DE10026884A1 - Verfahren zur thermischen und chemischen Homogenisierung von Glasschmelzen im Bereich der Glaskonditionierung - Google Patents
Verfahren zur thermischen und chemischen Homogenisierung von Glasschmelzen im Bereich der GlaskonditionierungInfo
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- F23C2900/9901—Combustion process using hydrogen, hydrogen peroxide water or brown gas as fuel
Abstract
Es wird ein Verfahren zur thermischen und chemischen Homogenisierung von Glasschmelzen beschrieben, das durch die Kombination verschiedener verfahrenstechnischer Maßnahmen eine Optimierung im Bereich der Glaskonditionierung bzw. im Speisekanal erreicht. DOLLAR A Die Maßnahmen sind Bubbling mit reaktiven Gasen vorzugsweise Wasserstoff-Sauerstoff, Veränderung der Hochtemperaturemissionszahl der mit der Schmelze in Kontakt stehenden Oberfläche, intelligente rückgekoppelte Rührersysteme und der Einsatz der FLOX-Brennertechnologie.
Description
Der thermischen und chemischen Homogenisierung der Glasschmelze kommt innerhalb der
Glasproduktion eine entscheidende Bedeutung zu. Während Maßnahmen zur chemischen
Homogenisierung schon im Bereich der Rohstoffe ansetzten mit gezielten
Korngrößenverteilungen, Mischern etc., wird im Schmelzbereich durch
Strömungskonvektionen, Bubblern und ähnlichen Methoden versucht, eine chemisch
möglichst hohe Homogenisierung zu erreichen. Im Bereich der Glaskonditionierung und
Speiserkanälen nehmen die Einflussmöglichkeiten ab und es treten neue Inhomogenitäten
durch die Auflösung von Feuerfestmaterial auf, die unter dem Begriff "Cat Scratches" als
Schlieren zu erheblichen Produktionsproblemen führen. Extreme Gegenmaßnahmen wie
Drainagen können häufig diese Probleme nur teilweise verringern.
Den thermischen Inhomogenitäten wird gezielt meist erst in der Arbeitswanne und dem
Speiserkanal versucht entgegenzuwirken. Priorität in den Maßnahmen kommt den
unterschiedlichen Heizungs- und Kühleingriffen zu. Durch konstruktive und bauliche
Maßnahmen wird versucht, das Heizen und Kühlen lokal zu differenzieren, wobei dies eine
große Zahl technischer Entwicklungen und Versuche zur Folge hatte. Grundsätzlich sind
diese Maßnahmen dadurch limitiert, das jede Art des Energietransfers bei den
vorherrschenden Temperaturen von deutlich über 1000°C wesentlich durch
Strahlungsprozesse beeinflusst werden mit den daraus resultierenden dickenabhängigen
Problemen. Eine weitere Möglichkeit der thermischen Homogenisierung besteht folgerichtig
darin, eine mechanische Homogenisierung durchzuführen, die gleichzeitig eine thermische
Homogenisierung zur Folge hat. Diese z. B. durch Rührer zu realisierende Methode arbeitet
mit unterschiedlichen Erfolgen, da jede Rührerkonstruktion immer optimiert auf eine
spezifische Temperatur- und Viskositätsverteilung im Speiserkanal ausgelegt ist.
Zustandsänderungen durch Lastschwankungen und ähnliche Störgrößen verschieben dieses
mechanische Problem aus einem Optimum. Schließlich ist zu erwähnen, das auf Grund der
Korrosion eine schleichende Geometrieveränderung an den Rührerwerkzeugen auftritt.
Alternativen wie Bubblingtechniken stoßen bei den geringen Glasbadhöhen in den
Speiserkanälen auf Probleme, u. a. auf Grund der Schwierigkeiten in den kurzen zur
Verfügung stehenden Zeiten eine Blasenentfernung zu erreichen.
Schließlich sind die sehr unterschiedlichen meß- und regeltechnischen Maßnahmen zu
erwähnen, wie z. B. der Einsatz von Fuzzy-Logik, Viskositätsmessungen neben
Temperaturmessungen und prädiktive Regelkreise zur Temperaturhomogenisierung.
