DE10025504C1 - Sensor zur Messung von Kräften in einem Reifen - Google Patents
Sensor zur Messung von Kräften in einem ReifenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sensor zur Messung von Kräften in Reifen. Der Sensor (4) wird durch mindestens zwei partiell leitfähige Schichten (5, 6) gebildet, welche im Verformungsbereich des Reifens (1) angeordnet sind. Die leitfähigen Schichten (5, 6) können hierbei als Kondensator eingesetzt werden, um über die Änderung der Kapazität auf die am Reifen wirkenden Kräfte zurückzuschließen oder der Sensor arbeitet auf induktiver Basis, wobei aus der Änderung der induzierten Spannung auf die aufgetretenen Kräfte zurückgeschlossen wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sensor zur Messung
von Kräften in einem Reifen.
Der Kontaktstelle zwischen dem Reifen und der Fahrbahn
kommt im Hinblick auf die Fahrsicherheit eine entscheidende
Bedeutung zu, da die zur Fahrzeugführung erforderlichen
Kräfte für Bremsen, Beschleunigen und Kurvenfahrt
maßgeblich durch die kraftschlüssige Verbindung zwischen
Reifen und Fahrbahn übertragen werden. Derartige Daten sind
insbesondere zur Regelung von Systemen zur aktiven
Fahrwerksregelung wie z. B. EAR, ABC, ESP und ABS
interessant.
Um derartige Kräfte aufzunehmen, wurden beispielsweise auf
dem 3. Esslinger Forum für Kfz-Mechatronik vom 06.11.1997
Sensoren vorgeschlagen, welche im Reifenlatsch angeordnet
sind. Dabei werden magnetoresistive Sensoren und Hall-
Sensoren zusammen mit in das Gummi des Reifens
eingebrachten Magneten eingesetzt, um die Verformung der
Reifenstollen zu messen. Der Magnet wird dabei direkt im
Reifenstollen angeordnet und die magnetoresistiven Sensoren
bzw. Hall-Sensoren sind ungefähr in der Mitte des
Reifenmantels oder an dessen Innenseite montiert. Die
Sensorsysteme werden in der gesamten Lauffläche des Reifens
eingebaut, um zu jedem Zeitpunkt zu gewährleisten, dass ein
Sensor an der Kontaktfläche des Reifens zur Straße liegt
und die auftretenden Kräfte messen kann. Die Signale der
Sensoren werden über Kabel zur Felge und zum Radlager
übertragen und dann mittels eines Drehübertragers oder über
Schleifkontakte zu einer Fahrzeugsteuerung übertragen.
Dieser Aufbau ist jedoch nur für eine Laufleistung von ca.
100 km funktionsfähig, da die Sensoren und die Kabel im
Reifenlatsch auf Grund der Walkarbeit und der auftretenden
Beschleunigungen zerstört werden. Daher sind derartige
Sensoren nur für Versuchszwecke geeignet, nicht aber in
einem Reifen für den täglichen Bedarf, bei dem ständig
Daten zu einer Fahrzeugsteuerung/ -regelung übertragen
werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sensor zur
Messung von Kräften im Reifen zu schaffen, der eine
ausgezeichnete Langzeitstabilität aufweist. Dies wird
dadurch erreicht, dass der Sensor aus mindestens zwei
leitfähigen Schichten, d. h. flächenartig ausgebildeten
Bereichen ausgebildet ist, welche im Verformungsbereich des
Reifen angeordnet sind. Dabei sind die beiden leitfähigen
Schichten integral mit dem Reifen ausgebildet. Dadurch ist
gewährleistet, dass auch bei der extremen Belastung der
Lauffläche der Sensor nicht beschädigt wird und über die
Lebensdauer des Reifens die entsprechenden Kräfte aunehmen
kann und an eine Fahrzeugsteuerung/-regelung aufgeben kann.
