DE10027228A1 - Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Füllstandes eines Füllguts in einem Behälter - Google Patents
Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Füllstandes eines Füllguts in einem BehälterInfo
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- G01F23/28—Indicating or measuring liquid level or level of fluent solid material, e.g. indicating in terms of volume or indicating by means of an alarm by measuring physical variables, other than linear dimensions, pressure or weight, dependent on the level to be measured, e.g. by difference of heat transfer of steam or water by measuring the variations of parameters of electromagnetic or acoustic waves applied directly to the liquid or fluent solid material
- G01F23/284—Electromagnetic waves
Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Füllstandes eines Füllguts bzw. der Lage der Grenzfläche zwischen zwei Medien oder Phasen in einem Behälter mit einer Signalerzeugungseinheit (2), die hochfrequente Meßsignale erzeugt, einer Einkoppeleinheit (3) und einem Oberflächenwellenleiter (4), wobei die Meßsignale über die Einkoppeleinheit (3) auf den Oberflächenwellenleiter (4) eingekoppelt werden und über den Oberflächenwellenleiter (4) in Richtung des Füllguts geführt werden, und einer Empfangs-/Auswerteeinheit (5, 6), die direkt oder indirekt über die Laufzeit der an der Oberfläche bzw. Grenzfläche des Füllguts reflektierten Meßsignale den Füllstand des Füllguts bzw. die Lage der Grenzfläche in dem Behälter bestimmt. DOLLAR A Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung vorzuschlagen, die derart ausgestaltet ist, daß Störspannungen wirkungsvoll abgeleitet werden. DOLLAR A Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Oberflächenwellenleiter (4) über eine Kopplung (7) auf Massepotential liegt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bestimmung und/oder
Überwachung des Füllstandes eines Füllguts bzw. der Lage der Grenzfläche
zwischen zwei Medien oder Phasen in einem Behälter mit einer
Signalerzeugungseinheit, die hochfrequente Meßsignale erzeugt, einer
Einkoppeleinheit und einem Oberflächenwellenleiter, wobei die Meßsignale
über die Einkoppeleinheit auf den Oberflächenwellenleiter eingekoppelt
werden und über den Oberflächenwellenleiter in Richtung des Füllguts geführt
werden, und einer Empfangs-/Auswerteeinheit, die direkt oder indirekt über
die Laufzeit der an der Oberfläche bzw. Grenzfläche des Füllguts reflektierten
Meßsignale den Füllstand des Füllguts bzw. die Lage der Grenzfläche in dem
Behälter bestimmt.
Zur Bestimmung des Füllstandes eines Füllguts in einem Behälter werden
Meßsysteme eingesetzt, die unterschiedliche physikalische Größen messen.
Anhand dieser Größen wird nachfolgend die gewünschte Information über den
Füllstand abgeleitet. Neben mechanischen Abtastern werden kapazitive,
konduktive oder hydrostatische Meßsonden eingesetzt, ebenso wie
Detektoren, die auf der Basis von Ultraschall, Mikrowellen oder radioaktiver
Strahlung arbeiten.
Bei einer Vielzahl von Einsatzgebieten, beispielsweise in der Petrochemie,
Chemie und Lebensmittelindustrie, sind hochgenaue Messungen des
Füllstandes von Flüssigkeiten oder Schüttgütern in Behältern (Tanks, Silos,
usw.) gefordert. Deshalb kommen hier in zunehmendem Maße Sensoren zum
Einsatz, bei denen kurze elektromagnetische Hochfrequenzimpulse (TDR-
Verfahren oder Puls-Radar-Verfahren) oder kontinuierliche frequenz
modulierte Mikrowellen (z. B. FMCW-Radar-Verfahren) in ein leitfähiges
Element bzw. einen Wellenleiter eingekoppelt und mittels des Wellenleiters in
den Behälter, in dem das Füllgut gelagert ist, hineingeführt werden. Als
Wellenleiter kommen die bekannten Varianten: Oberflächenwellenleiter nach
Sommerfeld oder Goubau oder Lecherwellenleiter in Frage.