Das neue Verfahren ist durch eine Kombination an Maßnahmen gekennzeichnet, die die
dargestellten Probleme zusammengefasst lösen. Es handelt sich im einzelnen um vier zu
kombinierende Maßnahmen.
Eine Veränderung der Hochtemperaturemissionszahl des Feuerfestmaterials im Kontakt mit
der Schmelze führt zu einer vergleichmäßigten Temperaturverteilung in der Schmelze,
insbesondere in den Randbereichen in Abhängigkeit von der optischen Dicke. Diese
Emissionszahlveränderung kann durch eine Modifikation des Feuerfestmaterials durch
geringe Zusätze an spektral aktiven Substanzen erfolgen, oder alternativ durch eine
Auskleidung mit anderen z. B. korrosionsresistenten Metallen (Mo, Pt) oder
Oberflächenbeschichtungen.
Der Einsatz von modifizierten Bubblingtechniken erzwingt eine mechanisch -thermische
Vermischung. Insbesondere die Verwendung von reaktiven Gasgemischen führt zu einer
raschen Vergrößerung der Blase mit entsprechend schnellem Aufstieg in der Glasschmelze
und Blasenfreiheit der Schmelze. Bei Verwendung von H2/O2 besteht das Reaktionsprodukt in
der Glasblase aus H2O und wird zusätzlich zu einer Läuteroptimierung auf Grund des
Partialdruckgefälles zur in der Glasschmelze befindlichen Restgasen führen.
Der Einsatz von optimierten intelligenten rückgekoppelten Rührersystemen aus möglichst
korrosionsbeständigen Material wird eine weitere thermische-mechanische und damit auch
chemische Homogenisierung ermöglichen. Diese Rührersysteme müssen verschiedene
Freiheitsgrade besitzen wie eine variable Drehzahl, variable Eintauchtiefe, veränderliche
Neigung gegenüber der Schmelze und eine gegenüber der Schmelze zusätzlich überlagerte
Bewegung als lineare oder Exzenterbewegung. Die Anpassung an veränderte
Viskositätsverteilungen in der Strömung des Speiserkanals wird durch mathematisch-
physikalische Modelle im jeweilign Einzelfall entwickelt, mit empirischen Beobachtungen
nachgestellt und durch eine Ergebnismessung nach dem Rührprozeß (Temperatur-
Viskositätsmessung) rückgekoppelt.
Als letzter Baustein ist in der Ofenatmosphäre der Einsatz von FLOX-Brennern gedacht, die
eine gezielte volumenorientierte Heizung oder Kühlung über der Ofenatmosphäre darstellen
können.
Die Anlage 1 zeigt eine einfache Variante der aufgeführten Bausteine des neuen Verfahrens
zur chemischen und thermischen Glaskonditionierung. Die Hintereinanderschaltung oder auch
örtliche Parallelnutzung der einzelnen Komponenten ist in unterschiedlicher Reihenfolge
möglich. Die Anlage 2 zeigt die Wirkung der Emissionszahlveränderung für bestimmte
Randbedingungen, die in der Anlage 3 dokumentiert sind, auf die Temperaturverteilung in der
Schmelze. Berücksichtigt ist die normale Wärmeleitung und die Strahlungsleitung. Die
Auswirkungen auf das Viskositäts- und Strömungsprofil sind evident.
