DE10028192C2 - Vorrichtung zum Abdichten - Google Patents

Vorrichtung zum Abdichten

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten von vor- oder endbearbeiteten Flächen an metallischen Werkstücken in Form von Kolben von Verbrennungsmotoren mit den weiteren Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruchs 1.
Bei der galvanischen Beschichtung werden metallische Schichten auf Werkstoffoberflächen durch die Reduktion der Ionen einer Elektrolytlösung aufgebracht. Mit den dabei erhaltenen Überzügen wird in der Regel beabsichtigt, die physikalischen und chemischen Oberflächeneigenschaften von Werkstoffen so zu verändern, daß ihnen technisch wichtige Eigenschaften wie Verschleiß, Korrosionsbeständigkeit, elektrische Leitfähigkeit usw. oder einer Kombination dieser Eigenschaften vermittelt wird. Die zu beschichtenden Gegenstände tauchen während der Abscheidung als Kathode in einen Elektrolyten, wobei die ebenfalls im Elektrolyten befindliche Anode entweder aus dem abzuscheidenden Metall oder aus einer inerten Elektrode besteht. Mit dieser Galvanotechnik werden auch Kolben von Verbrennungsmotoren an ihren Laufflächen sowie im Brennkammerbereich beschichtet. Der äußere Bodenbereich sowie die Kolbenbolzenbohrung sollen dabei jedoch nicht galvanisch geschichtet werden. Zur Abdichtung des Kolbenbodens bei der galvanischen Metallabscheidung ist es bekannt, eine Abdichtkappe über dem Kolbenboden zu setzen. Um die galvanisch aufgebrachte Beschichtung in der Kolbenbolzenbohrung wieder zu entfernen, ist es entweder erforderlich, eine entsprechende Endbearbeitung vorzunehmen oder in die Kolbenbolzenbohrung ein langgestrecktes zylinderartiges Dichtelement einzuführen, dessen Durchmesser zumindest bereichsweise nach dem Einsetzen in die Bolzenbohrung elastisch vergrößerbar ist, so daß sich die Oberfläche des Dichtelementes dichtend an eine abzudeckende Fläche anlegt, was z. B. aus JP 63011687 A bekannt ist.
Aus JP 09303196 A ist ferner ein Beschichtungsverfahren für Zylinderblöcke bekannt, bei dem die Bohrungen vor der Beschichtung mit einem Kunststoffschaum versiegelt werden.
EP 0 908 538 A1 beschreibt eine Abdeckmaske aus Kunststoff, die verhindert, daß beim Galvanisieren von Turbinenschaufeln die darin angebrachten Bohrungen in Form von Schlitzen oder Löchern beschichtet werden. Die Abdeckmaske ist flexibel und an die Form der Bohrungen angepaßt.
Der Innenbereich von Kolben von Verbrennungsmotoren ist in der Regel hohl. Aus unterschiedlichen Gründen ist es erforderlich, die Innenbereiche von Kolben beim Galvanisierungsvorgang abzudecken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit dem Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 derart weiterzubilden, daß eine wirksame Abdichtung des Innenbereiches mit möglichst wenig Aufwand erzielt wird. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst, vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 2-18. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, den hohlen Innenbereich des Kolbens mit einem in den Innenbereich einsetzbaren stempelartigen Dichteinsatz abzudecken, der von dem Dichtelement durchsetzt ist, wobei der Anpreßdruck des Dichteinsatzes durch die Durchmesservergrößerung des Dichtelementes in Richtung des Kolbenbodens vergrößerbar ist.
Die Erfindung lehrt ein vorteilhaftes Zusammenwirken zwischen dem Dichtelement, das die Kolbenbolzenbohrung abdeckt, und dem stempelartigen Dichteinsatz, der so vom Dichtelement durchsetzt wird, daß er in Richtung Kolbenboden gepreßt wird, wenn der Durchmesser des Dichteinsatzes vergrößert wird. Mit der Abdichtung der Lagerbohrung entsteht also gleichzeitig eine Spannwirkung des Dichteinsatzes, gesonderte Spannelemente für den Dichteinsatz sind entbehrlich.
