DE10022437A1 - Biologisch abbaubare Sicherheitsfolien - Google Patents
Biologisch abbaubare SicherheitsfolienInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft die Verwendung von biologisch abbaubaren Kunststoffen zur Herstellung von Sicherheitsfolien zur Anzeige von Manipulationsversuchen an Verpackungen oder an Verschlüssen von Behältern.
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von biologisch abbaubaren
Kunststoffen zur Herstellung von Sicherheitsfolien zur Anzeige
von Manipulationsversuchen an Verpackungen oder an Verschlüssen
von Behältern.
An Lebensmittelverpackungen sind häufig Mittel zur Anzeige von
Manipulationsversuchen an den Verpackungen oder Verschlüssen vor
gesehen. Diese Mittel werden auch als Manipulationsanzeiger be
zeichnet und dienen dazu festzustellen, ob die Verpackung oder
der Verschluss bereits vor dem Kauf geöffnet wurde. Außer im Le
bensmittelbereich finden Manipulationsanzeiger auch in anderen
Bereichen Verwendung und zwar allgemein in Verbindung mit Behäl
tern oder Verpackungen, die für leicht verderbliche oder wert
volle Füllgüter vorgesehen sind.
Häufig ist der Manipulationsanzeiger direkt in den Verschluss ei
nes Behälters integriert, beispielsweise bei den "knackenden"
Verschlüssen von Getränkeflaschen oder bei den Sprengringen an
Schraubdeckelverschlüssen, die beim Öffnen zerstört werden. Häu
fig werden auch Papiersiegel an den Verschlüssen von Verpackungen
angebracht, die beim Öffnen des Verschlusses zerreißen. Bei eini
gen Verpackungen werden dünne Kunststofffolien in Form von
Sleeves (Manschetten aus Folienmaterial, die zumindest teilweise
den Verschluss und den zugehörigen Behälter umschließen und als
Etikett ausgestaltet sein können, z. B. bei der Verpackung des
Joghurtgetränks "Actimel" der Fa. Danone) oder Klebestreifen
(z. B. als OPS-Sicherheitsaufkleber bei Eisverpackungen) als Mani
pulationsanzeiger eingesetzt.
Bei Weithalsgefäßen, z. B. für Pharmaka, Haushaltsreiniger, Dünge
mittel, Fischfutter etc., werden häufig Verschlussdeckel aus Fo
lienmaterial mit einer Aufreißlasche eingesetzt, die ebenfalls
anzeigt, ob das Gefäß bereits geöffnet worden ist. In vielen Fäl
len werden Verpackungen oder Weithalsgefäße mit einer Deckelfolie
versehen, die sich unter dem eigentlichen Verschlussdeckel befin
det, (z. B. bei Marmelade-, Nussnougatcremegläsern und Behältern
für Molkereiprodukte wie Frischkäse oder Halbfettbutter).
Generell ist man bestrebt, die Manipulationsanzeiger aus dem
gleichen Material wie die Verpackung herzustellen.
Biologisch abbaubare Verpackungen oder Behälter sind im Stand der
Technik bekannt und in Gebrauch. Hingegen kennt man bislang mit
Ausnahme von Papiersiegeln keine biologisch abbaubaren Manipula
tionsanzeiger. Die bisher im Stand der Technik verwendeten Pa
piersiegel sind zwar biologisch abbaubar, sie werden jedoch
leicht durch äußere Einwirkungen zerstört, ohne dass der Ver
schluss oder die Verpackung geöffnet wurde. Daher ist der Aussa
gegehalt eines zerstörten Papiersiegels gering.
Folienförmige Manipulationsanzeiger hingegen wurden bislang aus
schließlich aus Folienmaterialien auf der Basis von Polyethylen,
Polypropylen oder Vinylchlorid-Homo- und Copolymeren hergestellt.
Derartige Folienmaterialien sind naturgemäß nicht biologisch ab
baubar. Eine sachgerechte Entsorgung dieser Folienmaterialien ist
daher aufwendig und somit teuer. Eine Wiederverwendung der fo
lienförmigen Manipulationsanzeiger (Sicherheitsfolien) ist ver
ständlicherweise nicht möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein
Folienmaterial für die Herstellung folienförmiger Manipulations
anzeiger (= Sicherheitsfolien zur Manipulationsanzeige) bereitzu
stellen, das biologisch abbaubar ist und eine erhöhte Reißfestig
keit aufweist, um eine sichere Aussage zu gewährleisten, ob an
der Verpackung oder dem Verschluss Manipulationen vorgenommen
wurden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Verwendung von
biologisch abbaubaren Kunststoffen zur Herstellung von Sicher
heitsfolien zur Anzeige von Manipulationsversuchen an Verpackun
gen oder an Verschlüssen von Behältern.
Die Angabe "biologisch abbaubarer Werkstoff" soll alle Werkstoffe
umfassen, die unter die in DIN V 54900 gegebene Definition der
Bioabbaubarkeit fallen, insbesondere kompostierbare Werkstoffe.
Im Allgemeinen bedeutet die biologische Abbaubarkeit, dass der
Werkstoff bzw. die daraus hergestellten Sicherheitsfolien in ei
ner angemessenen und nachweisbaren Zeitspanne zerfallen. Der Ab
bau kann hydrolytisch und/oder oxidativ erfolgen und zum überwie
genden Teil durch die Einwirkung von Mikroorganismen wie Bakte
rien, Hefen, Pilzen und Algen bewirkt werden. Die biologische Ab
baubarkeit lässt sich z. B. dadurch bestimmen, dass Folien mit
Kompost gemischt und für eine bestimmte Zeit gelagert werden. Ge
mäß ASTM D 5338, ASTM D 6400 und DIN V 54900 wird CO2-freie Luft
beispielsweise durch gereiften Kompost während des Kompostierens
strömen gelassen und dieser einem definierten Temperaturprogramm
unterworfen. Hierbei wird die biologische Abbaubarkeit über das
Verhältnis der Netto-CO2-Freisetzung der Probe (nach Abzug der
CO2-Freisetzung durch den Kompost ohne Probe) zur maximalen
CO2-Freisetzung der Probe (berechnet aus dem Kohlenstoffgehalt der
Probe) als biologische Abbaubarkeit definiert. Die erfindungsge
mäßen Sicherheitsfolien aus beispielsweise biologisch abbaubaren
Polyestern zeigen in der Regel schon nach wenigen Tagen der Kom
postierung deutliche Abbauerscheinungen wie Pilzbewuchs, Riss-
und Lochbildung.