In einem einfachen Ausführungsbeispiel würde eine thermisch inhomogene Schmelze mit
chemischen Inhomogenitäten z. B. Cat Sratches sich im Speiserkanal bewegen. Die abhängig
vom integralen Temperaturzustand notwendige Energiezufuhr oder -Abfuhr wird dominant
über die Grenzfläche Atmosphäre-Schmelze ausgetauscht, realisiert über FLOX Brenner. Die
Auskleidung mit Materialien mit hoher Emissionszahl, zum Beispiel Mo mit einer sich
ausbildenden dunklen Grenzschicht, führt zu einem geringeren Temperaturgradienten und
einem damit optimierten Strömungsverhalten. Bubblingtechniken mit einer H2/O2 Reaktion
durchmischen die Schmelze und heben die Schlieren in das Volumen, wobei eine zusätzliche
Läuterung und eine schnelle Blasenentfernung auf Grund der thermisch bedingten großen
Glasblasen auftritt. Die rückgekoppelten Rührersysteme passen sich in den freien Parametern
der gemessenen Temperatur- und Viskositätsverteilung an, wobei nach dem Rührprozeß, der
durch eine Rührerbatterie realisiert werden kann, das Ergebnis als Temperaturverteilung
bestimmt wird und gegebenenfalls zu einer Korrektur der Rührereinstellung führt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Optimierung der thermischen und chemischen
Glasschmelzenkonditionierung, dergestalt das die Schmelze bis zu vier
unterschiedlichen kombinierbaren verfahrenstechnischen Maßnahmen unterworfen
wird wie sie sich aus den Ansprüchen 2-5 ergeben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dergestalt das als kombinierbare Verfahrenstechnik das
Bubbeln mit reaktiven Gasen, vorzugsweise H2/O2 durchgeführt wird zur Erreichung
einer maximalen Blasengröße in der Schmelze und Unterstützung der Restläuterung
3. Verfahren nach Anspruch 1, dergestalt, das die Oberfläche des mit der Schmelze in
Kontakt stehendem Materials im Bereich der Glaskonditionierung sich durch eine
gezielt hohe Emissionszahl < 0,7 bei Temperaturen < 1000°C auszeichnet, erreichbar
durch eine spektrale Veränderung des Feuerfestmaterials z. B. durch Zudosierung von
chromhaltigen Materialien. Alternativ sind Oberflächenbeschichtungen oder andere
Materialien anzuwenden, wie Molybdän, das in industriellen Massenglasschmelzen
dunkle Reaktionsschichten ausbilden kann.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dergestalt, das intelligente rückgekoppelte Rührersysteme
aus korrosionsbeständigem Material zum Einsatz kommen, deren
Homogenisierungswirkung durch nachgeschaltete Temperturmessungen im Vergleich
zu vorgeschalteten Messungen korreliert werden mit Rückkopplungen auf die
Freiheitsgrade des Systems, die sich alternativ oder ergänzend aus der Drehzahl,
Neigung, Eintauchtiefe und der Überlagerung von Linearbewegungenung und /oder
Exenterbewegungen des Rühersystems zur Schmelze ergibt. Hierbei sind sowohl
einzelne Rührer als auch Rührerbatterien zu verstehen mit unterschiedlichen
Geometrieen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dergestalt, das FLOX-Brenner im Bereich der
Glaskonditionierung und Speiserkanälen zum Einsatz kommen.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2000126884 DE10026884A1 (de) | 2000-05-30 | 2000-05-30 | Verfahren zur thermischen und chemischen Homogenisierung von Glasschmelzen im Bereich der Glaskonditionierung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000126884 DE10026884A1 (de) | 2000-05-30 | 2000-05-30 | Verfahren zur thermischen und chemischen Homogenisierung von Glasschmelzen im Bereich der Glaskonditionierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10026884A1 true DE10026884A1 (de) | 2001-12-06 |
Family
ID=7644165
Family Applications (1)
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DE2000126884 Pending DE10026884A1 (de) | 2000-05-30 | 2000-05-30 | Verfahren zur thermischen und chemischen Homogenisierung von Glasschmelzen im Bereich der Glaskonditionierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10026884A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1383713A1 (de) * | 2001-05-03 | 2004-01-28 | The Boc Group, Inc. | Schnelles schmelzen oder vorschmelzen von glas |
WO2005110933A1 (de) | 2004-05-10 | 2005-11-24 | Linde Aktiengesellschaft | Verfahren zum läutern von glas |
-
2000
- 2000-05-30 DE DE2000126884 patent/DE10026884A1/de active Pending
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1383713A1 (de) * | 2001-05-03 | 2004-01-28 | The Boc Group, Inc. | Schnelles schmelzen oder vorschmelzen von glas |
EP1383713A4 (de) * | 2001-05-03 | 2011-06-22 | Boc Group Inc | Schnelles schmelzen oder vorschmelzen von glas |
WO2005110933A1 (de) | 2004-05-10 | 2005-11-24 | Linde Aktiengesellschaft | Verfahren zum läutern von glas |
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