Physikalisch gesehen wird bei dieser Meßmethode der Effekt ausgenutzt, daß
an der Grenzfläche zwischen zwei verschiedenen Medien, z. B. Luft und Öl
oder Luft und Wasser, infolge der sprunghaften Änderung (Diskontinuität) der
Dielektrizitätszahlen beider Medien ein Teil der geführten Hochfrequenz-
Impulse bzw. der geführten Mikrowellen reflektiert und über das leitfähige
Element zurück in eine Empfangsvorrichtung geleitet wird. Der reflektierte
Anteil (→ Nutzechosignal) ist dabei um so größer, je größer der Unterschied in
den Dielektrizitätszahlen der beiden Medien ist. Anhand der Laufzeit des
reflektierten Anteils der Hochfrequenz-Impulse bzw. der CW-Signale (Echo
signale) läßt sich die Entfernung zur Oberfläche des Füllguts bestimmen. Bei
Kenntnis der Leerdistanz des Behälters kann der Füllstand des Füllguts in
dem Behälter berechnet werden. Soll eine Grenzflächenbestimmung
durchgeführt werden, so läßt sich anhand der Meßergebnisse die Lage der
Grenzfläche bestimmen.
Sensoren mit geführten hochfrequenten Signalen (bei den Signalen kann es
sich um Impulse oder Wellen handeln) zeichnen sich gegenüber Sensoren,
die hochfrequente Impulse oder Wellen frei abstrahlen (Freifeld-Mikrowellen-
Systeme (FMR) bzw. "echte Radar-Systeme") durch eine wesentlich höhere
Echoamplitude aus. Grund hierfür ist, daß der Leistungsfluß ganz gezielt
entlang des Wellenleiters bzw. des leitfähigen Elements erfolgt. Handelt es
sich um Schüttgüter mit schräger Oberfläche (Schüttkegel, Abzugstrichter)
oder um Flüssigkeiten mit bewegter Oberfläche (Blasen, Tromben, Wellen), so
ist bei Verwendung geführter hochfrequenter Signale zudem die Gefahr von
Retroreflexionen ausgeschlossen.
Das leitfähige Element ist zwecks Durchführung der Messung üblicherweise in
direktem Kontakt mit dem Meßmedium. Handelt es sich um ein statisch
aufladbares Meßmedium, z. B. ein Schüttgut mit geringer elektrischer
Leitfähigkeit, beispielsweise Kunststoffgranulat oder Zement, - besonders
ausgeprägt ist die statische Aufladung übrigens bei pneumatischer Befüllung),
so kann der Fall auftreten, daß statische Entladungen in dem Meßmedium
über das leitfähige Element in Richtung der Signalerzeugungseinheit bzw. der
Empfangs-/Auswerteeinheit abgeleitet werden. Es besteht dann die Gefahr,
daß insbesondere die gegenüber Spannungsspitzen empfindlichen
elektronischen und elektrischen Teile der jeweiligen Einheiten zerstört
werden. Umgekehrt kann der Fall eintreten, daß bei einem Defekt im
Elektronikteil die volle Betriebsspannung von z. B. 220 V an dem leitfähigen
Element anliegt, was zwangsläufig zu einer enormen Gefährdung des
Bedienpersonals führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung vorzuschlagen,
die derart ausgestaltet ist, daß Störspannungen wirkungsvoll abgeleitet
werden.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Oberflächenwellenleiter über eine
Kopplung auf Massepotential liegt.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, daß der Oberflächenwellenleiter den Innenleiter und die
Einkoppeleinheit den Außenleiter eines Koaxialleiters bildet, und daß der
Innenleiter und der Außenleiter so dimensioniert und ausgestaltet sind, daß
sich näherungsweise nur der Grundmode ausbreitet. Dies ist wichtig, da
höhere Moden am Übergang zwischen Einkoppeleinheit und Wellenleiter
abgestrahlt oder auf dem Wellenleiter stark bedämpft werden. In beiden
Fällen würde also die der Messung zur Verfügung stehende Energie des
Meßsignals verringert werden.