Vorzugsweise sind die leitfähigen Schichten als leitfähige
Gummischichten ausgebildet. Die partiell leitfähige
Gummischicht weist damit hinsichtlich der Elastizität
ähnliche Eigenschaften wie der Reifengummi auf. Die
Gummischicht kann beispielsweise durch Zugabe von Partikeln
aus Ruß, Metall, Graphit etc. elektrisch leitfähig gemacht
werden. Diese leitfähige Gummimischung lässt sich in dünne
Schichten formen und kann anschließend in den Reifenverbund
mittels Vulkanisieren eingebracht werden. Somit weist der
Reifen verschiedene leitfähige und nichtleitfähige
Gummischichten auf. Dadurch werden die Laufeigenschaften
des Reifens im Vergleich mit einem Reifen ohne den
erfindungsgemäßen Sensor kaum beeinflusst.
Vorzugsweise sind die leitfähigen Schichten im
Verformungsbereich des Reifen möglichst nahe an den Stollen
angeordnet. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass sie
nicht durch den gebrauchsbedingten Verschleiß des Reifens
zerstört werden.
Vorteilhaft bilden die beiden leitfähigen Schichten einen
Kondensator. Dadurch können die an der Kontaktfläche
zwischen Fahrbahn und Reifen auftretenden Kräfte einfach
durch eine dadurch hervorgerufene Veränderung der Kapazität
des Kondensators gemessen werden. Aus diesen gemessenen
Kapazitätsgrößen kann dann anhand einer Kalibrierkurve auf
die auftretenden Kräfte geschlossen werden. Hierbei können
die Paare von leitfähigen Schichten derart angeordnet sein,
dass sich die Kapazität verändert, wenn sich der Abstand
zwischen den beiden Schichten verändert oder wenn eine
Verschiebung der beiden Schichten relativ zueinander in
unterschiedliche Richtungen auftritt.
Um die auftretenden Kräfte beim Kontakt zwischen dem Reifen
und der Fahrbahn in unterschiedlichen Richtungen erfassen
zu können, sind vorzugsweise mehrere Paare von leitfähigen
Schichten im Verformungsbereich des Reifens angeordnet.
Vorzugsweise ist eine Guard-Elektrode als äußerste Schicht
des Elektrodensystems angeordnet. Dadurch kann eine
Signalverfälschung durch Streufeldlinien der Kondensatoren
verhindert werden. Beispielsweise wird dadurch auch
verhindert, dass auf Grund der hohen
Dielektrizitätskonstante des Wassers bei Benetzung des
Reifens mit Wasser eine Kapazitätsänderung auftritt.
Um eine einfache Erfassung von Kräften in unterschiedlichen
Richtungen zu ermöglichen, sind die leitfähigen Schichten
derart ausgebildet, dass sie jeweils unterschiedlich große
Flächen bilden. Dabei sind die sich überdeckenden und nicht
überdeckenden Bereiche der unterschiedlich ausgebildeten
Flächen derart vorgesehen, dass das jeweilige Schichtpaar
bestimmte Kräfte in einer Richtung erfassen kann.
Vorteilhaft ist die leitfähige Gummischicht, welche die
größere Fläche aufweist, als äußere Schicht im Reifen, d. h.
in Richtung der Laufseite des Reifens, angeordnet, da es
hier zur größten Verformung und somit zur größten
Verschiebung der Flächen kommt. Demgemäß liegt die innere
Schicht näher am Gürtel des Reifens und wird daher geringer
aus ihrer Ruhelage verschoben.
Um eine hohe Auflösung des Sensors zu erhalten, ist
mindestens eine der beiden leitfähigen Schichten mehrfach
unterteilt. Dadurch kann für jedes Teilstück eine separat
messbare Kapazität gemessen werden. Weiter kann dadurch
eine Kompensation des Signals verhindert werden, welche
auftritt, wenn Verschiebungen im Kontaktbereich zwischen
Reifen und Fahrbahn durch gegenläufige Verschiebungen in
ihrer Wirkung zumindest teilweise aufgehoben werden.
Weiterhin ist vorteilhaft, dass ein Defekt an der mehrfach
unterteilten Schicht nicht sofort dazu führt, dass der
gesamte Sensor ausfällt.
Um eine sichere und lang haltende Verdrahtung des Sensors
mit anderen Komponenten der Signalübertragung zu erreichen,
sind die leitfähigen Schichten vorzugsweise durch
leitfähige Kunststoffbahnen verdrahtet. Diese bestehen
ebenfalls aus Gummimischungen mit eingebrachten,
leitfähigen Partikeln wie z. B. Ruß. Diese Leitbahnen werden
vorgeformt und anschließend wie die Sensorschichten in den
Reifen eingebracht, sodass sie integral mit dem Reifen
gebildet sind.