Eine Möglichkeit der Durchmesservergrößerung des Dichtelementes besteht in dessen axialer Kompression. Die axiale Kompression führt gleichzeitig zu einer Vergrößerung des Durchmessers und bewirkt somit die gewünschte, abdichtende Funktion. Die axiale Kompression kann z. B. durch geeignete Hebel in einfacher Weise von Hand durchgeführt werden. Dabei kann das Dichtelement aus einem gummiartigen Körper bestehen, wobei ein Kompressionselement im Zentralbereich des Körpers angeordnet ist, das die Endbereiche des Körpers unter Druck zur Durchmesservergrößerung beaufschlagt. Das Kompressionselement bewirkt gleichzeitig eine Stabilisierung des Dichtelementes sowie eine gleichmäßige Durchmesservergrößerung.
Als weitere Ausführungsvariante ist es auch möglich, daß der Durchmesser des Dichtelementes durch Einführen eines Druckmediums in den Innenbereich des Dichtelementes vergrößert wird. Diese Ausführungsform ermöglicht eine kontinuierliche Vergrößerung des Durchmessers des Dichtelementes. Gleichzeitig ist eine sichere Abdichtung von unterschiedlich großen Lagerbohrungen mit einem bestimmten Dichtelement möglich. Nach der Galvanisierung kann das Druckmedium wieder ausgelassen werden, so daß sich der Durchmesser des Dichtelementes verkleinert und das Dichtelement aus der Bohrung einfach ausgeführt werden kann.
Alternativ zu den beschriebenen Ausführungsvarianten ist es möglich, daß der Durchmesser des Dichtelementes durch Temperaturerhöhung des Dichtelementes vergrößerbar ist. Diese Ausführungsform erfordert entsprechende, temperaturabhängige Dehnungseigenschaften des Dichtelementes.
Zweckmäßigerweise besteht das Dichtelement bei den dargestellten Ausführungsformen zumindest abschnittsweise aus elastischem bzw. flexiblem Material, das sich bei der Durchmesservergrößerung an die abzudichtenden Oberflächen anlegt. Durch das elastische Material wird eine zuverlässige und sichere Abdeckung der Lagerfläche bzw. der Lagerbohrung erreicht.
Bei der Durchmesservergrößerung mittels des Druckmediums kann das Dichtelement einen zylindrischen Grundkörper aufweisen, gier von einem schlauchartigen Überzug umgeben ist. In den jeweiligen Endbereichen des Dichtelementes können Dichtungen angeordnet sein, die eine unerwünschtes Entweichen des Druckmediums verhindern. Der Grundkörper sorgt für die Stabilität des Dichtelementes, insbesondere beim Aufbau des Druckes und bei der Abdichtung während der Galvanisierung.
Dazu kann in den mindestens einen Endbereich eine Ventilanordnung zur Einführung eines Druckmediums angeordnet sein. Die Ventilanordnung erlaubt einen optimalen Druckaufbau sowie die erforderliche Abdichtung der entsprechenden Oberflächen.
Vorteilhafterweise kann das Druckmedium in den Grundkörper des Dichtelementes eingeführt werden und durch Öffnungen, die im Grundkörper vorgesehen sind, in den Zwischenbereich zwischen den Grundkörper und dem schlauchartigen Überzug eintreten. Durch entsprechende Anordnung der Öffnungen im Grundkörper, z. B. in der Mitte der Längserstreckung des Grundkörpers und um dessen Umfang, kann eine gleichmäßige Verteilung des Druckmediums im Zwischenbereich stattfinden, welche mit einem gleichmäßigen Druckaufbau und einer sicheren Abdichtung verbunden ist.
Vorteilhafterweise kann in einem Endbereich des Dichtelementes ein Einlaßventil und im anderen Endbereich ein Auslaßventil für das Druckmedium angeordnet sein. Die Ventile erlauben eine Regelung der Menge sowie des Druckes des Druckmediums, eine optimale Abdichtung sowie ein schnelles Ausströmen des Druckmediums am Auslaßventil nach dem Galvanisierungsprozeß.
Das Druckmedium kann z. B. Luft sein und stellt damit ein besonders kostengünstiges und problemlos handhabbares Mittel zur Vergrößerung des Durchmessers des Dichtelementes dar.