Der Oberflächenwellenleiter besteht üblicherweise aus einem im wesentlichen
zylindrischen Leiter, der konzentrisch in die Einkoppeleinheit, die den Außen
leiter darstellt, mündet. Im Falle eines Koaxialleiters mit kreisförmigem Quer
schnitt ist der Grundmode der rotationssymmetrische TEM-Mode. Der nächst
höhere Mode ist der TE11-Mode, dessen Symmetrie durch je eine Spiegel
ebene für das elektrische und magnetische Feld gekennzeichnet ist, die die
Rotationsachse des Innen- und Außenleiters enthalten und aufeinander
senkrecht stehen. Der TE11-Mode tritt erst ab einer Grenzwellenlänge λG auf,
wobei für die Grenzwellenlänge λG näherungsweise die Beziehung gilt: λG ≅
0,5 π (d + D). Hierbei kennzeichnet d den Durchmesser des Innenleiters, also
des Oberflächenwellenleiters, und D den Durchmesser des Außenleiters, also
der Einkoppeleinheit. Um die Ausbreitung höherer Moden zu vermeiden,
werden die beiden Durchmesser zumindest überall dort im Bereich der
Einkopplung, wo keine Rotationssymmetrie der Leiterstrukturen vorliegt, so
gewählt, daß die kleinste im hochfrequenten Meßsignal enthaltene
Wellenlänge größer ist als die Grenzwellenlänge λG für den TE11-Mode.
Damit sind in den Bereichen mit verringerter Symmetrie der Einkoppeleinheit
keine höheren Moden ausbreitungsfähig. In den Bereichen der Einkoppel
einheit, in denen höhere Moden wegen der größeren Durchmesser
Ausbreitungsfähig sind, liegt Rotationssymmetrie vor, so daß keine höheren
Moden angeregt werden.
Vorteilhafterweise erweitert sich der Querschnitt des Außenleiters im Bereich
der Einkoppeleinheit zum Oberflächenwellenleiter hin. Hierdurch läßt sich eine
gute Impedanzanpassung und geringe Feldverzerrung im Übergangsbereich
erzielen. Letzteres verringert die Gefahr, daß höhere Moden angeregt werden,
ersteres verringert die Gefahr, daß unerwünschte Reflexion des Meßsignals
auftreten.
Eine erste bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
schlägt vor, daß die Einkoppeleinheit zumindest eine Seitenwand und eine
Rückwand aufweist, wobei die Meßsignale durch eine Öffnung in der
Rückwand der Einkoppeleinheit von der Signalerzeugungseinheit in die
Einkoppeleinheit bzw. von der Einkoppeleinheit in die Empfangseinheit geführt
werden. In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn es sich
bei der Kopplung, über die der Oberflächenwellenleiter auf Massepotential
liegt, um eine Stichleitung handelt, die durch die Seitenwand der Einkoppel
einheit geführt ist und die im wesentlichen parallel zu der Ebene verläuft, in
der die Rückwand der Einkoppeleinheit liegt. Über die Stichleitung werden
Spannungstransienten auch dann noch effektiv abgeleitet, wenn z. B. im
Zusammenhang mit Service-Arbeiten an der Vorrichtung die Signal
erzeugungs- und/oder die Empfangs-/Auswerteeinheit von der Einkoppelein
heit und dem leitfähigen Element bzw. dem Oberflächenwellenleiter
abgetrennt sind. Oder mit anderen Worten ausgedrückt: Durch die Anbindung
der Kopplung bzw. der Stichleitung an den sensorseitigen Teil des
Füllstandssensors wird verhindert, daß dieser bei Abtrennung vom
Elektronikteil eine isolierte Kapazität gegenüber der Umgebung darstellt.
Damit wird insbesondere in explosionsgefährdeten Bereichen eine Entladung
verhindert, die zu einer Zündung der explosionsfähigen Atmosphäre führen
könnte.
Besonders günstig ist es darüber hinaus, wenn die Länge der Stichleitung im
wesentlichen λ/4 beträgt, wobei λ der Mittenfrequenz eines hochfrequenten
Meßsignals entspricht. Beim Vorhandensein parasitärer Effekte ist es durch
aus möglich, daß die optimale Länge von λ/4 abweicht, z. B. λ/6 oder λ/8 ist.
