, beispielsweise an
Gebäuden, an Groß- und Schienenfahrzeugen, wirksam und dauerhaft so auszurüsten,
dass sie mit einfachen Mitteln rückstandsfrei und ohne Schädigung des Untergrundes
von Graffiti gereinigt werden können. Auf lackierten Oberflächen, wie dies bei
spielsweise bei Untergrund- und Straßenbahnen oder bei Nahverkehrszügen der Fall
ist, kann die Beschichtungszusammensetzung, entsprechend des erfindungsgemäßen
Verfahrens, als zusätzliche Schutzschicht auf den Decklack appliziert werden. Auf
saugenden mineralischen Untergründen, wie dies beispielsweise häufig bei Gebäuden
der Fall ist, kann das Applizieren einer geeigneten Zwischenschicht vorteilhaft sein.
Geeignete Zwischenschichten sind beispielsweise die in der Lehre der DE-A 197 15 427
beschriebenen wässrigen 2-Komponenten-Polyurethanbindemittel.
Nach dem Aushärten der applizierten Beschichtungszusammensetzung ist die zu
schützende Oberfläche sehr hydrophob und besitzt gute Antihafteigenschaften.
Hierdurch wird erreicht, dass einerseits das Graffiti nicht oder nur schlecht benetzt
und somit für den Sprayer an Attraktivität verliert und zweitens sowohl mit Graffiti
reinigungsmitteln als auch mit Wasser mittels eines Hochdruckreinigers rückstands
frei entfernt werden kann. Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschichteten
Oberflächen werden des Weiteren wirksam vor Schädigungen durch Lösemittel ge
schützt, was die Instandhaltungsintervalle verlängert.
Unter Rühren werden 63,3 Gew.-% des ethoxyfunktionellen Siloxans, hergestellt
gemäß Beispiel 2 in der WO 98/52992, 12,2 Gew.-% eines Polykondensations
produktes aus Tetraethoxysilan mit einem Festkörpergehalt von 50 Gew.-% in n-
Butanol, 12,7 Gew.-% eines α,ω-hydroxyfunktionellen Polydimethylsiloxans mit
einem OH-Gehalt von ca. 7,5%, 0,5 Gew.-% 3-Mercaptopropyltriethoxysilan und
11,3 Gew.-% einer ca. 2%igen Lösung von para-Toluolsulfonsäure in n-Butanol ver
mischt. Die Mischung hat einen Festkörpergehalt von 61 Gew.-%.
Gleiches Vorgehen wie in Beispiel 1. Es werden jedoch 53,2 Gew.-% des ethoxy
funktionellen Siloxans, 12,8 Gew.-% eines Polykondensationsproduktes aus Tetra
ethoxysilan mit einem Festkörpergehalt von 50 Gew.-% in n-Butanol 1, 10,6 Gew.-%
eines α,ω-hydroxyfunktionellen Polydimethylsiloxans mit einem OH-Ge
halt von ca. 7,5%, 1,0 Gew.-% 3-Mercaptopropyltriethoxysilan, 0,3 Gew.-% Byk
306, 3,2 Gew.-% n-Butanol und 18,9 Gew.-% einer ca. 2%igen Lösung von para-
Toluolsulfonsäure in 2-Ethylhexanol vermischt. Die Mischung hat einen Festkörper
gehalt von 54 Gew.-%.
Gleiches Vorgehen wie in Beispiel 1. Es werden jedoch 53 Gew.-% des ethoxy
funktionellen Siloxans, 39,9 Gew.-% eines Polykondensationsproduktes, hergestellt
aus 67,6 Gew.-% Tetraethoxysilan und 32,4 Gew.-% eines α,ω-hydroxyfunktionellen
Polydimethylsiloxans mit einem OH-Gehalt von ca. 7,5%, mit einem Festkörper
gehalt von 50 Gew.-% in n-Butanol, 1,25 Gew.-% 3-Mercaptopropyltriethoxysilan,
0,15 Gew.-% Byk 306 und 11,7 Gew.-% einer ca. 2%igen Lösung von para-Toluolsulfonsäure
in n-Butanol miteinander vermischt. Die Mischung hat einen Fest
körpergehalt von 56 Gew.-%.
