DE10019295A1

DE10019295A1 - Schraube zum Anschrauben von Blech

Info

Publication number: DE10019295A1
Application number: DE2000119295
Authority: DE
Inventors: Uwe Trommer
Original assignee: Reisser Schraubentechnik GmbH
Current assignee: Reisser Schraubentechnik GmbH
Priority date: 2000-04-19
Filing date: 2000-04-19
Publication date: 2001-10-25

Abstract

Eine Schraube zur Befestigung eines Bleches an einem Holzbauteil enthält einen Schaft mit einer Bohrspitze und einem Gewinde, Das Gewinde beginnt mit Abstand hinter der Bohrspitze und endet mit Abstand vor der ebenen Unterseite des Schraubenkopfs. Dadurch lässt sich die Schraube zum Anschrauben von Blech an Holz ohne Vorbohren verwenden.

Description

Zum Anschrauben von Blech auf aus Holz bestehende Bauteile ist es üblich, zunächst ein Loch in das Blech zu bohren und anschließend das Blech mit Hilfe einer Schraube an dem Holzbauteil anzuschrauben. Diese Art der Befestigung bedeutet einen erhöhten Arbeitsaufwand.

Ebenfalls bekannt sind selbstbohrende, gewindefurchende Schrauben, mit deren Hilfe man den Vorgang des Bohrens des Loches einsparen könnte. Diese selbstbohrenden gewinde furchenden Schrauben sind in erster Linie zur Befestigung von Blech auf Blech gedacht. Bei der Befestigung von Blech auf Holz liegen andere Verhältnisse vor. Denn die Bohrspitze bohrt nicht nur ein Loch in das Blech, sondern auch in das Holz. Dies bedeutet, dass auch in dem Blech ein Gewinde geformt wird, obwohl dies eigentlich nicht erforderlich ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schraube zu schaffen, die zur Befestigung von Blech an Holz besonders geeignet ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Schraube mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Verwendung dieser Schraube zur Befestigung von Blech auf Holz vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche, deren Wortlaut ebenso wie der Wortlaut der Zusam menfassung durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird.

Die Schraube enthält eine Bohrspitze, die derart ausgebildet ist, dass sie in das Blech ein Loch bohren kann. An die Bohrspitze schließt sich das Gewinde an, das sich über den Schaft erstreckt und vor der Unterseite des Kopfs endet. Würde das Gewinde bis an die Unterseite des Kopfs heran reichen, so würde die Schraube beim Einschrauben, das übli cherweise mit einem angetriebenen Schrauber erfolgt, am Ende des Einschraubvorgangs abrupt stoppen. Ein möglicherweise vorhandener Abstand des Blechs von dem Holz würde beibehal ten. Dadurch, dass das Gewinde nicht bis zu dem Schraubenkopf reicht, kann sich die Schraube noch etwas weiter drehen, wobei ggf. ein Teil der in dem Blech vorhandenen Gewindegänge verformt wird.

Besonders günstig ist es, wenn, wie von der Erfindung eben falls vorgesehen wird, der Abstand zwischen der Unterseite des Schraubenkopfs und dem Ende des Gewindes der Dicke des zu befestigenden Blechs entspricht. In diesem Fall wird das Anziehen des Bleches gegen das Holz in keiner Weise behin dert, während andererseits der Schraubenschaft in dem Holz optimal befestigt wird, da die gesamte Länge des Gewindes zur Verankerung zur Verfügung steht.

In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Durchmesser des gewindefreien Abschnitts zwischen dem Ende des Gewindes und der Unterseite des Schraubenkopfs dem Kerndurchmesser des Gewindes entspricht.

Im nochmaliger Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Abstand zwischen der Bohrspitze und dem Beginn des Gewindes der Dicke des zu befestigenden Blechs ent spricht. Bei einer Bohrspitze wird der Vorschub im dem Blech von der Geometrie der Schneidkanten bestimmt. Dieser Vorschub ist geringer als die Steigung des Gewindes.

Zur weiteren Erleichterung des Einschraubvorgangs kann erfindungsgemäß in Weiterbildung vorgesehen sein, dass die Schraube eine Schneidnut aufweist, die, ausgehend von der Bohrspitze, bis mindestens in den ersten Gewindegang reicht, ggf. auch bis in den zweiten Gewindegang. Dies erleichtert das Einschneiden bzw. Einformen des Gewindes in dem Holz und damit den Vorschub der Schraube.

In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die ebene Unterseite des Schraubenkopfs eine Ausnehmung aufweist, die rings um den Schaft herum angeordnet ist und bis an den Schaft reicht. Beim Anbohren des Blechs entstehen Grate, die dann beim Festziehen der Schraube in dieser Ausnehmung liegen können, so dass der Schraubenkopf fest gegen die Oberseite des Blechs gepresst werden kann und keine Lücke entsteht.

In radialer Richtung kann die Ausnehmung von dem Schaft ausgehend bis etwa zur Hälfte des den Schaft umgebenden Teils der Unterseite des Schraubenkopfs reichen.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer von der Erfindung vorgeschlagenen Schraube;

Fig. 2 in vergrößertem Maßstab eine teilweise ge schnittene abgebrochene Darstellung des Schraubenkopfs der Schraube nach Fig. 1.

Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Schraube, die zum Anschrauben eines Bleches an ein aus Holz bestehendes Bauteil verwendet werden kann. Die Schraube enthält einen kreiszy lindrischen Schraubenschaft 1, an dessen einem Ende eine Bohrspitze 2 vorhanden ist. Die Bohrspitze 2 kann durch Kaltschmieden hergestellt werden. Sie enthält zwei Schneid kanten 3, die derart angeordnet und ausgebildet sind, dass sie ein Loch in einem Blech schneiden können.

An dem gegenüberliegenden Ende des Schaftes 1 ist ein Schrau benkopf 4 angeordnet, bei dem es sich in dem dargestellten Beispiel um einen sechskantigen Schraubenkopf 4 handelt. Er enthält eine ebene Unterseite 5.

Mit einem gewissen Abstand 7 von der Bohrspitze 2 ist auf den Schaft 1 ein Gewinde 6 aufgewalzt. Es erstreckt sich den Schaft 1 entlang bis zu einem Ende 9. Dieses Ende 9 des Gewindes 6 weist von der Unterseite 5 des Schraubenkopfs 4 einen Abstand 10 auf.

In der Bohrspitze 2 sind in Drehrichtung vor den Schneidkan ten 3 jeweils Schneidnuten 8 gebildet, die in axialer Rich tung bis in die ersten beiden Gewindegänge des Gewindes 6 reichen.

Der Abstand 7 zwischen der Bohrspitze 2 und dem Beginn des Gewindes 6 und der Abstand 10 zwischen dem Ende 9 des Gewin des 6 und der Unterseite 5 des Schraubenkopfs 4 sind etwa gleich groß und entsprechen etwa der Dicke des Blechs, das mit dieser Schraube an einem aus Holz bestehenden Bauteil angeschraubt werden soll.

Nun zu Fig. 2. In der ebenen Unterseite 5 des Schraubenkopfs 4 ist eine Ausnehmung 11 ausgebildet, die eine nur geringe Tiefe aufweist und den Schraubenschaft 1 ringförmig umgibt. Die Breite des Rings entspricht etwa der Breite des rest lichen Teils der ebenen Unterseite 5 des Schraubenkopfs 4.

Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte von der Erfindung vorgeschlagene Schraube wird folgendermaßen verwendet. Ein anzuschraubendes Blech wird an das aus Holz bestehende Bauteil gehalten oder in sonstiger Weise provisorisch fi xiert. Dann wird die Schraube in einen automatischen Schrau ber eingesetzt. Die Schraube wird an die Stelle, wo die Befestigung erfolgen soll, angesetzt und der Schrauber in Betrieb genommen. Unter Druck bohrt sich die Schraube ein Loch in dem Blech. Sobald die Bohrspitze 2 das Blech durch bohrt hat, bohrt sie ein Loch in dem Holz. Gleichzeitig formt das Gewinde 6 ein Gegengewinde in dem Blech und schraubt sich anschließend in das Holz ein. Dies geschieht so lange, bis die Unterseite des Schraubenkopfs 5 auf dem Blech aufliegt. In diesem Zustand hat sich das Gewinde 6 vollständig durch das Blech hindurch bewegt, so dass jetzt die Schraube weiter gedreht werden kann. Dabei presst sie das Blech auf das Holz.

Beim Bohren entstandene Späne, die noch an dem Rand des Loches haften, kommen in der Ausnehmung 11 zum Liegen und behindern dadurch nicht, dass sich die Unterseite 5 des Schraubenkopfs 4 dicht auf das Blech legt.

Claims

1. Schraube zum Anschrauben von Blech an Holz, mit

1. 1.1 einem Schraubenkopf (4),
2. 1.2 einem Schraubenschaft (1),
3. 1.3 einer selbstbohrenden Schraubenspitze (2) sowie mit
4. 1.4 einem Schraubengewinde (6), das
- 1. 1.4.1 von der Schraubenspitze (2) ausgeht und
- 2. 1.4.2 mit Abstand vor der Unterseite (5) des Schrau benkopfs (4) endet.

2. Schraube nach Anspruch 1, bei der der Abstand (10) zwi schen der Unterseite (5) des Schraubenkopfs (4) und dem Ende (9) des Gewindes (6) der Dicke des zu befestigenden Blechs entspricht.

3. Schraube nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Abstand (7) zwischen der Bohrspitze (2) und dem Beginn des Gewindes (6) der Dicke des zu befestigenden Blechs entspricht.

4. Schraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit mindestens einer Schneidnut (8), die bis mindestens in den ersten Gewindegang reicht.

5. Schraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die ebene Unterseite (5) des Schraubenkopfs (4) eine Ausnehmung (11) um den Schaft (1) herum aufweist.

6. Schraube nach Anspruch 5, bei der die Ausnehmung (11) in radialer Richtung von dem Schaft (1) ausgehend bis etwa zur Hälfte des den Schaft (1) umgebenden Teils der Unterseite (5) des Schraubenkopfs (4) reicht.

7. Schraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Durchmesser des gewindefreien Abschnitts zwi schen dem Ende (9) des Gewindes (6) und der Unterseite (5) des Schraubenkopfs (4) dem Kerndurchmesser des Gewindes (6) gleich ist.

8. Schraube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Bohrspitze (2) derart ausgebildet ist, dass sie in dem Blech ein Loch mit einem dem Kerndurchmesser des Gewindes (6) gleichen Durchmesser bohrt.

9. Verwendung einer Schraube mit einem oder mehreren Merkmalen aus einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche zum Befestigen eines Bleches an einem aus Holz oder dgl. bestehenden Bauteil.