Die Mittenfrequenz kann beispielsweise 5.8 GHz betragen. Erfüllt die Länge
der Stichleitung (oder einer anderweitigen Art der Kopplung) die obenge
nannte Bedingung, so wird der Kurzschluß zum Leerlauf transformiert. Im
Idealfall treten dann keine Reflexionen im Bereich der Kopplung gegen Masse
auf und das gesamte Meßsignal wie auch umgekehrt das vom Füllstand
reflektierte Signal wird transmittiert. Als Folge der erhöhten Transmission
erreichen die Echosignale maximale Amplituden. Durch die verminderte
Reflexion ist die Blockdistanz, also die Distanz, in der eine verläßliche
Bestimmung des Füllstands nicht möglich ist, da die Echosignale in den
Störsignalen verschwinden, verringert. Daher läßt sich durch die zuvor
beschriebene Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Meß
bereich erweitern und die Meßempfindlichkeit erhöhen.
Der Kurzschluß wird vorzugsweise sowohl bei dieser Ausgestaltung als auch
bei allen übrigen Varianten derart ausgestaltet, daß die Kopplung einen
Stromstoß einer vorgegebenen Mindestgröße verkraftet. Der Minimalwert ist
so bemessen ist, daß er einerseits die hohen Anforderungen, die an
Meßgeräte im Ex-Bereich gestellt werden, erfüllen kann; andererseits ist der
Kurzschluß so ausgelegt, daß die Berührspannungen am Oberflächenwellen
leiter auch im Fehlerfall der Meßelektronik unter den vorgeschriebenen
Werten bleiben.
Eine alternative Ausführungsform sieht vor, daß die Stichleitung außerhalb der
Einkoppeleinheit, beispielsweise im Stecker der Zuleitung oder auf der
Elektronikplatine, auf der die Signalerzeugungseinheit und/oder die
Empfangs-/Auswerteeinheit angeordnet sind, vorgesehen ist. Insbesondere
die Anordnung des Kurzschlusses auf der Elektronikplatine kann sehr
preisgünstig realisiert werden, während die Anordnung im Stecker der
Zuleitung Vorteile bei der Montage bietet.
Gemäß einer zweiten vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist die Einkoppeleinheit zumindest eine Seitenwand und eine
Rückwand auf, wobei die Meßsignale über eine Kopplung, die durch eine
Öffnung in der Seitenwand oder der Rückwand geführt ist, von der Signal
erzeugungseinheit auf den Oberflächenwellenleiter bzw. von dem Ober
flächenwellenleiter in die Empfangseinheit geleitet werden, wobei die
Rückwand der Einkoppeleinheit auf Massepotential liegt und wobei Rückwand
und Oberflächenleiter leitend miteinander verbunden sind. Diese Anordnung
zeichnet sich durch eine hohe mechanische Stabilität aus, da die
insbesondere in Schüttgütern auftretenden Zugkräfte am Wellenleiter
ausschließlich von den metallischen Teilen aufgenommen werden.
Alternative Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung sehen vor, daß
es sich bei der Kopplung des Meßsignals zum Wellenleiter um eine im
wesentlichen elektrisch leitende Verbindung handelt, oder daß es sich bei der
Kopplung um eine leerlaufende oder gegen Masse kurzgeschlossene
Leiterstruktur, z. B. um einen Koppelstift oder um eine Koppelschleife,
handelt. Die leerlaufende oder gegen Masse kurzgeschlossene Leiterstruktur
ist so angeordnet ist, daß die Ankopplung der Meßsignale an den
Oberflächenwellenleiter entweder im wesentlichen induktiv oder im
wesentlichen kapazitiv erfolgt. Bevorzugt ist die Leiterstruktur übrigens U-
oder Q-förmig ausgebildet.
Besonders günstig ist es weiterhin, wenn die galvanische, induktive oder
kapazitive Ankopplung so angeordnet ist, daß der Bereich maximaler
elektrischer Kopplung von der Rückwand näherungsweise einen Abstand von
λ/4 aufweist, wobei λ der Mittenfrequenz eines Meßsignals entspricht.
