DE10025030A1 - Erntemaschine mit lösbar gekuppeltem Lamellensieb - Google Patents
Erntemaschine mit lösbar gekuppeltem LamellensiebInfo
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Abstract
Bei einer Erntemaschine, welche Lamellensiebe aufweist, werden die Lamellen der Lamellensiebe über ein lösbar gekoppeltes Verstellelement in die Schließstellung oder in die Offenstellung gebracht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Erntemaschine, insbesondere einen
Mähdrescher, mit einer Drescheinrichtung und einer sich daran
anschließenden Abscheideeinrichtung zum Abscheiden der Körner,
wobei die Abscheideeinrichtung ein luftdurchströmtes Sieb
aufweist und das Sieb mit verstellbaren, insbesondere
verschwenkbar gelagerten Lamellen ausgestattet ist, welche in
einem Siebrahmen angeordnet sind, der aus einem Siebkasten
herausnehmbar ist, wobei die Lamellen über eine Verstellstange
miteinander verbunden sind und die Verstellstange durch ein
Verstellelement zwischen einer Offenstellung für die Lamellen
und einer Schließstellung für die Lamellen verlagerbar ist.
Es ist bekannt, dass Mähdrescher in der Regel eine oder
mehrere Dresch- bzw. Umlenk- und Abscheidetrommeln aufweisen,
die teilweise von Abscheidekörben umschlossen werden. In
diesen Trommeln wird das zu erntende Gut ausgedroschen und
abgeschieden. Im Anschluss an die Dresch- bzw. Umlenk- und
Abscheidetrommeln ist eine Nachtrenneinrichtung vorgesehen in
der die restlichen Körner abgeschieden werden sollen. Diese
Nachtrenneinrichtung besteht in der Regel aus mehreren
nebeneinander angeordneten Hordenschüttlern, die auf
Kurbelwellen rotieren. Ebenso ist der Einsatz von einem oder
mehreren Trennrotoren zur Restkornabscheidung möglich. Bei dem
sog. Axialflussprinzip werden ein oder mehrere Trennrotoren
sowohl für den Ausdrusch als auch die Kornabscheidung incl.
der Restkornabscheidung verwendet.
Neben dem Korn werden von den Dresch- und Abscheidetrommeln
sowie der Nachtrenneinrichtung auch unerwünschte
Nichtkornbestandteile (NKB), wie Spreu, Kurzstroh usw.
abgeschieden, das durch die ebenfalls im Mähdrescher
befindliche Reinigung vom Korn getrennt werden muss. Hierzu
werden in der Regel zwei deckungsgleich angeordnete,
luftdurchströmte Schwingsiebe verwendet. Der Luftstrom wird im
Regelfall durch ein oder mehrere Gebläse erzeugt. Die Trennung
des Korn-NKB-Gemisches erfolgt durch das gleichzeitige
Einwirken mechanischer und pneumatischer Kräfte, die das auf
dem Sieb verteilte Reinigungsgut in einen Wirbelschichtzustand
bringen. Dabei werden die leichten Nichtkornbestandteile über
dem Sieb in der Schwebe gehalten und aus der Maschine
ausgetragen, während die Körner durch die Siebfläche
abgeschieden und anschließend in den Korntank befördert
werden.
Die in den Reinigungsanlagen verwendeten Siebe sind in der
Regel als Lamellensiebe ausgebildet, um eine Anpassung an
unterschiedliche Fruchtarten zu ermöglichen. Diese
Lamellensiebe besitzen eine Vielzahl nebeneinander
angeordneter, verschwenkbarer Lamellen. Durch das Aufschwenken
der Lamellen wird die durchlässige Fläche des Siebes
vergrößert und durch Zurückschwenken verkleinert. Die
Verstellung erfolgt normalerweise über rastbare Handhebel, die
am Sieb direkt angebracht sind. Als Maß für die Offenstellung
der Lamellensiebe wird der Abstand zwischen den Lamellen
verwendet. Für bestimmte Fruchtarten, d. h. Korngrößen, werden
bestimmte Öffnungsmaße empfohlen.