Beispiele für biologisch abbaubare Kunststoffe sind Cellulosede
rivate wie Celluloseester, z. B. Celluloseacetat, Celluloseacetat
butyrat, Stärkeester sowie Polyester, insbesondere aliphatische
Homo- und Copolyester und teilaromatische Copolyester. Geeignet
sind selbstverständlich auch Mischungen oder Blends der vorge
nannten biologisch abbaubaren Kunststoffe.
Erfindungsgemäß bevorzugt sind Polyester. Hierzu zählen auch Po
lyesterderivate wie Polyetherester, Polyesteramide und Polyether
esteramide. Geeignete Polyester können linear, verzweigt und/oder
kettenverlängert sein. Besonders bevorzugte Folienmaterialien
sind kettenverlängerte Polyester.
Vorzugsweise umfasst der biologisch abbaubare Kunststoff, aus dem
die Sicherheitsfolien hergestellt werden, wenigstens einen Poly
ester, der ausgewählt ist unter aliphatischen Homo- und Copo
lyestern und teilaromatischen Copolyestern. Vorzugsweise machen
die vorgenannten Polyester wenigstens 80%, vorzugsweise wenig
stens 90% der die Sicherheitsfolien bildenden biologisch abbauba
ren Kunststoffe aus. Ganz besonders bevorzugt sind Sicherheitsfo
lien, die wenigstens einen teilaromatischen Copolyester als
Hauptbestandteil umfassen.
Beispiele aliphatischer Polyester, die für die Herstellung der
erfindungsgemäß verwendeten Sicherheitsfolien geeignet sind, sind
Polyester der Milchsäure (Polylactide), Homo- und Copolymere ali
phatischer Hydroxycarbonsäuren oder deren Lactpne sowie Homo- und
Blockcopolymere aliphatischer oder cycloaliphatischer Carbonsäu
ren mit aliphatischen oder cycloaliphatischen Diolen.
Polymere der Milchsäure (Polylactide) sind an sich bekannt oder
können nach bekannten Verfahren hergestellt werden. Geeignet sind
auch statistische Polymere oder Blockcopolymere auf der Basis von
Milchsäure und weiteren Monomeren. Die Polylactide können linear
oder verzweigt sein. Eine Verzweigung der Polylactide kann durch
Copolymerisation mit polyfunktionellen Säuren oder Alkoholen er
zielt werden. Beispielhaft können verzweigte Polylactide genannt
werden, die im Wesentlichen aus Milchsäure und deren C1-C4-Alkyl
estern oder Gemischen daraus sowie mindestens einer aliphatischen
C4-C10-Dicarbonsäure und mindestens einem C3-C10-Alkanol mit drei
bis fünf Hydroxygruppen erhältlich sind.
Beispiele für aliphatische Polyester sind weiterhin Homopolymere
aliphatischer Hydroxycarbonsäuren oder Lactone aber auch Copoly
mere oder Blockcopolymere unterschiedlicher Hydroxycarbonsäuren
oder Lactone oder deren Gemische. Diese aliphatischen Polyester
können daneben als Bausteine Diole und/oder Isocyanate enthalten.
Darüber hinaus können die aliphatischen Polyester auch Bausteine
enthalten, die sich von tri- oder mehrfunktionellen Verbindungen
wie Epoxiden, Säuren oder Triolen ableiten. Letztere Bausteine
können einzeln in den aliphatischen Polyestern enthalten sein,
oder es können mehrere davon enthalten sein, oder sie können auch
zusammen mit den Diolen und/oder Isocyanaten in den aliphatischen
Polyestern enthalten sein. Bevorzugte aliphatische Polyester sind
Polycaprolactone, z. B. Tone® der Union Carbide Co. Besonders be
vorzugte aliphatische Polyester sind auch die Homo- und Copolyme
ren der 3-Hydroxybutansäure und der 3-Hydroxypentansäure, z. B.
die in der WO 96/09402 beschriebenen Produkte.
Weitere bevorzugte aliphatische Polyester sind solche, die aus
aliphatischen oder cycloaliphatischen Dicarbonsäuren oder Gemi
schen daraus und aliphatischen oder cycloaliphatischen Diolen
oder Gemischen daraus aufgebaut sind. Sowohl statistische als
auch Blockcopolymere dieses Typs sind für die Herstellung der Si
cherheitsfolien geeignet.
Die vorgenannten aliphatischen Dicarbonsäuren weisen im Allgemei
nen 2 bis 10 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 4 bis 6 Kohlen
stoffatome auf, und können sowohl linear als auch verzweigt sein.
Die vorgenannten cycloaliphatischen Dicarbonsäuren sind in der
Regel solche mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen und insbesondere sol
che mit 8 Kohlenstoffatomen. Prinzipiell können jedoch auch Di
carbonsäuren mit einer größeren Anzahl an Kohlenstoffatomen, bei
spielsweise mit bis zu 30 Kohlenstoffatomen, eingesetzt werden.
Beispielhaft zu nennen sind: Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutar
säure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Acelainsäure, Sebacinsäure, Fu
marsäure, 2,2-Dimethylglutarsäure, Suberinsäure, 1,3-Cyclopentan
dicarbonsäure, 1,4-Cyclohexandicarbonsäure, 1,3-Cyclohexandicar
bonsäure, Diglycolsäure, Itaconsäure, Maleinsäure und 2,5-Norbor
nandicarbonsäure, worunter Adipinsäure bevorzugt ist.
Als esterbildende Derivate der oben genannten aliphatischen oder
cycloaliphatischen Dicarbonsäuren, die ebenso verwendbar sind,
sind insbesondere die Di-C1-C6-Alkylester, wie Dimethyl-, Die
thyl-, Di-n-propyl-, Di-isopropyl-, Di-n-butyl-, Di-iso-butyl-,
Di-t-butyl-, Di-n-pentyl-, Di-iso-pentyl- oder Di-n-hexylester zu
nennen. Anhydride der Dicarbonsäuren können ebenfalls als ester
bildende Derivate eingesetzt werden. Dabei können die Dicarbon
säuren oder deren esterbildenden Derivate einzeln oder als Ge
misch aus zwei oder mehreren davon eingesetzt werden.
Beispiele aliphatischer Polyester dieser Art sind die in der
WO 94/14870 beschriebenen Copolyester, insbesondere aliphatische
Copolyester aus Bernsteinsäure mit anderen aliphatischen Säuren
wie Glutarsäure und/oder Adipinsäure mit Butandiol oder Gemische
aus Butandiol mit Ethylenglycol, Propandiol und/oder Hexandiol.