Dadurch wird wiederum der Kurzschluß des Oberflächenwellenleiters in einen
Leerlauf transformiert und damit die Reflexion des Meßsignals minimiert.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei die
Vorrichtung teilweise im Längsschnitt dargestellt ist,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Stecker mit einer Stichleitung,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des in Fig. 2 gezeigten Steckers,
Fig. 4 eine schematische Darstellung (Längsschnitt) einer galvanischen
Einkopplung, wobei die Meßsignale durch die Seitenwand der
Einkoppeleinheit eingekoppelt werden,
Fig. 5 eine schematische Darstellung (Längsschnitt) einer kapazitiven
Einkopplung, wobei die Meßsignale durch die Seitenwand der
Einkoppeleinheit eingekoppelt werden,
Fig. 6 eine schematische Darstellung (Längsschnitt) einer induktiven
Einkopplung, wobei die Meßsignale durch die Seitenwand der
Einkoppeleinheit eingekoppelt werden,
Fig. 7a eine schematische Darstellung (Längsschnitt) einer Einkopplung über
einen Koppelstift,
Fig. 7b die in Fig. 7a gezeigte Darstellung im Querschnitt,
Fig. 8a eine schematische Darstellung (Längsschnitt) einer Einkopplung mit
leerlaufender Leiterstruktur, welche halbkreisförmig ausgebildet ist,
Fig. 8b die in Fig. 8a gezeigte Darstellung im Querschnitt,
Fig. 9a eine schematische Darstellung (Längsschnitt) einer Einkopplung über
eine Koppelschleife, die gegen Masse kurzgeschlossen ist,
Fig. 9b die in Fig. 9a gezeigte Darstellung im Querschnitt,
Fig. 10a eine schematische Darstellung (Längsschnitt) einer Einkopplung
über eine zweite Ausgestaltung einer Koppelschleife,
Fig. 10b die in Fig. 10a gezeigte Darstellung im Querschnitt und
Fig. 11 eine schematische Darstellung eines Kurzschlusses in der Schaltung
des Elektronikteils des Füllstandssensors.
In Fig. 1 ist eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt, wobei die Vorrichtung teilweise im Längsschnitt zu
sehen ist. Die Kopplung zwischen Füllstandssensor 1 und Masse wird hier
über eine Stichleitung 10 realisiert, die in dem Stecker 11 vorgesehen ist.
Selbstverständlich kann die Stichleitung 10 auch direkt durch die Halterung 25
der Einkoppeleinheit 3 auf das leitfähige Element 28 geführt sein.
Der Füllstandssensor 1 setzt sich zusammen aus einer Einkoppeleinheit 3,
über die die Meßsignale von der Signalerzeugungseinheit 2 auf den
Oberflächenwellenleiter 4 eingekoppelt werden. Die Einkopplung erfolgt im
dargestellten Fall durch die Rückwand 9 der Einkoppeleinheit 3. Der
Kurzschluß wird - wie bereits erwähnt - über eine seitlich im Stecker 11
angeordnete Stichleitung 10 realisiert. Die Länge der Stichleitung 10 beträgt
aus den bereits an vorhergehender Stelle genannten Gründen vorzugsweise
λ/4, wobei λ der Mittenfrequenz eines Meßsignals entspricht.
Die Einkoppeleinheit 3 zeigt ein spezielles Design. Durch dieses Design läßt
sich einmal eine ausreichende Stabilität des Füllstandssensors 1 erreichen;
andererseits wird durch die fließenden Übergänge innerhalb der Einkoppel
einheit 3 der reflektierte Anteil der Meßsignale möglichst gering gehalten. Die
Einkoppeleinheit ist vollkommen rotationssymmetrisch ausgestaltet - lediglich
im Bereich der Stichleitung 10 ist die Symmetrie niedriger. Dort sind die
Durchmesser d des Innenleiters 17 und D des Außenleiters 18 so klein, daß
keine höheren Moden bei den verwendeten Signalfrequenzen ausbreitungs
fähig sind. Im Bereich der Verdickung des leitfähigen Elements 28 - wobei die
Verdickung der Halterung des Oberflächenwellenleiters 4 dient - können die
Durchmesser zur Erreichung maximaler Zugbelastbarkeit problemlos so groß
gewählt werden, daß höhere Moden prinzipiell ausbreitungsfähig sind. Wegen
der Rotationssymmetrie in diesem Bereich werden höhere Moden selbst dann
nicht angeregt.