Es sind auch Mähdrescher bekannt, die eine Verstelleinrichtung
besitzen, die die Einstellung der Sieböffnung vom Fahrersitz
während der Fahrt ermöglicht. Zu diesem Zweck sind an
entsprechenden Hebeln des Siebes Bowdenzüge befestigt, die
über Elektrospindelmotore aus- und eingezogen werden, wodurch
das Lamellensieb geöffnet bzw. geschlossen werden kann.
Ein Nachteil dieser Verstelleinrichtung wird in den am
Siebende eingebrachten Bowdenzügen gesehen. Bei einer
notwendigen Demontage der Siebe, die z. B. im erschwerten
Maiseinsatz zur Reinigung täglich erforderlich sein könnte,
müssen jedesmal die Bowdenzüge sowohl vom Sieb als auch aus
ihrer Halterung gelöst werden. Ein weiterer Nachteil dieses
Systems liegt darin, dass die Siebe nicht oder nur sehr schwer
in definierte Öffnungsstellungen gebracht werden können.
Bei einem aus der DE-OS 198 24 462.2 bekannten Mähdrescher mit
vom Fahrersitz aus zu betätigender Verstelleinrichtung wird
das Spiel dadurch elimiert, dass die Verstelleinrichtung gegen
eine Feder arbeitet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Erntemaschine der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei
der die Öffnungsstellungen der Siebe genau einstellbar sind,
bei der das Verstellen der Lamellen auch unter ungünstigsten
Bedingungen noch möglich ist und der Ausbau derartigen
Lamellensiebe schnell und problemlos möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
Erntemaschine, insbesondere Mähdrescher, mit einer
Drescheinrichtung und einer sich daran anschließenden
Abscheideeinrichtung zum Abscheiden der Körner, wobei die
Abscheideeinrichtung ein luftdurchströmtes Sieb aufweist und
das Sieb mit verstellbaren, insbesondere verschwenkbar
gelagerten Lamellen ausgestattet ist, welche in einem
Siebrahmen angeordnet sind, der aus einem Siebkasten
herausnehmbar ist, wobei die Lamellen über eine Verstellstange
miteinander verbunden sind, wobei die Verstellstange durch ein
Verstellelement zwischen einer Offenstellung für die Lamellen
und einer Schließstellung für die Lamellen verlagerbar ist,
und wobei die Verstellstange und das Verstellelement
formschlüssig und lösbar miteinander gekuppelt sind.
Bei dieser Erntemaschine können Verstellstange und
Verstellelement durch Lösen einer Kupplung voneinander
getrennt werden, so dass das Lamellensieb einfach zu
Reinigungszwecken ausgebaut werden kann. Außerdem kann durch
die formschlüssige Kraftübertragung bei stark verschmutzten
und damit sehr schwergängigen Lamellensieben durch Hin- und
Herbewegen derselben eine Lockerung der Verschmutzungen
erreicht werden, so dass das Verstellen der Lamellen auch
unter ungünstigsten Bedingungen noch möglich ist.
Bevorzugt ist das Verstellelement ein verschwenkbarer
Betätigungsarm, der mit seinem freien, verschwenkbaren Ende an
der Verstellstange direkt oder indirekt angreift. Dieser
verschwenkbare Betätigungsarm verlagert die Verstellstange
bzw. den Adapter gegenüber dem Siebrahmen, wodurch die
einzelnen Lamellen verstellt werden. Ein Betätigungsarm als
Verstellhebel hat den wesentlichen Vorteil, dass dieser auf
relativ einfache Art und Weise über verdrehbare oder
verschiebbare Elemente betätigt werden kann. Außerdem können
mit einem Betätigungsarm relativ große Kräfte übertragen
werden.
