DE10027320A1 - Abreinigungssystem für Gewebefilterschläuche - Google Patents
Abreinigungssystem für GewebefilterschläucheInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen zur schonenden Abreinigung von Gewebefilterschläuchen. Beim Trockenreinigungsverfahren wird eine effiziente und dennoch schonende Reinigung durch Maßnahmen erreicht, die einen Zerfall des Filterkuchens bewirken. Beim Nassreinigungsverfahren werden die Schläuche linienförmig und unidirektional von der Reingasseite zur Rohgasseite hin gewaschen und in einem Durchgang mittels Heißluft getrocknet.
Description
Gewebefilter, insbesondere Schlauchfilter, werden vielfach und vor allem in
Müllverbrennungsanlagen eingesetzt. Die abzuscheidenden Stäube sind von
sehr unterschiedlicher, chemischer Zusammensetzung und Partikelgröße.
Manche Stäube neigen dazu, auf den Filterschläuchen zu einem fest haften
den Filterkuchen aufzuwachsen, der mit den üblichen Luftdruckstoß-Reini
gungsverfahren nicht mehr "abgepulst" werden kann, so dass der Druckverlust
der Schläuche unzulässig ansteigt.
Dies macht entweder einen Austausch oder eine Intensivreinigung der
Schläuche erforderlich. Zu diesem Zweck müssen die Schläuche in der Regel
ausgebaut werden. Der Reinigungsprozess war bisher so teuer und zudem
mit Garantieeinschränkungen belastet, dass vielfach eine Ersatzvornahme
gefordert wurde.
Zum Reinigen der Schläuche kommen entweder trocken-, nass- oder
trocken/nass-Kombinations-Verfahren in Frage.
Hierbei werden die Schläuche in bekannter Weise mit einem staubsauger
ähnlichen System abgereinigt. Dies kann bürstenunterstützt bzw. auch wie bei
Klopfsaugersystemen erfolgen. Ein wesentlicher Nachteil reiner Saugreini
gungsverfahren liegt darin, dass beim Absaugen der häufig knolligen Beläge,
die an den Fasern des Filtertuches hängen, die Fasern aus dem Tuch heraus
gezogen werden. Die Fasern würden z. T. abgerissen werden und z. T. als
"Bart" vor dem Tuch stehen bleiben. An diesen Bartstoppeln könnte sich dann
umso leichter wieder ein Filterkuchen festsetzen. Ferner wird bei bisherigen
Trockenverfahren nicht darauf geachtet, dass die Stäube extrem hygrosko
pisch sein können, insbesondere Calciumchlorid- oder Zinkchloridpartikel.
Kühlt sich der Schlauch bei der Abreinigung ab, kann es bei Zutritt von Umge
bungsluft üblicher, relativer Feuchte zu einer zähflüssigen Konsistenz der Be
läge kommen sowie zu kapillarer Saugwirkung des Filtertuches. Hierdurch
kann die Abreinigung erheblich beeinträchtigt werden.
Hierfür werden die Schläuche in aller Regel ausgebaut und in langen Trögen
oder auch in Großwaschmaschinen gewaschen und anschließend getrocknet.
Dieses Verfahren ist sehr aufwendig. Ferner wird die Abströmseite hierbei
zwangsläufig mit Waschflüssigkeit beaufschlagt, in der Salze aus dem Filter
kuchen in Lösung gegangen sind. Beim Trocknen bilden sich dann auch hier
zumindest dünne Salzkrusten, sofern nicht mit sehr großem Wassereinsatz
nachgewaschen wird.
Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung ist es, ein Abreinigungssystem
zu entwickeln, welches die vorstehend genannten Nachteile der bisher ange
wandten Verfahren umgeht. Es wird somit großer Wert auf folgende, wahl
weise anzustrebenden Eigenschaften gelegt:
- - schonendes Entfernen des Staubkuchens, kein Entnadeln
- - Verhinderung einer Abkühlung des Staubkuchens durch unkontrollier ten Zutritt von Kaltluft
- - intensives Absaugen der Stäube auch aus der Tiefe des Filterkuchens.
- - Verhinderung eines Durchtrittes salzhaltiger Waschflüssigkeit auf die Reingasseite des Filters
- - Minimierung des Waschwasserbedarfes.