Die Einkoppeleinheit 3 ist in einer auf Massepotential liegenden Halterung 25
angeordnet. Das leitfähige Element 28, das von der Halterung 25 über die
dielektrischen Elemente 26, 27 beabstandet ist, befindet sich im Mittenbereich
der Einkoppeleinheit 3 bzw. der Halterung 25. Über einen Stecker 11 und ein
mit dem Anschlußstück 16, auf das im gezeigten Fall ein SMA-Stecker aufge
schraubt werden kann, verbundenes Koaxkabel 15 werden die Meßsignale
von der Signalerzeugungseinheit 2 auf den Oberflächenwellenleiter 4 bzw.
von dem Oberflächenwellenleiter 4 zu der Empfangseinheit 5 geführt. Im
gezeigten Beispiel sind die Signalerzeugungseinheit 2, die Empfangseinheit 5
und die Auswerteeinheit 6 auf einer Elektronikplatine 12 angeordnet.
Um eine stabile Verbindung zwischen dem Oberflächenwellenleiter 4 und der
Einkoppeleinheit 3 zu erreichen, wird der obere Endbereich des Oberflächen
wellenleiters 4 in der mittigen Ausnehmung 30 im unteren Endbereich des
leitfähigen Elements 28 geschoben. Vorzugsweise wird der mechanische und
elektrische Kontakt zwischen den beiden Elementen 3, 4 über eine
Verpressung erreicht.
Gemäß der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform liegt der Oberflächenwellen
leiter 4 im Bereich des Steckers 11 auf Massepotential. Der Kurzschluß wird
über die Stichleitung 10 realisiert. Der Stecker 11 mit integrierter Stichleitung
10 ist lösbar mit der Einkoppeleinheit 3 verbunden. Durch Herausziehen bzw.
Hineinstecken des Kontaktstiftes 17 des Steckers 11 in die korrespondierende
mittige Ausnehmung 29 im oberen Bereich des leitfähigen Elements 28 wird
der leitende Kontakt des Koaxkabels 15 mit der Einkoppeleinheit 3 unter
brochen bzw. hergestellt. Um einen sicheren Halt und Kontakt zu gewähr
leisten, sind an dem Kontaktstift 17 federnde Elemente 19 vorgesehen. Die
Stichleitung 10 ist - wie in Fig. 3 zu erkennen - über eine Schraube realisiert,
die durch die seitliche Wandung des Gehäuses 18 des Steckers 11 reicht, mit
diesem Gehäuse verlötet ist und in direktem Kontakt mit dem Kontaktstift 17
steht.
Der Stecker 11 ist in den Figuren Fig. 2 und Fig. 3 noch einmal detailliert
dargestellt. Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch den Stecker 11, in dem die
Stichleitung 10 positioniert ist; in Fig. 3 ist der Stecker 11 in einer perspekti
vischen Ansicht gezeigt.
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung (Längsschnitt) einer Einkoppel
einheit 3 mit einer galvanischen Einkopplung, wobei die Meßsignale durch die
Seitenwand 8 der Einkoppeleinheit 3 auf das leitfähige Element 28
eingekoppelt werden. Die in den Figuren Fig. 5 und Fig. 6 dargestellten
Varianten unterscheiden sich von der in Fig. 4 gezeigten Lösung lediglich
durch die Art der Einkopplung der Meßsignale auf den Oberflächenwellenleiter
4. In Fig. 5 ist eine kapazitive Einkopplung über das elektrische Feld
dargestellt, während Fig. 6 eine induktive Einkopplung, über das in die
Leiterschleife induzierte magnetische Feld zeigt.
In allen drei Fällen ist der Oberflächenwellenleiter 4 (ggf. über ein leitfähiges
Element 28) direkt mit der Rückwand 9 der Einkoppeleinheit 3 verbunden und
liegt somit auf Masse. Die Meßsignale werden über eine Kopplung 7 durch die
Seitenwand 8 der Einkoppeleinheit 3 auf den Oberflächenwellenleiter 4
eingekoppelt. Bei der Kopplung handelt es sich beispielsweise um einen
Koppelstift 13 oder um eine Koppelschleife 14. Beispiele, wie derartige
Koppelstifte 13 und Koppelschleifen 14 ausgestaltet sein können, sind in den
Figuren Fig. 7a, Fig. 7b, Fig. 8a, Fig. 8b, Fig. 9a, Fig. 9b, Fig. 10a, Fig. 10b zu
sehen. Während die mit (a) gekennzeichnete Figur jeweils einen Längsschnitt
der Ausgestaltung zeigt, ist in der entsprechenden mit (b) gekennzeichneten
Figur ein Querschnitt gezeigt. Während bei den in den Figuren Fig. 7 und Fig.