Gleiches Vorgehen wie in Beispiel 1. Es werden jedoch 22,5 Gew.-% des ethoxy
funktionellen Siloxans, 67,4 Gew.-% eines Polykondensationsproduktes, hergestellt
aus 67,6 Gew.-% Tetraethoxysilan und 32,4 Gew.-% eines α,ω-hydroxyfunktionellen
Polydimethylsiloxans mit einem OH-Gehalt von ca. 7,5%, mit einem Festkörper
gehalt von 50 Gew.-% in n-Butanol und 10,1 Gew.-% einer ca. 2%igen Lösung von
para-Toluolsulfonsäure in n-Pentanol miteinander vermischt. Die Mischung hat einen
Festkörpergehalt von 50 Gew.-%.
Gleiches Vorgehen wie in Beispiel 1. Es werden jedoch 48,2 Gew.-% des ethoxy
funktionellen Siloxans, 11,6 Gew.-% eines Polykondensationsproduktes, hergestellt
aus 67,6 Gew.-% Tetraethoxysilan und 32,4 Gew.-% eines α,ω-hydroxyfunktionellen
Polydimethylsiloxans mit einem OH-Gehalt von ca. 7,5%, mit einem Festkörper
gehalt von 50 Gew.-% in n-Butanol, 38,6 Gew.-% eines α,ω-hydroxyfunktionellen
Polydimethylsiloxans mit einem OH-Gehalt von ca. 7,5% und 1,6 Gew.-% einer ca.
2%igen Lösung von para-Toluolsulfonsäure in n-Butanol miteinander vermischt.
Die Mischung hat einen Festkörpergehalt von 76 Gew.-%.
Gleiches Vorgehen wie in Beispiel 1. Es werden jedoch 27,6 Gew.-% des ethoxy
funktionellen Siloxans, 38,6 Gew.-% eines Polykondensationsproduktes, hergestellt
aus 67,6 Gew.-% Tetraethoxysilan und 32,4 Gew.-% eines α,ω-hydroxyfunktionellen
Polydimethylsiloxans mit einem OH-Gehalt von ca. 7,5%, mit einem Festkörper
gehalt von 50 Gew.-% in 2-Butanol, 22,1 Gew.-% eines α,ω-hydroxyfunktionellen
Polydimethylsiloxans mit einem OH-Gehalt von ca. 7,5%, 0,8 Gew.-% 3-Mercapto
propyltriethoxysilan, 0,8 Gew.-% Byk 306 und 5,7 Gew.-% einer ca. 2%igen Lö
sung von para-Toluolsulfonsäure in 2-Butanol sowie 4,4 Gew.-% Wasser mitein
ander vermischt. Die Mischung hat einen Festkörpergehalt von 60 Gew.-%.
Die folgenden Beispiele erläutern die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Als Vergleich dient ein hochwertiger wässriger 2K PUR Decklack, der in der Groß-
und Schienenfahrzeuglackierung eingesetzt wird.
- 1. Polyol: 43,3 Gew.-% Bayhydrol VPLS 2235/1
- 2. Polyisocyanat: 13,3 Gew.-% Bayhydur VPLS 2319
- 3. Pigmente: 13,4 Gew.-%
- 4. Additive und Lösemittel: 29,9 Gew.-%
Polyacrylatdispersion, 45%ig in Wasser/Solventnaphta 100/2-Butoxyethanol, neu
tralisiert mit Dimethylethanolamin, Verhältnis ca. 45,6 : 4 : 4 : 1,4, OH-Gehalt: 3,3%
bezogen auf Festharz.
Hydrophiliertes, aliphatisches Polyisocyanat auf Basis Hexamethylendiisocyanat,
100%ig, NCO-Gehalt 18,0%.