Bei einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der
Betätigungsarm an einer Welle gelagert ist, die über einen
Seilzug, einen Servoantrieb, einen Hydraulikantrieb (jeweils
rotierend oder linear) oder dergleichen drehbar ist. Über
diese Welle können ein oder mehrere Betätigungsarme
gleichzeitig betätigt werden, so dass mehrere nebeneinander
liegende Siebe bzw. Siebabschnitte mit der Verstellkraft
beaufschlagt werden können. Hierfür ist lediglich ein
einziger, auf die Welle wirkender Antrieb erforderlich.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Verstellmittel
selbstverständlich auch an einer oder mehreren Lamellen
angreifen können, sofern die Lamellen untereinander über
geeignete Verbindungsmittel miteinander verbunden sind. Diese
Ausgestaltung wird als äquivalent zur Kopplung des
Verstellmittels an der Verstellstange angesehen.
Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass das
Verstellelement in Ausbaurichtung des Siebrahmens auf die
Verstellstange wirkt. Beim Ausbau des Siebrahmens kann dieser
zumindest teilweise durch das Verstellelement aus dem
Siebkasten geschoben werden, was die Demontage stark
verschmutzter und schwergängiger Siebrahmen erleichtert.
Bei einer Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass an der
Verstellstange eine im Wesentlichen rechtwinklig zu deren
Betätigungssrichtung verlaufende Nut angeordnet ist und dass
das Verstellelement eine mit der Nut zusammenwirkende Klaue
aufweist, so dass das Auskuppeln der formschlüssigen
Verbindung zwischen Verstellelement und Verstellstange durch
eine Bewegung mit einer Richtungskomponente senkrecht zur
Betätigungssrichtung des Verstellelements erfolgen kann.
Andererseits können große Zug- und Druckkräfte durch die
erfindungsgemäße Kupplung in Betätigungsrichtung übertragen
werden.
In weiterer Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine
Seitenwand der Nut als mit der Klaue zusammenwirkende Abdrück
fläche ausgebildet ist, so dass nach dem Lösen eines
Halteelements am Siebkasten das Lamellensieb durch das
Verstellelement ausgedrückt werden kann. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn das Lamellensieb relativ zum Siebkasten
schwergängig ist und das Lamellensieb nicht mehr von Hand
bewegt werden kann.
Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist an dem
Verstellelement eine senkrecht zu deren Betätigungsrichtung
verlaufende Nut angeordnet und ist an der Verstellstange eine
in die Nut einschwenkbare Klaue angeordnet, so dass das Ein-
und Auskuppeln auch von dem Ende des Siebkastens aus erfolgen
kann, an dem das Lamellensieb zu Reinigungszwecken entnommen
wird.
Weitere Varianten der Erfindung sehen vor, dass das
Verstellelement und die Verstellstange über eine Stange
miteinander gekoppelt sind und/oder dass die Stange mit dem
Verstellelement und/oder der Verstellstange verschraubt oder
mittels eines Stifts gelenkig verbunden ist, so dass auf
einfache und kostengünstige Weise eine hochbelastbare Kupplung
zur Verfügung steht. Außerdem kann, wenn Verstellelement und
Verstellstange miteinander verschraubt werden, die Position
der Verstellstange relativ zum Verstellelement durch mehr oder
minder weites Eindrehen der Schraubverbindung eingestellt
werden.
Vorzugsweise greift das Verstellelement über einen Adapter an
der Verstellstange an. Über derartige Adapter kann das Sieb
bzw. können unterschiedliche Siebe an die Vorrichtung
angepasst werden. Der Einfachheit halber ist der bzw. sind die
Adapter mit der Verstellstange verschraubt. Für die
Verschraubung kann ein Schraublochraster vorgesehen sein, so
dass bereits durch die Verschraubung eine Einstellung
vorgenommen werden kann.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weisen die
Lamellen eine Lamellenwelle auf, an der sie starr befestigt
sind und über welche sie verschwenkbar sind. Die
Lamellenwellen sind mit ihren freien Enden drehbar im
Siebrahmen gelagert. Auf diese Weise wird die Möglichkeit
geschaffen, dass durch Ansteuerung der Lamellenwellen die
einzelnen Lamellen verschwenkt werden können. Hierfür weisen
die Lamellenwellen jeweils eine Abkröpfung auf, über welche
sie mit der Verstellstange verbunden sind. Die Verstellstange
ist nach Art eines Rechens mit Nuten versehen, in welche die
Abkröpfungen eingreifen. Durch Verlagerung der Verstellstange
können nun die Lamellenwellen gedreht und die Lage der
einzelnen Lamellen verstellt werden.