Bei dem Grundsystem zur Trockenreinigung gemäß der Erfindung, hier
"Walksauger" genannt, Fig. 1, wird der verschmutzte Schlauch 1 beim He
rausziehen aus der Filterkammer 2 zunächst mechanisch oder akustisch der
art gewalkt, dass sich der Filterkuchen bröselig von den Fasern löst. Dies
kann z. B. mit Hilfe zweier Walzen 3 geschehen, zwischen denen der
Schlauch 1 hindurchgeführt wird. Die Oberflächen der Walzen können in ge
eigneter Weise aufgeraut sein; ferner könnten die Walzen zu Oszillationen
angeregt werden, um den Zerfall der Beläge 4, auch Filterkuchen genannt, zu
begünstigen. Die Walzen können angetrieben sein, um den Transport des
Schlauches durch die Reinigungsapparatur zu besorgen.
An die Walzen schließt sich eine heißluftunterstützte Absaugstrecke mit beid
seitig angeordneten Flachstrahlsaugern 5 an. Die Heißluftzuführungskästen
6.1-6.4, die vor und hinter den Flachstrahlsaugern angeordnet sind, bewir
ken, dass eine Anfeuchtung des Kuchens durch Zutritt kalter Umgebungsluft
vermieden wird. Neben den Flachstrahlsaugern, die den Staub von den Breit
seiten des flächig kollabierten Schlauches absaugen, können zusätzlich auch
zinkenförmige Kantensauger gemäß Fig. 2 eingesetzt werden. Diese Kanten
sauger sollten einstellbar sein, so dass sie gleichzeitig als Führungsschlitze
für Schläuche unterschiedlichen Durchmessers dienen können.
Selbstverständlich können der Walkprozess sowie die Absaugung im Sinne
der Erfindung auch mehrstufig ausgeführt sein.
Der Schlauch wird anschließend mit Hilfe einer Haspel 8 aufgerollt und für den
Wiedereinbau beiseite gelegt.
Um eine Verschmutzung des Umfeldes sowie insbesondere auch eine Ge
fährdung des Personals zu vermeiden, wird der schon beim Walken größten
teils abgefallene Filterkuchen mit einem Trichter 9 aufgefangen und bei 9.1
abgesaugt.
Es ist nicht ratsam, den Schlauch nach der Abreinigung gleich wieder in die
Kammer zu den verschmutzten Schläuchen zu hängen, da beim Schlauch
ziehen Feinstäube entstehen, die sich z. T. auf die gerade gereinigten
Schläuche setzen würden. Diese sollten jedoch erst mit einem Precoatisie
rungsmaterial beaufschlagt werden, bevor sie wieder mit kritischen Flugstäu
ben in Kontakt kommen.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung werden die Schläuche vor dem Ziehen
durch die Walksaugapparatur im eingebauten Zustand abgereinigt, und zwar
nicht in bekannter Weise mit Luftdruckstoßsystemen, die auf die Schlauch
öffnung aufgesetzt werden, sondern mit Hilfe eines Abreinigungskopfes 10,
der an einer langen Stange 11 befestigt in den Schlauch 1 bis zum Boden 1.1
eingetaucht werden kann. Der Abreinigungskopf 10 kann z. B. aus einem
sternförmigen Rotor gemäß Fig. 3 bestehen, wobei hier die Sternzacken 12
mit Rollen 13 versehen sind, um die Schlauchinnenseite 4 nicht zu verletzen.
Um sich einen elektrischen Rotorantrieb zu sparen, könnte der Rotor gemäß
Fig. 4 als druckluftgetriebene Reaktionsturbine 15 ausgestaltet sein. Um die
Drehzahl der Turbine zu begrenzen, ohne den Luftdruck reduzieren zu müs
sen, könnte die Rotorwelle 16 mit Bremsschaufeln 17 ausgestattet werden.
Anstelle rotierender Systeme kommt hier allerdings auch ein membranventil
gesteuertes Druckstoßsystem in Frage, welches in den Abreinigungskopf
integriert werden könnte oder ein Schallgenerator, der analog zu einem akus
tischen Steinzertrümmerer arbeitet. Vom Einzelfall muss abhängig gemacht
werden, ob hiermit gearbeitet werden kann, da es bei zu hohen Beschleuni
gungen auf die Belagsknollen, die an den Filtertuchfasern hängen, ebenfalls
zum "Fadenziehen" kommen kann (Bartstoppeleffekt, s. oben).