Derartige Copolyester sind bekannt und kommerziell erhältlich.
Beispielsweise werden Copolyester aus Bernsteinsäure und Adipin
säure mit Butandiol unter der Bezeichnung Bionolle® von der Firma
Showa High Polymers, Japan, vertrieben.
Erfindungsgemäß geeignete aliphatische Polyester weisen im Allge
meinen Molekulargewichte (Zahlenmittelwert) im Bereich von 10000
bis 100000 g/mol auf.
Bevorzugt umfassen die zur Herstellung der erfindungsgemäß ver
wendeten Sicherheitsfolien eingesetzten Werkstoffe als biologisch
abbaubaren Polyester wenigstens einen teilaromatischen Polyester.
Unter teilaromatischen Copolyestern versteht man Polyester, die
teilweise aliphatische oder cycloaliphatische Strukturelemente
und aromatische Strukturelemente in der Polyesterkette aufweisen.
Üblicherweise sind teilaromatische Copolyester aus wenigstens ei
ner aromatischen Carbonsäurekomponente, einer aliphatischen und/
oder cycloaliphatischen Carbonsäurekomponente und einer aliphati
schen und/oder cycloaliphatischen Diolkomponente aufgebaut. In
bevorzugten Ausführungsformen macht der teilaromatische Polyester
wenigstens 80 Gew.-%, vorzugsweise wenigstens 90 Gew.-% der Si
cherheitsfolie aus.
In anderen bevorzugten Ausführungsformen umfassen die Sicher
heitsfolien sowohl ein Polylactid in einer Menge von 20 bis
80 Gew.-%, insbesondere 30 bis 70 Gew.-% und wenigstens einen
teilaromatischen Copolyester in einer Menge von 20 bis 80, insbe
sondere 30 bis 70 Gew.-%, bezogen auf den Kunststoffanteil der
Sicherheitsfolie. So werden beispielsweise für Sleeves solche
Blends bevorzugt, die 30 bis 50 Gew.-% Polylactid und 50 bis
70 Gew.-% teilaromatische Copolyester enthalten, wohingegen in
anderen Anwendungen Blends mit einem höheren Polylactid-Anteil,
z. B. 50 bis 70 Gew.-%, bevorzugt werden.
Zu den geeigneten biologisch abbaubaren teilaromatischen Poly
estern gehören sowohl lineare nicht kettenverlängerte Polyester
(WO 92/09654) als auch kettenverlängerte und/oder verzweigte
teilaromatische Polyester. Teilaromatische Copolyester sind auch
aus den WO 96/15173 bis 15176, 21689 bis 21692, 25446, 25448 und
der WO 98/12242 bekannt, auf die hiermit ausdrücklich Bezug ge
nommen wird. Gemische aus unterschiedlichen teilaromatischen Po
lyestern sind ebenfalls bevorzugt.
Besonders bevorzugt sind teilaromatische Polyester, die als we
sentliche Komponenten enthalten:
eine Säurekomponente A, umfassend:
eine Säurekomponente A, umfassend:
- - 30 bis 80 Mol-% wenigstens einer aliphatischen oder cycloali phatischen Dicarbonsäure oder deren esterbildender Derivate oder Gemische daraus (Komponente A1), und
- - 20 bis 70 Mol-% wenigstens einer aromatischen Dicarbonsäure oder deren esterbildender Derivate oder Gemische daraus (Kom ponente A2);
- - 0 bis 5 Mol-% einer oder mehrerer Dicarbonsäuren, die wenig stens eine Sulfonatgruppe aufweisen, oder deren esterbilden der Derivate (Komponente A3)
eine Diolkomponente B, ausgewählt unter C2
-C12
-Alkandiolen und
C5
-C10
-Cycloalkandiolen oder Gemischen daraus; und
gegebenenfalls weitere, mit den Komponenten A und B copolymeri sierbare Komponenten.
gegebenenfalls weitere, mit den Komponenten A und B copolymeri sierbare Komponenten.
Für die Herstellung der Sicherheitsfolien werden solche teilaro
matischen Copolyester bevorzugt, worin die Säurekomponente A 40
bis 80 Mol-% A1 und 20 bis 60 Mol-% A2, insbesondere 45 bis
60 Mol-% A1 und 40 bis 55 Mol-% A2 und 0 bis 2 Mol-% A3 enthält.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die Säu
rekomponente A 40 bis 79,9 Mol-% A1, 20 bis 59,9 Mol-% A2 und 0,1
bis 1 Mol-% A3, insbesondere 45 bis 54,8 Mol-% A1, 40 bis
59,8 Mol-% A2 und 0,2 bis 0,5 Mol-% A3.
Als aliphatische bzw. cycloaliphatische Säuren und die entspre
chenden Derivate A1 kommen die oben genannten aliphatischen und
cycloaliphatischen Dicarbonsäuren in Betracht. Besonders bevor
zugt werden Adipinsäure und/oder Sebacinsäure bzw. deren ester
bildende Derivate. Besonders bevorzugt werden Adipinsäure und de
ren esterbildende Derivate, wie deren Alkylester, oder Gemische
daraus.
Als aromatische Dicarbonsäure A2 sind im Allgemeinen solche mit 8
bis 12 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise solche mit 8 Kohlen
stoffatomen zu nennen. Beispielhaft erwähnt seien Terephthal
säure, Isophthalsäure, 2,6-Naphthoesäure und 1,5-Naphthoesäure
sowie esterbildende Derivate davon. Dabei sind insbesondere die
Di-C1-C6-Alkylester, z. B. Dimethyl-, Diethyl-, Di-n-propyl-, Di
iso-propyl-, Di-n-butyl-, Di-iso-butyl-, Di-t-butyl-, Di-n-pen
tyl-, Di-iso-pentyl- oder Di-n-hexylester zu nennen. Die Anhy
dride der Dicarbonsäuren A2 sind ebenso geeignete esterbildende
Derivate.
Prinzipiell können jedoch auch aromatische Dicarbonsäuren A2 mit
einer größeren Anzahl an Kohlenstoffatomen, beispielsweise bis zu
20 Kohlenstoffatomen, eingesetzt werden.
Die aromatischen Dicarbonsäuren oder deren esterbildende Derivate
A2 können einzeln oder als Gemisch aus zwei oder mehreren davon
eingesetzt werden. Besonders bevorzugt ist die Komponente A2 aus
gesucht unter Terephthalsäure oder deren esterbildende Derivate
wie Dimethylterephthalat.