8 dargestellten Lösungen der Koppelstift 13 bzw. die Kopplung 7 keinen
direkten Kontakt mit der Seitenwand 8 bzw. der Halterung 25 aufweist, ist bei
den in den Figuren Fig. 9 und Fig. 10 gezeigten Varianten die Koppelschleife
14 in ihrem Endbereich mit der Seitenwand 8 bzw. der Halterung 25 der
Einkoppeleinheit 3 kontaktiert.
Um die Anregung unerwünschter höherer Moden zu unterdrücken, ist die
galvanische, induktive oder kapazitive Kopplung 7 bevorzugt an einer Stelle
angeordnet, an der die Durchmesser des Innenleiters 4 und des Außenleiters
8 so klein sind, daß diese höheren Moden nicht ausbreitungsfähig sind.
Bevorzugt wird die Kopplung 7 des Meßsignals so angeordnet, daß der
Bereich maximaler elektrischer Kopplung von der Rückwand 9 näherungs
weise einen Abstand von λ/4 aufweist; wiederum entspricht hier λ der
Mittenfrequenz eines Meßsignals. Dann wird der Kurzschluß des Oberflächen
wellenleiters in einen Leerlauf transformiert und die Reflexion des Meßsignals
ist minimal.
Selbstverständlich kann die Einkoppeleinheit 3 zum Schutz vor Verschmut
zung oder Korrosion ganz oder teilweise mit einem dielektrischen Material
aufgefüllt sein.
Fig. 11 zeigt eine schematische Darstellung eines Kurzschlusses auf der
Elektronikplatine 12, auf der die Signalerzeugungseinheit 2 und/oder die
Empfangs- und Auswerteeinheit 5, 6 angeordnet sind/ist. Der Kurzschluß
erfolgt im einfachsten Fall wiederum über eine Stichleitung 31. Üblicherweise
werden Mikrowellenschaltungen in Mikrostreifenleiter-Technologie ausgeführt.
Die Elektronikplatine 12 besteht dann aus einem dielektrischen Substrat mit
durchgehender Grundmetallisierung auf der einen Seite und Leiterbahnen auf
der anderen Seite. Selbstverständlich können auch andere Technologien, wie
z. B. die Koplanarleitung, Schlitzleitung oder Triplate zum Einsatz kommen.
Voraussetzung für die Verwendbarkeit ist lediglich, daß sich über die Leitung
ein NF-Kurzschluß realisieren läßt, der HF-technisch gesehen nicht stört.
Kommt - wie im dargestellten Fall - die Mikrostreifenleiter-Technologie zum
Einsatz, so weist die Stichleitung 31 im einfachsten Fall eine Durch
kontaktierung zur Grundmetallisierung der Elektronikplatte 12 auf. Die
Stichleitung 31 zweigt seitlich von der Leitung 23 bzw. der Leitung 24 ab,
wobei die Leitung 23 die Zuleitung zu der Schaltung der Signalerzeugungs
einheit 2 und/oder der Empfangs-/Auswerteeinheit 5, 6 symbolisiert, während
die Leitung 24 die Zuleitung zu der Kopplung 7 darstellt.