Bei dem Grundsystem zur Nassreinigung wird gemäß Fig. 5 der ver
schmutzte Filterschlauch durch den Ringspalt 18 zwischen einem innen ge
führten Waschflüssigkeitszuleitungskopf 19 und einem auf etwa gleicher Höhe
außen geführten, ringförmigen Absaugkopf 20 hindurch gezogen. Auf diese
Weise wird erreicht, dass der Schlauch unidirektional von innen nach außen
mit der bei 22 zugeführten Reinigungsflüssigkeit gewaschen wird und dass
somit eine Verschmutzung der Schlauchinnenseite 14 mit gelösten Salzen
unterbleibt.
In einer Ausgestaltung dieses Grundsystems für die Nassabreinigung wird der
Nassabreinigung eine Trocknungsstrecke 21 mit Zufuhr von Warmluft bei 23
und Luftabsaugung bei 24 nachgeschaltet. Zwar kann bei der Absaugung des
Waschwassers bei 18 ein Großteil der Flüssigkeit aus dem Gewebe heraus
gesaugt werden; aufgrund der Kapillarität feinfaseriger Filter bleibt jedoch
noch in erheblichem Umfang Wasser eingespeichert, welches mit Hilfe der
Heißlufttrocknung zügig entfernt werden kann.
Auf diese Weise kann der Wasch- und Trocknungsprozess bei hoher Effizienz
wesentlich beschleunigt werden, so dass in vielen Fällen auf einen kostspieli
gen Ersatz der Schlauchgarnituren verzichtet werden kann.
Je nach Art der Verschmutzung sind das Trocken- bzw. das Nassverfahren
jeweils allein ausreichend effizient. Es kann jedoch auch sinnvoll sein, im An
schluss an die Trockenreinigung noch eine Nassreinigung durchzuführen.
Claims (6)
1. Trocken arbeitendes Verfahren und Reinigungssystem für Gewebefilter
mit einer Vorrichtung zur Absaugung des anströmseitigen Filterkuchens,
dadurch gekennzeichnet, dass der Filterschlauch vor der
Absaugung des Filterkuchens gewalkt wird.
2. Trocken arbeitendes Reinigungssystem für Gewebefilter nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Walkpro
zess zwischen Walzen abläuft.
3. Trocken arbeitendes Reinigungssystem für Gewebefilter nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Walkpro
zess zwischen Schwingköpfen abläuft.
4. Trocken arbeitendes Reinigungssystem für Gewebefilter nach einem
der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass den
Absaugeschlitzen Heißluftzuführungskästen zugeordnet sind.
5. Nassarbeitendes Reinigungssystem für Gewebefilterschläuche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Waschflüssigkeit über
einen Zuleitungskopf von innen auf den Schlauch aufgebracht und von
außen abgesaugt wird.
6. Nassarbeitendes Reinigungssystem für Gewebefilterschläuche gemäß
Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf den
Nassreinigungsbereich ein Trocknungsbereich mit Heißluftzufuhr und
Absaugung folgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10027320A DE10027320A1 (de) | 2000-06-05 | 2000-06-05 | Abreinigungssystem für Gewebefilterschläuche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10027320A DE10027320A1 (de) | 2000-06-05 | 2000-06-05 | Abreinigungssystem für Gewebefilterschläuche |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10027320A1 true DE10027320A1 (de) | 2001-12-06 |
Family
ID=7644431
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10027320A Withdrawn DE10027320A1 (de) | 2000-06-05 | 2000-06-05 | Abreinigungssystem für Gewebefilterschläuche |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10027320A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1386652A1 (de) * | 2002-07-31 | 2004-02-04 | Wallstein Ingenieur-Gesellschaft mbH | Vorrichtung zur Reinigung von Schlauchfiltern und Transportcontainer für diese Vorrichtung |
CN104014207A (zh) * | 2013-03-01 | 2014-09-03 | W·L·戈尔及同仁有限公司 | 织物过滤器系统、织物过滤器的再生方法及再生装置 |
-
2000
- 2000-06-05 DE DE10027320A patent/DE10027320A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1386652A1 (de) * | 2002-07-31 | 2004-02-04 | Wallstein Ingenieur-Gesellschaft mbH | Vorrichtung zur Reinigung von Schlauchfiltern und Transportcontainer für diese Vorrichtung |
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CN105879513B (zh) * | 2013-03-01 | 2018-09-11 | W·L·戈尔及同仁有限公司 | 织物过滤器系统、织物过滤器的再生方法及再生装置 |
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