Als sulfonatgruppenhaltige Dicarbonsäure A3 wird üblicherweise
ein Alkali- oder Erdalkalisalz einer sulfonatgruppenhaltigen Di
carbonsäure oder ein esterbildendes Derivat davon eingesetzt. Be
vorzugtes A3 sind die Alkalimetallsalze der 5-Sulphoisophthal
säure, besonders bevorzugt das Natriumsalz.
Im Allgemeinen sind die Diole B unter verzweigten oder linearen
Alkandiolen mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 4 bis 6
Kohlenstoffatomen, oder Cycloalkandiolen mit 5 bis 10 Kohlenstof
fatomen ausgewählt.
Beispiele geeigneter Alkandiole sind Ethylenglycol, 1,2-Propan
diol, 1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentan
diol, 2,4-Dimethyl-2-ethylhexan-1,3-diol, 2,2-Dimethyl- 1,3-pro
pandiol, 2-Ethyl-2-butyl-1,3-propandiol, 2-Ethyl-2-isobu
tyl-1,3-propandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,6-hexandiol, insbesondere
Ethylenglycol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol und 2,2-Dime
thyl-1,3-Propandiol (Neopentylglycol), Cyclopentandiol, 1,4-Cy
clohexandiol, 1,2-Cyclohexandimethanol, 1,3-Cyclohexandimethanol,
1,4-Cyclohexandimethanol oder 2,2,4,4-Tetramethyl-1,3-cyclobutan
diol. Es können auch Gemische aus unterschiedlichen Alkandiolen
verwendet werden.
Abhängig davon, ob ein Überschuss an Säure- oder OH-Endgruppen
gewünscht wird, kann entweder die Komponente A oder die Kompo
nente B im Überschuss eingesetzt werden. Nach einer bevorzugten
Ausführungsform liegt das Molverhältnis der eingesetzten Kompo
nenten A zu B im Bereich von 0,4 : 1 bis 1,5 : 1, bevorzugt im Be
reich von 0,6 : 1 bis 1,1 : 1.
Neben den Komponenten A und B können die teilaromatischen Copo
lyester, auf denen die erfindungsgemäß bevorzugten Sicherheitsfo
lien basieren, weitere Komponenten enthalten.
Zu den weiteren Komponenten, zählen die Komponenten C, umfassend
- 1. Dihydroxyverbindungen der Formel I
HO-[(CH2)n-O]mH (I)
in der n für 2, 3 oder 4 und m für eine ganze Zahl von 2 bis 250 stehen, - 2. Hydroxycarbonsäuren der Formel IIa und deren Lactone der
Formel IIb
in der p eine ganze Zahl von 1 bis 1500 und r eine ganze Zahl von 1 bis 4 bedeuten, und G für einen Rest steht, der ausgewählt ist unter Phenylen, -(CH2)q-, wobei q eine ganze Zahl von 1 bis 5 bedeutet, -C(R)H- und -C(R)HCH2-, wobei R für Methyl oder Ethyl steht - 3. Amino-C2-C12-alkanole und Amino-C5-C10-cycloalkanole oder Mischungen davon
- 4. Diamino-C1-C8-alkane
- 5. 2,2'-Bisoxazoline der allgemeinen Formel III
wobei R1 eine Einfachbindung, eine (CH2)z-Alkylengruppe, mit z = 2, 3 oder 4, oder eine Phenylengruppe bedeutet - 6. niedermolekularen Aminocarbonsäuren, ausgewählt unter den
natürlichen Aminosäuren, Polyamiden mit einem Molekular
gewicht von höchstens 18000 g/mol, erhältlich durch Poly
kondensation einer Dicarbonsäure mit 4 bis 6 C-Atomen und
einem Diamin mit 4 bis 10 C-Atomen, Verbindungen der For
meln IV a und IVb
in der s eine ganze Zahl von 1 bis 1500 und t eine ganze Zahl von 1 bis 4 bedeuten, und T für einen Rest steht, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Phenylen, -(CH2)n-, wobei n eine ganze Zahl von 1 bis 12 bedeutet, -C(R2)H- und -C(R2)HCH2, wobei R2 für Methyl oder Ethyl steht,
und Polyoxazolinen mit der wiederkehrenden Einheit V
in der R3 für Wasserstoff, C1-C6-Alkyl, C5-C8--Cycloalkyl, unsubstituierten oder mit C1-C4-Alkylgruppen bis zu drei fach substituiertes Phenyl oder für Tetrahydrofuryl steht,
oder Mischungen aus c1 bis c6,
und die Komponente D, umfassend - 7. Verbindungen mit mindestens drei zur Esterbildung befä higten Gruppen,
- 8. Isocyanate
- 9. Divinylether
und Mischungen aus d1) bis d3).
Als Dihydroxyverbindungen c1 setzt man - sofern erwünscht - be
vorzugt Diethylenglykol, Triethylenglykol, Polyethylenglykol,
Polypropylenglykol und Polytetrahydrofuran (Poly-THF), besonders
bevorzugt Diethylenglykol, Triethylenglykol und Polyethylen
glykol, ein, wobei man auch Mischungen davon oder Verbindungen,
die unterschiedliche Variablen n aufweisen (siehe Formel I), bei
spielsweise Polyethylenglykol, das Propylenglykoleinheiten
(n = 3) enthält, einsetzen kann. Letztere sind beispielsweise er
hältlich durch Blockcopolymerisation nach an sich bekannten Me
thoden von Ethylenoxid und Propylenoxid. Hierunter sind besonders
bevorzugt Polymere auf Basis von Polyethylenglykol, mit unter
schiedlichen Variablen n, wobei Einheiten gebildet aus Ethylen
oxid überwiegen. Das Molekulargewicht (Mn) des Polyethylenglykols
wählt man in der Regel im Bereich von 250 bis 8000, bevorzugt von
600 bis 3000 g/mol.
In den teilaromatischen Copolyestern können beispielsweise 0,2
bis 85 Mol-%, bevorzugt 0,5 bis 30 Mol-% der Diole B durch Dihy
droxyverbindungen c1, bezogen auf die molare Menge von B und c1,
ersetzt sein.