Vorzugsweise erfolgt die Signalübertragung von den Sensoren
zu einem Steuergerät über Quarz- oder SAW-Resonatoren,
welche über die Kapazität verstimmbar sind. Die
Resonanzfrequenz der Resonatoren können mittels HF-
Übertragungstechnik drahtlos ausgelesen werden. Dadurch
sind keine Drahtverbindungen aus dem Reifenlatsch heraus
notwendig. Allerdings müssen die Resonatoren im
Innenbereich des Reifens angebracht werden. Gemäß einer
anderen Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die
Signalübertragung vom Sensor zu einem Steuergerät induktiv.
Dabei werden an die Kapazitäten Leitungen angebracht und
bis zur Reifenseitenwand geführt. Dort wird das Signal
induktiv über einen Drehübertrager auf eine feste Spule am
Fahrzeug übertragen. Hierbei besteht die Möglichkeit,
entweder die Resonanzfrequenz des LC-Schwingkreises im
Reifen zu bestimmen oder das Signal durch einen IC im
Reifen zu verarbeiten, welcher induktiv mit Spannung
versorgt wird, und anschließend direkt das Digitalsignal
über den Drehübertrager nach außen auf das Fahrzeug zu
übertragen.
Gemäß einer anderen Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung ist eine der beiden Gummischichten aus
Magnetgummi hergestellt und die andere der beiden
Gummischichten ist als Spule ausgebildet. Dadurch lässt
sich ein Reifenlatschsensor auf einer induktiven Basis
herstellen. Wenn sich nun das Magnetfeld durch Verringerung
oder Vergrößerung des Abstandes zwischen der Spulenschicht
und der Magnetgummischicht ändert oder wenn sich die
Überlappung zwischen der Spulenschicht und der
Magnetgummischicht infolge der Verformung des Reifens
ändert, wird in der Spule eine Spannung induziert. Aus der
Größe der induzierten Spannung sowie dem Vorzeichen der
Spannung kann ähnlich, wie bei der kapazitiven Ausführung
des Sensors auf die auf den Reifen wirkende Kraft
geschlossen werden. Hierbei müssen die Spulen entsprechend
der zu detektierenden Kraftrichtung ausgelegt sein. Im
Vergleich mit dem Sensor, bei dem die beiden leitfähigen
Schichten einen Kondensator bilden, ist bei dem induktiv
ausgestalteten Sensor ein Überkreuzen von Leiterbahnen der
aufnehmenden Spule unvermeidlich. Dies ist jedoch
fertigungstechnisch relativ aufwendig, sodass die
Ausbildung eines Kondensators aus leitfähigen
Gummischichten einfacher und deutlich kostengünstiger
realisierbar ist.
Bei der Ausgestaltung des Sensors mit zwei leitfähigen
Schichten, welche einen Kondensator bilden, ergibt sich
eine Kapazitätsänderung in der Größenordnung eines ein- bis
zweistelligen Pikofarad-Bereich. Bei dem induktiv
ausgebildeten Sensor ergibt sich eine in induzierte
Spannung im ein- bis zweistelligen Mikrovolt-Bereich.
Vorzugsweise erfolgt die Signalübertragung vom Sensor zum
Fahrgestell induktiv bzw. über einen Resonator. Desweiteren
ist die Verdrahtung im Reifen vorteilhaft über leitfähiges
Gummi ausgebildet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Reifens
mit einem Reifenlatschsensor gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine
Reifenlauffläche mit einem erfindungsgemäßen
Reifenlatschsensor und
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Reifen
latschsensors.
In den Fig. 1 bis 3 ist ein Ausführungsbeispiel eines
Sensors zur Messung von Kräften im Reifen gemäß der
vorliegenden Erfindung dargestellt.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist ein Sensor 4 integral in
einem auf einer Felge 2 befestigten Reifen 1 gebildet.