1,7 Gew.-% Irgazinrot BO (Ciba Specialty Chemicals/Basel), 2,5 Gew.-% Paliogen
orange L 2930 HD (BASF AG/Ludwigshafen), 4,2 Gew.-% Sicopalgelb L 1600
(BASF AG/Ludwigshafen), 5,0 Gew.-% Blancfixe M (Sachtleben Chemie GmbH/
Duisburg).
1,0 Gew.-% Surfynol 104, 50%ig in Butylglykol (Air Products Nederland BV/
Utrecht), 0,1 Gew.-% Borchigel PW 25, 25%ig in Propylenglykol/Wasser (Borchers
GmbH/Monheim), 1,0 Gew.-% Baysilone VPAI 3468 : 3466 (3 : 7, 10%ig in Butoxyl)
(Borchers GmbH/Monheim), 2,0 Gew.-% Borchigen SN 95 (25%ig in Wasser)
(Borchers GmbH/Monheim), 22,4 Gew.-% VE-Wasser, 3,4 Gew.-% Butoxyl.
Beurteilung der Auslaufzeit im DIN-A4-Becher der applikationsfertigen Beschich
tungszusammensetzung aus Beispiel 2:
Die Beschichtungszusammensetzung aus Beispiel 2 zeigt im Vergleich zu Standard
beschichtungssystemen für Groß- und Schienenfahrzeuge eine sehr lange Verarbei
tungszeit.
Die Beschichtungszusammensetzung aus Beispiel 2 zeigt im Vergleich zu Standard
beschichtungssystemen für Groß- und Schienenfahrzeuge eine sehr schnelle Trock
nung.
Die gemäß Beispiel 2 und Vergleichsbeispiel 1 formulierten Lacke werden mittels
Luftdrucksprühapplikation (Düse 1,3 mm Durchmesser, Spritzdruck 3,5 bar) auf
Glasplatten oder Stahlbleche, die mit einer Grundierung bzw. einem Unidecklack
beschichtet sind, aufgebracht.
Beschichtungszusammensetzung aus Beispiel 2: ca. 20 µm,
Wässriger 2K PUR Decklack aus Vergleichsbeispiel 1: ca. 50 µm.
Wässriger 2K PUR Decklack aus Vergleichsbeispiel 1: ca. 50 µm.
Im Vergleich zu Standardbeschichtungssystemen für Groß- und Schienenfahrzeuge,
kann die Beschichtungszusammensetzung aus Beispiel 2 die zu schützende Ober
fläche wirksam vor Schädigungen durch Lösemittel bewahren.
Auf die gemäß Beispiel 9 beschichteten Substrate werden Alkydspraylack, Acryl
spraylack und Filzschreiber aufgetragen und anschließend 48 h Lagerung bei 50°C
gelagert, um eine Alterung des Graffitis zu simulieren. Zur Überprüfung der
Reinigungsfähigkeit wird Dekontaminol, ein kommerziell verfügbares Graffitireini
gungsmittel, aufgetragen. Nach 10 Minuten Einwirkzeit wird das Dekontaminol mit
einem Tuch abgerieben.
Im Vergleich zu Standardbeschichtungssystemen für Groß- und Schienenfahrzeuge,
können Oberflächen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wirksam und dauerhaft
so ausgerüstet werden, dass Graffiti mit einfachen Mitteln rückstandsfrei und ohne
Schädigung des Untergrundes entfernt werden kann. Daneben besitzt das erfin
dungsgemäße Verfahren weitere anwendungstechnische Vorteile, wie schnelle
Trocknung und langes Potlife.