Mit besonderem Vorteil kann der schlauchartige Überzug aus Silikon bestehen und erweist demnach die erforderlichen elastischen und gleichzeitig chemisch beständigen sowie mechanisch widerstandsfähigen Eigenschaften auf.
In einer besonderen Ausführungsform kann der Dichteinsatz mit gegen die Innenseite des Kolbeninnenraum weisenden Dichtwarzen ausgebildet sein, welche bestimmte Stellen abdecken. So können die Dichtwarzen dazu dienen, die Innenseiten von Bohrungen abzudecken, die die Kolbenwandung durchsetzen. Sind die Bohrungen im Bereich des Kolbenbodens angeordnet, so kann bei der Durchmesservergrößerung des Dichtelementes der Antriebsdruck der Dichtwarzen in Richtung des Kolbenbodens vergrößert werden. Damit ist sichergestellt, daß lediglich die Bohrungen mittels der Dichtwarzen abgedeckt werden und nicht der gesamte Innenbereich des Kolbens.
Mit Vorteil kann der Dichteinsatz etwa doppel-t-artig ausbildet sein, wobei die Dichtwarzen auf den Außenseiten der T-Querschenkel angeordnet sind. Der resultierende in etwa symmetrische Aufbau des Dichteinsatzes bewirkt einen gleichmäßigen Anpressdruck der Dichtwarzen auf die ebenfalls symmetrisch angeordneten Bohrungen. Ferner können die Dichtwarzen auf den T- Querschenkel auf einer Bogenlinie angeordnet sein, womit zum einen eine Anpassung an die Anordnung der Bohrungen im Innenbereich des Kolbens vorgenommen wird und gleichzeitig eine gleichmäßige Abdichtung der Bohrungen erreicht wird.
Zweckmäßigerweise kann eine vom Dichtelement durchsetzte Haltebohrung des Dichteinsatzes im Bereich des T-Längsschenkels angeordnet sein, so daß das Dichtelement eine gleichmäßige Anpressung des Dichteinsatzes bewirkt.
Mit besonderem Vorteil können die Haltebohrung des Dichteinsatzes für das Dichtelement sowie die Kolbenbolzenbohrungen fluchten, wobei die Bohrungen etwa den gleichen Durchmesser haben. Aufgrund dieser Konstruktion kann gleichzeitig eine Abdichtung der Lagerbohrungen sowie eine Anpressung des Dichteinsatzes mittels des Dichtelementes vorgenommen werden, wobei das Dichtelement in seiner Längserstreckung in etwa den gleichen Durchmesser aufweist.
Die Erfindung ist anhand von vorteilhaften Ausführungsbeispielen in den Zeichnungsfiguren näher erläutert. Diese zeigen:
Fig. 1a eine Prinzipdarstellung eines Dichtelementes in Seitenansicht;
Fig. 1b eine Seitenansicht des Dichtelementes gemäß Fig. 1a bei vergrößertem Durchmesser;
Fig. 2a eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer alternativen Ausführungsform eines Dichtelementes;
Fig. 2b eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, des Dichtelementes gemäß 2a bei vergrößertem Durchmesser;
Fig. 3 eine Vorderansicht eines Dichteinsatzes;
Fig. 4 eine Schnittdarstellung eines Kolbens mit einem Dichteinsatz gemäß Fig. 3;
Fig. 5 eine Unteransicht des Dichteinsatzes gemäß Fig. 3 sowie
Fig. 6 eine Draufsicht auf den Kolben mit dem Dichteinsatz gemäß Fig. 4.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient dem Abdichten von vor- oder endbearbeiteten Flächen an metallischen Werkstücken in Form von Kolben 1 von Verbrennungsmotoren. Die Kolben 1 werden einer Oberflächenbehandlung in einem galvanischen Bad unterzogen, wobei die erfindungsgemäße Vorrichtung gewisse vor- oder endbearbeitete Flächen derart abdeckt, daß die galvanische Flüssigkeit nicht an diese Flächen gelangen kann. Um die Abdichtung einer vor- oder endbearbeiteten Lagerfläche in einer Kolbenbolzenbohrung 2 vorzunehmen, ist die Vorrichtung als langgestrecktes zylinderartiges Dichtelement 3 ausgebildet (siehe Fig. 1a, b und 2a, b). Der Durchmesser D des Dichtelementes 3 ist nach dem Einsetzen in die Kolbenbolzenbohrung 2 elastisch vergrößerbar derart, daß sich die Oberfläche des Dichtelementes 3 dichtend an die abzudichtenden Flächen anlegt (vgl. Fig. 1b und 2b). Mit dieser Abdichtvorrichtung ist es möglich, die Lagerflächen sogleich nach Herstellung des Kolbens fertig zu bearbeiten, um dann anschließend die Galvanisierung vorzunehmen. Eine weitere Nachbearbeitung der Lagerflächen ist durch die Abdichtung nicht mehr notwendig. Durch die Möglichkeit der elastischen Vergrößerung des Durchmessers D des Dichtelements 3 kann dieses einfach in die Lagerbohrung eingeführt werden und nach Vergrößerung des Durchmessers D die Lagerfläche sicher abdichten. Nach dem Galvanisierungsprozeß erfolgt eine Verkleinerung des Durchmessers, so daß das Dichtelement aus der Lagerbohrung entnommen werden kann.
