DE10024838A1 - Verfahren zum Verarbeiten von pflanzlichem Material - Google Patents
Verfahren zum Verarbeiten von pflanzlichem MaterialInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten von pflanzlichem Material, wobei alle Bestandteile des pflanzlichen Materials getrennt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten von pflanzlichem Material, wobei
alle Bestandteile des pflanzlichen Materials getrennt werden.
Herkömmlicherweise wird pflanzliches Material nach dem Schneiden bei bis zu 900°C
im Gegenstrom mittels Heißluft getrocknet, um daraus ein Futtermittel herzustellen. Dies
ist nachteilig, da dadurch fast alle Proteine in dem pflanzlichen Material zerstört werden
und ein hoher Energieaufwand zum Trocknen erforderlich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Verarbeiten von
pflanzlichem Material zur Verfügung zu stellen, das möglichst schonend und
kostengünstig ist.
Die Lösung der Aufgabe ist ein Verfahren zum Aufbereiten von pflanzlichem Material,
umfassend die Schritte:
- a) Ernten des pflanzlichen Materials,
- b) Auspressen des pflanzlichen Materials, wodurch ein Presskuchen (press cake) und Pflanzensaft (juice) erhalten werden,
- c) Trennen des in Schritt (b) erhaltenen Pflanzensafts in einen Polymer-reichen (rich juice) und einen Polymer-armen Saft,
- d) Erwärmen des in Schritt (c) erhaltenen Polymer-reichen Safts, wodurch ein Konglomerat an Proteinen und ein Überstand erhalten werden,
- e) Abtrennen des in Schritt (d) erhaltenen Konglomerats von dem Überstand,
- f) Abtrennen von mindestens einem weiteren Protein aus dem nach Schritt (e) erhaltenen Überstand und
- g) Trennen des in Schritt (c) erhaltenen Polymer-armen Safts, wodurch Phytominerale und "belebendes Wasser" (vicious water) erhalten werden.
Eine weitere Lösung ist ein Futtermittel, erhältlich durch (a) Ernten von pflanzlichem
Material, (b) Mahlen und Auspressen des pflanzlichen Materials, wodurch ein
Presskuchen und Pflanzensaft erhalten werden und (c) Abtrennen des in Schritt (b)
erhaltenen Presskuchens.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Fig. 1 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Fließbild des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wurde Alfalfa geerntet. Sodann kann das so erhaltene pflanzliche
Material auf eine Temperatur für die Induktion der Produktion von Stressproteinen (HSP)
in dem pflanzlichen Material von 38°C bis 40°C erwärmt werden. Anschließend wurde
das Alfalfa verdichtet und abgekühlt. Das pflanzliche Material aus verdichtetem Alfalfa
wurde sodann in eine Hammermühle überführt, mit der die Stengel der Alfalfa Pflanzen
von deren Blättern getrennt und zerkleinert wurden. Dann wurde das zerkleinerte
Material in einer Mühle weiter gemahlen und gepresst unter Abtrennung von Alfalfasaft
und einem Presskuchen.
Der Alfalfasaft wurde in einer Kreuzstrom Ultrafiltrationsanlage (cross-Flow Ultra
Filtrierung) aufgetrennt in einen Polymer-reichen Alfalfasaft und einen Polymer-armen
Alfalfasaft.
Der Polymer-reiche Alfalfasaft wurde erwärmt, wobei sich ein Protein-Konglomerat, das,
wenn das pflanzliche Material zur Induktion der Produktion von Streßproteinen erwärmt
wurde, ein Streßprotein-Konglomerat umfasst, niederschlug. Das Protein Konglomerat
wurde von der flüssigen Phase abgeschieden. Dann wurde die flüssige Phase auf ein
Gel aufgebracht und eluiert, wodurch ein Protein, gegebenfalls ein Stressprotein mit
einem Molekulargewicht von 65000 (HSP65), erhalten wurde.
Der Polymer-arme Alfalfasaft wurde mittels Umkehrosmose in eine verdünnte wässrige
Phase und eine Phytomineral-reiche Phase getrennt.