Die teilaromatischen Copolyester können auch Hydroxycarbonsäuren
c2) einkondensiert enthalten, z. B.: Glycolsäure, D-, L-, D,L-
Milchsäure, 6-Hydroxyhexansäure, deren cyclische Derivate wie
Glycolid (1,4-Dioxan-2,5-dion), D-, L-Dilactid (3,6-dimethyl-1,4-
dioxan-2,5-dion), p-Hydroxybenzoesäure sowie deren Oligomere und
Polymere wie 3-Polyhydroxybuttersäure, Polyhydroxyvaleriansäure,
Polylactid (beispielsweise als EcoPLA® (Fa. Cargill) erhältlich)
sowie eine Mischung aus 3-Polyhydroxybuttersäure und Polyhydroxy
valeriansäure (letzteres ist unter dem Namen Biopol® von Zeneca
erhältlich), besonders bevorzugt für die Herstellung von teil
aromatischen Polyester die niedermolekularen und cyclischen
Derivate davon. Die Hydroxycarbonsäuren werden in diesen Ausfüh
rungsformen beispielsweise in Mengen von 0,01 bis 50 Gew.-%,
bevorzugt von 0,1 bis 40 Gew.-% bezogen auf die Menge an A und B
verwendet.
Als Amino-C2-C12-alkanol oder Amino-C5-C10-cyloalkanol (Komponente
c3) setzt man bevorzugt Amino-C2-C6-alkanole wie 2-Aminoethanol,
3-Aminopropanol, 4-Aminobutanol, 5-Aminopentanol, 6-Aminohexanol
sowie Amino-C5-C6-cyloalkanole wie Aminocyclopentanol, Aminocyclo
hexanol und 4-Aminomethylcyclohexanmethanol oder Mischungen davon
ein.
Als Diamino-C1-C8-alkan (Komponente c4) setzt man bevorzugt Diami
no-C4-C6-alkane ein wie 1,4-Diminobutan, 1,5-Diaminopentan und
1,6-Diaminohexan (Hexamethylendiamin, "HMD").
Bevorzugte teilaromatische Copolyester enthalten in einkonden
sierter Form neben der Säurekomponente A Mischungen aus
0,5 bis 99,5 Mol-%, bevorzugt 70 bis 98,0 Mol-% der Diol
komponente B, mit 0,5 bis 99,5 Mol-%, bevorzugt 0,5 bis 50 Mol-%
c3 und/oder auch 0 bis 50 Mol-%, bevorzugt von 0 bis 35 Mol-% c4,
bezogen auf die Molmenge von B, c3 und c4.
Die 2,2'-Bisoxazoline c5 der allgemeinen Formel III sind bekannt
oder nach allgemein bekannten Verfahren erhältlich (siehe z. B.
Angew. Chem. Int. Ed., Vol. 11 (1972), S. 287-288). Besonders be
vorzugte Bisoxazoline sind solche, in denen R1 eine Einfach
bindung, eine (CH2)q-Alkylengruppe, mit q = 2, 3 oder 4 wie
Methylen, Ethan-1,2-diyl, Propan-1,3-diyl, Propan-1,2-diyl, oder
eine Phenylengruppe bedeutet. Als besonders bevorzugte Bisoxazo
line seien 2,2'-Bis(2-oxazolin), Bis(2-oxazolinyl)methan,
1,2-Bis(2-oxazolinyl)ethan, 1,3-Bis(2-oxazolinyl)propan oder
1,4-Bis(2-oxazolinyl)butan, insbesondere 1,4-Bis(2-oxazoli
nyl)benzol, 1,2-Bis(2-oxazolinyl)benzol oder 1,3-Bis(2-oxazoli
nyl)benzol genannt.
Die teilaromatischen Copolyester können neben der Säurekomponente
A beispielsweise auch Mischungen aus 70 bis 98 Mol-% B und 1 bis
30 Mol-% c3 und 0,5 bis 30 Mol-% c4 und 0,5 bis 30 Mol-% c5, je
weils bezogen auf die Summe der Molmengen der Komponenten B1, c3,
c4 und c5, einkondensiert enthalten. Nach einer anderen bevorzug
ten Ausführungsform ist es möglich von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevor
zugt 0,2 bis 4 Gew.-% c5, bezogen auf das Gesamtgewicht von A und
B, einzusetzen.
Als Komponente c6 können natürliche Aminocarbonsäuren verwendet
werden. Zu diesen zählen Valin, Leucin, Isoleucin, Threonin,
Methionin, Phenylalanin, Tryptophan, Lysin, Alanin, Arginin, As
partamsäure, Cystein, Glutaminsäure, Glycin, Histidin, Prolin,
Serin, Tryosin, Asparagin oder Glutamin.
Bevorzugte Aminocarbonsäuren der, allgemeinen Formeln IVa und IVb
sind die, worin s eine ganze Zahl von 1 bis 1000 und t eine ganze
Zahl von 1 bis 4, bevorzugt 1 oder 2 bedeuten und T ausgewählt
ist aus der Gruppe Phenylen und -(CH2)n-, wobei n 1, 5 oder 12 be
deutet.
Ferner kann c6 auch ein Polyoxazolin der allgemeinen Formel V
sein. C6 kann aber auch eine Mischung unterschiedlicher Amino
carbonsäuren und/oder Polyoxazoline sein. Nach einer bevorzugten
Ausführungsform kann c6 in Mengen von 0,01 bis 50 Gew.-%, bevor
zugt von 0,1 bis 40 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Kom
ponenten A und B, eingesetzt werden.
Als weitere Komponenten D, die optional zur Herstellung der teil
aromatischen Polyester eingesetzt werden können, zählen
Verbindungen d1, die mindestens drei zur Esterbildung befähigte
Gruppen enthalten.
Die Verbindungen d1 enthalten bevorzugt drei bis zehn funktio
nelle Gruppen, welche zur Ausbildung von Esterbindungen fähig
sind. Besonders bevorzugte Verbindungen d1 haben drei bis sechs
funktionelle Gruppen dieser Art im Molekül, insbesondere drei bis
sechs Hydroxylgruppen und/oder Carboxylgruppen. Beispielhaft
seien genannt:
Weinsäure, Citronensäure, Äpfelsäure;
Trimethylolpropan, Trimethylolethan;
Pentaerythrit;
Polyethertriole;
Glycerin;
Trimesinsäure;
Trimellitsäure, -anhydrid;
Pyromellitsäure, -dianhydrid und
Hydroxyisophthalsäure.
Weinsäure, Citronensäure, Äpfelsäure;
Trimethylolpropan, Trimethylolethan;
Pentaerythrit;
Polyethertriole;
Glycerin;
Trimesinsäure;
Trimellitsäure, -anhydrid;
Pyromellitsäure, -dianhydrid und
Hydroxyisophthalsäure.
Die Verbindungen d1 werden in der Regel in Mengen von 0,01 bis
5 Mol-%, bevorzugt 0,05 bis 4 Mol-%, bezogen auf die Komponente A
eingesetzt.