Der Durchmesser D des Dichtelementes 3 kann durch axiale Kompression desselben vergrößert werden, wie aus den Fig. 1a und 1b hervorgeht. Der vergrößerte Durchmesser ist in Fig. 1b mit einer durchgezogenen Linie und der ursprüngliche Durchmesser mit einer strichpunktierten Linie gekennzeichnet. Diese Kompression kann z. B. durch einen geeigneten Hebel 25 manuell vorgenommen werden. Der Hebel 25 kann dabei in unterschiedlichen Zwischenpositionen arretierbar sein, so daß der gewünschte Anpressdruck des Dichtelementes eingestellt werden kann. Das Dichtelement 3 besteht aus einem gummiartigen Körper 5 und einem Kompressionselement 6, das im Zentralbereich des Körpers 5 angeordnet ist. Das Kompressionselement 6 beaufschlagt die Endbereiche des Körpers 5 unter Druck zur Durchmesservergrößerung. Das Kompressionselement 6 dient auch gleichzeitig der Stabilisierung des gesamten Dichtelementes 3 bei der Abdichtung.
Eine andere Möglichkeit zur Durchmesservergrößerung des Dichtelementes 3 besteht darin, ein Druckmedium 4 in den Innenbereich des Dichtelementes 3 einzuführen, so daß sich dessen Durchmesser vergrößert (siehe Fig. 2a und 2b). Das Dichtelement 3 besteht auch in dieser Ausführungsform zumindest abschnittsweise aus elastischem bzw. flexiblem Material, das sich bei der Durchmesservergrößerung an die zu dichtenden Oberflächen anlegt. Aufgrund des elastischen Materials kann eine optimale Anpassung an die jeweilige Lagerbohrung vorgenommen werden. Dazu weist das Dichtelement 3 einen zylindrischen Grundkörper 7 auf, der von einem schlauchartigen Überzug 8 umgeben ist. Im jeweiligen Endbereich 9, 9' sind Dichtungen 10, 10' angeordnet, um ein ungewolltes Austreten des Druckmediums 4 zu verhindern. Der schlauchartige Überzug 8 besteht aus dem bereits genannten elastischen Material und legt sich an die abzudichtende Oberfläche an.