Claims (10)
1. Verfahren zum permanenten Schutz von Oberflächen vor Verunreinigung und
Schädigung durch Graffiti, dadurch gekennzeichnet, dass auf die zu schützen
de Oberfläche eine Beschichtungszusammensetzung, enthaltend
- A) ein multifunktionelles Carbosilan und/oder -siloxan der allgemeinen
Formel (I),
W[(CH2)mSiR1 nX(3-n)]p (I)
und/oder dessen (Teil)kondensationsprodukt mit
R1 C1-C18-Alkyl und/oder C6-C20-Aryl, wobei R1 innerhalb des Moleküls gleich oder ungleich sein kann,
X ein Rest ausgewählt aus der Gruppe OH, C1-C4-Alkoxy, C6-C20-Aryloxy, C1-C6-Acyloxy, bevorzugt OH, Methoxy oder Ethoxy,
n eine Zahl von 0 bis 2,
m eine Zahl von 2 bis 6,
p ganze Zahl ≧ 2 und
W entweder ein lineares, cyclisches oder verzweigtes Silan oder Siloxan, - B) ein Polykondensationsprodukt einer oder mehrerer hydrolysier
barer Verbindungen der allgemeinen Formel (II),
R2 aM(Y)(b) (II)
mit
M Si, B, Al, Ti, Zr, V, Zn, bevorzugt Si,
R2 gleiche oder verschiedene nicht hydrolysierbare C1-C14-Alkyl- oder C6-C20-Arylreste, die mit mindestens einem Mitglied der Gruppe O, N, S, P substituiert sein können,
Y eine hydrolysierbare Gruppe, bevorzugt C1-C8-Alkoxy oder C2-C8-Acyloxy, ganz besonders bevorzugt C1-C2-Alkoxy,
a eine Zahl von 0 bis 3, bevorzugt 0 oder 1,
b eine Zahl von 1 bis 4, wobei a + b gleich 3 oder 4,
und einem Festkörpergehalt von mindestens 40 Gew.-%, bevorzugt von mindestens 50 Gew.-% in einem OH-funktionellen Lösemittel, - C) ein α,ω-funktionelles lineares Oligosiloxan der allgemeinen Formel
(III),
mit
Z Hydroxy oder Alkoxy,
R3 Alkyl oder Alkenyl, wobei R3 innerhalb des Moleküls gleich oder ungleich sein kann und
c eine Zahl von 1 bis 60, bevorzugt 3 bis 25, - D) Katalysatoren, ausgewählt aus der Gruppe der sauren, basischen oder Metall-Katalysatoren, bevorzugt aus der Gruppe der Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure, p-Toluolsulfonsäure, Trifluoressigsäure, Trifluormethansulfonsäure, Essigsäure oder Ameisensäure,
- A) anorganische Füllstoffe und/oder anorganische Nanoteilchen sowie
- B) übliche Hilfsstoffe der Beschichtungstechnologie
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Be
schichtungszusammensetzung enthaltene multifunktionelle Carbosilan
und/oder -siloxan der allgemeinen Formel (I) ein cyclisches Siloxan der
allgemeinen Formel (V),
mit
R1 C1-C18-Alkyl und/oder C6-C20-Aryl, wobei R1 innerhalb des Moleküls gleich oder ungleich sein kann,
X ein Rest ausgewählt aus der Gruppe OH, C1-C4-Alkoxy, C6-C20- Aryloxy, C1-C6-Acyloxy, bevorzugt OH, Methoxy oder Ethoxy,
d eine Zahl von 3 bis 6, bevorzugt 4,
n eine Zahl von 0 bis 2 und
m eine Zahl von 2 bis 6
und/oder dessen (Teil)kondensationsprodukt ist.
mit
R1 C1-C18-Alkyl und/oder C6-C20-Aryl, wobei R1 innerhalb des Moleküls gleich oder ungleich sein kann,
X ein Rest ausgewählt aus der Gruppe OH, C1-C4-Alkoxy, C6-C20- Aryloxy, C1-C6-Acyloxy, bevorzugt OH, Methoxy oder Ethoxy,
d eine Zahl von 3 bis 6, bevorzugt 4,
n eine Zahl von 0 bis 2 und
m eine Zahl von 2 bis 6
und/oder dessen (Teil)kondensationsprodukt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Be
schichtungszusammensetzung enthaltene multifunktionelles Carbosilan
und/oder -siloxan der allgemeinen Formel (I), eine Verbindung der Formel
(VI) und/oder (VI),
mit d gleich 3 bis 6, bevorzugt 4 oder deren (Teil)kondensationsprodukt ist.