In weiterer Ergänzung der Erfindung weist die Lamellenwelle
eine Abkröpfung auf, über welche sie mit der Verstellstange
verbunden ist, so dass eine einfache und belastbare Umsetzung
der Bewegung der Verstellstange in eine Bewegung der Lamellen
gegeben ist.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die
Verstellstange oder wenigstens ein verstellbares Element, z. B.
eine Lamelle mit einem Positionsmesselement, z. B. einem
Längspotentiometer oder dergleichen versehen ist. Über dieses
Positionsmesselement kann die Lage des verstellbaren Elements
und somit die Lage der Lamellen ermittelt werden.
In weiterer Ergänzung der Erfindung ist ein Kraftmesselement
vorgesehen, so das die Verstellung des Lamellensiebs vor
Überlastung geschützt werden kann.
Sind das Positions- und das Kraftmesselement Teile einer
automatischen Maschineneinstellvorrichtung, kann dieses Signal
als Steuersignal für die Maschineneinstelleinrichtung
verwendet werden, so dass die Maschine automatisch auf
unterschiedliche Fruchtarten und Korngrößen einstellbar ist
und bei Überlastung eine Abschaltung oder eine Warnung
erfolgt. Die Verstellung kann demnach manuell und automatisch
erfolgen. Neben der Einstellung der Lamellenstellung der
Lamellensiebe, können z. B. auch die Drehzahl des Gebläses,
die Dreschtrommeldrehzahl, die Drehzahl der weiteren Trommeln,
die Stellung der Entgrannerklappen usw. eingestellt werden.
In weiterer Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass
ein Steuergerät vorhanden ist, und dass das Steuergerät die
Position der Lamellen durch ein Verfahren ansteuert, bei
welchem
- - eine Position der Lamellen vorgegeben wird,
- - Einstellmittel, insbesondere ein Servoantrieb oder ein Hydraulikantrieb, angesteuert werden,
- - die Stellgeschwindigkeit und/oder die Stellkraft erfasst werden,
- - die Stellrichtung umgekehrt wird, wenn Stellgeschwindigkeit und/oder Stellkraft einen Grenzwert unterschreiten,
- - die Stellrichtung erneut umgekehrt wird, wenn entweder Stellgeschwindigkeit und/oder Stellkraft einen Grenzwert unterschreiten oder die ursprüngliche Position der Lamellen wieder erreicht wurde,
- - die vorangegangenen Verfahrensschritte wiederholt werden,
- - eine Störungsmeldung ausgegeben wird und die Stellbewegung abgebrochen wird, wenn die vorgegebene Position nicht nach einer vorgegebenen Zahl von Wiederholungen erreicht wird.
Durch dieses Verfahren können die Lamellen noch verstellt
werden, wenn das Lamellensieb und/oder dessen Antrieb durch
Staub, Getreidekörner, Grannen u. a. m. verschmutzt und damit
schwergängig gemacht wurde. Außerdem werden Überlastungen und
daraus resultierende Schäden verhindert. Schließlich wird
durch dem Bedienpersonal durch die Störungsmeldung angezeigt,
dass das Lamellensieb gereinigt werden muß, so dass die
Reinigung nur im Bedarfsfall und nicht vorsorglich erfolgen
muß.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen
dargestellt ist. Dabei können die in der Zeichnung
dargestellten und in den Ansprüchen sowie in der Beschreibung
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger
Kombination erfindungswesentlich sein.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Dresch- und
Reinigungseinrichtung eines Mähdreschers;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine bevorzugte
Ausführungsform eines Lamellensiebes mit
Verstelleinrichtung;
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Lamelle; und
Fig. 4 eine vergrößerte Ansicht eines Abschnittes einer
Lamellenwelle;
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform
eines Lamellensiebes mit Verstelleinrichtung;
Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform
eines Lamellensiebes mit Verstelleinrichtung; und
Fig. 7 einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform
eines Lamellensiebes mit Verstelleinrichtung.