Als Komponente d2 werden ein oder eine Mischung unterschiedlicher
Isocyanate eingesetzt. So können aromatische oder aliphatische
Diisocyanate eingesetzt werden. Es können aber auch höher funk
tionelle Isocyanate verwendet werden, beispielsweise Biurethe
und/oder Isocyanurate aliphatischer oder aromatischer Diisocya
nate.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die teilaromati
schen Copolyester in einkondensierter Form eine Mischung aus den
Komponenten d1 und d2, insbesondere Glycerin und/oder Trimellith
säure als Komponente d1.
Unter einem aromatischen Diisocyanat d2 werden im Rahmen der vor
liegenden Erfindung vor allem Toluylen-2,4-diisocyanat,
Toluylen-2,6-diisocyanat, 2,2'-Diphenylmethandiisocyanat,
2,4'-Diphenylmethand ü socyanat, 4,4'-DiphenylmethanDiisocyanat,
Naphthylen-1,5-diisocyanat oder Xylylen-diisocyanat verstanden.
Darunter werden 2,2'-, 2,4'- sowie 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
als Komponente d2 besonders bevorzugt. Im Allgemeinen werden
letztere Diisocyanate als Mischung eingesetzt. Als dreikerniges
Isocyanat d2 kommt auch Tri(4-isocyanophenyl)methan in Betracht.
Die mehrkernigen aromatischen Diisocyanate fallen beispielsweise
bei der Herstellung von ein- oder zweikernigen Diisocyanaten an.
In untergeordneten Mengen, z. B. bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Komponente d2, kann die Komponente d2 auch
Urethiongruppen, beispielsweise zum Verkappen der Isocyanat
gruppen, enthalten.
Zu den bevorzugten Isocyanuraten zählen die aliphatischen Iso
cyanurate, wie Isocyanurate, die sich von Alkylendiisocyanaten
oder Cycloalkylendiisocyanaten mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen,
bevorzugt 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, z. B. Isophorondiisocyanat,
ableiten. Dabei können die Alkylendiisocyanate sowohl linear als
auch verzweigt sein. Besonders bevorzugt werden Diisocyanurate,
die auf n-Hexamethylendiisocyanat basieren.
Im Allgemeinen wird die Komponente d2 in Mengen von 0,01 bis
5 Mol-%, bevorzugt 0,05 bis 4 Mol-% bezogen auf die Summe der
Molmengen von A und B verwendet.
Als Divinylether d3 kann man im Allgemeinen alle üblichen und
kommerziell erhältlichen Divinylether einsetzen. Bevorzugt ver
wendet werden 1,4-Butandiol-divinylether, 1,6-Hexandiol-divinyl
ether oder 1,4-Cyclohexandimethanol-divinylether oder Mischungen
davon.
Bevorzugt werden die Divinylether in Mengen von 0,01 bis
5 Gew.-%, insbesondere von 0,2 bis 4 Gew.-%, bezogen auf das Ge
samtgewicht von A und B, eingesetzt.
Beispiele bevorzugter teilaromatischer Polyester basieren auf den
folgenden Komponenten
A, B, d1
A, B, d2
A, B, d1, d2
A, B, d3
A, B, c1
A, B, c1, d3
A, B, c3, c4
A, B, c3, c4, c5
A, B, d1, c3, c5
A, B, c3, d3
A, B, c3, d1
A, B, c1, c3, d3
A, B, c2
A, B, d1
A, B, d2
A, B, d1, d2
A, B, d3
A, B, c1
A, B, c1, d3
A, B, c3, c4
A, B, c3, c4, c5
A, B, d1, c3, c5
A, B, c3, d3
A, B, c3, d1
A, B, c1, c3, d3
A, B, c2
Darunter sind teilaromatische Polyester, die auf A, B, d1 oder A,
B, d2 oder auf A, B, d1, d2 basieren besonders bevorzugt. Nach
einer anderen bevorzugten Ausführungsform basieren die teilaroma
tischen Polyester auf A, B, c3, c4, c5 oder A, B, d1, c3, c5.
Die Herstellung der teilaromatischen Polyester ist an sich be
kannt oder kann nach an sich bekannten Methoden erfolgen.
Unter den teilaromatischen Polyestern sind zur Herstellung der
Sicherheitsfolien wiederum solche bevorzugt, die ein zahlenmitt
leres Molekulargewicht (Mn) im Bereich von 5000 bis 50000, insbe
sondere im Bereich von 10000 bis 40000 g/mol, und/oder eine Vis
kositätszahl im Bereich von 50 bis 400, insbesondere im Bereich
von 100 bis 300 g/ml (gemessen in o-Dichlorbenzol/Phenol, Gew.-
Verhältnis 50/50, bei einer Konzentration von 0,5 Gew.-% Polymer
und einer Temperatur von 25°C) und/oder einen Schmelzpunkt im Be
reich von 60 bis 170°C, insbesondere im Bereich von 80 bis 150°C
aufweisen.
Die biologisch abbaubaren Polymere können Zusatzstoffe enthalten,
die während des Polymerisationsvorganges oder nachträglich, bei
spielsweise in eine Schmelze der biologisch abbaubaren Polymeren,
eingearbeitet werden können. Beispielhaft seien Stabilisatoren,
Neutralisationsmittel, Gleit- und Trennmittel, Antiblockmittel,
Nukleierungsmittel, nicht fluoreszierende Farbstoffe, Füllstoffe
oder Treibmittel genannt. Solche Zusatzstoffe sind im Kunststoff-
Handbuch, Bd. 3/1, Carl Hanser Verlag, München, 1992, ausführlich
beschrieben.
Beispiele für Füllstoffe sind teilchenförmige Substanzen wie Cal
ciumcarbonat, Tonmineralien, Calciumsulfat, Bariumsulfat, Titan
dioxid, Ruß, Ligninpulver, Eisenoxid, die auch als farbgebende
Bestandteile wirken können, sowie Fasermaterialien, z. B. Zellulo
sefasern, Sisal- und Hanffasern. Der Anteil an Füllstoffen be
trägt in der Regel nicht mehr als 40 Gew.-%, bezogen auf das Ge
samtgewicht des Folienmaterials, insbesondere nicht mehr als
20 Gew.-%.
Treibmittel umfassen sowohl physikalische Treibmittel wie Butan,
Pentan, Fluorchlorkohlenwasserstoffe und CO2 sowie chemische
Treibmittelsysteme, die in der Regel aus einem Carbonat und einer
Säure, vorzugsweise einer lebensmittelrechtlich zugelassenen
Säure wie Essigsäure oder Zitronensäure bestehen.