Ferner ist an mindestens einem Endbereich 9, 9' des Dichtelementes 3 ein Ventil bzw. eine Ventilanordnung zur Einführung des Druckmediums 4 angeordnet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel in Fig. 2a und 2b ist in einem Endbereich 9 des Dichtelementes 3 ein Einlaßventil 13 und im anderen Endbereich 9' ein Auslaßventil 14 angeordnet. Durch diese Ventilanordnung kann die mittels des Druckmediums 4 durchzuführende Durchmesservergrößerung und Abdichtung optimal an die jeweilige Lagerbohrung angepaßt werden. Außerdem verhindern die Ventile ein ungewünschtes Ein- bzw. Austreten des Druckmediums 4. Das Druckmedium 4 wird durch das Einlaßventil 13 in den Grundkörper 7 eingeführt und tritt durch Öffnungen 11 im Grundkörper 7 in den Zwischenbereich 12 zwischen dem Grundkörper 7 und dem schlauchartigen Überzug 8 ein. Der Grundkörper ermöglicht einen Stabilisierung des gesamten Dichtelementes 3 bei der Flächenabdichtung. An dem Grundkörper 7 können außerdem die Ventile 13, 14 angebracht werden. Die Öffnungen 11 sind in der Mitte des Grundkörpers 7 angeordnet und können um dessen Umfang gleichmäßig verteilt sein, womit eine gleichmäßige Ausdehnung des Überzugs 8 bewirkt wird. Als besonders kostengünstiges und problemlos handhabbares Druckmedium kann Luft verwendet werden. Der schlauchartige Überzug 8 besteht aus Silikon, welches gegen das Galvanikbad resistent ist. Außerdem weist Silikon die erforderlichen elastischen und gleichzeitig mechanisch stabilen Eigenschaften auf.
Eine alternative Ausführungsform zur Abdichtung der Lagerbohrung mittels des Dichtelementes 3 besteht darin, daß der Durchmesser D des Dichtelementes 3 durch Temperaturerhöhung vergrößerbar ist. Diese Ausführungsvariante ist jedoch in den Zeichnungsfiguren nicht dargestellt.
Als besonders vorteilhafte Ausführungsvariante ist ein stempelartiger Dichteinsatz 15 vorgesehen, der in Fig. 3 dargestellt ist. Dieser Dichteinsatz 15 wird in den im Innenbereich hohlen Kolben 1 eingesetzt und ist in seiner Haltebohrung 23 von dem oben beschriebenen zylinderartigen Dichtelement 3 durchsetzt. Der Dichteinsatz 15 ist mit gegen die Innenseite 16 des Kolbeninnenraumes weisenden Dichtwarzen 17 ausgebildet. Diese Dichtwarzen 17 decken Innenseiten von Bohrungen 18 ab, die die Kolbenwandung 19 durchsetzen und die ebenfalls nicht mit der galvanischen Beschichtung versehen werden sollen. Bei der Durchmesservergrößerung des Dichtelementes 3 wird der Anpressdruck der Dichtwarzen 17 des Dichteinsatzes 15 in Richtung des Kolbenbodens 20 vergrößert. Das Dichtelement 3 erfüllt demnach einen doppelten Effekt, nämlich zum einen die Abdichtung der Kolbenbolzenbohrung 2 und zum anderen die Erhöhung des Anpressdruckes des Dichteinsatzes 15 bzw. der Dichtwarzen 17 an die Innenseite 16 der Kolbenwandung 19.
Wie aus Fig. 5 hervorgeht, ist der Dichteinsatz 15 etwa doppel-t-artig ausgebildet und die Dichtwarzen 17 sind auf der Außenseite 21 der T-Querschenkel 22 angeordnet. Die doppel-t-artige Ausbildung des Dichteinsatzes 15 erlaubt eine gleichmäßige Druckverteilung mittels des Dichtelementes auf die Dichtwarzen 17. Außerdem paßt sich die Form des Dichteinsatzes 15 dem Innenbereich des Kolbens 1 an. Die Dichtwarzen 17 sind auf einer Bogenlinie angeordnet und bewirken somit eine gleichmäßige Abdichtung der ebenfalls bogenförmig angeordneten Bohrungen 18. Die vom Dichtelement 3 durchsetzte Haltebohrung 23 des Dichteinsatzes 15 ist im Bereich des T-Längsschenkels 24 angeordnet (vgl. Fig. 4 und 6). Die Kolbenbolzenbohrungen 2 und die Haltebohrung 23 haben in etwa den gleichen Durchmesser, so daß das zylinderartige Dichtelement 3 einerseits optimal die Lagerbohrung abdichtet und andererseits den notwendigen Anpressdruck auf den Dichteinsatz 15 aufbringt. Die Kolbenbolzenbohrungen 2 fluchten mit der Haltebohrung 23.