Am Einlauf (Pfeil 1) befindet sich die Dreschtrommel 2 mit
Dreschkorb 3, an welche sich eine Wendetrommel 4 sowie zwei
Abscheidetrommeln 5 und 6 und ein Abscheidekorb 7 anschließen.
Hierauf folgen mehrere Hordenschüttler 8, welche von
Kurbelwellen 9 angetrieben werden. Unterhalb dieser
Hordenschüttler 8 befinden sich ein Rücklaufboden 10 sowie
Lamellensiebe 11. Unterhalb der Dreschtrommel 2 befindet sich
außerdem ein Gebläse 12, über welches Luft in Richtung
Fallstufe und der Lamellensiebe 11 geblasen wird.
In der Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch das Lamellensieb 11
dargestellt. Mit dem Bezugszeichen 13 ist ein Siebrahmen
bezeichnet, der mit seiner in Fahrtrichtung vorderen Seite 14
in einer Aufnahme 15 eines Siebkastens 16 gehalten ist. In den
in Längsrichtung verlaufenden Seitenteilen 17 des Siebrahmens
13 befinden sich Lager 18 in welchen Lamellenwellen 19 drehbar
gelagert sind. An diesen Lamellenwellen 19 sind starr jeweils
eine Lamelle 20 befestigt, wobei die Lamellen 20 eine
Lamellenspitze 21 und einen Vorflügel 22 aufweisen. Die
Lamellenspitze 21 und der Vorflügel 22 schließen einen
stumpfen Winkel ein. Die Öffnung des Lamellensiebes 11 wird
durch den lichten Abstand 23 zwischen zwei benachbarten
Lamellenspitzen 21 bestimmt. Das in der Fig. 2 dargestellte
Lamellensieb 11 ist somit teilweise offen. Der Vorflügel 22
dient als Luftleitblech für den vom Gebläse 12 erzeugten Wind,
der das Lamellensieb 11 von unten nach oben durchströmt.
Die Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf eine derartige Lamelle
20, wobei die Lamellenspitzen 21 und der Vorflügel 22 deutlich
erkennbar sind.
Die Fig. 4 zeigt einen Auschnitt der Lamellenwelle 19 im
Bereich des Seitenteils 17 des Siebrahmens 13, wobei in diesem
Bereich die Lamellenwelle 19 eine U-förmige Abkröpfung 24
aufweist. An dieser Abkröpfung 24 greift eine Verstellstange
25 an, die senkrecht zur Zeichenebene verlagerbar ist. Auf
diese Weise kann die Lamellenwelle 19 im Lager 18 gedreht
werden.
In der Fig. 2 sind sowohl die Abkröpfung 24 als auch die
Verstellstange 25 andeutungsweise dargestellt. Zur Aufnahme
der Abkröpfungen 24, weist die Verstellstange 25 nach Art
eines Kammes eine Vielzahl von Aufnahmenuten 26 auf. In diese
Aufnahmenuten 26 sind die Abkröpfungen 24 eingehängt. Wird nun
die Verstellstange 25 in Fahrtrichtung, d. h. in der Fig. 2
von links nach rechts oder umgekehrt bewegt, dann werden die
Lamellenwellen 19 in den Lagern 18 gedreht und die Lamellen 20
verstellt. Dabei ändert sich der Abstand 23 zwischen
benachbarten Lamellenspitzen 21. Eine Verlagerung der
Verstellstange 25 nach links bewirkt eine Verringerung des
Abstandes 23 und somit ein Schließen des Lamellensiebes 10,
wohingegen eine Verlagerung der Verstellstange 25 nach rechts
ein Aufstellen der Lamellenspitzen 21 und somit ein Öffnen des
Lamellensiebes 11 bewirkt.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist an der
Verstellstange 25 ein Adapter 31 angeschraubt, dessen in
Fahrtrichtung zeigendes Ende eine Nut 32 aufweist. Die Nut 32
hat einen unsymmetrischen Querschnitt, da eine Seitnwand 33
der Nut 32 als Abdrückfläche ausgebildet ist.