1
Füllstandssensor
2
Signalerzeugungseinheit
3
Einkoppeleinheit
4
Oberflächenwellenleiter
5
Empfangseinheit
6
Auswerteeinheit
7
Kopplung
8
Seitenwand
9
Rückwand
10
Stichleitung
11
Stecker
12
Elektronikplatine
13
Koppelstift
14
Koppelschleife
15
Koaxialkabel
16
Anschlußstück
17
Kontaktstift
18
Gehäuse des Steckers
19
federndes Element
20
Öffnung in der Rückwand
21
Öffnung in der Seitenwand
22
Gehäuse/Flansch
23
Leitung von der Schaltung
24
Leitung zur Einkoppeleinheit
25
Halterung
26
dielektrisches Element
27
dielektrisches Element
28
leitfähiges Element
29
mittige Ausnehmung im oberen Bereich
30
mittige Ausnehmung im unteren Bereich
31
Stichleitung
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Bestimmung und/oder Überwachung des Füllstandes eines
Füllguts bzw. der Lage der Grenzfläche zwischen zwei Medien oder Phasen in
einem Behälter mit einer Signalerzeugungseinheit, die hochfrequente
Meßsignale erzeugt, einer Einkoppeleinheit und einem Oberflächenwellen
leiter, wobei die Meßsignale über die Einkoppeleinheit auf den Oberflächen
wellenleiter eingekoppelt werden und über den Oberflächenwellenleiter in
Richtung des Füllguts geführt werden, und einer Empfangs-/Auswerteeinheit,
die direkt oder indirekt über die Laufzeit der an der Oberfläche bzw.
Grenzfläche des Füllguts reflektierten Meßsignale den Füllstand des Füllguts
bzw. die Lage der Grenzfläche in dem Behälter bestimmt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Oberflächenwellenleiter (4) über eine Kopplung (7) auf Masse
potential liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Oberflächenwellenleiter (4) den Innenleiter und die Einkoppeleinheit
(3) den Außenleiter eines Koaxialleiters bildet, und
daß der Innenleiter und der Außenleiter so dimensioniert und ausgestaltet
sind, daß näherungsweise nur der Grundmode angeregt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkoppeleinheit (3) zumindest eine Seitenwand (8) und eine
Rückwand (9) aufweist, wobei die Meßsignale durch eine Öffnung (20) in der
Rückwand (9) der Einkoppeleinheit (3) von der Signalerzeugungseinheit (2) in
die Einkoppeleinheit (3) bzw. von der Einkoppeleinheit (3) in die Empfangs
einheit (5) geführt werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der Kopplung (7), über die der Oberflächenwellenleiter (4) auf
Massepotential liegt, um eine Stichleitung (10) handelt, die durch die
Seitenwand (8) der Einkoppeleinheit (3) geführt ist und die im wesentlichen
parallel zu der Ebene verläuft, in der die Rückwand (9) der Einkoppeleinheit
(3) liegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Stichleitung (10) im wesentlichen λ/4 beträgt, wobei λ der
Mittenfrequenz eines Meßsignals entspricht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stichleitung (10) außerhalb der Einkoppeleinheit (3), beispielsweise
im Stecker (11) der Zuleitung (15) oder auf der Elektronikplatine (12), auf der
die Signalerzeugungseinheit (2) und/oder die Empfangs-/Auswerteeinheit (5,
6) angeordnet sind, vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einkoppeleinheit (3) zumindest eine Seitenwand (8) und eine
Rückwand (9) aufweist, wobei die Meßsignale über eine Kopplung (7), die
durch eine Öffnung (20 oder 21) in der Seitenwand (8) oder der Rückwand (9)
geführt ist, von der Signalerzeugungseinheit (2) auf den Oberflächenwellen
leiter (4) bzw. von dem Oberflächenwellenleiter (4) in die Empfangseinheit (5)
geleitet werden, wobei die Rückwand (9) der Einkoppeleinheit (3) auf
Massepotential liegt und mit dem Oberflächenwellenleiter (4) leitend
verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der Kopplung (7) um eine im wesentlichen elektrisch leitende
Verbindung (10) handelt, oder
daß es sich bei der Kopplung (7) um eine leerlaufende oder gegen Masse
kurzgeschlossene Leiterstruktur, z. B. um einen Koppelstift (13) oder um eine
Koppelschleife (14), handelt, die so angeordnet ist, daß die Ankopplung der
Meßsignale an den Oberflächenwellenleiter (4) entweder im wesentlichen
induktiv oder im wesentlichen kapazitiv ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopplung (7) U- oder Ω-förmig ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die galvanische, induktive oder kapazitive Kopplung (7) so angeordnet ist,
daß der Bereich maximaler elektrischer Kopplung von der Rückwand (9)
näherungsweise einen Abstand von λ/4 aufweist, wobei λ der Mittenfrequenz
eines Meßsignals entspricht.
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