Die verdünnte wässrige Phase kann als "belebendes Wasser" verwendet werden.
Dieses Wasser ist sehr gesund für Lebewesen, da es aus Pflanzen stammt.
Aus 1000 kg Alfalfa, welches etwa 200 g Stressproteine enthält, können beispielsweise
400-600 kg Presskuchen, enthaltend etwa ⇐ 120 g Stressproteine, 400-600 Liter Saft,
enthaltend etwa ⇐ 80 g Stressproteine und 3-5 Liter an Polymer-reichem Saft erhalten
werden, aus dem sich weitere Stressproteine, insbesondere HSP65, isolieren lassen.
Außerdem zeigt Tabelle 1 tabellarisch die Arbeitsschritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens sowie die dabei erhaltenen Ausbeuten. Tabelle 2 einen Produktionsablauf
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Der Presskuchen bzw. das erfindungsgemäße Futtermittel ist zum Füttern von Tieren
gut geeignet, da er noch eine Vielzahl von Proteinen aus dem pflanzlichen Material
enthält, die nicht durch starkes Erwärmen zerstört wurden.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass keiner der Bestandteile des
pflanzlichen Materials verworfen wird und somit eine optimale Nutzung des pflanzlichen
Materials ermöglicht wird.
Claims (15)
1. Verfahren zum Aufbereiten von pflanzlichem Material, umfassend die Schritte:
- a) Ernten des pflanzlichen Materials,
- b) Auspressen des pflanzlichen Materials, wodurch ein Presskuchen und Pflanzensaft erhalten werden,
- c) Trennen des in Schritt (b) erhaltenen Pflanzensafts in einen Polymer-reichen und einen Polymer-armen Saft,
- d) Erwärmen des in Schritt (c) erhaltenen Polymer-reichen Safts, wodurch ein Konglomerat an Proteinen und ein Überstand erhalten werden,
- e) Abtrennen des in Schritt (d) erhaltenen Konglomerats von dem Überstand,
- f) Abtrennen von mindestens einem weiteren Protein aus dem nach Schritt (e) erhaltenen Überstand und
- g) Trennen des in Schritt (c) erhaltenen Polymer-armen Safts, wodurch Phytominerale und "belebendes Wasser" erhalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das pflanzliche Material
vor Schritt (b) verdichtet und/oder gekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das pflanzliche
Material vor Schritt (b) in (I) Blätter und (II) Halme und Stengel getrennt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennen vor
Schritt (b) mit einer Hammermühle erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das
pflanzliche Material vor, während und/oder nach Schritt (a) wärmebehandelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in
Schritt (f) ein Stressprotein mit einem Molekulargewicht von 65 kDa abgetrennt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Trennen in Schritt (c) und/oder Schritt (g) durch eine Membran erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennen durch eine
Membran in Schritt (c) und/oder Schritt (g) durch Ultrafiltration oder Umkehrosmose
erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das
Abtrennen in Schritt (f) durch ein Trenngel erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das
pflanzliche Material Pflanzen enthält, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus
Alfalfa, Sojabohnen, Gras, Getreide und Gemischen davon.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
abgetrennten Halme und Stengel (II) mit dem in Schritt (a) erhaltenen Presskuchen
vereinigt werden, wodurch ein Futtermittel erhalten wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass dem
Futtermittel ein Konservierungsmittel zugesetzt wird.
13. Futtermittel, erhältlich durch
- a) Ernten von pflanzlichem Material,
- b) Mahlen und Auspressen des pflanzlichen Materials, wodurch ein Presskuchen und Pflanzensaft erhalten werden und
- c) Abtrennen des in Schritt (b) erhaltenen Presskuchens,
14. Futtermittel nach Anspruch 13, wobei das pflanzliche Material nach dem Ernten in
Blätter (I) uns Halme und Stengel (II) getrennt wird, die Blätter in Schritt (b)
verwendet werden und die Halme und Stengel mit dem Presskuchen
wiedervereinigt werden.
15. Verwendung des in Schritt (b) des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12
erhaltenen Presskuchens als Futtermittel.
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