In die Nut 32 kuppelt ein Betätigungsarm 34 mit einer Klaue 40
ein. Der Betätigungsarm 34 ist an einer Welle 35 drehbar
gelagert. An der Welle 35 greift außerdem ein Betätigungshebel
36 an, über welchen die Welle 35 um deren Drehachse 37
verdreht werden kann. In Fig. 2 ist als Antrieb des
Betätigungshebels 36 eine Kolben-Zylinder-Einheit 38
schematisiert dargestellt, wobei jedoch auch andere
Einstellmittel 39, z. B. Seilzüge, Servomotoren und dergleichen
denkbar sind. Die Einstellmittel 39 können manuell und
automatisch betätigt werden.
Eine Betätigung der Kolben-Zylinder-Einheit 38 bewirkt, wie
bereits erwähnt, eine Verdrehung der Welle 35 und somit eine
Verlagerung des Betätigungsarms 34 z. B. entgegen der
Fahrtrichtung. Der vertikale Abstand zwischen Nut 32 und Klaue
41 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel so gewählt, dass
die Klaue 41 in die Nut 32 eintaucht, wenn der Betätigungsarm
um weniger als etwa 30° aus der Senkrechten ausgelenkt ist. In
diesem Winkelbereich sind Klaue 41 und Nut 32 gekuppelt, so
dass die Verstellstange 25 betätigt werden kann.
Wenn der Betätigungsarm 34, wie in Fig. 2 dargestellt, mehr
als etwa 30° aus der Senkrechten gedreht ist, drückt die Klaue
41 auf die Abdrückfläche 33 der Nut 32 und schiebt somit den
Siebrahmen 13 aus dem Siebkasten 16. Zuvor muss allerdings ein
rückwärtiges, schematisch dargestelltes Halteelement 40 aus
der Rahmenebene entfernt werden, so dass der Siebrahmen 13 aus
der Aufnahme 16, welche auch die Seitenteile 17 aufnimmt, nach
hinten herausgeschoben und -gezogen werden kann. Durch die
Kraftübertragung von der Klaue 41 auf die Abdrückfläche wird
die Demontage vor allem schwergängiger, weil stark
verschmutzter Siebrahmen 13 zu Reparatur-, Revisions- oder
Reinigungszwecken wesentlich erleichtert. Mit dem Siebrahmen
13 werden auch die Verstellstange 25 und der Adapter 31
entfernt. Aufgrund des asymmetrischen Querschnitts der Nut 32
kann der Adapter 31 unter der Klaue 41 in horizontaler
Richtung herausgezogen werden.
Eine Verlagerung der Kolben-Zylinder-Einheit 39 in die andere
Richtung bewirkt eine Verlagerung der Verstellstange 25 nach
Links und somit ein Schließen der Lamellen 20.
Wenn der Siebrahmen 13 wieder in den Siebkasten eingeführt
werden soll, muss der Betätigungsarm 34 so weit entgegen dem
Uhrzeigersinn aus der Senkrechten gedreht werden, bis der
Adapter 31 unter ihm hindurchgeschoben werden kann und die
Klaue 41 an der Abdrückfläche 33 anliegt. Durch Verdrehen des
Betätigungsarmes 34 im Uhrzeigersinn taucht die Klaue 41 in
die Nut 32 ein und die formschlüssige Kupplung zwischen
Betätigungsarm 34 und Verstellstange 25 ist hergestellt.
Um zu verhindern, dass bei eingeschobenem Siebrahmen 13 und
montiertem Halteelement 40 der Betätigungsarm 34 mehr als 300
gegen den Uhrzeigersinn verdreht wird, ist eine elektronische
Steuerung vorgesehen, welche die Information enthält, dass der
Siebrahmen 13 in den Siebkasten 16 eingeschoben und gesichert
ist. Diese Informationen können durch
Positionsmesseinrichtungen der Einstellmittel 39, des
Betätigungshebels 36, der Welle 35 oder des Betätigungsarms 34
geliefert werden.