mit d gleich 3 bis 6, bevorzugt 4 oder deren (Teil)kondensationsprodukt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Be
schichtungszusammensetzung enthaltenen hydrolysierbaren Verbindungen
der allgemeinen Formel (II) hydrolysierbare Verbindungen mit M gleich
Silizium und a gleich 0 oder 1 sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Be
schichtungszusammensetzung enthaltenen hydrolysierbaren Verbindungen
der allgemeinen Formel (II) Tetraethoxysilan, Methyltriethoxysilan und/oder
Phenyltriethoxysilan sind.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Be
schichtungszusammensetzung enthaltene α,ω-funktionelle lineare Oligo
siloxan der allgemeinen Formel (III) α,ω-hydroxyfunktionelles Polydimethyl
siloxan ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Be
schichtungszusammensetzung enthaltene α,ω-funktionelle lineare Oligo
siloxan ganz oder teilweise in das Polykondensationsprodukt einer oder
mehrerer hydrolysierbarer Verbindungen der allgemeinen Formel (II) einge
baut ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschich
tungszusammensetzung zusammengesetzt ist aus
- A) 20 bis 70 Gew.-% eines multifunktionellen Carbosilans und/oder -siloxans der allgemeinen Formel (I), bevorzugt einer oder mehrerer Verbindungen der Formel (V) und/oder (VI) und/oder deren (Teil) kondensationsprodukte,
- B) 10 bis 70 Gew.-% eines Polykondensationsproduktes einer oder mehrerer hydrolysierbarer Verbindungen der allgemeinen Formel (II), bevorzugt mindestens einer hydrolysierbaren Si-Verbindung, ganz besonders bevorzugt von Tetraethoxysilan, und/oder Methyltriethoxy silan und/oder Phenyltriethoxysilan mit einen Festkörpergehalt von mindestens 40 Gew.-%, bevorzugt von mindestens 50 Gew.-% in einem OH-funktionellen Lösemittel, wobei das Polykondensations produkt auch α,ω-funktionelle lineare Oligosiloxane enthalten kann,
- C) 5 bis 50 Gew.-% eines α,ω-funktionellen linearen Oligosiloxans der allgemeinen Formel (III), wobei dieses ganz oder teilweise in dem Polykondensationsprodukt aus einer oder mehreren hydrolysierbaren Verbindungen der allgemeinen Formel (II) enthalten sein kann,
- D) 0,5 bis 20 Gew.-% einer Katalysatorlösung, bevorzugt einer Säure, ganz besonders bevorzugt para-Toluolsulfonsäure, gelöst in einem organischen Lösemittel,
- E) anorganische Füllstoffe oder anorganische Nanoteilchen und/oder
- F) übliche Hilfsstoffe der Beschichtungstechnologie.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass vor
der Applikation der Beschichtungszusammensetzung auf die zu schützende
Oberfläche eine Zwischenschicht aufgetragen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zu schützenden
Oberflächen Gebäudeoberflächen sowie Groß- und Schienenfahrzeugober
flächen sind.