BEZUGSZEICHENLISTE
1
Kolben
2
Kolbenbolzenbohrung
3
Dichtelement
4
Druckmedium
5
Gummiartiger Körper
6
Kompressionselement
7
Grundkörper
8
Überzug
9
,
9
' Endbereich
10
,
10
' Dichtungen
11
Öffnungen
12
Zwischenbereich
13
Einlaßventil
14
Auslaßventil
15
Dichteinsatz
16
Innenseite
17
Dichtwarzen
18
Bohrungen
19
Kolbenwandung
20
Kolbenboden
21
Außenseiten
22
T-Querschenkel
23
Haltebohrung
24
T-Längsschenkel
25
Hebel

Claims (18)

1. Vorrichtung zum Abdichten von vor- oder endbearbeiteten Flächen an metallischen Werkstücken in Form von Kolben (1) von Verbrennungsmotoren, die einer Oberflächenbehandlung in einem galvanischen Bad unterzogen werden, wobei die Vorrichtung die vor- oder endbearbeiteten Flächen derart abdeckt, daß galvanische Flüssigkeit nicht an diese Flächen gelangen kann, wobei zur Abdichtung einer vor- oder endbearbeiteten Lagerfläche in einer Kolbenbolzenbohrung (2), die Vorrichtung als langgestrecktes zylinderartiges Dichtelement (3) ausgebildet ist, dessen Durchmesser (D) zumindest bereichsweise nach dem Einsetzen in die mindestens eine Lagerbohrung elastisch vergrößerbar ist derart, daß sich die Oberfläche des Dichtelementes (3) dichtend an die abzudeckenden Flächen anlegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (1) in seinem Innenbereich hohl ist und die Vorrichtung einen in den Innenbereich einsetzbaren stempelartigen Dichteinsatz (15) umfaßt, der von dem Dichtelement (3) durchsetzt ist, wobei der Anpressdruck des Dichteinsatzes (15) durch die Durchmesservergrößerung des Dichtelementes (3) in Richtung des Kolbenbodens (20) vergrößerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser (D) des Dichtelementes (3) durch axiale Kompression desselben vergrößerbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser (D) des Dichtelementes (3) durch Einführen eines Druckmediums (4) in den Innenbereich des Dichtelementes (3) vergrößerbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser (D) des Dichtelementes (3) durch Temperaturerhöhung des Dichtelementes (3) vergrößerbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (3) zumindest abschnittsweise aus elastischem (flexiblem) Material besteht, das sich bei der Durchmesservergrößerung an die zu dichtenden Oberflächen anlegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (3) aus einem gummiartigen Körper (5) besteht und ein Kompressionselement (6) im Zentralbereich des Körpers (5) angeordnet ist, das die Endbereiche des Körpers (5) unter Druck zur Durchmesservergrößerung beaufschlagt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (3) einen zylindrischen Grundkörper (7) aufweist, der von einem schlauchartigen Überzug (8) umgeben ist und im Endbereich (9, 9') Dichtungen (10, 10') angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem mindestens einen Endbereich (9, 9') eine Ventilanordnung zur Einführung eines Druckmediums (4) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckmedium (4) in den Grundkörper (7) eingeführt wird und durch Öffnungen (11) in den Zwischenbereich (12) zwischen dem Grundkörper (7) und dem schlauchartigen Überzug (8) eintritt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Endbereich (9) des Dichtelementes (3) ein Einlaßventil (13) und im anderen Endbereich (9') ein Auslaßventil (14) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckmedium (4) Luft ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der schlauchartige Überzug (8) aus Silikon besteht.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichteinsatz (15) mit gegen die Innenseite (16) des Kolbeninnen­ raumes weisenden Dichtwarzen (17) ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtwarzen (17) Innenseiten von Bohrungen (18) abdecken, die die Kolbenwandung (19) durchsetzen.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichteinsatz (15) etwa doppel-T-artig ausgebildet ist und die Dichtwarzen (17) auf den Außenseiten (21) der T-Querschenkel (22) angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtwarzen (17) auf einer Bogenlinie angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine vom Dichtelement (3) durchsetzte Haltebohrung (23) des Dichteinsatzes (15) im Bereich des T-Längsschenkels (24) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenbolzenbohrungen (2) und die Haltebohrung (23) etwa den gleichen Durchmesser haben.
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