Stabilisatoren sind z. B. Tocopherol (Vitamin E), organische
Phosphorverbindungen, Mono-, Di- und Polyphenole, Hydrochinone,
Diarylamine, Thioether. Als Antiblockmittel kommt z. B. Talkum in
Betracht. Gleit- und Formtrennmittel sind in der Regel Substanzen
auf Basis von Kohlenwasserstoffen, Fettalkoholen, höheren Carbon
säuren, Metallsalzen höherer Carbonsäuren wie Calcium- oder Zink
stearat, Fettsäureamide wie Erucaamid und Wachstypen, z. B. Paraf
finwachse, Bienenwachs, Montanwachse und dergleichen. Bevorzugte
Trennmittel sind Erucaamid und Wachstypen und besonders bevorzugt
Kombinationen dieser beiden Trennmittelarten. Besonders bevorzugt
sind die zur Herstellung der Sicherheitsfolien eingesetzten bio
logisch abbaubaren Kunststoffe mit 0,1 bis 0,5 Gew.-% Erucaamid
und 0,1 bis 1,0 Gew.-% Wachstypen, jeweils bezogen auf den Kunst
stoffanteil der Sicherheitsfolien, ausgerüstet.
Die erfindungsgemäßen Sicherheitsfolien sind biologisch abbaubar
und zeichnen sich gegenüber den üblichen Siegeln aus Papier durch
eine erhöhte Reißfestigkeit aus. Zudem sind sie in der Regel un
zerstört verformbar und weisen eine erhöhte Restverformbarkeit
auf, so dass schon ein geringer Kraftaufwand beim Manipulieren
eines Verschlusses oder einer Verpackung ausreicht, um eine
sichtbare Veränderung der Sicherheitsfolie zu bewirken und einen
Manipulationsversuch dauerhaft sichtbar anzuzeigen. Eine beson
ders hohe Restverformbarkeit zeigen die erfindungsgemäß bevorzug
ten teilaromatischen Copolyester. Zudem zeichnen sie sich durch
hohe Reißfestigkeiten und eine gute Deformierbarkeit aus.
Die Herstellung der Sicherheitsfolien kann in analoger Weise zur
Herstellung der bekannten Sicherheitsfolien aus nicht biologisch
abbaubaren Kunststoffen erfolgen. In der Regel wird man hierzu
einen der vorgenannten biologisch abbaubaren Kunststoffe, der in
der Regel thermoplastisch ist, nach bekannten Verfahren zu einer
Folie verarbeiten. Üblicherweise geschieht die Verarbeitung zu
Folien bei thermoplastischen, biologisch abbaubaren Kunststoffen
durch Extrusion oder Coextrusion oder durch Blasformen. Die so
erhaltenen Folien werden dann in der üblichen Weise zu Sicher-
heitsfolien verarbeitet und an der zu schützenden Verpackung oder
an dem zu schützenden Verschluss angebracht.
Die jeweilige Dicke der Folie richtet sich nach der beabsichtig
ten Verwendung bzw. nach der Art der Sicherheitsfolie. Sie liegt
üblicherweise im Bereich von 8 bis 1000 µm und insbesondere im Be
reich von 10 bis 100 jun.
Das erfindungsgemäße Folienmaterial kann auch mit steifen Träger
materialien kombiniert werden, z. B. mit Papier/Karton, Folien aus
Polylactiden, Polyesteramiden oder Vliesen aus biologisch abbau
baren Materialien, um der Sicherheitsfolie eine erhöhte Steifig
keit zu verleihen. Selbstverständlich können die Sicherheitsfo
lien farbig gestaltet werden, z. B. durch Einarbeitung entspre
chender Farbstoffe oder Pigmente in die Kunststoffmatrix oder
durch Bedrucken mit geeigneten Farbmitteln.
Die erfindungsgemäßen Sicherheitsfolien zur Manipulationsanzeige
können an den verschiedensten Typen von Verpackungen sowie an
Verschlüssen von Behältern angebracht werden. Typische Anwendun
gen sind Sicherheitsetiketten, Sleeves, Schrumpffolien, die z. B.
an Verschluss und Hals von Flaschen für beispielsweise Getränke,
Drogerieartikel wie Reinigungsmittel, Körperpflegemittel und Kos
metika angebracht werden, Deckelfolien für beispielsweise Weit
halsgefäße oder für Verpackungen von Molkereiprodukten (z. B. Ver
packungen von Halbfettbutter, Margarine, Joghurt etc.), Aufreiß
folien für beispielsweise Weithalsgefäße und Aufreißdeckel, z. B.
für becherförmige Gefäße wie Joghurtbecher.
Eine spezielle Ausführungsform der Erfindung betrifft Schrumpffo
lien, die um den Schraubdeckel und den Hals von Behältern, z. B.
von Flaschen wie Getränkeflaschen aufgeschrumpft werden. Beim
Öffnen der Flasche zerreißt die Schrumpffolie. Manipulationsver
suche führen in der Regel schon bei leichten Manipulationen zu
einer sichtbaren Veränderung der Schrumpffolie. Schrumpffolien
mit definiertem Längs- und Querschrumpf lassen sich mit den Ver
fahren der Schlauchfolien- und/oder Chill-Roll-Extrusion oder mit
mono- oder biaxial wirksamen Reckanlagen aus den oben definier
ten, biologisch abbaubaren Werkstoffen herstellen. Dabei kann die
Herstellung als Mono- oder Coextrudatfolie erfolgen. In der Regel
werden die Schrumpffolien durch Erwärmen auf den Verschluss und
einen Teil des Behältern, z. B. um Schraubdeckel und Flaschenhals
einer Flasche aufgeschrumpft. Aufgrund des günstigen Schrumpfver
haltens sind für die Herstellung von Schrumpffolien teilaromati
sche Copolyester, z. B. Ecoflex F der BASF AG, bevorzugt. Die
Stärke der Schrumpffolie liegt dabei in den für Schrumpffolien
üblichen Bereichen, z. B. im Bereich von 10, vorzugsweise 20 bis
100 µm.
Eine ähnliche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Sicherheitsfo
lien betrifft Manschetten, d. h. über den Verschluss, beispiels
weise einen Schraubverschluss reichende Etiketten (die auch als
"sleeves" bezeichnet werden). Beim Öffnen des Verschlusses zer
reißt das Etikett. Derartige Manschetten erfordern eine intensive
Abstimmung des Längs- und Querschrumpfniveaus (< 5% Längs
schrumpf und < 50% Querschrumpf bei den üblichen Schrumpftempera
turen von 95 bis 150°C). Diese Anforderungen werden insbesondere
durch die erfindungsgemäß bevorzugten teilaromatischen Copolye
ster gewährleistet. Die Dicke der hierfür erforderlichen Folien
materialien liegt im Bereich von 10 bis 150 µm.
Weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung betreffen
Sicherheitsklebestreifen. Diese sind zur Erhöhung ihrer Steifig
keit häufig mit einem der oben genannten, steifen Trägermateria
lien kombiniert. Die Sicherheitsklebestreifen weisen naturgemäß
auf einer Seite ein Klebmittel auf, das eine gute Haftung sowohl
auf dem Deckelmaterial, als auch auf der Verpackung gewährlei
stet. Übliche Klebstoffe, z. B. Haftklebstoffe für diesen Zweck,
sind aus dem Stand der Technik bekannt. Bevorzugt sind biologisch
abbaubare Haftkleber auf Stärkebasis, wie sie z. B. von der Firma
Henkel KGaA, Düsseldorf vertrieben werden, oder auf Basis nieder
molekularer teilaromatischer Copolyester (Hersteller Creanova,
Marl).
Eine weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind
Deckelfolien, die sowohl undurchsichtig als auch durchsichtig
ausgestaltet werden können und mit Füllstoffen oder Versteifungs
mitteln versehen sein können. Derartige Deckelfolien weisen in
der Regel in den Bereichen, in denen sie mit dem Behälter, z. B.
einem Weithalsglas oder einer Verpackungsschale verbunden werden
sollen, eine Peelschicht, z. B. einen geeigneten Peellack auf. Die
in der Regel thermoplastischen Folienmaterialien können auch di
rekt auf die Verpackung oder auf den Rand einer Weithalsflasche
aufgeschweißt werden. Die Schweißkraft der Folie kann dabei durch
gezielten Einsatz von Gleitmitteln und Antiblockmitteln (bei
spielsweise Talkum, Kieselsäure, Holzpartikel, Cellulose, Poly
lactid) herabgesetzt werden. Das Einbringen dieser Additive kann
sowohl vor der Extrusion als auch im Anschluss an die Extrusion,
z. B. durch Aufpudern auf die fertige Folie, erfolgen. Darüber
hinaus können die Deckelfolien in der oben beschriebenen Weise
mit einem steifen Träger kombiniert werden.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Sicherheitsfolien auch als
Verschlussdeckel ausgestaltet sein. Ähnlich wie Deckelfolien ver
schließen diese Verschlussdeckel die Verpackung nach außen ab.
Ein weiterer Deckel ist jedoch anders als bei den Deckelfolien
nicht vorgesehen, da bei Verpackungen mit folienförmigen Ver
schlussdeckeln der Inhalt der Verpackung in der Regel nach dem
Öffnen sofort vollständig entnommen wird.
Beispiele für Verpackungen mit folienförmigen Verschlussdeckeln
sind becherförmige Verpackungen für Molkereiprodukte, Klar
sichtschalen, z. B. für frische Pasta etc. In der Regel weisen die
folienförmigen Verschlussdeckel eine Aufreißlasche auf. Ver
schlussdeckel und Aufreißlasche sind erfindungsgemäß aus biolo
gisch abbaubaren Kunststoffen aufgebaut. Es können sowohl Mono-
als auch Coextrudate zur Herstellung der Verschlussdeckel einge
setzt werden. Zudem können die biologisch abbaubaren Kunststoffe
mit steifen Trägermaterialien kombiniert werden.
Die Dicke des für den Verschlussdeckel eingesetzten Folienmate
rials liegt in der Regel im Bereich von 20 bis 300 µm. Aufgrund
der hohen Restverformbarkeit der biologisch abbaubaren Kunst
stoffe, insbesondere der teilaromatischen Copolyester, werden Ma
nipulationsversuche, insbesondere an den Randbereichen der Fo
liendeckel und speziell an der Aufreißlasche angezeigt.
Claims (7)
1. Verwendung von biologisch abbaubaren Kunststoffen zur Her
stellung von Sicherheitsfolien zur Anzeige von Manipulations
versuchen an Verpackungen oder an Verschlüssen von Behältern.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die biologisch abbaubaren
Kunststoffe wenigstens einen biologisch abbaubaren Polyester,
ausgewählt unter aliphatischen Homo- oder Copolyestern und
teilaromatischen Copolyestern, umfassen.
3. Verwendung nach Anspruch 2, wobei der teilaromatische Copo
lyester aufgebaut ist aus:
- a) einer Säurekomponente A, umfassend:
- 1. A1 30 bis 80 Mol-% wenigstens einer aliphatischen oder cycloaliphatischen Dicarbonsäure oder deren esterbil dender Derivate, und
- 2. A2 20 bis 70 Mol-% wenigstens einer aromatischen Dicar bonsäure oder deren esterbildender Derivate;
- 3. A3 0 bis 5 Mol-% einer oder mehrerer Dicarbonsäuren, die wenigstens eine Sulfonsäuregruppe aufweisen, oder de ren esterbildender Derivate;
- b) einer Diolkomponente B, ausgewählt unter C2-C12-Alkandio len und C5-C10-Cycloalkandiolen; und
- c) gegebenenfalls weiteren, mit den Komponenten A und B co polymerisierbaren Komponenten.
4. Verwendung nach Anspruch 3, wobei die teilaromatischen Copo
lyester ein zahlenmittleres Molekulargewicht Mn im Bereich
von 5000 bis 50000 aufweisen.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Si
cherheitsfolie mit einem steifen Träger kombiniert ist.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Si
cherheitsfolien als Schrumpffolien oder als Sleeves, ausge
staltet sind.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Si
cherheitsfolien als Deckelfolien, als Klebestreifen oder als
Verschlussdeckel mit Aufreißlasche ausgestaltet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000122437 DE10022437A1 (de) | 2000-05-09 | 2000-05-09 | Biologisch abbaubare Sicherheitsfolien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000122437 DE10022437A1 (de) | 2000-05-09 | 2000-05-09 | Biologisch abbaubare Sicherheitsfolien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10022437A1 true DE10022437A1 (de) | 2001-11-15 |
Family
ID=7641230
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000122437 Pending DE10022437A1 (de) | 2000-05-09 | 2000-05-09 | Biologisch abbaubare Sicherheitsfolien |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE10022437A1 (de) |
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2000
- 2000-05-09 DE DE2000122437 patent/DE10022437A1/de active Pending
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