Priority Applications (17)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000128847 DE10028847A1 (de) | 2000-06-15 | 2000-06-15 | Verfahren zum permanenten Schutz von Groß- und Schienenfahrzeugen sowie von Gebäuden vor Verunreinigung und Schädigung durch Graffiti |
TR2002/00411T TR200200411T2 (tr) | 1999-08-20 | 2000-08-08 | Inorganik kaplama bileşimi, üretimi için bir işlem, kullanımı ve bu şekilde elde edilen yapışmaz bir kaplama. |
PCT/EP2000/007670 WO2001014493A2 (de) | 1999-08-20 | 2000-08-08 | Anorganische beschichtungszusammensetzung, ein verfahren zu deren herstellung sowie deren verwendung |
AT00958395T ATE283304T1 (de) | 1999-08-20 | 2000-08-08 | Anorganische beschichtungszusammensetzung, ein verfahren zu deren herstellung sowie deren verwendung |
CA2382041A CA2382041C (en) | 1999-08-20 | 2000-08-08 | Inorganic coating composition, a method for producing same and the use thereof |
CNB008116040A CN1221592C (zh) | 1999-08-20 | 2000-08-08 | 无机涂料组合物及其生产方法与应用 |
KR1020027002132A KR100697176B1 (ko) | 1999-08-20 | 2000-08-08 | 무기 코팅 조성물, 그의 제조 방법 및 그의 용도 |
EP00958395A EP1210384B1 (de) | 1999-08-20 | 2000-08-08 | Anorganische beschichtungszusammensetzung, ein verfahren zu deren herstellung sowie deren verwendung |
ES00958395T ES2233433T3 (es) | 1999-08-20 | 2000-08-08 | Composicion de revestimiento inorganica, un procedimiento para su preparacion, asi como su uso. |
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US10/049,920 US6599635B1 (en) | 1999-08-20 | 2000-08-08 | Inorganic coating composition, a method for producing same and the use thereof |
PT00958395T PT1210384E (pt) | 1999-08-20 | 2000-08-08 | Composicoes de revestimento inorganicas, um processo para a sua preparacao bem como a sua utilizacao |
JP2001518811A JP2003507564A (ja) | 1999-08-20 | 2000-08-08 | 無機塗料組成物、その製造方法および使用 |
DK00958395T DK1210384T3 (da) | 1999-08-20 | 2000-08-08 | Uorganisk belægningssammensætning, en fremgangsmåde til fremstilling af denne samt anvendelse deraf |
DE50008772T DE50008772D1 (de) | 1999-08-20 | 2000-08-08 | Anorganische beschichtungszusammensetzung, ein verfahren zu deren herstellung sowie deren verwendung |
TW089116405A TW546357B (en) | 1999-08-20 | 2000-08-15 | Coating composition, its preparation process and use |
HK03101597.2A HK1049491B (zh) | 1999-08-20 | 2003-03-04 | 無機塗料組合物及其生產方法與應用 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000128847 DE10028847A1 (de) | 2000-06-15 | 2000-06-15 | Verfahren zum permanenten Schutz von Groß- und Schienenfahrzeugen sowie von Gebäuden vor Verunreinigung und Schädigung durch Graffiti |
Publications (1)
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---|---|
DE10028847A1 true DE10028847A1 (de) | 2001-12-20 |
Family
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000128847 Withdrawn DE10028847A1 (de) | 1999-08-20 | 2000-06-15 | Verfahren zum permanenten Schutz von Groß- und Schienenfahrzeugen sowie von Gebäuden vor Verunreinigung und Schädigung durch Graffiti |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE10028847A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2004080907A1 (en) * | 2003-03-11 | 2004-09-23 | 3M Innovative Properties Company | Coating dispersions for optical fibers |
-
2000
- 2000-06-15 DE DE2000128847 patent/DE10028847A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2004080907A1 (en) * | 2003-03-11 | 2004-09-23 | 3M Innovative Properties Company | Coating dispersions for optical fibers |
EP1840095A2 (de) * | 2003-03-11 | 2007-10-03 | 3M Innovative Properties Company | Beschichtungsdispersionen für optische Fasern |
US7297731B2 (en) | 2003-03-11 | 2007-11-20 | 3M Innovative Properties Company | Coating dispersions for optical fibers |
EP1840095A3 (de) * | 2003-03-11 | 2008-01-23 | 3M Innovative Properties Company | Beschichtungsdispersionen für optische Fasern |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BAYER MATERIALSCIENCE AG, 51373 LEVERKUSEN, DE |
|
8141 | Disposal/no request for examination |