Die Verstellung der Lamellen 20 des Lamellensiebes 11 kann
also mittels eines handbetätigten Hebels als Einfachausführung
oder mittels einer fernbedienbaren automatischen
Schließverstellung erfolgen. Zum Antrieb der Verstellmittel 39
können elektrische Energie oder hydraulische oder pneumatische
Medien verwendet werden. Öffnen und Schließen des
Lamellensiebs 11 können mit großen Stellkräften und hoher
Genauigkeit vorgenommen werden.
Zur weiteren Vereinfachung der Handhabung kann eine an
Verstellstange 25 und Siebrahmen 13 befestigte, in Fig. 2
nicht dargestellte, Zugfeder vorgesehen sein, welche die
einzelnen Lamellen 20 in ausgebautem Zustand in eine
definierte Stellung, z. B. die Schließstellung, bringt. Die
Zugfeder 29 sorgt auch dafür, dass die einzelnen Lamellen 20
eine spielfreie Lage einnehmen. Die Zugfeder 29 kann eine
kleine Federrate haben.
In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel vereinfacht
dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel weist der
Betätigungsarm 34 eine Nut 44 auf, welche mit einer an einer
Stange 42 drehbar befestigten Klaue 41 zusammenwirkt. Die
Stange 42 ist über einen Adapter 31 an der Verstellstange 25
befestigt. Die Lagerung 43 der Stange 42 am Adapter 31 erlaubt
ein Verdrehen, nicht aber eine axiale Verschiebung der Stange
42 relativ zum Adapter 31. In eingekuppeltem Zustand wird die
Stange 42 durch nicht dargestellte Mittel gegen Verdrehen
gesichert. Bei dieser Ausführungsform kann die Betätigung der
Kupplung, bestehend aus Nut 44 und Klaue 41, an dem Ende des
Siebkastens 16 erfolgen, an dem der Siebrahmen 13 aus ihm
herausgezogen wird.
In Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel vereinfacht
dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist im
Betätigungsarm 34 eine Querbohrung 45 vorgesehen. Die
Längsachse des Bolzens 46 verläuft parallel zur Drehachse 37
der Welle 35. In dem Bolzen 46 ist ein Innengewinde
eingeschnitten, dessen Längsachse 47 mit der Längsachse der
Stange 42 zusammenfällt. Die Stange 42 weist an ihrem dem
Betätigungsarm 34 zugewandten Ende ein Außengewinde 48 auf,
welches mit dem Innengewinde des Bolzens 46 verschraubt werden
kann. Das Verschrauben kann einfach und bequem durch ein am
Ende der Stange 42 angeordneten Handgriff 49 erfolgen. Nachdem
Stange 42 und Bolzen 46 miteinander verschraubt wurden, muss
die Stange 42 gegen unbeabsichtigtes Verdrehen gesichert
werden.
In Fig. 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel werden Betätigungssarm 34 und
Adapter 31 durch eine Gelenkstange 50 miteinander verbunden.
Die Verbindung von Betätigungsarm 34 mit der Gelenkstange 50
und der Gelenkstange 50 mit dem Adapter 31 kann über
Kugelköpfe oder Gabeln erfolgen, die jeweils durch Schrauben,
Splinte oder dergleichen befestigt werden. Bei Verwendung von
leicht demontiertbaren Federstecksplinten ist ein
werkzeugloses Aushängen der Gelenkstange 50 möglich.
Claims (16)
1. Erntemaschine, insbesondere Mähdrescher, mit einer
Drescheinrichtung und einer sich daran anschließenden
Abscheideeinrichtung zum Abscheiden der Körner, wobei die
Abscheideeinrichtung ein luftdurchströmtes Sieb (11)
aufweist und das Sieb (11) mit verstellbaren,
insbesondere verschwenkbar gelagerten Lamellen (20)
ausgestattet ist, welche in einem Siebrahmen (13)
angeordnet sind, der aus einem Siebkasten (16)
herausnehmbar ist, wobei die Lamellen (20) über eine
Verstellstange (25) miteinander verbunden sind, und die
Verstellstange (25) durch ein Verstellelement (34)
zwischen einer Offenstellung für die Lamellen (20) und
einer Schließstellung für die Lamellen (20) verlagerbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellstange (25)
und das Verstellelement (34) formschlüssig und lösbar
miteinander gekuppelt sind.
2. Erntemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verstellelement ein verschwenkbarer
Betätigungsarm (34) ist, der mit seinem freien,
verschwenkbaren Ende an der Verstellstange (25) direkt
oder indirekt eingreift.
3. Erntemaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Betätigungsarm (34) an einer Welle (35) gelagert
ist, die über einen Seilzug, einen Servoantrieb, einen
Hydraulikantrieb oder andere Mittel (39) drehbar ist.
4. Erntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (34) in
Ausbaurichtung des Siebrahmens (13) auf die
Verstellstange (25) wirkt.
5. Erntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Verstellstange (25)
eine im Wesentlichen rechtwinklig zu deren
Betätigungsrichtung verlaufende Nut (32) angeordnet ist,
und dass das Verstellelement (34) eine mit der Nut (32)
zusammenwirkende Klaue (41) aufweist.
6. Erntemaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Seitenwand der Nut (32) als mit der Klaue (41)
zusammenwirkende Abdrückfläche (33) ausgebildet ist.
7. Erntemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass an dem Verstellelement (34) eine
senkrecht zu deren Betätigungsrichtung verlaufende Nut
(44) angeordnet ist, und dass an der Verstellstange (25)
eine in die Nut (44) einschwenkbare Klaue (41) angeordnet
ist.
8. Erntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Verstellelement (34) und
Verstellstange (25) über eine Stange (42, 50) miteinander
gekoppelt sind.
9. Erntemaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Stange (42) mit dem Verstellelement (34)
und/oder der Verstellstange (25) verschraubt oder mittels
eines Stifts gelenkig verbunden ist.
10. Erntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement (34)
über einen Adapter (31) an der Verstellstange (25)
angreift.
11. Erntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (20) jeweils
eine Lamellenwelle (19) aufweisen, an der sie starr
befestigt sind und über welche sie verschwenkbar sind.
12. Erntemaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellenwelle (19) drehbar im Siebrahmen (13)
gelagert ist.
13. Erntemaschine nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, dass die Lamellenwelle (19) eine
Abkröpfung (24) aufweist, über welche Sie mit der
Verstellstange (25) verbunden ist.
14. Erntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellstange (25),
wenigstens eine Lamelle (20) oder ein anderes mit den
Lamellen (20) gekoppeltes Bauteil (19, 34, 35, 36) mit
einem Positionsmesselement, z. B. einen
Längenpotentiometer oder dergleichen, versehen ist.
15. Erntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Kraftmesselement
vorgesehen ist.
16. Erntemaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuergerät vorhanden
ist, und dass das Steuergerät die Position der Lamellen
(20) nach folgendem Verfahren ansteuert:
- - vorgeben einer Position der Lamellen (20)
- - ansteuern der Einstellmittel (39), insbesondere eines Servoantriebs oder eines Hydraulikantriebs,
- - erfassen der Stellgeschwindigkeit und/oder
- - erfassen der Stellkraft,
- - umkehren der Stellrichtung, wenn Stellgeschwindigkeit und/oder Stellkraft einen Grenzwert unterschreiten,
- - erneutes umkehren der Stellrichtung, wenn entweder Stellgeschwindigkeit und/oder Stellkraft einen Grenzwert unterschreiten oder die ursprüngliche Position der Lamellen wieder erreicht wurde,
- - Wiederholen der vorangegangenen Verfahrensschritte und
- - ausgeben einer Störungsmeldung und abbrechen der Stellbewegung, wenn die vorgegebene Position nicht nach einer vorgegebenen Zahl von Wiederholungen erreicht wird.
Priority Applications (1)
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DE2000125030 DE10025030A1 (de) | 2000-05-20 | 2000-05-20 | Erntemaschine mit lösbar gekuppeltem Lamellensieb |
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DE2000125030 DE10025030A1 (de) | 2000-05-20 | 2000-05-20 | Erntemaschine mit lösbar gekuppeltem Lamellensieb |
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