Dabei ist der Sensor 4 in der Nähe einer Lauffläche 3
angeordnet. Er weist jedoch einen bestimmten Abstand von
der Lauffläche 3 des Reifens 1 auf, um nicht durch den
gebrauchsbedingten Verschleiß des Reifens beschädigt zu
werden.
In Fig. 2 ist eine vergrößerte, teilweise geschnittene
Draufsicht auf die Lauffläche des Reifens 1 dargestellt.
Hierbei wird der Reifenlatschsensor aus drei einzelnen
Sensoren gebildet, nämlich einem Z-Sensor 8, einem X-Sensor
11 und einem Y-Sensor 17. Hierbei nimmt der Z-Sensor 8
Kräfte in Z-Richtung auf, wobei die Z-Richtung ausgehend
vom Auflagepunkt zwischen Reifen und Asphalt die radiale
Richtung zur Mitte des Reifens bezeichnet (vgl. Fig. 1).
Der X-Sensor 11 nimmt Kräfte in Fahrtrichtung des Reifens
auf, wobei X die Fahrtrichtung bezeichnet. Der Y-Sensor 17
nimmt seitliche Kräfte senkrecht zur Fahrtrichtung, d. h.
senkrecht zur Richtung X auf (vgl. Fig. 2). Jeder der drei
Sensoren besteht aus zwei übereinander liegenden, leit
fähigen Gummischichten, welche jeweils eine vorbestimmte
Geometrie aufweisen. Die Sensoren sind nebeneinander
angeordnet und verlaufen in Umfangsrichtung um den gesamten
Umfang des Reifens 1.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der jeweiligen Sensoren
beschrieben. Der Z-Sensor 8 besteht aus einer ersten
leitfähigen Gummischicht 9 und einer zweiten leitfähigen
Gummischicht 10. Hierbei liegt die erste Gummischicht 9 in
Richtung der Lauffläche des Rades 1 und die zweite
Gummischicht 10 liegt in Richtung der Felge 2 des Rades.
Infolge der Auflagekraft, welche durch das Fahrzeuggewicht
hervorgerufen wird, verändern die Schichten 9, 10 ihren
Abstand zueinander, wodurch sich die Kapazität ändert. Auf
Grund dieser Änderung der Kapazität kann die Auflagekraft
bestimmt werden. Wie in Fig. 2 gezeigt, weisen die beiden
Gummischichten 19 die gleiche geometrische Außenkontur auf,
jedoch weist die erste Gummischicht 9 eine größere Fläche
als die zweite Gummischicht 10 auf. Dadurch ist die zweite
Gummischicht 10 vollständig von der ersten Gummischicht 9
überdeckt, wobei die erste Gummischicht 9 die gesamte
Außenkontur der zweiten Gummischicht 10 überlappt. Wenn nun
Relativbewegungen zwischen der ersten und zweiten
Gummischicht 9, 10 infolge von Kräften auftreten, welche in
X- und/oder Y-Richtung wirken, tritt selbst bei maximal
möglicher Auslenkung der Schichten zueinander keine
Änderung der Überlappungsfläche zwischen der ersten und der
zweiten Gummischicht 9, 10 auf. Somit werden durch den
Sensor 8 nur Kräfte gemessen, welche in Z-Richtung wirken
und der Abstand zwischen den beiden Schichten 9, 10 ändern.
Der X-Sensor 11 misst die Kräfte, welche in X-Richtung
auftreten. Wie in Fig. 2 gezeigt, besteht der X-Sensor 11
ebenfalls aus einer ersten Gummischicht 12 und einer
zweiten Gummischicht 13. Die erste Gummischicht 12 ist in
Richtung der Auflagefläche des Reifens 1 angeordnet und die
zweite Gummischicht 13 ist in Richtung der Felge an
geordnet. Die beiden Schichten 12, 13 sind fischgratähnlich
aufgebaut, wobei ausgehend von einem mittleren Bereich 14
jeweils seitliche Ausbuchtungen bzw. Bereiche 15 und 16 zu
beiden Seiten des mittleren Bereichs 14 angeordnet sind.
Dabei weisen die seitlichen Bereiche 15, 16 der ersten und
zweiten Schicht 12, 13 jeweils in X-Richtung die gleiche
Breite auf. In Y-Richtung sind hingegen die seitlichen
Bereiche 15 und 16 der zweiten Schicht 13 kürzer als die
der ersten Schicht 12. Mit anderen Worten überlappt die
erste Schicht 12 die zweite Schicht 13 in Y-Richtung,
wohingegen in X-Richtung eine vollständige Überdeckung
zwischen der ersten und der zweiten Schicht 12, 13
vorliegt.
Wenn sich nun die beiden Schichten 12, 13 in X-Richtung
relativ zueinander bewegen, findet nur noch eine teilweise
Überlappung der ersten und zweiten Schicht 12 und 13 in X-
Richtung statt. Dadurch ändert sich die Kapazität des X-
Sensors 11. Wenn eine Relativbewegung zwischen den beiden
Schichten 12, 13 in Y-Richtung auftritt, bleibt die
Überdeckungsfläche zwischen der ersten und der zweiten
Schicht 12, 13 gleich, sodass sich die Kapazität nicht
ändert. Bei einer Änderung des Abstandes zwischen der
ersten und der zweiten Schicht 12 und 13 in Z-Richtung
ändert sich (entsprechend der Wirkung des Z-Sensors) auch
die Kapazität zwischen den beiden Schichten 12 und 13 des
X-Sensors. Dieser durch die Auflagekraft verursachte Fehler
bei der Bestimmung der Kraft in X-Richtung kann jedoch
durch einen Rechenalgorithmus unter Verwendung des
gemessenen Signals des Z-Sensors 8 herausgerechnet werden.
Der Y-Sensor 17 ist ähnlich wie der X-Sensor 11 aufgebaut.
Eine erste und eine zweite Gummischicht 18 und 19 sind
ebenfalls fischgratartig aufgebaut und bestehen aus einem
mittleren Bereich 20 sowie daran angeordneten seitlichen
Bereichen 21 und 22. Im Unterschied zum X-Sensor 11 sind
jedoch beim Y-Sensor 18 die seitlichen Bereiche 21, 22 in
Y-Richtung gleich lang aufgebaut, sodass sie sich in Y-
Richtung vollständig überdecken. In X-Richtung überlappt
jedoch die erste Schicht 18 die zweite Schicht 19 (vgl.
Fig. 2). Wenn nun eine Kraft in Y-Richtung auftritt,
ändert sich die Überdeckung zwischen den beiden Schichten
18 und 19 in Y-Richtung, da die seitlichen Bereiche 20, 21
in Y-Richtung gleich lang ausgebildet sind. Im Gegensatz
dazu wird bei einer Verschiebung der beiden Schichten 18
und 19 zueinander in X-Richtung die sich überdeckenden
Flächen der ersten und zweiten Schichten 18 und 19 nicht
verändert, sodass durch den Y-Sensor keine Kräfte ermittelt
werden, welche in X-Richtung wirken. Wie schon beim X-
Sensor 11 beschrieben, treten jedoch Kapazitätsänderungen
in Z-Richtung infolge der Auflagekraft auf, welche jedoch
herausrechenbar sind.
Zur besseren Verdeutlichung der Ausgestaltung der Sensoren
ist in Fig. 3 nochmals eine perspektivische Darstellung
des Y-Sensors 17 gezeigt. Die erste Schicht 18 und die
zweite Schicht 19 sind voneinander in einem Abstand a
angeordnet. Beide Schichten 18, 19 weisen eine
fischgratähnliche Gestalt auf, bei der an einem mittleren
Bereich jeweils zu beiden Seiten seitliche Bereiche
angeordnet sind. Die Länge der seitlichen Bereiche in Y-
Richtung, welche in Y-Richtung vom mittleren Bereich
abstehen, ist bei der ersten und bei der zweiten Schicht 18
und 19 gleich. Wenn nun Kräfte auf den Reifen in Y-Richtung
wirken, erfolgt eine Relativverschiebung zwischen den
beiden Schichten 18 und 19 in Y-Richtung, wodurch sich die
Überdeckung der beiden Schichten 18 und 19 ändert. Auf
Grund dieser Änderung der Überdeckung der beiden Schichten
18 und 19 ändert sich die Kapazität, welche als Maß für die
Größe der Kraft in Y-Richtung verwendet werden kann. Die
Sensoren in X- und Z-Richtung arbeiten nach dem gleichen
Prinzip wie der Y-Sensor 17.
Um möglichst genaue Werte zu erhalten, sollte eine der
beiden Schichten möglichst weit außen nahe der Lauffläche
des Reifens angebracht werden, wo die größte Verformung und
damit die größte Verschiebung in X- und Y-Richtung und
Quetschung in Z-Richtung auftritt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel besteht der
erfindungsgemäße Sensor aus drei Sensoreinheiten 8, 11 und
17, welche jeweils Kräfte in X-, Y- und Z-Richtung
aufnehmen. Hierbei sind die drei Sensoreinheiten 8, 11 und
17 nebeneinander an der Lauffläche des Reifens angeordnet.
Es ist jedoch auch möglich, dass die Sensoreinheiten sich
jeweils über die gesamte Lauffläche des Reifens erstrecken
und in Schichten übereinander angeordnet sind. Weiter
weisen die drei Sensoreinheiten 8, 11 und 17 in
vorliegendem Ausführungsbeispiel eine fischgratähnliche
Gestalt auf. Sie können jedoch auch in anderen
geometrischen Formen, wie z. B. zackenförmig oder nur mit
seitlichen Bereichen in einer Richtung ausgehend vom
mittleren Bereich, ausgebildet sein.
Zusammenfassend betrifft die vorliegende Erfindung einen
Sensor zur Messung von Kräften im Reifen. Der Sensor wird
durch mindestens zwei partiell leitfähige Schichten 5, 6
gebildet, welche im Verformungsbereich des Reifens 1
angeordnet sind. Die leitfähigen Schichten 5, 6 können
hierbei als Kondensator eingesetzt werden, um über die
Änderung der Kapazität auf die am Reifen wirkenden Kräfte
zurückzuschließen oder der Sensor arbeitet auf induktiver
Basis, wobei aus der Änderung der induzierten Spannung auf
die aufgetretenen Kräfte zurückgeschlossen wird.
Die vorhergehende Beschreibung des Ausführungsbeispiels
gemäß der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen
Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der
Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene
Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der
Erfindung sowie ihre Äquivalente zu verlassen.
Claims (10)
1. Sensor zur Messung von Kräften in einem Reifen (1), dadurch
gekennzeichnet, dass der Sensor (4) aus mindestens zwei
leitfähigen Schichten (5, 6) gebildet ist, welche im
Verformungsbereich des Reifens (1) angeordnet sind.
2. Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schichten (5, 6) als leitfähige Gummischichten ausgebildet
sind.
3. Sensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden leitfähigen Schichten (5, 6) einen
Kondensator bilden.
4. Sensor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Paare von leitfähigen Schichten (9, 10; 12, 13; 18,
19) im Verformungsbereich des Reifens (1) angeordnet sind,
um Kräfte in unterschiedlichen Richtungen zu erfassen.
5. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Guard-Elektrode als äußerste
Schicht der leitfähigen Schichten ausgebildet ist.
6. Sensor nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die leitfähigen Schichten (5, 6),
welche den Kondensator bilden, unterschiedliche große
Flächen aufweisen.
7. Sensor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
leitfähige Schicht (5, 6), welche die größere Fläche
aufweist, in Richtung der Laufseite des Reifens (1)
angeordnet ist.
8. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens eine der beiden leitfähigen
Schichten (5, 6) mehrfach unterteilt ist.
9. Sensor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass die leitfähigen Schichten mittels
leitfähiger Kunststoffbahnen verdrahtet sind.
10. Sensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
eine der Schichten aus Magnetgummi besteht und die andere
Schicht als Spule ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000125504 DE10025504C1 (de) | 2000-05-23 | 2000-05-23 | Sensor zur Messung von Kräften in einem Reifen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000125504 DE10025504C1 (de) | 2000-05-23 | 2000-05-23 | Sensor zur Messung von Kräften in einem Reifen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE2000125504 Expired - Fee Related DE10025504C1 (de) | 2000-05-23 | 2000-05-23 | Sensor zur Messung von Kräften in einem Reifen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE10025504C1 (de) |
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- 2000-05-23 DE DE2000125504 patent/DE10025504C1/de not_active Expired - Fee Related
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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